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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Bereitstellen/zur Vornahme einer personalisierten Funktion und/oder Einstellung bei einer fahrzeugseitigen Einrichtung.
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Seit mehr als 100 Jahren ist bekannt, dass die Fingerabdrücke eines jeden Menschen einzigartig sind und diese daher dazu verwendet werden können, einen Menschen eindeutig zu identifizieren. Diese Eigenschaft menschlicher Fingerabdrücke wird seit längerem auch für Zutrittssysteme/Autorisierungssysteme verwendet, bspw. für den Zutritt zu einem Kraftfahrzeug und/oder für das Starten von dessen Motor.
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So ist aus der
DE 100 48 965 A1 ein tragbarer Sender eines Fahrzeugschlüsselsystems bekannt, der einen Fingerabdruck-Erfassungsabschnitt zum Erfassen eines Fingerabdrucks des Benutzers, eine Sendekomponente zum Senden der Fingerabdruckdaten von diesem Fingerabdruck-Erfassungsabschnitt und einen Senderschalter zum Triggern der Übertragung von Fingerabdruckdaten von dieser Sendekomponente umfasst, wobei dieser Senderschalter und der Fingerabdruck-Erfassungsabschnitt integral angeordnet sind, wodurch der Senderschalter gemäß der Benutzerbetätigung des Fingerabdruck-Erfassungsabschnitts aktiviert wird.
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Und in der
DE 10 2004 060 463 A1 ist beschrieben, dass zum Betätigen des Starters eines Kraftfahrzeugs ein Zündschlüssel betätigt werden muss, wobei auch ein Finger eines Fahrers als der Zündschlüssel dienen kann. Ist das Zündschloss elektronisch aufgebaut, kann dieses u. a. als ein Lesegerät für einen Fingerabdruck eines Fingers des Fahrers ausgebildet sein. Ergibt ein erfasster Fingerabdruck eine Autorisierung eines Fahrers zur Verwendung des Kraftfahrzeugs, wird eine Bedienung des Starters ermöglicht und kann ein Motor des Kraftfahrzeugs gestartet werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Fingerabdruck eines Benutzers (Fahrers) für personalisierte bzw. personenbezogene Funktionen und/oder Einstellungen bei einer fahrzeugseitigen Einrichtung verfügbar zu machen, ohne dass hierzu eine spezielle Bedienhandlung des Fahrers erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das System gemäß Anspruch 1 und das Verfahren gemäß Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen des Systems sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein System mit einer Schaltereinrichtung vorgeschlagen, wobei die Schaltereinrichtung eine ist, deren Betätigung durch einen Benutzer einem Zugang zu einem Kraftfahrzeug und/oder einer Inbetriebnahme eines Kraftfahrzeugs dient und wobei die Schaltereinrichtung eine Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung aufweist.
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Das System ist dadurch gekennzeichnet, dass es weiter aufweist
- – eine fahrzeugseitige Einrichtung, die dazu eingerichtet ist, wenigstens eine personalisierte und/oder personenbezogene Funktion und/oder Einstellung auf Grundlage von gespeicherten Fingerabdruckdaten bereitzustellen und/oder vorzunehmen, und
- – eine Auswertungs- und Übertragungseinrichtung zum Auswerten der von der Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung erfassten Fingerabdruckdaten und optional zum Übertragen von Daten zu der fahrzeugseitigen Einrichtung.
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Das System gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Schaltereinrichtung auf, deren Betätigung durch einen Benutzer (Fahrer) regelmäßig erfolgt, um einen Zugang zu einem Kraftfahrzeug zu erhalten und/oder das Kraftfahrzeug in Betrieb nehmen zu können. Bei einer solchen Betätigung der Schaltereinrichtung können durch die bei dieser vorgesehenen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung gleichzeitig Fingerabdruckdaten erfasst werden, die für eine Benutzeridentifikation (Fahreridentifikation) verwendet werden können. Eine derartige Benutzeridentifikation (Fahreridentifikation) ist somit im Zusammenhang mit „natürlichen” Bedienhandlungen für ein Kraftfahrzeug möglich und erfordert von dem Benutzer (Fahrer) keinerlei Mehraufwand. Die erfassten Fingerabdruckdaten bzw. die hierdurch mögliche Benutzeridentifikation (Fahreridentifikation) können/kann zur Bereitstellung und/oder Vornahme von wenigstens einer personalisierten und/oder personenbezogenen Funktion und/oder Einstellung bei wenigstens einer fahrzeugseitigen Einrichtung verwendet werden.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des Systems umfasst die Schaltereinrichtung einen Fahrzeugschlüssel und/oder einen fahrzeugseitigen Start-/Stopp-Schalter. Hierbei kann bei dem Fahrzeugschlüssel in vorteilhafterweise die Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung im Bereich der Öffnen-Taste des Fahrzeugschlüssels angeordnet sein.
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Ebenso ist es von Vorteil, wenn bei dem System die Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung einen vollautomatischen Fingerabdruckscanner aufweist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems umfasst die fahrzeugseitige Einrichtung eine Telematikeinrichtung, Multi-Media-Einrichtung, satellitengestützte Navigationseinrichtung, Anzeigeeinrichtung, Bordcomputereinrichtung, Autotelefoneinrichtung, Klimatisierungseinrichtung, Zugangseinrichtung zum Internet, Fahrdynamikeinrichtung, Fahrzeuginnenraum-Beleuchtungseinrichtung, einen seitlichen Außenspiegel, inneren Rückspiegel und/oder Fahrzeugsitz.
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Das System kann auch dahin weitergebildet sein, dass die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung dazu eingerichtet ist, die erfassten Fingerabdruckdaten eines neuen Benutzers (Fahrers) sowie optional wenigstens eine den erfassten Fingerabdruckdaten zugeordnete personalisierte und/oder personenbezogene Funktion und/oder Einstellung für eine fahrzeugseitige Einrichtung zu speichern.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Bereitstellen von wenigstens einer personalisierten und/oder personenbezogenen Funktion und/oder Einstellung bei wenigstens einer fahrzeugseitigen Einrichtung, umfassend die Schritte,
- – Erfassen von Fingerabdruckdaten mittels einer Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung einer Schaltereinrichtung, deren Betätigung durch einen Benutzer (Fahrer) einem Zugang zu einem Kraftfahrzeug und/oder einer Inbetriebnahme eines Kraftfahrzeugs dient,
- – Übertragen der erfassten Fingerabdruckdaten zu einer Auswertungs- und Übertragungseinrichtung und Auswerten der übertragenen Fingerabdruckdaten durch die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung, und
- – Bereitstellen und/oder Vornehmen von wenigstens einer personalisierten und/oder personenbezogenen Funktion und/oder Einstellung bei der fahrzeugseitigen Einrichtung, sofern eine Übereinstimmung der erfassten und übertragenen Fingerabdruckdaten mit bereits gespeicherten Fingerabdruckdaten gegeben und den gespeicherten Fingerabdruckdaten wenigstens eine personalisierte und/oder personenbezogene Funktion und/oder Einstellung zugeordnet ist.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Die Figur zeigt ein schematisches Beispiel für einen Aufbau des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die Darstellungen in der Figur sind rein schematisch und nicht maßstabsgerecht.
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Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
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Wie in der Figur rein schematisch dargestellt ist, weist das System 1 eine Schaltereinrichtung 2 für ein Kraftfahrzeug auf, deren Betätigung durch einen Benutzer einem Zugang zu einem Kraftfahrzeug und/oder einer Inbetriebnahme eines Kraftfahrzeugs dient.
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Bei einer derartigen Schaltereinrichtung 2 kann es sich bspw. um einen Fahrzeugschlüssel handeln, mit dem mittels eines Funk- oder Infrarot-Signals die Zentralverriegelung und gegebenenfalls die Wegfahrsperre eines Kraftfahrzeugs betätigt werden kann, ohne dass der Fahrzeugschlüssel einen direkten Kontakt zu dem Kraftfahrzeug haben müsste (auch allg. als Funkfernbedienung für eine Zentralverriegelung bezeichnet). Derartige Fahrzeugschlüssel weisen in aller Regel eine Taste zum Öffnen und eine Taste zum Schließen des/der Türschlosses/Türschlösser auf.
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Ist, wie dies gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Systems vorgesehen ist, die Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 im Bereich der Öffnen-Taste eines Fahrzeugschlüssels angeordnet, können mit Hilfe eines derartigen Fahrzeugschlüssels bei einem Öffnen des/der Türschlosses/Türschlösser, bei dem ein Benutzer (Fahrer) die Öffnen-Taste des Fahrzeugschlüssels betätigt, gleichzeitig durch die bei dieser Taste vorgesehenen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 Fingerabdruckdaten erfasst werden.
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In vorteilhafter Weise kann neben oder alternativ zu weiteren Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 bspw. auch bei einem fahrzeugseitigen Start-/Stopp-Schalter eine Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 vorgesehen sein. Derartige Start-/Stopp-Schalter sind bspw. bei Kraftfahrzeugen bekannt, bei denen nach einem autorisierten Öffnen des/der Türschlosses/Türschlösser zum Starten des Motors lediglich noch die Betätigung eines derartigen Start-/Stopp-Schalters erforderlich ist.
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Auch wenn das System 1 in der vorliegenden Anmeldung im Zusammenhang mit einem Fahrzeugschlüssel sowie einem Start-/Stopp-Schalter beschrieben wird, so ist das System 1 bzw. die Anordnung der Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung(en) 3 nicht auf derartige Schaltereinrichtungen 2 beschränkt. Vielmehr kann/können ganz allgemein die Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung(en) 3 bei einer oder mehreren Schalteinrichtungen 2 vorgesehen sein, deren Betätigung durch einen Benutzer (Fahrer) einem Zugang zu einem Kraftfahrzeug und/oder einer Inbetriebnahme eines Kraftfahrzeugs dient.
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Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt, bspw. aus dem Bereich der Computertechnik und der Sicherheitstechnik. Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 sind der Allgemeinheit darüber hinaus aber auch aus dem Bereich der modernen Mobilfunktechnik (Smartphones) bekannt (bspw. Apple iPhone 5®, Samsung Galaxy S5®, Motorola Atrix®).
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Unter einem Fingerabdruck versteht man bekanntermaßen einen Abdruck der Papillarleisten eine Fingerkuppe. Mittels einer Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung (auch Fingerabdruck-Scanner genannt) 3 werden eine oder mehrere Fingerkuppe(n) mittels eines oder mehrerer biometrischen Sensors/Sensoren abgetastet, um ein digitales Abbild der Fingerkuppe(n) zu erstellen. Aus dem digitalen Abbild können dann sogenannte Merkmalspunktdaten gewonnen werden.
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Für das System 1 gemäß der vorliegenden Erfindung sind grundsätzlich alle Arten von Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 verwendbar. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 und der darin verwendeten Sensoriken bekannt und es wird oftmals zwischen sogenannten halbautomatischen und vollautomatischen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 unterschieden.
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Bei halbautomatischen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 muss mit einer Fingerkuppe über eine schmale Scanner-Oberfläche gestrichen werden. Die Qualität der erzeugten Fingerabdruckdaten hängt davon ab, ob bzw. wie gleichmäßig der Benutzer über die Scanner-Oberfläche streicht und wie die Fingerkuppe dabei gehalten wird. Bei so genannten vollautomatischen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 müssen lediglich eine oder mehrere Fingerkuppen auf eine Scanner-Oberfläche gelegt werden bzw. müssen eine oder mehrere Fingerkuppen eine Scanner-Oberfläche berühren. Da bei vollautomatischen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 die Qualität der Fingerabdruckdaten somit nicht von einer Bewegung eines Fingers abhängt, weisen die durch vollautomatische Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 erzeugten Fingerabdruckdaten in aller Regel eine gleichmäßigere und höhere Qualität auf, als die Fingerabdruckdaten von halbautomatischen Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3.
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Bei der hier beispielhaft beschriebenen Betätigung einer Öffnen-Taste eines Fahrzeugschlüssels oder der Betätigung eines Start-Stopp-Schalters eines Kraftfahrzeugs drückt ein Benutzer (Fahrer) gewöhnlich nur auf die entsprechende Taste bzw. den entsprechenden Schalter, ohne mit seiner Fingerkuppe über diese Taste bzw. diesen Schalter zu streichen.
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Aus diesem Grund sind – neben den oben genannten Vorteilen in Bezug auf die Qualität der Fingerabdruckdaten – vollautomatische Fingerabdruck-Erfassungseinrichtungen 3 für das System 1 gemäß der vorliegenden Erfindung bevorzugt, da mit ihnen auf besonders einfache Weise eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung erfüllt werden kann, nämlich eine Fahreridentifikation in „natürliche” Fahrzeugbedienhandlungen, d. h. in die „natürliche” Verhaltensweise eines Benutzers (Fahrers) zu integrieren.
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Die Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 ist bei der/den Schaltereinrichtung(en) 2 in vorteilhafterweise so angeordnet, dass bei einer üblichen Betätigungsweise der Schalteinrichtung 2 wenigstens eine Fingerkuppe eines Benutzers die Oberfläche der Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 zumindest in einem solchen Ausmaß bedeckt bzw. überstreicht, dass für eine Identifikation des Benutzers (Fahrers) zumindest ausreichende Fingerabdruckdaten (bezüglich Menge und/oder Qualität) erfasst werden können.
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Die durch die Schalteinrichtung 2 bzw. die dabei vorgesehene Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 erfassten Fingerabdruckdaten werden dazu verwendet, wenigstens eine personalisierte und/oder personenbezogene Funktion und/oder Einstellung bei/durch eine(r) fahrzeugseitige(n) Einrichtung 4 zur Verfügung zu stellen.
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In Bezug auf die fahrzeugseitige Einrichtung 4 bestehen keine irgendwie gearteten Einschränkungen und es kann jede Einrichtung 4 vorgesehen sein, sofern durch diese eine irgendwie geartete individuelle/individualisierbare bzw. personalisierte/personalisierbare Funktion und/oder Einstellung zur Verfügung gestellt werden kann. So kann die fahrzeugseitige Einrichtung 4 bspw. eine Telematikeinrichtung, Multi-Media-Einrichtung, satellitengestützte Navigationseinrichtung, Anzeigeeinrichtung (bspw. Zentralinstrument, Display in Mittelkonsole, Head-Up-Display), Bordcomputereinrichtung, Autotelefoneinrichtung, Klimatisierungseinrichtung, Zugangseinrichtung zum Internet, Fahrdynamikeinrichtung, Fahrzeuginnenraum-Beleuchtungseinrichtung (etwa für die Ambientbeleuchtung), einen (jeweils elektrisch verstellbarer) seitlichen Außenspiegel, inneren Rückspiegel und/oder Fahrzeugsitz umfassen.
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Bei allen derartigen Einrichtungen können „individualisierte” bzw. „personalisierte” Funktionen und/oder Einstellungen bereitgestellt bzw. vorgenommen werden. Bspw. kann bei einer Multi-Media-Einrichtung eine individuelle Lautstärke und Klangfarbe eingestellt sowie der Lieblingssender eines identifizierten Benutzers voreingestellt werden. Bei einer Fahrdynamikeinrichtung können etwa individualisierte Einstellungen in Bezug auf bspw. die Dämpfercharakteristik sowie die Schaltcharakteristik des Getriebes vorgenommen werden. Und bei einer Zugangseinrichtung zum Internet können bspw. personenbezogene online-Dienste angezeigt bzw. voreingestellt werden. Ebenso können individuelle Einstellungen der Fahrzeugspiegel, des Fahrzeugsitzes und/oder einer Ambientbeleuchtung vorgenommen werden. Weitere, nicht abschließende Beispiele stellen die Bereitstellung von personalisierten Benutzer-Schnittstellen (Benutzer-Interfaces) und prädiktive Funktionen (bspw. Vorauswahl an bevorzugten Zielen durch eine Navigationseinrichtung, Vorausberechnung von Fahrzeugreichweite aufgrund eines bekannten, individuellen Fahrstils, etc.) dar.
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Damit eine fahrzeugseitige Einrichtung 4 dazu in der Lage ist, derartige personenbezogene bzw. personalisierte Funktionen und/oder Einstellungen bereitzustellen bzw. vorzunehmen, muss vorab eine Benutzeridentifikation (Fahreridentifikation) vorgenommen werden. Hierzu ist vorgesehen, dass mittels einer Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 die von der Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 erfassten Fingerabdruckdaten ausgewertet (analysiert) werden.
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Befindet sich die Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 bei einer fahrzeugseitigen Schaltereinrichtung 2, so können die erfassten Fingerabdruckdaten ohne weiteres bspw. drahtgebunden oder über ein Bussystem zu der Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 übertragen werden. Bei dem oben erwähnten Fahrzeugschlüssel für eine Fernbedienung der Zentralverriegelung besteht beim Erfassen der Fingerabdruckdaten in aller Regel kein unmittelbarer Kontakt des Fahrzeugschlüssels mit dem Fahrzeug. In diesem Fall können die erfassten Fingerabdruckdaten entweder mittels eines Funk- oder Infrarotlicht-Signals zu der Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 übertragen werden oder – nach einer Zwischenspeicherung in dem Fahrzeugschlüssel – auch über eine metallische Leitung, die beim Einführen des Fahrzeugschlüssels in das Fahrzeugschloss zustande kommt.
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Ein Bereitstellen/Vornehmen von wenigstens einer personalisierten und/oder personenbezogenen Funktion und/oder Einstellung bei der fahrzeugseitigen Einrichtung 4 kann erfolgen, sofern durch die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 eine Übereinstimmung der erfassten und übertragenen Fingerabdruckdaten mit bereits gespeicherten Fingerabdruckdaten ermittelt wird und den gespeicherten Fingerabdruckdaten wenigstens eine personalisierte und/oder personenbezogene Funktion und/oder Einstellung zugeordnet ist.
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Hierzu kann die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 über entsprechende Speichermittel sowie eine digitale Recheneinrichtung verfügen, auf der ein entsprechend eingerichtetes Computerprogramm ablauffähig installiert ist. Die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 kann auch in eine zentrale Recheneinrichtung des Kraftfahrzeugs integriert sein. Wird durch die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 eine Übereinstimmung zwischen gespeicherten und übertragenen Fingerabdruckdaten festgestellt, können durch die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 entsprechende Daten zu wenigstens einer fahrzeugseitigen Einrichtung 4 übertragen werden.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass durch die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 nicht nur das Ergebnis der Auswertung an wenigstens eine fahrzeugseitige Einrichtung 4 übertragen wird, sondern auch Daten bezüglich personalisierter/personenbezogener Funktionen/Einstellungen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass (verschiedene) personalisierte/personenbezogene Funktionen/Einstellungen bei der/den fahrzeugseitigen Einrichtung(en) 4 gespeichert sind, die dann je nach den von der Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 übertragenen Daten durch die fahrzeugseitige Einrichtung 4 zur Verfügung gestellt bzw. vorgenommen werden. Die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 kann auch Bestandteil von einer oder mehrerer fahrzeugseitiger Einrichtungen 4 sein.
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Ergibt die Überprüfung, dass die übermittelten Fingerabdruckdaten nicht mit bereits gespeicherten Fingerabdruckdaten übereinstimmen, kann die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 in vorteilhafterweise auch dazu eingerichtet sein, die erfassten Fingerabdruckdaten eines neuen Benutzers (Fahrers) sowie optional wenigstens eine den erfassten Fingerabdruckdaten zugeordnete personalisierte und/oder personenbezogene Funktion und/oder Einstellung zu speichern.
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Für die Zuordnung von neu erfassten Fingerabdruckdaten zu Funktion(en)/Einstellung(en) von wenigstens einer fahrzeugseitigen Einrichtung 4 sind verschiedenste Verfahren denkbar. Bspw. können durch die Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 bzw. durch eine fahrzeugseitige Einrichtung 4 Funktionen/Einstellungen als individuelle Funktionen/Einstellungen gespeichert werden, nachdem der neue Benutzer (Fahrer) bspw. das Kraftfahrzeug für eine gewisse Zeit bzw. über eine gewisse Strecke gefahren hat. Ebenso ist es selbstverständlich möglich, dass der neue Benutzer (Fahrer) von sich aus individuelle Funktionen/Einstellungen bei der Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 oder einer fahrzeugseitigen Einrichtung 4 abspeichert oder über eine Benutzerschnittstelle von der Auswertungs- und Übertragungseinrichtung 5 oder einer fahrzeugseitigen Einrichtung 4 dazu aufgefordert wird, entsprechende Funktionen/Einstellungen zu konfigurieren, auszuwählen und/oder zu bestätigen. Auch eine dynamische Aktualisierung von Funktionen/Einstellungen von einer oder mehreren fahrzeugseitigen Einrichtungen ist denkbar, und dies sowohl bei bereits gespeicherten Benutzern (Fahrern) als auch bei neuen Benutzern (Fahrern).
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Weiter kann das System 1 auch mehr als eine Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 aufweisen. Um bei den oben beschriebenen Beispielen mit einem Fahrzeugschlüssel sowie einem Start-/Stopp-Schalter zu bleiben, kann etwa vorgesehen sein, dass sowohl bei dem Fahrzeugschlüssel wie auch bei dem Start-/Stopp-Schalter jeweils eine Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 vorgesehen ist. Hierdurch kann in vorteilhafterweise bspw. überprüft werden, ob derjenige Benutzer (Fahrer), der die Öffnen-Taste des Fahrzeugschlüssels betätigt hat auch der Benutzer (Fahrer) ist, der den Start-/Stopp-Schalter zum Starten des Motors betätigt. Ist dies nicht der Fall, kann bspw. vorgesehen sein, dass die zeitlich jüngeren Fingerabdruckdaten, die über den Start-/Stopp-Schalter bzw. die dort vorgesehene Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 erfasst wurden, für die personalisierten bzw. personenbezogenen Funktionen und/oder Einstellungen der fahrzeugseitigen Vorrichtung 4 verwendet werden.
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Selbstverständlich kann auch vorgesehen sein, dass das System 1 insgesamt oder in Bezug auf eine oder mehrere fahrzeugseitige Einrichtungen 4 durch einen Benutzer (Fahrer) deaktiviert werden kann, dass gespeicherte personalisierte Funktionen/Einstellungen bei einer oder mehreren fahrzeugseitigen Einrichtungen 4 durch einen Benutzer (Fahrer) individuell verstellt werden können, und/oder dass das System 1 einem Benutzer (Fahrer) signalisiert, dass eine Benutzeridentifikation vorgenommen wurde oder fehlgeschlagen ist. Im letzteren Fall kann das System 1 auch dazu eingerichtet sein, den Benutzer zu bitten, einen Finger (nochmals) auf die/eine Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung 3 zu legen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Bereitstellen von wenigstens einer personalisierten und/oder personenbezogenen Funktion und/oder Einstellung von einer fahrzeugseitigen Vorrichtung umfassend die Schritte, wie sie gemäß Anspruch 7 definiert sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens, die ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst sind, sind solche, die sich für einen Fachmann ohne weiteres aus der Beschreibung des Systems 1 sowie seinen vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen, den Ansprüchen 1 bis 6 sowie der Figur und deren Beschreibung ergeben.
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Die für das System gemäß der vorliegenden Erfindung einschließlich seiner vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen erforderlichen und/oder möglichen Einrichtungen, Baugruppen, Bauelemente sowie deren mögliches Zusammenwirken sind Fachleuten bekannt, so dass an dieser Stelle hierauf nicht näher eingegangen zu werden braucht.
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Durch das System und das Verfahren gemäß der vorliegenden Anmeldung kann eine Benutzeridentifikation (Fahreridentifikation) auf einfache und sichere Weise durchgeführt werden, ohne dass hierfür durch einen Benutzer (Fahrer) irgendeine spezielle oder zusätzliche Handlung vorgenommen werden muss. Die Benutzeridentifikation (Fahreridentifikation) ist ein eine „natürliche” Fahrzeugbedienung integriert und die dabei erfassten Fingerabdruckdaten können für benutzerspezifische Funktionen bzw. Einstellungen bei/durch wenigstens eine(r) fahrzeugseitige(n) Vorrichtung/Einrichtung verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Schaltereinrichtung
- 3
- Fingerabdruck-Erfassungseinrichtung
- 4
- fahrzeugseitige Einrichtung
- 5
- Auswertungs- und Übertragungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10048965 A1 [0003]
- DE 102004060463 A1 [0004]