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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ableiten von Gas nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Außerdem betrifft sie ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Vorrichtung.
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Vorrichtungen zum Ableiten von Gas, welches in einem Druckgasspeicher unter hohem Druck gespeichert ist, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Die Vorrichtungen im Sinne der Erfindung sollen dabei Vorrichtungen sein, welche insbesondere im Notfall, beispielsweise wenn ein thermisches Sicherheitsventil oder ein Überdruckventil öffnet, das Gas gezielt in einen Bereich abzuführen, in den dieses ohne Gefährdung abgelassen werden kann. Sie werden sehr häufig auch mit den englischen Begriffen „vent line” oder „venting tube” bezeichnet.
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Der Stand der Technik kennt beispielsweise aus der
EP 0 396 500 B1 eine derartige Vorrichtung, welche mit einem Ventilgehäuse für eine Druckgasflasche korrespondiert. Dabei ist ein Schmelzlot vorgesehen, welches im regulären Betrieb das Abblasen von Gas aus einer Abblasöffnung blockiert, und welches beispielsweise bei einer Überhitzung des Druckgasbehälters entsprechend aufschmilzt und eine Abblasöffnung zum Abblasen des Gases freigibt. Die Abgasleitung ist dabei mit einer Überwurfmutter mit dem Ventilgehäuse, welches die Abblasöffnung, die in diesem Fall mit dem Schmelzlot verschlossen ist, verschraubt. Dies setzt einerseits eine Überwurfmutter an der Abblasleitung und andererseits ein entsprechendes über die Oberfläche des Ventilgehäuses herausragendes Gewinde im Bereich des Ventilgehäuses voraus.
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Ein ähnlicher Aufbau ist auch aus der
US 2008/0134693 A1 bekannt. Der Aufbau ist in diesem Fall nicht mit einem Schmelzlot sondern mit einem Überdruckventil versehen. Auch hier ist die Abblasleitung über eine Überwurfmutter an einem Zwischenadapter an dem Ventilgehäuse angeschraubt, wobei der Zwischenadapter in ein Innengewinde des Ventilgehäuses eingreift und seinerseits ein Außengewinde zur Aufnahme der Überwurfmutter, welche mit der Abblasleitung korrespondiert, hat.
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Dieser herkömmliche Aufbau, bei welchem die Abblasleitung über eine Überwurfmutter fixiert wird, ist zwar einerseits sehr platzsparend, weist jedoch andererseits einen erheblichen Montageaufwand auf, da typischerweise, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen, im Bereich des Ventilgehäuses mit einem Schraubenschlüssel beim Anziehen der Überwurfmutter mehrfach umgegriffen werden muss, was die Montage entsprechend komplex und aufwändig macht. Außerdem besteht, insbesondere bei einem über die Oberfläche des Ventilgehäuses hinausstehenden einstückig mit dem Ventilgehäuse verbundenen Außengewinde immer die Gefahr einer Beschädigung des Gewindes, sodass das gesamte Ventilgehäuse dann entsprechend geschädigt wäre. Insbesondere wird dies dadurch bedingt, dass das Gewinde über die Oberfläche des Ventilgehäuses hinaussteht und so bei nicht montierter Abblasleitung sehr leicht angeschlagen werden kann. Die Gewindegänge des Gewindes können sich dann verformen, was einerseits zu Undichtheiten und andererseits zu Problemen bei einer erneuten Montage der Abblasleitung führen kann.
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Ein weiterer Nachteil derartiger Aufbauten besteht darin, dass, wie oben bereits erwähnt, typischerweise mit einem Schraubenschlüssel beim Anziehen der Überwurfmutter mehrfach umgegriffen werden muss. Dies verursacht einen erheblichen Bauraumbedarf im Bereich des Ventilgehäuses, sodass dieses entsprechend groß und schwer realisiert werden muss, was insbesondere beim Einsatz bei Druckgasbehältern, welche Gas unter entsprechend hohen Drücken speichern, beispielsweise bei der Speicherung von Wasserstoff unter einen Nenndruck von 700 bar, zu einem erheblichen Aufwand führt, da ein sehr großes Ventilgehäuse vorgehalten werden muss, welches dem Nenndruck des Gases in dem Druckgasspeicher in allen Bereichen standhalten muss.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zum Ableiten von Gas gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, welche gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist, und welche insbesondere die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den restlichen hiervon abhängigen Unteransprüchen. Ferner ist im Anspruch 8 ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung einer derartigen Vorrichtung angegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es vorgesehen, dass die Abblasleitung an ihrem dem Ventilgehäuse zugewandten Bereich einen Anschlussadapter aufweist, welcher ein flächiges Bauelement zur Anlage an dem Ventilgehäuse umfasst, wobei das flächige Bauelement über ein Befestigungsmittel lösbar mit dem Ventilgehäuse verbunden ist. Das flächige Bauelement umschließt die Abblasleitung. Der erfindungsgemäße Anschlussadapter zum Befestigen der Abblasleitung an dem Ventilgehäuse kann am Ende der Abblasleitung oder insbesondere kurz vor dem Ende der Abblasleitung angeordnet sein. Er kann über geeignete Befestigungsmittel lösbar mit dem Ventilgehäuse verbunden werden. Dies beinhaltet insbesondere schrauben, spannen, kann jedoch auch kleben oder ähnliches umfassen. Der Aufbau ist vergleichsweise einfach und erlaubt eine einfache und zuverlässige Montage, welche durch ein geeignetes Befestigungsmittel sehr leicht an die Platzverhältnisse angepasst werden kann. Außerdem ermöglicht das flächige Bauelement des Anschlussadapters eine gewisse Abschirmung der Abblasöffnung, welche mit der Abblasleitung korrespondiert, sodass bei der Montage idealerweise eine ausreichende Abdichtung erfolgt. Wenn im Bereich der Abblasöffnung eine thermische Auslösesicherung, beispielsweise eine Schmelzsicherung oder ein an sich bekannter Aufbau aus einer Glasampulle, welche bei Temperatureinwirkung platzt und so die Abblasöffnung freigibt, vorgesehen ist, kann das flächige Bauteil des Anschlussadapters außerdem dafür sorgen, dass im Falle beispielsweise eines Brandes eine direkte Beeinträchtigung durch Flammen verhindert wird. Dies dient einerseits einer zuverlässigen Auslösung, immer erst dann, wenn das Gesamtsystem sich über eine kritische Temperatur hinaus erwärmt hat, und kann andererseits eventuelle Dichtungselemente zwischen der Abblasleitung und der Abblasöffnung vor einer direkten Einwirkung der Flammen schützen.
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Die Abblasleitung kann, wie bereits erwähnt, mit einem Sicherheitsventil korrespondieren, welches beispielsweise im Falle eines unerwünschten Druckanstiegs und/oder Temperaturanstiegs Gas aus dem Druckgasspeicher abbläst. Genauso gut kann die Abblasleitung alternativ oder ergänzend hierzu auch Gase ableiten, welche beispielsweise über eine Dauerentlüftung oder ein manuell betätigbares Abblasventil abgeführt werden müssen, beispielsweise wenn der Druckgasspeicher zu Wartungszwecken manuell entleert wird oder wenn sich im Bereich einer Entlüftungsleitung Gase gesammelt haben.
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In einer sehr günstigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nun vorgesehen, dass das Befestigungsmittel in Form wenigstens einer Schraube ausgebildet ist. Eine solche Schraube als Befestigungsmittel ist besonders einfach und effizient. Sie kann insbesondere gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung durch wenigstens eine Bohrung in dem flächigen Bauteil ragen und mit einem Gewinde in dem Ventilgehäuse zusammenwirken. Ein solches Innengewinde in dem Ventilgehäuse ist besonders einfach zu realisieren und ist entsprechend robust, da es bei abgebauter Abblasleitung typischerweise nicht oder fast nicht beschädigt werden kann, wie es beispielsweise bei einem überstehenden Gewindestift bzw. Außengewinde der Fall sein könnte. Außerdem entsteht ein sehr einfacher Aufbau, da typischerweise entlang der Abblasleitung ein senkrechter Zugriff auf die wenigstens eine Schraube ausreicht, um den Anschlussadapter sicher und zuverlässig mit dem Ventilgehäuse zu verschrauben. Der Aufbau kann deshalb entsprechend klein realisiert werden und kann trotz benachbarter Bauelemente einfach, sicher und zuverlässig montiert werden.
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Dies gilt insbesondere dann, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung genau eine Schraube als einziges Befestigungsmittel vorgesehen ist. Dann reicht das Befestigen mit einer einzigen Schraube aus, um sehr einfach, schnell und zuverlässig den Anschlussadapter zu montieren und demontieren zu können.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es nun außerdem vorgesehen sein, dass die Abblasleitung in Richtung des Ventilgehäuses über das flächige Bauteil hinausragt und im montierten Zustand in der Abblasöffnung des Ventilgehäuses zu liegen kommt. Insbesondere in der Kombination mit der Ausgestaltung mit einer einzigen Schraube ist dies von Vorteil, da durch die in die Abblasöffnung hineinragende Abblasleitung eine Drehmomentabstützung erfolgt, sodass die Schraube angezogen werden kann, ohne dass ein Verdrehen oder Verrutschen des flächigen Bauteils zu befürchten ist. Andererseits ermöglicht das Einschieben des Endes der Abblasleitung in die Abblasöffnung des Ventilgehäuses eine sichere und zuverlässige Verbindung, welche je nach Aufbau insbesondere auf zusätzliche Dichtungen verzichten kann. In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Idee kann es aber dennoch vorgesehen, das Radialdichtelemente zwischen der Abblasöffnung des Ventilgehäuses und dem in diese ragenden Teil der Abblasöffnung vorgesehen sind. Solche Radialdichtelemente können entweder Dichtringe oder Labyrinthdichtungen sein, welche zwischen den Elementen vorgesehen sind. Insbesondere bei der Ausgestaltung von Labyrinthdichtungen können diese in eines oder beide der beteiligten Bauteile, insbesondere im Bereich des Endes der Abblasleitung, welches in die Abblasöffnung des Ventilgehäuses ragt, direkt eingebracht und einstückig mit diesem ausgebildet sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann es nun, wie es im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 8 ausgeführt ist, vorgesehen sein, dass das flächige Bauteil und die Abblasleitung mittels Innenhochdruckumformung miteinander verpresst werden. Ein solcher Aufbau, bei welchem insbesondere die Abblasleitung und das flächige Bauteil aus demselben Material ausgebildet sind, ermöglicht einen einfachen Aufbau, bei dem das flächige Bauteil beispielsweise durch Stanzen hergestellt wird. Dieses weist beispielsweise zwei Öffnungen auf, eines für eine Schraube als Befestigungsmittel und eines für die Abblasleitung. Die Abblasleitung wird dann durch die eine Öffnung geschoben und in einem Hydro-Umformwerkzeug durch eine Innendruckbeaufschlagung aufgeweitet. Dabei kommt es zu einer plastischen Materialdehnung, welche die beiden Bauteile miteinander verpresst und für eine dauerhafte plastische Verformung im Bereich der Verbindung sorgt. Die Verbindung ist dann sicher und zuverlässig hergestellt und ist entsprechend einfach in der Ausgestaltung. Durch die Innenhochdruckumformung kommt es außerdem zu einer plastischen Umformung der gesamten Abblasleitung in geringem Umfang. Durch diese Maßnahme, welche auch als Autofrettage bezeichnet wird, wird eine zusätzliche Gefügeverdichtung und damit eine Steigerung der Zugfestigkeit der Abblasleitung erzielt. All dies kann in einem einzigen Arbeitsschritt erfolgen, ohne dass das flächige Bauteil und die Abblasleitung beispielsweise nachträglich noch verschweißt oder in sonstiger Art und Weise verbunden werden müssen. Die Herstellung wird dementsprechend einfach.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es nun ferner vorgesehen sein, dass der später in das Ventilgehäuse bzw. in die Abblasöffnung des Ventilgehäuses ragende Teil der Abblasleitung bei der Innenhochdruckumformung an seinem Außendurchmesser in eine der Abblasöffnung entsprechende Öffnung einkalibriert wird. Dieser Aufbau, bei welcher das Hydro-Umformwerkzeug eine der Abblasöffnung in ihren Abmessungen entsprechende Öffnung aufweist, erlaubt das unmittelbar Einformen und Einkalibrieren des Außendurchmessers der Abblasleitung in diese spätere Öffnung. Hierdurch entsteht eine sehr gute Passgenauigkeit der Fügepassung zwischen der Abblasleitung und der Abblasöffnung in dem Ventilgehäuse, ohne dass aufwändige und teure mechanische Nachbearbeitungen oder ähnliches notwendig wären.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es dabei außerdem vorgesehen sein, dass beim Einkalibrieren Aufnahmen für Radialdichtelemente und/oder Radialdichtelemente angeformt werden. So können beispielsweise Sicken zur Aufnahme von Dichtringen oder Labyrinthdichtungen sein, welche durch den Innenhochdruckumformprozess beim Einkalibrieren unmittelbar in die äußere Oberfläche des Endes der Abblasleitung eingebracht werden. Durch einfaches Einstecken dieses Endes der Abblasleitung in die Abblasöffnung des Ventilgehäuses entsteht dann ein sehr dichter Aufbau, welcher entsprechend einfach montiert werden kann und lediglich, falls zusätzliche Dichtringe vorgesehen werden sollen, zuvor mit den Dichtringen im Bereich der eingebrachten Sicken versehen werden muss.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie des Verfahrens zum Herstellen derselben ergeben sich außerdem aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.
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Dabei zeigen:
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1 ein beispielhaft angedeutetes Brennstoffzellenfahrzeug mit einem Druckgasspeicher für Wasserstoff;
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2 eine vergrößerte Darstellung des Druckgasspeichers mit einer Abblasleitung;
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3 eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Querschnitt;
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4 die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Ausführungsform gemäß 3 in einer Draufsicht; und
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5 eine prinzipmäßige Ansicht von Radialdichtelementen in einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das Verfahren zu ihrer Herstellung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs- und Anwendungsbeispiels in einem Brennstoffzellenfahrzeug mit einem Wasserstofftank, welcher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung versehen ist, näher erläutert und beschrieben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann genauso gut für Fahrzeuge eingesetzt werden, welche beispielsweise durch Wasserstoff oder komprimiertes Erdgas mittels eines Verbrennungsmotors angetrieben werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann außerdem außerhalb eines Fahrzeugs eingesetzt werden, hat jedoch aufgrund ihrer kompakten Bauform und der einfachen Montage sowie der sehr sicheren Ausführungsform ihren bevorzugten Einatzzweck im Bereich von Fahrzeugen.
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In der Darstellung der 1 ist sehr stark schematisiert ein Fahrzeug 1 angedeutet, welches über eine Brennstoffzelle 2 mit elektrischer Antriebsleistung versorgt wird. Die Brennstoffzelle 2 umfasst dabei einen Kathodenbereich 3, welchem Luft als Sauerstofflieferant zugeführt wird, sowie einen Anodenbereich 4, welchem Wasserstoff aus einer Speicher-Vorrichtung 5 zum Speichern von Wasserstoff unter hohem Druck zugeführt wird. Beispielhaft für die gesamte Speicher-Vorrichtung 5, welche typischerweise aus diversen Verrohrungen, Ventileinrichtungen, einem Tankanschluss sowie einem oder mehreren Druckgasspeichern 6 ausgebildet ist, ist in der Darstellung der 1 lediglich einer der Druckgasspeicher 6 angedeutet. Dieser ist über eine Wasserstoffleitung 7 mit dem Anodenraum 4 der Brennstoffzelle 2 verbunden, wobei hier in typischerweise Druckregel- und Dosiereinheiten und dergleichen angeordnet sind. Die Brennstoffzelle 2 liefert dabei elektrische Leistung, welche über eine Leistungselektronik 8 entsprechend aufbereitet und an einen prinzipmäßig angedeuteten Fahrmotor 9 weitergegeben wird, welcher dann zum Antrieb des Fahrzeugs 1 dient.
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Nun ist es so, dass insbesondere bei der Speicherung von Wasserstoff in der Speicher-Vorrichtung 5 bzw. ihrem wenigstens einen Druckgasspeicher 6 Nenndrücke in der Größenordnung von 700 bar mittlerweile allgemein bekannt und üblich sind, wobei auch höhere Druckniveaus bereits angedacht sind. Im Falle eines Unfalls des Fahrzeugs 1 geht nun von einer solchen Speicher-Vorrichtung 5 bzw. ihren Druckgasspeichern 6 eine erhebliche Gefahr aus, beispielsweise wenn die Speicher-Vorrichtung 5 über einen Brand sehr stark erwärmt wird. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Explosion kommen.
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Um dieser prinzipiellen Gefahr entgegenzuwirken ist es allgemein bekannt und üblich, dass in der Speicher-Vorrichtung 5 bzw. im Bereich der Druckgasbehälter 6 Sicherheitsventile 10 angeordnet sind. In der Darstellung eines einzelnen Druckgasbehälters 6 in 2 weist dieser an seinem einen Ende einen Anschlussstutzen mit einer Ventileinrichtung 11, hier einem sogenannten On Tank Valve (OTV), auf, welche mit der Wasserstoffleitung 7 in Verbindung steht. Die Ventileinrichtung 11 ist in ihrer eigentlichen Funktion nicht weiter dargestellt, sondern zeigt lediglich ein Ventilgehäuse 13, aus welchem die Wasserstoffleitung 7 abzweigt. Im Bereich dieser Ventileinrichtung 11 ist in an sich bekannter Art und Weise das angesprochene Sicherheitsventil 10 angeordnet. Dieses ist mit einer Abblasleitung 12 verbunden, welche dafür sorgt, dass im Falle des Ansprechens des Sicherheitsventils der Wasserstoff gezielt abgeblasen wird, um schnellstmöglich aus der Zone zu gelangen, in welcher die Passagiere sind, um so die Brandgefahr bzw. Explosionsgefahr, falls sich zündfähige Gemische bilden sollten, zu verringern. Die Abblasleitung 12 kann dabei mit einem oder falls vorhanden mit mehreren Druckgasspeichern 6 der Speicher-Vorrichtung 5 in Verbindung stehen.
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Die Anbindung der Abblasleitung 12 an der Ventileinrichtung 11 bzw. dem Ventilgehäuse 13 erfolgt, wie es in der Darstellung der 2 prinzipmäßig angedeutet ist, über einen Anschlussadapter 14, welcher im Bereich des Endes der Abblasleitung 12 angeordnet ist. In den nachfolgenden Figuren soll in einem Querschnitt und einer Draufsicht auf diesen Anschlussadapter 14 nun näher eingegangen werden.
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In der Schnittdarstellung der 3 ist die Abblasleitung 12 an ihrem dem Ventilgehäuse 13 zugewandten Ende zu erkennen. Der Anschlussadapter 14 umfasst dabei ein flächiges Bauteil 15, welches die Abblasleitung 12 umgibt. Die Abblasleitung 12 ragt in Richtung des Ventilgehäuses 13 über dieses zur Anlage an dem Ventilgehäuse 13 ausgebildete flächige Bauteil 15 hinaus. Dieser Bereich ragt dann nach der erfolgten Montage, so wie es in der Darstellung der 3 zu erkennen ist, in eine Abblasöffnung 16 des Ventilgehäuse 13, welche mit dem in 3 nicht mehr dargestellten Sicherheitsventil 10 korrespondiert und durch welche, nachdem das Sicherheitsventil 10 angesprochen hat, Gas in Richtung der Abblasleitung 12 strömt. Wie es auf der Draufsicht aus Richtung des Ventilgehäuse 13 in der Darstellung der 4 zu erkennen ist, ist das flächige Bauteil 15 vergleichsweise klein ausgeführt und weist die Form eines sich an seinem Ende verjüngenden Ovals auf. Es hat zwei Bohrungen bzw. Öffnungen.
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Durch die eine Bohrung bzw. Öffnung ragt die insbesondere in der Darstellung der 3 sehr gut zu erkennende Schraube 17, welche mit einem Innengwinde 18 in dem Ventilgehäuse 13 zusammenwirkt. Durch die andere Öffnung ist die Abblasleitung 12 durch das flächige Bauteil 15 geführt. Im Prinzip ist jede mögliche Art von Verbindung zwischen der Abblasleitung 12 und dem flächigen Bauteil 15 möglich, beispielweise ein Verschweißen oder dergleichen.
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In einer besonders günstigen Ausgestaltung des Anschlussadapters 14 ist es jedoch vorgesehen, dass die Abblasleitung 12 durch die korrespondierende Öffnung in dem flächigen Bauteil 15 geführt und anschließend durch Innenhochdruckumformung aufgeweitet wird. Hierdurch kommt es zu einem Verpressen der Abblasleitung 12 mit dem flächigen Bauteil 15, welches in der Darstellung der 3 durch die beiden gestrichelten Linien angedeutet und mit dem Bezugszeichen 19 gekennzeichnet ist. Das über das flächige Bauteil 15 in Richtung des Ventilgehäuse 13 hinausstehende Ende der Abblasleitung 12 kann dabei idealerweise gleich in einer entsprechenden Öffnung des Hydro-Umformwerkzeugs mitkalibriert werden, sodass eine Passung zu der Abblasöffnung 16 in dem Ventilgehäuse 13 entsteht und dieses eine einfache metallische Abdichtung erfährt, ohne das zusätzliche Dichtelemente notwendig sind. Bei der Hydroumformung oder gegebenenfalls auch über anderer Prozesse kann in dem überstehenden Bereich der Abblasleitung 12 auch eine Labyrinthdichtung 20, welche in der Darstellung der 5 angedeutet ist, mit eingebracht sein, um eine metallische Abdichtung zu gewährleisten. Ergänzend oder alternativ hierzu wäre es auch möglich, beispielsweise eine oder mehrere Sicken 21 einzubringen, in welche dann Dichtringe 22, beispielsweise Silikondichtringe, eingelegt werden, welche als Radialabdichtung zwischen dem über das flächige Bauteil 15 überstehenden Ende der Abblasleitung 12 und der Abblasöffnung 16 dienen. Durch das flächige Bauteil 15 wird dabei der Bereich der eigentlichen Abdichtung abgeschirmt, sodass dieser einer verringerten mechanischen oder thermischen Belastung beispielsweise im Falle eines Unfalls und/oder Brandes unterliegt.
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Alles in allem entsteht so ein sehr einfacher, zuverlässiger und sicherer Aufbau, über welchen die Abblasleitung 12 sehr einfach, zuverlässig und platzsparend an dem Ventilgehäuse 13 montiert werden kann. Dabei können auch häufiger Montagen und Demontagen erfolgen, ohne das hierdurch die Dichtheit und Zuverlässigkeit des Aufbaus gefährdet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0396500 B1 [0003]
- US 2008/0134693 A1 [0004]