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Die Erfindung bezieht sich auf einen Brems- oder Kupplungshebel einer Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe an einer Lenkstange zur Beibehaltung oder Änderung der Fahrtrichtung eines Kraftrades, welcher aus einer funktionslosen Neutralposition ohne Haupt-Funktionen Bremsen/Kuppeln in einer ersten Bewegungsrichtung in Richtung der Position des Fahrers bzw. Fahrersitzes in eine Haupt-Funktionsposition, d. h. insbesondere Bremsposition bzw. Kupplungsposition, und zurück bewegbar ist. Hierbei erfolgt in der Regel eine optische Anzeige der Bremsposition des Bremshebels z. B. mittels Bremsleuchte und ggfs. zugehöriger Kontrollleuchte.
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Bekannte Funktionen wie Blinken/Rückstellen, Fernlicht, Multifunktionsanzeige etc. werden bei herkömmlichen Krafträdern durch Betätigen diverser Schalter am Lenker betätigt. Dabei ist nachteilig, dass hierfür der Daumen und/oder der Zeigefinger, mittels denen die hauptsächliche Griffkraft auf den Lenker aufgebracht wird, zum Betätigen der Schalter mindestens teilweise vom Lenker gelöst werden müssen. Dies führt zu einer unerwünschten Verminderung der Griffkraft auf den Lenker und damit zu einem nicht unerheblichen Unfallrisiko.
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Die Patentschrift
DE 921013 B offenbart ein Kraftrad, bei dem mit den Bremshebeln nicht nur das Bremsen durch ununterbrochenes Lichtsignal, sondern auch ein beabsichtigter Fahrtrichtungswechsel durch Blinksignale ohne automatischen Blinkschalter angezeigt werden kann. Ein Fahrer kann hierbei durch Ziehen des Lenkbremshebels aus der funktionslosen Neutralposition heraus in Richtung Bremsposition im funktionslosen Leerweg des Lenkbremshebels, links blinken. Ein gleichartiges Bremsen und rechts Blinken mittels Fußbremshebel ist ebenfalls möglich. Nachteil dabei ist aber die relativ komplizierte Bedienung der Bremshebel beim Blinken und beim gleichzeitigen Blinken und Bremsen. Weitere Funktionen des Lenkbremshebels sind nicht offenbart.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Kontrolle des Fahrers auf den Lenker beim Betätigen von Schaltern möglichst hoch zu halten, um ein daraus resultierendes Unfallrisiko zu verringern oder gänzlich zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche sowie die weitere Beschreibung enthalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, wobei insbesondere die Möglichkeit besteht, die Ansprüche einer Kategorie entsprechend den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weiterzubilden.
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Grundlegend bei der vorliegenden Erfindung ist, dass der Brems- oder Kupplungshebel einer Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe an einer Lenkstange zur Beibehaltung oder Änderung der Fahrtrichtung eines Kraftrades, aus einer funktionslosen Neutralposition ohne Haupt-Funktionen Bremsen/Kuppeln in einer ersten Bewegungsrichtung in Richtung der Position des Fahrers/Fahrersitzes in eine Anzahl von Haupt-Funktionspositionen, d. h. insbesondere Bremsposition bzw. Kupplungsposition, und zurück bewegbar ist.
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In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Brems- oder Kupplungshebel aus der Neutralposition in einer zur ersten Bewegungsrichtung abweichenden, vorzugsweise entgegengesetzten, zweiten Bewegungsrichtung, vorzugsweise entgegen der Position des Fahrer/Fahrersitzes, in eine Anzahl von Zusatz-Funktionspositionen und zurück bewegbar, in denen eine Anzahl von Betätigungselementen und/oder von Schaltelementen einer Anzahl von Schaltern aktiviert oder deaktiviert werden, um eine Anzahl von Zusatz-Funktionen anzuwählen und/oder ein- bzw. auszuschalten.
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In einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Brems- oder Kupplungshebel eine Anzahl von Betätigungselementen (vorzugsweise mechanisch-kontaktbehaftet oder sensorisch, insbesondere kontaktlos) und/oder Schaltelementen einer Anzahl von Schaltern aufweist, um eine Anzahl von Zusatz-Funktionen anzuwählen und/oder ein- bzw. auszuschalten.
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Vorteil dabei ist, dass die Hand beim Ein-/Ausschalten von Zusatz-Funktionen, wie z. B. Blinken oder Licht, der für die Haupt-Griffkraft verantwortliche Daumen überhaupt nicht mehr und andere Finger nur für vergleichsweise kurze Zeit vom Handgriff gelöst werden müssen, da die Finger- oder Handbewegung in Fahrtrichtung nicht seitlich wie beim Stand der Technik erfolgt, sondern in Fahrtrichtung nach vorn und zurück und/oder nach oben/unten, was zu sehr ergonomischen und benutzerfreundlichen Bewegungen der Finger bzw. Hände des Fahrers und damit zu sehr schnellen und unkomplizierten Schaltvorgängen führt.
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Die Zusatz-Funktion kann dabei ein Ein-/Ausschalten des Blinkers, des Lichtes, insbesondere des Fernlichts, sein. Vorzugsweise handelt es sich um eine nicht auf andere Verkehrsteilnehmer (sicherheitsrelevant) wirkende „fahrzeuginterne” Zusatz-Funktion wie ein ein Ein-/Ausschalten des Bordcomputers, des Navigationssystems, des Radios/Verkehrsfunks oder des MP3-players oder anderer Medienabspielgeräte, der Freisprechanlage für z. B. Mobiltelefon und/oder Bordfunk, oder eines Aktuators für Bauteile des Motorrades, wie beispielsweise einer Windschild-Positionsänderung z. B. für Autobahnfahrt oder Stadtbetrieb sein. Auch alle erdenklichen Kombinationen der zuvor genannten Funktionen sollen im Rahmen der vorliegenden Erfindung geschützt sein.
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Natürlich können zu den ohnehin bereits vorhanden zwei Positionen, der funktionslosen Neutralposition und der Haupt-Funktionsposition (Bremsen, Kuppeln), sowie der erfindungsgemäßen dritten Position, der Zusatz-Funktionsposition, die in Fahrtrichtung in (z. B. nach oben oder unten) und/oder vor der Neutralposition liegt, eine vierte, fünfte, sechste etc. Position eingeführt werden, die dann weitere Zusatz-Funktionen darstellen. Bevorzugt sind aber lediglich drei Positionen, nämlich die funktionslose Neutralposition, die entgegen der Fahrtrichtung liegende Brems-/Kupplungsposition als Haupt-Funktionsposition, sowie eine in Fahrtrichtung in und/oder vor der Neutralposition liegende Zusatz-Funktionsposition.
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Bei der Erfindung erfolgt bevorzugt die Handbewegung für die Zusatz-Funktion durch Drücken des Brems- oder Kupplungshebels mit dem Rücken der Hand oder dem Rücken der Finger entgegen der Handbewegung zum Bremsen bzw. Kuppeln.
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Der Brems- oder Kupplungshebel kann hierbei, wie an sich aus dem Stand der Technik bekannt, in einem Schwenklager eines Befestigungsbauteils zur Befestigung am Lenker des Motorrades schwenkbar gelagert sein. Somit kann der Brems- oder Kupplungshebel aus einer funktionslosen Neutralposition in eine Funktionsposition (z. B. „Bremsen” oder „Kuppeln” oder wie bei der Patentschrift
DE 921013 B zusätzlich zum „Bremsen” auch „Blinken”) und aus dieser wieder zurück in die funktionslose Neutralposition in Richtung Fahrer bzw. Fahrersitz geschwenkt werden.
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Erfindungsgemäß wird nun mindestens eine zusätzliche Position des Brems- oder Kupplungshebels für die mindestens eine Zusatz-Funktion eingeführt, die durch Drücken/Schieben des Brems- oder Kupplungshebels erreicht wird.
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So kann die Zusatz-Funktion durch Drücken/Schieben des Brems- oder Kupplungshebels entgegen der Richtung der ersten Haupt-Funktionsposition d. h. Bremsposition und/oder Kupplungsposition, oder aber in beliebigem Winkel schräg oder quer zur Richtung der ersten Haupt-Funktionsposition, auch im 90°-Winkel hierzu nach oben/unten, erfolgen.
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Vorteilhaft ist hierbei, dass der Brems- oder Kupplungshebel durch Drücken/Schieben insbesondere mit den Fingern oder mit den Knöcheln oder dem vorderen Handrücken bewegt werden kann, weil hierdurch der Daumen und die Handinnenfläche und die übrigen Finger möglichst lange mit möglichst großer Kontaktfläche am Handgriff des Lenkers verbleiben und damit die Griffkraft möglichst hoch gehalten werden kann.
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Für die Anordnung der Schalter bzw. deren Betätigungselemente und Schaltelemente gibt es wiederum zahlreiche Möglichkeiten, die allesamt vom Erfindungsgedanken umfasst und geschützt werden sollen.
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Eine bevorzugte Variante für die erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht die Anordnung der Schalter bzw. deren Betätigungselemente und Schaltelemente an/in einem Befestigungsbauteil des Brems- oder Kupplungshebels vor, insbesondere an/in dem Schwenklager des Brems- oder Kupplungshebels zum Lenker, in dem dann auch die entsprechenden weiteren Bauteile zur Weiterleitung des Schaltbefehls vorhanden sein können, wie z. B. A/D-Wandler und Kabelkontakte oder Funksender und ggfs. Funkempfänger.
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Auch können, für die erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die Schalter bzw. deren Betätigungselemente und Schaltelemente auch am/im Lenker selbst angebracht sein, um diese ggfs. vor Verschmutzung, Nässe und mechanischer Beschädigung zu schützen.
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Eine bevorzugte Variante für die zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht die Anordnung der Schalter, insbesondere der Betätigungselemente, an/im Brems- oder Kupplungshebel selbst vor, insbesondere an/in der dem Lenker zugewandten Innenseite, da dort die Erreichbarkeit mit den Fingerspitzen oder Fingerrücken am leichtesten, sichersten und schnellsten ermöglicht wird. Alternativ oder zusätzlich können die Schalter, insbesondere Betätigungselemente, auch an/in der Oberseite des Brems- oder Kupplungshebels ausgebildet sein, was ein Drücken mit den Fingerspitzen besonders bequem macht.
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Sind lediglich Betätigungselemente des Schalters am Brems- oder Kupplungshebel vorhanden, die mittels der Finger oder Handrücken aktiviert werden können, dann werden mit diesen in geeigneter Weise signaltechnisch gekoppelte Schaltelemente des Schalters betätigt, welche sich vom Brems- oder Kupplungshebel entfernt befinden, z. B. am Befestigungsbauteil des Brems- oder Kupplungshebels oder an den jeweiligen Bauteilen, die ein- oder ausgeschaltet werden sollen. Die Signalübertragung zwischen den Betätigungselementen und den zugeordneten Schaltelementen des Schalters kann drahtgebunden und/oder drahtlos über elektromagnetische Funkwellen kurzer Distanz (z. B. Bluetooth in Ad-Hoc-Netzen/Piconetzen) erfolgen, ebenso wie die Signalübertragung zwischen den Schaltelementen des Schalters und den zu schaltenden elektrischen Bauteile der Zusatz-Funktionen.
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Auch kann jedem Finger außer dem Daumen ein eigener Schalter bzw. ein eigenes Betätigungselement zugeordnet werden, so dass mit diesen acht Schaltern/Betätigungselementen eine Vielzahl von Zusatz-Funktionen geschaltet werden können. Natürlich können auch mehr oder weniger als acht Schalter/Betätigungselemente vorhanden sein, beispielsweise nur je einer am Bremshebel und am Kupplungshebel zur Betätigung insbesondere mit dem Zeigefinger.
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Die Betätigungselemente können wiederum verschiedenartig ausgebildet werden, so dass sämtliche Arten davon im Rahmen der vorliegenden Erfindung geschützt sein sollen.
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Die Betätigungselemente der in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Schalter können entweder direkt oder indirekt mechanisch-kontaktbehaftet, sein, oder aber sensorisch, insbesondere kontaktlos, oder aber natürlich auch beides.
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So können die mechanisch-kontaktbehafteten Betätigungselemente der Schalter, z. B. als Bowdenzüge, Schub-, Zug-, Drehhebel oder Drehnocken, piezoelektrische Aufnehmer etc. ausgebildet sein.
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So können die sensorische, vorzugsweise kontaktlose, Betätigungselemente der Schalter, z. B. Näherungsschalter, als resistive, induktive, kapazitive, magnetische, elektromagnetische, optische oder akustische Sensoren/Aufnehmer/Fühler etc. ausgebildet sein.
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Auch die Konstruktion der Halterung des Brems- oder Kupplungshebels in seiner jeweiligen gewählten Position, insbesondere der Neutralposition (oder auch einer Zusatz-Funktionsposition), kann verschiedenartig ausgeführt sein.
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So kann z. B. der Brems- oder Kupplungshebel mittels Spielpassung ohne Krafteinwirkung in Position gehalten werden, insbesondere in seiner funktionslosen Neutralstellung.
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Weiter kann der Brems- oder Kupplungshebel durch eine kraftschlüssige Reibkrafteinwirkung an Ort und Stelle gehalten werden, wie z. B. insbesondere in seiner funktionslosen Neutralposition, aber auch in der jeweiligen ausgewählten Zusatz-Funktionsposition.
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Eine formschlüssige wiederholt lösbare Rastvorrichtung kann ebenso für die Halterung des Brems- oder Kupplungshebels in seiner gewählten Position, bevorzugt seiner Zusatz-Funktionsposition, vorhanden sein. Dabei kann der Brems- oder Kupplungshebel in einem Schwenklager aufgenommen sein, in dem der Brems- oder Kupplungshebels in bereits bekannt Weise in einem Befestigungsbauteils der Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe schwenkbar aufgenommen und gelagert ist.
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Durch elastische Federkraft mittels z. B. mindestens einer Torsions-/Schraubenfeder, Biege-/Schenkelfeder, Elastomerfeder, oder Luft-/Gasdruckfeder kann ebenso die ausgewählte Position, vorteilhaft die Zusatz-Funktionsposition, des Brems- oder Kupplungshebels eingehalten werden.
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Schließlich ist es auch durch magnetische Kraft, z. B. mindestens einen Permanent- und/oder Elektromagneten, möglich, die gewählte Position, insbesondere die Zusatz-Funktionsposition, beizubehalten.
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Beliebige Kombinationen der zuvor erläuterten Halterungsmethoden des Brems- oder Kupplungshebels in einer Position sind ebenso vom Erfindungsgedanken umfasst.
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Sämtliche Halterungen in den gewählten Positionen des Brems- oder Kupplungshebels sind natürlich so ausgelegt, dass diese leicht durch Kraft mindestens eines der Finger wieder gelöst und dann per Finger oder automatisch in eine angrenzende, benachbarte Position und/oder die Neutralposition zurückgeführt werden können.
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Eine derartige automatische Rückführung des Brems- oder Kupplungshebels in eine Position, insbesondere die Neutralposition oder auch eine Zusatz-Funktionsposition, kann wiederum per Federkraft, z. B. mindestens einer Torsions-/Schraubenfeder, Biege-/Schenkelfeder, Elastomerfeder, Luft-/Gasdruckfeder, oder mittels magnetischer Kraft, z. B. mindestens eines Permanent- und/oder Elektromagneten, erfolgen, oder eine beliebige Kombination daraus.
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Diese Rückführung des Brems- oder Kupplungshebels kann durch einen Finger des Fahrers selbst ausgelöst werden, oder aber z. B. durch das Ende des Schaltvorganges der Zusatzfunktion oder aber durch das Ende der Ausübung der Zusatzfunktion, z. B. bei einem Auflegen des Gesprächspartners bei einem Freisprechtelefonat, selbst.
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Hierbei kann pro Betätigung eines einzigen Betätigungselementes eines Schalters lediglich eine einzige Zusatz-Funktion ein-/ausgeschaltet werden oder aber es können auch gleichzeitig oder zeitversetzt mehrere Zusatz-Funktionen ein-/ausgeschaltet werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung können die Zusatz-Funktionen auf Grund der Anzahl und/oder Zeitdauer und/oder des Betrags des Pressdrucks der Betätigung des Betätigungselementes des Schalters ein-/ausschaltbar ausgeführt sein. Damit kann z. B. mit einem einzigen Schalter die Anzahl der Zusatz-Funktionen seriell nacheinander folgend durch Betätigen des Schalters zunächst ausgewählt und dann durch Loslassen oder zeitlich versetztes neues Betätigen des Schalters gestartet bzw. beendet werden.
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Schließlich kann eine optische (z. B. Kontrollleuchte) und/oder mechanische (z. B. Vibrationsvorrichtung) Anzeige der Positionen des Brems- oder Kupplungshebels bzw. des Zustandes (aktiv-eingeschaltet oder passiv-ausgeschaltet) der Zusatzfunktion vorhanden sein. Diese Positionsanzeige kann dann am Brems- oder Kupplungshebels selbst, an dessen Haltevorrichtung für den Lenker, am Lenker selbst oder auch im Bordcomputer erfolgen oder an mehreren dieser Bauteile.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels noch einmal näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Brems- oder Kupplungshebels,
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2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Brems- oder Kupplungshebels.
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1 und 2 zeigen schematisch eine Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe 1, 2, 2a, 2b, 5, 6, 7, welche im Bereich eines Endes einer Lenkstange 4 eines Kraftrades befestigt ist.
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Diese Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe 1, 2, 2a, 2b, 5, 6, 7 beinhaltet einen Brems- oder Kupplungshebel 1, der über ein Schwenkgelenk 6 mit einem Befestigungsbauteil 5 verbunden ist, welches wiederum im Bereich des Endes der Lenkstange 4 des Kraftrades festgelegt ist. Das verbliebene freie Ende der Lenkstange 4 ist mit einem Handgriff 3 überdeckt, welcher derart angeordnet ist, dass dieser in Fahrtrichtung FR hinter dem Brems- oder Kupplungshebel 1 liegt.
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Ergreift nun ein Fahrer den Handgriff 3 mit seiner Hand, dann kann er den Brems- oder Kupplungshebel 1 wie üblich in Zugrichtung ZR entgegen der Fahrtrichtung FR in eine Haupt-Funktions-Position HFP nach hinten zu sich heran ziehen und damit die Haupt-Funktion „Bremsen” oder „Kuppeln” auslösen. Der Brems- oder Kupplungshebel 1 ist in seiner funktionslosen Neutralposition NP in durchgezogenen Linien dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1 versehen, hingegen in seiner Haupt-Funktions-Position HFP in gestrichelten Linien dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1' versehen.
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Weiterhin beinhaltet die Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe 1, 2, 2a, 2b, 5, 6, 7 einen (1) oder mehrere (2) Schalter 2, welche je aus einem Betätigungselement 2a bzw. Sensor 2a und einem Schaltelement 2b bestehen, die miteinander mechanisch-kontaktbehaftet (1) oder sensorisch, vorzugsweise kontaktlos, (2) verbunden sind.
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In 1 ist das Betätigungselement 2a mit dem Schwenkgelenk 6 drehfest verbunden, so dass dieses beim Schieben des Brems- oder Kupplungshebels in die Zusatz-Funktions-Position ZFP auf das Schaltelement 2b des Schalters 2 einwirkt und eine Zusatz-Funktion ein- oder ausschaltet. Das Betätigungselement 2a ist hier als Art schub- und zugfeste Stößelstange dargestellt, kann aber auch ein einfacher federbelasteter Bowdenzug sein, oder eine Drehnocke oder ähnliche mechanische Stellelemente. Ebenso kann an Stelle des mechanischen Betätigungselements 2a auch ein Sensor im Schwenkgelenk 6 vorhanden sein, der eine Schwenkbewegung des Brems- oder Kupplungshebels 1 relativ zu einem lenkerfesten Element (z. B. Befestigungsbauteil 5) ermittelt und daraufhin ein insbesondere elektrisches Signal an das Schaltelement 2b des Schalters 2 abgibt, der daraufhin eine Zusatz-Funktion ein- oder ausschaltet.
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In 2 ist das Betätigungselement 2a als Sensor 2a ausgebildet und für jeden Finger bis auf den Daumen einzeln zugeordnet vorhanden. Die vier Sensoren 2a sind auf der Innenseite des Brems- oder Kupplungshebels 1, dem Fahrer zugewandt, angeordnet, so dass jeder der vier Finger über einen Sensor 2a ein insbesondere elektrisches Signal an das auf dem Befestigungsbauteil 5 befindliche Schaltelement 2b des Schalters 2 abgeben kann, der daraufhin eine Zusatz-Funktion ein- oder ausschaltet. Ebenso können die vier Sensoren 2a auch das Schaltelement 2b mit beinhalten und den Schalter 2 darstellen oder aber es können mehr oder weniger als vier Sensoren 2a bzw. Schalter 2 vorhanden sein.
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Schließlich weist die Brems- oder Kupplungshebel-Baugruppe 1, 2, 2a, 2b, 5, 6, 7 noch Zu- und Ableitungen 7 für den oder die Schalter 2 auf, über welche Zu- und Ableitungen 7 z. B. elektrische Signale an die Stellelemente wie z. B. Blinker, Licht, Bordcomputer etc. abgegeben werden, zum Ein- oder Ausschalten der gewünschten Zusatzfunktion.
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Mit dem Bezugszeichen 8 sind im Übrigen die Zu- und Ableitungen für die Funktionen der Bremse oder der Kupplung versehen. Diese Zu- und Ableitungen 8 sind z. B. Bowdenzüge oder Hydraulikleitungen.
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Die beiden Ausführungsformen der 1 und 2 unterscheiden sich nun zum einen in der unterschiedlichen Anordnung der Sensoren 2a des Schalters 2 und zum anderen in einer zusätzlichen Zusatz-Funktions-Position ZFP des Brems- oder Kupplungshebels 1 gemäß 1.
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Der Brems- oder Kupplungshebel 1 ist in seiner Zusatz-Funktions-Position ZFP strichliniert dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1'' versehen.
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Während die Ausführung nach 2 mit den herkömmlichen Positionen des Brems- oder Kupplungshebels 1 Neutralposition NP und Haupt-Funktions-Position HFP auskommt, wird bei der Ausführung nach 1 zusätzlich eine Zusatz-Funktions-Position ZFP eingeführt, so dass der Brems- oder Kupplungshebel 1 in Fahrtrichtung FR um das Schwenkgelenk 6 schwenkbar ausgebildet ist.
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In dieser Zusatz-Funktions-Position ZFP des Brems- oder Kupplungshebels 1'' nach 1 wird nun das mechanische Betätigungselement 2a des Schalters 2, welches zwischen dem Schwenkgelenk 6 und dem Schaltelement 2b angeordnet ist, aktiviert, welches das Schaltelement 2b aktiviert, welches über die Zu- und Ableitungen 7 des Schalters 2 eine Zusatz-Funktion auswählt und/oder ein- oder ausschaltet.
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Die Ausführung nach 2 hingegen kennt keine Zusatz-Funktions-Position ZFP des Brems- oder Kupplungshebels 1, sondern hier werden durch Annähern oder Antippen der Sensoren 2a, die an der Innenseite (in Zugrichtung ZR) des Brems- oder Kupplungshebels 1 angeordnet sind, Signale an das Schaltelement 2b auf dem Befestigungsbauteil 5 gesandt, der wiederum über die Zu- und Ableitungen 7 des Schalters 2 eine Zusatz-Funktion auswählt und/oder ein- oder ausschaltet.
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Die Zu- und Ableitungen 7 des Schalters 2 können in beiden Ausführungen nach 1 und 2 mechanische Verbindungen und/oder elektrisch leitende Verbindungen und/oder kontaktlose Funkverbindungen sein.
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Darüber hinaus können in beiden Ausführungsformen beider 1 und 2 die Bewegungen einmal des Brems- oder Kupplungshebels 1 (1) und einmal des zu bewegenden Fingers (2) auch in die Zeichnungsebene hinein verlaufen oder schräg dazu.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei der in den Figuren dargestellten Erfindung nur um ein Ausführungsbeispiel handelt, welches in vieler Hinsicht modifiziert werden kann. Insbesondere ist eine Kombination der beiden gezeigten Ausführungsvarianten möglich. Weiterhin wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein”, „eine” nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit” nicht aus, dass diese auch aus mehreren Untereinheiten besteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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