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Die Anmeldung betrifft ein Halbleiterbauelement und ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements.
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Die elektrische Kontaktierung eines Flip-Chip-Bauelements ist aus der Druckschrift
US 8,427,839 B2 bekannt, bei der die Herstellung von mechanischen Verbindungen zwischen einem Flip-Chip und einem Träger sowie von elektrischen Verbindungen zwischen den elektrischen Kontakten auf einer Löttechnik oder Klebetechnik basiert. Die Verwendung eines elektrisch leitfähigen Verbindungsmaterials kann zu einem Kurzschluss des Flip-Chip-Bauelements führen. Insbesondere bei einer Massenfertigung ist ein geringer Ausschuss von Bauelementen ein wichtiger Faktor für die Reduzierung von Herstellungskosten.
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Eine Aufgabe ist es, ein zuverlässiges Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements anzugeben, bei dem eine mechanische sowie eine elektrische Verbindung zwischen einem Hauptkörper und einem Träger des Halbleiterbauelements vereinfacht und zuverlässig erzielbar ist. Als eine weitere Aufgabe wird ein Halbleiterbauelement mit einer vereinfachten Kontaktierungsstruktur und einer hohen mechanischen Stabilität angegeben.
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Diese Aufgaben werden unter anderem durch ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements und ein Halbleiterbauelement gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung eines Halbleiterbauelements werden ein Träger und ein Hauptkörper bereitgestellt. Der Träger weist eine erste Isolierungsschicht auf. Beispielsweise ist die Isolierungsschicht eine Oxidschicht, insbesondere eine Siliziumoxidschicht. Beispielsweise wird die erste Isolierungsschicht auf einem Trägerkörper des Trägers ausgebildet. Der Träger weist mindestens ein elektrisch leitfähiges Anschlusselement auf. In einer vertikalen Richtung erstreckt sich das Anschlusselement durch die erste Isolierungsschicht hindurch. Unter einer vertikalen Richtung wird eine Richtung verstanden, die insbesondere senkrecht zu einer Haupterstreckungsebene des Trägers verläuft.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird eine Spiegelschicht in die erste Isolierungsschicht eingebettet. In Draufsicht auf den Trägerkörper wird die Spiegelschicht zumindest bereichsweise von der ersten Isolierungsschicht bedeckt. Insbesondere wird die Spiegelschicht vollständig in die erste Isolierungsschicht eingebettet. Mit anderen Worten ist die Spiegelschicht allseitig von der ersten Isolierungsschicht umschlossen. Die erste Isolierungsschicht kann einschichtig oder mehrschichtig ausgebildet sein.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird eine Oberfläche des Trägers als eine planare Montagefläche ausgebildet. Insbesondere erstreckt sich das Anschlusselement durch die erste Isolierungsschicht hindurch zur Montagefläche. Die planare Montagefläche ist insbesondere durch eine freiliegende Oberfläche der ersten Isolierungsschicht und eine freiliegende Oberfläche des Anschlusselements gebildet. Insbesondere begrenzt die planare Montagefläche den Träger in einer vertikalen Richtung. Beispielsweise ist die planare Montagefläche frei von Kanten. Beispielsweise ist die planare Montagefläche als eine zusammenhängende Oberfläche des Trägers ausgebildet, die sich in lateralen Richtungen über die gesamte Haupterstreckungsebene des Trägers erstreckt. Unter einer lateralen Richtung wird eine Richtung verstanden, die insbesondere parallel zu der Haupterstreckungsebene des Trägers verläuft. Die laterale Richtung und die vertikale Richtung sind somit zueinander orthogonal. Unter einer planaren Fläche wird eine Fläche verstanden, die insbesondere mikroskopisch flach ausgebildet ist. Beispielsweise weist eine solche planare Fläche eine Rauigkeit auf, die beispielsweise kleiner als 10 nm, insbesondere kleiner als 1 nm ist. Insbesondere ist eine solche planare Fläche frei von Kanten.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein Hauptkörper bereitgestellt. Der Hauptkörper weist insbesondere einen Halbleiterkörper und eine auf dem Halbleiterkörper angeordnete zweite Isolierungsschicht auf. Der Hauptkörper weist beispielsweise eine freiliegende, planare Kontaktfläche auf. Insbesondere begrenzt die planare Kontaktfläche den Hauptkörper in einer vertikalen Richtung. Des Weiteren weist der Hauptkörper mindestens ein Kontaktelement zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers auf. Das Kontaktelement erstreckt sich in der vertikalen Richtung insbesondere durch die zweite Isolierungsschicht hindurch zur Kontaktfläche. Insbesondere ist die planare Kontaktfläche durch eine sich in lateralen Richtungen ausdehnende, freiliegende Oberfläche des Kontaktelements und eine sich in lateralen Richtungen ausdehnende, freiliegende Oberfläche der zweiten Isolierungsschicht gebildet. Insbesondere ist die planare Kontaktfläche zusammenhängend ausgebildet. Beispielsweise bedeckt die planare Kontaktfläche in Draufsicht den Halbleiterkörper oder den Hauptkörper vollständig.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens werden der Hauptkörper und der Träger mittels eines direkten Bonding-Verfahrens miteinander verbunden. Insbesondere werden die Kontaktfläche und die Montagefläche zur Bildung einer Verbindungsfläche zusammengeführt. Die Verbindungsfläche grenzt insbesondere den Träger von dem Hauptkörper ab und umgekehrt. Insbesondere weisen die Verbindungsfläche und die Montagefläche dieselbe vertikale Position auf. Entlang der Verbindungsfläche werden das Kontaktelement und das Anschlusselement elektrisch miteinander verbunden, insbesondere elektrisch direkt miteinander verbunden, etwa ohne ein elektrisches Verbindungsmittel wie ein Lot oder ein Klebstoff. Beispielsweise grenzt das Kontaktelement an der Verbindungsfläche an das Anschlusselement an. Insbesondere ist die Verbindungsfläche eine bei der Zusammenführung entstehende Überlappungsfläche zwischen der Kontaktfläche und der Montagefläche. Beispielsweise ist die Montagefläche größer als die Kontaktfläche ausgebildet, oder umgekehrt. In Draufsicht auf den Träger ragt die Montagefläche beispielsweise in lateralen Richtungen über die Kontaktfläche hinaus. Zum Beispiel sind ein Schwerpunkt der Kontaktfläche und ein Schwerpunkt der Montagefläche in Draufsicht voneinander beabstandet.
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In mindestens einer Ausführungsform des Verfahrens werden ein Träger und ein Hauptkörper bereitgestellt. Der Träger weist eine erste Isolierungsschicht, eine von der ersten Isolierungsschicht zumindest bereichsweise bedeckte Spiegelschicht und mindestens ein Anschlusselement auf, wobei der Träger eine freiliegende, planare Montagefläche aufweist und sich das Anschlusselement durch die erste Isolierungsschicht hindurch zur Montagefläche erstreckt. Der Hauptkörper weist einen Halbleiterkörper, eine zweite Isolierungsschicht und mindestens ein Kontaktelement zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers auf, wobei der Hauptkörper eine freiliegende, planare Kontaktfläche aufweist und sich das Kontaktelement durch die zweite Isolierungsschicht hindurch zur Kontaktfläche erstreckt. Der Hauptkörper wird mit dem Träger verbunden, wobei die planare Kontaktfläche und die planare Montagefläche zur Bildung einer Verbindungsfläche zusammengeführt werden und das Kontaktelement und das Anschlusselement elektrisch miteinander verbunden werden.
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Aufgrund der planaren Ausgestaltung der Kontaktfläche und der Montagefläche werden der Hauptkörper und der Träger bevorzugt mittels eines direkten Bonding-Verfahrens miteinander mechanisch verbunden. Bei einem direkten Bonding-Verfahren werden zwei Körper, die jeweils eine planare Oberfläche aufweisen, bei geeignetem Druck und geeigneter Temperatur zusammengeführt und aufgrund von Van-der-Waals-Wechselwirkungen oder Wasserstoffbrücken-verbindungen zwischen den Atomen auf den planaren Oberflächen miteinander mechanisch verbunden. Die planaren Oberflächen können zum Beispiel durch Oberflächen einer Metall- und/oder einer Oxidschicht gebildet sein. Bei dieser Bondtechnik kann insbesondere auf ein Verbindungsmaterial, beispielsweise einen Klebestoff oder ein Lötmaterial, verzichtet werden. Das Kontaktelement und das Anschlusselement werden elektrisch direkt miteinander verbunden, wodurch die Gefahr eines Kurzschlusses weitgehend vermieden werden kann. Abgesehen davon ist es auch denkbar, dass der Träger und der Hauptkörper mittels eines alternativen Verfahrens mit einem Verbindungsmaterial miteinander verbunden werden.
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Des Weiteren kann aufgrund der separaten Herstellung des Kontaktelements im Hauptkörper und des Anschlusselements im Träger die vergleichsweise komplizierte Verdrahtung des Halbleiterbauelements in dem von dem Hauptkörper getrennt gefertigten Träger realisiert werden, wodurch die Herstellung der Verdrahtung des Halbleiterbauelements vergleichsweise einfach durchführbar ist. Des Weiteren können Schutzelemente sowie optische Elemente zur Erhöhung der Effizienz des Halbleiterbauelements in dem Träger integriert sein, wodurch eine zuverlässige Herstellung des Halbleiterbauelements insgesamt vereinfacht wird.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens ist die Verbindungsfläche frei von einem Verbindungsmaterial. Insbesondere bildet die Verbindungsfläche eine Grenzfläche zwischen der ersten und der zweiten Isolierungsschicht sowie zwischen dem Anschlusselement und dem Kontaktelement. Insbesondere weisen die erste und zweite Isolierungsschicht jeweils ein Oxid auf. Das Anschlusselement und das Kontaktelement weisen jeweils zum Beispiel ein Metall auf. Die Verbindungsfläche ist insbesondere bereichsweise durch eine Oxid-Oxid-, eine Metall-Metall- und eine Oxid-Metall-Grenzfläche gebildet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Spiegelschicht vollständig in die erste Isolierungsschicht eingebettet. Die Spiegelschicht wird dadurch insbesondere vor Umwelteinflüssen geschützt. Die Spiegelschicht kann elektrisch leitfähig oder elektrisch isolierend ausgebildet sein. Insbesondere ist Spiegelschicht strukturiert und weist eine oder eine Mehrzahl von Öffnungen auf.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Spiegelschicht so groß ausgebildet, dass diese nach dem Verbinden des Trägers mit dem Hauptkörper in Draufsicht auf den Träger beispielsweise bereichsweise an allen Seiten seitlich über den Hauptkörper hinaus ragt. Insbesondere weist die Spiegelschicht eine Grundfläche auf, die größer ist als eine Grundfläche des Hauptkörpers. Beispielsweise ist die Spiegelschicht eben ausgebildet. Eine ebene Schicht oder eine ebene Fläche bedeutet, dass diese abgesehen von Öffnungen im Rahmen der Herstellungstoleranzen insbesondere keine lokalen Erhebungen oder Vertiefungen aufweist. Insbesondere ist die Spiegelschicht parallel zu der Montagefläche ausgebildet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens weist der Halbleiterkörper eine erste Halbleiterschicht, eine zweite Halbleiterschicht und einen zwischen der ersten Halbleiterschicht und der zweiten Halbleiterschicht angeordneten aktiven Bereich auf. Insbesondere ist der aktive Bereich für das Emittieren oder für das Detektieren von elektromagnetischen Strahlungen vorgesehen. Beispielsweise ist das Halbleiterbauelement als ein optoelektronisches Halbleiterbauelement ausgebildet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird in den Hauptkörper mindestens ein weiteres Kontaktelement eingebracht. Das weitere Kontaktelement erstreckt sich insbesondere von der Kontaktfläche durch die zweite Isolierungsschicht, die erste Halbleiterschicht und den aktiven Bereich hindurch in die zweite Halbleiterschicht. Insbesondere ist das weitere Kontaktelement an zumindest einer vertikalen Position von dem Halbleiterkörper, insbesondere von dem aktiven Bereich lateral vollständig umgeben.
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Das Kontaktelement und das weitere Kontaktelement sind insbesondere für die elektrische Kontaktierung des Halbleiterkörpers vorgesehen. Das Kontaktelement grenzt beispielsweise an die erste Halbleiterschicht an. Das weitere Kontaktelement erstreckt sich insbesondere durch die erste Halbleiterschicht und den aktiven Bereich hindurch in die zweite Halbleiterschicht. Über das Kontaktelement und das weitere Kontaktelement ist der Halbleiterkörper extern elektrisch kontaktierbar. Insbesondere können über das Kontaktelement und das weitere Kontaktelement Ladungsträger von verschiedenen Seiten in den aktiven Bereich gelangen und dort unter Emission von Strahlung rekombinieren.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird nach dem Verbinden des Hauptkörpers mit dem Träger eine Konverterschicht so aufgebracht, dass diese in Draufsicht den Hauptkörper vollständig und Bereiche der Spiegelschicht seitlich des Hauptkörpers zumindest teilweise bedeckt. Beispielsweise wird die Konverterschicht mittels Sprühens, Gießens oder Dispensens auf den Hauptkörper und auf den Träger aufgebracht.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird der Halbleiterkörper schichtenweise auf ein Aufwachssubstrat aufgebracht, insbesondere epitaktisch abgeschieden. Das Aufwachssubstrat wird beispielsweise in einem nachfolgenden Verfahrensschritt gedünnt, strukturiert oder von dem Halbleiterkörper vollständig entfernt.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform eines Halbleiterbauelements weist dieses einen Träger, einen auf dem Träger angeordneten Hauptkörper mit einem Halbleiterkörper und eine Durchkontaktierungsstruktur auf. Die Durchkontaktierungsstruktur ist zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers vorgesehen. Insbesondere erstreckt sich die Durchkontaktierungsstruktur in der vertikalen Richtung durch den Träger hindurch in den Hauptkörper. Das Halbleiterbauelement ist insbesondere mittels der Durchkontaktierungsstruktur an einer dem Hauptkörper abgewandten Rückseite des Trägers extern elektrisch kontaktierbar.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements ist zwischen dem Träger und dem Hauptkörper eine Verbindungsfläche ausgebildet, die insbesondere frei von einem Verbindungsmaterial ist. Eine mechanische Verbindung zwischen dem Träger und dem Hauptkörper an der Verbindungsfläche ist beispielsweise durch ein direktes Bonding-Verfahren hergestellt. Die Verbindungsfläche ist eben, insbesondere planar ausgebildet.
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In mindestens einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist dieses einen Träger, einen Hauptkörper und eine Durchkontaktierungsstruktur auf. Der Träger weist eine erste Isolierungsschicht, eine von der ersten Isolierungsschicht zumindest bereichsweise bedeckte Spiegelschicht und ein durch die erste Isolierungsschicht hindurch erstreckendes Anschlusselement auf. Die Spiegelschicht ist eben ausgebildet und ragt in Draufsicht seitlich über den Hauptkörper hinaus. Der Hauptkörper weist einen Halbleiterkörper, eine zweite Isolierungsschicht und ein durch die zweite Isolierungsschicht hindurch erstreckendes Kontaktelement auf. Der Träger und der Hauptkörper sind an den Isolierungsschichten miteinander verbunden, wobei zwischen den Isolierungsschichten eine Verbindungsfläche ausgebildet ist. Die Durchkontaktierungsstruktur erstreckt sich in vertikaler Richtung durch den Träger hindurch. Die Durchkontaktierungsstruktur umfasst zumindest das Anschlusselement und das Kontaktelement, wobei das Anschlusselement und das Kontaktelement an der Verbindungsfläche aneinander angrenzen und miteinander elektrisch verbunden sind. Insbesondere ist die Verbindungsfläche frei von einem Verbindungsmaterial.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist der Träger ein weiteres Anschlusselement auf, das sich durch die erste Isolierungsschicht hindurch erstreckt und in der lateralen Richtung von dem Anschlusselement räumlich beabstandet ist.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist der Halbleiterkörper eine erste Halbleiterschicht, eine zweite Halbleiterschicht und einen zwischen den Halbleiterschichten angeordneten aktiven Bereich auf. Zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers weist der Hauptkörper mindestens ein weiteres Kontaktelement auf, das sich von der Verbindungsfläche insbesondere durch die zweite Isolierungsschicht, die erste Halbleiterschicht und den aktiven Bereich hindurch in die zweite Halbleiterschicht erstreckt. Alternativ ist es auch möglich, dass das weitere Kontaktelement seitlich des Halbleiterkörpers angeordnet ist und sich in vertikaler Richtung von der Verbindungsfläche zur zweiten Halbleiterschicht erstreckt.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements ist die Spiegelschicht elektrisch isolierend ausgebildet. Abgesehen davon kann die Spiegelschicht elektrisch leitfähig ausgebildet sein. Zur elektrischen Isolierung, beispielsweise des Anschlusselements von der Spiegelschicht, kann in einer Öffnung der Spiegelschicht, durch die sich das Anschlusselement hindurch erstreckt, eine Anschlussisolierung ausgebildet sein. Das weitere Anschlusselement kann in direktem elektrischen Kontakt mit der Spiegelschicht stehen. Es ist auch möglich, dass die Spiegelschicht elektrisch leitfähig ausgebildet ist und zwei Teile aufweist, wobei die zwei Teile der Spiegelschicht in der lateralen Richtung durch eine Anschlussisolierung räumlich beabstandet ist und die zwei Teile der Spiegelschicht jeweils mit dem Anschlusselement oder mit dem weiteren Anschlusselement in direktem elektrischen Kontakt stehen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist das weitere Kontaktelement einen lateralen Querschnitt auf, der sich beispielsweise in vertikaler Richtung von der ersten Halbleiterschicht zur zweiten Halbleiterschicht verjüngt. Das weitere Kontaktelement weist eine Flanke auf, die mit einer Senkrechten zur Verbindungsfläche beispielsweise einen spitzen Winkel an der Verbindungsfläche bildet, der beispielsweise maximal 10°, insbesondere maximal 5° ist. Der Querschnitt des Kontaktelements weist an der Verbindungsfläche einen Durchmesser auf, der zum Beispiel höchstens 40 µm, insbesondere höchstens 20 µm ist. Beispielsweise beträgt der Durchmesser mindestens 3 µm, insbesondere mindestens 15 µm. Eine solche Ausgestaltung des Kontaktelements reduziert den Anteil der elektromagnetischen Strahlung, der auf das weitere Kontaktelement auftrifft und von diesem absorbiert wird.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist dieses eine Konverterschicht auf. In Draufsicht bedeckt die Konverterschicht den Hauptkörper insbesondere vollständig und beispielsweise Bereiche der Spiegelschicht seitlich des Hauptkörpers zumindest teilweise. Die Konverterschicht enthält zum Beispiel einen Leuchtstoff, etwa in Form von Partikeln, der Strahlung mit einer ersten Dominantwellenlänge in Strahlung mit einer zweiten Dominantwellenlänge konvertiert. Trifft die konvertierte Strahlung auf Bereiche der Spiegelschicht seitlich des Hauptkörpers, wird die Strahlung in die Richtung einer Strahlungsaustrittseite des Halbleiterbauelements reflektiert, wodurch die Effizienz des Halbleiterbauelements bezüglich Auskopplung in eine vorgegebene Abstrahlrichtung erhöht wird. In einer Ausführungsvariante weist das Halbleiterbauelement an Seitenflanken des Hauptkörpers eine Schicht, insbesondere die Konverterschicht, mit reflektierenden oder streuenden Partikeln, etwa Titanoxidpartikeln, auf, wodurch der Strahlungsauskopplungsgrad des Halbleiterbauelements in eine vorgegebene Abstrahlrichtung zusätzlich erhöht wird.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist dieses ein Schutzelement auf, insbesondere zum Schutz vor elektrostatischer Entladung. Das Schutzelement ist beispielsweise im Träger integriert. Beispielsweise ist das Schutzelement über die Durchkontaktierungsstruktur mit dem Halbleiterkörper elektrisch parallel verschaltet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist der Hauptkörper ein Aufwachssubstrat auf. Insbesondere ist der Halbleiterkörper schichtenweise auf das Aufwachssubstrat abgeschieden. Das Aufwachssubstrat weist insbesondere eine dem Halbleiterkörper zugewandte Oberfläche mit Lichtauskoppelstrukturelementen auf. Das Aufwachssubstrat ist beispielsweise ein strukturiertes Saphirsubstrat.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Halbleiterbauelements weist dieses ein optisches Element auf. In Draufsicht bedeckt das optische Element den Hauptkörper, die Konverterschicht und die Spiegelschicht insbesondere vollständig. Beispielsweise bedeckt das optische Element die Montagefläche des Trägers vollständig.
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Das in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Verfahren ist besonders geeignet für die Herstellung eines vorstehend beschriebenen Halbleiterbauelements. In Zusammenhang mit dem Halbleiterbauelement beschriebene Merkmale können daher auch für das Verfahren herangezogen werden und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen des Halbleiterbauelements sowie des Verfahrens ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den 1A bis 7 erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
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1A ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements mit einem Träger und einem Hauptkörper in Schnittansicht,
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1B bis 1D verschiedene Ausführungsbeispiele für den Träger des Halbleiterbauelements in Draufsicht,
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2A bis 2C schematische Schnittansichten verschiedener Verfahrensstadien eines Ausführungsbeispiels zur Herstellung eines Hauptkörpers des Halbleiterbauelements,
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3A und 3B ein Ausführungsbeispiel für ein Halbleiterbauelement, und
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4A bis 7 weitere Ausführungsbeispiele für ein Halbleiterbauelement in Schnittansicht.
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Gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Figuren sind jeweils schematische Darstellungen und daher nicht unbedingt maßstabsgetreu. Vielmehr können vergleichsweise kleine Elemente und insbesondere Schichtdicken beispielsweise an Stufenübergängen der Schichten zur Verdeutlichung übertrieben groß dargestellt sein.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements 100 ist in 1A dargestellt.
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In 1A wird ein Träger 1 bereitgestellt. Der Träger 1 weist einen Trägerkörper 14 auf. Der Trägerkörper 14 kann ein Halbleitermaterial, insbesondere Silizium, enthalten oder als ein Siliziumkörper ausgebildet sein. Der Träger 1 weist eine erste Isolierungsschicht 12 auf. Die erste Isolierungsschicht 12 ist auf dem Trägerkörper 14 ausgebildet. Der Träger 1 weist mindestens ein Anschlusselement 41 und ein von dem Anschlusselement 41 lateral beabstandetes weiteres Anschlusselement 51 auf. In der vertikalen Richtung erstrecken sich das Anschlusselement 41 und das weitere Anschlusselement 51 durch die erste Isolierungsschicht 12 hindurch. Der Träger 1 weist eine der ersten Isolierungsschicht 12 abgewandte Rückseite 19 mit einer Anschlussfläche 40 und einer von der Anschlussfläche 40 lateral beabstandeten weiteren Anschlussfläche 50 auf. Das Anschlusselement 41 ist über eine Öffnung in dem Trägerkörper 14 mit der Anschlussfläche 40 elektrisch verbunden. Das weitere Anschlusselement 51 ist über eine weitere Öffnung in dem Trägerkörper 14 mit der weiteren Anschlussfläche 50 elektrisch verbunden.
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Der Träger 1 weist eine freiliegende, planare Montagefläche 11 auf. Die planare Montagefläche 11 ist der Rückseite 19 des Trägers 1 abgewandt. Der Träger 1 weist eine Mehrzahl von Anschlusselementen 41 und weiteren Anschlusselementen 51 auf. Die planare Montagefläche 11 ist durch freiliegende Oberflächen der ersten Isolierungsschicht 12, der Anschlusselemente 41 und der weiteren Anschlusselemente 51 gebildet. Insbesondere ist die planare Montagefläche 11 eine zusammenhängende Oberfläche des Trägers 1.
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Der Träger 1 weist eine Spiegelschicht 13 auf. Die Spiegelschicht 13 ist in der ersten Isolierungsschicht 12 eingebettet. Durch die hohe Planarität der Montagefläche 11 und der Kontaktfläche 21 können insbesondere Luftspalte zwischen dem Träger 1 und dem Hauptkörper 2 vermieden werden.
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Die Spiegelschicht 13 im Träger 1 ist beispielsweise ohne Luftspalt optisch ankoppelbar. Die von dem aktiven Bereich 202 erzeugte Strahlung kann somit die Spiegelschicht 13 ohne Störung, beispielsweise ohne Fresnelverluste, erreichen. Insbesondere kann die Spiegelschicht 13 lediglich bereichsweise oder vollständig von der ersten Isolierungsschicht 12 bedeckt sein. Die Spiegelschicht 13 ist insbesondere durch die erste Isolierungsschicht 12 vollständig verkapselt. In 1A ist die Spiegelschicht 13 eben ausgebildet. Die Spiegelschicht 13 ist parallel zu der Montagefläche 11 gerichtet.
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In 1A wird ein Hauptkörper 2 bereitgestellt. Der Hauptkörper 2 weist ein Aufwachssubstrat 25, beispielsweise ein Saphirsubstrat, auf. Das Aufwachssubstrat 25 weist eine Oberfläche 251 auf, auf die ein Halbleiterkörper 20 insbesondere schichtenweise aufgebracht wird. Der Halbleiterkörper 20 weist eine erste Halbleiterschicht 201 eines ersten Ladungsträgertyps, eine zweite Halbleiterschicht 203 eines zweiten Ladungsträgertyps und einen zwischen den Halbleiterschichten angeordneten aktiven Bereich 202 auf. Beispielsweise ist die zweite Halbleiterschicht 203 n-leitend und die erste Halbleiterschicht 201 p-leitend ausgebildet, oder umgekehrt. Die Halbleiterschichten 201 und 203 sowie der aktive Bereich 202 können jeweils einschichtig oder mehrschichtig ausgebildet sein. Beispielsweise ist der aktive Bereich 202 zur Erzeugung einer elektromagnetischen Strahlung vorgesehen. Insbesondere ist das Halbleiterbauelement ein optoelektronisches Halbleiterbauelements. Das Aufwachssubstrat 25 weist eine dem Halbleiterkörper 20 abgewandte Oberfläche auf, die als eine Strahlungsaustrittsfläche 29 des Halbleiterbauelements 100 dienen kann.
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Der Hauptkörper 2 weist eine weitere Spiegelschicht 24 auf. Die Spiegelschicht 24 grenzt an den Halbleiterkörper 20 an. Zur Erhöhung der Auskopplungseffizienz kann die von dem aktiven Bereich 202 erzeugte Strahlung an der weiteren Spiegelschicht 24 in Richtung der Strahlungsaustrittsfläche 29 reflektiert werden. Insbesondere dient die weitere Spiegelschicht 24 zugleich als großflächige elektrische Kontaktschicht zur Halbleiterschicht 201. Der Hauptkörper 2 weist eine Zwischenschicht 23 auf, die an die weitere Spiegelschicht 24 angrenzt. Die Zwischenschicht 23 ist insbesondere als eine Stromaufweitungsschicht ausgebildet. Der Hauptkörper 2 weist eine zweite Isolierungsschicht 22 auf. Die Zwischenschicht 23 ist zwischen der zweiten Isolierungsschicht 22 und der weiteren Spiegelschicht 24 angeordnet. Beispielsweise weist die weitere Spiegelschicht 24 Silber auf. Die Zwischenschicht 23 dient insbesondere zugleich als eine Kapselung für die weitere Spiegelschicht 24, wodurch die weitere Spiegelschicht 24 vor Umwelteinflüssen, beispielsweise vor Feuchten oder Schadgasen, geschützt wird.
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Zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers 20 weist der Hauptkörper mindestens ein Kontaktelement 42 und mindestens ein weiteres Kontaktelement 52 auf. Das Kontaktelement 42 erstreckt sich durch die zweite Isolierungsschicht 22 hindurch. Das Kontaktelement 42 ist zur elektrischen Kontaktierung der ersten Halbleiterschicht 201, insbesondere über die weitere Spiegelschicht 24, vorgesehen. Zur elektrischen Kontaktierung der zweiten Halbleiterschicht 203 erstreckt sich das weitere Kontaktelement 52 durch die zweite Isolierungsschicht 22, die Zwischenschicht 23, die weitere Spiegelschicht 24, die erste Halbleiterschicht 201 und den aktiven Bereich 202 hindurch in die zweite Halbleiterschicht 203. Zur Isolierung des weiteren Kontaktelements 52 von dem aktiven Bereich 202, der ersten Halbleiterschicht 201, der weiteren Spiegelschicht 24 und von der Zwischenschicht 23 ist eine Kontaktisolierung 26 ausgebildet, wobei die Kontaktisolierung 26 das weitere Kontaktelement 52 lateral allseitig umgibt. Das weitere Kontaktelement 52 ist an einer vertikalen Position von dem Halbleiterkörper 20 in lateraler Richtung vollständig umschlossen. Der Hauptkörper 2 weist eine Mehrzahl von weiteren Kontaktelementen 52 auf, die in lateraler Richtung räumlich voneinander beanstandet sind. Der Hauptkörper 2 kann eine Mehrzahl von Kontaktelementen 42 aufweisen.
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Der Hauptkörper 2 weist eine freiliegende, planare Kontaktfläche 21 auf. Die planare Kontaktfläche 21 ist durch freiliegende Oberflächen der zweiten Isolierungsschicht 22, des Kontaktelements 42 und des weiteren Kontaktelements 52 gebildet. Der Halbleiterkörper 20 ist somit über das Kontaktelement 42 und das weitere Kontaktelement 52 an der Kontaktfläche 21 elektrisch kontaktierbar. Die planare Kontaktfläche 21 ist beispielsweise eine zusammenhängende, freiliegende Oberfläche des Hauptkörpers 2. Der Hauptkörper 2 und der Träger 1 sind an der planaren Kontaktfläche 21 und an der planaren Montagefläche 11 miteinander verbunden.
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Zur Herstellung einer mechanischen Verbindung zwischen dem Träger 1 und dem Hauptkörper 2 wird bevorzugt ein direktes Bonding-Verfahren angewandt. Bei dem direkten Bonding-Verfahren werden die planare Kontaktfläche 21 des Hauptkörpers 2 und die planare Montagefläche 11 des Trägers 1 zur Ausbildung einer Verbindungsfläche 3 (3A) zusammengeführt. Die mechanische Verbindung zwischen dem Träger 1 und dem Hauptkörper 2 an der Verbindungsfläche 3 ist insbesondere auf die Wechselwirkungen, beispielsweise Van-der-Waals-Wechselwirkungen, oder auf die Wasserstoffbrückenverbindungen zwischen den Atomen auf der zusammengeführten planaren Kontaktfläche 21 und Montagefläche 11 zurückzuführen.
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Beispielsweise weisen die erste und die zweite Isolierungsschicht 12 und 22 jeweils ein Oxid, insbesondere ein Siliziumoxid (SiO2), auf. Das Anschlusselement 41 und das Kontaktelement 42 können jeweils ein Metall, etwa Kupfer, aufweisen. Ebenfalls können das weitere Anschlusselement 51 und das weitere Kontaktelement 52 jeweils ein Metall, insbesondere Kupfer, aufweisen. Die Verbindungsfläche 3 ist insbesondere bereichsweise durch eine Oxid-Oxid-, eine Metall-Metall- und eine Oxid-Metall-Grenzfläche gebildet. Die Stabilität der mechanischen Verbindung zwischen dem Träger 1 und dem Hauptkörper 2 beruht insbesondere hauptsächlich auf den Wechselwirkungen zwischen den Atomen an der Oxid-Oxid-Grenzfläche. Auch die Wechselwirkungen zwischen den Atomen an der Metall-Metall-Grenzfläche, insbesondere an einer Kupfer-Kupfer-Grenzfläche, und an der Oxid-Metall-Grenzfläche, insbesondere an einer Kupfer-Siliziumoxid-Grenzfläche, tragen zur Erhöhung der Stabilität der mechanischen Verbindung zwischen dem Träger 1 und dem Hauptkörper 2 bei.
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Der Träger 1 und der Hauptkörper 2 werden so miteinander verbunden, dass das Kontaktelement 42 an der Verbindungsfläche 3 an das Anschlusselement 41 angrenzt und mit diesem elektrisch leitend verbunden ist. An der Verbindungsfläche 3 grenzen das weitere Anschlusselement 51 und das weitere Kontaktelement 52 aneinander und sind miteinander elektrisch leitend verbunden. Das Halbleiterbauelement 100 ist so über eine Durchkontaktierungsstruktur 4 (3A), welche das Kontaktelement 42, das weitere Kontaktelement 52, das Anschlusselement 41, das weitere Anschlusselement 51, die Anschlussfläche 40 und die weitere Anschlussfläche 50 aufweist, an der Rückseite 19 des Trägers 1 extern elektrisch kontaktierbar.
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Der Träger 1 weist eine größere Grundfläche auf als der Hauptkörper 2. Auch die Spiegelschicht 13 weist eine größere Grundfläche auf als der Hauptkörper 2. Der Träger 1 und der Hauptkörper 2 werden so miteinander verbunden, dass die Spiegelschicht 13 in Draufsicht auf den Träger 1 bereichsweise an allen Seiten seitlich über den Hauptkörper hinaus ragt. Die von dem aktiven Bereich 202 emittierte Strahlung, die seitlich aus dem Hauptkörper 2 austritt, kann so zumindest teilweise in Richtung der Strahlungsaustrittsfläche 29 des Halbleiterbauelements 100 von seitlichen Bereichen 132 der Spiegelschicht 13 reflektiert werden. Simulationen haben ergeben, dass die Lichtausbeute dadurch um bis zu 5 % erhöht werden kann. Auf eine zusätzliche Spiegelschicht im Hauptkörper 2, die in Draufsicht das weitere Kontaktelement 52 vollständig bedeckt und vergleichsweise kompliziert herzustellen ist, kann verzichtet werden. Der Hauptkörper 2 kann somit lediglich eine Spiegelschicht, nämlich die weitere Spiegelschicht 24, aufweisen.
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In 1A ist ein Schutzelement 9, insbesondere eine ESD-Diode, in dem Trägerkörper 14 des Trägers 1 integriert. Das Schutzelement 9 ist vollständig innerhalb des Trägerkörpers 14 angeordnet. Das Schutzelement 9 ist über die Durchkontaktierungsstruktur 4 mit dem Halbleiterkörper 20 des Hauptkörpers 2 elektrisch parallel verschaltet. Ist das Schutzelement 9 beispielsweise eine Diode, können das Schutzelement 9 und der Halbleiterkörper 20 bezüglich ihrer Durchlassrichtung antiparallel zueinander verschaltet sein.
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In 1B ist der Träger 1 in Draufsicht auf die Rückseite 19 dargestellt. Der Träger weist auf der Rückseite 19 die Anschlussfläche 40 und die weitere Anschlussfläche 50 auf, die in der lateralen Richtung voneinander beabstandet sind. Auf der Rückseite 19 sind die Anschlussflächen 40 und 50 flächig ausgebildet und grenzen an den Trägerkörper 14 an, der beispielsweise Silizium aufweist. Eine derartige Anordnung verbessert die Wärmeabfuhr über die Rückseite 19 des Trägers 1.
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Der Trägerkörper 14 weist eine größere Grundfläche auf als die Spiegelschicht 13. Die Spiegelschicht 13 kann elektrisch isolierend ausgebildet sein. Die Spiegelschicht dient in diesem Fall nicht der elektrischen Kontaktierung. Die Spiegelschicht 13 weist eine Mehrzahl von Öffnungen 131 auf. In der vertikalen Richtung erstrecken sich das Anschlusselement 41 und das weitere Anschlusselement 51 jeweils durch eine der Öffnungen 131 der Spiegelschicht 13 hindurch.
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In 1C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Träger 1 schematisch dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem in der 1B dargestellten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied hierzu kann die Spiegelschicht 13 elektrisch leitfähig ausgebildet sein. Die Spiegelschicht 13 ist zweiteilig ausgebildet, wobei ein Teil der Spiegelschicht 13 in direktem elektrischen Kontakt mit den Anschlusselementen 41 steht und der weitere Teil der Spiegelschicht im direkten elektrischen Kontakt mit den weiteren Anschlusselementen 51 steht. Die zwei Teile der Spiegelschicht 13 sind durch eine Anschlussisolierung 16 voneinander elektrisch isoliert.
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In 1D ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Träger 1 schematisch dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem in der 1C dargestellten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied hierzu ist die Spiegelschicht 13 zusammenhängend ausgebildet. Zur elektrischen Isolierung des Anschlusselements 41 von der Spiegelschicht 13 ist die Anschlussisolierung 16 in der jeweiligen Öffnung 131 ausgebildet, durch die sich das Anschlusselement 41 durch die Spiegelschicht 13 hindurch erstreckt.
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In 2A bis 2C sind verschiedene Verfahrensstadien zur Herstellung einer Mehrzahl von Halbleiterbauelementen 100 schematisch dargestellt.
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Ein Hauptkörperverbund 200 mit einem Aufwachssubstrat 25 wird bereitgestellt, wobei der Halbleiterkörper 20, die weitere Spiegelschicht 24, die Zwischenschicht 23 und die zweite Isolierungsschicht 22 auf dem Aufwachssubstrat 25 ausgebildet sind (2A).
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In 2B werden eine Mehrzahl von Ausnehmungen 422, eine Mehrzahl von weiteren Ausnehmungen 522 und eine Mehrzahl von Trenngräben 27 ausgebildet. Die Ausnehmungen 422 erstrecken sich in der vertikalen Richtung durch die zweite Isolierungsschicht 22 hindurch zu der Zwischenschicht 23. Die weiteren Ausnehmungen 522 erstrecken sich in der vertikalen Richtung durch die zweite Isolierungsschicht 22, die Zwischenschicht 23, die weitere Spiegelschicht 24, die erste Halbleiterschicht 201 und den aktiven Bereich 202 hindurch in die zweite Halbleiterschicht 203. In den weiteren Ausnehmungen 522 wird jeweils eine Kontaktisolierung 26 ausgebildet.
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In 2C werden die Ausnehmungen 422 und die weiteren Ausnehmungen 522 zur Ausbildung der Kontaktelemente 42 und der weiteren Kontaktelemente 52 mit einem elektrisch leitfähigen Material, beispielsweise mit einem Metall, etwa Kupfer, gefüllt. Eine dem Substrat 25 abgewandte Oberfläche des Hauptkörperverbunds 200 wird planarisiert, sodass zwischen den Trenngräben 27 jeweils eine freiliegende, planare Kontaktfläche 21 ausgebildet wird.
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Der Hauptkörperverbund 200 kann mit einer Mehrzahl von Trägern 1 beispielsweise mittels eines direkten Bonding-Verfahrens mechanisch verbunden werden. Vor oder nach dem Verbinden des Hauptkörperverbunds 200 mit den Trägern 1 wird der Halbleiterverbund 200 entlang der Trenngräben 27 vereinzelt, beispielsweise mittels Lasers und mechanischer Belastung (Englisch: Stealth dicing), Bestrahlung oder mittels eines mechanischen und/oder chemischen Trennverfahrens. Abgesehen davon kann eine Mehrzahl von vereinzelten Hauptkörpern 2 auf einen gemeinsamen Trägerverbund aufgebracht werden. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt kann in eine Mehrzahl von Halbleiterbauelementen mit jeweils einem Träger 1 aus dem Trägerverbund vereinzelt werden.
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In 3A ist ein Ausführungsbeispiel für ein Halbleiterbauelement 100 in schematischer Schnittansicht dargestellt. Das Halbleiterbauelement 100 weist einen Träger 1 und einen Hauptkörper 2 auf, wobei der Träger 1 und der Hauptkörper 2 an einer Verbindungsfläche 3 miteinander mechanisch verbunden sind.
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Der in der 3A beschriebene Träger 1 entspricht dem in der 1A dargestellten Träger 1. Der in der 3A beschriebene Hauptkörper 2 entspricht dem in der 1A dargestellten Hauptkörper 2. Die Verbindungsfläche 3 ist frei von einem Verbindungsmaterial, etwa von einem Klebestoff oder von einem Lötmaterial. Über die Anschlussfläche 40 und die weitere Anschlussfläche 50 auf der Rückseite 19 des Trägers 1 ist das Halbleiterbauelement 100 rückseitig kontaktierbar. Das Halbleiterbauelement ist oberflächenmontierbar ausgebildet. An der Verbindungsfläche 3 weist die Durchkontaktierungsstruktur 4 entlang der vertikalen Richtung einen Sprung auf. Mit anderen Worten weist die Durchkontaktierungsstruktur 4 eine Seitenfläche auf, die an der Verbindungsfläche 3 einen Knick, insbesondere bei einem Übergang vom Anschlusselement 41 zum Kontaktelement 42 oder bei einem Übergang von dem weiteren Anschlusselement 51 zum weiteren Kontaktelement 52, auf.
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Das weitere Kontaktelement 52 weist einen lateralen Querschnitt 520 auf, der sich in vertikaler Richtung von der Verbindungsfläche 3 über die erste Halbleiterschicht 201 zur zweiten Halbleiterschicht 203 verjüngt. Beispielsweise beträgt die Steilheit einer Flanke des weiteren Kontaktelements 52 von einer Senkrechten zu der Verbindungsfläche 3 zwischen 3° und 5°. Abgesehen davon kann die Steilheit auch flacher ausgestaltet sein, insbesondere zwischen 10° und 60°, beispielsweise zwischen 30° und 45°.
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In 3B ist das Halbleiterbauelement 100 in Draufsicht dargestellt. Die 3B entspricht im Wesentlichen der 1B. Im Unterschied hierzu ist in der 3B der Hauptkörper 2 dargestellt. Der Hauptkörper 2 weist eine kleinere Grundfläche auf als die Spiegelschicht 13. Die Spiegelschicht 13 weist Bereiche 132 auf, die in lateralen Richtungen über den Hauptkörper 2 hinaus ragen.
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In 4A bis 4C sind weitere Ausführungsbeispiele für ein Halbleiterbauelement 100 in Schnittansichten dargestellt. Diese Ausführungsbeispiele entsprechen im Wesentlichen dem in der 3A dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Im Unterschied hierzu ist das in der 4A dargestellte Halbleiterbauelement 100 frei von einem Aufwachssubstrat 25. Der Hauptkörper 2 weist eine dem Träger 1 abgewandte Strahlungsaustrittsfläche 29 auf.
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Das in der 4B dargestellte Halbleiterbauelement 100 weist ein strukturiertes Aufwachssubstrat 25 auf, wobei das Aufwachssubstrat eine dem Halbleiterkörper 20 zugewandte strukturierte Oberfläche 251 mit Lichtauskoppelstruktur-elementen 252 aufweist. Eine Oberfläche der zweiten Halbleiterschicht 203 ist der strukturierten Oberfläche 251 des Aufwachssubstrats 25 nachgebildet.
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Das in der 4C dargestellte Halbleiterbauelement 100 ist frei von einem Aufwachssubstrat 25. Des Weiteren weist das Halbleiterbauelement 100 eine strukturierte Strahlungsaustrittsfläche 29 auf. Das in der 4C dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem in der 4B dargestellten Ausführungsbeispiel, wobei das strukturierte Aufwachssubstrat 25 vollständig entfernt ist.
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In 5A und 5B sind weitere Ausführungsbeispiele für ein Halbleiterbauelement 100 dargestellt.
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Das in der 5A dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem in der 4C dargestellten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied hierzu erstreckt sich das weitere Kontaktelement 52 in der vertikalen Richtung seitlich des Halbleiterkörpers 20, wobei in der lateralen Richtung eine Kontaktisolierung 26 zwischen dem Halbleiterkörper 20 und dem weiteren Kontaktelement 52 angeordnet ist. In der vertikalen Richtung erstreckt sich das weitere Kontaktelement 52 über die zweite Halbleiterschicht 203 hinaus und steht mit dieser im direkten elektrischen Kontakt.
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Das in der 5B dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem in der 5A dargestellten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied hierzu weist das Halbleiterbauelement ein strukturiertes Aufwachssubstrat 25 auf. Der Halbleiterkörper 20 ist bereichsweise entfernt, sodass das weitere Kontaktelement 52, das in der vertikalen Richtung zwischen dem Träger 1 und dem Aufwachssubstrat 25 angeordnet ist, sich bis zu der zweiten Halbleiterschicht 203 erstreckt und an diese angrenzt.
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In 6 und 7 sind weitere Ausführungsbeispiele für ein Halbleiterbauelement 100 schematisch in Schnittansichten dargestellt. Das in der 6 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem in der 4B dargestellten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied hierzu weist das Aufwachssubstrat 25 eine der strukturierten Oberfläche 251 abgewandte weitere strukturierte Oberfläche auf, die als die Strahlungsaustrittsfläche 29 des Halbleiterbauelements 100 ausgebildet ist.
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In 7 ist auf der strukturierten Strahlungsaustrittsfläche 29 eine Konverterschicht 7 angeordnet. In Draufsicht auf den Träger 1 bedeckt die Konverterschicht 7 den Hauptkörper 2 vollständig. Die über den Hauptkörper 2 herausragenden Bereiche 132 der Spiegelschicht 13 sind von der Konverterschicht bereichsweise bedeckt. Es ist auch möglich, dass die Spiegelschicht in Draufsicht vollständig von der Konverterschicht bedeckt ist. Die Konverterschicht 7 weist insbesondere eine Vergussmasse, beispielsweise eine Silikon- oder eine Harzmasse auf, in der Phosphorpartikel eingebettet sind.
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Die Konverterschicht 7 bedeckt Seitenflächen des Hauptkörpers 2 vollständig. Insbesondere kann die Konverterschicht lichtreflektierende Partikel, etwa Titanoxid, aufweisen. Die Konverterschicht kann flächig, beispielsweise mittels Sprühens, Moldens oder Dispensens auf den Hauptkörper 2 und auf den Träger 1 aufgebracht werden. Die Konverterschicht 7 kann linsenförmig ausgebildet sein.
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Das in der 7 dargestellte Halbleiterbauelement 100 weist ein optisches Element 8 auf. Die Konverterschicht 7 ist zwischen dem Hauptkörper 2 und dem optischen Element 8 angeordnet. In Draufsicht auf den Träger bedeckt das optische Element 8 die Konverterschicht 7 und den Hauptkörper 2 vollständig. Das optische Element 8 ist insbesondere linsenförmig ausgebildet. Das optische Element 8 kann beispielsweise durch Molden oder durch Dispensen eines thixotropen oder hochviskosen Materials auf den Hauptkörper 2 und auf den Träger 1 aufgebracht werden.
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Die Konverterschicht 7 und/oder das optische Element 8 können vor oder nach der Vereinzelung in einzelne Halbleiterbauelemente 100 ausgebildet werden. Beispielsweise wird der Hauptkörperverbund 200 mit einem Trägerverbund mittels eines direkten Bonding-Verfahrens mechanisch verbunden. Ein gemeinsames Aufwachssubstrat wird insbesondere entlang der Trenngräben 27 in eine Mehrzahl von Aufwachssubstraten 25 getrennt. Die Konverterschicht 7 und/oder das optische Element 8 können insbesondere so ausgebildet werden, dass der Trägerverbund in Bereichen der Trenngräben zumindest bereichsweise nicht bedeckt wird, so dass die Konverterschicht 7 und/oder das optische Element 8 nachfolgend bei der Vereinzelung des Trägerverbunds und des Hauptkörperverbunds in eine Mehrzahl von Halbleiterbauelementen 100 mit jeweils einem Träger 1 und einem Hauptkörper 2 nicht durchgetrennt werden müssen.
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Die Konverterschicht 7 und das optische Element 8 des in der 7 dargestellten Ausführungsbeispiels können auch bei den in den 3A bis 6 Anwendung finden.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung der Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Die Erfindung umfasst vielmehr jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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