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Die Erfindung betrifft eine Achsgetriebevorrichtung mit einem in einem quergeteilten Gehäuse angeordneten Zahnrad gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der
DE 10 2009 004 942 A1 ist ein Achsgetriebe mit einem Tellerrad sowie einem damit kämmenden Kegelritzel bekannt. Das Tellerrad dreht sich während eines Betriebs des Achsgetriebes und taucht dabei in einen Schmierstoffsumpf ein, wodurch Planschverluste entstehen, die einen Kraftstoffverbrauch eines mit dem Achsgetriebe ausgeführten Kraftwagens erhöhen. Ein Lager des mit dem Tellerrad kämmenden Kegelritzels ist beispielsweise als Kegelrollenlageranordnung ausgeführt. In rotierendem Zustand des Tellerrades wird Schmierstoff aus dem Schmierstoffsumpf in Richtung eines oberen Bereiches eines Innenraumes des Gehäuses des Achsgetriebes gefördert, um anschließend wieder in den Schmierstoffsumpf zurückzufließen.
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Zur Reduzierung der Planschverluste soll der Ölspiegel des Schmierstoffsumpfes bei einer hohen Rotationsgeschwindigkeit des Tellerrades abgesenkt werden. Da mit steigender Drehzahl des Tellerrades auch die Drehzahl im Bereich des Lagers des Antriebsritzels zunimmt, liegt im Bereich des als Kegelrollenlager ausgebildeten Lagers eine Förderwirkung von Schmierstoff von einem kleinen zu einem großen Querschnitt des Kegelrollenlagers vor.
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Durch eine Ölentnahmestelle wird ein durch die beschriebene Förderwirkung des Lagers des Kegelritzels in die Richtung der Ölentnahmestelle geförderter Schmierstoff über einen Schlauch in einen externen Ölbehälter gefördert, in den sich bei konstanter Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit des Tellerrades ein gewisser Schmierstoffpegel einstellt.
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Je höher die Rotationsgeschwindigkeit des Tellerrades ist, desto höher ist auch die Förderwirkung durch das Lager des Kegelritzels und dementsprechend wird mehr Schmierstoff über den Schlauch in den Ölbehälter gefördert, wodurch der Pegel im Ölbehälter steigt.
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Ist die Rotationsgeschwindigkeit des Tellerrades niedrig oder gleich null, so ist zur Sicherstellung der Schmierung des Lagers und weiterer Lager von weiteren Getriebeelementen, beispielsweise von Achswellenzahnrädern, der Ölspiegel des Schmierstoffsumpfes entsprechend anzuheben. Hierfür ist die Gestaltung des Ölbehälters und des Schlauches so, dass der während der hohen Rotationsgeschwindigkeiten in den Ölbehälter geförderte Schmierstoff wieder in den Schmierstoffsumpf des Gehäuses über den Ölkanal zurückfließen kann.
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Dies geschieht dadurch, dass der Schmierstoff aus dem geodätisch über der Ölentnahmestelle angeordneten Ölbehälter aufgrund der Schwerkraft in das Gehäuse des Getriebes selbstständig zurückfließt. Zusätzliche kostenverursachende Fördereinrichtungen sind dann nicht erforderlich. Lassen bestimmte Gründe, etwa Packagegründe, eine derartige Anordnung nicht zu, so ist der Einsatz von Fördereinrichtungen, wie z.B. Pumpen, aber dennoch möglich und eventuell sogar nötig.
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Nachteilig dabei ist jedoch, dass das zum Absenken des Ölspiegels im Schmierstoffsumpf in Richtung des Ölbehälters zu führende Öl entweder entgegen der Schwerkraft in den Ölbehälter einzuleiten ist, was mit zunehmendem Füllstand im Ölbehälter immer schwieriger wird, oder das im Ölbehälter vorhandene Öl ist über zusätzliche Fördereinrichtungen in den Schmierstoffsumpf zurückzuführen, was die Herstellkosten und einen Bauraumbedarf eines Achsgetriebes in unerwünschtem Umfang erhöht.
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Des Weiteren offenbart die
DE 10 2010 004 222 A1 ein Getriebe, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem zur Übertragung von Drehmoment rotierbaren Getriebeelement, das in einem ersten Abschnitt des Getriebes angeordnet ist. Zusätzlich ist ein Speicher für eine Flüssigkeit zur Schmierung und Kühlung des Getriebeelements, der in einem von dem Abschnitt getrennten zweiten Abschnitt des Getriebes angeordnet ist, vorgesehen. Für von dem Getriebeelement abgeschleuderte Schmierflüssigkeit ist eine Auffangeinrichtung vorgesehen, die einen Rückführkanal, durch den ein erster Teil der abgeschleuderten Schmierflüssigkeit in den ersten Getriebeabschnitt rückführbar ist, und einen Auslass umfasst, um einen zweiten Teil der abgeschleuderten Schmierflüssigkeit in den Schmierflüssigkeitsspeicher abzuleiten. Der Schmierflüssigkeitsspeicher ist über einen Durchgang für die Schmierflüssigkeit mit dem ersten Getriebeabschnitt verbunden, in dessen Bereich ein temperaturgesteuertes Drosselelement angeordnet ist, das den Zustrom von Schmierflüssigkeit aus dem Schmierflüssigkeitsspeicher in den ersten Getriebeabschnitt bei einer einen Temperaturschwellenwert unterschreitenden Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt im Wesentlichen verhindert und bei einer über dem Temperaturschwellenwert liegenden Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt ermöglicht.
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Diese Vorgehensweise ist nachteilhafterweise jedoch nicht dazu geeignet, Planschverluste im Bereich des Getriebeelementes im gewünschten Umfang zu vermeiden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine bauraum- und kostengünstige Achsgetriebevorrichtung zur Verfügung zu stellen, deren Bauteile im gewünschten Umfang mit Öl zum Kühlen und Schmieren beaufschlagbar sind und die mit geringen Planschverlusten betreibbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Achsgetriebevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Achsgetriebevorrichtung ist mit einem in einem quergeteilten Gehäuse angeordneten und mit einer Antriebsmaschine in Wirkverbindung bringbaren Zahnrad ausgebildet, dessen Rotationsachse parallel zur Teilungsebene des Gehäuses verläuft und das mit einem Differentialgetriebe gekoppelt ist. Das Differentialgetriebe ist im Bereich von zwei Wellen mit Rädern einer antreibbaren Fahrzeugachse in Verbindung bringbar. In Einbaulage ist in einem unteren Bereich eines Innenraumes des Gehäuses der Achsgetriebevorrichtung ein Hydraulikfluidreservoir vorgesehen, in dem sich bei stillstehendem Zahnrad ein statischer Ölspiegel einstellt, der höher ist als ein sich bei rotierendem Zahnrad einstellender dynamischer Ölspiegel. Das Zahnrad taucht bei vorliegendem statischen Ölspiegel bereichsweise in das im Hydraulikfluidreservoir vorhandene Hydraulikfluid ein.
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Erfindungsgemäß ist das Hydraulikfluidreservoir in Einbaulage unterhalb des Differentialgetriebes von einer Trennwand in zwei Teilbereiche unterteilt, die oberhalb des Steges mit dem Innenraum des Gehäuses und mit dem jeweils anderen Teilbereich verbunden sind, wobei das Zahnrad oberhalb eines ersten Teilbereiches angeordnet ist und ein erster Bereich der Trennwand mit einem ersten Gehäuseteil und ein zweiter Bereich der Trennwand mit einem zweiten Gehäuseteil verbunden ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausführung des Gehäuses der Achsgetriebevorrichtung ist der Ölstand im Betrieb der Achsgetriebevorrichtung im Bereich des Tellerrades auf einfache und bauraum- sowie kostengünstige Art und Weise absenkbar. Die Achsgetriebevorrichtung ist aufgrund der Querteilung des Gehäuses kostengünstig herstellbar, da die Trennwand gemeinsam mit den Gehäuseteilen als Gussteile ausführbar ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Achsgetriebevorrichtung liegt der erste Bereich der Trennwand dichtend an dem zweiten Bereich der Trennwand an, womit ein unerwünschter Rückfluss von im zweiten Teilbereich des Hydraulikfluidreservoirs in Richtung des ersten Teilbereiches des Hydraulikfluidreservoirs auf einfache Art und Weise vermieden ist.
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Ist im Bereich der Trennwand eine unterhalb des dynamischen Ölspiegels angeordnete Ölablassbohrung mit Ölablassschraube vorgesehen, wobei in durch die Ölablassschraube verschlossenem Zustand der Ölablassbohrung zwischen einer Stirnseite der Ölablassschraube und der Trennwand eine die Teilbereiche des Hydraulikfluidreservoirs verbindende Öffnung im Bereich der Trennwand vorliegt, ist ein definierter Rückfluss von im zweiten Teilbereich des Hydraulikfluidreservoirs vorhandenem Hydraulikfluid in Richtung des ersten Teilbereiches des Hydraulikfluidreservoirs darstellbar, um bei längeren Stillstandzeiten der Achsgetriebevorrichtung im ersten Teilbereich des Hydraulikfluidreservoirs ein für eine ausreichende Schmierung erforderliches Hydraulikfluidvolumen ohne aktive Rückführung von Hydraulikfluid, beispielsweise über eine Fördereinrichtung, wie eine Pumpe oder dergleichen, zu erreichen.
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Ist das Gehäuse in den Zahnrad zugewandten Gehäusewandbereichen oberhalb des Hydraulikfluidreservoirs zumindest bereichsweise mit gegenüber dem Innenraum offenen Kanälen bildenden Stegen ausgeführt, wobei jeweils ein erstes Ende der Kanäle oberhalb des ersten Teilbereiches des Hydraulikfluidreservoirs und ein zweites Ende oberhalb des zweiten Teilbereiches des Hydraulikfluidreservoirs angeordnet ist, wird das im Betrieb der Achsgetriebevorrichtung erwünschte Absenken des Ölspiegels im ersten Teilbereich des Hydraulikfluidreservoirs mit geringem konstruktiven Aufwand unterstützt.
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Steigt ein Verlauf der Stege in Gehäusequerrichtung ausgehend vom ersten Ende der Kanäle in Einbaulage nach oben an und vergrößert sich ein Abstand zwischen den Stegen und dem Hydraulikfluidreservoir, wird die durch die Rotation des Zahnrades erzwungene Ölströmung im Gehäuse nur in geringem Umfang verzögert und aus der profilierten Gehäuseinnenwand resultierende Verlustleitungen sind minimal.
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Weisen die Stege in Einbaulage oberhalb des zweiten Teilbereiches in den zweiten Enden zugewandten Bereichen wenigstens annähernd waagerecht verlaufende Abschnitte auf, wird das Hydraulikfluid in gewünschtem Umfang in einen Bereich oberhalb des zweiten Teilbereiches des Hydraulikfluidreservoirs geführt. Des Weiteren tritt vom Zahnrad aus dem Hydraulikfluidreservoir gefördertes Hydraulikfluid auf einfache Art und Weise im Bereich der zweiten Enden der Kanäle aus den Kanälen aus und fließt in den zweiten Teilbereich des Hydraulikfluidreservoirs ab, womit der Ölspiegel im ersten Teilbereich des Hydraulikfluidreservoirs mit zunehmender Betriebsdauer der Achsgetriebevorrichtung in einem zur Verringerung der Schleppverluste erforderlichen Umfang absenkbar ist.
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Bei einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Achsgetriebevorrichtung sind die Stege einstückig mit dem Gehäuse ausgeführt.
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Alternativ hierzu sind die Stege bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Achsgetriebevorrichtung einstückig mit einem mit dem Gehäuse verbundenen Bauteil ausgebildet, womit auch bestehende Achsgetriebevorrichtungen auf einfache Art und Weise mit den im Gehäuse angeordneten Stegen ausführbar sind und umgewälztem Hydraulikfluid mit geringem Aufwand eine definierte Strömungsrichtung aufzwingbar ist.
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Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Achsgetriebevorrichtung angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildung des Gegenstandes nach der Erfindung keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Achsgetriebevorrichtung ergeben sich aus den Patentansprüchen und den nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen, wobei in der Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele zugunsten der Übersichtlichkeit für bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es zeigt:
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1 eine dreidimensionale Ansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindungsgemäßen Achsgetriebevorrichtung;
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2a eine vereinfachte Querschnittansicht der Achsgetriebevorrichtung aus einer in 1 näher gekennzeichneten Ansicht II bei still stehendem Zahnrad;
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2b eine 2a entsprechende Darstellung der Achsgetriebevorrichtung gemäß 1 bei rotierendem Zahnrad;
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3 eine vereinfachte Längsschnittansicht der Achsgetriebevorrichtung gemäß 1;
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4 eine dreidimensionale Einzelansicht eines zweiten Gehäuseteils der Achsgetriebevorrichtung gemäß 1; und
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5 eine dreidimensionale Einzelansicht eines mit dem Gehäuse verbindbaren Bauteiles, in dessen Bereich Kanäle bildende Stege vorgesehen sind.
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1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Achsgetriebevorrichtung 1 mit einem quergeteilten Gehäuse 2. Im Gehäuse 2 ist wie in 2a und 2b dargestellt, die jeweils eine Schnittansicht der Achsgetriebevorrichtung 1 aus einer in 1 näher gekennzeichneten Ansicht II zeigen, ein Zahnrad 3 angeordnet, das vorliegend als Tellerrad ausgeführt ist und über eine Welle 4 mit einer Antriebsmaschine eines Fahrzeugantriebsstranges in Wirkverbindung bringbar ist. Eine Rotationsachse 5 des Zahnrades 3 verläuft parallel zur Teilungsebene 19 des Gehäuses 2. Zusätzlich ist das Zahnrad 3 mit einem Differentialgetriebe 6 gekoppelt, das im Bereich von zwei Wellen 7, 8 mit Rädern einer antreibbaren Fahrzeugachse in Verbindung bringbar ist.
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In Einbaulage der Achsgetriebevorrichtung 1 ist in einem unteren Bereich ein Hydraulikfluidreservoir 10 vorgesehen, in dem sich bei stillstehendem Zahnrad 3 ein statischer Ölspiegel 11 einstellt, der höher ist als ein sich im Bereich des Hydraulikfluidreservoirs 10 unterhalb des Zahnrades 3 bei rotierendem Zahnrad 3 einstellender dynamischer Ölspiegel 12.
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Das Zahnrad 3 taucht bei vorliegendem statischem Ölspiegel 11 bereichsweise in das im Hydraulikfluidreservoir 10 vorhandene Hydraulikfluid ein. Um im Betrieb der Achsgetriebevorrichtung 1 die vorgenannte Absenkung des Ölspiegels im Innenraum 9 unterhalb des Zahnrades 3 ausgehend vom Niveau des statischen Ölspiegels 11 in Richtung des Niveaus des dynamischen Ölspiegels 12 auf konstruktiv einfache Art und Weise erreichen zu können, ist das Hydraulikfluidreservoir 10 in Einbaulage der Achsgetriebevorrichtung 1 unterhalb des Differentialgetriebes 6 von einer Trennwand 13 in zwei Teilbereiche 10A, 10B unterteilt, die oberhalb der Trennwand 13 mit dem Innenraum 9 des Gehäuses 2 und auch mit dem jeweils anderen Teilbereich 10B bzw. 10A verbunden sind. Das Zahnrad 3 ist oberhalb des ersten Teilbereiches 10A des Hydraulikfluidreservoirs 10 angeordnet. Ein erster Bereich 13A der Trennwand 13 ist mit einem ersten Gehäuseteil 2A und ein zweiter Bereich 13B der Trennwand 13 ist mit einem zweiten Gehäuseteil 2B verbunden. Der erste Bereich 13A der Trennwand liegt dichtend an dem zweiten Bereich 13B der Trennwand 13 an.
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Aufgrund der Teilung des Hydraulikfluidreservoirs 10 senkrecht zur Teilungsebene des Gehäuses 4 und damit auch senkrecht zur Rotationsachse 5 des Zahnrades 3 wird im ersten Teilbereich 10A des Hydraulikfluidreservoirs 10 vorhandenes Hydraulikfluid bei teilweise in das Hydraulikfluidvolumen des erstens Teilbereiches 10A des Hydraulikfluidreservoirs eintauchendem Zahnrad 3 von dem rotierenden Zahnrad 3 in Richtung oberer Bereiche des Innenraumes 9 aus dem ersten Teilbereich 10A gefördert. Mit zunehmender Betriebsdauer der Achsgetriebevorrichtung 1 gelangt mehr und mehr Hydraulikfluidvolumen aus dem ersten Teilbereich 10A oberhalb der Trennwand 13 in den zweiten Teilbereich 10B des Hydraulikfluidreservoirs 10, weshalb der statische Ölstand 11 des Hydraulikfluidreservoirs 10 im ersten Teilbereich 10A auf das Niveau des dynamischen Ölspiegels 12 absinkt, während sich im zweiten Teilbereich 10B des Hydraulikfluidreservoirs 10 ein dynamischer Ölspiegel 14 einstellt, der höher als der statische Ölspiegel 11 ist. Der dynamische Ölspiegel 12 im ersten Teilbereich 10A des Hydraulikfluidreservoirs 10 entspricht einem Niveau, zu dem das Zahnrad 3 nur geringfügig in das Hydraulikfluidvolumen des ersten Teilbereiches 10A eintaucht, womit Planschverluste der Achsgetriebevorrichtung 1 mit geringem Aufwand reduziert sind.
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Um nach einer längeren Stillstandphase eines mit der Achsgetriebevorrichtung 1 ausgeführten Fahrzeuges beim Anfahren ausreichend Hydraulikfluid im Innenraum 9 über das Zahnrad 3 in einem zur Vermeidung von Anfahrschäden erforderlichen Umfang verteilen und beispielsweise das Differentialgetriebe 6 ausreichend mit Schmierölvolumen versorgen zu können, sind die beiden Teilbereiche 10A und 10B des Hydraulikfluidreservoirs im unteren Bereich der Trennwand 13 miteinander verbunden. Über diese Verbindung findet ein Rückfluss von Hydraulikfluidvolumen aus dem zweiten Teilbereich 10B in den ersten Teilbereich 10A statt. Dabei ist die Verbindung zwischen den Teilbereichen 10A und 10B des Hydraulikfluidreservoirs 10 derart, dass die vorbeschriebene Förderung von Hydraulikfluidvolumen im Betrieb der Achsgetriebevorrichtung 1 aus dem ersten Teilbereich 10A in Richtung des zweiten Teilbereiches 10B bei rotierendem Zahnrad 3 größer ist, als der Rückfluss ausgehend vom zweiten Teilbereich 10B in Richtung des ersten Teilbereiches 10A. Die Auslegung der Verbindung zwischen den beiden Teilbereichen 10A und 10B im unteren Bereich der Trennwand 13 erfolgt in Abhängigkeit eines Drehzahlbereiches des Zahnrades 3.
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Um im Innenraum 9 der Achsgetriebevorrichtung 1 vorhandenes Hydraulikfluid im gewünschten Umfang aus dem Gehäuse 2 ablassen zu können, ist die Achsgetriebevorrichtung 1 mit einer Ölablasseinrichtung 15 ausgeführt, die vorliegend in nicht näher dargestellter Art und Weise eine in eine Ölablassbohrung dichtend einschraubbare Ölablassschraube umfasst. Wird die Ölablasseinrichtung 15 wie in 2a und 2b dargestellt mittig im Bereich der Trennwand 13 platziert, ist sowohl das im Teilbereich 10A als auch im Teilbereich 10B vorhandene Hydraulikfluidvolumen auf kostengünstige Art und Weise über eine einzige Ölablassbohrung aus dem Innenraum 9 ablassbar.
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Da die Herstellung der Ölablasseinrichtung 15 bzw. das für die Ölablassschraube vorgesehene Gewinde im Bereich der Ölablassbohrung im Gehäuse 2 tiefer als die Ölablassschraube selbst in Richtung des Innenraumes 9 im Gehäuse 2 eingearbeitet ist, bildet der zwischen der dem Innenraum 9 zugewandten Stirnseite der Ölablassschraube und dem der Stirnseite der Ölablassschraube zugewandten Seite der Trennwand 13 resultierende Spalt die Verbindung zwischen den beiden Teilbereichen 10A und 10B, über die Hydraulikfluidvolumen zwischen den beiden Teilbereichen 10A und 10B austauschbar ist.
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Mit steigender Drehzahl des Zahnrades 3 nimmt der aus dem ersten Teilbereich 10A geförderte Hydraulikfluidanteil zu, womit eine entsprechend zunehmende Ölmenge an der Innenwand des Gehäuses 2 nach oben geführt ist. Um einen Rückfluss des vom Zahnrad 3 geförderten Hydraulikfluids in den ersten Teilbereich 10A zu minimieren, ist das Gehäuse 2 in der in 3 und 4 dargestellten Art und Weise in dem Zahnrad zugewandten Gehäusewandbereichen oberhalb des Hydraulikfluidreservoirs 10 zumindest bereichsweise mit Stegen 17 ausgeführt, wobei zwischen jeweils zwei Stegen 17 gegenüber dem Innenraum offene Kanäle 16 vorliegen. Jeweils ein erstes Ende 16A der Kanäle 16 ist oberhalb des ersten Teilbereiches 10A des Hydraulikfluidreservoirs 10 und jeweils ein zweites Ende 16B der Kanäle 16 ist oberhalb des zweiten Teilbereiches 10B des Hydraulikfluidreservoirs 10 angeordnet.
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Ein Verlauf der Stege 17 steigt in Gehäusequerrichtung ausgehend vom ersten Ende 16A der Kanäle 16 in Einbaulage der Achsgetriebevorrichtung 1 nach oben an, wobei sich ein Abstand zwischen den Stegen 17 und dem Hydraulikfluidreservoir 10 in Fahrzeugquerrichtung ausgehend von den ersten Enden 16A der Kanäle 16 in Richtung der zweiten Enden 16B der Kanäle 16 vergrößert. Mittels der Stege 17 und der dazwischen liegenden Kanäle 16 wird dem vom Zahnrad 3 hochgezogenen Hydraulikfluid eine definierte Strömungsrichtung in Fahrzeugquerrichtung aufgezwungen. Das aus dem ersten Teilbereich 10A vom Zahnrad 3 geförderte Hydraulikfluidvolumen wird oberhalb des ersten Teilbereiches 10A gelangt zunächst in die nach oben ansteigenden Kanäle 16 und eines Strömungsgeschwindigkeit des Hydraulikfluides wird dort in geringem Umfang abgebremst. Gleichzeitig wird das Hydraulikfluid in den Kanälen 16 in Richtung eines Bereiches des Innenraumes 9 des Gehäuses 2 geführt, der oberhalb des zweiten Teilbereiches 10B des Hydraulikfluidreservoirs liegt. Somit fördert das Zahnrad 3 mit Hilfe der dem Hydraulikfluid aufgeprägten Seitwärtsbewegung das Hydraulikfluidvolumen von sich weg in Richtung des zweiten Teilbereiches 10B. Die Stege 16 weisen in Einbaulage oberhalb des zweiten Teilbereiches 10B des Hydraulikfluidreservoirs 10 in den zweiten Enden 16B zugewandten Bereichen bevorzugt wenigstens annähernd waagrecht verlaufende Abschnitte auf, in deren Bereichen das Hydraulikfluidvolumen nach unten in den zweiten Teilbereich 10B des Hydraulikfluidreservoirs abfließt bzw. abtropft und dort aufgefangen und gesammelt wird.
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Die Förderwirkung des Zahnrades 3 nimmt mit zunehmender Drehzahl des Zahnrades 3 zu, womit der Ölspiegel im ersten Teilbereich 10A des Hydraulikfluidreservoirs in Abhängigkeit der aktuell vorliegenden Drehzahl des Zahnrades 3 mehr oder weniger schnell in Richtung des dynamischen Ölspiegels 12 abgesenkt wird, während der Ölspiegel im zweiten Teilbereich 10B zunehmend in Richtung des dynamischen Ölspiegels 14 ansteigt. Der Verlauf der Stege 17 und der dazwischen ausgebildeten Kanäle 16 ist dabei derart, dass das vom Zahnrad 3 geförderte Hydraulikfluidvolumen bei einer Drehrichtung des Zahnrades 3 aus dem Bereich des Innenraumes 9 oberhalb des ersten Teilbereiches 10A in Richtung des zweiten Teilbereiches 10B des Hydraulikfluidreservoirs 10 geführt wird, die einer Vorzugsdrehrichtung entspricht und einer Vorwärtsfahrt eines mit der Achsgetriebevorrichtung 1 ausgeführten Fahrzeuges entspricht.
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Bei der in 3 und 4 dargestellten Ausführungsform der Achsgetriebevorrichtung sind die Stege 17 einstückig mit dem Gehäuse 2 ausgeführt und vorzugsweise über einen Gießfertigungsprozess herstellbar.
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Alternativ hierzu besteht auch die Möglichkeit, die Stege 17 bzw. die Rippenstruktur der Achsgetriebevorrichtung 1 mittels eines in 5 näher gezeigten Blecheinsatzes 18 mit eingebrachten Sicken im Innenraum 9 der Achsgetriebevorrichtung 1 vorzusehen. Ein solcher Blecheinsatz 18 ist mit geringem Aufwand auch in bereits bestehende Achsgetriebevorrichtungen implementierbar und mittels eines Folgeverbundwerkzeuges herstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Achsgetriebevorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 2A
- erster Gehäuseteil
- 2B
- zweiter Gehäuseteil
- 3
- Zahnrad
- 4
- Welle
- 5
- Rotationsachse
- 6
- Differentialgetriebe
- 7, 8
- Welle
- 9
- Innenraum
- 10
- Hydraulikfluidreservoir
- 10A, 10B
- Teilbereich
- 11
- statischer Ölspiegel
- 12
- dynamischer Ölspiegel
- 13
- Trennwand
- 13A
- erster Bereich der Trennwand
- 13B
- zweiter Bereich der Trennwand
- 14
- dynamischer Ölspiegel
- 15
- Ölablasseinrichtung
- 16
- Kanal
- 16A
- erstes Ende des Kanals
- 16B
- zweites Ende des Kanals
- 17
- Steg
- 18
- Blecheinsatz
- 19
- Teilungsebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009004942 A1 [0002]
- DE 102010004222 A1 [0009]