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Die Erfindung betrifft eine Bedieneinheit für ein Kraftfahrzeug zum Bedienen einer Mehrzahl an unterschiedlichen Funktionen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind vielzählige unterschiedliche Bedieneinheiten für Kraftfahrzeuge zum Bedienen unterschiedlicher Funktionen bekannt. Mit dem steigenden Funktionsempfang in Kraftfahrzeugen besteht das Bestreben Bedieneinheiten möglichst kompakt auszugestalten, so dass mit möglichst wenig Bedienelementen möglichst viele Funktionen bedienbar sind. Beispielsweise lässt sich dies durch multifunktionale Touchdisplays realisieren, die damit zunehmend konventionelle Bedienelemente ersetzen, um Bauraum zu sparen. Bei Multifunktionsdisplays muss zur Bedienung der vielzähligen Funktionen, wie zum Beispiel Klimatisierung, Beleuchtung, Radio, Telefon, Internet, üblicherweise in einer komplexen Menüstruktur in verschiedene Ebenen gewechselt werden, um die gewünschte Funktion zu bearbeiten. Damit steigt die Gefahr vom Verkehrsgeschehen abgelenkt zu werden. Dies erfordert darüber hinaus bei nahezu allen bekannten Systemen eine Ausgabe von entsprechenden Warnhinweisen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bedieneinheit für ein Kraftfahrzeug zum Bedienen einer Mehrzahl an unterschiedlichen Funktionen bereitzustellen, die auf übersichtlichere Weise eine Bedienung der Mehrzahl an unterschiedlichen Funktionen erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bedieneinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Bedieneinheit für ein Kraftfahrzeug zum Bedienen einer Mehrzahl an unterschiedlichen Funktionen weist ein erstes Betätigungselement und eine Ausgabeeinrichtung auf. Das erste Betätigungselement stellt dabei ein durch einen Benutzer konfigurierbares Betätigungselement zum Bedienen der Mehrzahl an Funktionen dar. Weiterhin weist die Bedieneinheit eine Mehrzahl an durch einen Benutzer einstellbare, unterschiedliche Konfigurationen für das erste Betätigungselement auf, wobei jeweils eine der Mehrzahl an Konfigurationen zu jeweils einer der Mehrzahl an Funktionen korrespondiert, so dass bei einer eingestellten Konfiguration der Mehrzahl an Konfigurationen mittels des ersten Betätigungselements nur die korrespondierende Funktion bedienbar ist. Des Weiteren ist die Bedieneinheit derart eingerichtet, dass bei einer eingestellten Konfiguration der Mehrzahl an Konfigurationen eine Information über die eingestellte Konfiguration einem Benutzer durch die Ausgabeeinrichtung ausgegeben wird. Die erfindungsgemäße Bedieneinheit hat damit den großen Vorteil, dass durch ein und dasselbe Betätigungselement vielzählige unterschiedliche Funktionen bedient werden können, was besonders bauraumeffiziente und kompakte Ausgestaltungen der Bedieneinheit erlaubt. Zusätzlich kann dieses Betätigungselement von einem Benutzer selbst konfiguriert werden, das heißt also, ein Benutzer kann einstellen, welche Funktion der Mehrzahl an Funktionen mit dem Betätigungselement bedienbar sein soll. Damit wird eine besonders schnelle und gezielte Bedienung der gewünschten Funktion, sozusagen per Tastendruck, erreicht und eine Ablenkung von Verkehrsgeschehen kann reduziert und damit die Unfallgefahr gesenkt werden. Zudem steigert die Erfindung den Bedienkomfort, da mit dieser Bedieneinheit eine besonders einfache und übersichtliche Bedienung mehrerer Funktionen möglich ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausgabeeinrichtung als optische Anzeigeeinrichtung ausgebildet, insbesondere als Display, wobei die Bedieneinheit dazu ausgelegt ist, durch die Anzeigeeinrichtung als Information über die eingestellte Konfiguration anzuzeigen, welche Funktion der Mehrzahl an Funktionen mittels des ersten Betätigungselements aktuell bedienbar ist. Mit anderen Worten wird die eingestellte Konfiguration einem Benutzer über ein Display angezeigt, zum Beispiel als Symbol oder Abkürzung für die betreffende Funktion, die aktuell mit dem ersten Betätigungselement bedienbar ist. Damit kann vorteilhafterweise ein Benutzer auf einen Blick sehen, welche Konfiguration aktuell für das erste Betätigungselement eingestellt ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Anzeigeeinrichtung in das erste Betätigungselement integriert und/oder in einem Bereich der Bedieneinheit angeordnet, der einen Abstand zum ersten Betätigungselement aufweist, der kleiner ist als ein vorbestimmter Wert. Beispielsweise kann also ein Display auf dem ersten Betätigungselement selbst angeordnet sein oder bevorzugt zumindest in dessen unmittelbarer Umgebung, so dass für einen Benutzer besonders leicht ersichtlich ist, dass die auf dem Display angezeigte Funktionsdarstellung eindeutig dem ersten Betätigungselement zuzuordnen ist. Dabei kann das erste Betätigungselement beispielsweise als Funktionsschalter oder Funktionstaster, insbesondere mit integriertem Display oder daneben angeordnetem Display, oder auch als Drehregler ausgebildeter Funktionsschalter, ebenfalls mit integriertem Display oder daneben angeordnetem Display, ausgebildet sein. Durch derartige Ausbildungen des ersten Betätigungselements sind besonders einfache und leicht zu bedienende Betätigungselemente für einen Benutzer bereitgestellt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Bedieneinheit ein Einstellelement auf, mittels welchem die unterschiedlichen Konfigurationen für das erste Betätigungselement einstellbar sind. Dieses Einstellelement kann beispielsweise als Stellrad zur Konfigurationseinstellung oder auch als zwei Taster zur Konfigurationseinstellung ausgebildet sein. Durch Drehen des Stellrads oder Betätigung der entsprechenden Taster können dann beispielsweise die verschiedenen Konfigurationen für das erste Betätigungselement durchgewechselt werden, wobei bevorzugt dann auch die Anzeigeeinrichtung die zu den Konfigurationen korrespondierenden Anzeigen durchwechselt. So kann ein Benutzer auf besonders einfache Weise die gewünschte Konfiguration für das erste Betätigungselement einstellen, insbesondere ohne sich dabei durch eine komplexe Menüstruktur navigieren zu müssen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Bedieneinheit zumindest ein zweites Betätigungselement auf, wobei jeweils nur eine der Mehrzahl an Konfigurationen für das erste Betätigungselement den mindestens einen zweiten Betätigungselement zuordenbar ist, so dass bei einer Betätigung des mindestens einen zweiten Betätigungselements die dem zweiten Betätigungselement zugeordnete Konfiguration für das erste Betätigungselement eingestellt wird. Das zweite Betätigungselement kann somit beispielsweise als Memory-Taste ausgebildet sein.
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Weiterhin können auch mehrere solche zweiten Betätigungselemente vorgesehen sein, so dass ein Benutzer seine präferierten oder am häufigsten gebrauchten Funktionskonfigurationen für das erste Betätigungselement auf die zweiten Betätigungselemente legen kann. Das heißt, wird dann ein entsprechendes zweites Betätigungselement betätigt, so wird die entsprechende auf diesem zweiten Betätigungselement abgelegte Funktionskonfiguration am ersten Betätigungselement eingestellt. So kann ein Benutzer die eingestellten Konfigurationen nicht nur über das Einstellelement durchwechseln, sondern er kann auch die bevorzugten Konfigurationen für das erste Betätigungselement durch Betätigung der jeweiligen Memory-Tasten direkt einstellen. Dies erlaubt einen besonders schnellen Zugriff auf die bevorzugten oder am häufigsten zu bedienenden Funktionen. Dabei kann es weiterhin vorgesehen sein, dass auch die Memory-Tasten, das heißt also die zweiten Betätigungselemente, ein konfigurierbares Display aufweisen, um einem Benutzer die aktuelle Funktion beziehungsweise Konfiguration, mit der eine jeweilige Memory-Taste aktuell belegt ist, anzuzeigen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugte Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Bedieneinheit mit einem als Funktionsschalter bzw. -taster ausgebildeten ersten Betätigungselement mit integriertem Display gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine schematische Darstellung einer Bedieneinheit mit einem als Drehregler ausgebildeten ersten Betätigungselement und einem neben diesem angeordneten Display gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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3 eine schematische Darstellung von als Memory-Tasten ausgebildeten zweiten Betätigungselementen für eine Bedieneinheit gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Im PKW- und LKW-Interieur geht der Weg weg von Schaltfeldern hin zu Multifunktionsdisplays – oft mit „Fingertippbedienung”. Dadurch lässt sich eine Vielzahl von Funktionen auf begrenztem Raum darstellen, was mit herkömmlichen Schaltfeldern nicht zu realisieren wäre. Oft leiden jedoch die Übersichtlichkeit und die Bediengeschwindigkeit darunter, da die Funktionen in verschiedenen Ebenen und Unterebenen verteilt sind. Dazu kommt die Gefahr der Ablenkung vom Verkehrsgeschehen beim Suchen der jeweiligen Einstellmöglichkeit. Die in der Vergangenheit benutzten Schaltfelder wären beim heutigen Funktionsumfang nicht mehr sinnvoll zu verorten. Zudem empfinden oft nicht nur ältere Personen die Bedienung als zu kompliziert und sind überfordert. Zusätzliche, frei konfigurierbare, mit einer Anzeige oder Display versehene Schalter oder auch Taster, insbesondere neben den Multifunktionsdisplays, so wie dies erfindungsgemäß vorgesehen ist, können vorteilhafterweise die Ablenkung bei der Fahrzeugbedienung deutlich reduzieren.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer als Schaltfeld ausgebildeten Bedieneinheit 10 mit einem frei konfigurierbaren Betätigungselement 12, welches in diesem Beispiel als Funktionsschalter beziehungsweise Funktionstaster ausgebildet ist. Neben dem ersten Betätigungselement 12 sind zwei Pfeiltaster 14a und 14b zur Konfigurationseinstellung angeordnet. Weiterhin wird einem Benutzer die aktuell eingestellte Konfiguration auf einem Display 16, das in diesem Beispiel in das erste Betätigungselement 12 integriert ist, angezeigt. Betätigt nun ein Benutzer einen Pfeiltaster 14a oder 14b zur Konfigurationseinstellung, so erfolgt ein Konfigurationswechsel, was durch den Pfeil 18 dargestellt werden soll. Einhergehend mit diesem Konfigurationswechsel ändert sich auch die Anzeige auf dem Display 16. Durch Betätigung der Taster 14a und 14b zur Konfigurationseinstellung können also auf besonders einfache und vorteilhafte Weise die verschiedenen Konfigurationen für das erste Betätigungselement 12 durchgewechselt werden, durch die Anzeigeeinrichtung 16 einen Benutzer die aktuell eingestellte Konfiguration angezeigt werden und durch Betätigung des ersten Betätigungselements 12 eine der eingestellten Konfiguration entsprechende Funktion einer Mehrzahl von Funktionen bedient werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer als Schalterfeld ausgebildeten Bedieneinheit 20 mit einem als Drehregler ausgebildeten ersten Betätigungselement 22 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Auch dieser Drehregler ist frei konfigurierbar. Die Konfigurierung kann in diesem Beispiel durch ein als Stellrad zur Konfigurationseinstellung ausgebildetes Einstellelement 24 vorgenommen werden. Durch Drehen des Stellrads können die verschiedenen Konfigurationen des ersten Betätigungselements 22 durchgewechselt werden. In diesem Beispiel ist weiterhin ebenfalls eine Anzeigeeinrichtung 26, die bevorzugt als frei programmierbares Display ausgebildet ist, vorgesehen. Diese Anzeigeeinrichtung 26 ist in diesem Beispiel neben dem ersten Betätigungselement 22 angeordnet, und zeigt einem Benutzer ebenfalls die aktuell eingestellte Konfiguration des ersten Betätigungselements 22 an. Auch hierbei soll ein Konfigurationswechsel wieder durch die Pfeile 28 veranschaulicht werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung von als Memory-Tasten 30 ausgebildeten zweiten Betätigungselementen für eine Bedieneinheit 10 oder 20 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Über diese Memory-Tasten 30 können nun verschiedene Konfigurationsprofile eingestellt werden. Beispielsweise kann ein Benutzer durch längeres Drücken einer dieser Memory-Tasten 30 eine aktuell am ersten Bedienelement 12 oder 22 eingestellte Konfiguration auf dieser Taste 30 ablegen. Ändert ein Benutzer daraufhin die eingestellte Konfiguration, zum Beispiel durch Betätigung des Einstellelements 14 oder 24 und betätigt daraufhin wieder die genannte Memory-Taste 30, so wird automatisch die auf dieser Memory-Taste 30 abgelegte Konfiguration für das erste Betätigungselement 12 oder 22 eingestellt. Optional können diese Memory-Tasten 30 auch mit einem konfigurierbarem Display versehen sein, das die auf der jeweiligen Memory-Taste 30 aktuell abgelegte Konfiguration anzeigt.
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Zusammenfassend wird also eine Bedieneinheit mit einem ersten Betätigungselement, insbesondere einem konfigurierbaren Schalter, einer Taste, einem Stellrad oder einer Walze, bereitgestellt wobei das erste Betätigungselement entweder selbst eine Anzeige, wie zum Beispiel ein LC-Display oder verschiedenfarbig beleuchtete Symbole, aufweist, mit der die jeweiligen konfigurierten Funktionen angezeigt werden, oder diese Anzeige kann in direkter Nachbarschaft zum ersten Betätigungselement platziert werden. Ebenfalls in direkter Nähe zum ersten Betätigungselement kann über einen Auswahlmechanismus, wie zum Beispiel ein Stellrad, ein oder mehrere Pfeiltaster oder ein andersartig ausgebildetes Einstellelement, die Funktion des ersten Betätigungselements direkt konfiguriert werden. Zusätzlich können über eine Memoryfunktion verschiedene Konfigurationsprofile abgespeichert werden. Auch die Memoryschalter bzw. Memory-Tasten können ihrerseits über ein konfigurierbares Display verfügen, die das Profil benennen oder zuordenbar machen. Es empfiehlt sich eine Default-Konfiguration sowohl für das erste Betätigungselement als auch für die Memoryfunktion, sowie einen Schutz gegen unbeabsichtigtes Verstellen der Konfiguration vorzusehen.
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Insgesamt kann so eine schnelle und gezielte Bedienung der gewünschten Funktionen per Tastendruck bereitgestellt werden, eine Ablenkung vom Verkehrsgeschehen vermieden und die Unfallgefahr gesenkt werden. Da neue Technik mit jahrzehntelanger, bekannte Bedienung verbunden wird, fällt es dem Bediener leichter mit der modernen Fahrzeugwelt zurecht zu kommen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bedieneinheit
- 12
- Erstes Betätigungselement
- 14a, 14b
- Peiltaster
- 16
- Anzeigeeinrichtung
- 18
- Peil
- 20
- Bedieneinheit
- 22
- Erstes Betätigungselement
- 24
- Stellrad
- 26
- Anzeigeeinrichtung
- 28
- Peil
- 30
- Memory-Taste