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Die Erfindung betrifft einen Getränkehalter für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus dem Serienfahrzeugbau ist eine Vielzahl von Getränkehaltern bekannt. Diese sind beispielsweise im Armaturenbrett, an einer Tür, in einer Mittelkonsole oder an einem Sitz, insbesondere einer Armlehne, vorgesehen. Solche Getränkehalter können Getränkebehälter, beispielsweise Tassen, Becher, Flaschen oder ähnliches, sicher während einer Fahrzeugbewegung halten. Damit sind die Hände jeweiliger Fahrzeuginsassen, insbesondere eines Fahrers, für andere Tätigkeiten frei. In weiterer bekannter Ausgestaltung sind die Getränkehalter ein- und ausfahrbar ausgeführt und bestehen meist aus Plastik.
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Ferner sind Getränkehalter bekannt, welche jeweils wenigstens ein Temperierungselement zum Temperieren eines mittels des Getränkehalters zu haltenden Getränkebehälters umfassen. Damit können jeweilige Flüssigkeiten, die sich in dem Getränkebehälter befinden, gekühlt oder kühl gehalten und/oder erwärmt oder warm gehalten werden. Meist werden die Getränkehalter genutzt, um die Temperatur von bereits heißen oder kalten Flüssigkeiten annähernd auf einer Temperatur zu halten. Während eines Kühlbetriebs entsteht dabei Abwärme am Temperierungselement, welche abgeführt werden muss, um eine effiziente Kühlung zu gewährleisten. Aus diesem Grund wird ein Lüfter eingesetzt, mittels dessen Lüfterrads Luft zum Kühlen des Temperierungselements zu fördern ist. Nachteilig an dem Lüfter ist, dass er im Innenraum des Fahrzeugs unerwünschte Geräusche erzeugen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Getränkehalter mit Temperierungsfunktion zu schaffen, welcher ein besonders vorteilhaftes Geräuschverhalten aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Getränkehalter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um einen Getränkehalter der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher ein besonders vorteilhaftes Geräuschverhalten aufweist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Drehzahl des Lüfterrads in Abhängigkeit von einem Zustand wenigstens eines Antriebsaggregats und/oder in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs einstellbar ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch den Getränkehalter verursachten Geräusche proportional zu der Drehzahl des Lüfterrads sind. Je schneller sich das Lüfterrad dreht, desto lauter ist der Getränkehalter.
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Zum Kühlen eines Getränkebehälters, welcher von dem Getränkehalter gehalten ist, ist es notwendig, Abwärme von einem Temperierungselement abzuführen. Der Lüfter kühlt also das Temperierungselement mittels der Förderung eines Luftstroms. Erst durch einen effizienten Abtransport der Abwärme ist eine effiziente Kühlung möglich, das heißt, je besser das Temperierungselement gekühlt wird, desto besser ist auch die Kühlfunktion des Getränkehalters. Aus Gründen der Kühleffizienz sollte also das Lüfterrad möglichst schnell drehen, um einen möglichst großen Luftstrom zum Kühlen des Temperierungselements zu fördern. Dies steht jedoch dem Wunsch, Geräusche des Getränkehalters im Innenraum des Fahrzeugs zu vermeiden, üblicherweise entgegen.
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Je nach Zustand des Antriebsaggregats und/oder je nach Geschwindigkeit des Fahrzeugs sind von Insassen im Innenraum bereits vom Antriebsaggregat verursachte und/oder aus der Geschwindigkeit resultierende Geräusche akustisch wahrnehmbar oder nicht. Wird das Antriebsaggregat, welches beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine ausgebildet sein kann, in einem ersten Zustand Fahrzeugs unter hoher Last betrieben und/oder wird das Fahrzeug im ersten Zustand mit einer hohen Geschwindigkeit bewegt, so kommt es beispielsweise im ersten Zustand im Innenraum zu einem von den Insassen akustisch wahrnehmbaren Gesamtgeräusch, das das sich drehende Lüfterrad übertönen kann. Dadurch wird der das Lüfterrad an sich nicht von den Insassen akustisch wahrgenommen oder zumindest nicht als besonders unangenehm empfunden. In diesem Fall kann also der Lüfter so betrieben werden, dass sein Lüfterrad eine hohe Drehzahl aufweist, so dass der Lüfter einen hohen Luftstrom fördert. Der Geräuschkomfort im Innenraum wird hierbei nicht beeinträchtigt.
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Wird das Fahrzeug jedoch in einem zweiten Zustand mit einer gegenüber dem ersten Zustand geringeren Geschwindigkeit bewegt und/oder ist das Antriebsaggregat ausgeschaltet ist oder wird es gegenüber dem ersten Zustand mit einer geringeren Last im zweiten Zustand betrieben, so ist im Innenraum kein Gesamtgeräusch oder ein nur sehr leises Gesamtgeräusch von den Insassen akustisch wahrnehmbar. Würde nun das Lüfterrad mit einer solch hohen Drehzahl wie im ersten Zustand betrieben werden, so könnte Lüfterrad an sich von den Insassen akustisch wahrgenommen und als störend empfunden werden. Somit sollte der Getränkehalter im zweiten Zustand besonders leise sein, damit die Insassen diesen nicht als akustisch unangenehm empfinden.
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Somit wird das Lüfterrad im zweiten Zustand mit einer gegenüber dem ersten Zustand geringeren Drehzahl betrieben, wobei der Lüfter aktiviert sein kann. Dies bedeutet, dass sich das Lüfterrad im zweiten Zustand drehen kann, jedoch mit einer geringeren Drehzahl als im ersten Zustand. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Lüfter im zweiten Zustand zumindest zeitweise deaktiviert wird, so dass sich das Lüfterrad nicht dreht.
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Beispielsweise könnte bei einem Hybridfahrzeug in dem zweiten Zustand die Verbrennungskraftmaschine ausgeschaltet sein und das Hybridfahrzeug von einem gegenüber der Verbrennungskraftmaschine leiseren Elektromotor angetrieben werden, so dass im Innenraum ein besonders leises Gesamtgeräusch wahrnehmbar ist. Entsprechend wird also bei solch einem leisen Zustand des Antriebsaggregats eine geringe Drehzahl des Lüfterrads eingestellt.
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Die Idee der Erfindung ist es somit, von einem Zustand des Antriebsaggregats und/oder der Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf eine Geräuschkulisse im Innenraum des Fahrzeugs zu schließen und die Drehzahl des Lüfterrads in Abhängigkeit davon einzustellen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Getränkehalter nicht oder nur geringfügig und nicht unangenehm im Innenraum akustisch wahrnehmbar ist. Gleichzeitig kann bei einem entsprechenden Zustand des Fahrzeugs, insbesondere des Antriebsaggregats, die Drehzahl des Lüfterrads so hoch eingestellt werden, dass das Temperierungselement des Getränkehalters hinreichend gekühlt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. eine schematische Schnittansicht eines Getränkehalters für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, mit einem Temperierungselement zum Temperieren eines mittels des Getränkehalters zu haltenden Getränkebehälters und mit wenigstens einem Lüfter, mittels dessen Lüfterrad Luft zum Kühlen des Temperierungselements zu fördern ist, wobei die Drehzahl des Lüfterrads in Abhängigkeit von einem Zustand wenigstens eines Antriebsaggregats und/oder in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs einstellbar ist.
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Die Fig. zeigt in einer Schnittansicht einen Getränkehalter 10 für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen. Der Getränkehalter 10 umfasst ein Aufnahmeelement 30, mittels welchem ein Getränkebehälter in einer Aufnahme 20 des Getränkehalters 10 gehalten werden kann. Das Aufnahmeelement 30 umfasst dabei eine Halterung 32, welche beispielsweise durch eine Mittelkonsole gebildet sein kann. Innerhalb dieser Halterung 32 ist eine wärmeleitende Schicht 18 angeordnet, die die Aufnahme 20 begrenzt.
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Der Getränkehalter 10 umfasst ein Temperierungselement 12 zum Temperieren eines mittels des Aufnahmeelements 30 zu haltenden Getränkebehälters. Mit anderen Worten ist wenigstens ein Getränkebehälter zumindest teilweise in der Aufnahme 20 anordenbar. Mittels des Temperierungselements 12 kann der Getränkebehälter und darüber eine in dem Getränkebehälter aufgenommene Flüssigkeit temperiert, das heißt erwärmt oder gekühlt werden.
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Bei dem Temperierungselement 12 handelt es sich beispielsweise um einen elektrothermischen Wandler, in diesem Fall ein Peltierelement. Bei einem Stromdurchfluss kann mittels dieses Peltierelements eine Temperaturdifferenz zwischen einer Oberseite 14 und einer der wärmeleitenden Schicht 18 abgewandten Unterseite 16 des Temperierungselements 12 erzeugt werden. Mittels der der wärmeleitenden Schicht 18 zugewandten Oberseite 14 kann die wärmeleitende Schicht 18 gekühlt werden, so dass auch ein sich in der Aufnahme 20 befindlicher Getränkebehälter sowie in diesem befindliche Flüssigkeiten kühlbar sind.
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Der Vorteil des elektrothermischen Wandlers ist dabei seine geringe Größe, ein geringes Gewicht und die Vermeidung jeglicher bewegter Bauteile, Gase und Flüssigkeiten. Das Peltierelement hat dabei weiterhin den Vorteil, dass eine Kühlleistung durch die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite 14 und der Unterseite 16 bestimmt wird, das heißt, es kann eine besonders hohe Effizienz des Temperierungselements 12 durch eine Kühlung der Unterseite realisiert werden.
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Zu diesem Zweck weist der Getränkehalter 10 einen Lüfter 22 auf, welcher ein um eine Drehachse relativ zum Temperierungselement 12 drehbares Lüfterrad 24 umfasst. Das Lüfterrad dient zum Kühlen des Temperierungselements 12 und ist in Fahrzeughochrichtung unterhalb des Temperierungselements 12 angeordnet. Die Kühlung des Temperierungselements 12 wird mittels eines Luftstroms bewirkt, der durch das Temperierungselement 12 an seiner Unterseite 16 erzeugte Abwärme abtransportiert. Dieser Luftstrom kann mittels des Lüfterrads 22 bewirkt werden, wenn das Lüfterrad 24 um seine Drehachse gedreht wird. Hierzu umfasst der Lüfter 22 beispielsweise einen in der Fig. nicht dargestellten Motor, insbesondere einen Elektromotor.
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Die Drehzahl des Lüfterrads 24 bestimmt dabei die Größe des Luftstroms, das heißt je schneller das Lüfterrad 24 gedreht wird, desto stärker wird das Temperierungselement 12 gekühlt. Das sich drehende Lüfterrad 24 kann üblicherweise Geräusche verursachen, welche im Innenraum des Fahrzeugs von Insassen gegebenenfalls akustisch wahrnehmbar sind.
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Das Fahrzeug umfasst auch ein Antriebsaggregat zum Antreiben des Fahrzeugs. Das Antriebsaggregat kann wenigstens einen Elektromotor und/oder eine Verbrennungskraftmaschine umfassen.
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Um nun ein besonders vorteilhafte Geräuschverhalten des Getränkehalters 10 zu realisieren, ist eine Recheneinrichtung 26 vorgesehen, mittels welcher die Drehzahl des Lüfterrads 24, insbesondere in einem Betriebszustand des Getränkehalters 10, in welchem das Temperierungselement 12 und/oder der Lüfter 22 aktiviert ist, einstellbar ist. In dem Betriebszustand, in welchem das Temperierungselement 12 aktiviert ist, wird die Schicht 18 gekühlt. In dem Betriebszustand, in welchem der Lüfter 22 aktiviert ist, wird das Lüfterrad 24 mittels des Motors angetrieben, so dass es sich um seine Drehachse relativ zur Schicht 18 dreht. Mittels der Recheneinrichtung 26 ist die Drehzahl des Lüfterrads 24 in Abhängigkeit von einem Zustand des Antriebsaggregats und/oder in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs einstellbar.
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Entsprechend ist mittels der Recheneinrichtung 26 die Drehzahl des Lüfterrads 24 so einstellbar, dass durch das Lüfterrad 24 bewirkte Geräusche durch eine durch den Zustand des Antriebsaggregats und/oder die Geschwindigkeit bewirkte Geräuschkulisse im Innenraum im Wesentlichen überdeckt werden und deswegen von den Insassen nicht oder nicht unangenehm wahrgenommen werden. Gleichzeitig kann die Lüfterdrehzahl besonders hoch eingestellt sein, so dass das das Temperierungselement effektiv gekühlt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Recheneinrichtung 26 über einen Datenbus 28 mit dem Fahrzeug verbunden ist, worüber der Recheneinrichtung 26 ein den Zustand des Antriebsaggregats und/oder die Geschwindigkeit des Fahrzeugs charakterisierendes Signal zuführbar ist. Damit können bereits verfügbare Fahrzeuginformationen in einem Fahrzeugkontrollsystem besonders einfach abgerufen werden. Beispielsweise werden in vielen Fahrzeugen bereits existierende Sensorsteuerungseinrichtungen und/oder Regelungseinrichtungen mittels sogenannten CAN-Bussen oder LIN-Bussen miteinander verbunden, also Datenübertragungssysteme mit festgelegten Standards und Normen. Damit ist eine besonders kostengünstige Integration des Getränkehalters 10 beziehungsweise eine Anbindung der Recheneinrichtung 26 an das Fahrzeug möglich.
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Der Getränkehalter 10 kann über ein Bordnetz des Fahrzeugs mit Elektrizität versorgt werden. Die Spannung dieses Bordnetzes kann Schwankungen unterliegen, insbesondere, wenn es sich bei dem Fahrzeug um ein sogenanntes Hybridfahrzeug mit Rekuperation handelt. Bei der Rekuperation wird über einen Bremsvorgang wenigstens einer Batterie des Fahrzeugs elektrischer Strom zugeführt, wodurch die Bordnetzspannung erhöht sein kann. Diese Bordnetzspannungserhöhung kann die Drehzahl des Lüfterrads 24 erhöhen, was in unerwünschten Geräuschen resultieren kann. Aus diesem Grund ist es besonders vorteilhaft, wenn die Drehzahl des Lüfterrads 24 unabhängig von einer Bordnetzspannung des Fahrzeugs einstellbar ist. Solch eine Regelung kann beispielsweise in der Recheneinrichtung 26 integriert sein.