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Die Erfindung betrifft ein Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät, insbesondere Steckbecken-Spülgerät, mit einer Reinigungskammer bzw. Spülkammer für einen zu desinfizierenden Gegenstand, wie ein Steckbecken, mit einem mit der Reinigungskammer verbundenen Vorratstank für ein Spülmittel, insbesondere für Wasser, mit einer Mehrzahl von Gerätekomponenten zum Erfüllen der Reinigungs- und/oder Desinfektionsfunktion, und mit einer Steuerungseinrichtung als Teil eines Meß-, Steuer- und/oder Regelungssystems zur Erfassung von Mess- und/oder Betriebsparametern während eines Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses und/oder zur Steuerung und/oder Regelung der Gerätekomponenten, insbesondere zum Ein- und Ausschalten der Gerätekomponenten, wobei als Gerätekomponenten vorgesehen sind wenigstens eine Spülmittelpumpe zum Fördern des Spülmittels, wenigstens ein Temperatursensor, insbesondere zur Temperaturmessung innerhalb der Reinigungskammer, und/oder wenigstens ein Füllstandssensor, insbesondere zur Füllstandsmessung im Vorratstank, und/oder wenigstens ein steuerbares Bauteil, insbesondere ein Magnetventil, zur Einstellung, d. h. Absperrung oder Regelung, des Spülmittelvolumenstroms und wobei als weitere Gerätekomponenten vorzugsweise vorgesehen sind ein Dampferzeugungssystem zur thermischen Desinfektion des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes und/oder des zu desinfizierenden Gegenstandes und/oder wenigstens eine Dosierpumpe zum Fördern eines Betriebsmittels, wie einer Reinigungsflüssigkeit, einer Desinfektionsflüssigkeit oder eines Kalkbindemittels, und/oder wenigstens ein weiteres steuerbares Bauteil, insbesondere ein weiteres Magnetventil, zur Einstellung des Betriebsmittelvolumenstroms.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein saniertes Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät mit Gerätemerkmalen der vorgenannten Art, wobei ein solches saniertes Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät eine gegenüber einem Auslieferungs- oder ursprünglichen Neuzustand des Gerätes im Hinblick auf Anzahl der Gerätekomponenten und/oder die Art der Gerätekomponenten veränderte Bestückung mit Gerätekomponenten aufweist. Weiter insbesondere soll durch die Sanierung des Gerätes eine bestimmte Normkonformität erreicht werden, wobei das sanierte Gerät beispielsweise den normativen Anforderungen gemäß DIN EN ISO 15883-1 und DIN EN ISO 15883-3 entsprechen soll. Die Erfindung betrifft somit Reinigungs- und/oder Desinfektionsneugeräte in einem Neuzustand oder Erstauslieferungszustand einerseits und sanierte Reinigungs- und/oder Desinfektionsaltgeräte andererseits. In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Sanierung von Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräten der in Rede stehenden Art.
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Reinigungs- und Desinfektionsgeräte, insbesondere Steckbecken-Spülgeräte, entsprechen in der Mitte oder am Ende ihres Lebenszyklus häufig nicht mehr den normativen Anforderungen, beispielsweise der DIN EN ISO 15883-1 und -3. Dies kann insbesondere sicherheitsrelevante Funktionen oder die hygienische Leistungsfähigkeit des Gerätes beim Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess betreffen. Bei Überprüfung der Geräte durch die amtlichen Behörden droht die Stilllegung der Geräte, ggf. sogar ganzer Betriebsteile.
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Bislang bekannte Sanierungsverfahren von Reinigungs- und Desinfektionsapparaten sehen einen vollständigen Austausch des gesamten Gerätes, einen Austausch des Aggregates, die vollständige Wiederaufbereitung nach der Demontage oder ein elektronisches ”Chiptuning” vor.
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Bei dem vollständigen Austausch wird in bestehenden Anlagen, d. h. Arbeitsräumen mit umfangreichen Edelstahlverbauten, das gesamte Gerät, welches integraler Bestandteil dieser Anlagen ist, inklusive Systemtechnik und Spülkammer (Reinigungskammer) gegen ein neues Gerät ausgetauscht. Das neu eingebaute Gerät ist eine vollständige, funktionstüchtige Einheit und wird ab Werk als zugelassenes Medizinprodukt abgegeben. Der vollständige Austausch des gesamten Gerätes ist sehr aufwändig und nur bedingt anzuwenden, da Altgeräte oft fest mit Edelstahlverbauten verbunden sind.
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Bei der Entkernung alter Systemtechnik (Vorratstank, Pumpe(n), Dampferzeuger, MSR-Technik) in bestehenden Anlagen vor Ort beim Betreiber (Krankenhäuser, Altenheim etc.) kommt es zu einer Überholung und ggf. Reparatur der zu erhaltenen Bestandteile wie Spülkammer, Düsen, Entwässerungsrohr. Es wird ein vorgefertigtes und vormontiertes Aggregat, bestehend beispielsweise aus Tank, Druckpumpe, Dosierpumpe, Dampferzeuger, Steuerungselektronik, Bedienfeld/Anzeige, Ventilen, Temperatur-Fühlern, Türverriegelung etc. eingebaut. Durch diese Form der Sanierung entsteht wiederum ein medizinprodukterechtlich neues Medizinprodukt, welches den aktuellen normativen Anforderungen entsprechen muss. Die vollständige Wiederaufbereitung nach Demontage ist mit der Sanierung durch Austausch des Aggregates vergleichbar, es erfolgt zusätzlich in der Regel eine Revision der Wasserverteilung im Spülrohr und eine kosmetische Aufbereitung des Gehäuses.
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Bei dem elektronischen Chiptuning werden elektronische Speicherbausteine oder Baugruppen ausgetauscht und es erfolgt eine Softwareaktualisierung. Es werden damit bei älteren Geräten, d. h. nicht mehr in Serienproduktion befindlichen Geräten, nur punktuell Funktionsdefizite beseitigt, beispielsweise durch Erhöhung von Maximaltemperaturen für die Desinfektionszyklen oder von Haltezeiten der Desinfektionstemperatur oder durch Intervalländerungen für die Dosierung von Betriebsmitteln. Mit diesem Verfahren werden meist nur einzelne Anforderungen von Kunden befriedigt, beispielsweise nach einer stärkeren Desinfektion bei erhöhtem Infektionsrisiko von Patienten. Das Ausreizen der Stellgrößen, wie beispielsweise Temperaturwerten oder Zeitintervallen im vorhandenen Mess-, Steuerungs- und/oder Regelungssystem, reicht in der Regel jedoch nicht aus, alle sicherheitsrelevanten Merkmale zu erzielen. Das Chiptuning schafft mit unverhältnismäßig hohen Kosten unbefriedigende Lösungen, da allein softwareseitig Einfluss genommen wird, die physikalischen Eigenschaften des Mess-, Steuerungs- und Regelungssystems jedoch nicht verbessert werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät zur Verfügung zu stellen, dass in einfacher Weise und kostengünstig eine Sanierung zur Einhaltung veränderter normativer Anforderungen zulässt, insbesondere durch Austausch einzelner Gerätekomponenten und Einbau zusätzlicher Gerätekoponenten. Darüber hinaus ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Sanierung von Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräten sowie ein durch ein solches Sanierungsverfahren erhältliches saniertes Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät anzugeben, wobei die Sanierung in einfacher und kostengünstiger gewährleistet, dass aktuelle normative Anforderungen erfüllt werden.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgaben wird bei einem Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät der oben genannten Art eine mit der Steuerungseinrichtung verbundene Anschlusseinrichtung mit mehreren Schaltelementen zur schaltbaren Spannungsversorgung mehrerer Gerätekomponenten, d. h. zum Ein- und Ausschalten der Gerätekomponenten, vorgesehen, wobei die Anschlusseinrichtung einen Versorgungskonnektor bzw. eine elektrische Versorgungsschnittstelle zur elektrischen Verbindung der Anschlusseinrichtung mit wenigstens einer Spannungsquelle, vorzugsweise zur Verbindung mit wenigstens zwei Spannungsquellen mit unterschiedlicher Versorgungsspannung, und eine Mehrzahl von Gerätekonnektoren bzw. elektrischen Geräteschnittstellen zur elektrischen Verbindung mit den Gerätekomponenten aufweist und wobei für wenigstens einen Gerätekomponententyp bzw. eine Gerätekomponente mit einer bestimmten Funktion im Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess, beispielsweise für eine Dosierpumpe, für einen Temperaturfühler oder weitere Komponenten des Mess-, Steuer- und/oder Regelungssystems oder für eine Türverriegelung, wenigstens zwei Gerätekonnektoren vorgesehen sind, an denen unterschiedliche Versorgungsspannungen anliegen, und/oder wobei für wenigstens einen Gerätekomponententyp ein Gerätekonnektor vorgesehen ist, an den bedarfsweise unterschiedliche Versorgungsspannungen anlegbar sind.
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Die Anschlusseinrichtung lässt es zu, bedarfsweise Gerätekomponenten eines bestimmten Gerätekomponententyps, die sich im Hinblick auf die Pegelhöhe oder den Effektivwert der zum Betrieb der jeweiligen Gerätekomponente erforderlichen Versorgungsspannung und/oder durch die Frequenz der Versorgungsspannung voneinander unterscheiden, aber eine gleiche Funktion im Reinigungs- und Desinfektionsprozess erfüllen, wie beispielsweise unterschiedliche Versorgungsspannungen erfordernde Dosierpumpen, bedarfsweise mit der Anschlusseinrichtung zu verbinden und über die Steuerungseinrichtung zu steuern und/oder zu regeln. Damit wird eine sehr einfache und kostengünstige Möglichkeit geschaffen, Gerätekomponenten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. nach einer bestimmten Gebrauchsdauer als Neuteil nicht mehr oder nur bedingt verfügbar sind und/oder deren Einsatz die Einhaltung aktueller normativer Anforderungen an den Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess nicht sicherstellt, auch durch solche (funktional gleichwirkende) Gerätekomponenten zu ersetzen, die sich im Hinblich auf die erforderliche Versorgungsspannung von den ursprünglich eingesetzten Gerätekomponenten unterscheiden. Der Einbau der Anschlusseinrichtung bei Neugeräten erfolgt somit im Hinblick auf eine zukünftige Sanierung der Geräte bei geänderten normativen Anforderungen.
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In Zusammenhang mit der Sanierung von Altgeräten ermöglicht der Einbau der Anschlusseinrichtung die Verwendung von gleichwirkenden Gerätekomponenten, die aber bei anderen Versorgungsspannungen betrieben werden, so dass die Einhaltung aktueller normativer Anforderungen durch Einsatz entsprechender Gerätekomponenten möglich ist. Für die Sanierung können Gerätekomponenten auch dann eingesetzt werden, wenn sie sich im Hinblick auf die erforderliche Versorgungspannung von den ursprünglich eingesetzten Gerätekomponenten unterscheiden. Somit kann zu einem Sanierungszeitpunkt auf eine größere Anzahl geeigneter Gerätekomponenten zum Austausch der ursprünglich vorhandenen Komponenten zurückgegriffen werden, ohne hierbei durch die erforderliche Versorgungsspannung der ursprünglich vorhandenen Komponenten beschränkt zu sein. Im Ergebnis ist das Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät über die Anschlusseinrichtung in einfacher Weise hinsichtlich unterschiedlicher Versorgungsspannungen der Gerätekomponenten konfigurierbar.
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Der Versorgungskonnektor kann mit wenigstens zwei unterschiedlichen Spannungsquellen, die beispielsweise 230 V Wechselspannung und 24 V Gleichspannung liefern, verbunden sein oder es ist möglich, ein integriertes Netzteil und/oder einen Gleichrichter und/oder einen Umrichter in der Anschlusseinrichtung vorzusehen, so dass es ausreicht, den Versorgungskonnektor mit einer bestimmten Spannungsquelle zu verbinden und die Spannung dann in geeigneter Weise gleichzurichten oder umzurichten.
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Die Anzahl der an der Anschlusseinrichtung verfügbaren Gerätekonnektoren kann auch größer sein als die Anzahl der über die Anschlusseinrichtung angeschlossenen Gerätekomponenten des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes. Die Anschlusseinrichtung verfügt also über zusätzliche nicht-belegte elektrische Schnittstellen, so dass bedarfsweise zusätzliche Gerätekomponenten über die Anschlusseinrichtung mit der Steuerungseinrichtung verbindbar sind, um zusätzliche Funktionalitäten zu integrieren und aktuellen normativen Anforderungen gerecht zu werden. Damit lässt sich in besonders einfacher und kostengünstiger Weise sicherstellen, dass das Gerät durch Änderung der Bestückung mit Gerätekomponenten auch zukünftigen normativen Anforderungen entsprechen kann. In Zusammenhang mit der Gerätesanierung kann demenstsprechend die Anzahl der an der Anschlusseinrichtung verfügbaren Gerätekonnektoren größer sein als die Anzahl der Gerätekomponenten des nicht-sanierten Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes.
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Vorzugsweise ist jedem Gerätekonnektor bzw. jeder elektrischen Schnittsstelle ein Schaltelement zugeordnet. Eine Plug-and-Play-Funktion ist möglich. Einem Schaltelement können auch mehrere Gerätekonnektoren zugeorndet sein, die sich dann synchron ansteuern lassen. Das Schaltelement ist über ein Steuersignal der Steuereinrichtung schaltbar zwischen einer Ein- und einer Ausstellung, so dass sich eine an dem Gerätekonnektor angeschlossene Gerätekomponente ein- und ausschalten lässt. Das Schaltelement kann als Ein-/Aus-Relais oder als Ein-/Aus-Umschalterrelais ausgebildet sein. Bei einem Schaltelement in der Art eines Ein-/Aus-Relais ist dem Schaltelement eine bestimmte Spannungsquelle, d. h. eine bestimmte Versorgungsspannung, beispielsweise 230 V Wechselstrom oder 24 V Gleichstrom, zugeordnet. Durch eine Änderung der Konfiguration der Anschlusseinrichtung, beispielsweise durch Änderung der Zuordnung von bestimmten Spannungsquellen bzw. bestimmten Versorgungsspannungen zu den Schaltelementen und/oder durch Änderung der Zuordnung von bestimmten Signalleitungen der Steuereinrichtung zu den Schaltelementen, was durch Umstecken von Steckkontakten bzw. Steckverbindern erfolgen kann, lassen sich für eine bestimmte Gerätekomponente an einen Gerätekonnektor bedarfsweise unterschiedliche Spannungen anlegen. Zum Ein- und Ausschalten kann jedes Schaltelement über eine separate Signalleitung mit der Steuerungseinrichtung verbunden sein. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, wenigstens zwei Schaltelemente paarweise und synchron über ein Steuersignal anzusteuern, wobei dann an beiden Schaltelemente unterschiedliche Versorgungsspannungen anliegen. In Abhängigkeit von der erforderlichen Versorgungsspannung einer Gerätekomponente kann diese dann mit dem einen oder mit dem anderen Schaltelement verbunden werden.
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Kommen Ein-/Aus-Umschalter-Relais als Schaltelemente zum Einsatz, kann über die Steuereinrichtung die Betriebsspannung eingestellt werden, wobei die Anschlusseinrichtung eingerichtet ist, um bei bestimmten Steuersignalen/Befehlen von der Steuereinrichtung aus unterschiedlichen alternativen Versorgungsspannungen eine bestimmte Versorgungsspannung auszuwählen und auf die Gerätekomponente, die mit dem Relais verbunden ist, zu legen. Ein spezielles Steuersignal, beispielsweise gekennzeichnet durch unterschiedliche Polaritäten, kann von der Steuerungseinrichtung an ein bestimmtes Ein-/Aus-Umschalter-Relais übertragen werden, um die mit dem Relais verbundene Gerätekomponente bedarfsweise in einer Ein-Stellung des Relais mit einer ersten Versorgungsspannung oder mit einer zweiten Versorgungsspannung zu verbinden. Jedes Ein-/Aus-Umschalter-Relais ist hierbei mit wenigstens zwei Spannungsquellen verbunden, die unterschiedliche Versorgungsspannungen liefern.
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Zur elektrischen Verbindung mit der Steuerungseinrichtung weist die Anschlusseinrichtung eine elektrische Schnittstelle bzw. einen Steuerungskonnektor auf. Über den Steuerungskonnektor werden mit entsprechenden Steuerleitungen Steuersignale an die Schaltelemente übertragen.
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Die Spannungsversorgung der Anschlusseinrichtung kann über die Steuerungseinrichtung erfolgen, wobei der Versorgungskonnektor entsprechend mit der Steuerungseinrichtung verbunden ist. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass der Anschlusskonnektor der Anschlusseinrichtung mit einem Stromnetz bzw. Verbundnetz verbindbar ist, um eine Spannungsversorgung zu ermöglichen.
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Im Übrigen kann wenigstens ein Gerätekonnektor über eine Signalleitung mit dem Steuerungskonnektor verbunden sein für eine Signalübertragung von einer mit dem Gerätekonnektor verbundenen Gerätekomponente, insbesondere einem Sensor, an die Steuerungseinrichtung. Es können aktive Sensoren als Gerätekomponenten vorgesehen sein, die Bauteile enthalten, deren Parameter durch die Messgröße verändert werden. Durch eine Primärelektronik werden diese Parameter in elektrische Signale umgeformt. Dabei wird eine von außen zugeführte Hilfsenergie benötigt. Hier kann die Spannungsversorgung über den Gerätekonnektor der Anschlusseinrichtung oder direkt über die Steuerungseinrichtung erfolgen. Die Messsignale werden über den Gerätekonnektor an den Steuerungskonnektor und von diesem an die Steuerungseinrichtung übertragen. Darüber hinaus können passive Sensoren eingesetzt werden, wobei zur Erzeugung eines Messsignals keine Hilfsenergie benötigt wird. Es ist dann keine Spannungsversorgung erforderlich. Die Übertragung des Messsignals von dem Sensor an die Steuerungseinrichtung kann durch Durchschleifen über die Anschlusseinrichtung erfolgen oder es kann eine Signalleitung vorgesehen sein, die den Sensor unmittelbar mit der Steuerungseinrichtung verbindet.
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Für eine einfache Nachrüstbarkeit des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes mit einer Anschlusseinrichtung der oben beschriebenen Art und/oder für einen einfachen Ausbau können die Steuerungseinrichtung und die Anschlusseinrichtung als separate Baueinheiten ausgebildet sein. Jede Baueinheit kann ein spritzwassergeschütztes Gehäuse aufweisen.
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Um eine ausreichende Desinfektion sicherzustellen und fehlerhafte Prozessabläufe, die zu einer mangelnden Desinfektion führen, zu erkennen, kann bei solchen Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräten, die eine thermische Desinfektion mit einem Dampferzeugungssystem vorsehen, eine redundant ausgebildete Temperaturüberwachung des Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses vorgesehen sein. Beispielsweise können in der Reinigungs- bzw. Spülkammer zwei Temperatursensoren vorgesehen sein, wobei, vorzugsweise, die Temperaturauswertung durch zwei unabhängig voneinander arbeitende Mikroprozessor-Systeme des Mess-, Steuer- und/oder Regelungssystems erfolgt.
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Um eine Verkeimung des Spülmittels in dem Vorratstank bei längerer Nichtbenutzung des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes sicher ausschließen zu können, kann das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät für eine automatische Entleerung des Vorratstanks am Ende eines Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses ausgebildet sein. Alternativ oder ergänzend kann auch eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Spülmittels in dem Vorratstank vorgesehen sein.
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Um zu verhindern, dass eine Kammertür der Reinigungskammer ungewollt freigegeben wird, wenn der Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess beispielsweise durch einen Stromausfall unterbrochen wird, so das nicht desinfizierte Gegenstände wieder in den Umlauf kommen können, kann eine bistabile Verriegelungseinrichtung für die Kammertür der Reinigungskammer vorgesehen sein. Die Kammertür wird hierdurch bis zum Erreichen einer vorgegebenen Temperatur-Zeit-Charakteristik bei einem Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess und in einem nicht-durchstromten Zustand der Verriegelungseinrichtung automatisch in einem geschlossenen Zustand gehalten. Von der Verriegelungseinrichtung kann entsprechend eine Signalübertragung bzw. Rückmeldung an die Steuerungseinrichtung erfolgen, um eine Überwachung der Verriegelung zu ermöglichen.
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Im Übrigen kann eine Speichereinrichtung zur Speicherung von Messdaten und/oder Betriebsdaten eines Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses vorgesehen sein, wobei, vorzugsweise, eine automatische Speicherung der Messdaten und/oder Betriebsdaten während eines laufenden Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses erfolgt. Die gespeicherten Daten können über eine Datenschnittstelle des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes und über eine Telekommunikationsverbindung, insbesondere eine Internetverbindung, abrufbar sein und/oder es kann über eine Schnittstelle eine Fernsteuerung und/oder Fernwartung der Gerätekomponenten erfolgen. Betriebsdaten und/oder Fehlerdaten lassen sich so leicht abrufen und der Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess lässt sich entsprechend verändern, wenn bestimmte Betriebsparameter vorgegebene Grenzwerte überschreiten oder nicht einhalten.
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Das erfindungsgemäße Sanierungsverfahren sieht den Einbau einer Anschlusseinrichtung der zuvor beschriebenen Art in ein sanierungsbedürftiges Reinigungs- und/oder Desinfektions(alt)gerät vor. Im Unterschied zu den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Sanierung von Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräten durch Austausch des gesamten Aggregates bleibt bei der erfindungsgemäßen Sanierung das Altaggregat, bestehend aus Tank, Spülmittelpumpe und/oder Dosierpumpe und ggf. Dampferzeugungssystem erhalten. Erfindungsgemäß werden somit lediglich einzelne, ausgesuchte Gerätekomponenten ausgetauscht und es werden ggf. weitere Gerätekomponenten hinzugefügt, um die Normkonformität herzustellen. Damit werden wesentliche Systemkomponenten des Originalherstellers nicht ausgetauscht und es handelt sich medizinprodukterechtlich nicht um eine vollständige Wiederaufbereitung und bei der Auslieferung des sanierten Altgerätes nicht um ein neues Inverkehrbringen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sanierung von Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräten kann darüber hinaus den Austausch/Ersatz oder Neueinbau folgender Gerätekomponenten vorsehen:
- – Austausch einer vorhandenen Türverriegelungseinrichtung des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes durch eine bistabile Verriegelungseinrichtung und/oder
- – Austausch eines vorhandenen Anzeige- und/oder Bedienfeldes und/oder
- – Ausgestaltung einer redundant ausgebildeten Temperaturüberwachung des Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses durch Austausch eines vorhandenen Temperatursensors und/oder Einbau eines zusätzlichen zweiten Temperatursensors und/oder
- – Einbau einer Speichereinrichtung zur Speicherung von Messdaten und/oder Betriebsdaten eines Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses und/oder Einbau von Gerätekomponenten, insbesondere Vorsehen einer Schnittstelle, zur Fernübertragung und zum Fernabruf der gespeicherten Daten über eine Telekommunikationsverbindung, insbesondere eine Internetverbindung, und/oder zur Fernsteuerung und/oder Fernwartung der Gerätekomponenten und/oder
- – Austausch wenigstens eines vorhandenen Türkontaktsensors und/oder Verriegelungskontaktsensors für eine Kammertür der Reinigungskammer und/oder
- – Austausch wenigstens eines zur Einstellung des Spülmittel- oder Betriebsmittelstroms vorgesehenen steuerbaren Bauteils, insbesondere eines Magnetventils, und/oder
- – Austausch wenigstens einer Dosierpumpe für ein Betriebsmittel.
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Vorzugsweise immer ausgewechselt wird eine in dem zu sanierenden Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät vorhandene Steuerungseinrichtung, wobei eine Austausch-Steuerungseinrichtung eingebaut wird, die zum Einen den Ablauf des Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses mit dem sanierten Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät durch eine jeweilige Grundprogrammierung nachbildet. Darüber hinaus ist die Austausch-Steuerungseinrichtung angepasst und ausgebildet zur Steuerung und/oder Regelung der Gerätekomponenten des sanierten Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes. In diesem Zusammenhang lässt sich der Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess durch eine geeignete Parametrierung, d. h. die Vorgabe und Festlegung geeigneter Betriebsparameterwerte der Gerätekomponenten, optimieren. Über die Austausch-Steuerungseinrichtung lassen sich Programmabläufe verändern und Gerätekomponenten, beispielsweise eine Dampferzeugungseinrichtung, Spülmittel- und Dosierpumpen sowie Magnetventile parametrieren, um normativen Anforderungen in optimaler Weise gerecht zu werden. Zudem kann die Austausch-Steuerungseinrichtung derart ausgebildet sein, dass eine Auswertung der von Temperatursensoren gemessenen Temperaturen während des Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses durch unabhängig voneinander arbeitende Prozessoren der Steuerungseinrichtung möglich ist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Sanierung kann im Übrigen den Austausch einer Verkabelung des Gerätes (Kabelbaum, sofern erforderlich) und die Herstellung voller Funktionalität durch Reparaturarbeiten und Betriebsqualifikation (Überprüfung der Desinfikationswirkung durch Logger und/oder Indikatoren) umfassen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine Ausführungsform eines sanierten Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes und
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2–5 schematische Darstellungen möglicher Ausführungsformen einer Anschlusseinrichtung bei einem Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät der erfindungsgemäßen Art.
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In
1 ist schematisch ein saniertes Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät
1 gezeigt, dass die normativen Anforderungen insbesondere nach
DIN ISO 14883-1 und -3 erfüllt. Aufbau und Bestückung des Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes
1 vor der Sanierung zeigt das Dokument
DE 195 09 877 A1 , dessen Offenbarungsgehalt voll umfänglich in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung einbezogen wird. Am Beispiel des aus dem Dokument
DE 195 09 877 A1 gezeigten Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerätes wird nachfolgend das Vorgehen bei der Sanierung eines Altgerätes zur Einhaltung von aktuellen normativen Anforderungen beschrieben. Es versteht sich, dass das im Dokument
DE 195 09 877 A1 beschriebene und gezeigte Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät lediglich beispielhaft ausgewählt worden ist, um die Vorgehensweise bei der Sanierung solcher Geräte zu beschreiben. Andere Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräte, die entsprechend saniert werden können, sind beispielsweise aus den Dokumenten
DE 10 2007 036 769 A1 ,
DE 10 2009 054 161 A1 und
DE 10 2011 103 142 B3 bekannt. Es versteht sich, dass die vorgenannte Aufzählung nicht abschließend ist und insbesondere auch solche Reinigungs- und/oder Desinfektionsgeräte nach dem nachfolgend beschriebenen Verfahren saniert werden können, die keine thermische Desinfektion vorsehen, sondern eine chemische und/oder elektrochemische Desinfektion. Solche Geräte sind dem Fachmann ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt.
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Das in 1 gezeigte Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät 1 weist eine Reinigungskammer 2 bzw. Spülkammer für einen zu desinfizierenden Gegenstand, wie ein Steckbecken 3, einen mit der Reinigungskammer 2 verbundenen Vorratstank 4 für ein Spülmittel, insbesondere für Wasser, und eine Spülmittelpumpe 5 zum Fördern des Spülmittels aus dem Vorratstank 4 in die Reinigungskammer 2 auf. Das Reinigungs- und/oder Desinfektionsgerät 1 weist somit ein Tank-Pumpe-System auf, was eine Voraussetzung für das nachfolgend beschriebene Sanierungsverfahren ist. Im Übrigen weist das Gerät 1 ein Dampferzeugungssystem 6 und eine Dosierpumpe 7 zum Fördern eines Betriebsmittels, wie einer Reinigungsflüssigkeit, einer Desinfektionsflüssigkeit oder eines Kalkbindemittel, auf. Darüber hinaus ist eine Steuerungseinrichtung 8 als Teil eines Mess-, Steuer- und/oder Regelungssystems zur Erfassung von Messdaten und/oder Betriebsparametern während eines Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses und/oder zur Steuerung und/oder Regelung des Prozesses vorgesehen.
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Der Vorratstank 4 ist mit einem oberen und unteren Füllstandssensor 9, 10 bzw. Niveauschalter ausgestattet, von denen der untere Füllstandssensor 10 bei einem Wasserstand seines Niveaus 10a ein Magnetventil 11, 12 in einer Zulaufleitung für Kaltwasser und in einer Zulaufleitung für Warmwasser öffnet, wohingegen der obere Füllstandssensor 9 bei Erreichen eines Wasserstandes seines Niveaus 9a die beiden Magnetventile 11, 12 wieder schließt.
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Die Sanierung des Gerätes 1 zur Einhaltung normativer Anforderungen an den Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess sieht vor, eine Anschlusseinrichtung 13 mit mehreren in den 2 bis 5 gezeigten Schaltelementen 14a–14f zur schaltbaren Spannungsversorgung einer Mehrzahl von Gerätekomponenten des Gerätes 1 mit der Steuerungseinrichtung 8 zu verbinden. Vorzugsweise sind die Anschlusseinrichtung 13 und die Steuerungseinrichtung 8 als separate Bauteile ausgebildet und weisen separate Gehäuse auf.
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Wie sich aus den 2 bis 5 ergibt, weist die Anschlusseinrichtung 13 einen Versorgungskonnektor 15 zur Verbindung der Anschlusseinrichtung 13 mit wenigstens einer Spannungsquelle, vorzugsweise zur Verbindung mit zwei Spannungsquellen, die unterschiedliche Versorgungsspannungen liefern, auf und eine Mehrzahl von Gerätekonnektoren 16a–16f, die zur elektrischen Verbindung mit den Gerätekomponenten des Gerätes 1 vorgesehen sind. Die Anschlusseinrichtung 13 ist dabei derart ausgebildet, dass an die Gerätekonnektoren 16a–16f unterschiedliche Versorgungsspannungen anlegbar sind. Bei der Sanierung eines Altgerätes können dann im Austausch gegen die vorhandenene Gerätekomponenten des Altgerätes und/oder ergänzend neue Gerätekomponenten (beispielsweise eine bistabile Verriegelungseinrichtung 19 für eine Kammertür 2a der Reinigungskammer 2 und/oder ein zweiter Temperatursensor 17, 18 in der Reinigungskammer 2) eingebaut werden, um normativen Anforderungen gerecht zu werden, ohne hierbei an die Versorgungsspannung der ausgetauschten Gerätekomponenten des Altgerätes gebunden zu sein. Durch die Anschlusseinrichtung 13 wird die Möglichkeit geschaffen, Gerätekomponenten, die eine gleiche Funktion erfüllen, beispielsweise Pumpen oder Sensoren, jedoch eine unterschiedliche Versorgungsspannung erfordern, bedarfsweise in dem Gerät 1 einzusetzen, um die normativen Anforderungen an den Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess zu erfüllen. Es können bei der Sanierung Gerätekomponenten eingesetzt werden, die bei gleicher Grundfunktion im Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozess sich im Hinblick auf die Pegelhöhe oder den Effektivwert der jeweils erforderlichen Versorgungsspannung und/oder die Frequenz der Versorgungsspannung von den ausgetauschten alten Gerätekomponenten unterscheiden.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform ist die Anschlusseinrichtung 13 über entsprechende Gerätekonnektoren 16a–16f, 44 für eine Spannungsversorgung und/oder für eine Signalübertragung mit den Magnetventilen 11, 12, der Spülmittelpumpe 5, dem Dampferzeugungssystem 6, der Dosierpumpe 7, den Füllstandssensoren 9, 10, zwei Temperatursensoren 17, 18 der einer bistabilen Verriegelungseinrichtung 19 für die Kammertür 2a der Reinigungskammer 2 sowie einem weiteren das Entleeren des Betriebsmittelbehälters 21 anzeigenden Füllstandssensor 20 für das Betriebsmittel elektrisch verbunden. Dies ist in 1 schematisch durch die strichpunktierten Linien 23–32 gezeigt. Die Steuerung der vorgenannten Gerätekomponenten mit der Steuerungseinrichtung 8 und/oder die Signalübertragung von den Gerätekomponenten an die Steuerungseinrichtung 8 erfolgt über Signalleitungen 22, 28, über die die Anschlusseinrichtung 13 mit der Steuerungseinrichtung 8 elektrisch verbunden ist. Ein reines Durchschleifen von Signalleitungen ist möglich. In 1 sind lediglich zwei Signalleitungen 22, 28 für eine Signalübertragung zwischen der Steuerungseinrichtung 8 und der Anschlusseinrichtung 13 gezeigt. Es versteht sich jedoch, dass auch eine größere Anzahl von Signalleitungen 22, 28 vorgesehen sein kann, um eine Signalübertragung von der Steuerungseinrichtung 8 zur Anschlusseinrichtung 13 und/oder umgekehrt zu ermöglichen.
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Wie sich aus 2 ergibt, weist die Anschlusseinrichtung 13 eine Mehrzahl von Schaltelementen 14a–14f auf, bei denen es sich gemäß 2 um Ein-/Aus-Relais handelt. Jedes Schaltelement 14a–14f ist mit einem Gerätekonnektor 16a–16f verbunden. Über die Gerätekonnektoren 16a–16f lassen sich Gerätekomponenten des Gerätes 1 anschließen und mit einer bestimmten Versorgungsspannung versorgen. Zu diesem Zweck ist der Versorgungskonnektor 15 der Anschlusseinrichtung 13 vorgesehen, der mit wenigstens einer Spannungsquelle mit einer bestimmten Versorgungsspannung, vorzugsweise jedoch mit zwei Spannungsquellen, die unterschiedliche Versorgungsspannungen liefern, verbindbar ist. Über einen Steuerungskonnektor 34 lässt sich die Anschlusseinrichtung 13 mit der Steuerungseinrichtung 8 verbinden. Der Steuerungskonnektor 34 ermöglicht über Signalleitungen 35 bis 40 die Übertragung von Steuersignalen von der Steuerungseinrichtung 8 an die Schaltelemente 14a–14f, um eine Spannungsversorgung der mit den Gerätekonnektoren 16a–16f verbundenen Gerätekomponenten durch Ein- oder Ausschalten der Schaltelemente 14a–14f zu ermöglichen.
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Jedes Schaltelement 14a–14f ist eingangsseitig mit einer festgelegten Versorgungsspannung und ausgangsseitig mit einem Gerätekonnektor 16a–16f über elektrische Leitungen 41 verbunden. Grundsätzlich kann ein Schaltelement 14a–14f auch mit mehreren Gerätekonnektoren 16a–16f verbunden sein, woebi sich dann die verbundenen Gerätekonnektoren 16a–16f synchron ansteuern lassen.
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Von den in 2 gezeigten sechs Schaltelementen 14a–14f können beispielsweise vier Schaltelemente 14a–14d mit einer Versorgungsspannung von 230 V und die beiden Schaltelemente 14e, 14f mit einer Versorgungsspannung von 24 V Gleichstrom versorgt sein. Dies ermöglicht es, über die mit den Schaltelementen 14a–14d verbundenen Gerätekonnektoren 16a–16d solche Gerätekomponenten zu bestromen, die eine Spannungsversorgung von 230 V benötigen. Mit den mit den Schaltelementen 14e, 14f verbundenen Gerätekonnektoren 16e, 16f lassen sich dagegen solche Gerätekomponenten verbinden, die eine Spannungsversorgung von 24 V benötigen.
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Eine Verbindungseinheit 42, die in 2 lediglich schematisch gezeigt ist, kann Steckkontakte oder Steckverbinder aufweisen, die eine Verbindung der Schaltelemente 14a–14f eingangsseitig mit einer bestimmten festgelegten Versorgungsspannung ermöglichen. Durch Umstecken oder Umsetzen können unterschiedliche Versorgungsspannungen mit den Schaltelementen 14a–14f verbunden werden, so dass sich die Konfiguration der Anschlusseinrichtung 13, was das Anlegen einer bestimmten Versorgungsspannung an die Gerätekonnektoren 16a–16f betrifft, in einfacher Weise ändern. Es versteht sich, dass eine Änderung der Konfiguration der Anschlusseinrichtung 13 auch derart möglich ist, dass die Zuordnung der Signalleitung 35–40 zu den Schaltelementen 14a–14f geändert wird.
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Zur Spannungsversorgung kann die Verbindungseinheit 42 über wenigstens zwei Leitungen 43, 44, vorzugsweise jedoch drei Leitungen, mit dem Versorgungskonnektor 15 verbunden sein, wobei der Versorgungskonnektor 15 seinerseits vorzugsweise mit zwei Spannungsquellen verbunden ist, die unterschiedliche Versorgungsspannungen aufweisen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass der Versorgungskonnektor 15 lediglich mit einer Versorgungsspannung verbunden wird, wobei dann ein integriertes Netzteil, ein Gleichrichter und/oder Umrichter vorgesehen sein kann, um unterschiedliche Versorgungsspannungen für die Gerätekomponenten bereitzustellen.
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Gemäß 2 ist jedes Schaltelement 14a–14f über eine dem jeweiligen Schaltelement 14a–14f zugeordnete Signalleitung 35–40 steuerbar. Beispielsweise kann der Signalleitung 40 eine Gerätekomponente zugeordnet sein, die eine Versorgungsspannung von 230 V Wechselstrom erfordert. Über die Steuerleitung 40 und das Schaltelement 14a lässt sich dann diese Gerätekomponente ein- und ausschalten. Ist es dagegen erforderlich, über die Signalleitung 40 eine Gerätekomponente zu steuern, die eine Versorgungsspannung von 24 V aufweist, kann die an dem Schaltelement 14a anliegende Versorgungsspannung entsprechend geändert werden auf 24 V Gleichstrom. Sofern ein anderer Gerätekonnektor 16b–16f, an dem die gewünschte Versorgungsspannung von 24 V Gleichstrom anliegt, noch nicht belegt ist, kann die entsprechende Gerätekomponente auch direkt mit diesem Gerätekonnektor 16b–16f verbunden werden. Die Steuerung der Gerätekomponente erfolgt dann jedoch über eine der anderen Signalleitungen 35–39.
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Nicht dargestellt ist, dass auch wenigstens zwei Schaltelemente 14a–14f, die an unterschiedlichen Versorgungsspannungen anliegen, mit lediglich einem Steuersignal der Steuerungsvorrichtung 8 über eine Signalleitung 35–40 gleichzeitig angesteuert werden, wobei dann die betreffende Gerätekomponente mit demjenigen Gerätekonnektor 16a–16f des jeweiligen Paares von Schaltelementen 14a–14f verbunden wird, an dem die gewünschte Versorgungsspannung anliegt. Es ist auch möglich, wenigstens zwei Schaltelemente 14a–14f über wenigstens zwei Signalleitungen 35–40 synchron anzusteuern.
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Die Anschlusseinrichtung 13 weist im Übrigen wenigstens einen weiteren Gerätekonnektor 44 auf, der über eine Signalleitung 45 mit dem Steuerungskonnektor 34 verbunden ist und die Übertragung von Messsignalen von Gerätekomponenten, wie Sensoren, über die Anschlusseinrichtung 13 an die Steuerungseinrichtung 8 ermöglicht. Der Gerätekonnketor 44 dient dann zum Durschschleifen der Messsignale.
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Grundsätzlich können natürlich auch die Gerätekonnektoren 16a–16f über Signalleitungen mit dem Steuerungskonnektor 34 verbunden sein, um eine Signalübertragung, beispielsweise zur Übertragung von Betriebsparametern der Gerätekomponenten während des Reinigungs- und/oder Desinfektionsprozesses, an die Steuerungseinrichtung 8 zu ermöglichen.
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3 zeigt eine Anschlusseinrichtung 13, bei der die Schaltelemente 14a–14f als Ein-/Aus-Umschalterrelais ausgebildet sind. Dadurch lassen sich eingangsseitig unterschiedliche Versorgungsspannungen an die Schaltelemente 14a–14f anlegen, so dass sich mit einem Steuersignal der Steuerungseinrichtung 8 über eine Signalleitung 35–40 unterschiedliche Versorgungsspannungen an einen Gerätekonnektor 16a–16f anlegen lassen.
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Wie sich aus den 4 und 5 ergibt, kann auch ein Seriell-/Parallel-Wandler 46 vorgesehen sein, der über eine serielle Schnittstelle 47 eine Signalfolge als Steuersignal zur Ansteuerung der Schaltelemente 14a–14f erhält und diese in einzelne Steuersignale für die Schaltelemente 14a–14f umsetzt, wobei die Steuersignale dann wiederum über Signalleitungen 35 bis 40 an die Schaltelemente 14a–14f übertragen werden.
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Die Anschlusseinrichtung 13 weist bei allen gezeigten Ausführungsformen ein in den 2 bis 5 lediglich schematisch gezeigtes Gehäuse 48 auf. Die Anschlusseinrichtung 13 stellt dann eine separate Moduleinheit des Gerätes 1 dar, was das Nachrüsten des Gerätes 1 mit der Anschlusseinheit 13 vereinfacht. Die Anschlusseinrichtung 13 und die Steuerungseinrichtung 8 können jedoch auch in einem Bauteil integriert sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19509877 A1 [0031, 0031, 0031]
- DE 102007036769 A1 [0031]
- DE 102009054161 A1 [0031]
- DE 102011103142 B3 [0031]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 15883-1 [0002]
- DIN EN ISO 15883-3 [0002]
- DIN EN ISO 15883-1 und -3 [0003]
- DIN ISO 14883-1 und -3 [0031]