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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs beim Ankuppeln eines Anhängers an das Fahrzeug.
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Typischerweise erfolgt das Ankuppeln eines Anhängers an ein Fahrzeug manuell. Dabei muss dass Fahrzeug oder der Anhänger derart rangiert werden, dass die Zugkugelkupplung des Fahrzeugs unter der Kupplung des Anhängers positioniert ist. Ist dies der Fall, wird die Kupplung des Anhängers auf die Kugel der Zugkugelkupplung des Fahrzeugs abgesenkt. Dies geschieht zumeist durch Betätigen einer Kurbel zum Einfahren einer Anhängerstützvorrichtung (Stützrad). Nachdem die mechanische Verbindung zwischen Fahrzeug und Anhänger hergestellt ist, wird die elektrische Verbindung und ggf. die Druckluftverbindung zwischen Fahrzeug und Anhänger hergestellt.
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Das entsprechende Rangieren des Fahrzeugs zum Anhänger stellt für viele Fahrzeuglenker eine Schwierigkeit dar. Um hierbei Abhilfe zu schaffen ist ein System zur Unterstützung des Ankuppelns von Anhänger und Fahrzeug bekannt, bei dem das System die Kupplung des Anhängers erkennt und eine Trajektorie ermittelt, die das Fahrzeug (meist rückwärts) zurücklegen muss, um die Zugkugelkuppelung des Fahrzeugs unter der Kupplung des Anhängers zu positionieren, so dass der weitere Kuppelvorgang, wie oben beschrieben durchgeführt werden kann. Nachdem die Trajektorie ermittelt wurde, fährt das Fahrzeug bevorzugt autonom die ermittelte Trajektorie ab.
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Nach dem Ankuppeln des Anhängers sollte der Fahrer einen Test der Beleuchtung des Anhängers: Blinklicht, Rücklicht, Bremslicht, Kennzeichenbeleuchtung, und ggf. Rückwärtsfahrlicht durchführen, um deren Funktionalität zu prüfen. Dieser Test erfolgt typischerweise ebenfalls manuell.
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Zur Erleichterung dieses Funktionstests ist aus der
DE 101 58 224 A1 ein optoelektronisches Testgerät für Rücklichter von Anhängern bekannt, das mit einem Saugnapf an das Plexiglas einer Rückleuchte befestigt wird, und einen Fotosensor und eine Ereignismelder aufweist. Bei Betätigung des Bremspedals wird das Bremslicht als Testsignal direkt auf den Fotosensor geleitet und in Folge durch eine elektronische Schaltung als optisches oder akustisches Signal ausgegeben. Das Signal ermöglicht die Überprüfung der Funktionalität der Rückleuchten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine System zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs beim Ankuppeln eines Anhängers an das Fahrzeug anzugeben.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Aufgabe ist gelöst durch ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs beim Ankuppeln eines Anhängers an das Fahrzeug. Das vorgeschlagene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass zur Überprüfung einer Lichtanlage des an das Fahrzeug elektrisch gekoppelten Anhängers mittels einer Eingabe an einer mobilen Einheit ein Lichttest initialisiert wird, bei dem Leuchtmittel (LEDs, Glühlampen etc.) der Lichtanlage des Anhängers aktiviert werden, ermittelt wird, ob die Leuchtmittel entsprechend der Aktivierung leuchten, und bei dem ein Ergebnis des Lichttests auf der mobilen Einheit ausgegeben wird, wobei das Fahrzeug zum Datenaustausch mit einer mobilen Einheit verbunden ist.
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Die Idee besteht vorliegend darin, die Überprüfung der Lichtanlage des Anhängers (typischerweise Rücklichter) von einer mobilen Einheit aus, bspw. einem Smartphone, einem iPad, Notebook etc. zu initiieren und/oder zu steuern. Hierzu besteht eine Datenverbindung, insbesondere eine drahtungebundene Datenverbindung, bspw. mittels Bluetooth, mit dem Fahrzeug, genauer gesagt, mit einer entsprechender Sende-/Empfangseinheit des Fahrzeugs, die wiederum mit einem Steuermittel für die Lichtanlage verbunden ist. Dabei initiiert die mobile Einheit die Überprüfung und/oder steuert die Überprüfung, indem die mobile Einheit das Steuermittel entsprechend steuert. Das Ergebnis der Überprüfung wird schließlich auf der mobilen Einheit ausgegeben. Das Ergebnis der Überprüfung umfasst zweckmäßig konkrete Angaben zu einem erkannten Fehler, insbesondere welches Leuchtmittel nicht funktioniert. Zur Ausgabe des Ergebnisses des Lichttests verfügt die mobile Einheit vorzugsweise bspw. über eine akustische und/oder optische Ausgabeeinheit.
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Der Fahrer muss zur Überprüfung der Leuchtmittel des Anhängers somit keine manuelle Prüfung der Leuchtmittel vornehmen oder bspw. eine Testeinrichtung an Rückleuchten anbringen, wie aus der
DE 101 58 224 A1 bekannt. Vielmehr kann die Überprüfung der Lichtanlage des Anhängers, bzw. das richtige Zusammenwirken dieser Lichtanalage mit dem Fahrzeug, bequem durch eine APP =(Anwendungssoftware) auf einem Smartphone erfolgen, die das angegebene Verfahren umsetzt.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens wird zur Ermittlung, ob die Leuchtmittel des Anhängers entsprechend ihrer Aktivierung leuchten, abhängig von der Aktivierung ein elektrischer Status eines Schaltkreises der Lichtanlage ermittelt, und der Status mit einem Soll-Status verglichen. Weicht der ermittelte Status vom Soll-Status ab, so ergibt dies Hinweise darauf, welcher Fehler vorliegt. Beispielsweise kann damit erkannt werden, ob ein Leuchtmittel (LED, Glühbirne etc.) durchgebrannt ist, oder ob die elektrische Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Anhänger richtig funktioniert.
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Alternativ oder ergänzend dazu kann zur Ermittlung, ob die Leuchtmittel des Anhängers entsprechend ihrer Aktivierung leuchten, abhängig von der jeweiligen Aktivierung der Leuchtmittel eine Kamera der mobilen Einheit in Richtung auf die entsprechenden Leuchtmittel ausgerichtet werden, wobei die mobile Einheit ein von der Kamera erfasstes Leuchten oder Nichtleuchten der Leuchtmittel auswertet und so zumindest fehlerhafte Leuchtmittel erkennt. Der Nutzer müsste in diesem Fall während der Überprüfung die Kamera der mobilen Einheit bspw. auf die Rückleuchten des Anhängers richten.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass eine erste Antriebsmechanik einer am Fahrzeug angeordneten aus- und einschwenkbaren Anhängerkupplung mittels einer Eingabe an der mobilen Einheit derart gesteuert wird, dass die Anhängerkupplung von einer eingeklappten in einer ausgeklappte Position oder zurück verfahren wird. Diese Weiterbildung ermöglicht eine einfache und komfortable Remote-Steuerung einer aus- und einschwenkbaren Anhängerkupplung des Fahrzeugs.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass eine zweite Antriebsmechanik die am Fahrzeug angeordnete Anhängerkupplung mittels einer Eingabe an der mobilen Einheit derart steuert, dass die Anhängerkupplung vertikal nach unten oder nach oben verfahren wird. Dies ermöglicht eine Unterstützung bei der mechanischen Koppelung von Fahrzeug und Anhänger.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Computer-Programm (eine „APP”) mit Programmcodes zur Durchführung des Verfahrens, wie vorstehend beschrieben; wenn das Programm auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung abläuft. Dazu kann die Datenverarbeitungsvorrichtung als ein beliebiges aus dem Stand der Technik bekanntes Computersystem ausgestaltet sein, insbesondere jedoch als Smartphone oder Tablet PC.
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Der vorrichtungsgemäße Teil Aufgabe wird durch ein System zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs beim Ankuppeln eines Anhängers an das Fahrzeug gelöst. Das System umfasst eine mobile Einheit, mit der zur Überprüfung einer Lichtanlage des an das Fahrzeug elektrisch gekoppelten Anhängers mittels einer Eingabe ein Lichttest initialisierbar ist, eine mit der mobilen Einheit zum Datenaustausch verbindbare Steuereinheit im Fahrzeug, die derart eingerichtet und ausgeführt ist, dass zur Ausführung des Lichttests Leuchtmittel der Lichtanlage des Anhängers aktiviert werden; ermittelt wird, ob die Leuchtmittel des Anhängers entsprechend der Aktivierung leuchten; und ein Ergebnis des Lichttests an die mobile Einheit übermittelt und dort ausgegeben wird. Die mobile Einheit ist bevorzugt ein Smartphone oder ein Tablet PC.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 einen schematisierten Verfahrensablauf des vorgeschlagenen Verfahrens in einer Ausführungsform, und
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2 einen schematisierten Aufbau eines vorgeschlagenen Systems in einer Ausführungsform.
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1 zeigt einen schematisierten Verfahrensablauf des vorgeschlagenen Verfahrens zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs 201 beim Ankuppeln eines Anhängers 202 an das Fahrzeug 201 in einer Ausführungsform. In einem ersten Schritt 100 wird zur Überprüfung einer Lichtanlage des an das Fahrzeug 201 elektrisch und mechanisch gekoppelten Anhängers 202 mittels einer Eingabe an einer mobilen Einheit 203, vorliegend einem iPhone, ein Lichttest initialisiert, der von einem Steuermittel 207 ausgeführt wird, das im Fahrzeug 201 angeordnet ist. Hierzu ist das iPhone via Bluetooth-Verbindung mit einer Sender-/Empfängereinheit 206 des Fahrzeugs 201 verbunden, die ihrerseits mit dem Steuermittel 207 verbunden ist. In einem zweiten Schritt 101 werden durch das Steuermittel 207 Rückleuchten 204 des Anhängers 202 aktiviert. In einem dritten Schritt 102 wird durch das Steuermittel 207 eine Analyse der entsprechend aktivierten Schaltkreise der Lichtanlage durchgeführt und ermittelt, ob die Rückleuchten 204 des Anhängers 202 entsprechend der Aktivierung funktionieren, d. h. leuchten. In einem vierten Schritt 103 wird ein Ergebnis des Lichttest, das vorliegend durch das Steuermittel 207 erzeugt wurde, an das iPhone übermittelt und dort auf dessen Display angezeigt.
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2 zeigt einen schematisierten Aufbau eines Systems auf dem das vorstehend beschriebene Verfahren ausführbar ist. Das System umfasst das iPhone 203, mit dem zur Überprüfung der Rücklichtanlage des an das Fahrzeug 201 elektrisch und mechanisch gekoppelten Anhängers 202 mittels einer Eingabe ein Lichttest initialisierbar ist. Die Koppelung wird durch die Verbindung von Kupplung 208 des Anhängers 202 mit der Zugkugelkupplung 209 des Fahrzeugs 201 erzeugt. Die elektrische Koppelung erfolgt über die Verkabelung 205.
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Im Fahrzeug 201 ist eine Sender-/Empfängereinheit 206 angeordnet, mit der eine Bluetooth-Verbindung zum Datenaustausch mit dem iPhone herstellbar ist. Die Sender-/Empfängereinheit 206 ist mit der Steuereinheit 207 verbunden, mit der die Rücklichtanlage abhängig vom Schaltzustand des Fahrzeugs 201 (Rücklicht an/aus etc.) steuerbar ist. Die Steuereinheit 207 ist derart eingerichtet und ausgeführt, dass zur Ausführung des Lichttests Leuchtmittel 204 der Rücklichtanlage aktiviert werden, ermittelt wird, ob die Leuchtmittel 204 entsprechend ihrer Aktivierung funktionieren, und ein Ergebnis des Lichttests erzeugt, und via der Sender-/Empfängereinheit 206 an die mobile Einheit 202 übermittelt wird und dort ausgegebbar ist.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100–103
- Verfahrensschritte
- 201
- Fahrzeug
- 202
- Anhänger
- 203
- mobile Einheit/iPhone
- 204
- Leuchtmittel/Rückleuchten des Anhängers
- 205
- Verkabelung
- 206
- Sende-/Empfängereinheit
- 207
- Steuereinheit
- 208
- Kupplung des Anhängers
- 209
- Zugkugelkupplung des Fahrzeugs
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10158224 A1 [0005, 0010]