DE102013224266B4 - Strukturteil für einen fahrzeugsitz und fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Strukturteil für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie einen Fahrzeugsitz.
- Stand der Technik
- Aus dem Stand der Technik sind als Drahtbügel ausgeführte Bügel bekannt, die an ein geschlossenes Profil eines Strukturteils, insbesondere einer Rückenlehnenstruktur oder einer Sitzunterbaustruktur eines Fahrzeugsitzes, angebunden sind, indem die Drahtbügel von außen an das geschlossene Profil angelegt und mit diesem verschweißt sind. Solche Drahtbügel dienen beispielsweise einer Gurtumlenkung eines teilweise in einer Rückenlehne integrierten Fahrzeuggurtsystems oder sind Bestandteil eines Kindersitzbefestigungssystems, beispielsweise eines normierten ISOFIX-Systems. Zur Vermeidung eines Versagens der Schweißnähte, das zu einem Ablösen der Drahtbügel von dem geschlossenen Profil führen könnte, ist eine sehr aufwendige und kostenintensive Überwachung der Schweißprozesse notwendig.
- Aus der
DE 10 2004 004 376 B3 ist ein ISOFIX-Bügel eines Fahrzeugsitzes bekannt, der mit einem ersten Ende außen auf einem als Quertraverse ausgebildeten geschlossenen Profil aufliegt und mit diesem verschweißt ist. Ein zweites Ende des ISOFIX-Bügels ist an einem Beschlag 5 angeschweißt. - Die
WO 2011/107193 A1 - Die
US 2004/0080194 A1 - Aus der
US 7,441,823 B2 ist ein Kindersitzbefestigungs-Strukturteil für ein Fahrzeug bekannt, mit einem geschlossenen Profil und einem an dem geschlossenen Profil angebundenen Bügel, wobei der Bügel derart abschnittsweise im Inneren des geschlossenen Profils und abschnittsweise außerhalb des geschlossenen Profils angeordnet ist, dass der Bügel formschlüssig an dem geschlossenen Profil fixiert ist. - Die
DE 10 2012 004 465 A1 offenbart einen Rahmen eines Fahrzeugsitzes, der zwei Seitenteile und mindestens einen Querträger aufweist, die jeweils als Hohlprofil gefertigt sind, wobei die Seitenteile und/oder der Querträger jeweils ein rollgeformtes Hohlprofil ist. - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Strukturteil für einen Fahrzeugsitz mit einem geschlossenes Profil und einem daran angebundenen Bügel zur Verfügung zu stellen, bei dem der Bügel, insbesondere zusätzlich zu einer Schweißverbindung, formschlüssig und sicher an dem Profil angebunden ist und einen Fahrzeugsitz durch Verwendung eines solchen Strukturteils mit einem entsprechend angebundenen Bügel zu verbessern.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Strukturteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass der Bügel abschnittsweise im Inneren des geschlossenen Profils und abschnittsweise außerhalb des geschlossenen Profils des Strukturteils angeordnet ist, kann der Bügel auf einfache Weise in mindestens einer Raumrichtung formschlüssig an dem geschlossenen Profil fixiert werden. Die mindestens eine Raumrichtung kann durch entsprechende Auslegung des Bügels und des Profils beliebig im Raum orientiert sein und liegt vorzugsweise in oder entgegen der Hauptbelastungsrichtung des Bügels. Der Bügel liegt abschnittsweise geschützt im Inneren des geschlossenen Profils, das heißt in dem dort zur Verfügung stehenden Bauraum. Dennoch ist ein Funktionsbereich des Bügels, beispielsweise zur Gurtumlenkung oder Kindersitzanbindung, zugänglich außerhalb des geschlossenen Profils angeordnet.
- Ein erfindungsgemäßes Strukturteil umfasst wenigstens ein geschlossenes Profil und wenigstens einen an diesem geschlossenen Profil angebundenen Bügel, kann jedoch auch zusätzlich weitere Strukturteil-Bauteile umfassen. Strukturteile für einen Fahrzeugsitz sind beispielsweise Lehnenstrukturen für Rückenlehnen, Sitzteilstrukturen für Sitzteile oder Querträger einer Fahrzeugkarosserie, an die ISOFIX-Bügel für die Befestigung von Kindersitzen in einem Fahrzeugsitz angebunden sind.
- Das geschlossene Profil des Strukturteils weist wenigstens eine Öffnung auf, durch die der Bügel aus dem Inneren des geschlossenen Profils nach außen austritt. Auf diese Weise lässt sich mit einfachen Mitteln ein Formschluss zwischen dem Bügel und dem geschlossenen Profil erzeugen. Vorzugsweise weist das geschlossene Profil zwei Öffnungen in einer Profilfläche auf, durch die jeweils zwei, insbesondere symmetrisch zueinander ausgebildete, Bügelabschnitte hindurch verlaufen. Eine zusätzliche Abstützung gegen ein Verkippen des Bügels wird erreicht, indem das geschlossene Profil vier Öffnungen aufweist, von denen jeweils zwei Öffnungen in zwei sich gegenüber liegenden Profilflächen ausgebildet sind. Der Bügel tritt dann an den beiden sich gegenüber liegenden Profilflächen aus dem geschlossenen Profil nach außen aus.
- Die formschlüssige Anbindung des Bügels an das geschlossene Profil des Strukturteils wird vorzugsweise zur weiteren Erhöhung der Festigkeit durch eine zusätzliche Schweißverbindung ergänzt. Dazu sind an sich bekannten Schweißverfahren geeignet, insbesondere Metallaktivgasschweißen (MAG-Schweißen) und/oder Laserschweißen. Vorzugsweise sind die Schweißnähte – bezogen auf das geschlossene Profil – von außen geschweißt.
- Der Bügel ist besonders kostengünstig herstellbar, indem er als Drahtbügel aus einem gebogenen Draht, mit insbesondere kreisrundem Querschnitt, ausgeführt ist. Der Bügel könnte jedoch auch durch ein anderes, an sich bekanntes Fertigungsverfahren hergestellt sein, beispielsweise als Druckgussteil oder als gefrästes Bauteil ausgeführt sein.
- Als geschlossene Profile des Strukturteils kommen vorzugsweise Profilrohre mit beliebigem Querschnitt, vorzugsweise Vierkantrohre, insbesondere aus Stahl, zum Einsatz. Die Profilrohre sind vorteilhafterweise geschweißte oder gezogene Rohre oder durch Rollformen hergestellte Profile. Es sind jedoch auch geschlossene Profile denkbar, die durch ein Zusammenfügen einzelner Blechteile entstehen, beispielsweise durch ein Fügen eines Hutprofils auf ein weitgehend ebenes Blech.
- Vorzugsweise werden geschlossene Profile verwendet, die durch Rollformen hergestellt sind und deren zur Anbindung des Bügels benötigten Öffnungen vor dem Rollformen im Band vorgestanzt sind. Die Öffnungen können aber auch nachträglich in das Profil eingebracht werden, beispielsweise mittels Bohren.
- Unter dem Begriff geschlossenes Profil sind Profile zu verstehen, die eine längliche Erstreckung haben und deren Querschnitt bis auf eine eventuelle Stoßkante geschlossen ist. Die in Richtung der länglichen Erstreckung gelegenen Enden der geschlossenen Profile können jedoch offen sein, wie beispielsweise bei einem abgelängten Rohr.
- Die Festigkeit der Anbindung des Bügels an das geschlossene Profil wird bedarfsweise erhöht, indem das geschlossene Profil im Bereich der Anbindung des Bügels von einem weiteren Strukturteil-Bauteil, insbesondere einem Aufnahmeblech zur Befestigung eines Gurtretraktors, zumindest abschnittsweise umgriffen wird. Die Steifigkeit des Profils wird dadurch erhöht. Das weitere Strukturteil-Bauteil weist Öffnungen auf, die mit den Öffnungen des geschlossenen Profils zum Austritt des Bügels aus dessen Innerem fluchten, so dass der Bügel auch das umgreifende Strukturteil-Bauteil durchläuft.
- Ein Fahrzeugsitz mit einem Strukturteil, insbesondere einer Lehnenstruktur, das zumindest ein geschlossenes Profil mit einem erfindungsgemäß angebundenen Bügel umfasst, kann kostengünstiger hergestellt werden und benötigt im Bereich der Bügelanbindung weniger Bauraum, da der Drahtbügel abschnittsweise im Inneren des geschlossenes Profils angeordnet ist. Der zusätzliche Formschluss zwischen Bügel und Profil bewirkt zudem eine erhöhte Sicherheit gegen ein Lösen des Bügels vom Fahrzeugsitz.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine schematische, perspektivische Ansicht einer hinteren Fahrzeugsitzreihe, bestehend aus einem 40%-Sitz und einem 60%-Sitz, -
2 : eine perspektivische Ansicht einer ersten Lehnenstruktur und einer zweiten Lehnenstruktur des 60%-Sitzes aus1 , -
3 : eine weitere perspektivische Ansicht der ersten Lehnenstruktur und der zweiten Lehnenstruktur des 60%-Sitzes aus1 , -
4 : eine perspektivische Ansicht auf die Vorderseite eines oberen Profilrohres der ersten Lehnenstruktur mit einem an das Profilrohr angebundenen ersten Bügel zur Gurtumlenkung, -
5 : eine perspektivische Ansicht auf die Rückseite der Anordnung aus4 , -
6 : eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels in einer der4 entsprechenden Ansicht, -
7 : eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels in einer der5 entsprechenden Ansicht, -
8 : eine perspektivische Ansicht auf die Vorderseite eines unteren Profilrohres der ersten-Lehnenstruktur mit einem an das Profilrohr angebundenen zweiten Bügel eines ISOFIX-Kindersitzbefestigungssystems und -
9 : eine perspektivische Ansicht auf die Unterseite der Anordnung aus8 . - Eine Fahrzeugsitzreihe
1 , insbesondere eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges, umfasst einen ersten Fahrzeugsitz2 und einen zweiten Fahrzeugsitz3 . Die Fahrzeugsitzreihe1 ist im Verhältnis 60:40 geteilt. Der erste Fahrzeugsitz2 ist als 60%-Sitz ausgebildet und weist genau zwei Sitzplätze auf. Der zweite Fahrzeugsitz3 ist als 40%-Sitz ausgebildet und weist genau einen Sitzplatz auf. - Der erste Fahrzeugsitz
2 wird nachfolgend in einem kartesischen Koordinatensystem beschrieben, das durch drei senkrecht aufeinander stehende Raumrichtungen definiert ist. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten ersten Fahrzeugsitz2 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten zweiten Fahrzeugsitz1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse. - Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines Insassen des ersten Fahrzeugsitzes
2 in normaler Sitzposition, wobei der erste Fahrzeugsitz2 wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist und die Lehne annähernd senkrecht in Vertikalrichtung z steht. Die Fahrzeugsitzreihe1 und damit der erste Fahrzeugsitz2 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden. - Der erste Fahrzeugsitz
2 weist eine erste Lehne10 , eine zweite Lehne20 und ein Sitzteil30 auf, wobei die Breite des Sitzteils30 in Querrichtung y ungefähr der Summe der Breiten von erster Lehne10 und zweiter Lehne20 entspricht. Die Breite der ersten Lehne10 entspricht der Breite der Lehne des zweiten Fahrzeugsitzes3 . Die Breite der zweiten Lehne20 beträgt annähernd die Hälfte der Breite der ersten Lehne10 . - Die erste Lehne
10 umfasst eine erste Lehnenstruktur100 und ein die erste Lehnenstruktur100 abdeckendes Polster. Die zweite Lehne20 umfasst eine zweite Lehnenstruktur200 und ein die zweite Lehnenstruktur200 abdeckendes Polster. Das Sitzteil30 umfasst eine Sitzteilstruktur und ein die Sitzteilstruktur abdeckendes Polster. - Die erste Lehnenstruktur
100 und die Sitzteilstruktur sind Strukturteile des ersten Fahrzeugsitzes2 und bestehen jeweils aus mehreren Strukturteil-Bauteilen. - Die erste Lehne
10 und die zweite Lehne20 sind um eine parallel zur Querrichtung y verlaufende Lehnendrehachse A schwenkbar. Hierzu ist die erste Lehnenstruktur100 mittels zweier Beschläge50 an der Sitzteilstruktur angebunden. Die Beschläge50 ermöglichen ein Verriegeln der ersten Lehne10 relativ zum Sitzteil, so dass die Lehne10 bei verriegelten Beschlägen50 nicht um die Lehnendrehachse A geschwenkt werden kann. Die zweite Lehnenstruktur200 ist mittels zweier Drehlager60 drehbar an der Sitzteilstruktur angebunden. - Ein Schloss
70 ist oberhalb der Lehnendrehachse A an der zweiten Lehnenstruktur200 befestigt und mit einem an der ersten Lehnenstruktur100 befestigten Schließbolzen75 verriegelbar. Bei mit dem Schließbolzen75 verriegeltem Schloss70 können die erste Lehne10 und die zweite Lehne20 nur gemeinsam um die Lehnendrehachse A geschwenkt werden, so dass auch die zweite Lehne20 bei verriegelten Beschlägen50 nicht um die Lehnendrehachse A geschwenkt werden kann. Ist das Schloss70 entriegelt, so kann die zweite Lehne20 unabhängig von der ersten Lehne10 vorgeschwenkt werden. - Eine an sich bekannte verriegelbare Sitzschienenanordnung
32 ermöglicht eine Einstellbarkeit der Längsposition des ersten Fahrzeugsitzes2 . - In der ersten Lehne
10 ist an der ersten Lehnenstruktur100 ein in den Figuren nicht dargestellter Gurtretraktor eines Fahrzeuggurtsystems für den mittleren Sitzplatz der Fahrzeugsitzreihe1 befestigt. In einem oberen Bereich der Lehne tritt das Gurtband des Fahrzeuggurtsystems an einem Gurtaustrittspunkt25 aus der ersten Lehne10 aus. - Im Übergangsbereich zwischen der ersten Lehne
10 und dem Sitzteil30 sind zwei als Bügel ausgebildete ISOFIX-Bügel180 eines ISOFIX-Kindersitzbefestigungssystems vorgesehen und vorliegend an der ersten Lehnenstruktur100 angebunden. Alternativ können die ISOFIX-Bügel180 auch an der Sitzteilstruktur, insbesondere einem Profilrohr der Sitzteilstruktur, befestigt sein. - Die erste Lehnenstruktur
100 umfasst einen aus einem oberen Profilrohr110 , einem unteren Profilrohr120 , und zwei seitlichen Profilrohren130 gebildeten Rahmen, der mit einem Grundblech140 geschlossen ist. Das obere Profilrohr110 und das untere Profilrohr120 sind parallel zur Querrichtung y ausgerichtet. Die zwei seitlichen Profilrohre130 verlaufen bei aufrecht stehender erster Lehne10 weitgehend parallel zur Vertikalrichtung z und sind in den beiden äußeren Bereichen der ersten Lehnenstruktur100 angeordnet. Die Profilrohre110 ,120 ,130 sind vorliegend als geschlossene Vierkantprofilrohre aus Stahl ausgebildet, insbesondere als geschlossene rollgeformte Profile. - Das der zweiten Lehnenstruktur
200 zugewandte seitliche Profilrohr130 ist in seinem oberen Bereich mittels eines Aufnahmeblechs150 mit dem oberen Profilrohr110 verbunden. Das Aufnahmeblech150 dient zudem der Befestigung des Gurtretraktors. - Beide Übergangsbereiche zwischen den beiden seitlichen Profilrohren
130 und dem unteren Profilrohr120 sind mittels jeweils eines Knotenblechs160 verbunden. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels sind die beiden seitlichen Profilrohre130 zusätzlich in das untere Profilrohr120 eingesteckt, insbesondere formschlüssig eingesteckt. - Das obere Profilrohr
110 ist als rechteckiges Vierkantprofil ausgebildet und weist eine erste Profilfläche111 , eine zweite Profilfläche112 , eine dritte Profilfläche113 und eine vierte Profilfläche115 auf, die weitgehend eben sind. Je zwei Profilflächen111 ,112 ,113 ,115 sind über Radienbereiche miteinander verbunden, so dass das obere Profilrohr100 einen rechteckigen Querschnitt mit vier abgerundeten Eckbereichen hat. - Der verwendete Begriff Profilflächen für einzelne Wandabschnitte der Profilrohre
110 ,120 ist nicht streng mathematisch auszulegen. Eine Profilfläche stellt vielmehr einen im Vergleich zu den Querschnitten der Profilrohre110 ,120 dünnen Wandabschnitt mit einer inneren und einer äußeren Oberfläche dar. Der Abstand zwischen innerer und einer äußerer Oberfläche der Profilfläche ergibt sich aus der Materialdicke des jeweiligen Profilrohrs110 ,120 . - Die Flächennormalen der ersten Profilfläche
111 und der dritten Profilfläche113 verlaufen weitgehend in Längsrichtung x, wobei die erste Profilfläche111 in Fahrtrichtung vor der dritten Profilfläche113 angeordnet ist. Die dritte Profilfläche113 liegt am Grundblech140 an. - Die Flächennormalen der zweiten Profilfläche
112 und der vierten Profilfläche115 verlaufen weitgehend in Vertikalrichtung z, wobei die zweite Profilfläche112 in Vertikalrichtung z unterhalb der vierten Profilfläche115 angeordnet ist. - Die dritte Profilfläche
113 weist zwei erste Öffnungen114 auf, die jeweils als in Vertikalrichtung z orientierte Langlöcher ausgebildet sind und in Querrichtung y zueinander versetzt angeordnet sind. Die vierte Profilfläche115 weist zwei zweite Öffnungen116 auf, die jeweils als in Längsrichtung x orientierte Langlöcher ausgebildet sind und in Querrichtung y zueinander versetzt angeordnet sind. - Ein erster Bügel
170 , der vorliegend als Drahtbügel ausgeführt ist und als Gurtumlenkbügel des zuvor beschriebenen Fahrzeuggurtsystems dient, hat vorliegend einen kreisrunden Querschnitt und eine mehrfach abgewinkelte U-Form. Ein erster Bügelabschnitt171 verläuft linear und parallel zur Querrichtung y. An beide Enden des ersten Bügelabschnitts171 schließt sich jeweils ein zweiter Bügelabschnitt172 an, der die Form eines Viertelkreises hat. Die dem ersten Bügelabschnitt171 abgewandten Enden der beiden zweiten Bügelabschnitte172 gehen in jeweils einen linear geformten dritten Bügelabschnitt173 über. Die beiden dritten Bügelabschnitte173 verlaufen parallel zueinander und senkrecht zum ersten Bügelabschnitt171 , vorliegend parallel zur Längsrichtung x nach hinten. An die den zweiten Bügelabschnitten172 abgewandten Enden der beiden dritten Bügelabschnitte173 schließt sich jeweils ein vierter Bügelabschnitt174 an, der kreissegmentförmig verläuft und mit jeweils einem fünften, linearen Bügelabschnitt175 verbunden ist. Die beiden fünften Bügelabschnitte175 schließen mit den jeweils dritten Bügelabschnitten173 einen Winkel zwischen 95° und 120° ein. An die den vierten Bügelabschnitten174 abgewandten Enden der beiden fünften Bügelabschnitte175 schließt jeweils ein sechster Bügelabschnitt176 an, der parallel zur Vertikalrichtung z und rechtwinklig zu den dritten Bügelabschnitten173 verläuft. Die von den fünften Bügelabschnitten175 abgewandten Enden der sechsten Bügelabschnitte176 definieren jeweils ein Bügelende177 . - Der erste Bügelabschnitt
171 , die beiden zweiten Bügelabschnitte172 und die beiden dritten Bügelabschnitte173 sind außerhalb des oberen Profilrohrs110 angeordnet. Die beiden fünften Bügelabschnitte175 verlaufen vollständig innerhalb des oberen Profilrohrs110 . Im Bereich der vierten Bügelabschnitte174 verläuft der erste Bügel170 durch die beiden zweiten Öffnungen116 , so dass ein Teil der beiden vierten Bügelabschnitte174 im Inneren und der übrige Teil der beiden vierten Bügelabschnitte174 außerhalb des oberen Profilrohrs110 angeordnet ist. Der erste Bügelabschnitt171 dient als Funktionsbereich der Gurtumlenkung. - Wie in den
4 und5 dargestellt, ist der erste Bügel170 an dem oberen Profilrohr110 angebunden. Dazu liegen auf der Außenseite des Profilsrohrs110 die beiden dritten Bügelabschnitte173 auf der vierten Profilfläche115 auf. Die beiden sechsten Bügelabschnitte176 liegen von innen an der dritten Profilfläche113 an. Ein Teil der sechsten Bügelabschnitte176 verdeckt dabei jeweils eine der beiden ersten Öffnungen114 in der dritten Profilfläche113 . Die beiden dritten Bügelabschnitte173 sind jeweils mittels einer Schweißnaht190 mit der vierten Profilfläche115 verbunden. Die beiden sechsten Bügelabschnitte176 sind jeweils im Randbereich der beiden ersten Öffnungen114 mittels einer Schweißnaht190 mit der dritten Profilfläche113 verbunden. - In einer in den
6 und7 dargestellten Abwandlung des Ausführungsbeispiels umgreift eine Profilverstärkung152 des Aufnahmeblechs150 die dritte Profilfläche113 und die vierte Profilfläche115 des oberen Profilrohrs110 in dem Bereich, in dem der erste Bügel170 angeordnet ist. Zwei zweite Profilverstärkungsöffnungen156 der Profilverstärkung152 liegen zentriert zu den zweiten Öffnungen116 , so dass der Bügel170 in der zuvor beschriebenen Weise in das Innere des oberen Profilrohrs110 eintreten kann. Zwei erste Profilverstärkungsöffnungen154 der Profilverstärkung152 liegen zentriert zu den ersten Öffnungen114 , so dass die sechsten Bügelabschnitte176 zugänglich sind und mit der Profilverstärkung152 und/oder alternativ mit dem Profilrohr110 mittels einer Schweißnaht190 verschweißt werden können. Die beiden dritten Bügelabschnitte173 sind jeweils mittels einer Schweißnaht190 mit der Profilverstärkung152 verschweißt. - Wie in den
8 und9 dargestellt, ist das untere Profilrohr120 als ein rechteckiges Vierkantprofil ausgebildet und weist eine erste Profilfläche121 , eine zweite Profilfläche122 , eine dritte Profilfläche123 und eine vierte Profilfläche125 auf, die weitgehend eben sind. Je zwei Profilflächen121 ,122 ,123 ,125 sind über Radienbereiche miteinander verbunden, so dass das obere Profilrohr eine rechteckigen Querschnitt mit vier abgerundeten Eckbereichen hat. - Die Flächennormalen der ersten Profilfläche
121 und der dritten Profilfläche123 verlaufen weitgehend in Längsrichtung x, wobei die erste Profilfläche121 in Fahrtrichtung vor der dritten Profilfläche123 angeordnet ist. Die dritte Profilfläche123 liegt am Grundblech140 an. - Die Flächennormalen der zweiten Profilfläche
122 und der vierten Profilfläche125 verlaufen weitgehend in Vertikalrichtung z, wobei die zweite Profilfläche122 in Vertikalrichtung z unterhalb der vierten Profilfläche125 angeordnet ist. - Die zweite Profilfläche
122 weist zwei erste Öffnungen124 auf, die jeweils als in Längsrichtung x orientierte Langlöcher ausgebildet sind und in Querrichtung y zueinander versetzt angeordnet sind. Die vierte Profilfläche125 weist zwei zweite Öffnungen126 auf, die jeweils als kreisrunde Löcher ausgebildet sind und in Querrichtung y zueinander versetzt angeordnet sind. - Zwei zweite Bügel
180 , welche vorliegend als Drahtbügel ausgeführt sind und als ISOFIX-Bügel dienen, haben einen kreisrunden Querschnitt und eine abgewinkelte U-Form. Aufgrund der identischen Form den beiden zweiten Bügel180 und deren identischer Anbindung an das untere Profilrohr120 ist nachfolgend nur einer der beiden zweiten Bügel120 und dessen Anbindung an das untere Profilrohr120 beschrieben. - Ein erster Bügelabschnitt
181 verläuft linear und parallel zur Querrichtung y. An beide Enden des ersten Bügelabschnitts181 schließt sich zweiter Bügelabschnitt182 an, der die Form eines Viertelkreises hat. Die dem ersten Bügelabschnitt181 abgewandten Enden der beiden zweiten Bügelabschnitte182 gehen in jeweils einen dritten Bügelabschnitt183 über. Die beiden dritten Bügelabschnitte183 verlaufen parallel zueinander und senkrecht zu dem ersten Bügelabschnitt181 , vorliegend parallel zur Längsrichtung x nach hinten. An die den zweiten Bügelabschnitten182 abgewandten Enden der beiden dritten Bügelabschnitte183 schließt sich jeweils ein vierter Bügelabschnitt184 an, der kreissegmentförmig gebogen und mit jeweils einem fünften, linearen Bügelabschnitt185 verbunden ist. Die beiden fünften Bügelabschnitte185 schließen mit den jeweils dritten Bügelabschnitten183 einen Winkel von 90° ein. Die von den vierten Bügelabschnitten184 abgewandten Enden der fünften Bügelabschnitte185 definieren jeweils ein Bügelende187 . - Der erste Bügelabschnitt
181 , die beiden zweiten Bügelabschnitte182 und die beiden dritten Bügelabschnitte183 sind außerhalb des unteren Profilrohrs120 angeordnet. Im Bereich der vierten Bügelabschnitte184 verläuft der zweite Bügel180 durch die beiden ersten Öffnungen124 , so dass ein Teil der beiden vierten Bügelabschnitte184 im Inneren und der übrige Teil der beiden vierten Bügelabschnitte184 außerhalb des unteren Profilrohrs120 angeordnet ist. Die beiden fünften Bügelabschnitte185 verlaufen teilweise innerhalb des unteren Profilrohrs120 und treten durch die beiden zweiten Öffnungen126 aus dem Inneren des unteren Profilrohrs120 aus. Der erste Bügelabschnitt181 dient als Funktionsbereich der Kindersitzanbindung. - Wie in den
8 und9 dargestellt, ist der zweite Bügel180 an dem unteren Profilrohr120 angebunden. Dazu liegen auf der Außenseite des unteren Profilsrohrs120 die beiden dritten Bügelabschnitte183 an der zweiten Profilfläche122 an. Im Bereich der vierten Bügelabschnitte184 ist der zweite Bügel180 durch die beiden ersten Öffnungen124 in das Innere des unteren Profilrohrs120 geführt. Die beiden fünften Bügelabschnitte185 durchdringen die vierte Profilfläche125 durch die beiden zweiten Öffnungen126 von innen nach außen, so dass ein Teil der fünften Bügelabschnitte185 aus dem unteren Profilrohr120 herausragt und die beiden Bügelenden187 außerhalb des unteren Profilrohrs120 liegen. - Die beiden dritten Bügelabschnitte
183 sind jeweils mittels einer Schweißnaht190 mit der zweiten Profilfläche122 verbunden. Die beiden fünften Bügelabschnitte185 sind jeweils mittels einer Schweißnaht190 im Bereich der Umrandungen der zweiten Öffnungen126 umlaufend mit der Profilfläche125 verschweißt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitzreihe
- 2
- 60%-Sitz, erster Fahrzeugsitz
- 3
- 40%-Sitz, zweiter Fahrzeugsitz
- 10
- erste Lehne
- 20
- zweite Lehne
- 25
- Gurtaustrittspunkt
- 30
- Sitzteil
- 32
- Sitzschienenanordnung
- 50
- Beschlag
- 60
- Drehlager
- 70
- Schloss
- 75
- Schließbolzen
- 100
- erste Lehnenstruktur, Strukturteil
- 110
- oberes Profilrohr
- 111, 121
- erste Profilfläche
- 112, 122
- zweite Profilfläche
- 113, 123
- dritte Profilfläche
- 114, 124
- erste Öffnung
- 115, 125
- vierte Profilfläche
- 116, 126
- zweite Öffnung
- 120
- unteres Profilrohr
- 130
- seitliches Profilrohr
- 140
- Grundblech
- 150
- Aufnahmeblech
- 152
- Profilverstärkung
- 154
- erste Profilverstärkungsöffnung
- 156
- zweite Profilverstärkungsöffnung
- 160
- Knotenblech
- 170
- erster Bügel, Gurtumlenkbügel
- 171, 181
- erster Bügelabschnitt
- 172, 182
- zweiter Bügelabschnitt
- 173, 183
- dritter Bügelabschnitt
- 174, 184
- vierter Bügelabschnitt
- 175, 185
- fünfter Bügelabschnitt
- 176
- sechster Bügelabschnitt
- 177, 187
- Bügelende
- 180
- zweiter Bügel, ISOFIX-Bügel
- 190
- Schweißnaht
- 200
- zweite Lehnenstruktur
- A
- Lehnendrehachse
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung
Claims (10)
- Strukturteil (
100 ) für einen Fahrzeugsitz (2 ) mit wenigstens einem geschlossenen Profil (110 ) und wenigstens einem an dem geschlossenen Profil (110 ) angebundenen Bügel (170 ), wobei der Bügel (170 ) derart abschnittsweise im Inneren des geschlossenen Profils (110 ) und abschnittsweise außerhalb des geschlossenen Profils (110 ) angeordnet ist, dass der Bügel (170 ) in mindestens einer Raumrichtung (x, y, z) formschlüssig an dem geschlossenen Profil (110 ) fixiert ist und wobei das geschlossene Profil (110 ) im Bereich der Anbindung des Bügels (170 ) von einem weiteren Strukturteil-Bauteil (150 ) zumindest abschnittsweise umgriffen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Strukturteil-Bauteil (150 ) eine Profilverstärkung (152 ) mit Öffnungen (154 ) aufweist, die derart zentriert zu Öffnungen (114 ) des geschlossenen Profils (110 ) liegen, dass Bügelabschnitte (176 ) des Bügels (170 ) durch die Öffnungen (114 ,154 ) zugänglich sind und mittels einer Schweißnaht (190 ) mit der Profilverstärkung (152 ) und mit dem geschlossenen Profil (110 ) verschweißt sind. - Strukturteil (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene Profil (110 ) wenigstens eine Öffnung (116 ) aufweist, durch die der Bügel (170 ) aus dem Inneren des geschlossenen Profils (110 ) nach außen austritt. - Strukturteil (
100 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (170 ) an dem geschlossenen Profil (110 ) zusätzlich mittels Schweißnähten (190 ) angebunden ist. - Strukturteil (
100 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnähte (190 ) als MAG-Schweißnähte und/oder Laserschweißnähte ausgeführt sind und insbesondere – bezogen auf das geschlossene Profil (110 ) – von außen erzeugt sind. - Strukturteil (
100 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (170 ) als ein Drahtbügel aus einem gebogenen Draht mit insbesondere kreisrundem Querschnitt ausgeführt ist. - Strukturteil (
100 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene Profil (110 ) als Vierkantrohr ausgebildet ist. - Strukturteil (
100 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene Profil (110 ) ein rollgeformtes Profil ist. - Strukturteil (
100 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene Profil (110 ) wenigstens eine Öffnung (114 ,116 ) aufweist, die vor dem Rollformen in das Material des geschlossenen Profils (110 ) vorgestanzt ist. - Strukturteil (
100 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene Profil (110 ) im Bereich der Anbindung des Bügels (170 ) von einem Aufnahmeblech (150 ) zur Befestigung eines Gurtretraktors zumindest abschnittsweise umgriffen wird. - Fahrzeugsitz (
2 ) mit einem Strukturteil (100 ), insbesondere einer Lehnenstruktur (100 ), nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
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