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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich allgemein auf Fahrzeug-Innenpaneele zur Verwendung über Airbags, und insbesondere auf in derartigen Fahrzeug-Innenpaneelen gebildete Reißnähte.
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HINTERGRUND
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Fahrzeug-Airbags sind Sicherheitsvorrichtungen, die sich in das Innere eines Fahrzeugs entfalten, um zu helfen, seine Insassen vor Verletzungen in dem Fall eines Zusammenstoßes zu schützen. Airbags können während des normalen Fahrzeugbetriebs hinter oder unter einem Innenpaneel verborgen sein, bis ein derartiges Ereignis auftritt. Wenn sich der Airbag entfaltet, erfolgt dies typischerweise durch eine Entfaltungsöffnung, die in dem oder um das Innenpaneel herum ausgebildet ist. Die Entfaltungsöffnung kann in dem Paneel vorgeformt sein, das Paneel kann fortbewegt werden, um die Öffnung freizugeben, oder die Öffnung kann während der Airbagentfaltung an einer vorbestimmten Stelle in dem Paneel gebildet werden. Wenn sie während der Entfaltung gebildet wird, kann eine Reißnaht in einer oder mehreren Komponenten des Paneels vorgesehen sein, um den Ort der Materialtrennung während der Airbagentfaltung zu steuern.
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Das
US-Patent 6 089 642 für Davis et al. offenbart typische Reißnahtformen. Bei jedem in dem Davis-Patent beschriebenen Ausführungsbeispiel sind rechteckige Airbagtüren unter einer Schicht aus Material mit einer entlang ihrer Unterseite ausgebildeten Reißnaht verborgen. Die Reißnähte sind entlang der drei scharnierlosen Seiten der darunterliegenden Airbagtüren gebildet. Bei einem Beispiel gibt es eine einzelne rechteckige Airbagtür mit einem Scharnier auf einer Seite und einer U-förmigen Reißnaht, die in der darüberliegenden Materialschicht ausgebildet ist. Die U-Form folgt der Form der drei scharnierlosen Seiten der Airbagtür. Bei einem anderen Beispiel gibt es zwei rechteckige Airbagtüren, jede mit einem Scharnier auf einer Seite, und die Reißnaht hat eine H-Form. Die H-Form folgt der Form der Airbag-Doppeltür, wobei die vertikalen Teile der H-Form den Seitenkanten der Airbagtür folgen und der Querteil der H-Form den anderen scharnierlosen Seiten der Airbagtür folgt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel enthält ein Fahrzeug-Innenpaneel zur Verwendung über einem Airbag ein Substrat mit einer äußeren Oberfläche und einem Airbag-Türbereich mit einem Umriss, der mit einer während der Airbagentfaltung gebildeten Entfaltungsöffnung assoziiert ist. Eine dekorative Abdeckung befindet sich über der äußeren Oberfläche und über dem Airbag-Türbereich des Substrats. Eine Reißnaht ist in der dekorativen Abdeckung entlang eines Pfads mit einem Endbereich, der von dem Umriss des Airbag-Türbereichs divergiert, gebildet.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel enthält der Umriss eine Scharnierseite, entlang deren eine Airbagtür während der Airbagentfaltung in die Offenstellung schwenkt, und eine zweite Seite gegenüberliegend der Scharnierseite. Der Endbereich des Pfads erstreckt sich entlang der Abdeckung in einer Richtung zu der Scharnierseite hin und von der zweiten Seite weg.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel ist zumindest ein Teil des Pfads im Allgemeinen parallel zu einer zweiten Seite des Umrisses.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel erstrecken sich die dritte und die vierte Seite des Umrisses zwischen Scharnier und gegenüberliegenden zweiten Seiten des Umrisses. Der Pfad enthält einen mittleren Teil, der im Allgemeinen der zweiten Seite des Umrisses folgt, und gegenüberliegende Endteile, die von der dritten und der vierten Seite des Umrisses divergieren.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel bilden die dritte und die vierte Seite des Umrisses jeweilige Winkel mit gegenüberliegenden Endteilen des Pfads. Jeder der Winkel ist größer als 0 Grad und kleiner als oder gleich 90 Grad.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel divergiert der Pfad von dem Umriss entlang eines Teils hoher Entfaltungsbeanspruchung der Abdeckung.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel liegt ein Teil der Reißnaht direkt über einem Teil des Umrisses.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel befindet sich die gesamte Reißnaht außerhalb des Umrisses.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel weist das Substrat weiterhin einen zweiten Airbag-Türbereich mit einem zweiten Umriss, der mit der während der Airbagentfaltung gebildeten Entfaltungsöffnung assoziiert ist, auf. Der Endteil des Pfads divergiert von dem zweiten Umriss.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel sind zwei Airbag-Türbereiche entlang eines mittleren Teils des Pfads einander benachbart. Der Pfad enthält vier Endteile, die sich jeweils von dem mittleren Teil des Pfads und von den Airbag-Türbereichen weg erstrecken.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel ist der Pfad eine gerade Linie.
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Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel enthält ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeug-Innenpaneels für die Verwendung über einem Airbag die Schritte: (a) Vorsehen eines Substrats mit einem Airbag-Türbereich, wobei der Airbag-Türbereich einen Umriss hat, der mit einer während einer Airbagentfaltung gebildeten Entfaltungsöffnung assoziiert ist; (b) Bilden einer Reißnaht in einer dekorativen Abdeckung entlang eines Pfads derart, dass, wenn die dekorative Abdeckung über dem Substrat angeordnet ist, ein Teil des Pfads einem Teil des Umrisses folgt und ein anderer Teil des Pfads von dem Umriss zu einer Stelle außerhalb des Airbag-Türbereichs divergiert; und (c) Anordnen der dekorativen Abdeckung über dem Substrat.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel wird die Abdeckung über dem Substrat angeordnet, bevor die Reißnaht gebildet wird.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel wird die Reißnaht entlang eines Pfads gebildet, der vollständig außerhalb des Airbag-Türbereichs liegt, wenn die Abdeckung über dem Substrat angeordnet wird.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel hat das Substrat zwei Airbag-Türbereiche, die entlang einer Grenzlinie einander benachbart sind, und die Reißnaht ist so gebildet, dass ein Teil der Reißnaht entlang der Grenzlinie liegt, wenn die Abdeckung über dem Substrat angeordnet ist.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel enthält das Verfahren weiterhin den Schritt des Erhaltens von Informationen, die sich auf den Ort eines Bereichs mit hoher Entfaltungsbeanspruchung entlang der Abdeckung beziehen. Zumindest ein Teil der Reißnaht ist entlang des Bereichs mit hoher Entfaltungsbeanspruchung gebildet.
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Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel enthält ein Fahrzeug-Innenpaneel zur Verwendung über einem Airbag ein Substrat mit einer äußeren Oberfläche und einem Airbag-Türbereich mit einem Umriss, der mit einer während einer Airbagentfaltung gebildeten Entfaltungsöffnung assoziiert ist. Der Umriss enthält eine Scharnierseite und eine zweite Seite gegenüberliegend der Scharnierseite. Eine dekorative Abdeckung befindet sich über der äußeren Oberfläche und über dem Airbag-Türbereich des Substrats. Eine Reißnaht ist in der dekorativen Abdeckung entlang eines Pfads mit einem mittleren Teil, der entlang der zweiten Seite des Umrisses liegt, und Endteilen, die sich von gegenüberliegenden Enden des mittleren Teils erstrecken, gebildet. Jeder der Endteile bildet einen stumpfen Winkel mit dem mittleren Teil.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel ist der Umriss des Airbag-Türbereichs im Allgemeinen rechteckig.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel liegt der Pfad vollständig außerhalb des Airbag-Türbereichs.
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Bei zumindest einem Ausführungsbeispiel enthält das Substrat einen zweiten Airbag-Türbereich mit einem zweiten Umriss mit einer Seite, die entlang des mittleren Teils des Pfads liegt, wobei der Pfad eine gerade Linie ist.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ein oder mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend in Verbindung mit den angefügten Zeichnungen beschrieben, in denen gleiche Bezeichnungen gleiche Elemente bezeichnen und in denen:
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1 eine Teilschnittansicht eines Armaturenbretts mit einem darunter installierten Airbagmodul und einer in dem Paneel gebildeten Reißnaht gemäß einem Ausführungsbeispiel ist;
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2 eine Draufsicht auf einen Airbag-Türbereich und einen beispielhaften Reißnahtpfad, der von dem Umriss des Airbag-Türbereichs divergiert, ist;
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3 eine Draufsicht auf ein anderes Beispiel eines Reißnahtpfads, der von dem Umriss des Bereichs des Airbagbereichs nach 2 divergiert, ist;
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4 eine Draufsicht auf ein anderes Beispiel eines Reißnahtpfads, der von jeweiligen Umrissen von benachbarten Airbag-Türbereichen divergiert, ist;
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5 eine Draufsicht auf ein anderes Beispiel eines Reißnahtpfads, der von dem Umriss der benachbarten Airbag-Türbereiche nach 4 divergiert, ist;
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6 eine Draufsicht auf ein anderes Beispiel eines Reißnahtpfads, der von dem Umriss eines nicht rechteckigen Airbag-Türbereichs divergiert, ist; und
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7 eine Draufsicht auf einen beispielhaften Reißnahtpfad mit nicht orthogonalen Endteilen, die über einem nicht rechteckigen Airbag-Türbereich liegen, ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON VERANSCHAULICHENDEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Wie aus der folgenden Offenbarung ersichtlich wird, kann ein Fahrzeug-Innenpaneel zur Verwendung über einem Airbag mit einer Reißnaht versehen sein, die entlang eines Pfads mit einem Teil, der nicht orthogonal mit Bezug auf eine Scharnierseite eines Airbag-Türbereichs ist, gebildet sein. Der Reißnahtpfad kann einen mittleren Teil enthalten, der entlang einer Seite des Airbag-Türbereichs gegenüber der Scharnierseite liegt, zusammen mit einem oder mehreren Endteilen, die stumpfe Winkel mit dem mittleren Teil bilden. In einigen Fällen divergieren die Endteile von einem Umriss des Airbag-Türbereichs und können sich allgemein entlang Bereichen mit hoher Entfaltungsbeanspruchung der Abdeckung erstrecken. Airbag-Reißnähte, die wie hier beschrieben ausgebildet sind, können dazu beitragen, Airbag-Aufblasenergieverluste, die mit dem Aufreißen der Abdeckung während der Airbagentfaltung verbunden sind, herabzusetzen.
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In 1 ist eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines Fahrzeug-Innenpaneels 10 mit einem darunter installierten Airbagmodul 12 gezeigt. Der in der Figur gezeigte Teil des Paneels 10 ist die Passagierseite eines Armaturenbrettpaneels und enthält ein Substrat 14, eine dekorative Abdeckung 16 und eine Reißnaht 18, die in der Abdeckung gebildet ist. Diese Elemente des Paneels 10 können unter Verwendung bekannter Materialien und Techniken hergestellt sein. Beispielsweise kann das Substrat 14 durch Spritzguss aus einem thermoplastischen Material wie glasgefülltem Polypropylen hergestellt sein, oder irgendeinem anderen Material oder einer Kombination aus Materialien, die dazu beträgt, die Gesamtform des Paneels 10 zu definieren, um die dekorative Abdeckung 16 zu stützen. Die Abdeckung 16 kann dem Fahrzeuginneren ein gewünschtes ästhetisches Aussehen verleihen und kann eine beliebige Anzahl von Materialschichten enthalten, wie eine dekorative Hautschicht (z. B. Leder oder einen texturierten Polymerfilm), eine Schaumpolsterschicht, eine Abstandshalter-Gewebeschicht und/oder andere Schichten. Die Abdeckung 16 kann mehrere Schichten enthalten, die zusammenlaminiert sind und sich über dem Substrat 14 befinden und/oder an diesem angebracht sind, oder mehrere getrennt gebildete Schichten enthalten. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Abdeckung ein Doppelschichtmaterial enthaltend eine Polymerschaumschicht, die mit einer Polymerhautschicht mit einer gekörnten oder texturierten Sichtfläche laminiert ist.
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Die Reißnaht 18 kann eine nicht sichtbare Reißnaht sein, die in der dekorativen Abdeckung 16 durch Laserkerben, Kerben mit einem kalten oder heißen Messer, Ultraschallkerben, Mikroperforieren, maschinelles Bearbeiten oder irgendein anderes Verfahren gebildet ist. Die Reißnaht 18 ist in der Abdeckung 16 entlang eines Pfads 20 gebildet und enthält ein oder mehrere Merkmale, durch die Beanspruchungen in der Abdeckung entlang des Pfads so konzentriert werden sollen, dass die Abdeckungsmaterialien während einer Airbagentfaltung an einer vorhersagbaren Stelle reißen. Die Reißnaht 18 kann die Beanspruchung kontinuierlich konzentrieren, z. B. in der Gestalt eines Schnitts, einer Nut oder einer Kerblinie, die in einer oder mehreren der Materialschichten der Abdeckung 16 gebildet ist, oder sie kann mehrere individuelle oder im gegenseitigen Abstand angeordnete Schnitte oder Löcher, die entlang des Reißnahtpfads 20 angeordnet sind, enthalten. Die Reißnaht 18 kann von einer Seite her (d. h. der sichtbaren oder der nicht sichtbaren Seite) der Abdeckung 16 gebildet sein, wobei sich die beanspruchungskonzentrierenden Merkmale teilweise oder vollständig durch jede Abdeckungsmaterialschicht oder Kombination von Materialschichten erstrecken.
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Das Substrat 14 hat eine äußere Oberfläche 22, die dem Inneren der Fahrzeugkabine zugewandt ist, zusammen mit einem Airbag-Türbereich 24 mit einem äußeren Umriss 26. Die Abdeckung 16 befindet sich über der äußeren Oberfläche 22 des Substrats 14 und über dem Airbag-Türbereich 24. Der Airbag-Türbereich 24 ist ein Bereich entlang des Substrats 14, von dem sich eine Airbagtür während der Airbagentfaltung öffnet, um eine Entfaltungsöffnung in dem Substrat freizugeben, durch die der Airbag in die Fahrzeugkabine eintritt, wenn er aufgeblasen wird. Die Airbagtür kann vorgebildet sein, oder sie kann während der Airbagentfaltung gebildet werden. Beispielsweise kann das Substrat 14 entlang eines Teils des Umrisses 26 durch Laserkerben oder Bearbeiten geschwächt sein, oder es kann eine Kerbe, Nut oder ein anderes beanspruchungskonzentrierendes Mittel, wie ein entlang des Umrisses 26 angeordnetes, eingeformtes Merkmal, haben, so dass sich das Substratmaterial entlang des geschwächten Umrisses während der Airbagentfaltung trennt, um die Airbagtür zu bilden. Alternativ kann das Substrat 14 einen eingeformten Spalt entlang eines Teils des Umrisses 26 enthalten, der Kanten der Airbagtür definiert, oder die Airbagtür kann eine getrennte Komponente sein, die durch ein Scharnier oder Seil an dem Substrat angebracht ist. Bei einem anderen Beispiel ist der Airbag-Türbereich 24 durch eine Öffnung in dem Substrat 14 definiert, und die Airbagtür ist Teil des Barunterliegenden Airbagmoduls 12.
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Der Umriss 26 stellt die äußere Form des Airbag-Türbereichs 24 dar und ist mit der Entfaltungsöffnung während der Airbagentfaltung assoziiert – d. h., ein Teil des Umrisses 26 kann mit dem Umriss der während der Airbagentfaltung gebildeten Entfaltungsöffnung geteilt werden. Der Umriss 26 enthält eine Scharnierseite 28, entlang deren die Airbagtür während der Airbagentfaltung in die Öffnungsstellung geschwenkt wird. In dem Beispiel nach 1 enthält der Umriss eine zweite Seite 30 gegenüber der Scharnierseite 28. Die zweite Seite 30 entspricht einer vorderen oder führenden Kante der Airbagtür, die sich in der durch den Pfeil in 1 angezeigten Richtung öffnet. Wie illustriert ist, erstreckt sich der Reißnahtpfad 20 entlang der Abdeckung 16, so dass Endteile 32, 34 des Pfads nichtorthogonal mit Bezug auf die Scharnierseite 28 und die gegenüberliegende zweite Seite 30 des Umrisses 26 des Airbag-Türbereichs 24 sind. Verschiedene Reißnahtpfade und Airbag-Türbereichsumrisse sind in den 2–6 illustriert, zusammen mit ihren jeweiligen Formen und relativen Orten.
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In 2 sind der Umriss 26 des Airbag-Türbereichs 24 und der Reißnahtpfad 20 nach 1 in der Draufsicht illustriert, wobei der Umriss als strichpunktierte Linie und der Reißnahtpfad als ausgezogene Linie angezeigt sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel divergiert jeder der Endteile 32, 34 des Pfads 20 von dem Umriss 26, wenn sich der Pfad entlang der Abdeckung in einer Richtung von der zweiten Seite 30 weg und zu der Scharnierseite 28 des Umrisses hin erstreckt. Ein mittlerer Teil 36 des Reißnahtpfads 20 ist entlang und im Allgemeinen parallel zu der zweiten Seite 30 des Umrisses 26 angeordnet. Bei diesem speziellen Beispiel enthält der Umriss 26 auch eine dritte und vierte Seite 38, 40, die sich zwischen der Scharnierseite 28 und der zweiten Seite 30 so erstrecken, dass die Form des Umrisses im Allgemeinen rechteckig ist und die Endteile 32, 34 von der dritten und der vierten Seite 38, 40 divergieren. Ein Divergenzwinkel α ist zwischen jedem Paar von Endteilen 32, 34 und Seiten 38, 40 definiert. Der Winkel α ist größer 0 Grad und kleiner als oder gleich 90 Grad, und er kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich beispielsweise der besonderen Geometrie des Airbag-Türbereichs 24. Bei einem Ausführungsbeispiel liegt der Winkel α in einem Bereich von 15 bis 75 Grad. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel liegt der Winkel α in einem Bereich von 30 bis 60 Grad. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Winkel α größer als 0 Grad und kleiner als oder gleich 60 Grad. Andere mögliche Bereiche für den Divergenzwinkel α enthalten 5 bis 30 Grad, 5 bis 45 Grad, 5 bis 60 Grad, 5 bis 75 Grad, 30 bis 45 Grad, 30 bis 75 Grad, 45 bis 60 Grad, 45 bis 75 Grad und 60 bis 75 Grad. Wenn der Reißnahtpfad 20 und/oder der Umriss 26 dort, wo sie divergieren, gekrümmt sind, kann der Winkel α variabel sein und durch den Winkel zwischen entlang der Krümmung(en) verlaufenden Tangenten bestimmt sein.
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Bei einem Ausführungsbeispiel befindet sich zumindest ein Teil der Reißnaht 18 entlang eines Bereichs 42 hoher Entfaltungsbeanspruchung der Abdeckung 16 (gezeigt in 1). Der Bereich 42 ist ein lokalisierter Bereich der Abdeckung 16, entlang dessen sich die maximalen Abdeckungsbeanspruchungen während der Airbagentfaltung befinden, selbst bei Abwesenheit der Reißnaht 18. Mit anderen Worten, wenn sich die darunterliegende Airbagtür während der Airbagentfaltung unter der Kraft des sich ausdehnenden Airbags öffnet, ist die Beanspruchungsverteilung entlang der Abdeckung nahe des Airbag-Türbereichs ungleichförmig. Darüber hinaus liegen die maximalen Beanspruchungen nicht notwendigerweise direkt über den Kanten der Airbagtür. Es wurde gefunden, dass die maximalen Abdeckungsbeanspruchungen entlang einer Linie oder eines Pfads liegen können, die/der sich von dem Airbag-Türbereich 24 weg und entlang der Abdeckung in einer Richtung erstreckt, die nichtorthogonal zu der Scharnierseite 28 des Umrisses 26 des Airbag-Türbereichs 24 oder zu der Scharnierseite der Airbagtür ist. Der Bereich 42 hoher Entfaltungsbeanspruchung ist ein Bereich, der sich entlang dieser Linie der maximalen Abdeckungsbeanspruchungen befindet. Beispielsweise kann der Bereich 42 eine Breite haben, die größer als 0 und kleiner als oder gleich 10 mm, 25 mm oder 50 mm ist, wobei die Linie der maximalen Abdeckungsbeanspruchungen sich in der Mitte der Breite befindet. Der Ort des Bereichs der hohen Entfaltungsbeanspruchung kann auf verschiedene Weise bestimmt werden, wie durch Analyse finiter Elemente, Experimente mit verschiedenen Divergenzwinkeln oder andere empirische Verfahren.
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Der Reißnahtpfad 20 nach den 1 und 2 divergiert von dem Umriss 26 des Airbag-Türbereichs 24 entlang des Bereichs 42 hoher Entfaltungsbeanspruchung für eine bestimmte Abdeckung 16 und Airbag-Türbereichsgeometrie. Zusätzlich liegt, obgleich der mittlere Teil 36 des Reißnahtpfads 20 entlang der zweiten Seite 30 des Umrisses 26 liegt oder dieser folgt, kein Teil des Pfads 20 direkt über dem Umriss 26. Die Linie der maximalen Abdeckungsbeanspruchungen, die während der Airbagentfaltung auftreten, kann außerhalb des Airbag-Türbereichs 24 so liegen, dass der Teil des Bereichs hoher Entfaltungsbeanspruchung, der mit der vorderen oder führenden Kante der Airbagtür assoziiert ist, nicht entlang der zweiten Seite 30 des Umrisses 26 zentriert ist. Der mittlere Teil 36 des Reißnahtpfads 20 der 1 und 2 befindet sich demgemäß außerhalb des Airbag-Türbereichs 24, um dazu beizutragen, die mit dem Reißen des Abdeckungsmaterials assoziierten Airbag-Aufblasenergieverluste herabzusetzen. Somit kann sich die gesamte Reißnaht 18 außerhalb des Umrisses 26 des Airbag-Türbereichs 24 befinden. Wie in 3 gezeigt ist, ist es auch möglich, dass ein Teil des Reißnahtpfads 20 direkt über einem Teil des Umrisses 26 liegt. In diesem Fall liegt der mittlere Teil 36 des Pfads 20 direkt über der zweiten Seite 30 des Umrisses. Die Konfiguration nach 3 kann in einigen Fällen erwünscht sein, wie wenn der Raum beschränkt ist oder wenn der mittlere Teil der Reißnaht unter Verwendung des darunterliegenden Airbag-Türbereichs als eines Ausrichtungsmittels während der Herstellung gebildet wird.
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In 4 ist ein anderes Beispiel gezeigt, bei dem der mittlere Teil 36 eines andersgearteten Reißnahtpfads 120 direkt über einem Teil des Umrisses 26 des Airbag-Türbereichs 24 liegt. Bei diesem Beispiel enthält das Substrat einen ersten und einen zweiten Airbag-Türbereich 24, 124 mit jeweiligem Umriss 26, 126. Jeder Umriss 26, 126 hat eine jeweilige Scharnierseite 28, 128, entlang deren eine erste und eine zweite Airbagtür während der Airbagentfaltung in die Offenstellung und voneinander weg geschwenkt werden. Bei diesem Beispiel enthält der Reißnahtpfad 120, entlang dessen die Reißnaht gebildet ist, zusätzliche Endteile 132, 134. Jeder der Endteile 132, 134 divergiert von dem zweiten Umriss 126, wenn er sich entlang der Abdeckung von dem mittleren Teil 36 des Reißnahtpfads und zu der Scharnierseite 128 des zweiten Umrisses 126 hin erstreckt. Die beiden Bereiche 24, 124 sind entlang einer Grenzlinie einander benachbart, die in diesem Fall entlang des mittleren Teils 36 des Reißnahtpfads 120, der sich zwischen den Scharnierseiten 28, 128 befindet, verläuft. Somit enthält der Reißnahtpfad 120 nach 4 vier Endteile 32, 34, 132, 134, die sich jeweils von dem mittleren Teil 36 und von den Airbag-Türbereichen 24, 124 weg erstrecken. Bei diesem Beispiel divergiert jeder der Endteile von einer Seite eines der Umrisse 26, 126. Genauer gesagt, der Endteil 32 divergiert von der Seite 38, der Endteil 34 divergiert von der Seite 40, der Endteil 132 divergiert von der Seite 138, und der Endteil 134 divergiert von der Seite 140, da sich jeder Endteil entlang der Abdeckung zu der jeweiligen Scharnierseite 28, 128 des ersten und des zweiten Umrisses 26, 126 hin erstreckt. Jeder Endteil 32, 34, 132, 134 kann einen Divergenzwinkel mit einem der Umrisse im Einklang mit der vorstehenden Beschreibung bilden, und jeder Divergenzwinkel kann derselbe oder unterschiedlich sein.
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In 5 ist ein anderes Beispiel gezeigt, in welchem der mittlere Teil 36 eines andersgearteten Reißnahtpfads 220 direkt über einem Teil der Umrisse 26, 126 der Airbag-Türbereiche 24, 124 nach 4 liegt. Bei diesem Beispiel enthält der Reißnahtpfad 220, entlang dessen die Reißnaht gebildet ist, gegenüberliegende Endteile 232, 234, die sich von dem mittleren Teil 36 so erstrecken, dass der Reißnahtpfad 220 eine gerade Linie ist. Jeder der Endteile 232, 234 divergiert von beiden Umrissen 26, 126 unter einem Divergenzwinkel von 90 Grad. Somit enthält der Reißnahtpfad 220 nach 5 zwei Endteile 232, 234, die sich jeweils von dem mittleren Teil 36 und von den Airbag-Türbereichen 24, 124 weg erstrecken. Bei diesem Beispiel divergiert der Endteil 232 von den Seiten 38, 138 der Umrisse 26, 126, und der Endteil 234 divergiert von den Seiten 40, 140 der Umrisse. In einigen Fällen liegt der Bereich hoher Entfaltungsbeanspruchung, der mit benachbarten Airbag-Türbereichen assoziiert ist, entlang einer geraden Linie entlang der Grenzlinie.
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6 illustriert ein Beispiel für einen nicht rechteckigen Airbag-Türbereich 324, der in dem Paneelsubstrat enthalten sein kann. Der Umriss 326 des illustrierten Airbag-Türbereichs 324 enthält eine Scharnierseite 328 und eine gekrümmte Seite 330. Ein Teil der gekrümmten Seite 330 liegt der Scharnierseite 328 gegenüber, und Enden der gekrümmten Seite befinden sich auf der Scharnierseite. Wie bei den vorbeschriebenen Beispielen der Reißnahtpfade divergiert der illustrierte Reißnahtpfad 320 von dem Umriss 326 des Airbag-Türbereichs, wenn er sich entlang der Abdeckung zu der Scharnierseite 328 des Umrisses hin erstreckt. Der Ort des Reißnahtpfads 320 relativ zu dem Umriss 326 ist in Übereinstimmung mit der Erkenntnis, dass der Bereich hoher Entfaltungsbeanspruchung der Abdeckung nicht notwendigerweise der Form des Airbag-Türumrisses folgt. In diesem Fall divergiert der mittlere Teil 336 des Reißnahtpfads 320 sowie jeder der Endteile 332, 334 von dem Umriss 326.
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7 illustriert noch ein anderes Beispiel für einen nicht rechteckigen Airbag-Türbereich 424, der als Teil des Paneelsubstrats enthalten sein kann. Der Umriss 426 des illustrierten Airbag-Türbereichs 424 enthält eine Scharnierseite 428 und eine gegenüberliegende zweite Seite 430, zusammen mit einer dritten und einer vierten Seite 432, 434, die die Scharnierseite und die zweite Seite, die einander gegenüberliegen, verbinden. Bei diesem Beispiel ist die zweite Seite 430 kürzer als die Scharnierseite 428, so dass die Gesamtform des Umrisses 426 im Allgemeinen trapezförmig ist. Wie bei den vorbeschriebenen Beispielen von Reißnahtpfaden ist der illustrierte Reißnahtpfad 420 nichtorthogonal zu sowohl der Scharnierseite 428 als auch der gegenüberliegenden Seite 430 des Umrisses 426. Der Reißnahtpfad 420 hat im Allgemeinen eine offene U-Form, ähnlich denjenigen bei einigen der vorbeschriebenen Beispiele. Das heißt, dass die Endteile 432, 434 des Reißnahtpfads 420 (d. h. die aufrechten Seiten der U-Form) nicht parallel sind, wobei sie divergieren, wenn sie sich von dem mittleren Teil 436 (d. h. dem Boden der U-Form) weg in einer Richtung zu der Scharnierseite 428 des Umrisses 426 hin erstrecken. Anders gesagt, ein zwischen dem mittleren Teil 436 des Pfads 420 und jedem der Endbereiche 432, 434 des Pfads gebildeter Winkel β ist ein stumpfer Winkel (0 < β ≤ 180). Dasselbe kann für die Winkel gesagt werden, die zwischen der zweiten und der dritten Seite 430, 432 und der zweiten und der vierten Seite 430, 434 des Umrisses 426 gebildet sind. Wie in dem Beispiel nach 7 gezeigt ist, kann der Reißnahtpfad 420 entlang der Form des Umrisses 426 liegen oder dieser folgen. Mit anderen Worten, der Reißnahtpfad muss nicht notwendigerweise von dem Umriss des Airbag-Türbereichs divergieren, um den Nutzen einer nichtorthogonalen Reißnahtform zu realisieren. Es wird angenommen, dass Airbagtüren und assoziierte Airbag-Türbereiche aller Formen und Größen zu Bereichen mit hoher Entfaltungsbeanspruchung, die sich von der Seite-zu-Seite-Mitte des Airbag-Türbereichs weg erstrecken, führen können und dass das Bilden von Reißnähten in darüberliegenden Abdeckungen entlang eines Pfads, der derartigen Bereichen hoher Entfaltungsbeanspruchung folgt, demgemäß eine bessere Reißnahtfunktion fördern und/oder Airbag-Entfaltungsenergieverluste verringern kann.
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Ein Verfahren zum Herstellen verschiedener Ausführungsbeispiele des vorbeschriebenen Fahrzeug-Innenpaneels kann die Schritte enthalten: Bereitstellen des Substrats, Bilden der Reißnaht in der dekorativen Abdeckung entlang des gewünschten Pfads und Anordnen der Abdeckung über dem Substrat. Der Reißnahtpfad kann so gebildet sein, dass, wenn sich die Abdeckung über dem Substrat befindet, ein Teil des Pfads einem Teil des Umrisses des Airbag-Türbereichs des Substrats folgt und ein anderer Teil des Pfads von dem Umriss zu einem Ort außerhalb des Airbag-Türbereichs hin divergiert. Das Verfahren kann zusätzliche Schritte enthalten, und die Schritte werden nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge durchgeführt. Beispielsweise kann der Schritt des Anordnens der Abdeckung über dem Substrat durchgeführt werden, bevor die Reißnaht gebildet wird. Insbesondere kann die Abdeckung mit dem Substrat zusammengesetzt sein, und der Ort des Umrisses des Airbag-Türbereichs kann bekannt sein. Die Reißnaht kann in der Anordnung durch Mikroperforation der Abdeckung oder einer Schicht der Abdeckung von der sichtbaren Seite der Abdeckung her entlang des vorbeschriebenen Reißnahtpfads gebildet werden. Alternativ kann die Reißnaht in dem dekorativen Abdeckungsmaterial gebildet werden, wonach die gebildete Reißnaht über dem Substrat an der gewünschten Stelle angeordnet wird. Dieses Verfahren kann mit jeder Airbag-Türbereichsform und mit jeder Anzahl von Airbag-Türbereichen verwendet werden, einschließlich eines Paars von Airbag-Türbereichen, die entlang einer Grenzlinie einander benachbart sind. Wenn es erwünscht ist, die Reißnaht entlang des Bereichs hoher Entfaltungsbeanspruchung der Abdeckung zu bilden, kann das Verfahren weiterhin den Schritt des Erhaltens von Informationen, die auf den Ort des Bereichs hoher Entfaltungsbeanspruchung bezogen sind, enthaltend den Ort der Linie maximaler Beanspruchung, enthalten. Die Reißnaht kann dann entlang eines Pfads entsprechend dem Ort des Bereichs hoher Entfaltungsbeanspruchung gebildet werden.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass das Vorstehende eine Beschreibung eines oder mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung ist. Die Erfindung ist nicht auf die hier offenbarten, besonderen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern ist stattdessen ausschließlich durch die beiliegenden Ansprüche definiert. Weiterhin beziehen sich die in der vorstehenden Beschreibung enthaltenen Feststellungen auf spezielle Ausführungsbeispiele und sind nicht als Beschränkungen des Bereichs der Erfindung oder der Definition von in den Ansprüchen verwendeten Begriffen auszulegen, ausgenommen wo vorstehend ein Begriff oder ein Satz ausdrücklich definiert ist. Verschiedene andere Ausführungsbeispiele und verschiedene Änderungen und Modifikationen der offenbarten Ausführungsbeispiele sind für den Fachmann offensichtlich. Alle derartigen Ausführungsbeispiele, Änderungen und Modifikationen sind als in dem Bereich der angefügten Ansprüche enthalten anzusehen.
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Die in dieser Beschreibung und den Ansprüchen verwendeten Begriffe ”zum Beispiel”, ”beispielsweise”, ”wie” und ”gleich” sowie die Verben ”aufweisend”, ”habend”, ”enthaltend” und ihre anderen Verbformen, wenn sie in Verbindung mit einer Auflistung einer oder mehrerer Komponenten oder anderer Gegenstände verwendet werden, sind jeweils als nicht abschließend auszulegen, was bedeutet, dass die Auflistung nicht als andere, zusätzliche Komponenten oder Gegenstände ausschließend zu betrachten ist. Andere Begriffe sind unter Verwendung ihrer weitesten vernünftigen Bedeutung auszulegen, sofern sie nicht in einem Zusammenhang verwendet werden, der eine unterschiedliche Interpretation erfordert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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