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Die Erfindung betrifft einen Luftausströmer, vorzugsweise für einen Innenraum eines Kraftfahrzeuges, welcher einen Luftkanal bildet, in dem Luftleitlamellen und ein Luftleitzylinder angeordnet sind.
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Luftausströmer dienen in einem Kraftfahrzeug dazu, im Fahrzeuginnenraum schnell ein angenehmes Klima zu schaffen, indem sie eine temperierte Luft in den Fahrzeuginnenraum fördern.
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Aus der
DE 10 2005 061 722 A1 ist ein Luftausströmer mit einer Drallströmung bekannt, welcher mindestens einem Luftführungskanal und in diesem angeordnete Luftleitelemente aufweist. Durch den Luftleitkanal wird eine diffuse Belüftung und durch einen zweiten im Inneren des Luftleitkanals ausgebildeten weiteren Luftführungskanal wird eine spotförmige Belüftung gebildet. Zur Bildung einer Helix sind die Luftleitelemente gebogen ausgebildet und weisen eine vorgegebene Anordnung zueinander auf, wodurch die Drallströmung erzeugt wird. Eine solche Helixausbildung der Luftleitelemente ist in der Herstellung konstruktiv sehr aufwändig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Luftausströmer anzugeben, welcher konstruktiv einfach herstellbar ist und trotzdem zuverlässig die verschiedenen Betriebsmodi, wie neutral, gebündelt oder diffus, der Luftstrahlcharakteristik einstellen kann.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Luftausströmer dadurch gelöst, dass die horizontal angeordneten und parallel zueinander ausgebildeten Luftleitlamellen zur Luftablenkung in Strömungsrichtung der Luft vor dem Luftleitzylinder positioniert sind und mindestens eine Luftstrahl-Charakteristiklamelle um den Luftleitzylinder angeordnet ist. Ein solcher Luftausströmer hat den Vorteil, dass die Luftstrahlcharakteristik in den verschiedenen Betriebsmodi neutral, gebündelt bzw. diffus allein durch die Luftstrahl-Charakteristiklamelle eingestellt wird. Dies erfolgt unabhängig von der horizontalen oder vertikalen Luftablenkung, wobei die vertikale Luftablenkung durch die horizontal angeordneten Luftleitlamellen hervorgerufen wird, während die horizontale Luftablenkung vom Luftleitzylinder bewirkt wird. Dadurch ergibt sich ein konstruktiv einfach herstellbarer Luftausströmer, der trotzdem alle gewünschten Funktionen der Luftstrahlcharakteristik bzw. der Luftablenkung realisiert.
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Vorteilhafterweise ist die mindestens eine Luftstrahl-Charakteristiklamelle fest an einem, den Luftkanal bildenden Gehäuse befestigt. Durch diese feste Anordnung der Luftstrahl-Charakteristiklamelle in dem Gehäuse können verschiedene Grundvarianten des Luftausströmers für verschiedene Luftstrahlcharakteristiken erzeugt werden, wodurch sich die Kosten für den Herstellungsprozess reduzieren.
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In einer Alternative ist die mindestens eine Luftstrahl-Charakteristiklamelle beweglich an dem, den Luftkanal bildenden Gehäuse befestigt. Durch diese bewegliche Anordnung ist die Luftstrahl-Charakteristiklamelle in ihrer Stellung variierbar und kann somit die verschiedenen Betriebsmodi zur Erzeugung der neutralen, gebündelten oder diffusen Luftstrahlcharakteristik einfach einstellen.
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In einer Ausgestaltung ist die mindestens eine Luftstrahl-Charakteristiklamelle über eine Koppelkinematik mit dem Gehäuse verbunden, wobei die Koppelkinematik vorzugsweise elektrisch betätigbar ist. Somit kann die von dem Nutzer gewünschte Luftstrahlcharakteristik sowohl manuell als auch mittels eines Stellmotors variabel eingestellt werden.
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In einer Variante umgeben vier Luftstrahl-Charakteristiklamellen den Luftleitzylinder. Dadurch wird gewährleistet, dass das Luftausströmfeld keine Luftsträhnen aufweist und gleichmäßig aus dem Luftausströmer austritt. Weiterhin wird gewährleistet, dass bei jeder Luftausströmcharakteristik eine horizontale als auch vertikale Luftablenkung gewährleistet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Luftleitzylinder um eine vertikal ausgebildete Achse schwenkbar. Dadurch ist die horizontale Luftablenkung jederzeit einstellbar.
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In einer weiteren Variante sind die Luftstrahl-Charakteristiklamellen unabhängig von den horizontal angeordneten Luftleitlamellen und/oder den Luftleitzylinder verstellbar. Dies gewährleistet die unabhängige Einstellung sowohl der Luftstrahlcharakteristik durch die Luftstrahl-Charakteristikelemente als auch die horizontale bzw. vertikale Luftablenkung durch die Luftleitlamellen und den Luftleitzylinder.
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In einer Alternative sind die Luftstrahl-Charakteristiklamellen gekoppelt mit den horizontal angeordneten Luftleitlamellen und/oder dem Luftleitzylinder verstellbar. Dadurch wird sichergestellt, dass die Luftstrahlcharakteristik und die Luftablenkung immer in einem für die Nutzer angenehmen Verhältnis zueinander einstellbar sind.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Luftausströmer für einen Kraftfahrzeuginnenraum, welcher einen Luftkanal bildet, in dem Luftleitlamellen und ein Luftleitzylinder angeordnet sind. Bei einem Kraftfahrzeug, bei welchem mittels eines Luftausströmers sowohl die Luftstrahlcharakteristik als auch eine horizontale und vertikale Luftablenkung gewährleistet ist, ist der Luftausströmer nach einem der in dieser Schutzrechtsanmeldung erläuterten Merkmale ausgebildet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel für ein Cockpit eines Kraftfahrzeuges,
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2 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Luftausströmers,
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3 einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Luftausströmers.
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1 zeigt ein Cockpit 1 eines Kraftfahrzeuges 3, welches an den Seiten bzw. mittig mehrere Luftausströmer 5 aufweist. Diese Luftausströmer 5 transportieren temperierte Luft von einer nicht weiter dargestellten Fahrzeugklimaanlage in den Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeuges 3. Um persönliche und regionale Unterschiede bezüglich des Klimakomforts einfach einstellen zu können, weist der Luftausströmer 5 gemäß 2 ein Gehäuse 7 auf, welches einen Luftkanal 9 in seinem Inneren bildet. In dem Luftkanal 9 ist ein Luftleitzylinder 11 angeordnet, der ebenfalls in seinem Inneren einen Luftleitkanal 13 bildet. Um den Luftleitzylinder 11 herum sind mehrere Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 angeordnet. Diese Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 können in ihrer Anzahl zwischen 1 und 4 variieren und je nach Ausprägung eine gewünschte Luftstrahlcharakteristik einstellen.
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Im vorliegenden Fall ist der Querschnitt des Gehäuses 7 des Luftausströmers 5 und somit des Luftkanals 9 annähernd rechteckig ausgebildet, wobei sich die jeweilige Luftstrahl-Charaktistiklamelle 15 annähernd parallel zu einer Wandung des rechteckförmigen Gehäuses 7 erstreckt. Insbesondere bei der Verwendung von vier Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 ist der Luftleitzylinder 11 von diesen vier Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 vollständig umgeben. Der Luftleitzylinder 11 dient dabei einer horizontalen Luftablenkung und ist zu diesem Zweck, wie in 3 dargestellt, um eine vertikal verlaufende Achse 19 beweglich gelagert.
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In 3 ist ein Längsschnitt durch einen Luftausströmer 5 dargestellt, wobei in Strömungsrichtung vor dem Luftleitzylinder 11 mehrere Luftleitlamellen 17 angeordnet sind, die horizontal zueinander in einem vorgegebenen gleichen Abstand positioniert sind. Je nach Ausrichtung der Luftleitelemente 17 erfolgt innerhalb des Luftkanals 9 eine vertikale Luftablenkung, während der Luftleitzylinder 11 eine horizontale Luftablenkung einstellt. Unabhängig davon, welche Luftstrahlcharakteristik gewünscht ist, können zur Luftablenkung die horizontalen Luftleitlamellen 17 parallel oder in einem Winkel zum Gehäuse 7 des Luftausströmers 5 ausgestellt sein, wobei die Luftleitlamellen 17 immer parallel zueinander ausgerichtet sind. Auch der Luftleitzylinder 11, der entsprechend zur horizontalen Luftablenkung um die vertikale Achse 19 drehbar ist, ist unabhängig von den Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 bewegbar.
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Um nun die Luftstrahlcharakteristik einzustellen, werden im Weiteren zur vereinfachten Darstellung nur zwei Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 betrachtet. Diese sind in 3A parallel zum Luftleitzylinder 11 gestellt, wodurch eine neutrale Luftstrahlcharakteristik erzielt wird. Zur Erzeugung einer diffusen Luftstrahlcharakteristik sind die, den Luftleitlamellen 17 abgewandten Enden der Luftstrahl-Charakteristiklamellen 17 in Richtung des Luftleitzylinders 11 geschwenkt (3B). Um eine gebündelte Luftstrahlcharakteristik zu gewährleisten, sind die den Lultleitlamellen 17 abgewandten Enden der Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15, wie in 3C dargestellt, in Richtung des Gehäuses 7 geneigt.
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Durch diese unterschiedlichen Positionierungen der Luftstrahl-Charakteristiklamellen 15 wird sichergestellt, dass die unterschiedlichen Betriebsmodi der Luftausströmers 5 unabhängig von der Luftablenkung innerhalb des Luftkanals 9 variiert werden können. Um Zugerscheinungen, beispielsweise an der Hand des Fahrers am Lenkrad zu vermeiden, kann eine einzelne Luftstrahl-Charakteristiklamelle 15 so gestellt werden, dass eine Korrektur des Luftausströmfeldes vorgenommen wird, wodurch Luftsträhnen in Richtung des Lenkrades unterbunden werden. Gleichzeitig wird eine optische Beeinträchtigung bei der Verschiebung der Betriebsmodi der Luftstrahlcharakteristik unterbunden, da die horizontal angeordneten Lamellen immer gleichgerichtet sind.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005061722 A1 [0003]