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Die Erfindung betrifft eine Hochvoltkomponente für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Hochvoltkomponente für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, ist bereits der
DE 10 2012 001 594 A1 als bekannt zu entnehmen. Die Hochvoltkomponente weist dabei zumindest ein Gehäuse für wenigstens ein elektrisches Bauteil der Hochvoltkomponente auf. Darüber hinaus umfasst die Hochvoltkomponente eine Sensoreinrichtung, mittels welcher eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente, insbesondere des Gehäuses, erfassbar ist. Hierbei kann die Sensoreinrichtung ein flächig ausgeführtes, insbesondere plattenförmiges und/oder als Folie ausgebildetes, Sensorelement aufweisen, mittels welchem eine mechanische Beschädigung des Gehäuses erfassbar ist. Alternativ kann das Sensorelement als elektrisch leitfähiges Gitter ausgebildet sein, wodurch ein Leitungsnetz gebildet ist, mittels welchem eine mechanische Beschädigung des Gehäuses und somit der Hochvoltkomponente erfassbar ist. Die Sensoreinrichtung kann dabei an und/oder in dem Gehäuse angeordnet sein.
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Ferner offenbart die
US 2010/0044126 A1 eine Sensoreinrichtung zum Erfassen einer Beschädigung einer Hochvoltkomponente für ein Fahrzeug.
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Üblicherweise wird eine Hochvoltkomponente in einem Fahrzeug mit einer elektrischen Spannung betrieben, welche wesentlich höher als die üblicherweise vorgesehenen Bordnetzspannungen von 12 Volt oder 42 Volt ist. Bei einer solchen Hochvoltkomponente handelt es sich beispielsweise um eine Hochvoltbatterie, welche üblicherweise auch als Traktionsbatterie bezeichnet wird. In einer solchen Hochvoltbatterie kann elektrischer Strom gespeichert werden, mit welchem wenigstens eine elektrische Maschine zum Antreiben des Fahrzeugs versorgt werden kann. Hierbei wird die elektrische Maschine üblicherweise auch als Traktionsmaschine bezeichnet. Üblicherweise dient die Hochvoltkomponente dazu, eine sehr hohe elektrische Spannung insbesondere in Form einer Gleichspannung mit einer hohen Amplitude bereitzustellen, um mit der bereitgestellten elektrischen Spannung die elektrische Maschine zu betreiben. Insbesondere ist die elektrische Spannung, insbesondere wenn sie eine Gleichspannung ist, größer als 60 Volt. Ist die elektrische Spannung beispielsweise eine Wechselspannung, so ist sie üblicherweise höher als 30 Volt.
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Aufgrund der hohen elektrischen Spannung handelt es sich bei einer solchen Hochvoltkomponente um ein sicherheitsrelevantes Bauteil, da beispielsweise im Falle eines Unfalls beziehungsweise einer Beschädigung der Hochvoltkomponente sicherzustellen ist, dass Insassen des Fahrzeugs, Hilfskräfte und/oder Servicekräfte nicht in Kontakt mit der elektrischen Spannung geraten.
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Um zu vermeiden, dass Personen in Kontakt mit der elektrischen Spannung kommen, kann die Hochvoltkomponente beispielsweise in Bereichen des Fahrzeugs verbaut werden, in denen die Wahrscheinlichkeit einer unfallbedingten Beschädigung der Hochvoltkomponente besonders gering ist. Jedoch sind solche Anordnungsmöglichkeiten der Hochvoltkomponente nicht immer gegeben sowie hinsichtlich der Anzahl und des zur Verfügung stehenden Bauraums beschränkt. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, das Gehäuse der Hochvoltkomponente so stabil auszugestalten, dass es nicht zu einer mechanischen Beschädigung kommt oder dass trotz einer mechanischen und insbesondere unfallbedingten Beschädigung ein vorgebbarer Schutzgrad, beispielsweise IPXB, erhalten bleibt. Dies führt jedoch zu einem hohen Gewicht sowie zu hohen Kosten der Hochvoltkomponente.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Hochvoltkomponente der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass sich auf einfache, kosten- und gewichtsgünstige Weise eine besonders hohe Sicherheit der Hochvoltkomponente realisieren lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße durch eine Hochvoltkomponente mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Hochvoltkomponente der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass sich auf besonders einfache, gewichts- und kostengünstige Weise eine besonders hohe Sicherheit der Hochvoltkomponente realisieren lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung wenigstens eine Kammer und zumindest einen Drucksensor aufweist, mittels welchem eine durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente bewirkte Änderung eines in der Kammer herrschenden Gasdrucks erfassbar ist. Beispielsweise ist die Kammer durch Wandungsbereiche eines Gehäuses oder eines Abdeckelements der Hochvoltkomponente begrenzt, wobei in dem Gehäuse wenigstens ein elektrisches Bauteil der Hochvoltkomponente angeordnet ist. Die bedeutet, dass die Kammer in das Gehäuse beziehungsweise das Abdeckelement integriert ist, sodass eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente, insbesondere des Gehäuses beziehungsweise des Abdeckelements, besonders effektiv erfassbar ist.
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Mittels der Sensoreinrichtung ist es somit möglich, eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente, beispielsweise ihres Gehäuses, auf besonders einfache, kosten- und gewichtsgünstige Weise zu erfassen, sodass infolge des Erfassens der mechanischen Beschädigung wenigstens eine entsprechende Schutzmaßnahme eingeleitet werden kann, um die Gefahr, dass Personen mit einer hohen elektrischen Spannung, mit welcher die Hochvoltkomponente betrieben wird und/oder welche die Hochvoltkomponente bereitstellt, in Berührung kommen, vermieden oder zumindest besonders gering gehalten werden kann. Die Sensoreinrichtung ist dabei so ausgelegt, dass durch die mechanische Beschädigung wenigstens eine physikalische Eigenschaft vorliegend in Form eines in der Kammer herrschenden Gasdrucks verändert wird, wobei diese Veränderung der physikalischen Eigenschaft, das heißt des Gasdrucks, mittels des Drucksensors erfasst werden kann. Dadurch kann auf besonders einfache, kosten- und gewichtsgünstige Weise auf eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente rückgeschlossen werden.
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Der Drucksensor stellt beispielsweise wenigstens ein die Druckänderung in der Kammer charakterisierendes Signal bereit, welches an eine Auswerteeinheit der Sensoreinrichtung übermittelt und von der Auswerteeinheit empfangen wird. Wird beispielsweise mittels der Auswerteeinheit erfasst, dass die durch das Signal charakterisierte Druckänderung in der Kammer einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet, so kann in der Folge wenigstens eine Schutzmaßnahme eingeleitet werden, um die Gefahr, dass Personen in Kontakt mit der elektrischen Spannung kommen, vermieden oder besonders gering gehalten werden kann. Eine Verarbeitung des Signals kann beispielsweise im Rahmen eines üblicherweise vorgesehenen Hochvolt-Interlock-Konzepts erfolgen.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Kammer mit einem Gas gefüllt, durch welches in der Kammer ein erster Druck bewirkt ist, welcher höher als ein zweiter Druck in einer Umgebung der Kammer ist. Mit anderen Worten herrscht in der Kammer gegenüber der Umgebung ein Überdruck. Kommt es beispielsweise zu einer solchen mechanischen Beschädigung der Hochvoltkomponente, dass das Gas aus der Kammer entweichen kann, sodass es beispielsweise zu einem Druckausgleich zwischen der Umgebung und der Kammer kommt, so kann dies mittels des Drucksensors erfasst und demzufolge mittels der Auswerteeinheit ausgewertet werden. Hierbei ist mittels des Drucksensors ein durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente bewirkter Druckabfall in der Kammer erfassbar, da infolge des Druckausgleichs zwischen der Kammer und der Umgebung der Gasdruck in der Kammer abfällt.
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Als ferner besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn in der Kammer ein erster Druck herrscht, welcher geringer als ein zweiter Druck in der Umgebung der Kammer ist. Hierzu ist die Kammer beispielsweise evakuiert, wobei beispielsweise ein Vakuum in der Kammer vorgesehen sein kann. Wird die Kammer beispielsweise infolge einer mechanischen Beschädigung fluidisch mit der Umgebung der Kammer verbunden, so kann in die Kammer ein Gas, insbesondere Umgebungsluft, einströmen. Daraus resultiert ein Druckanstieg in der Kammer, welcher mittels des Drucksensors erfasst werden kann. Mit anderen Worten ist es vorzugsweise vorgesehen, dass mittels des Drucksensors ein durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente bewirkter Druckanstieg in der Kammer erfassbar ist.
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Um die Gefahr, dass Personen in Kontakt mit der elektrischen Spannung kommen, besonders vorteilhaft zu vermeiden oder zumindest besonders gering zu halten, ist bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wenigstens ein Aktor vorgesehen, mittels welchem in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung, insbesondere des Drucksensors, erfassten mechanischen Beschädigung der Hochvoltkomponente eine Versorgung der Hochvoltkomponente mit elektrischem Strom unterbrechbar ist. Mit anderen Worten, wird mittels des Drucksensors eine durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente bewirkte Druckänderung in der Kammer erfasst, so wird in der Folge der Aktor derart angesteuert, dass die Hochvoltkomponente mittels des Aktors spannungsfrei geschaltet wird, sodass die Hochvoltkomponente nicht mehr mit elektrischem Strom versorgt wird beziehungsweise dass keine elektrische Spannung mehr an der Hochvoltkomponente anliegt.
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Ist die Hochvoltkomponente beispielsweise eine Hochvoltbatterie, so wird beispielsweise mittels des Aktors zumindest ein interner Schütz der Batterie betätigt, sodass ein interner Stromfluss der Hochvoltbatterie unterbrochen ist und zwischen ihren Anschlüssen kein elektrischer Strom mehr fließen kann. Mit anderen Worten ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Hochvoltkomponente mittels des Aktors spannungsfrei geschaltet wird.
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Der Aktor wird beispielsweise zum spannungsfrei Schalten angesteuert, wenn mittels der beispielsweise als Steuergerät ausgebildeten Auswerteeinheit ermittelt wird, dass die mittels des Drucksensors erfasste Druckänderung in der Kammer den vorgebbaren Schwellenwert überschreitet. Hierzu wird beispielsweise von dem Steuergerät ein Ansteuersignal an den Aktor übermittelt und von dem Aktor empfangen, wobei der Aktor mittels des Ansteuersignals angesteuert wird, um schließlich die Hochvoltkomponente spannungsfrei zu schalten.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt:
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1 ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht einer Hochvoltkomponente gemäß einer ersten Ausführungsform für ein Kraftfahrzeug, mit einer Sensoreinrichtung zum Erfassen einer mechanischen Beschädigung eines Gehäuses der Hochvoltkomponente, wobei die Sensoreinrichtung wenigstens eine Kammer und zumindest einen Drucksensor aufweist, mittels welchem eine durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente bewirkte Druckänderung in der Kammer erfassbar ist;
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2 eine schematische Schnittansicht der Hochvoltkomponente gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
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3 eine schematische und teilweise geschnittene Schnittansicht der Hochvoltkomponente.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittansicht eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Hochvoltkomponente gemäß einer ersten Ausführungsform für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug. Die Hochvoltkomponente 10 wird mit einer relativ hohen elektrischen Spannung betrieben, welche auch als Arbeitsspannung bezeichnet wird und eine Wechselspannung oder eine Gleichspannung sein kann. Ist die elektrische Spannung eine Wechselspannung, so ist die elektrische Spannung beispielsweise größer als 30 Volt. Ist die elektrische Spannung eine Gleichspannung, so ist die elektrische Spannung beispielsweise größer als 60 Volt.
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Die Hochvoltkomponente 10 umfasst ein Gehäuse 12 sowie wenigstens einen elektrischen Anschluss 14, über welchen die Hochvoltkomponente 10 mit einem Hochvoltnetz elektrisch verbunden ist. Somit kann die Hochvoltkomponente 10 über den elektrischen Anschluss 14 mit elektrischem Strom versorgt werden und/oder über den elektrischen Anschluss 14 die elektrische Spannung beziehungsweise elektrischen Strom bereitstellen.
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Um nun die Gefahr, dass beispielsweise bei oder nach einem Unfall des Fahrzeugs Personen in Kontakt mit der elektrischen Spannung kommen, zu vermeiden oder besonderes gering zu halten, umfasst die Hochvoltkomponente 10 eine Sensoreinrichtung 16, mittels welcher eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente 10, insbesondere des Gehäuses 12, erfassbar ist. Hierzu weist die Sensoreinrichtung 16 wenigstens eine Kammer 18 sowie einen Drucksensor 20 auf, welcher zumindest teilweise in der Kammer 18 angeordnet ist. Mittels des Drucksensors 20 ist eine durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente 10, insbesondere des Gehäuses 12, bewirkte Druckänderung in der Kammer 18 erfassbar.
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Aus 1 ist erkennbar, dass die Kammer 18 in das Gehäuse 12 integriert ist. Hierzu ist das Gehäuse 12 doppelwandig ausgebildet und weist zwei einander gegenüberliegende und voneinander beabstandet angeordnete Wandungsbereiche 22 und 24 auf, durch welche die Kammer 18 begrenzt ist. Die Kammer 18 ist somit als Hohlraum in dem Gehäuse 12 ausgebildet. Das Gehäuse 12 weist wenigstens einen in 1 nicht erkennbaren Aufnahmeraum auf, in welchem wenigstens ein elektrisches Bauteil der Hochvoltkomponente 10 angeordnet ist. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Kammer 18 Aufnahmeraum zumindest teilweise, vorzugsweise überwiegend und besonders vorzugsweise vollumfänglich umgibt, sodass mechanische Beschädigungen des Gehäuses 12 und somit der Hochvoltkomponente 10 besonderes effektiv erfasst werden können.
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Kommt es beispielsweise zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung, sodass zumindest einer der Wandungsbereiche 22 und 24 und somit die Kammer 18 deformiert werden, so resultiert daraus eine Änderung eines in der Kammer 18 herrschenden Gasdrucks. Der Gasdruck und somit die Änderung des Gasdrucks ist mittels des Drucksensors 20 erfassbar, sodass in Abhängigkeit von der erfassten Druckänderung auf eine unerwünschte mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente 10 beziehungsweise des Gehäuses 12 rückgeschlossen werden kann.
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Die Sensoreinrichtung 16 umfasst eine Auswerteeinheit 26, welche beispielsweise ein Steuergerät ist. Der Drucksensor 20 ist mit der Auswerteeinheit 26 verbunden und stellt ein die Druckänderung charakterisierendes Signal bereit. Das Signal wird an die Auswerteeinheit 26 übermittelt und von der Auswerteeinheit 26 empfangen. Mittels der Auswerteeinheit 26 wird ermittelt, ob die mittels des Drucksensors 20 erfasste Druckänderung in der Kammer 18 einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet. Ist dies der Fall, so wird wenigstens eine Schutzmaßnahme mittels der Auswerteeinheit 26 eingeleitet.
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Zur Realisierung dieser Schutzmaßnahme umfasst die Sensoreinrichtung 16 einen Aktor 28, welcher mit der Auswerteeinheit 26 verbunden ist. Wird mittels der Auswerteeinheit 26 erfasst, dass die erfasste Druckänderung den vorgebbaren Schwellenwert überschreitet, so wird ein Ansteuersignal von der Auswerteeinheit 26 an den Aktor 28 übermittelt, welcher das Ansteuersignal empfängt. Mittels des Ansteuersignals wird der Aktor 28 derart angesteuert, dass mittels des Aktors 28 beispielsweise ein Schalter 30, über welchen die Hochvoltkomponente 10 mit dem Hochvoltnetz elektrisch verbunden ist, geöffnet wird. Hierdurch wird die Hochvoltkomponente 10 von dem Hochvoltnetz getrennt, das heißt die Hochvoltkomponente 10 wird spannungsfrei geschaltet. Dies bedeutet, dass der Schalter 30 ein Trennschalter, insbesondere eine Hochvolt-Trennschalter, ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann infolge der Erfassung der Druckänderung in der Kammer 18 ein Aktor derart angesteuert werden, dass ein interner Schütz der beispielsweise als Hochvoltbatterie ausgebildeten Hochvoltkomponente 10 geöffnet wird, um dadurch einen internen Stromfluss in der Hochvoltbatterie zu unterbrechen beziehungsweise zu vermeiden.
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Die Kammer 18 zwischen den Wandungsbereichen 22 und 24 ist beispielsweise mit einem Gas bedruckt, sodass in der Kammer 18 gegenüber einer Umgebung 32 der Kammer 18, insbesondere des Gehäuses 12, ein Überdruck herrscht. Wird das Gehäuse 12 beispielsweise derart beschädigt, dass das Gas aus der Kammer 18 entweichen kann, sodass es zu einem Druckausgleich zwischen der Kammer 18 und der Umgebung 32 kommt, so kommt es zu einem Druckabfall in der Kammer 18, welcher mittels des Drucksensors 20 erfasst und mittels der Auswerteeinheit 26 ausgewertet werden kann. Übersteigt der Druckabfall den vorgebbaren Schwellenwert, so wird der Aktor 28 entsprechend angesteuert, um die Hochvoltkomponente 10 spannungsfrei zu schalten. Alternativ kann vorgesehen sein, dass in der Kammer 18 gegenüber der Umgebung 32 ein Unterdruck herrscht. Kommt es infolge einer Beschädigung des Gehäuses 12 zu einem Druckausgleich zwischen der Umgebung 32 und der Kammer 18, so erfolgt dadurch ein Druckanstieg in der Kammer 18, welcher mittels des Drucksensors 20 erfasst wird. Überschreitet dieser Druckanstieg den vorgebbaren Schwellenwert, so wird der Aktor 28 entsprechend angesteuert, um die Hochvoltkomponente 10 spannungsfrei zu schalten.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Kammer wie die Kammer 18 auch in einer Abdeckung der Hochvoltkomponente 10 vorgesehen sein, sodass auf eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente 10 anhand einer mechanischen Beschädigung der Abdeckung rückgeschlossen werden kann.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Hochvoltkomponente 10. Bei der zweiten Ausführungsform weist das Gehäuse 12 eine Hohlkammerstruktur auf, durch welche die Kammer 18 gebildet ist. Die Sensoreinrichtung 16 ist dabei als Druckmesseinrichtung ausgebildet, mittels welcher eine durch eine mechanische Beschädigung der Hochvoltkomponente 10, insbesondere des Gehäuses 12, bewirkte Druckänderung in der Kammer 18 erfassbar ist. Hierzu ist eine Leitung 21 fluidisch mit der Kammer 18 verbunden, wobei der Drucksensor 20 in der Leitung 21 angeordnet ist. Dadurch ist der Drucksensor 20 über die Leitung 21 fluidisch mit der Kammer 18 verbunden und kann in der Kammer 18 auftretende Druckänderungen, welche aus Beschädigungen des Gehäuses 12 resultieren erfassen.
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Darüber hinaus ist bei der zweiten Ausführungsform eine Zuführeinrichtung 34 vorgesehen, über welche zum Bewirken eines Druckaufbaus in der Kammer 18 ein Gas, beispielsweise Luft, in die Kammer 18 eingeleitet werden kann. Dadurch ist es beispielsweise möglich, den in der unbeschädigten Kammer 18 herrschenden Druck auf einen vorgebbaren Wert einzustellen. Zum Einleiten des Gases in die Kammer 18 umfasst die Zuführeinrichtung 34 eine Leitung 38, welche fluidisch mit der Kammer 18 verbunden und von dem Gas durchströmbar ist. In der Leitung 38 ist ein Ventilelement 36 angeordnet, mittels welchem das Einleiten des Gases in die Kammer 18 und somit der Druck in der Kammer 18 einstellbar ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse 12 mit einem zumindest im Wesentlichen flächigen und elektrisch leitfähigen Sensorelement versehen wird. Kommt es zu einer mechanischen Beschädigung der Hochvoltkomponente 10, insbesondere des Gehäuses 12, so wird dadurch eine Veränderung von elektrischen Eigenschaften des elektrisch leitfähigen Sensorelements bewirkt. Insbesondere kommt es zu einer Veränderung eines elektrischen Widerstands des zumindest im Wesentlichen flächigen Sensorelements. Mit anderen Worten wird das Sensorelement wie ein flächiger Widerstand betrieben. Die durch die Beschädigung des Gehäuses 12 bewirkte Veränderung des elektrischen Widerstands kann mittels der Auswerteeinheit 26 erfasst werden, sodass in der Folge eine unerwünschte Beschädigung der Hochvoltkomponente 10 erfasst und der Aktor 28 entsprechend angesteuert werden kann, um die Hochvoltkomponente 10 spannungsfrei zu schalten.
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Bei dem zumindest im Wesentlichen flächigen Sensorelement handelt es sich beispielsweise um eine dünne Folie, welche elektrisch leitfähig ist. Die dünne Folie ist beispielsweise in das Gehäuse 12 integriert, das heißt in einer den Aufnahmeraum des Gehäuses 12 begrenzenden Wandung aufgenommen. Wird das Gehäuse 12 beispielsweise unfallbedingt mechanisch beschädigt, so wird auch die Folie mechanisch beschädigt. Dadurch ändert sich der elektrische Gesamtwiderstand der Folie und in einem Stromkreis, in welchem die Folie angeordnet ist. Die Folie ist dabei in dem Stromkreis als Widerstand geschaltet. Durch mechanisches Beschädigen der Folie tritt in dem Stromkreis eine messbare, das heißt erfassbare Signaländerung auf, da sich beispielsweise bei konstanter elektrischer Spannung ein durch den Stromkreis fließender Strom infolge der mechanischen Beschädigung der Folie ändert. Diese Signaländerung kann mittels der Auswerteeinheit 26 ausgewertet werden. Als Reaktion auf die Signaländerung, insbesondere, wenn die Signaländerung einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet, kann die Hochvoltkomponente 10 spannungsfrei geschaltet werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Sensorelement als Leitungsnetz oder Leitungsgitter ausgebildet sein, welches durch elektrisch leitfähige Drähte gebildet ist. Das elektrisch leitfähige Leitungsnetz kann infolge einer mechanischen Beschädigung des Gehäuses 12 ebenfalls mechanisch beschädigt, beispielsweise durchtrennt, werden, sodass einer oder mehrere der als elektrische Leiter fungierenden Drähte des Leitungsnetzes unterbrochen wird. Hieraus ergibt sich beispielsweise eine solche Signaländerung, dass sich ein durch das Leitungsnetz fließender elektrischer Strom ändert, was durch die Auswerteeinheit 26 erfasst werden kann. In der Folge kann die Hochvoltkomponente 10 spannungsfrei geschaltet werden.
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Dies ist anhand von 3 veranschaulicht, in welcher das als elektrischer Leiter ausgebildete Sensorelement mit 40 bezeichnet ist. Dabei ist das Sensorelement 40 in das Gehäuse 12 beziehungsweise die Abdeckung eingebettet und erstreckt sich zumindest im Wesentlichen mäanderförmig in dem Gehäuse 12, insbesondere in dessen Wandung. Das Sensorelement 40 weist elektrische Anschlüsse 42 auf, über welche das Sensorelement 40 mit der Auswerteinheit 26 verbindbar ist. Mit anderen Worten stellen die Anschlüsse 42 eine elektrische Schnittstelle dar, über welche das Sensorelement 40 elektrisch mit der Auswerteinheit 26 verbindbar beziehungsweise verbunden ist. Dadurch kann die Auswerteeinheit 26 Änderungen wenigstens einer elektrischen Eigenschaft des Sensorelements erfassen, wenn es zu einer Beschädigung der Hochvoltkomponente 10, insbesondere des Gehäuses 12 kommt und die wenigstens eine elektrische Eigenschaft durch diese Beschädigung verändert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hochvoltkomponente
- 12
- Gehäuse
- 14
- elektrischer Anschluss
- 16
- Sensoreinrichtung
- 18
- Kammer
- 21
- Leitung
- 20
- Drucksensor
- 22
- Wandungsbereich
- 24
- Wandungsbereich
- 26
- Auswerteeinheit
- 28
- Aktor
- 30
- Schalter
- 32
- Umgebung
- 34
- Zuführeinrichtung
- 36
- Ventilelement
- 38
- Leitung
- 40
- Sensorelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012001594 A1 [0002]
- US 2010/0044126 A1 [0003]