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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türabsteller zur Anbringung an der Türinnenseite eines Kältegeräts, insbesondere eines Kühlschranks oder eines Normalkühlfachs in einem Kombinationskältegerät, und ein Kältegerät, in dem ein solcher Türabsteller verwendet ist.
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Türabsteller zur Unterbringung von kleinteiligem und von hochformatigem Kühlgut wie etwa Flaschen sind allgemein gebräuchlich. Typischerweise haben sie die Gestalt eines in etwa quaderförmigen, an der Oberseite offenen, langgestreckten Kastens mit einer Bodenplatte und vertikalen Wänden. In vielen Kältegeräten kommen Türabsteller mit unterschiedlicher Wandhöhe zum Einsatz, oft sind Türabsteller mit hohen Wänden zur Aufnahme von hochformatigem Kühlgut in einem unteren Bereich der Türinnenseite, solche mit niedrigeren Wänden zur Aufnahme von Kleinteilen in einem oberen Bereich der Türinnenseite montiert. Die Fertigung von solchen unterschiedlichen Türabstellertypen erfordert jeweils für jeden Typ eigene Formwerkzeuge.
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Im Interesse einer wirtschaftlichen Fertigung wäre es wünschenswert, die Kosten dieser Formwerkzeuge reduzieren zu können.
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Die vorliegende Erfindung erreicht dieses Ziel durch einen Türabsteller für ein Kältegerät mit einem wenigstens eine Bodenplatte und Aufhängungskonturen zur Anbringung an einer Türinnenseite eines Kältegeräts aufweisenden Grundkörper und einem Vorderwandmodul, das in mehreren vertikal beabstandeten Stellungen am Grundkörper befestigbar ist. Da Vorderwandmodul und Grundkörper jeweils kleiner und einfacher strukturiert sein können als der vollständige Türabsteller, sind die zwei Werkzeuge, die zur Fertigung von Grundkörper und Vorderwandmodul benötigt werden, jedenfalls kleiner und einfacher und damit preiswerter als herkömmlicherweise zur Fertigung eines kompletten Türabstellers eingesetzte Werkzeuge. Daher können selbst dann bereits Kosten gespart werden, wenn das Vorderwandmodul lediglich in zwei verschiedenen Stellungen am Grundkörper montierbar ist, Grundkörper und Vorderwandmodul also nur zu zwei verschiedenen Formen von Türabstellern zusammenfügbar sind.
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Selbstverständlich kann die Zahl der vertikal beabstandeten Stellungen auch größer als zwei sein, um eine genaue Anpassung der Vorderwandhöhe des Türabstellers an die Art des unterzubringenden Kühlguts zu ermöglichen.
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Grundkörper und Vorderwandmodul sind jeweils vorzugsweise einteilig ausgebildet, insbesondere durch Spritzformen.
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Aus der Möglichkeit, Vorderwandmodul und Grundkörper in unterschiedlichen Stellungen zu einem Türabsteller zusammen zu fügen, ergibt sich darüber hinaus noch ein zusätzlicher Gebrauchsvorteil für den Nutzer, da er die Vorderwandhöhe in seinem Kältegerät in Gebrauch befindlichen Türabsteller jederzeit an den aktuellen Bedarf anpassen kann und beispielsweise alle Türabsteller auf eine große Vorderwandhöhe umstellen kann, wenn zeitweilig Bedarf besteht, eine große Zahl von Flaschen unterzubringen.
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Vorzugsweise umfasst der Grundkörper zwei schmalseitige oder Stirnwände, an denen das Vorderwandmodul verankert ist.
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Jede dieser Stirnwände sollte mehrere Rastkonturen aufweisen. Wenn in jeder Stellung des Vorderwandmoduls wenigstens zwei dieser Rastkonturen mit komplementären Rastkonturen des Vorderwandmoduls in Eingriff sind, ist eine gegen Verkippen sichere Verankerung des Vorderwandmoduls garantiert.
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Vorzugsweise sind die Rastkonturen der Stirnwände identisch und vertikal beabstandet. So kann eine einzelne Rastkontur einer Stirnwand in verschiedenen Stellungen des Vorderwandmoduls mit jeweils verschiedenen komplementären Rastkonturen des Vorderwandmoduls in Eingriff sein. Dies erleichtert insbesondere eine enge Staffelung der vertikal beabstandeten Stellungen, so dass die Höhe der Vorderwand in fertig zusammengefügten Türabstellern stets genau an den Bedarf angepasst werden kann.
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Zur Verankerung umfasst das Vorderwandmodul vorzugsweise zwei seitliche Flansche, die von den Enden einer vorderen Wand abgewinkelt sind und den Grundkörper außen umgreifen. So können die seitlichen Flansche die Rastkonturen verbergen, was für ein gefälliges Aussehen des Türabstellers günstig ist.
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Die Rastkonturen können insbesondere an einander zugewandten Seiten der Flansche vorgesehen sein. So sind sie einerseits gut verborgen und geschützt, zum Anderen besteht keine Gefahr, dass bei Überfüllung des Türabstellers, wenn Kühlgut von Innen gegen die vordere Wand drückt, die Rastkonturen sich voneinander lösen, da eine in einem solchen Fall resultierende Durchbiegung der vorderen Wand die seitlichen Flansche allenfalls fester gegen die Stirnwände drückt und den Eingriff der Rastkonturen ineinander eher verstärkt als beeinträchtigt.
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Die Rastkonturen an den seitlichen Flanschen könnten Öffnungen sein, in welche Vorsprünge der Stirnwände eingreifen. Da in diesem Fall die Rastkonturen jedoch schwierig zu verbergen sind, ist es bevorzugt, dass die Rastkonturen der Flansche Vorsprünge sind, die in Öffnungen der Stirnwände eingreifen.
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Zweckmäßig ist auch, dass die vordere Wand in einer Ruhestellung nach außen konvex gekrümmt ist. So kann durch Geradebiegen der Wand der Abstand zwischen den seitlichen Flanschen vergrößert und der Eingriff zwischen den Rastkonturen verringert oder aufgehoben werden, wenn das Vorderwandmodul gelöst und in einer anderen Stellung erneut befestigt werden soll.
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Die vordere Wand sollte sich auch in der tiefsten Position des Vorderwandmoduls vollständig über der Bodenplatte erstrecken, damit ein Geradebiegen der vorderen Wand nicht durch Kontakt mit der Vorderkante der Bodenplatte behindert werden kann.
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Das oben genannte Ziel wird ferner erreicht durch ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät, mit einem Türabsteller wie oben beschrieben.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine auseinandergezogene Ansicht eines erfindungsgemäßen Türabstellers;
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2 eine Seitenansicht eines Türabstellers mit Vorderwandmodul in unterschiedlichen Stellungen;
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3 eine Draufsicht auf den Türabsteller, zur Hälfte in Ruhestellung, zur Hälfte mit zum Versetzen verbogenem Vorderwandmodul; und
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4 ein Detail eines abgewandelten Türabstellers im horizontalen Schnitt.
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1 zeigt in einer auseinandergezogenen perspektivischen Ansicht einen Grundkörper 1 und ein Vorderwandmodul 2 eines erfindungsgemäßen Türabstellers. Grundkörper 1 und Vorderwandmodul 2 sind jeweils einteilig aus Kunststoff spritzgeformt. Im Falle des Vorderwandmoduls 2 käme auch eine Fertigung durch Rollformen aus einem Metallband in Frage.
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Der Grundkörper 1 umfasst im Wesentlichen eine flache Bodenplatte 3 und zwei an den Schmalseiten der Bodenplatte 3 aufragende Stirnwände 4. Im hier betrachteten Fall weist der Grundkörper ferner noch eine versteifende Rückwand 5 auf, die mit der Bodenplatte 3 und hinteren Rändern der Stirnwände 4 einteilig zusammenhängt und vorgesehen ist, um, wenn der Türabsteller bestimmungsgemäß an der Innenseite einer Kältegerätetür montiert ist, an dieser Innenseite anzuliegen.
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Die Stirnwände 4 umfassen jeweils einen türnahen Abschnitt 7, der in an sich bekannter Weise zwischen von der Innenseite der Kältegerätetür abstehende vertikale Holme eingreift und jeweils mit einer nach unten offenen Nut 8 versehen ist, die im montierten Zustand einen an dem Holm angezogenen Vorsprung aufnimmt und so den Grundkörper 1 fest mit der Tür verbindet, und einen türfernen Abschnitt 9, der sich im montierten Zustand über die Holme der Tür hinaus in das Lagerfach des Kältegeräts hinein erstreckt. Die Abschnitte 7, 9 sind in Längsrichtung der Bodenplatte 3 gegeneinander versetzt und durch einen Steg 10 verbunden, so dass die Stirnwand 4 als Ganzes einen in Draufsicht gewinkelten Verlauf zeigt. Der Steg 10 trägt insbesondere zur Biegesteifigkeit des türfernen Abschnitts 9 gegen in Richtung seiner Oberflächennormalen auf ihn einwirkende Biegekräfte bei.
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Die beiden türfernen Abschnitte 9 sind mit einer Mehrzahl von gleichmäßig in vertikaler Richtung beabstandeten Rastkonturen 11, hier in Form von kurzen Schlitzen 12, versehen. Um die Rastkonturen 11 unterbringen zu können, ist der türferne Abschnitt 9 hier höher als der türnahe Abschnitt 7 und die Rückwand 5.
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Das Vorderwandmodul 2 umfasst eine vordere Wand 13, die in Draufsicht leicht konkav nach außen, das heißt von der Rückwand 5 fort und in das Lagerfach des Kältegeräts hinein, gekrümmt ist. An den Enden der vorderen Wand 13 sind zwei zueinander parallele Flansche 14 abgewinkelt, die an ihren einander zugewandten Innenseiten 15 zu den Rastkonturen 11 der Stirnwände 4 komplementäre Rastkonturen 16, hier in Form von Rippen 17, tragen.
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Die zwei Rastkonturen 16 jedes Flansches 14 können in insgesamt drei verschiedenen Stellungen in die vier Rastkonturen 11 der Stirnwände 4 eingreifen. So sind, wie in 2 zu erkennen, drei verschiedene Bauformen von Türabstellern realisierbar, die sich jeweils in der Höhe ihres Vorderwandmoduls 2 unterscheiden.
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Wie in 3 zu sehen, liegen die Flansche 14 des Vorderwandmoduls 2 im montierten Zustand jeweils außen an den Stirnwänden 4 an. Dabei überdecken sie jeweils diejenigen Schlitze 12 der türfernen Abschnitte 9, in die die Rippen 17 eingreifen. Wenn das Vorderwandmodul 2 unter Spannung steht, etwa weil der Türabsteller überfüllt ist oder ein zu großer Behälter hineingezwängt ist, dann erhöht diese Spannung den Druck der Flansche 14 gegen die Stirnwände 4 und verhindert so ein Herausgleiten der Rippen 17 aus den Schlitzen 12. Nur wenn der Türabsteller leer genug ist, ist es möglich, die vordere Wand 13 einwärts zu drücken, wie in der rechten Hälfte von 3 gezeigt, und dadurch die Flansche 14 so zu schwenken, dass die Rippen 17 wenigstens teilweise aus den Schlitzen 12 ausrücken. In dieser Stellung kann ein Benutzer, wenn nötig, hinter dem Ende eines der Flansche 14 eingreifen, um diesen noch weiter von seiner Stirnwand 4 abzuspreizen und die Rippen 17 vollständig aus den Schlitzen 12 zu lösen. Nun kann das Vorderwandmodul 2 komplett vom Grundkörper 1 abgenommen und in einer anderen Stellung wieder angefügt werden.
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Wie in 2 zu erkennen, liegt auch in der untersten Stellung des Vorderwandmoduls 2 die vordere Wand 13 vollständig oberhalb der Bodenplatte 3, so dass diese ein Geradebiegen der vorderen Wand 13 niemals blockiert.
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Der in 4 gezeigten Abwandlung zufolge haben die Rippen 17 des Vorderwandmoduls 2 einen dreieckigen Querschnitt mit einer der Rückwand 5 zugewandten flachen Flanke 18 und einer der vorderen Wand 14 zugewandten steilen Flanke 19. Diese Rippenform erleichtert die Anbringung des Vorderwandmoduls 2, da es nur auf die Stirnwände 4 von vorn aufgeschoben zu werden braucht, bis die Rippen 17 in die Schlitze 12 einrasten. Da die Stirnwände 4 nicht unmittelbar bis an die vordere Wand 13 heranreichen, ist es möglich, durch Andrücken des Vorderwandmoduls 2 über die in der Fig. gezeigte Raststellung hinaus die Rippen 17 wieder aus den Schlitzen 12 herauszudrängen. Das Vorderwandmodul 2 kann dann bequem nach oben vom Grundkörper 1 abgezogen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Vorderwandmodul
- 3
- Bodenplatte
- 4
- Stirnwand
- 5
- Rückwand
- 7
- türnaher Abschnitt
- 8
- Nut
- 9
- türferner Abschnitt
- 10
- Steg
- 11
- Rastkontur
- 12
- Schlitz
- 13
- vordere Wand
- 14
- Flansch
- 15
- Innenseite
- 16
- Rastkontur
- 17
- Rippe
- 18
- Flanke
- 19
- Flanke