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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden von zwei gasführenden Bauteilen und/oder Leitungen mit zwei Verbindungselementen und mit einem Dichtungssystem. Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung einer derartigen Vorrichtung.
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Vorrichtungen zum Verbinden von zwei gasführenden Bauteilen und/oder Leitungen sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Je nach Druck der eingesetzten Gase und nach dem Typ des Gases sind diese Vorrichtungen unterschiedlich ausgeführt. Im Rahmen der hier beschriebenen Erfindung soll es sich bei der Vorrichtung um eine Vorrichtung handeln, welche zum Verbinden von zwei gasführenden Bauteilen und/oder Leitungselementen vorgesehen ist, wobei das Gas Wasserstoff oder komprimiertes Erdgas, vorzugsweise zur Verwendung als Brennstoff in einem Fahrzeug sein soll. Diese Gase stehen typischerweise unter höheren Drücken, beispielsweise im Bereich der Druckgasspeicher unter einem Nenndruck von 260 bar beim komprimierten Erdgas bzw. 700 bar beim Wasserstoff. Insbesondere bei der Abdichtung gegenüber Wasserstoff kommt erschwerend hinzu, dass Wasserstoff sehr leichtflüchtig ist und durch viele Materialien leicht hindurchdiffundiert.
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An das Dichtungssystem müssen also sowohl Anforderungen hinsichtlich der Druckbeständigkeit als auch hinsichtlich der Diffusionsbeständigkeit gegenüber den Gasen bzw. dem Gas in den gasführenden Bauteilen gestellt werden. Andererseits müssen die Dichtungen das System auch von außen abdichten, beispielsweise gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Insbesondere in Bereichen, in denen eine Reinigung mit einem Hochdruckstrahler üblich ist, beispielsweise bei Fahrzeugen, muss diese Abdichtung des Systems von außen auch gegen eine Beaufschlagung mit Wasser und/oder Reinigungsmitteln aus einem solchen Hochdruckstrahler bzw. Hochdruckreiniger ausreichend resistent sein.
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Die ältere
deutsche Anmeldung mit dem Aktenzeichen 10 2012 023 677.8 beschreibt daher ein Dichtungssystem mit einer Primärdichtung zum Abdichten gegen das Gas und einer aus der Richtung des Gases gesehen außerhalb angeordneten Sekundärdichtung zur Abdichtung des Bereichs mit der Primärdichtung gegenüber Verschmutzungen und/oder Flüssigkeiten. Als problematisch bei einem derartigen Aufbau hat es sich erwiesen, dass im Falle einer Undichtheit der Primärdichtung, beispielsweise aufgrund eines Montagefehlers oder einer beschädigten Primärdichtung Gas aus dem System entweichen kann. Beispielsweise bei wasserstoffführenden Systemen ist zur kontinuierlichen Leckageüberwachung oder zu einer Leckageprüfung, welche beispielsweise nach einer Montage des Systems stattfindet, die Verwendung von Wasserstoff- bzw. Gassensoren üblich. Ein solcher Aufbau mit Primärdichtung und Sekundärdichtung ist für eine derartige Überwachung auf Dichtheit jedoch äußerst schwierig, da je nach Wegstück zwischen der Primärdichtung und der Sekundärdichtung der Wasserstoff zuerst die defekte oder falsch montierte Primärdichtung passieren und dann in Richtung der Sekundärdichtung weiterströmen muss. Er muss dann auch diese passieren, bevor er in die Umgebung gelangt. Dies kann zu einer erheblichen Zeitverzögerung führen, sodass die Detektion einer eventuellen Leckage nicht oder nicht ausreichend schnell erfolgen kann. Insbesondere bei vergleichsweise kleinen Leckageströmen durch die Primärdichtung stellt dies ein ernsthaftes Problem dar. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Gase mit Luft brennbare oder explosive Gemische ausbilden können, da in diesem Fall ein ernstzunehmendes Sicherheitsproblem auftreten könnte.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zum Verbinden von zwei gasführenden Bauteilen und/oder Leitungen anzugeben, welche den grundsätzlich der oben genannten älteren Schrift zugrunde liegenden Aufbau dahingehend weiterbildet, dass die genannten Nachteile vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen. Eine besonders bevorzugte Verwendung der Vorrichtung ist im Anspruch 8 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich auch hier aus den davon abhängigen Unteransprüchen.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es gegenüber dem veröffentlichten Stand der Technik, vergleichbar wie in der oben genannten älteren deutschen Anmeldung vorgesehen, dass das Dichtungssystem aus einer Primärdichtung zum Abdichten der Verbindung gegen das Gas und aus einer Sekundärdichtung zum Abdichten der Primärdichtung vor Verschmutzungen und Flüssigkeiten besteht. Die Sekundärdichtung ist dabei auf der den gasführenden Bereichen abgewandten Seite der Primärdichtung beabstandet von dieser angeordnet. Erfindungsgemäß ist es nun so, dass der Bereich zwischen der Primärdichtung und der Sekundärdichtung über eine Bohrung mit der Umgebung verbunden ist. Die Bohrung stellt also im Falle eines Gasaustritts durch die Primärdichtung sicher, dass dieses Gas sehr schnell in die Umgebung abgegeben wird und so beispielsweise von einem Gassensor zur Überwachung von Leckagen und/oder der Sicherheit erkannt werden kann. Damit über die Bohrung keine Feuchtigkeit und kein Schmutz zwischen die Sekundärdichtung und die Primärdichtung eindringen kann, ist die Bohrung gemäß der Erfindung über eine für Gase durchlässige und für Flüssigkeiten undurchlässige Membran verschlossen. Eine solche diffusionsoffene Membran kann insbesondere eine PFTE Membran sein, oder auf der Basis eines Materials ausgeführt sein, wie es beispielsweise unter dem Handelsnamen Gore-Tex erhältlich ist.
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Durch die Membran wird nun erreicht, dass im Falle einer Abgabe von Gas durch die Bohrung dieses Gas sehr schnell in die Umgebung gelangt und so die eingangs geschilderten Nachteile vermieden werden. Andererseits stellt die Membran sicher, dass kein Schmutz und keine Flüssigkeit über die Bohrung in den Bereich der Primärdichtung gelangt, da die Membran zwar für das Gas durchlässig, für Flüssigkeiten und Schmutz jedoch undurchlässig ist. Der Aufbau ist außerordentlich einfach, da er kaum zusätzlichen Bauraum benötigt, da für die Bohrung in den allermeisten Aufbauten Platz ist und diese Bohrung dann entsprechend mit der Membran einfach und annähernd gewichtsneutral verschlossen werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es dabei vorgesehen, dass die Membran integrierte Verstärkungen aufweist. Die Membran kann entsprechende mechanische Verstärkungen aufweisen, beispielsweise ein mit der Membran verklebtes oder einstückig mit der Membran integriertes Gitter oder dergleichen. Dieses Gitter ermöglicht eine höhere mechanische Festigkeit der Membran. Damit hält die Membran auch höheren Volumenströmen und Drücken an Gas oder von außen auf die Membran einwirkenden mechanischen Belastungen vergleichsweise gut stand. Für die Integration eines entsprechenden Aufbaus von mechanischen Verstärkungen ist es auch denkbar, dass diese zwischen zwei Membranschichten eingebracht und mit diesen entsprechend verklebt werden.
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Zur Befestigung der Membran kann es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen sein, dass diese aufgeklebt wird. Dies ist außerordentlich einfach und effizient. Gegenüber Feuchtigkeit und Verschmutzungen in einem normalen Einsatz ist dies typischerweise auch vollkommen ausreichend. Lediglich dann, wenn die Bohrung durch die Membran auch gegenüber Hochdruckreinigern zuverlässig gesichert werden soll, könnte dieses Aufkleben gegebenenfalls nicht ausreichend sein. Daher kann es gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Idee auch vorgesehen sein, dass die Membran ergänzend oder alternativ zum Aufkleben zwischen zwei Halteelementen eingeklemmt ist. Typischerweise reicht dabei für die Bohrung ein sehr kleiner Durchmesser aus, sodass ein kleines Stück Membran, welches zwischen zwei beispielsweise gegeneinandergeschraubten oder gegeneinandergepressten Halteelementen eingeklemmt ist, sicher und zuverlässig gehalten werden kann, auch bei hohen Belastungen, wie sie beispielsweise durch eine Beaufschlagung mit Flüssigkeit aus einem Hochdruckreiniger auftreten können.
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Ergänzend kann es gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Idee außerdem vorgesehen sein, dass zwischen der Membran und der Umgebung ein Schutzdeckel angebracht ist. Ein solcher Schutzdeckel, welcher für Gase durchlässig ausgestaltet oder befestigt ist, beispielsweise über Rastnasen ohne zusätzliche Dichtelemente, kann den mechanischen Schutz der Membran nochmals deutlich steigern. Gleichzeitig kann er sehr leicht und kostengünstig ausgeführt werden, insbesondere als Kunststoffbauteil, da die eigentliche Abdichtung der Bohrung ja durch die Membran bewerkstelligt wird.
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Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Idee im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es nun außerdem vorgesehen sein, dass die Membran eine farbliche oder textliche Kennzeichnung trägt. Insbesondere eine Kennzeichnung oder eine Ausgestaltung der Membran in einer auffälligen Farbe kann von Vorteil sein, da dann die Stellen, an denen potenzielle Leckagen beim Versagen der Primärdichtung austreten können, sehr gut erkennbar sind. Vor allem um nach einer Montage eines derartigen Systems eine Leckageprüfung durchzuführen, ist dies ein erheblicher Vorteil. Mit einer entsprechenden beispielsweise manuell geführten Gassonde müssen dann lediglich die Bereiche kontrolliert werden, in denen aufgrund der farblich markierten Membran beispielsweise rote Punkte oder Ähnliches zu sehen sind. Alternativ dazu wäre natürlich auch eine textliche Kennzeichnung denkbar, was jedoch eine entsprechend große Fläche der Membran voraussetzt.
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In einer weiteren Ausgestaltung dieser Idee kann die Membran dabei zusätzlich als Teil eines Typenschildes ausgebildet sein. Auf vielen technischen Produkten sind Typenschilder üblich und notwendig. Im Allgemeinen werden diese entsprechend bedruckt und mit dem Bauteil verbunden. Wird nun eine Membran im oben beschriebenen Sinne über einer oder mehreren in die Umgebung mündenden Öffnungen aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt und/oder über einen Halterahmen gegen das Bauteil mit den Öffnungen gepresst, dann kann diese Membran, je nach Ausgestaltung des Bauteils, nach außen sichtbar bleiben. Die Membran lässt sich vergleichsweise einfach farblich gestalten und/oder mit Text bedrucken. Sie kann daher als Typenschild mitverwendet werden, sodass Bauraum, Gewicht und der Montageaufwand für ein Typenschild durch die Verwendung der Membran als solches eingespart werden kann. Neben der Verwendung der Membran als Typenschild wäre es selbstverständlich auch denkbar, ein Typenschild über der Membran anzubringen, welches in lediglich einem oder mehreren Ausschnitten einen Durchblick auf die Membran ermöglicht, sodass beispielsweise auf der Membran eine fortlaufende Nummer des jeweiligen Bauteils aufgebracht ist, während alle anderen Bezeichnungen des Typenschildes auf einem vorgefertigten Typenschild sind. Das Typenschild wird dann über der Membran angebracht und beispielsweise mit dem die Öffnung und die Membran tragenden Bauteil verschraubt oder vernietet, sodass lediglich in einem Fenster des Typenschildes die auf die Membran aufgedruckte fortlaufende Nummer sichtbar wird. Das Typenschild kann somit durch die Membran entsprechend ergänzt werden und kann andererseits in der Art eines Schutzdeckels wirken, welcher den größten Teil der Membran vor mechanischen Beschädigungen sicher und zuverlässig schützt.
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Eine sehr günstige Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es dabei außerdem vorsehen, dass das Dichtungssystem so ausgebildet ist, dass die Primärdichtung über einen beispielsweise axial oder radial wirkenden Dichtring aus einem geeigneten Dichtungsmaterial, beispielsweise FKM, ausgebildet ist. Die Sekundärdichtung kann beispielsweise aus einem Dichtring aus Silikon ausgebildet sein, wie es in der genannten älteren Schrift beschrieben ist. Als Alternative gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es außerdem vorgesehen sein, dass die Sekundärdichtung lediglich durch das Gewinde selbst – ggf. mit einer in der Gewinde eingebrachten Dichtmasse – ausgebildet wird, sodass der Aufwand hinsichtlich Bauteilen und Montage nochmals weiter reduziert werden kann.
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Der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist außerordentlich einfach, effizient und lässt sich annähernd bauraum- und gewichtsneutral realisieren. Er gewährleistet eine hohe Sicherheit bei gasführenden Systemen bzw. ihren Verbindungen untereinander. Der bevorzugte Einsatz einer derartigen Vorrichtung liegt daher in der Verbindung von wasserstoffführenden Bauteilen und/oder Leitungen. Insbesondere Wasserstoff unter hohem Druck kann im Fall einer Leckage mit Luft sehr schnell ein zündfähiges oder gar ein explosives Gemisch bilden. Für diese Anwendungen sind daher hohe Sicherheitsstandards einzuhalten. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung lassen sich diese problemlos erfüllen, und dies bei sehr moderaten Kosten und wie bereits erwähnt annähernd bauraum- und gewichtsneutral.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung dieser Verwendung kann es dabei vorgesehen sein, dass die wasserstoffführenden Bauteile und/oder Leitungen Teil einer Wasserstoffversorgung eines Verbrennungsmotors und/oder einer Brennstoffzelle in einem Fahrzeug sind. Insbesondere bei solchen Fahrzeuganwendungen spielt die Sicherheit eine nicht unerhebliche Rolle, da Fahrzeuge nicht in abgeschotteten Industriebereichen stehen, wie dies stationäre Anlagen oft tun, sondern im alltäglichen Verkehr häufig in die Nähe anderer Verkehrsteilnehmer kommen, welche durch ein Sicherheitsproblem dann ebenfalls gefährdet wären.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verwendung sieht es vor, dass in der Umgebung der Bohrung die Wasserstoffkonzentration zumindest zeitweise erfasst wird. Wie bereits beschrieben können über stationäre oder nach einer Montage oder Wartung manuell in den Bereich um die Bohrung geführte Gassensoren, in diesem Fall Wasserstoffsensoren eventuelle Undichtheiten oder Montagefehler im Bereich der Primärdichtungen sehr einfach detektiert werden. Dementsprechend ist es vorgesehen, dass im Bereich um die Bohrung zumindest zeitweise die Wasserstoffkonzentration erfasst wird, um so potenzielle Leckagen zu detektieren.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich nun außerdem aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten möglichen Ausführungsform;
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2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer zweiten möglichen Ausführungsform;
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3 ein vergrößerter Ausschnitt der Bohrung in 1 und 2 in einer ersten möglichen Ausführungsform; und
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4 ein vergrößerter Ausschnitt der Bohrung in 1 und 2 in einer zweiten möglichen Ausführungsform.
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In der Darstellung der 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Verbinden von gasführenden Bauteilen und/oder Leitungen zu erkennen. Dabei werden zwei Verbindungselemente 2, 3 untereinander verbunden. In diesem Fall wird das Verbindungselement 2 über ein Gewinde 4 in das Verbindungselement 3 eingeschraubt. Im Inneren der Verbindungselemente 2, 3 sind jeweils Leitungen 5, 6 angedeutet, in denen Wasserstoff beispielsweise von einem Druckgasspeicher zu einer Brennstoffzelle in einem Fahrzeug strömen soll. Das Dichtungssystem der Vorrichtung 1 besteht in der Darstellung der 1 aus einer in dem Verbindungselement 2 angebrachten Nut 7, in welcher ein Dichtring 8 als Primärdichtung angeordnet ist. Dieser Dichtring 8 als Primärdichtung dichtet die Vorrichtung 1 gegenüber dem Wasserstoff ab. Er kann dementsprechend als Dichtring aus einem hochwertigen, wasserstoffbeständigen Material, beispielsweise aus FKM ausgebildet sein. Um diesen Dichtring 8 als Primärdichtung 8 gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit aus der Umgebung abzudichten, kann nun insbesondere auf der der Primärdichtung 8 abgewandten Seite des Gewindes 4 eine Sekundärdichtung 9 vorgesehen sein. Diese Sekundärdichtung 9 kann beispielsweise aus einem Silikonmaterial hergestellt sein. Sie wäre dementsprechend nicht für den Wasserstoff dicht, dichtet jedoch die Primärdichtung 8 gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit, welcher aus der Umgebung eindringt, sicher ab. Alternativ dazu kann die Sekundärdichtung 9 auch als Dichtring aus einem porösen PTFE-Material ausgebildet sein. Dieser beispielsweise unter dem Handelsnamen Teflon bekannte Werkstoff, in einer Ausführung als poröser Dichtring, besitzt eine ausreichend große Porosität von beispielsweise ca. 5 μm, wodurch ein Gasdurchlass ermöglicht wird. Der Eintrag von Wasser bzw. die Wasseraufnahme wird durch die Tatsache, dass PTFE ein hydrophober Werkstoff ist, vermieden. Dabei ist dieser Werkstoff selbst ausreichend stabil und übersteht beispielsweise auch eine direkte Beaufschlagung mit einem Sprühstrahl aus einem Hochdruckreiniger unbeschadet. Er kann insbesondere sehr leicht durch eine Klemmung im Kraftnebenschluss als Sekundärdichtung 9 fixiert werden.
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Um nun im Falle einer Wasserstoffleckage durch die Primärdichtung 8 hindurch diese Leckage beispielsweise über einen unterhalb der Vorrichtung 1 angedeuteten Wasserstoffsensor 10 schnell und effizient erkennen zu können, und zwar nicht erst dann, wenn der Wasserstoff durch die Sekundärdichtung 9 ebenfalls hindurchgedrungen ist, ist eine Bohrung 11 vorgesehen, welche den Bereich zwischen der Primärdichtung 8 und der Sekundärdichtung 9 mit der Umgebung verbindet. Im Bereich des Endes dieser Bohrung 11 kann dann der angesprochene Wasserstoffsensor 10 angeordnet sein oder nach einer Montage manuell in diesen Bereich geführt werden, um die Dichtheit der Vorrichtung 1 entsprechend zu prüfen. Um zu verhindern, dass Flüssigkeit und Schmutz durch die Bohrung 11 in den Bereich der Primärdichtung 8 gelangt, ist die Bohrung 11 über eine in der Darstellung der 1 nicht erkennbare Membran abgedichtet. Diese befindet sich in dem mit 12 gekennzeichneten Bereich der Bohrung 11, welcher später noch vergrößert dargestellt und in zwei beispielhaften Ausführungsvarianten näher beschrieben ist.
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In der Darstellung der 2 ist ein alternativer Aufbau zu erkennen. Dieser entspricht weitgehend dem in der Darstellung der 1 beschriebenen Aufbau. Die Sekundärdichtung 9 ist hierbei nicht als eigenes Dichtungselement ausgeführt, sondern wird durch das Gewinde 4 gebildet. Um eine ausreichende Abdichtung zu erreichen, kann beispielsweise ein entsprechendes Dichtungsmittel – in der Art eines Gewindeklebers – beim Verschrauben der beiden Verbindungselemente 2, 3 im Bereich des Gewindes 4 vorgesehen sein. Das Gewinde 4 ist in der Darstellung der 2 deshalb sowohl mit dem Bezugszeichen 4 als auch mit dem Bezugszeichen 9 versehen, um zu zeigen, dass das Gewinde 4 hier gleichzeitig als Sekundärdichtung 9 dient.
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In der Darstellung der 3 ist ein erster sehr einfacher Aufbau des mit 12 bezeichneten Bereichs aus der Darstellung der 1 und 2 zu erkennen. Die Bohrung 11 mündet hier unmittelbar in eine Oberfläche 13, in diesem Fall des Verbindungselements 3. Auf diese Oberfläche 13 ist eine Membran 14 aufgeklebt, welche dichtend um den gesamten Umfang der Öffnung der Bohrung 11 herum mit der Oberfläche 13 des Verbindungselements 3 verklebt ist. Damit wird durch die Membran 14 die Bohrung 11 sicher abgedichtet. Die Membran 14 selbst ist nun für Gase durchlässig und gleichzeitig vor Flüssigkeiten und Schmutz undurchlässig. Eine solche Membran wird auch als diffusionsoffen bezeichnet. Sie kann beispielsweise auf der Basis von bekannten Materialien realisiert werden, vorzugsweise unter Verwendung des unter dem Handelsnamen Gore-Tex bekannten Materials.
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Die Membran 14 dichtet also die Bohrung 11 und damit den Bereich zwischen der Primärdichtung 8 und der Sekundärdichtung 9 sicher und zuverlässig gegenüber eindringender Feuchtigkeit und Schmutz aus der Umgebung ab. Dabei reicht das einfache, in der Darstellung der 3 gezeigte, Aufkleben typischerweise aus, solange keine Beaufschlagung der Membran 14 selbst beispielsweise mit Flüssigkeit aus einem Hochdruckreiniger erfolgt. In diesem Fall könnte sich die Membran 14 lösen und Feuchtigkeit und Schmutz könnte über die Bohrung 11 in die Vorrichtung 1 eindringen.
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Für diesen Fall ist dementsprechend eine Weiterbildung vorgesehen, welche nachfolgend beschrieben und in der Darstellung der 4 in einer möglichen Ausführungsform zu erkennen ist. In dieser Ausführungsvariante wird in die Bohrung 11 ein erstes Halteelement 15 für die Membran 14 eingebracht, beispielsweise eingeklebt oder verrastet und über eine prinzipmäßig angedeutete Dichtung 16 gegenüber der Bohrung 11 bzw. dem die Bohrung 11 umgebenden Material des Verbindungselements 3 abgedichtet. Auf diesen Aufbau wird die Membran 14 aufgelegt oder aufgeklebt. Über ein zweites Halteelement, welches in diesem Fall als Teil eines Schutzdeckels 17 ausgebildet ist, wird die Membran dann entsprechend festgeklemmt, sodass diese sicher und zuverlässig in dem Bereich bleibt, in dem sie liegen soll. Dieser Aufbau, insbesondere wenn ein derartiger Schutzdeckel 17 verwendet wird, ist dann auch gegenüber dem Einfluss von Hochdruckreinigern sicher, sodass die Membran 14 sich auch in diesem Fall nicht ablösen kann.
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Der Aufbau wäre dabei prinzipiell auch ohne den Schutzdeckel 17 entsprechend denkbar, wobei die Membran 14 dann vorzugsweise mit einer mechanischen Verstärkung 18 ausgebildet sein könnte, welche diese gegen eine mechanische Beschädigung schützt.
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Eine solche Verstärkung 18 kann beispielsweise durch mit der Membran 14 verklebte oder in die Membran 14 integrierte Verstärkungsstäbe oder -rippen realisiert sein. Diese sind beispielhaft an der Membran 14 in der Darstellung der 3 zu erkennen. Sie sind dabei als Gitternetz ausgebildet und mit dem Bezugszeichen 18 versehen. Sie können einstückig mit der Membran 14 ausgebildet, zwischen zwei Schichten der Membran 14 eingebracht oder auf die Oberfläche der Membran 14 entsprechend aufgeklebt sein.
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Die Membran 14 selbst kann nun außerdem bedruckt oder farbig gestaltet werden, um so die entsprechenden Stellen, beispielsweise für eine manuelle Leckagemessung, sehr leicht erkennbar zu machen. Alternativ dazu kann die Membran 14, insbesondere wenn sie analog zur Darstellung in 3 aufgeklebt ist, auch zusätzliche Funktionen übernehmen, beispielsweise die Funktion eines Typenschildes, wenn die entsprechenden Informationen auf der äußeren Oberfläche der Membran aufgedruckt werden.
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Der Aufbau ist außerordentlich einfach, leicht und annähernd bauraum- und gewichtsneutral. Er ermöglicht eine deutlich höhere Sicherheit der Erfassung von potenziellen Leckagen im Falle einer Undichtheit oder eines Fehlens der Primärdichtung beispielsweise durch eine Beschädigung im Betrieb oder eine fehlerhafte Montage bzw. Remontage nach einer Wartung oder dergleichen. Die Vorrichtung 1 lässt sich vorzugsweise in sicherheitskritischen Bereichen einsetzen, in denen Wasserstoff verwendet wird, beispielsweise in einem Wasserstoffversorgungssystem für einen Verbrennungsmotor oder eine Brennstoffzelle zur Bereitstellung von Antriebsleistung in einem Fahrzeug.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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