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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Reinigen von Dachflächen, insbesondere von auf den Dachflächen angeordneten Solarmodulen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine Vorrichtung zum Reinigen von Solarmodulen ist beispielsweise aus der
WO 2009/044982 A1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird die Reinigungseinheit nur dann betätigt, wenn zuvor Soll- und Ist-Werte der Stromerzeugung des Solarmoduls miteinander verglichen werden und ein Unterschreiten eines Grenzwertes der Stromerzeugung festgestellt wird. Diese Vorrichtung ist besonders für einen Betrieb in Wüstengebieten konzipiert, wo es relativ windig und gering bewölkt ist.
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Eine Vorrichtung zum automatischen Reinigen von Solarmodulen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der
US 2013/0048026 A1 bekannt. Auch in diesem Fall werden die Solarmodule dann gereinigt, wenn die Leistung der Solarmodule unter einen vorbestimmten Schwellenwert absinkt. Eine Antriebseinheit sendet dann Signale an eine Befeuchtungseinheit, welche eine Reinigungsflüssigkeit auf die Solarmodule sprüht. Die Reinigungseinheit bewegt sich auf der Dachfläche hauptsächlich von oben nach unten, d. h. in eher vertikaler Richtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangserwähnten Art zu schaffen, welche effektiver arbeitet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Reinigen von Dachflächen, insbesondere von auf den Dachflächen angeordneten Solarmodulen, hat eine Einheit zum Messen, Erfassen, Auswerten und/oder Überwachen von Daten, eine über die Dachfläche verfahrbare Reinigungseinheit zum Säubern der Dachfläche bzw. der Solarmodule und eine mit der Dateneinheit verbundene Steuereinheit. Die Steuereinheit steuert die Reinigungseinheit in Abhängigkeit der von der Dateneinheit übermittelten Daten. Erfindungsgemäß ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass die Reinigungseinheit zwecks Durchführung eines Reinigungsprogramms bei Nacht und bei Regen über die Dachfläche verfahrbar ist.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art auf der einen Seite automatisch arbeitend, auf der anderen Seite möglichst einfach und kostengünstig auszugestalten. Durch das Verfahren der Reinigungseinheit bei Nacht und bei Regen ergeben sich daher beim Durchführen des Reinigungsprogramms für das Arbeiten der Solarmodule keinerlei Verluste, da die Solarmodule ohnehin bei Nacht keinen Strom erzeugen können. Ein effektives Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich auch aus dem Gedanken, die Reinigungseinheit bei Regen einzusetzen. In derartigen Fällen steht entmineralisiertes Wasser kostenlos zur Verfügung, so dass anders als im vorerwähnten Stand der Technik auf eine Sprüheinrichtung zum Befeuchten der von der Dachfläche bzw. den Solarmodulen abzulösenden Verschmutzungen bei einer einfach ausgestalteten Ausführungsform der Erfindung verzichtet werden kann. Es ist vorzugsweise möglich, die Steuereinheit derart auszugestalten und zu programmieren, dass die Reinigungseinheit das Reinigungsprogramm erst dann startet, wenn Niederschläge in Form von Regen die auf dem Dach bzw. den Solarmodulen befindlichen Verschmutzungen bereits angefeuchtet oder durchnässt und damit leichter entfernbar gemacht haben.
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Vorteilhafterweise ist mit der Dateneinheit eine Sensoreinheit zum Erfassen physikalischer Größen, wie beispielsweise Temperatur, Helligkeit, Zeit, Luftfeuchtigkeit, verbunden. Diese Sensoreinheit liefert also der Dateneinheit die zum Steuern der Vorrichtung benötigen Daten, so dass der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung vollautomatisch ablaufen kann. Die physikalische Größe „Zeit” kann dabei sowohl die Uhrzeit, Tageszeit als auch die Jahreszeit umfassen. Es ist klar, dass die Sensoreinheit zum Ermitteln der zum Steuern der erfindungsgemäßen Vorrichtung benötigten physikalischen Größen entsprechende Sensoren bzw. Messfühler aufweist.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind die Dateneinheit und/oder die Sensoreinheit derart ausgebildet, dass sie die Daten, wie zum Beispiel Wetterdaten, Daten über Sonnenauf- und -untergang, Verschmutzungskoeffizienten, zumindest teilweise im Online-Betrieb erfassen. Dadurch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders anpassbar und auch dann dazu geeignet, die Dachfläche bzw. die darauf befindlichen Solarmodule zu reinigen oder eben sicherheitshalber nicht zu reinigen, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Durch den Online-Betrieb sind die ermittelten Daten daher ständig auf dem neuesten, aktuellen Stand, so dass ein Reinigen der Dachflächen bzw. Solarmodule in der Praxis nur dann durchgeführt wird, wenn dies aufgrund der aktuell herrschenden Bedingungen erforderlich und möglich ist.
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Vorteilhafterweise ist das Reinigungsprogramm an die ermittelten Daten, vorzugsweise an die Wetterdaten, anpassbar. Es ist damit möglich, Wettervorhersagen auszuwerten und ein vorausschauendes Reinigungsprogramm zu entwickeln. Die Reinigungsstrategie kann dann von Fall zu Fall festlegen, welches Programm wann und an welchem Ort aktuell gefahren werden kann. Durch die Aufnahme von Onlinewetterdaten ist es möglich, abzuschätzen, ob mögliche Regenschauer erwartet werden. Das Programm kann dann die Länge des Regenschauers erkennen und eine entsprechende Schnellreinigung oder normale Reinigung selbsttätig starten und beenden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Einrichtung zum Kühlen der Dachfläche, vorzugsweise der Solarmodule, besonders bevorzugt in Form von Düsen zum Besprühen der Solarmodule mit Wasser, vorgesehen. Das Wasser kann beispielsweise auch aufgesammeltes Regenwasser sein. Dieser Weiterbildung liegt der Gedanke zugrunde, dass eine Leistungssteigerung der Stromerzeugung durch Wasserkühlung der Paneele möglich ist. Durch das Aufbringen von Wasser oder einer anderen Flüssigkeit auf die stark erwärmten Module und dass darauf folgende Verdampfen der Flüssigkeit wird den Modulen Wärme entzogen, wodurch sich die Oberflächentemperatur der Module verringert. Ein Herabsetzen der Modultemperatur steigert aber gerade deren Leistung. Es ist klar, dass Temperatursensoren die Temperatur der Paneele bzw. der Solarmodule erkennen und überwachen und die Einrichtung zum Kühlen der Dachfläche bzw. der Solarmodule erst dann arbeitet, wenn ein bestimmter Grenzwert für die Temperatur der Solarmodule überschritten wird.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Reinigungseinheit in einer Hauptbewegungsrichtung (x-Richtung) und in einer Versatzrichtung (y-Richtung) verfahrbar, wobei sich die Hauptbewegungsrichtung in horizontaler Richtung und die Versatzrichtung dazu senkrecht, eher in vertikaler Richtung erstreckt. Derart durchgeführte Reinigungsprogramme sind besonders energiesparend durchführbar, da ein Verfahren der Reinigungseinheit in horizontaler Hauptbewegungsrichtung weniger Energie als in vertikaler Hauptbewegungsrichtung erfordert. Auch diese Weiterbildung trägt damit zu einem äußerst effektiven Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei. Wie erwähnt ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Versatzrichtung eher in vertikaler Richtung angeordnet. Es ist klar, dass Dachflächen üblicherweise geneigt angeordnet sind, so dass der zuvor erwähnte Begriff „vertikale Richtung” die Neigung eines Daches von wenigen Grad bis nahezu 90° umfasst.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung weist die Reinigungseinheit wenigstens eine Bürste vorzugsweise mit mehreren, zu wenig Wasseraufnahme neigenden Besatzmaterialien unterschiedlicher Härte, besonders bevorzugt bestehend aus Kunststoffen wie Polyamid 6.10 oder 6.12, auf. Ein wenig zu Wasseraufnahme neigendes Besatzmaterial hat den Vorteil, dass das Gewicht der Reinigungseinheit im Betriebszustand anders als bei Einheiten, bei denen sich das Material mit Wasser vollsaugt, relativ gering ist. Auch diese Weiterbildung trägt damit zu einem effektiven Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei. Besatzmaterialen unterschiedlicher Härte haben den Vorteil, dass damit auch hartnäckige Verschmutzungen wirksam von der Dachfläche bzw. den Solarmodulen entfernt werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass die Reinigungseinheit über die Dachfläche, vorzugsweise über die Solarmodule, mit variablen Geschwindigkeiten verfahrbar ist. Es ist insofern möglich, die Reinigungseinheit über Lücken beispielsweise im Solarfeld mit höherer Geschwindigkeit zu bewegen, als dies beim Reinigen der Solarmodule sinnvoll ist. Auch dadurch wird ein effektives Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung unterstützt, da in dem letztgenannten Fall das Reinigungsprogramm zu einem früheren Zeitpunkt beendet ist.
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Vorteilhafterweise ist zumindest die Steuereinheit derart ausgebildet, dass die Reinigungseinheit über ein Definieren spezieller Bereiche innerhalb der Dachfläche, vorzugsweise der Solarmodule, steuer- und verfahrbar ist. Über ein Definieren spezieller Bereiche ist es möglich, regelmäßig stark verschmutzte Bereiche festzulegen und in der entsprechenden Einheit zu speichern und diese Bereiche häufiger als die anderen, regelmäßig geringer verschmutzten Bereiche der Dachfläche bzw. der Solarmodule zu reinigen. Ein Reinigen stark verschmutzter Bereiche hat also erfindungsgemäß nicht zwangsläufig das Reinigen auch aller anderen, weniger verschmutzten Bereiche zur Folge. Auch dadurch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Lage, äußerst effektiv zu arbeiten.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung bilden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische, schematische Ansicht auf eine Vorrichtung zum automatischen Reinigen von Dachflächen, insbesondere von auf den Dachflächen angeordneten Solarmodulen;
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2 eine schematische, perspektivische Detailansicht einer Vorrichtung zum automatischen Reinigen gemäß einer anderen Ausführungsform;
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3 eine schematische, perspektivische Ansicht der Vorrichtung zum automatischen Reinigen zum Verdeutlichen einer Hauptbewegungsrichtung und einer Versatzrichtung;
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4 eine schematische, perspektivische Ansicht der Vorrichtung zum Verdeutlichen einer Verfahrbarkeit mit variablen Geschwindigkeiten;
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5 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Teils der Vorrichtung; und
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6 eine andere schematische, perspektivische Ansicht auf den Teil der Vorrichtung gemäß 5.
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Eine Vorrichtung 1 zum automatischen Reinigen von Dachflächen 2, insbesondere von auf den Dachflächen 2 angeordneten Solarmodulen 3, ist schematisch in einer perspektivischen Ansicht in 1 gezeigt.
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Die Vorrichtung 1 hat eine Einheit 4 zum Messen, Erfassen, Auswerten und/oder Überwachen von Daten. Diese Einheit wird nachfolgend auch Dateneinheit 4 bezeichnet. Die Vorrichtung 1 hat ferner eine Reinigungseinheit 5 zum Säubern der Dachfläche 2, insbesondere der Solarmodule 3. Diese Reinigungseinheit 5 ist über die Dachfläche 2 bzw. die Solarmodule 3 in x-Richtung (siehe Doppelpfeil A in den 1, 3 und 4) und in y-Richtung (siehe Doppelpfeil B in den 1, 3 und 4) verfahrbar.
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Im Nachfolgenden umfasst der verwendete Begriff „Dachfläche” beispielsweise aber nicht ausschließlich auch eine Dachfläche 2 mit darauf angeordneten Solarmodulen 3.
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Ferner hat die Vorrichtung 1 eine mit der Dateneinheit 4 verbundene Steuereinheit 6. Gemäß 1 ist die Steuereinheit 6 innerhalb der Dateneinheit 4 angeordnet. Es ist aber auch möglich, die Steuereinheit 6 als gesonderte Einheit auszubilden. Die Steuereinheit 6 steuert die Reinigungseinheit 5 in Abhängigkeit der von der Dateneinheit 4 übermittelten Daten. Dazu sind Daten- und Steuereinheit 4, 6 per Datenleitung 7, die auch drahtlos ausgebildet sein kann, mit der Reinigungseinheit 5 verbunden.
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Die Steuereinheit 6 ist erfindungsgemäß derart ausgebildet, dass die Reinigungseinheit 5 zwecks Durchführung eines Reinigungsprogramms bei Nacht und bei Regen über die Dachfläche 2 verfahrbar ist bzw. verfährt, dass die Reinigungseinheit also gerade bei Nacht und bei Regen arbeitet.
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Mit der Dateneinheit 4 ist ferner eine Sensoreinheit 10 zum Erfassen physikalischer Größen, wie z. B. Temperatur, Helligkeit, Zeit, (Luft-)Feuchtigkeit, verbunden. Dateneinheit 4, Steuereinheit 6 und Sensoreinheit 10 sind in 1 rein schematisch verdeutlicht. Sensoreinheit 10 und Dateneinheit 4 sind beispielsweise über eine weitere Datenleitung 11 miteinander verbunden. Es ist klar, dass die Sensoreinheit 10 mehrere nicht näher dargestellte Sensoren bzw. Messfühler zum Erfassen der physikalischen Größen aufweist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Dateneinheit 4 und/oder die Sensoreinheit 10 derart ausgebildet, dass sie Daten, wie z. B. Wetterdaten, Daten über Sonnenauf- und -untergang, Verschmutzungskoeffizienten betreffend die Oberfläche 12 der Solarmodule 3, zumindest teilweise im Online-Betrieb erfassen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Reinigungsprogramm an die ermittelten Daten, vorzugsweise an die Wetterdaten, anpassbar, so dass die Dateneinheit die Länge eines Regenschauers erkennt und danach das entsprechende Reinigungsprogramm, wie z. B. eine Schnellreinging oder eine normale Reinigung, startet und/oder beendet.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist ferner eine Einrichtung 13 zum Kühlen der Dachfläche 2, vorzugsweise der Solarmodule 3, besonders bevorzugt in Form von Düsen 14 zum Besprühen der Solarmodule mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit, vorgesehen. Die Einrichtung 13 wird nachfolgend auch Kühleinrichtung genannt. Die Kühleinrichtung 13 ist mit ihren Düsen 14, wie in 2 angedeutet, an Führungsschienen 15 angebracht, entlang denen die Reinigungseinheit 5 in Richtung der Doppelpfeile A und B und somit in x-Richtung und y-Richtung verfahrbar ist. Gemäß 2 sind mehrere Düsen 14 nebeneinander an einer Führungsschiene 15 zur Dachfläche 2 weisend montiert.
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Die Reinigungseinheit 5 ist also, wie zuvor bereits erwähnt, in x-Richtung (siehe Doppelpfeil A) und in y-Richtung (siehe Doppelpfeil B) verfahrbar, wobei die Hauptbewegungsrichtung die x-Richtung und eine Versatzrichtung die y-Richtung ist. Insofern ist in 3 die Hauptbewegungsrichtung 16 parallel zum Doppelpfeil A und die Versatzrichtung 17 parallel zum Doppelpfeil B angeordnet.
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Dabei erstreckt sich die Hauptbewegungsrichtung 16 in horizontaler Richtung und die Versatzrichtung 17 dazu senkrecht eher in vertikaler Richtung. Die Versatzrichtung 17 verläuft nämlich parallel zur Dachschräge, so dass in 3 die Pfeilspitze der Versatzrichtung 17 eher nach unten, also tiefer als das gegenüberliegende Ende der Versatzrichtung 17, welches näher zum nicht gezeigten Dachfirst gelegen ist, angeordnet ist.
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Gemäß den 1, 3 bis 6 weist die Reinigungseinheit 5 wenigstens eine Bürste 20 auf. Diese ist vorzugsweise mit mehreren, zu wenig Wasseraufnahme neigenden Besatzmaterialien unterschiedlicher Härte, besonders bevorzugt bestehend aus Kunststoffen wie Polyamid 6.10 oder 6.12, versehen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit 6 derart ausgebildet, dass die Reinigungseinheit 5 über die Dachfläche 2, vorzugsweise über die Solarmodule 3, mit variablen Geschwindigkeiten verfahrbar ist. Dies ist in 4 schematisch angedeutet, wo die grau unterlegten Flächen 21 beispielsweise nicht zu reinigende Bereiche verdeutlichen, so dass die Reinigungseinheit diese Bereiche, wie durch die Pfeile C in 4 angedeutet, mit höherer Geschwindigkeit überfahren kann. Derartige Bereiche können beispielsweise Lücken im Solarfeld sein.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist zumindest die Steuereinheit 6 derart ausgebildet, dass die Reinigungseinheit 5 über ein Definieren spezieller Bereiche innerhalb der Dachfläche 2, vorzugsweise der Solarmodule 3, steuer- und verfahrbar ist. Diese Ausführungsform ermöglicht ein Reinigen z. B. stark verschmutzter Bereiche bei z. B. wenig Regen, ohne dass ein vollständiges Reinigen der gesamten Dachfläche nötig ist. Diese Ausführungsform ermöglicht auch eine Intensivreinigung bestimmter, besonders stark verschmutzter Bereiche.
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Die Bürste 20 erstreckt sich mit ihrer Längsachse 22 parallel zur Neigung der Dachfläche und damit zur Versatzrichtung 17, d. h. zur y-Richtung, und somit auch parallel zum Doppelpfeil B. Insofern erstreckt sich die Längsachse 22 nach der vorherigen Definition in vertikaler Richtung. Das Besatzmaterial bzw. das Stanzbild der Bürste 20 kann je nach Verschmutzungsart ausgewählt werden. Als Bürstenart steht eine mehrreihige Spirale oder ein Buff zur Verfügung. Ein solcher Buff besteht beispielsweise aus mehrlagigen, ringförmigen Baumwolltüchern.
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Es ist klar, dass die Vorrichtung 1 über eine Antriebseinheit 23 zum Verfahren der Reinigungseinheit 5 in der horizontalen Hauptbewegungsrichtung (x-Richtung) und eine weitere Antriebseinheit 24 zum Verfahren der Reinigungseinheit 5 in Versatzrichtung (y-Richtung) aufweist.
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In den 5 und 6 sind verschiedene Perspektiven eines Details der Vorrichtung 1 detaillierter dargestellt. Das in den 5 und 6 dargestellte Detail zeigt einen die Bürste 20 aufnehmenden Bürstenwagen 25, welcher längs der Führungsschienen 15 mittels der Antriebseinheit 24 in vertikaler Richtung, d. h. in Richtung des Doppelpfeils B, verfahrbar ist. Die Antriebseinheit 24 hat ein Antriebsritzel 27, das mit seinen Zahnflanken in Langlöcher 30 der Führungsschiene 15 eingreift. Laufrollen 31 stützen den Bürstenwagen 25 zum Dach hin ab und gestatten ein Verfahren des Bürstenwagens längs der beiden Führungsschienen 15. Diese sind jeweils C- oder U-förmig ausgestaltet, wobei die Laufrollen auf dem unteren, zur Dachfläche 2 bzw. zu den Solarmodulen 3 weisenden Teil jeder Führungsschiene 15 abrollen. Das Antriebsritzel 27 greift hingegen in den oberen von der Dachfläche 2 wegweisenden Teil der C- bzw. U-förmigen Führungsschiene 15 ein.
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Eine weitere Antriebseinheit 32 ist ebenfalls im Bürstenwagen 25 (siehe 6) angebracht, welche ein Rotieren der Bürste 20 um deren Längsachse 22 ermöglicht.
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Die Antriebseinheit 23 (nicht gezeigt) ist wie erwähnt vorgesehen, um den Bürstenwagen 25 einschließlich seiner beiden Führungsschienen 15, wie in 3 gezeigt, in der Hauptbewegungsrichtung 16, d. h. in Richtung des Doppelpfeils A (x-Richtung), zu bewegen. Diese Antriebseinheit kann gemäß den 1, 3 und 4 aus einem oberen Teil 33 und aus einem unteren Teil 34 bestehen. Die in x-Richtung (siehe Doppelpfeil A) sich erstreckenden Führungsschienen 15 können denjenigen Führungsschienen entsprechen, welche sich in y-Richtung (siehe Doppelpfeil B) erstrecken.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet beispielsweise wie folgt:
Die Sensoreinheit 10 erfasst die für ein automatisches Reinigen der Dachfläche 2 bzw. der Solarmodule 3 erforderlichen physikalischen Größen, wie Temperatur, Helligkeit, Zeit, (Luft-)Feuchtigkeit, Wetterdaten, Daten über Sonnenauf- und -untergang, Verschmutzungskoeffizienten der Dachfläche bzw. der Solarmodule, wobei zumindest ein Teil der Daten auch im Online-Betrieb bestimmt werden kann. Ein anderer Teil der erforderlichen Daten wird über Sensoren wie z. B. Messfühler ermittelt.
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Die Sensoreinheit 10 ist mit der Dateneinheit 4 verbunden. In Letzterer sind üblicherweise unterschiedliche Reinigungsprogramme abgespeichert. Es ist ferner möglich, in der Dateneinheit 4 und/oder in der Steuereinheit 6 spezielle Bereiche innerhalb der Dachfläche bzw. der Solarmodule zu definieren, beispielsweise solche, die regelmäßig stark verschmutzen und deshalb häufiger zu reinigen sind (sog. Intensivbereiche).
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Die Steuereinheit 6 ist dann derart eingerichtet, dass die Reinigungseinheit 5 zwecks Durchführung eines Reinigungsprogramms bei Nacht und bei Regen über die Dachfläche bzw. die Solarmodule verfahrbar ist bzw. verfährt und die Oberfläche 12 des Daches bzw. der Solarmodule mithilfe der im Bürstenwagen 25 montierten, rotierenden Bürste 20 reinigt. Dazu bewegt sich die Reinigungseinheit 5 mit dem Bürstenwagen 25 in einer horizontalen Bewegungsrichtung von einem Ende des Daches bzw. der Solarmodul-Anordnung zum Anderen. Dort angekommen verfährt der Bürstenwagen in einer Versatzrichtung vertikal ein Stück weit nach unten, woraufhin die Reinigungseinheit mit dem Bürstenwagen und der rotierenden Bürste sich dann wieder in der horizontalen Hauptbewegungsrichtung von dem anderen Ende des Daches bzw. der Solarmodul-Anordnung zu dem einen Ende (zurück-)bewegt und dabei die Dachfläche bzw. die Solarmodule reinigt.
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Lücken in den Solarmodulen wie beispielsweise Dachfenster können in der Dateneinheit einprogrammiert sein, so dass sich die Reinigungseinheit mithilfe der Steuereinheit über derartige Bereiche mit einer höheren Geschwindigkeit hinwegbewegen kann.
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Speziell definierte Bereiche, wie stark verschmutzte Stellen auf der Dachfläche bzw. den Solarmodulen, können auch einer gesonderten Reinigung unterzogen werden.
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Die Vorrichtung ist in der Lage, vorausschauend zu arbeiten, indem beispielsweise Wetterprognosen ausgewertet und bei dem zu fahrenden Reinigungsprogramm berücksichtigt werden.
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Sollte sich während des Betriebs der Solarmodulen herausstellen, dass diese sich über einen bestimmten Grenzwert hinaus erwärmt haben, kann die Kühleinrichtung 13 betätigt werden, indem beispielsweise Wasser über die Düsen 14 auf die Solarmodule gesprüht wird, wie dies in 2 bei dem Bezugszeichen 35 angedeutet ist. Durch das Aufbringen von Wasser und den darauf folgenden Verdampfungsvorgang wird den Solarmodulen Wärme entzogen, wodurch die Module letztlich gekühlt werden.
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Die Steuereinheit kann derart ausgebildet und programmiert sein, dass die wenigstens eine Bürste, auch ohne dass ein Reinigungsprogramm abläuft, in zeitlichen Abständen bewegt wird, um beispielsweise bei Frost ein Einfrieren und/oder Festfrieren der Bürste bzw. der Borsten zu verhindern. Die Vorrichtung kann auch dazu eingesetzt werden, Schnee oder Schneematsch von der Dachfläche bzw. den Solarmodulen zu entfernen.
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Damit ist eine Vorrichtung und auch ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Vorrichtung geschaffen, mit denen sich Dachflächen, insbesondere darauf befindliche Solarmodule, besonders effektiv reinigen lassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/044982 A1 [0002]
- US 2013/0048026 A1 [0003]