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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trainieren einer menschlichen Zunge. Die Vorrichtung umfasst einen Körper, in welchen die Zunge zumindest teilweise einführbar ist.
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Aus der logopädischen Praxis sind verschiedene Übungen zur Kräftigung der Zungenmuskulatur bekannt. Dabei ist ein Patient dazu angehalten, mit der Zunge gegen den Widerstand eines von einem Therapeuten gehaltenen Holzspatels zu drücken.
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DE 201 00 392 U1 offenbart einen Schnuller, welcher eine Einwölbung zum Üben der Zungenmuskulatur aufweist. Aus der
DE 43 18 693 A1 ist ein weiterer Schnuller bekannt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Trainieren einer menschlichen Zunge zu schaffen, welche sich durch ihre einfachere Handhabbarkeit und effektivere Trainingsmöglichkeiten auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Trainieren einer menschlichen Zunge, umfassend einen Körper, in welchen die Zunge zumindest teilweise einführbar ist, wobei
- a) der Körper ein elastischer Körper, oder in einem solchen gelagert, ist und die Vorrichtung ein Gestell umfasst, in welchem der elastische Körper aufgenommen oder aufnehmbar ist, wobei das Gestell den elastischen Körper umschließt, und/oder
- b) der Körper ein Hohlkörper ist, dessen Innenseite zungenförmig ausgebildet ist, wobei der Hohlkörper ein zungenförmiger Beutel ist und der Körper wenigstens ein Halteelement aufweist oder dazu ausgebildet ist, mit wenigstens einem Halteelement verbunden zu werden.
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Durch die Erfindung wird auf einfache und effektive Art und Weise ein Zungentrainer geschaffen. Beispielsweise können gegen einen mechanischen Widerstand des (elastischen) Körpers und/oder von Haltelementen Übungen zur Kräftigung der Zunge durchgeführt werden.
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Als Material für den Körper eignen sich insbesondere elastische Materialien wie z. B. Gummi, Latex (insbesondere Naturkautschuk-Latex), Polyethylen (PE), Polyurethan (PUR) oder Polyisopren (PI). Diese Materialien zeichnen sich durch eine hohe Elastizität, Dehnbarkeit sowie Reißfestigkeit aus.
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Eine Wandstärke des Körpers ist anwendungs- und materialabhängig. Insbesondere bei einer Verwendung eines der oben genannten Materialien ist jedoch bevorzugt vorgesehen, dass der Körper, insbesondere der Hohlkörper, eine Wandstärke von höchstens 1 mm, insbesondere von höchstens 0,5 mm, bevorzugt von höchstens 0,25 mm, besonders bevorzugt von höchstens 0,1 mm aufweist.
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Gemäß Ausgestaltung a) ist der Körper also ein elastischer Körper, oder ein Körper, welcher in einem (weiteren oder einstückig angeformten) elastischen Körper gelagert ist. Der elastische Körper, oder der Körper mitsamt dem elastischen Körper, in welchem dieser gelagert ist, weist in seiner Gesamterscheinung eine vorzugsweise flache, also näherungsweise zweidimensionale, insbesondere flächige Gestalt auf. Beispielsweise kann der elastische Körper auch als Scheibe bezeichnet werden.
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Vorzugsweise ist der elastische Körper derart ausgestaltet, dass der elastische Körper mittels der Zunge des Benutzers um wenigstens 1 cm, vorzugsweise wenigstens 2 cm verformbar ist. Die Verformung ist insbesondere in jede Raumrichtung durchführbar. Somit ist ein ausreichender Trainingsweg gegen den elastischen Widerstand des elastischen Körpers gegeben.
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Es ist vorgesehen, dass das Gestell den elastischen Körper umschließt. Wird der elastische Körper rundum umschlossen, so erfolgt eine Stabilisierung des elastischen Körpers innerhalb einer Ebene in allen Raumrichtungen. Insbesondere umschließt das Gestell den elastischen Körper somit ringförmig. Das Gestell kann also auch als Rahmen bezeichnet werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Gestell eine runde Form oder eine ovale Form aufweist. Vorzugsweise ist zudem vorgesehen, dass das Gestell eine Größe eines geöffneten Mundes aufweist. Insbesondere kann das Gestell in einer Ebene seiner Erstreckung eine Größe (insbesondere einen Durchmesser) von 50 mm bis 150 mm aufweisen. Somit weist das Gestell bei maximaler Kompaktheit eine ausreichende Größe für Trainingsübungen aller Art auf. Eine äußere Kontur des Gestells kann zum Beispiel mit einem ausreichend dicken Draht realisiert werden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der elastische Körper und das Gestell derart geformt sind, dass der elastische Körper formschlüssig im Gestell fixierbar ist. Somit ist eine einfache Fixierbarkeit des elastischen Körpers im Gestell gegeben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gestell ausgehend von einer Außenfläche des Gestells wenigstens eine Vertiefung ausbildet, welche zwischen ihrem Inneren und der Außenfläche eine Verengung aufweist. Dies stellt eine Variante dar, wie das Gestell zur formschlüssigen Fixierung des elastischen Körpers ausgebildet sein kann. Bei einer Realisierung der Kontur des Gestells mittels eines Drahts kann die Vertiefung vorteilhaft durch eine geeignete Biegung des Drahts realisiert sein.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der elastische Körper wenigstens einen länglichen Bereich mit einem sich erweiternden Teilbereich aufweist, wobei der längliche Bereich durch die Verengung der Vertiefung führbar ist, und der sich erweiternde Teilbereich größer als das Innere der Vertiefung ist. Durch diese Ausgestaltung ist der elastische Körper in dem Gestell formschlüssig fixierbar, indem zunächst der längliche Bereich durch die Verengung geführt wird. Durch die elastische Spannkraft des Körpers wird beim Loslassen des Körpers der sich erweiternde Teilbereich in Richtung der Vertiefung gezogen. Da der sich erweiternde Teilbereich jedoch größer, z. B. dicker, als das Innere der Vertiefung ist, bleibt der sich erweiternde Teilbereich an den Wandungen der Vertiefung hängen und fixiert den elastischen Körper somit formschlüssig.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der elastische Körper zumindest teilweise netzförmig ausgebildet ist. Auch mittels dieser Ausgestaltung ist eine formschlüssige Verbindung zwischen dem elastischen Körper und dem Gestell realisierbar, da äußere, quer verlaufende Bereiche an den Wandungen der Vertiefung hängen bleiben. Das elastische Netz ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass in freie Zwischenräume des Netzes eine Zungenspitze der Zunge steckbar ist, woraufhin gegen den elastischen Widerstand des Netzes Übungen durchgeführt werden können. Der Rand des elastischen Netzes kann umgeschlagen oder eingerollt ausgeführt sein, wodurch dieser versteift wird.
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Das Gestell ist bezogen auf den elastischen Körper relativ steif, also unelastisch, ausgebildet. Vorzugsweise kann das Gestell aus einem (Hart-)Kunststoff oder einem Metall, z. B. Stahl, insbesondere einem Edelstahl, oder Aluminium hergestellt werden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Gestell mindestens einen Griff (oder möglicherweise auch mehrere Griffe) aufweist. Der Griff kann dabei vom Benutzer der Vorrichtung oder von einem Therapeuten mit der Hand gefasst, und die Vorrichtung somit gehalten und auch gegen die gewünschte Trainingsrichtung der Zunge bewegt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Körper und/oder der elastische Körper wenigstens eine Ausbuchtung aufweist, welche dazu ausgebildet ist, eine Zungenspitze anliegend zu umhüllen. Somit kann in die Ausbuchtung die Zungenspitze des Benutzers gesteckt werden, welche durch die Ausbuchtung fixiert wird. Die Ausbuchtungen sind bevorzugt steifer ausgeführt als ein sie umgebendes Material (z. B. Bänder) des Körpers. Dies kann durch eine dickere Wandstärke der Ausbuchtungen im Vergleich zu einem sie umgebenden Material realisiert sein.
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Vorzugsweise ist der Hohlkörper ein elastischer Hohlkörper. Durch die Elastizität des Hohlkörpers wird eine verbesserte Anpassung des Hohlkörpers an die Zungenkontur ermöglicht. Dabei kann der Hohlkörper derart ausgestaltet sein, dass er die umschlossene Zunge (leicht) komprimiert. Ferner kann bei Zungenübungen der elastische Widerstand der Vorrichtung zu Trainingszwecken genutzt werden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Halteelement ein Band, einen Schlauch, einen Henkel, eine Schlaufe, einen Ring, eine Lasche oder eine Ausbuchtung umfasst. Durch diese Vielfalt an Halteelementen können Spatel, Finger etc. an dem Hohlkörper fixiert werden. Ferner kann das Halteelement derart ausgebildet sein, dass es um den Hinterkopf, den Nacken und/oder um die Ohren des Benutzers schlingbar ist und somit den Hohlkörper am Benutzer fixiert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Halteelement einen weiteren Hohlkörper umfasst, welcher dazu ausgebildet ist, einen menschlichen Finger, insbesondere eng anliegend, zu umhüllen, und zum zungenförmigen Hohlkörper gegensinnig orientiert mit diesem verbunden ist.
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Die Halteelemente sind vorzugsweise elastisch und insbesondere einstückig mit dem Hohlkörper ausgebildet.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Hohlkörper zusätzlich zu einer Öffnung zum Einführen der Zunge wenigstens eine weitere Öffnung aufweist. Durch die weitere Öffnung können Befestigungselemente, z. B. Bänder gezogen werden. Ferner wird dadurch eine Belüftung der Zunge ermöglicht, welche das Wohlbefinden des Benutzers während des Trainings erhöht. Die wenigstens eine Öffnung kann bevorzugt innerhalb einer Geschmackszone der Zunge angeordnet sein. Ferner kann die Öffnung eine relativ empfindliche untere Seite der Zunge freilassen oder eine entsprechende Aussparung vorgesehen sein.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die wenigstens eine weitere Öffnung wenigstens zwei weitere Öffnungen umfasst, welche im Bereich unterschiedlicher Geschmackszonen der Zunge angeordnet sind. Somit kann eine Testung einzelner Geschmackszonen auf der Zunge des Benutzers einfach realisiert werden. Der Therapeut muss nicht mehr versuchen, die exakte Position der jeweiligen Geschmackszone zu lokalisieren und zu treffen, sondern kann eine Geschmacksprobe (z. B. Salz oder Zucker) an die jeweilige Öffnung geben.
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Ferner bevorzugt ist vorgesehen, dass die weiteren Öffnungen an der Zungenspitze, links und rechts am vorderen Zungenrand, links und rechts am hinteren Zungenrand, am hinteren Zungengrund und in der Mitte der Zunge vorgesehen sind. Somit können alle Geschmackszonen getestet werden.
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Durch die Öffnungen tritt die Zungenoberfläche etwas hervor, da in Bereichen außerhalb der Öffnungen die Zunge vom Hohlkörper leicht komprimiert wird. An den hervortretenden Bereichen ist die Empfindlichkeit der Zunge erhöht, da dort, verglichen mit den komprimierten Bereichen, eine bessere Durchblutung gegeben ist. Ferner wird durch den Hohlkörper bewirkt, dass sich die Geschmacksproben bei Geschmackstests nicht so schnell mit Speichel vermischen.
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Im Übrigen können die einzelnen bevorzugten Ausführungsformen mit Vorteil miteinander kombiniert werden. Dies gilt auch für die bevorzugten und erfindungsgemäßen Ausgestaltungen a) und b).
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen elastischen Körper mit Gestell,
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2 einen elastischen Körper,
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3 einen netzförmigen elastischen Körper,
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4 ein Gestell,
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5 ein Gestell zur formschlüssigen Fixierung eines elastischen Körpers,
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6 das Gestell zur formschlüssigen Fixierung eines elastischen Körpers mitsamt einem fixierten elastischen Körper,
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7 einen zungenförmigen Hohlkörper,
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8 einen zungenförmigen Hohlkörper mit henkelförmigen Halteelementen,
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9 einen zungenförmigen Hohlkörper mit laschenförmigen Halteelementen,
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10 einen zungenförmigen Hohlkörper mit länglichen Ausbuchtungen,
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11 einen zungenförmigen Hohlkörper mit rechteckigen, weiteren Öffnungen,
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12 einen zungenförmigen Hohlkörper mit runden, weiteren Öffnungen, und
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13 einen zungenförmigen Hohlkörper mit einem fingerförmigen, gegensinnig orientierten, weiteren Hohlkörper.
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Die 1 bis 13 sind schematische, vereinfachte Darstellungen bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindung.
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1 zeigt eine Vorrichtung 10 zum Trainieren einer menschlichen Zunge, mit einem Körper 12, in welchen die Zunge zumindest teilweise einführbar ist. Der Körper ist ein elastischer Körper 12 und die Vorrichtung 10 umfasst ein Gestell 14, in welchem der elastische Körper 12 aufgenommen oder aufnehmbar ist.
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Es ist ersichtlich, dass das Gestell 14 den elastischen Körper 12 umschließt und fixiert. Das Gestell 14 weist dabei eine wesentlich höhere Steifigkeit als der elastische Körper 12 auf. Dadurch kann der elastische Körper 12 um das Gestell 14 herum gewickelt, oder in diesem eingespannt werden.
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Der elastische Körper 12 weist wenigstens eine, im Beispiel mehrere, über die Fläche des elastischen Körpers 12 verteilte, zungenspitzenförmige Ausbuchtungen 16 und eine im Gesamten flächige Ausdehnung, z. B. in Form einer Scheibe auf. Die Umrisse des Körpers 12 können als rundlich oder oval bezeichnet werden. Die Ausbuchtungen 16 weisen eine geringere Nachgiebigkeit auf als das sie umgebende Material, damit die bei Zungenübungen auftretende Last möglichst gleichmäßig über die Zungenspitze verteilt wird. Die Ausbuchtungen 16 können also z. B. eine höhere Materialstärke als das sie umgebende Material aufweisen.
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2 zeigt eine weitere Variante eines elastischen Körpers 12. Dieser umfasst einen flächigen, mittleren Bereich 17, welcher ebenfalls wenigstens eine oder mehrere zungenspitzenförmige Ausbuchtungen 16 umfassen kann. Der mittlere Bereich 17 kann auch als eine einzige zungenspitzenförmige Ausbuchtung 16 ausgebildet sein. Im Wesentlichen radial vom mittleren Bereich 17 erstrecken sich länglichen Bereiche 18 (dünne Bänder, z. B. Gummibänder). Diese können im Bereich der dargestellten Schlaufen jeweils einen Knoten aufweisen, durch welchen jeweils ein sich erweiternder Teilbereich 20 der Bereiche 18 realisiert wird.
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3 zeigt einen netzförmigen elastischen Körper 12, dessen mittlerer Bereich 17 analog zu jenem aus 2 bekannten, mittleren Bereich 17 ausgeführt sein kann. Der elastische Körper 12 weist in seinen Randbereichen sich erweiternde Teilbereiche 20, im Speziellen quer verlaufende Bereiche auf. Der netzförmige elastische Körper 12 kann auch als Gesamtes als Netz ausgebildet sein.
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Ferner kann (gemäß einer nicht explizit dargestellten Variante) der mittlere Bereich 17 gemäß den 2 und 3 auch den Körper 12, in welchen die Zunge zumindest teilweise einführbar ist, bilden, und in einem elastischen Körper, also z. B. den länglichen Bereichen 18 gelagert sein. Neben einer einstückigen Lagerung könnte der Körper 12 auch auf beliebige Art und Weise in dem elastischen Körper gelagert sein.
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Mit anderen Worten kann der mittlere Teil 17 gemäß den 2 und 3 im Vergleich zu einem ihn umgebenden Material des elastischen Körpers 12 relativ steif (unelastisch) ausgeführt sein. wodurch manche Trainingsübungen verbessert werden.
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4 zeigt ein Gestell 14, mit einem Griff 22. Das Gestell 14 ist im Wesentlichen ellipsenförmig oder mundförmig ausgebildet. Es weist auch im Wesentlichen die Größe eines geöffneten Mundes auf, oder ist um wenige cm, z. B. 1 bis 10 cm, insbesondere 1 bis 5 cm höher und/oder breiter als ein geöffneter Mund. Der Griff kann z. B. mit Gummi, Schaumstoff, Holz, Keramik, Glas, Kork oder Moosgummi ummantelt sein.
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5 zeigt ein Gestell 14 zur formschlüssigen Fixierung eines elastischen Körpers 12, wobei das Gestell 14 ausgehend von einer Außenfläche des Gestells 14 wenigstens eine Vertiefung 24 ausbildet, welche zwischen ihrem Inneren 26 und einer Außenfläche des Gestells eine Verengung 28 aufweist. Das Gestell 14 kann auch so beschrieben werden, dass es mehrere (Ein-)Senkungen zwischen einer entsprechenden Anzahl an Anhebungen aufweist.
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6 zeigt das Gestell 14 aus 5 mitsamt einem formschlüssig fixierten, elastischen Körper 12. Zur Fixierung des elastischen Körpers 12 wurden die länglichen Vertiefungen 18 durch die Verengungen 28 der Vertiefungen 24 geführt. Die sich erweiternden Teilbereiche 20, also z. B. Knoten an Enden der länglichen Bereiche 18 gemäß 2, oder die quer verlaufenden Bereiche gemäß 3, sind größer (dicker) als das Innere 26 der Vertiefung 24. Durch die Elastizität des Körpers 12 zieht sich dieser zusammen und die sich erweiternden Teilbereiche 20 gegen das Gestell 14.
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Die Vorrichtungen 10 gemäß der vorangegangenen Figuren werden verwendet, indem ein Benutzer seine Zungenspitze in den elastischen Körper 12, also z. B. in die Ausbuchtungen 16 oder zwischen die länglichen Bereiche 18 steckt. Der Benutzer selbst (z. B. vor einem Spiegel) oder ein Therapeut hält dabei das Gestell 14, insbesondere den Griff 22, mit seiner Hand. Gegen den Widerstand des elastischen Körpers 12 kann der Benutzer nun Kräftigungsübungen seiner Zunge durchführen, indem er, an verschiedenen Stellen im Körper 12 seine Zunge nach vorne (also heraus), seitlich, oben oder unten streckt.
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7 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung 10 zum Trainieren einer menschlichen Zunge. Die Vorrichtung 10 umfasst einen Hohlkörper 30, dessen Innenseite 32 zungenförmig ausgebildet ist. Um mit der Zunge zu der zungenförmigen Innenseite 32 zu gelangen, weist der Hohlkörper 30 eine Öffnung auf (siehe Spitze des Pfeils des Bezugszeichens 32), wobei der Körper 30 z. B. mittels zweier weiterer Öffnungen 34 (z. B. oben rechts und links) dazu ausgebildet ist, mit wenigstens einem Halteelement (nicht dargestellt), z. B. ein Schlauch, Band oder ähnlichem (reversibel) verbunden zu werden.
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Der Hohlkörper 30 ist ein zungenförmiger Beutel. Ein Rand des Hohlkörpers 30 an jener Öffnung, durch welche die Zunge einführbar ist, kann umgeschlagen oder eingerollt ausgeführt sein. Ferner kann der Hohlkörper 30 an seiner Spitze eine nicht dargestellte Ausbuchtung zur Aufnahme der Zungenspitze des Benutzers aufweisen.
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Der Hohlkörper 30 kann in unterschiedlichen Größen ausgeführt sein, so dass er sehr kleinen Zungen (z. B. von Kindern) und sehr großen Zungen passt. Insbesondere ist der Hohlkörper 30 so dimensioniert, dass er an der Zunge eng anliegt und dabei insbesondere leicht gedehnt ist.
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Zur Durchführung von Zungenübungen wird zunächst ein (z. B. elastisches) Band durch die weiteren Öffnungen 34 gefädelt, anschließend der Hohlkörper 30 über die Zunge gezogen und anschließend das Band hinter dem Kopf des Benutzers befestigt.
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Die in 7 dargestellte Vorrichtung kann ferner auch als Zungenschutz beim Training mit Holzspateln, spitzen oder stachligen Gegenständen verwendet werden.
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Die 8 bis 13 zeigen einen zungenförmigen Hohlkörper 30 ähnlich jenem in 7.
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Der in 8 dargestellte Hohlkörper 30 weist an seiner äußeren Mantelfläche Halteelemente 36 auf, welche als Henkel 38 ausgebildet sind, durch welche beim Zungentraining Holzspatel, Finger, Bänder, Gewichte oder dergleichen gesteckt werden können, um gegen deren Widerstand Übungen durchzuführen.
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9 zeigt einen Hohlkörper 30, welcher im Bereich seiner Öffnung zum Einführen der Zunge Halteelemente 36 aufweist, welche als Laschen 39 oder Bänder ausgebildet sind. Die Laschen 39 sind als Erweiterung bzw. Verlängerung der Mantelfläche des Hohlkörpers 30 beidseitig der Öffnung in den Hohlkörper 30 ausgebildet. Durch die Laschen 39 kann der Hohlkörper beim Training leicht nach hinten gehalten und in eine seitliche oder vertikale Richtung gezogen werden, um die Vorrichtung 10 zu fixieren und das Training zu beeinflussen.
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Die gestrichelten Umrisse in den folgenden 10 bis 12 deuten Halteelemente 36 oder Öffnungen 34 an der Rückseite des jeweiligen Hohlkörpers 30 an.
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10 zeigt einen zungenförmigen Hohlkörper 30, dessen Halteelemente 36 als längliche Ausbuchtungen 40 ausgebildet sind. Das Innere der Ausbuchtungen 40 geht dabei in die Innenseite des Hohlkörpers 30 über, wodurch eine einfache Fertigung erreicht wird. Ferner können die Ausbuchtung 40 an ihren Enden auch nach außen hin offen sein. Alternativ könnten die Ausbuchtungen 40 natürlich auch als (elastische) Bänder oder Schläuche (nicht dargestellt) realisiert werden.
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11 zeigt einen weiteren zungenförmigen Hohlkörper 30 mit rechteckigen, weiteren Öffnungen 34. Die rechteckige Form der Öffnungen 34 verhindert ein Einrollen von flachen, längs oder quer durch die Öffnungen 34 geführten Bändern, Schläuchen oder ähnlichem.
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Die weiteren, in den 11 und 12 ersichtlichen Öffnungen 34 können einerseits dazu genutzt werden, um Bänder oder ähnliches hindurchzuführen. Ferner verbessern sie eine Belüftung der Zunge, was das Wohlbefinden während des Trainings steigert.
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Die weiteren Öffnungen 34 können wie in 12 ersichtlich auch eine runde Form aufweisen.
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Die weiteren Öffnungen 34 können auch eine derartige Größe und Positionierung aufweisen, dass in jeder Geschmackszone der Zunge eine weitere Öffnung 34 vorgesehen ist. Als Veranschaulichung dient 12, wobei man sich die auf der Rückseite des Hohlkörpers 30 liegenden Öffnungen 34 (gestrichelt dargestellt) wegdenkt. Somit befindet sich eine der weiteren Öffnungen 34 an der Zungenspitze, jeweils eine weitere Öffnung 34 links und rechts am vorderen Zungenrand, jeweils eine weitere Öffnung 34 links und rechts am hinteren Zungenrand, und eine weitere Öffnung 34 am hinteren Zungengrund und in der Mitte der Zunge.
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Dadurch wird eine einfache Testung einzelner Geschmackszonen auf der Zunge des Benutzers realisiert. Der Therapeut muss nicht mehr versuchen, die exakte Position der jeweiligen Geschmackszone zu lokalisieren und zu treffen, sondern kann eine Geschmacksprobe (z. B. Salz oder Zucker) in die, der jeweiligen Geschmackszone zugeordnete Öffnung 34 geben, während der Benutzer der Vorrichtung 10 seine Augen geschlossen hält und versucht, die jeweilige Probe zu erraten.
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Neben Geschmacksproben können auch warme, kalte (z. B. Eiswürfel) oder stachelige Proben und dergleichen verwendet werden, um eine oberflächliche Sensibilität (in Bezug auf Temperatur oder Oberflächenbeschaffenheit) zu testen. Dadurch, dass der Hohlkörper 30 Bereiche außerhalb der Öffnungen 34 abdeckt, muss die Größe der Proben nicht mehr punktartig sein, sondern kann auch größer als die zu testende Zone sein.
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Durch die Öffnungen 34 tritt die Zungenoberfläche (Schleimhaut) etwas hervor, da in Bereichen außerhalb der Öffnungen 34 die Zunge vom Hohlkörper leicht komprimiert wird. An den hervortretenden Bereichen ist die Empfindlichkeit der Zunge erhöht, da dort verglichen mit den komprimierten Bereichen eine bessere Durchblutung gegeben ist. Ferner wird durch den Hohlkörper 30 bewirkt, dass sich die Geschmacksproben bei Geschmackstests nicht so schnell mit Speichel vermischen.
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Ferner können die mit weiteren Öffnungen 34 versehenen Hohlkörper der Vorrichtungen 10 für sensomotorische Übungen verwendet werden.
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13 zeigt eine weitere Vorrichtung 10 gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung. Demnach ist das wenigstens eine Halteelement als ein weiterer Hohlkörper 42 geformt, welcher dazu ausgebildet ist, einen menschlichen Finger eng anliegend zu umhüllen. Der weitere Hohlkörper 42 ist zum zungenförmigen Hohlkörper 30 gegensinnig orientiert, die Öffnungen 32 der Hohlkörper sind also z. B. 180° zueinander verdreht. Zudem sind während des Trainings die Zunge und der Finger mittels der Hohlkörper 30, 42 voneinander getrennt.
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Ferner sind die beiden Hohlkörper 30, 42 an Verbindungsstellen 44 miteinander verbunden. Es könnte auch lediglich eine Verbindungsstelle 44 vorgesehen sein, wobei es jedoch von Vorteil ist, wenn sich die Verbindung in Längsrichtung des Fingers, also auch in Längsrichtung der Zunge erstreckt, da dadurch eine vorteilhafte Verdrehsteifigkeit zwischen den beiden Hohlkörpern 32, 42 sichergestellt ist.
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Die in den 1 bis 13 gezeigten Körper sind als elastische Körper 12, 32 ausgebildet. Als Material für den Körper eignen sich z. B. elastische Materialien wie Gummi, Latex (insbesondere Naturkautschuk-Latex), Polyethylen (PE), Polyurethan (PUR) oder Polyisopren (PI). Diese Materialien zeichnen sich durch eine hohe Elastizität, Dehnbarkeit sowie Reißfestigkeit aus. Aufgrund des Kontakts mit dem Mundraum des Benutzers muss eine gesundheitliche Unbedenklichkeit des eingesetzten Materials sichergestellt sein.
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Eine Wandstärke der Körpers 14, 32 beträgt je nach Körper 14, 32 und Anwendung beispielsweise höchstens 0,5 mm.
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Die Vorrichtungen 10 gemäß den Ausführungsbeispielen haben gemeinsam, dass gegen den Widerstand der elastischen Körper 12, der Hohlkörper 34, der elastischen Halteelemente 36, etc. die Zunge bewegt und dadurch gekräftigt werden kann.
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Als durch die Öffnungen 34 führbare Halteelemente können z. B. elastische Schläuche dienen. Wenn diese an sich zu Trainingszwecken bekannten Schläuche in die Länge gezogen werden, rollen und drehen sie sich aufgrund ihrer geringen Wandstärke jedoch leicht ein und rutschen zudem leicht aus der Hand, weshalb man sie normalerweise um den Handrücken schlingt. Eine Weiterentwicklung solcher Schläuche stellt eine Variante dar, wonach man zwei zylinderförmige, rundliche oder ähnliche Objekte in die Enden der Schläuche einführt, welche ca. den Innendurchmesser der Schläuche aufweisen. Durch die Objekte wird im Bereich der Objekte die Stabilität des Schlauchs verbessert und der Benutzer erhält einen Griff, um die Schläuche sicher in Händen zu halten, ohne sie um den Handrücken oder die Handgelenke schlingen zu müssen. Die Objekte können aus Kunststoff, Hartgummi, Holz oder Edelstahl gefertigt werden. Weisen die Objekte einen geringeren Durchmesser als den Schlauchdurchmesser auf, so erleichtert dies die Einführbarkeit in den Schlauch, während bei Objekten mit größerem Durchmesser als dem Schlauchdurchmesser ein Verrutschen der Objekte im Schlauch erschwert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung zum Trainieren einer menschlichen Zunge
- 12
- elastischer Körper
- 14
- Gestell
- 16
- zungenspitzenförmige Ausbuchtungen
- 17
- mittlerer Bereich
- 18
- länglicher Bereich
- 20
- sich erweiternder Teilbereich
- 22
- Griff
- 24
- Vertiefung
- 26
- Inneres der Vertiefung
- 28
- Verengung
- 30
- zungenförmiger Hohlkörper
- 32
- Innenseite
- 34
- weitere Öffnung
- 36
- Halteelement
- 38
- Henkel
- 39
- Lasche
- 40
- Ausbuchtung
- 42
- fingerförmiger Hohlkörper
- 44
- Verbindungsstelle