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Die Erfindung betrifft eine Verpackung, die die aus einem Bogen Karton und/oder Wellpappe aufgebaut ist und eine verschließbare Schütte besitzt. Derartige Verpackungen werden beispielsweise für Salz, Waschpulver oder streubares Geschirrspülmittel verwendet.
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Bekannt ist, die Schütte an einem Kunststoff-, Hartpapp- oder Blechteil auszubilden, das mit einem Grundkörper aus Karton verbunden ist. An Verpackungen wird oft die Anforderung gestellt, mit möglichst geringem Aufwand herstellbar zu sein und das verpackte Gut möglichst effizient zu umgeben. In anderen Worten soll die Verpackung das zu verpackende Material möglichst eng umgeben, um den Logistikaufwand zu minimieren. Eine Verpackung soll zudem möglichst einfach herstellbar sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung mit einer Schütte vorzuschlagen, die platzsparend und einfach herzustellen ist.
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Die Erfindung löst das Problem durch eine gattungsgemäße Verpackung, bei der die Schütte zumindest auch gebildet ist aus (i) einer Unter-Lasche, die an einer Schmalseite der Verpackung ausgebildet ist und zumindest eine Unterlaschen-Öffnung besitzt, (ii) einer Schiebe-Lasche, die auf der Unter-Lasche angeordnet ist, zur Unter-Lasche verschiebbar ist und zumindest eine Schiebe-Laschen-Öffnung besitzt, und (iii) einer Deck-Lasche, die auf der Schiebe-Lasche angeordnet ist und zumindest eine Decklaschen-Öffnung aufweist, wobei die zumindest eine Unterlaschen-Öffnung und zumindest eine Decklaschen-Öffnung eine Durchgangs-Öffnung in der Verpackung bilden, die durch das stufenlose Verschieben der Schiebe-Lasche mit der zumindest einen Schiebe-Laschen-Öffnung verschließbar und öffenbar ist.
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Insbesondere ist die Durchgangsöffnung dadurch zu öffnen, dass die zumindest eine Schiebe-Laschen-Öffnung und die Unterlaschen-Öffnung übereinander durch das Verschieben der Schiebe-Lasche übereinander angeordnet werden.
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Der Vorteil einer derartigen Verpackung ist, dass sie quasi vollständig befüllbar ist. In anderen Worten führt das Vorsehen der Schütte nicht dazu, dass ein Leerraum vorgesehen werden muss.
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Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Verpackung ist zudem, dass sie aus nur einem Bogen Karton herstellbar ist. Ein gesondertes Kunststoff-, Hartpapp- oder Blechteil, an dem die Schütte ausgebildet ist, ist entbehrlich. Die Verpackung ist daher einfach herstellbar und auch leicht wiederzuverwerten. Aufgrund dieser Vorteile kann die erfindungsgemäße Verpackung auch für Produkte eingesetzt werden, bei denen bislang aus Kostengründen auf eine Schütte verzichtet wurde.
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Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Merkmal, dass die Verpackung aus einem Bogen Karton aufgebaut ist, insbesondere verstanden, dass es allein durch Schneiden, Stanzen, Falten und Kleben möglich ist, die Verpackung herzustellen. Selbstverständlich ist es möglich, dass die Verpackung zusätzliche Elemente aufweist, beispielsweise eine Fensterstanzung mit Folienhinterklebung, einen Henkel oder dass sie eine Umverpackung, beispielsweise eine Schrumpffolie, besitzt. Maßgeblich ist, dass die Verpackung so gestaltet ist, dass sie weiter als Verpackung taugt, auch wenn alle Elemente entfernt worden sind, die nicht aus dem Bogen Karton hergestellt sind.
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Vorzugsweise ist die Verpackung einstückig aus dem Bogen Karton hergestellt. In anderen Worten existieren dann keine zwei gesonderten Teile, die miteinander verbunden sind. Selbstverständlich sind Verklebungen zwischen Teilen des einen Bogens möglich und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorhanden.
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Unter dem Merkmal, dass die Verpackung eine verschließbare Schütte aufweist, wird insbesondere verstanden, dass die Verpackung so gestaltet ist, dass sie ein bewegbares Element aufweist, das relativ zu dem Rest der Verpackung bewegbar ist und wobei dieses Element in einen geöffneten Zustand oder einen geschlossenen Zustand bringbar ist, wobei im geöffneten Zustand das von der Verpackung verpackte Material aus der Verpackung herausgelangen kann, wohingegen es in der geschlossenen Stellung nicht herausgelangen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Schiebe-Lasche und ein die Schiebe-Lasche an drei Seiten umgebender Rahmenabschnitt an der Schmalseite der Verpackung ausgebildet. Das hat den Vorteil, dass die Schiebe-Lasche durch die Unter-Lasche und Deck-Lasche keine Kraft erfährt, da sie von dem Rahmenabschnitt umgeben ist. Es ist dann besonders einfach, die Schiebe-Lasche zu betätigen. Eine Einhandbedienung ist so leicht möglich.
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Vorzugsweise ist die Schiebe-Laschen-Öffnung größer als die Unterlaschen-Öffnung und/oder größer als die Decklaschen-Öffnung, so dass die Durchgangs-Öffnung durch Verschieben der Schiebe-Lasche in ihrer Größe veränderbar ist. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn die Verpackung ein Produkt enthält, das aus der Verpackung heraus dosiert werden soll. Durch die Stellung der Schiebe-Lasche kann dann der Strom an Material aus der Verpackung heraus eingestellt werden.
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Vorzugsweise ist die Schiebe-Lasche in einem Fußabschnitt mit dem übrigen Teil des Bogens verbunden und besitzt einen Verschlussabschnitt, in dem die Schiebe-Laschen-Öffnung ausgebildet ist, wobei der Fußabschnitt an der Schmalseite der Verpackung angeordnet ist und wobei der Verschluss-Abschnitt an einer der Schmalseite benachbarten Oberseite der Verpackung angeordnet ist. Das ermöglicht es, die Schiebe-Lasche so zu verschieben, dass die Durchgangs-Öffnung freigegeben wird, obwohl die Schiebe-Lasche einstückig an dem Bogen Karton ausgebildet ist. In anderen Worten bildet der Bereich zwischen dem Fußabschnitt und dem Verschluss-Abschnitt ein Festkörpergelenk für die Bewegung des Verschlussabschnitts.
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Günstig ist es, wenn eine Seiten-Lasche, insbesondere die erste Seiten-Lasche oder die zweite Seiten-Lasche, auf halber Höhe einen Rücksprung besitzt, so dass der Bogen sich mit einem 180° gedrehten Bogen einer zweiten Verpackung, die gleich der ersten Verpackung aufgebaut ist, ergänzt. Auf diese Weise kann die Verpackung mit geringem Materialaufwand hergestellt werden.
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Vorzugsweise besitzt die Deck-Lasche an der Kante zwischen der Schmalseite und der Oberseite eine Ausnehmung, so dass die Schiebe-Lasche durch die Ausnehmung hindurch betätigbar ist. Mit anderen Worten legt die Ausnehmung die Schiebe-Lasche teilweise frei, so dass diese beispielsweise mit dem Finger verschoben werden kann, um die Durchgangsöffnung zu öffnen.
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Günstig ist es, wenn die Oberseite einen Siegelabschnitt aufweist, der durch eine Perforierung berandet ist und die Decklaschen-Öffnung abdeckt. Um das verpackte Material entnehmen zu können, muss der Siegelabschnitt dadurch entfernt werden, dass er entlang der Perforierung abgerissen wird. Anhand dieses Siegels ist erkennbar, ob die Verpackung die Original-Füllmenge enthält.
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Vorzugsweise weist die Seiten-Lasche einen Rahmenabschnitt auf, der die Schiebe-Lasche umgibt, wobei die Unter-Lasche mit dem Rahmenabschnitt verbunden, insbesondere verklebt, sein kann und wobei die Deck-Lasche ebenfalls mit dem Rahmenabschnitt verbunden, insbesondere verklebt, ist. Auf diese Weise ist die Schiebe-Lasche in einem festen Rahmen geführt, so dass in der Verpackung enthaltenes Material nicht zwischen die Schiebe-Lasche und die Unter-Lasche zwischen die Schiebe-Lasche und die Deck-Lasche gelangen kann. So wird gewährleistet, dass sich keine Spalten bilden, durch die in der Verpackung enthaltenes Material bei geschlossener Schütte aus der Verpackung gelangen kann.
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Vorzugsweise schließt die Schiebe-Lasche bündig mit der Schmalseite ab, wenn die Durchgangs-Öffnung verschlossen ist.
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Erfindungsgemäß ist zudem ein Gebinde aus einer erfindungsgemäßen Verpackung und einem von der Verpackung umgebenen Material, wobei das Material einen Innenraum der Verpackung zu zumindest 90 Vol.-%, insbesondere zu zumindest 95 Vol.-% ausfüllt. Eine so hohe Ausnutzung der Verpackung führt zu einer besonders hohen Packungsdichte und zu einem geringen Logistikaufwand sowie Materialeinsparung bei der den Inhalt umschließenden Verpackung.
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Vorzugsweise ist das von der Verpackung umgebene Material granular und hat eine Körnung, die so klein ist, dass alles Material im geöffneten Zustand durch die zumindest eine Durchgangs-Öffnung austreten kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
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1 mit den Teilfiguren 1a, 1b und 1c eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Verpackung,
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2 mit den Teilfiguren 2a und 2b den Bogen Karton, aus dem die Verpackung hergestellt ist und
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3 eine perspektivische Ansicht von oben auf eine oben noch nicht verschlossene Verpackung.
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1a zeigt eine erfindungsgemäße Verpackung 10, die eine verschließbare Schütte 12 aufweist. Die Schütte 12 ist unter anderem gebildet aus einer Schiebe-Lasche 14, die in einer Seiten-Lasche 16 ausgebildet ist, und einer Deck-Lasche 18. Die Deck-Lasche 18 deckt die Schiebe-Lasche 14 nach oben ab.
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Die Seiten-Lasche 16 ist an einer Schmalseite 20 der Verpackung 10 ausgebildet. Es ist zu erkennen, dass die Deck-Lasche 18 an einer Kante 22 zwischen der Schmalseite 20 und einer Oberseite 24 eine Ausnehmung 26 aufweist. Diese Ausnehmung 26 legt die Schiebe-Lasche 14 so weit frei, dass sie mit einem Finger bewegt werden kann. Es ist zu erkennen, dass die Schiebe-Lasche 14 bündig mit der Schmalseite 20 abschließt, wenn die Verpackung verschlossen ist.
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1a zeigt zudem, dass die Schiebe-Lasche 14 in einem Fußabschnitt 28 mit dem übrigen Teil eines Bogens 30 aus Karton verbunden ist. Die Verpackung 10 ist aus dem Bogen 30 gebildet. Winklig, insbesondere rechtwinklig, zum Fußabschnitt 28 verlaufen zwei Stanzungen 32.1, 32.2.
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Es ist zudem zu erkennen, dass die Deck-Lasche 18 zumindest eine Decklaschen-Öffnung 34, im folgenden Fall nämlich die Decklaschen-Öffnungen 34.1, 34.2, ..., 34.5, aufweist. In 1 ist die Verpackung 10 geschlossen gezeigt. Die Deckenlaschen-Öffnungen 34 sind verschlossen, sodass kein in der Verpackung 10 enthaltenes Material austreten kann.
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1b zeigt die Verpackung 10, bei der die Schiebe-Lasche 14 um einen kleinen Abschnitt herausgezogen ist. Es ist zu erkennen, dass die Schiebe-Lasche 14 zumindest eine Schiebe-Laschen-Öffnung 36, im folgenden Fall nämlich die Schiebe-Laschenöffnungen 36.1, 36.2, ..., 36.5, aufweist.
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1c zeigt den Fall, in dem die Schiebe-Lasche 14 maximal weit herausgezogen ist. Es ist zu erkennen, dass sich Durchlass-Öffnungen 38.1, 38.2, ... gebildet haben, durch die in der Verpackung vorhandenes Material nach außen gelangen kann.
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2a zeigt den Bogen 30 aus Karton, aus dem Verpackung hergestellt wird. Zu erkennen ist die Seitenlasche 16 sowie eine zweite Seiten-Lasche 40, an der eine Unter-Lasche 42 ausgebildet ist. Die Unter-Lasche 42 besitzt zumindest eine Unterlaschen-Öffnung 44, im vorliegenden Fall nämlich die Unterlaschen-Öffnungen 44.1, 44.2, ..., 44.5. Die zweite Seiten-Lasche 40 und damit auch die Unter-Lasche 42 sind in der fertigen Verpackung 10 an der Schmalseite 20 (siehe 1a) angeordnet.
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2a zeigt zudem eine Deckel-Lasche 46, die die Deck-Lasche 18 abdeckt (siehe 1a). Es ist zu erkennen, dass die Schiebe-Lasche 14 an drei Seiten von einem Rahmenabschnitt 48 der Seiten-Lasche 16 umgeben ist. Es ist zu erkennen, dass der Rahmenabschnitt 48 für die Schiebe-Lasche eine Anschlagstruktur 50 hat, mittels der verhindert wird, dass die Schiebe-Lasche 14 vollständig aus dem Bereich der Deck-Lasche 18 herausgezogen werden kann. Der Teil der Schiebe-Lasche 14, der vom Rahmenabschnitt 48 umgeben ist, bildet einen Verschluss-Abschnitt 47.
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Es ist zu sehen, dass die zweite Seiten-Lasche 40 einen Rücksprung 49 besitzt. Dieser Rücksprung 49 ist so ausgebildet, dass er sich mit einem weiteren Rücksprung eines zweiten Bogens zum Herstellen einer gleichen Verpackung, ergänzt. So wird Material bei der Herstellung der Verpackung 10 gespart.
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2b zeigt den Bogen 30, der bereits weiter gefaltet ist. In einem Klebebereich 56 wird in einem nachfolgenden Schritt Klebstoff appliziert und die zweite Seiten-Lasche 40 mit der Seiten-Lasche 16 verklebt und dabei der Teil unter der Schiebelasche 14 ausgespart.
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In den Figuren sind Falzlinien, entlang derer der Bogen 30 geknickt wird, als Doppellinien eingezeichnet.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht von oben auf und in die Verpackung 10. Es ist zu erkennen, dass die Unter-Lasche 42 die unterste Lage der Schütte bildet. Die Seiten-Lasche 16 ist mit der zweiten Seiten-Lasche 40 verklebt. Die Unter-Lasche 42 ist, wie in 3 gezeigt, einwärts geknickt.
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Zum Fertigstellen der Verpackung 10 wird der Rahmenabschnitt 48 auf die Unter-Lasche 42 geklebt. Hiernach wird die Deck-Lasche 18 mit dem Rahmenabschnitt 48 und einer Stützlasche 52 verklebt. Die Stützlasche 52 ist gegenüber der Unter-Lasche 42 und der Seiten-Lasche 16 angeordnet. Danach wird die Deckel-Lasche 46 mit der Deck-Lasche 18 verklebt, so dass die Oberseite 24 der Verpackung 10 hergestellt ist.
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3 zeigt, dass an der Deckellasche 46 ein Siegelabschnitt 54 ausgebildet ist, der in 1 nicht eingezeichnet ist. Er ist durch eine Materialschwächung 58, im vorliegenden Fall in Form einer Perforierung 58 mit dem Rest der Deckel-Lasche 46 verbunden und deckt die Deckenlaschen-Öffnungen 34 sowie vorzugsweise auch die Ausnehmung 26 ab. Die Materialschwächung 58 kann beispielsweise auch durch eine Ritzung, Gegenritzung oder Ähnliches gebildet sein.
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Es ist zu erkennen, dass sich die Deckenlaschen-Öffnung 34.i, die Schiebe-Laschen-Öffnungen 36.i und die Unterlaschen-Öffnungen 44.i (i = 1, 2, ...) jeweils die Durchgangs-Öffnung 38.i (vgl. 1c) bilden, wenn sie übereinander angeordnet sind. Ist die Schiebe-Lasche 14 eingeschoben, wie in 1a gezeigt, sind nur die Unterlaschen-Öffnungen 44 und die Deckenlaschen-Öffnung übereinander angeordnet, aber die Schiebe-Laschen-Öffnungen 36 sind dagegen verschoben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verpackung
- 12
- Schütte
- 14
- Schiebe-Lasche
- 16
- Seiten-Lasche
- 18
- Deck-Lasche
- 20
- Schmalseite
- 22
- Kante
- 24
- Oberseite
- 26
- Ausnehmung
- 28
- Fußabschnitt
- 30
- Bogen
- 32
- Stanzung
- 34
- Deckenlaschen-Öffnung
- 36
- Schiebe-Laschen-Öffnung
- 38
- Durchgangs-Öffnung
- 40
- zweite Seiten-Lasche
- 42
- Unter-Lasche
- 44
- Unterlaschen-Öffnung
- 46
- Deckel-Lasche
- 47
- Verschluss-Abschnitt
- 48
- Rahmenabschnitt
- 49
- Rücksprung
- 50
- Anschlagstruktur
- 52
- Stützlasche
- 54
- Siegel-Abschnitt
- 56
- Klebebereich
- 58
- Perforierung