DE102014016526A1 - Vorrichtung zum Pumpen einer Flüssigkeit in einer Flüssigkeitsleitung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pumpen einer Flüssigkeit in einer Flüssigkeitsleitung, insbesondere in einer Flaschenabfüllanlage.
- Pumpvorrichtungen zum Pumpen einer Flüssigkeit innerhalb einer Flüssigkeitsleitung können beispielsweise als Kolbenpumpen, Membranpumpen, Exzenterschneckenpumpen oder Peristaltikpumpen ausgestaltet sein. Bei verschiedenen Anwendungen ist es erforderlich, ein genau definiertes Volumen pro Arbeitstakt zu fördern. Eine solche Anwendung ist z. B. die Abfüllung von Flüssigkeiten in Behältern, wie z. B. in der Getränkeindustrie. Hier soll eine Flasche mit einem genau definierten Volumen eines Getränks gefüllt werden. Dies kann auf unterschiedliche Weise sichergestellt werden, etwa durch die Messung eines Volumenstroms oder durch die Messung der Füllhöhe.
- Eine zuverlässige Methode, die insbesondere beim volumetrischen Füllen zum Einsatz kommen kann, ist die Verwendung einer Kolbenpumpe, bei der ein Kolben in einem Zylinder Hubbewegungen ausführt und mit jedem Hub ein definiertes Flüssigkeitsvolumen verdrängt. So kann bei einer ersten Hubbewegung des Kolbens ein definiertes Volumen durch eine Zuleitung aus einem Vorratsbehälter in den Kolben gefördert werden. Die Zuleitung wird dann durch ein Absperrventil, das auch als Rückschlagventil ausgebildet sein kann, abgesperrt, so dass keine Flüssigkeit in den Vorratsbehälter zurückfließen kann.
- Die Flüssigkeit innerhalb des Zylinders wird anschließend durch einen Kolbenhub in die entgegengesetzte Richtung aus dem Zylinder verdrängt und durch eine Leitung dem zu füllenden Behälter zugeführt. Je nach Form- und Füllverfahren und abzufüllendem Füllgut kann dies unter unterschiedlich hohem Druck erfolgen.
- Mit diesem Verfahren kann sowohl ein bereits ausgeformter Behälter befüllt als auch ein Vorformling unter hohem Druck gleichzeitig geformt und gefüllt werden.
- Problematisch bei der Verwendung von solchen Kolbenpumpen ist die Reinigung. Es müssen insbesondere bei Flaschenabfüllanlagen zur Abfüllung von Getränken strenge Hygienevorschriften eingehalten werden. Hierzu gehört eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion, die allerdings zur Vermeidung von Standzeiten der betroffenen Maschine so schnell wie möglich durchgeführt werden sollen. Außerdem soll der Eingriff in eine Maschine, etwa durch die Demontage von zu reinigenden und zu desinfizierenden Teilen, weitestgehend vermieden werden, um die Kontamination einer Maschine durch von außen eingetragene Keime zu verhindern. Die Füllgut führenden Bereiche einer Maschine sollen möglichst von der Umgebung isoliert sein und ohne Öffnung gereinigt werden können.
- Für die Reinigung und Desinfektion solcher Maschinen weitgehend ohne Demontage sind verschiedene Verfahren zum sogenannten „Cleaning in Place” (CIP) entwickelt worden, wobei die Bauteile an ihrem Platz verbleiben.
- Schwierig ist jedoch nach wie vor die Reinigung und Desinfektion von Kolben und Zylinder in einer Kolbenanordnung zum Pumpen einer Flüssigkeit, bei der der Kolben im Regelfall demontiert werden muss, um Verunreinigungen zwischen dem Kolben und dem Zylinder zu entfernen. Insbesondere können bei Kolben, die mit einer Dichtung zur Zylinderlaufbahn versehen sind, ohne Demontage Verunreinigungen im Bereich der Dichtung nur unzureichend entfernt werden.
- Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Pumpen einer Flüssigkeit in einer Flüssigkeitsleitung vorzuschlagen, deren flüssigkeitsführende Bereiche ohne Demontage des Kolbens oder anderer Eingriffe von Außen in die Vorrichtung gereinigt und/oder desinfiziert werden können.
- Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Pumpen einer Flüssigkeit in einer Flüssigkeitsleitung, insbesondere innerhalb einer Flaschenabfüllanlage, vorgeschlagen, die ein Pumpenelement und zwei in der Flüssigkeitsleitung stromaufwärts und stromabwärts des Pumpenelements angeordnete Ventile umfasst, wobei das Pumpenelement einen in einem Zylinder laufenden Pumpkolben aufweist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpenelement über eine abgeschlossene Kammer mit einem konstanten Volumen einer Sekundärflüssigkeit verfügt, auf die der Pumpkolben wirkt. Weiterhin steht die Kammer durch ein elastisches, flüssigkeitsundurchlässiges Element mit der Flüssigkeitsleitung in Verbindung, das sich unter dem Druck des vom Pumpkolben verdrängten Volumens der Sekundärflüssigkeit verformen kann.
- Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann durch Bewegung des Kolbens Flüssigkeit, die sich in der Flüssigkeitsleitung befindet, gepumpt werden. Das pro Arbeitstakt geförderte Volumen wird dabei durch den Arbeitsweg des Kolbens und den Durchmesser des Zylinders bestimmt. Dadurch, dass der Kolben lediglich in der Sekundärflüssigkeit arbeitet und nicht mit der geförderten Flüssigkeit in Berührung kommt, ist die Pumpvorrichtung für Anwendungen einsetzbar, in denen die flüssigkeitsführenden Bereiche regelmäßig gereinigt werden müssen. Die Kolbenpumpe muss für die Reinigung nicht zerlegt werden. Cleaning-in-Place-Verfahren können angewendet werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung vereinigt dabei den Vorteil der einfachen Reinigung von z. B. Membranpumpen mit dem Vorteil des einfach zu bestimmenden Fördervolumen von Kolbenpumpen.
- Als elastisches Element können insbesondere ein Faltenbalg oder eine elastische Membran eingesetzt werden. Es können auch eine Rollmembran oder ein Rollbalg eingesetzt werden.
- Als Sekundärflüssigkeit eignen sich unter anderem Wasser und Öl.
- Ein oder beide Ventile in der Flüssigkeitsleitung können Rückschlagventile sein.
- Zur Reinigung und/oder Desinfektion können übliche Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel durch die Flüssigkeitsleitung zugeführt werden, insbesondere flüssige oder gasförmige Reinigungsmittel, wie z. B. auch Wasserdampf.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sowohl für das Befüllen von bereits geformten Behältern eingesetzt werden als auch für die gleichzeitige Formung und Füllung von Behältern aus Vorformlingen. Der erforderliche Druck kann einfach durch die auf den Kolben ausgeübte Kraft angepasst werden.
- Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Abbildungen näher erläutert, die Folgendes darstellen:
-
1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung mit einem Faltenbalg; -
2a und2b zeigen schematisch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung mit einer Membran. - Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass die hier dargestellten Zeichnungen lediglich zur Veranschaulichung des Prinzips der Erfindung dienen sollen und nur schematisch und nicht maßstabsgerecht wiedergegeben sind. Insbesondere dienen die dargestellten Abmessungen nur der Veranschaulichung. Die tatsächlichen Abmessungen und Größenverhältnisse kann der Fachmann frei aufgrund seiner Fachkenntnisse bestimmen.
- In
1 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung dargestellt. Die Vorrichtung dient zum Pumpen einer in einer Flüssigkeitsleitung1 befindlichen Flüssigkeit, wie sie z. B. in einer Flaschenabfüllanlage Verwendung findet. Bei dieser Anwendung soll flüssiges Füllgut aus einem in der Figur nicht dargestellten Vorratsbehälter in Richtung des Pfeiles V gefördert und jeweils ein definiertes Volumen in Richtung des Pfeiles B in einen hier ebenfalls nicht dargestellten Behälter eingebracht werden. - Die Pumpvorrichtung verfügt über ein Pumpenelement
2 , das an der Flüssigkeitsleitung1 zwischen zwei Ventilen3 ,4 angeordnet ist, die hier als Rückschlagventile ausgebildet sind. Somit ist das Ventil3 stromaufwärts des Pumpenelements2 und das Ventil4 stromabwärts des Pumpenelements2 angeordnet. - Das Pumpenelement
2 weist einen in einem Zylinder5 laufenden Pumpkolben6 auf. Weiter verfügt das Pumpenelement2 über eine abgeschlossene Kammer7 , die ein konstantes Volumen Wasser als Sekundärflüssigkeit enthält, das in der Kammer7 eingeschlossen ist. Der Pumpkolben6 wirkt auf das eingeschlossene Wasservolumen. - Die Kammer
7 verfügt außerdem über einen elastischen, flüssigkeitsundurchlässigen Faltenbalg8a , der mit der Flüssigkeitsleitung1 in Verbindung steht. - Verdrängt der Pumpkolben
6 Flüssigkeit in der Kammer7 , so verformt sich der elastische Faltenbalg8a und überträgt den Druck auf die Flüssigkeit in der Flüssigkeitsleitung1 , wobei das vom Faltenbalg8a in der Flüssigkeitsleitung1 verdrängte Volumen dem vom Pumpkolben6 verdrängten Volumen entspricht. Die volumetrische Kontrolle der von der Vorrichtung geförderten Flüssigkeit entspricht also derjenigen einer Kolbenpumpe. - Gleichzeitig lassen sich die Füllgut führenden Bereiche der Vorrichtung ohne Demontage mit CIP-Reinigungsverfahren ohne Probleme reinigen und/oder desinfizieren. Der Faltenbalg
8a lässt sich vollständig aus der Flüssigkeitsleitung1 heraus mit einem Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium beaufschlagen. - In
2a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung dargestellt. Abweichend von dem in1 dargestellten Ausführungsbeispiel findet hier als elastisches, flüssigkeitsundurchlässiges Element eine Membran8b Verwendung. -
2b zeigt, wie die Membran8b Flüssigkeit in der Flüssigkeitsleitung1 verdrängt, wenn der Kolben6 die Sekundärflüssigkeit in der Kammer7 verdrängt. Das in der Flüssigkeitsleitung1 verdrängte, schraffiert dargestellte Volumen entspricht exakt dem von dem Kolben6 verdrängten Volumen, das ebenfalls schraffiert dargestellt ist. - Auch bei dieser Vorrichtung lassen sich alle Füllgut führenden Bereichen ohne Demontage mit CIP-Verfahren reinigen und/oder desinfizieren. Die Vorrichtung vereinigt die Vorteile von Kolbenpumpen mit den Vorteilen von Membranpumpen.
Claims (5)
- Vorrichtung zum Pumpen einer Flüssigkeit in einer Flüssigkeitsleitung (
1 ), insbesondere innerhalb einer Flaschenabfüllanlage, umfassend ein Pumpenelement (2 ) und zwei in der Flüssigkeitsleitung stromaufwärts und stromabwärts des Pumpenelements (2 ) angeordnete Ventile (3 ,4 ), wobei das Pumpenelement (2 ) einen in einem Zylinder (5 ) laufenden Pumpkolben (6 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpenelement (2 ) über eine abgeschlossene Kammer (7 ) mit einem konstanten Volumen einer Sekundärflüssigkeit verfügt, auf die der Pumpkolben (6 ) wirkt, und dass die Kammer (7 ) durch ein elastisches, flüssigkeitsundurchlässiges Element (8 ) mit der Flüssigkeitsleitung (1 ) in Verbindung steht, das unter dem Druck des vom Pumpkolben (6 ) verdrängten Volumens der Sekundärflüssigkeit verformbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element eine Membran (
8b ) oder eine Rollmembran ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element ein Faltenbalg (
8a ) oder ein Rollbalg ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärflüssigkeit Wasser oder Öl ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eines oder beide Ventile (
3 ,4 ) Rückschlagventile sind.
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