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Der Gegenstand betrifft ein elektrisches Anschlussteil, mit einem Anschlussstück und einem Anschlussbolzen, wobei das Anschlussstück einen Flachbereich aufweist und in dem Flachbereich eine von einer ersten Oberfläche des Flachbereichs zu einer von der ersten Oberfläche abgewandten zweiten Oberfläche des Flachbereichs erstreckte Durchgangsöffnung gebildet ist, der Anschlussbolzen einen Bolzenschaft und einen Bolzenkopf aufweist, der Bolzenkopf der ersten Oberfläche des Flachbereichs zugewandt ist und der Anschlussbolzen mit dem Bolzenschaft in der Durchgangsöffnung angeordnet ist. Weiterhin betrifft der Gegenstand ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Anschlussteils.
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Elektrische Anschlussteile der eingangs genannten Art werden beispielsweise in der Kraftfahrzeugtechnik eingesetzt, um Leiter mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs zu verbinden. Dabei ist es aus montagetechnischen Gründen vorteilhaft, den Anschlussbolzen unverlierbar an dem Anschlussstück zu befestigen.
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Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 103 10 164 A1 ist ein Kabelschuh mit einer an dem Kabelschuh unverlierbar gehaltenen Befestigungsschraube bekannt. Die Befestigungsschraube sitzt mit einem zwischen dem Schraubenkopf und dem Gewinde der Schraube vorgesehenen Halteabschnitt in einer an dem Kabelschuh vorgesehenen Bohrung. Der Durchmesser des Halteabschnitts ist geringer als der Durchmesser des Gewindes. Die Befestigungsschraube hat eine im Bereich des Übergangs vom Schraubenschaft zum Schraubenkopf gebildete, kreisrund umlaufende Fase. Die Befestigungsschraube liegt mit der Fase auf der die innere Mantelfläche der Bohrung in Richtung des Schraubenkopfs begrenzenden Kante der Bohrung auf. Zum Befestigen der Schraube an dem Kabelschuh wird die Schraube im Bereich des Schraubenkopfs mit einer Presskraft beaufschlagt, wobei die an der Schraube gebildete Fase die Kante der Bohrung in Richtung der Schraubenschafts plastisch verformt. Auf diese Weise wird im Bereich der Bohrung ein Absatz geformt, dessen lichte Weite geringer ist, als der Durchmesser des an dem Schraubenschaft angeordneten Gewindes. Die Schraube ist daher unverlierbar an dem Kabelschuh gehalten.
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Die voranstehend beschriebe Lösung hat den Nachteil, dass es im Falle von exzentrisch oder schräg zur Schrauben- oder Bohrungsachse im Bereich des Schraubenkopfs eingeleiteten Presskräften zu einem Verkanten der Schraube in der Bohrung kommen kann. Auch kann die Schraube infolge des Pressvorgangs mit der Fase derart im Bereich des durch plastische Verformung gebildeten Absatzes verspannt sein, dass bei der Montage ein Eindrehen der Schraube in ein entsprechend vorgesehenes Muttergewinde behindert wird. Weiter ist nachteilig, dass die an der Befestigungsschraube vorzusehende Fase aufwändig zu fertigen und die Befestigungsschraube im Vergleich zu konventionellen Schrauben daher vergleichsweise teuer in ihrer Herstellung ist.
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Diese Nachteile führen zu der gegenständlichen Aufgabe, ein elektrisches Anschlussteil zur Verfügung zu stellen, welches einfach montierbar und kostengünstig herstellbar ist. Weiter besteht die gegenständliche Aufgabe darin, ein Verfahren zum Herstellen eines solchen elektrischen Anschlussteils anzugeben.
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Diese Aufgabe wird gegenständlich durch ein elektrisches Anschlussteil nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst.
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Das gegenständliche elektrische Anschlussteil hat ein Anschlussstück und einen Anschlussbolzen. Das elektrische Anschlussteil ist beispielsweise ein Kabelschuh, eine Anschlussfahne, ein Crimpanschluss oder dergleichen, der mit einem Ende eines elektrischen Leiters verbindbar ist. Das Anschlussteil dient dann z. B. zum Verbinden von elektrischen Leitern oder zum Anschluss eines elektrischen Leiters mit einem Bauteilen, wie zum Beispiel Anschlussstellen einer Fahrzeugkarosserie. Das elektrische Anschlussteil ist bevorzugt zum lösbaren Verbinden mit einem weiteren Leiter oder Bauteil gebildet. Der Anschlussbolzen kann beispielsweise ein Gewinde zum lösbaren Verbinden des Anschlussteils mit einem Gewinde eines Bauteils oder mit einer Mutter aufweisen. Das elektrische Anschlussteil kann zwei oder mehr Anschlussbolzen aufweisen und so an die jeweils vorgegebene Einbausituation angepasst sein.
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Das Anschlussstück weist einen Flachbereich auf, in dem eine sich von einer ersten Oberfläche des Flachbereichs zu einer von der ersten Oberfläche abgewandten zweiten Oberfläche des Flachbereichs erstreckende Durchgangsöffnung gebildet ist. Die Durchgangsöffnung kann eine Bohrung sein, wobei eine solche Bohrung in bekannter Weise kostengünstig herstellbar ist. Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Durchgangsöffnung durch Stanzen erzeugt. Das Stanzen der Durchgangsöffnung eignet sich aufgrund der kurzen Taktzeiten insbesondere für die Massenproduktion elektrischer Anschlussteile.
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Mit der ersten und/oder zweiten Oberfläche des Flachbereichs können an dem Anschlussstück definierte Anlageflächen geschaffen werden. Die erste und/oder zweite Oberfläche ist bevorzugt zumindest abschnittsweise plan bzw. eben. So kann eine der Oberflächen dazu dienen, einen flächigen Kontaktbereich zu einem Leiter oder einem anderen Bauteil herzustellen. In einem solchen Kontaktbereich kann beispielsweise eine formschlüssige Anlage und/oder elektrisch leitenden Verbindung des Anschlussstücks mit einem weiteren Leiter oder einem anderen Bauteil gebildet sein.
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Der gegenständliche Anschlussbolzen weist einen Bolzenschaft und einen Bolzenkopf auf. Der Bolzenschaft kann ein Gewinde aufweisen. Bevorzugt ist ein Außengewinde vorgesehen, das dazu gebildet ist, mit einem an einem weiteren Leiter oder Bauteil vorgesehenen Muttergewinde zusammen zu wirken.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist es möglich, ein Innengewinde an dem Bolzenschaft vorzusehen, dass dazu gebildet ist, mit an einem weiteren Leiter oder Bauteil vorgesehenen Außengewinde zusammen zu wirken. Das elektrische Anschlussteil kann so auf einfache Weise mit einem weiteren Leiter oder einem anderen Bauteil verbunden und wieder von diesem gelöst werden. Der Bolzenkopf kann einen größeren Durchmesser als der Bolzenschaft aufweisen. Bevorzugt sind an dem Bolzenkopf Formelemente vorgesehen, die dazu gebildet sind, mit einem Werkzeug zusammen zu wirken. So kann über den Bolzenkopf beispielsweise ein Drehmoment in den Bolzen eingeleitet werden. Bevorzugt ist der Anschlussbolzen eine Schraube.
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Der Bolzenkopf ist der ersten Oberfläche des Flachbereichs zugewandt. Bevorzugt liegt der Bolzenkopf an der ersten Oberfläche des Flachbereichs an. So kann der Bolzen in einfacher Weise in einer ersten axialen Richtung formschlüssig an dem Anschlussstück gehalten sein.
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Der Anschlussbolzen ist mit dem Bolzenschaft in der Durchgangsöffnung angeordnet. Damit ist der Anschlussbolzen in radialer Richtung formschlüssig im Bereich der Durchgangsöffnung gehalten.
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Der Bolzenschaft des weist einen umlaufenden Freistich auf. Die Durchgangsöffnung hat einen im Bereich des Freistichs radial nach innen weisenden Vorsprung. Der Anschlussbolzen ist durch das formschlüssige Zusammenwirken von Vorsprung und Freistich verliersicher an dem Anschlussstück gehalten.
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Der Bolzenkopf weist bevorzugt eine dem Bolzenschaft abgewandte Stirnfläche auf. Die Stirnfläche ist bevorzugt dazu gebildet, mit einem Anschlag in einem Presswerkzeug zusammen zu wirken. Im Bereich der Stirnfläche können während eines Pressvorgangs zur Herstellung des Vorsprungs in das Anschlusstück eingeleitete Presskräfte abgestützt werden.
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Es ist erkannt worden, dass eine besonders einfache und kostengünstig auszuführende Verliersicherung des Anschlussbolzens an dem Anschlussstück dadurch erreicht werden kann, dass der Vorsprung im Bereich der zweiten Oberfläche des Flachbereichs angeordnet ist. Der an die Durchgangsöffnung angrenzende Bereich der zweiten Oberfläche ist frei zugänglich und kann in einfacher Weise mit einem Werkzeug bearbeitet werden, um den Vorsprung herzustellen. Der Vorsprung ist gegenständlich daher in einem Bereich gebildet, der gerade nicht von dem Bolzenkopf abgedeckt wird oder aufgrund des Bolzenkopfs nur schwer zugänglich ist. Es ist somit bei einem gegenständlichen Anschlussteil nicht erforderlich, etwaige Form- oder Wirkflächen an dem Anschlussbolzen vorzusehen, die während eines Pressvorgangs den Vorsprung im Bereich Durchgangsöffnung bilden.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des elektrischen Anschlussteils ist der Freistich ein radial nach innen weisender, umlaufender Rücksprung am Bolzenschaft. Mit anderen Worten ist an dem Bolzenschaft eine umlaufende Nut gebildet. Zwischen dem Freistich und dem Vorsprung ist in radialer und axialer Richtung bevorzugt ein Spiel vorgesehen. Der Anschlussbolzen ist in diesem Fall verliersicher an dem Anschlussstück gehalten und gleichzeitig frei um seine Längsachse drehbar.
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Der Bolzenschaft kann ein Gewinde aufweisen, wobei der Freistich einen kleineren Durchmesser hat, als der Außendurchmesser des Gewindes. So kann an einer konventionellen Schraube ein Freistich vorgesehen sein, in den der Vorsprung in radialer Richtung hineinragt. In diesem Fall bilden der Bolzen- bzw. Schraubenkopf und das Gewinde jeweils einen Anschlag, der mit dem Vorsprung entgegen einem axialen Verschieben der Schraube aus dem Anschlussstück formschlüssig zusammenwirkt. Der Freistich kann an einer Schraube dabei unmittelbar in dem an den Schraubenkopf angrenzenden Bereich des Schraubenschafts gebildet sein. Es ist jedoch auch denkbar, den Freistich mit einem Abstand zu dem Schraubenkopf vorzusehen, so dass das Gewinde durch den Freistich unterbrochen und in zwei Gewindeabschnitte geteilt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung des elektrischen Anschlussteils kann der Anschlussbolzen eine Gewindestange sein, an der ein entsprechender Freistich vorgesehen ist. In diesem Fall ist der aus einer Gewindestange gebildete Anschlussbolzen durch das Gewinde zweiseitig entgegen einem axialen Verschieben aus der Durchgangsbohrung gesichert.
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Vorzugsweise ist der Durchmesser des Freistichs kleiner oder gleich dem kleinsten Innendurchmesser des Gewindes. Damit kann eine ausreichend große Überlappung zwischen dem in den Freistich ragenden Vorsprung und dem Gewinde erzielt werden, um ein Herausziehen des Anschlussbolzens aus der Durchgangsöffnung in axialer Richtung zu verhindern.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des elektrischen Anschlussteils weist der Vorsprung voneinander in jeweils einem Winkel beabstandete, radial nach innen weisende Sporne auf. Einzelne, nach innen weisende Sporne lassen sich fertigungstechnisch besonders einfach durch plastische Verformung des an die Durchgangsöffnung angrenzenden Randbereichs der zweiten Oberfläche realisieren.
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Die Winkelabstände der Sporne können zueinander gleich sein, so dass der Anschlussbolzen umfangsseitig in gleichmäßigen Abständen geführt ist. Damit wird ein gleichmäßiges Drehen des Bolzens um seine Längsachse durch von außen in den Bolzen eingeleitete Drehmomente ermöglicht. Bevorzugt kann der Anschlussbolzen innerhalb der Durchgangsöffnung im Wesentlichen zentriert angeordnet sein. Insbesondere können zumindest vier Sporne vorgesehen sein. Vorzugsweise sind genau vier Sporne vorgesehen. Vier Sporne können ausreichen, um den Anschlussbolzen in zuverlässiger Weise an dem Anschlussstück zu halten und im Bereich der Durchgangsöffnung umfangsseitig zu führen. Je nach Anwendungsfall können auch bereits ein, 2 oder 3 Sporne ausreichen, um den Anschlussbolzen verliersicher an dem Anschlussstück zu halten.
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Ein Sporn kann einen relativ auf eine zentrale Achse der Durchgangsöffnung bezogenen Winkelbereich von 5–30°, bevorzugt 5–20°, weiter bevorzugt 5–15° abdecken. So kann, je nach Anwendungsfall, das notwendige Maß an radialer Führung und axialem Überdeckungsgrad zwischen dem Freistich und einem jeweiligen Sporn vorgesehen sein.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel des elektrischen Anschlussteils ist der Vorsprung durch Kaltumformen gebildet. Das Kaltumformen stellt eine besonders kostengünstige und einfach zu beherrschende Möglichkeit dar, den Vorsprung durch plastische Verformung im Bereich der Durchgangsöffnung vorzusehen. So können insbesondere die Sporne kaltfverformt oder kaltverpresst sein, wobei insbesondere das Material des Anschlussteils im Bereich der zweiten Oberfläche des Flachbereichs plastisch verformt, insbesondere verpresst wird. Beim Herstellen des Vorsprungs bzw. der Sporne wird daher maßgeblich das Anschlussstück durch den Umformvorgang belastet. Das Risiko, den Anschlussbolzen bei der Herstellung des Vorsprungs zu beschädigen, kann auf diese Weise gering gehalten werden.
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Die Sporne können sich ausgehend von an der zweiten Oberfläche durch Kaltumformung gebildeten Ausnehmungen in Richtung des Bolzenschafts erstrecken. Die Sporne können durch das beim Herstellen der Ausnehmungen durch die Kaltumformung verdrängte Material des Anschlussstücks gebildet sein. So kann beispielsweise ein Presswerkzeug bereitgestellt werden, das im Wesentlichen aus einem Stempel mit an einer Stirnseite des Stempels vorgesehenen, zumindest axialen Stanz- bzw. Prägevorsprüngen gebildet ist. Der Stempel ist mit den Stanz- bzw. Prägevorsprüngen auf den an die Durchgangsöffnung angrenzenden Bereich der zweiten Oberfläche aufsetzbar.
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Durch ein Einpressen des Stempels in die zweite Oberfläche können die voranstehend beschriebenen Ausnehmungen und damit die Sporne gebildet werden. Die Stanz- bzw. Prägevorsprünge können keilförmig zulaufen. Auch die Ausnehmungen können in einem Querschnitt im Wesentlichen keilförmig gebildet sein. Damit kann ein radiales Verdrängen des Materials im Bereich der zweiten Oberfläche während eines Umformdurchgangs begünstigt werden. Der Stempel ist bevorzugt nach Art eines Rohrs gebildet, wobei der Bolzenschaft während des Kaltumformens in die Rohröffnung eingreift.
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Die Ausnehmungen können in einer Draufsicht eine im Wesentlichen viereckige, insbesondere im Wesentlichen rechteckige, bevorzugt im Wesentlichen trapezförmige Grundform ausweisen. Bevorzugt sind die Ausnehmungen in Richtung der Durchgangsöffnung durch die Sporne begrenzt. Die innere Mantelfläche der Durchgangsöffnung wird daher im Bereich der Sporne nicht durchbrochen, sondern lediglich verengt, so dass die lichte Weite der Durchgangsöffnung in diesen Bereichen partiell verringert ist. Die Sporne gehen bevorzugt stetig in die an die Sporne angrenzenden, nicht verformten Bereiche der Durchgangsöffnung über. Dadurch wird verhindert, dass die Sporne bei axialer Belastung durch Rissbildung im Bereich der Mantelfläche ausbrechen.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Vorsprung mit einer Presskraft von mehr als 10.000 N, vorzugsweise zumindest 20.000 N geformt ist. So kann eine Presskraft von 20.000 N beispielsweise ausreichend sein, Schrauben mit einem Regelgewinde zwischen M4 und M16 an einem Anschlussstück zu befestigen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Bolzenkopf einen dem Bolzenschaft zugewandten Flansch auf, wobei der Flansch insbesondere auf der ersten Oberfläche des Flachbereichs aufliegt. Auf diese Weise kann eine zwischen der ersten Oberfläche und dem Bolzenkopf gebildete Kontaktfläche vergrößert werden, so dass bei der Montage eine sichere Anlage und eine möglichst homogene Kraftverteilung beim Verspannen des Anschlussbolzens im Kontakt mit der ersten Oberfläche gewährleistet ist.
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Der Gegenstand betrifft weiter ein Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Anschlussteils, wobei die folgenden Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- – Bereitstellen eines Anschlussstücks und eines Anschlussbolzens, wobei das Anschlussstück einen Flachbereich aufweist und in dem Flachbereich eine von einer ersten Oberfläche des Flachbereichs zu einer von der ersten Oberfläche abgewandten zweiten Oberfläche des Flachbereichs erstreckte Durchgangsöffnung gebildet ist und der Anschlussbolzen einen Bolzenschaft und einen Bolzenkopf aufweist, wobei der Bolzenschaft einen umlaufenden Freistich aufweist,
- – Anordnen des Bolzenschafts in der Durchgangsöffnung, so dass der Bolzenkopf der ersten Oberfläche des Flachbereichs zugewandt ist,
- – Formen eines von der Durchgangsöffnung in den Bereich des Freistichs radial nach innen weisenden Vorsprungs, wobei der Vorsprung im Bereich der zweiten Oberfläche des Flachbereichs angeordnet ist.
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Wie bereits dargelegt worden ist, kann der Vorsprung durch Kaltumformen hergestellt sein. Dazu kann der Anschlussbolzen zunächst mit dem Bolzenkopf in eine Pressvorrichtung eingesetzt werden. Das Anschlussstück kann so auf den Anschlussbolzen aufgesetzt werden, dass der Bolzenschaft die Durchgangsöffnung des Anschlussstücks durchdringt und die erste Oberfläche an dem Bolzenkopf anliegt. Anschließend kann ein nach Art eines Rohrs ausgebildeter Stempel auf den an die Durchgangsöffnung angrenzenden Bereich der zweiten Oberfläche aufgesetzt werden. Beim Verpressen des Stempels in Richtung des Anschlussstücks dringend bevorzugt stirnseitig an dem Stempel vorgesehene, sich axial aus der Stirnfläche erstreckende Stanz- bzw. Prägevorsprünge in das Anschlussstück ein. Durch plastische Verformung kann Material des Anschlussstücks in Richtung der Durchgangsöffnung verdrängt werden. Auf diese Weise können einzelne Sporne gebildet werden.
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Nachstehend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung beschrieben. Es zeigen jeweils schematisch:
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1 ein elektrisches Anschlussteil in einem Querschnitt;
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2 das Anschlussstück aus 1 in einer Untersicht;
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3a einen Stempel in einem Querschnitt;
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3b den Stempel aus 3a in einer Untersicht.
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1 zeigt ein gegenständliches elektrisches Anschlussteil 2 in einem Querschnitt. Das Anschlussteil 2 hat ein Anschlussstück 4 und einen Anschlussbolzen 6. Das Anschlussstück 4 weist einen Flachbereich 8 auf. In dem Flachbereich 8 ist von einer ersten Oberfläche 10 des Flachbereichs 8 zu einer von der ersten Oberfläche 10 abgewandten zweiten Oberfläche 12 des Flachbereichs 8 eine Durchgangsöffnung 14 gebildet. Die Durchgangsöffnung 14 ist in dem hier vorliegenden Fall durch Bohren hergestellt. In weiteren Ausführungsbeispielen ist es ebenfalls denkbar, die Durchgangsöffnung durch Stanzen oder Urformen zu erzeugen. Der Anschlussbolzen 6 weist einen Bolzenschaft 16 und einen Bolzenkopf 18 auf. Der Bolzenkopf 18 ist der ersten Oberfläche 10 des Flachbereichs 8 zugewandt. Der Anschlussbolzen 6 ist mit dem Bolzenschaft 16 in der Durchgangsöffnung 14 angeordnet.
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Der Bolzenschaft 16 weist einen umlaufenden Freistich 20 auf. Der Freistich 20 ist durch Drehen hergestellt. Der Freistich 20 ist ein radial nach innen weisender Rücksprung am Bolzenschaft 16. Die Durchgangsöffnung 14 weist im Bereich des Freistichs 20 einen radial nach innen weisenden Vorsprung 22 auf. Der Vorsprung 22 ist im Bereich der zweiten Oberfläche 12 des Flachbereichs 8 angeordnet.
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Der Bolzenschaft 16 weist ein Gewinde 24 auf. Der Freistich 20 hat einen kleineren Durchmesser D1 als der Außendurchmesser D2 des Gewindes 24. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser D1 des Freistichs 20 gleich dem kleinsten Innendurchmesser D3 des Gewindes 24. Es versteht sich, dass der Freistich 20 axial nur im Bereich der Vorsprünge gebildet sein kann. Es ist nicht notwendig, dass sich der Freistich 20 axial bis hin zum Bolzenkopf 18 erstreckt.
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Der Vorsprung 22 weist voneinander beanstandete Sporne 26 auf. Die Sporne 26 weisen radial nach innen in Richtung des Bolzenschafts 16. Die Sporne 26 sind an der Durchgangsöffnung 14 umfangsseitig in regelmäßigen Winkelabständen von ca. 90° angeordnet, wie in 2 dargestellt. 2 zeigt das Anschlussstück 4 aus 1 in einer Untersicht, wobei zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Anschlussbolzen 6 nicht dargestellt ist.
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In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Vorsprung 22 vier Sporne 26 auf. Gemäß weiteren gegenständlichen Ausgestaltungen des elektrischen Anschlussteils ist es ebenso denkbar, lediglich einen oder eine Vielzahl von Spornen vorzusehen. Neben der Anzahl der Sporne kann auch der jeweils von einem einzelnen Sporn im Bereich der Durchgangsöffnung umfangsseitig eingenommene Winkelbereich dem jeweiligen Anwendungsfall angepasst sein. In dem hier vorliegenden Fall erstrecken sich die Sporne 26 umfangseitig im Bereich der Durchgangsöffnung 14 jeweils über einen Winkelbereich von ca. 15°.
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Der Vorsprung 22 ist durch Kaltumformen gebildet. Die Sporne 26 sind daher kaltverformt bzw. kaltverpresst. Zur Herstellung der Sporne 26 ist das Material des Anschlussteils 2 im Bereich der zweiten Oberfläche 12 des Flachbereichs 8 verpresst worden. Die Sporne 26 sind ausgehend von an der zweiten Oberfläche 12 durch Kaltumformung gebildete Ausnehmungen 28 in Richtung des Bolzenschafts 16 erstreckt. Die Sporne 26 ragen in den Bereich des Freistichs 20 hinein.
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Die Ausnehmungen 28 weisen eine im Wesentlichen trapezförmige Grundform auf (2). Die Ausnehmungen 28 sind in Richtung der Durchgangsöffnung 14 durch die Sporne 26 begrenzt. Im Querschnitt sind die Ausnehmungen 28 im Wesentlichen keilförmig (1). Die Ausnehmungen weisen in der Regel die Grundform des Stempels bzw. des Pressabschnitts des Stempels auf.
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Der Anschlussbolzen 6 ist in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Schraube der Größe M8. Die Schraube 6 weist einen dem Bolzenschaft 16 zugewandten Flansch 30 auf. In weiteren Ausführungen des elektrischen Anschlussteils kann die Dimension der Schraube 6 entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall gewählt sein. So können bei der Verwendung des elektrischen Anschlussteils im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik beispielsweise Schraubengrößen im Bereich von M4 bis M16 vorgesehen sein.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zum Herstellen des gegenständlichen elektrischen Anschlussteils 2 beschrieben.
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Zunächst werden ein Anschlussstück 4 und ein Anschlussbolzen 6 bereitgestellt. Der Anschlussbolzen 6 wird mit dem Bolzenkopf 18 in einer Aufnahme einer Pressvorrichtung (nicht dargestellt) positioniert. Der Bolzenschaft 16 ragt frei aus der Aufnahme heraus. Das Anschlussstück 4 wird mit der Durchgangsöffnung 14 auf den Bolzenschaft 16 aufgeschoben, so dass die erste Oberfläche 10 des Anschlussstücks 4 an dem Flansch 30 anliegt.
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Im nächsten Schritt wird ein Stempel 32 bereitgestellt, der in den 3a und 3b dargestellt ist. Der Stempel 32 weist einen Rohrabschnitt 34 auf. An dem Rohrabschnitt 34 ist an einer Stirnseite 36 ein Pressabschnitt 38 vorgesehen. Der Pressabschnitt 38 weist sich zumindest axial von der Stirnseite 36 erstreckende Stanz- bzw. Prägevorsprünge 40 auf. Die Form des Pressabschnitts 38 bzw. der Prägevorsprünge 40 kann an die jeweilige Anwendung angepasst sein. Insbesondere kann ein Prägevorsprung 40 auch als Punktstempel, z. B. mit einer runzylindirschen Form gebildet sein. Auch kann die nach außen weisende Flanke des Prägevorsprungs 40 gemäß 3a durch eine nach innen weisende Flanke ersetzt oder ergänzt werden.
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Der Stempel 32 wird mit den Stanz- bzw. Prägevorsprüngen 40 auf den der Durchgangsöffnung 14 zugeordneten Randbereich der zweiten Oberfläche 12 aufgesetzt. Der Randbereich kann eine im Wesentlichen ebene, noch unverformte Oberfläche sein. Der Bolzenschaft 16 ragt bei auf der zweiten Oberfläche 12 aufgesetztem Stempel 32 in den Rohrabschnitt 34 des Stempels 32 hinein.
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Im nächsten Schritt wird der Stempel 32 im Bereich einer der zweiten Oberfläche 12 abgewandten Stirnseite 42 des Stempels 32 mit einer Presskraft von 20.000 N beaufschlagt. Die Presskraft wirkt in Richtung des Anschlussstücks 4, so dass der Stempel 32 mit den Vorsprüngen 40 die Ausnehmungen 28 in die zweite Oberfläche 12 des Anschlussstücks 4 einformt. Die Presskraft wird durch den Bolzenkopf 18 bzw. die Aufnahme der Pressvorrichtung aufgenommen. Durch die Verdrängung bzw. plastische Verformung des Materials des Anschlussstücks 4 im Bereich der Ausnehmungen 28 werden die Sporne 26 gebildet.
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Die Sporne 26 sind radial in Richtung des Bolzenschafts 16 erstreckt. Die lichte Weite der Durchgangsöffnung 14 ist daher im Bereich der Sporne 26 reduziert. Die Sporne 26 ragen in den Bereich des Freistichs 20 hinein. Dabei ist die lichte Weite der Durchgangsöffnung 14 im Bereich der Sporne 26 kleiner als der Außendurchmesser D2 des Gewindes 24. Die Sporne 26 bilden damit in axialer Richtung entlang der Längsachse a des Anschlussbolzens 6 einen Anschlag, der ein Herausbewegen des Anschlussbolzens 6 aus dem Anschlussstück 4 verhindert. Der Anschlussbolzen 6 ist daher verliersicher an dem Anschlussstück 4 des elektrischen Anschlussteils 2 gehalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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