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Die Erfindung betrifft ein Medizinisches Bildgebungsgerät mit einer Gantry gemäß dem Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Kühlung einer Komponente des medizinischen Bildgebungsgerätes gemäß dem Patentanspruch 12.
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Die Gantry eines Computertomographiegeräts umfasst ein im Wesentlichen ringförmiges, stationäres Teil, allgemein als Gantrygehäuse bezeichnet. Das Gantrygehäuse weist allgemein einen festen Tragrahmen auf, an dem Verkleidungselemente oder Strömungsbleche befestigt sind. Am Tragrahmen wiederum ist ein im Betrieb des Computertomographiegeräts rotierendes, ebenfalls im Wesentlichen ringförmiges Teil, allgemein als Rotor der Gantry bezeichnet, mittels einer geeigneten Lagerung, beispielsweise Wälzlagerung, gelagert. Der Rotor wiederum umfasst einen als Drum bezeichneten Drehrahmen, an dem alle rotierenden Komponenten befestigt sind, insbesondere mindestens ein Röntgenstrahler sowie mindestens ein mit diesem zusammenwirkender Röntgendetektor.
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In einem Computertomographiegerät wird der größte Teil der zum Betrieb der Komponenten wie z. B. des Röntgenstrahlers benötigten elektrischen Leistung in wärme und nur ein relativ geringer Anteil in Röntgenstrahlung umgesetzt. Aus diesem Grund ist eine ausreichende Kühlung notwendig. Bisher werden die Komponenten auf dem Rotor der Gantry im Allgemeinen mittels Luftkühlung gekühlt. Dies geschieht dadurch, dass die Kühlluft (meist erzeugt im stationären Teil der Gantry) durch die Komponente geführt wird, oder durch einen Öl/Wasserkühler fließt. Der Röntgenstrahler wird meist über einen extra Kühlkreislauf gekühlt. Hier wird z. B. warmes Öl/Wasser aus dem Röntgenstrahler durch einen Wärmetauscher gepumpt. Der Wärmetauscher wird von kühler Luft durchflossen, dadurch wird die Verlustleistung an den stationären Teil der Gantry übergeben. Von dort wird die Luft gekühlt und wieder in den Kühlkreislauf geschickt (Wassergekühlte Gantry) – oder in den Untersuchungsraum geblasen (Luftgekühlte Gantry).
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Durch das Kühlmedium Luft, das zum Energieaustausch zwischen Rotor und stationärem Teil der Gantry benutzt wird, werden wegen der hohen Verlustleistung der Komponenten des Rotors große Luftmengen benötigt oder müssen kleine Luftmengen sehr schnell bewegt werden. Dies bedeutet im Allgemeinen große oder eine Vielzahl an Lüftervorrichtungen, welche wiederum einen hohen Geräuschpegel verursachen. Außerdem hat Luft eine relativ niedrige spezifische Wärmespeicherkapazität, daher werden wiederum große Mengen Luft zum Abführen der Verlustleistung benötigt. Die Luftführung (Absaugung, Druckkanal, Luftleitbleche, etc.) und die entsprechenden Lüftervorrichtungen benötigen viel Bauraum und einen aufwändigen Einbau in die Gantry. Bei reinen luftgekühlten Gantrys wird zudem die warme Luft in den Untersuchungsraum geblasen, was eine entsprechende Klimaanlage in diesen Räumen erfordert.
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Eine Wärmeübertragung mittels einer Kühlflüssigkeit, welche eine bessere Wärmekapazität als Luft aufweist (z. B. Wasser, Öl), ist wegen der dazu benötigten Leitungen zwischen dem Rotor und dem stationären Gantrygehäuse sehr aufwändig bzw. nicht oder nur mit Einschränkungen für die Funktionalität des Rotors praktikabel.
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Aus der
DE 10 2010 013 604 A1 ist ein CT mit einem Flüssigkeitskühlsystem bekannt, bei welchem ein Kühlflüssigkeitsvolumen auf dem rotierenden Teil der Gantry angeordnet ist. Als flexibles Ausgleichsvolumen ist ein bewegliches Masseelement ebenfalls auf der rotierenden Gantry vorgesehen, welches im Betrieb durch Fliehkraft Druck auf die Kühlflüssigkeit ausübt. Aus der
DE 10 2005 041 542 A1 ist ein CT mit einer Gantry bekannt, welches einen Drehwagen und einen um den Drehwagen angeordneten Tragring mit einem umlaufenden Kühlkanal umfasst, wobei der Tragring um seinen Umfang verteilt mehrere Öffnungen aufweist, über die im Betrieb ein Kühlmittel zwischen dem Tragring und dem Drehwagen über den Öffnungen des Tragrings gegenüberliegende Öffnungen im Drehwagen strömt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Medizinisches Bildgebungsgerät mit einer Gantry bereitzustellen, welches eine leistungsfähige und praktikable Kühlung von zumindest einer Komponente des Rotors der Gantry ermöglicht; des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Kühlung einer Komponente des medizinischen Bildgebungsgerätes bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Medizinisches Bildgebungsgerät mit einer Gantry gemäß dem Patentanspruch 1 und von einem Verfahren zur Kühlung einer Komponente des medizinischen Bildgebungsgerätes gemäß dem Patentanspruch 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der zugehörigen Unteransprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Medizinischen Bildgebungsgerät mit einer Gantry, aufweisend ein stationäres Gantrygehäuse und einen relativ zu dem stationären Gantrygehäuse drehbaren Rotor, wobei an dem Rotor zumindest eine zu kühlende Komponente angeordnet ist, weist das medizinische Bildgebungsgerät eine Kühlvorrichtung auf, welche Kühlvorrichtung eine Kühlung der Komponente bewirkt, wobei die Kühlvorrichtung ein Trägermedium, welches ferromagnetisch und zur Aufnahme von Wärme auf dem Rotor und zur Abgabe von wärme auf dem stationären Gantrygehäuse ausgebildet ist und welches mittels zumindest eines Magnetfelds vom Rotor zum stationären Gantrygehäuse und zurück transportierbar ist, und eine Vorrichtung zur Erzeugung des zumindest einen Magnetfeldes aufweist.
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Bei einem erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgerät ist durch die Verwendung eines ferromagnetischen Trägermediums mit einer möglichst hohen Wärmekapazität und durch zumindest ein Magnetfeld, welches einen leitungslosen Transport des Trägermediums (und damit der Wärme) vom Rotor zu dem stationären Gantrygehäuse bewirken kann, eine besonders leistungsfähige, kompakte und geräuschlose Kühlung möglich. Da keine Leitungen für den Transport des Trägermediums nötig sind, wird durch die Kühlvorrichtung die Funktionalität des Rotors bezüglich seiner Rotation nicht beeinträchtigt. Durch Verwendung von einem Trägermedium aus Eisen, Stahl, Nickel oder Kobalt, welche eine deutlich höhere spezifische Wärmekapazität als z. B. Luft aufweisen, ist eine schnellere und effektivere Kühlung als mittels Luft gewährleistet.
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Die Erfindung wird außerdem durch ein Verfahren zur Kühlung einer Komponente des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgerätes mit den folgenden Schritten gelöst:
- • Kühlung der Komponente durch Übertragung von Wärme zu dem Trägermedium, insbesondere mittels eines Kühlelements,
- • Ansteuerung von zumindest einem Magnetfeld derart, dass ein Transport des erwärmten Trägermediums von dem Rotor zu dem stationären Gantrygehäuse über einen Zwischenraum zwischen dem Rotor und dem stationären Gantrygehäuse erfolgt,
- • Abkühlung des erwärmten Trägermediums, insbesondere mittels eines weiteren Kühlelements, und
- • Ansteuerung von zumindest einem Magnetfeld derart, dass ein Rücktransport des gekühlten Trägermediums zu dem Rotor über den Zwischenraum erfolgt.
- • wobei ein Magnetfeld erzeugt und derart angesteuert wird, dass es für den Transport und den Rücktransport wechselweise in entgegengesetzte Richtungen gepolt wird.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung haftet das Trägermedium abhängig von dem Magnetfeld lösbar an dem Rotor oder dem stationären Gantrygehäuse und wird z. B. durch eine Änderung der Polung des Magnetfeldes über einen Zwischenraum zwischen dem Rotor und dem stationären Gantrygehäuse zu dem stationären Gantrygehäuse oder dem Rotor transportiert und haftet anschließend dort lösbar. Der Vorgang ist einfach durchführbar und z. B. durch eine einfache Umpolung eines Magnetfeldes beliebig oft wiederholbar. Das Magnetfeld kann z. B. von dem Rotor über den Zwischenraum zu dem stationären Gantrygehäuse erstreckt sein, die Feldlinien sind z. B. senkrecht zu den jeweiligen einander gegenüberliegenden Oberflächen von Rotor und stationärem Gantrygehäuse. Das Trägermedium kann z. B. in Form eines Pulvers, eines Granulats oder auch eines oder mehrerer Festkörper (z. B. ein Ring aus Stahl, an den Rotor angepasst) ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Kühlvorrichtung zumindest ein auf dem Rotor angeordnetes Kühlelement zur Übertragung von Wärme von der Komponente auf das Trägermedium und zumindest ein auf dem stationären Gantrygehäuse angeordnetes Kühlelement zur Kühlung des Trägermediums auf. Das Kühlelement auf dem Rotor transportiert die Wärme von der Komponente zu dem Trägermedium. Es kann sich hierbei z. B. um einen Kühlkreislauf mit einer Kühlflüssigkeit handeln oder um eine andere Vorrichtung zum Wärmetransport. Alternativ kann die Wärme auch direkt von der Komponente an das Trägermedium übertragen werden. Auf dem stationären Gantrygehäuse wird das erwärmte Trägermedium dann abgekühlt, um erneut für die Aufnahme von Wärme bereit zu sein. Hier können beliebige bekannte Kühlvorrichtungen zur Abkühlung verwendet werden, z. B. Kältemaschinen. Es kann auch ein Flüssigkeitsbehälter vorgesehen sein.
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In vorteilhafter Weise ist die Vorrichtung zur Erzeugung des zumindest einen Magnetfeldes zur wechselseitigen Umpolung des zumindest einen Magnetfelds, insbesondere zur hochfrequenten Umpolung des Magnetfeldes, ausgebildet. Durch eine möglichst schnelle Umpolung kann es zu einem schnellen Transport von Wärme und damit zu einem kontinuierlichen Wärmeabfluss mittels des Transportmediums vom Rotor zu dem stationären Gantrygehäuse kommen. Hierfür ist eine möglichst schnelle Abkühlung des Trägermediums auf dem stationären Gantrygehäuse notwendig.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die zu kühlende Komponente von einem Röntgenstrahler oder einem Röntgendetektor und das medizinische Bildgebungsgerät von einem Computertomographiegerät gebildet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das medizinische Bildgebungsgerät eine Vorrichtung zur Erzeugung von zwei unterschiedlich gepolten, nebeneinander angeordneten Magnetfeldern auf, wobei ein erstes Magnetfeld eine Anordnung von einem ersten Teil des Trägermediums an dem Rotor und ein zweites Magnetfeld eine Anordnung von einem zweiten Teil des Trägermediums an dem stationären Gantrygehäuse bewirkt. Außerdem kann an dem stationären Gantrygehäuse eine Vorrichtung angeordnet sein, welche einen Transport des Trägermediums entlang des stationären Gantrygehäuses von dem zweiten Magnetfeld zu dem ersten Magnetfeld bewirkt.
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Ein entsprechendes Verfahren während einer Rotation des Rotors umfasst die folgenden Schritte:
- • Ansteuerung von zwei nebeneinander angeordneten, entgegengesetzt gepolten Magnetfeldern derart, dass durch das erste Magnetfeld ein Transport eines ersten Teils des erwärmten Trägermediums von dem Rotor zu dem stationären Gantrygehäuse und durch das zweite Magnetfeld ein Transport eines zweiten Teils des abgekühlten Trägermediums von dem stationären Gantrygehäuse zu dem Rotor erfolgt, und
- • Transport des jeweiligen zweiten Teils des Trägermediums entlang des stationären Gantrygehäuses von dem zweiten Magnetfeld zu dem ersten Magnetfeld.
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Hierdurch kann ein kontinuierlicher Kühlvorgang während der Rotation bewirkt werden. Eine Realisierung ist z. B. derart, dass im Bereich der ersten Hälfte des Rotor-Rings (z. B. ein Halbkreis, also umfassend 180°) und des gegenüberliegenden stationären Gantrygehäuses ein erstes Magnetfeld und im Bereich der zweiten Hälfte des Rotor-Rings und des gegenüberliegenden stationären Gantrygehäuses ein zweites, dem ersten Magnetfeld entgegen gerichtetes Magnetfeld angeordnet sind. Das erste Magnetfeld bewirkt den Transport (oder Verbleib) eines ersten Teils des Trägermediums zu dem Rotor während das zweite Magnetfeld den Transport (oder Verbleib) des zweiten Teils des Trägermediums zu dem stationären Gantrygehäuse bewirkt. Durch die Rotation des Rotors bewegt sich der erste Teil des Trägermediums in den Bereich des zweiten Magnetfelds und wird dadurch zu dem stationären Gantrygehäuse transportiert und damit zu dem zweiten Teil des Trägermediums. Der ursprüngliche zweite Teil muss, da an dem stationären Gantrygehäuse keine Rotation stattfindet, durch eine spezielle Vorrichtung in den Bereich des ersten Magnetfelds transportiert werden, um zu dem Rotors transportiert zu werden und damit zu dem ersten Teil zu werden. Diese Transportbewegung wird z. B. ebenfalls in Rotationsrichtung des Rotors durchgeführt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das medizinische Bildgebungsgerät eine Vorrichtung zur Erzeugung eines dritten Magnetfelds auf, welches den Transport des Trägermediums entlang des stationären Gantrygehäuses von dem zweiten Magnetfeld zu dem ersten Magnetfeld bewirkt. Ein solches drittes Magnetfeld wird z. B. auf dem stationären Gantrygehäuse derart angeordnet, dass es das Trägermedium auf dem stationären Gantrygehäuse in den Einflussbereich des ersten Magnetfelds bewegt, z. B. entlang der Oberfläche des stationären Gantrygehäuses. Das dritte Magnetfeld kann dabei z. B. selbst bewegt werden oder in seiner Stärke variieren, um die Bewegung zu bewirken. Die Bewegung kann z. B. ähnlich der Rotationsbewegung des Rotors ausgebildet sein. Das dritte Magnetfeld kann z. B. hinter einer nicht magnetischen Schicht auf dem stationären Gantrygehäuse angeordnet sein.
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Alternativ kann ein Transport des Trägermediums in den Bereich des ersten Magnetfelds auch durch eine Vorrichtung mit einer Kühlflüssigkeit bewirkt werden, z. B. durch Pumpen oder Spülen. Durch die Kühlflüssigkeit kann zusätzlich eine Abkühlung des Trägermediums erfolgen.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß Merkmalen der Unteransprüche werden im Folgenden anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele in der Zeichnung näher erläutert, ohne dass dadurch eine Beschränkung der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele erfolgt. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgeräts mit einem Rotor, einem stationären Gantrygehäuse, einem Trägermedium in Form eines Granulats und einem Magnetfeld mit einer ersten Polung;
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2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgeräts gemäß 1 mit einer zweiten Polung des Magnetfelds;
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3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgeräts mit einem Trägermedium in Form eines Pulvers;
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4 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgeräts mit einem Trägermedium in Form eines Festkörperrings;
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5 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgeräts mit einem Rotor, einem stationären Gantrygehäuse, einem Trägermedium in Form eines Granulats und zwei entgegengesetzt gepolten Magnetfeldern;
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6 eine Vorderansicht der dem stationären Gantrygehäuse zugewandten Oberfläche des Rotors des medizinischen Bildgebungsgeräts gemäß 5;
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7 eine Vorderansicht der dem Rotor zugewandten Oberfläche des stationären Gantrygehäuses des medizinischen Bildgebungsgeräts gemäß 5; und
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8 eine Abfolge eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kühlung einer Komponente eines medizinischen Bildgebungsgeräts.
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In der 1 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsgeräts in Form von einem Computertomographiegerät mit einer Gantry 9 gezeigt, wobei die Gantry 9 einen ringförmigen Rotor 10, welche für eine Rotation um eine Achse 12 ausgebildet ist, und ein stationäres Gantrygehäuse 11 (auch Stator genannt) aufweist. Auf dem Rotor 10 sind z. B. ein Röntgenstrahler 14 und ein Röntgendetektor (nicht gezeigt) angeordnet. Bei einer Rotation des Rotors 10 um einen im Zentrum des Rings und im Bereich der Achse 12 angeordneten Patienten werden von dem Röntgenstrahler 14 Röntgenstrahlen ausgesendet, welche den Patienten durchdringen und in charakteristisch für den Patienten abgeschwächter Form von dem Röntgendetektor aufgezeichnet werden. während des Betriebs des Röntgenstrahlers kommt es zu einer starken Erhitzung, so dass eine Kühlung des Röntgenstrahlers (und eventuell weiterer Komponenten wie z. B. des Röntgendetektors) notwendig ist.
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Die abfallende wärme muss möglichst effektiv weg von dem Rotor transportiert werden. Hierfür ist einerseits ein Trägermedium 13 vorgesehen, welches eine möglichst hohe Wärmekapazität aufweist und sich gleichzeitig durch ein zumindest ein Magnetfeld über einen Zwischenraum 21 zwischen dem Rotor 10 und dem stationären Gantrygehäuse transportieren lässt, also ferromagnetisch ist. Das Trägermedium 13 kann z. B. von einem Granulat 17 aus Eisen und/oder Stahl gebildet werden. Alternativ können auch – wie in 3 und 4 gezeigt – ein Pulver 18 oder ein oder mehrere Festkörper 19 verwendet werden. Der Festkörper 19 kann z. B. von einem Stahlring gebildet werden, welcher eine an den Rotor 10 angepasste Form aufweist.
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Durch eine Vorrichtung 15 zur Erzeugung eines Magnetfeldes wird zwischen dem Rotor 10 und dem stationären Gantrygehäuse 11 im Zwischenraum 21 ein Magnetfeld erzeugt, dessen Richtung durch Pfeile 16 angedeutet ist. Das Magnetfeld kann sich z. B. über den gesamten Ring des Rotors 10 erstrecken (wie gezeigt) oder auch lediglich einen Teil davon abdecken. Das Magnetfeld ist in 1 derart gepolt, dass das ferromagnetische Trägermedium 13 an dem Rotor haftet. Durch eine Änderung des Magnetfeldes, z. B. durch eine Umpolung der Richtung des Magnetfeldes, wird das Trägermedium 13, also z. B. das Granulat 17 aus Eisen, über den Zwischenraum 21 hinweg zu dem stationären Gantrygehäuse 11 transportiert und haftet dort. Die Vorrichtung 15 zur Erzeugung des zumindest einen Magnetfeldes kann auf der Gantry, also z. B. auf dem Rotor und/oder dem stationären Gantrygehäuse angeordnet sein, sie kann aber auch außerhalb der Gantry angeordnet sein. Die Vorrichtung 15 kann z. B. von einer oder mehreren Spulen gebildet werden. Alternativ kann das Magnetfeld auf einer Seite durch einen oder mehrere Dauermagneten gebildet werden und das Umpolen wird durch ein elektrisch erzeugtes Magnetfeld erzielt. Dabei kann vorgesehen sein, dass das elektrische Magnetfeld einfach das der Dauermagneten überlagert.
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Ein Verfahren zur Abkühlung des Röntgenstrahlers 14 kann z. B. wie in 8 gezeigt ablaufen. Zunächst ist das Magnetfeld derart eingestellt, dass sich das Trägermedium 13 an dem Rotor befindet, insbesondere im Bereich der dem stationären Gantrygehäuse zugewandten Oberfläche des Rotors 10, und dort haftet. Diese Situation ist z. B. in der 1 gezeigt. In einem ersten Schritt 25 wird Wärme von dem Röntgenstrahler 14 (oder der sonstigen Komponente) auf das Trägermedium 13 übertragen, um den Röntgenstrahler zu kühlen. Dies kann z. B. mittels eines zwischen den Röntgenstrahler 14 und das Trägermedium befindlichen Kühlelements 20 durchgeführt werden. Das Kühlelement 20 kann z. B. von einem Kühlkreislauf oder sonstiger Kühlvorrichtung gebildet werden. Es kann auch eine direkte Wärmeübertragung z. B. durch eine entsprechende Anordnung des Röntgenstrahlers 14 durchgeführt werden. In einem zweiten Schritt 26 wird das erwärmte Trägermedium 13 durch eine entsprechende Ansteuerung des Magnetfeldes, z. B. eine Umpolung in die entgegengesetzte Richtung zu der bisherigen, über den Zwischenraum 21 hinweg zu dem stationären Gantrygehäuse 11 transportiert, so dass es dann z. B. an der dem Rotor 10 zugewandten Oberfläche des stationären Gantrygehäuses 11 haftet. Diese Situation ist z. B. in der 2 gezeigt.
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In einem dritten Schritt 27 wird das erwärmte Trägermedium 13 nun gekühlt. Dies kann alleine durch eine kühlere Oberfläche des stationären Gantrygehäuse oder aber durch eine oder mehrere zusätzliche Kühlelemente 20 oder Kühlungsvorrichtungen bzw. Kältemaschinen erfolgen. Das gekühlte Trägermedium 13 wird anschließend in einem vierten Schritt durch Ansteuerung des Magnetfeldes, z. B. wiederum Umpolung in die entgegengesetzte Richtung, zurück zur Oberfläche des Rotors 10 transportiert. Das Verfahren kann kontinuierlich wiederholt werden, z. B. während des Betriebes des Röntgenstrahlers, so dass ein kontinuierlicher Wärmefluss von dem Rotor auf das stationäre Gantrygehäuse erfolgt. Die Umschaltung des Magnetfeldes kann auch sehr schnell, also z. B. hochfrequent erfolgen, insbesondere bei Verwendung von Granulat oder Pulver.
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Das Magnetfeld kann sich z. B. über den gesamten Ring des Rotors 10 erstrecken (wie gezeigt) oder auch lediglich einen Teil davon abdecken. Es können auch mehrere Magnetfelder in mehreren Segmenten des Rotors vorhanden sein, z. B. vier, von denen zwei jeweils entgegengesetzt gepolt sind, so dass jeweils die Hälfte des Trägermedium an dem Rotor und die Hälfte an dem stationären Gantrygehäuse haftet. In Abstimmung mit der Rotation des Rotors (also z. B. nach einer 360°-Drehung) werden diese Magnetfelder dann ebenfalls umgepolt. Es sind viele weitere Ausgestaltungen der Erfindung denkbar.
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In den 5 bis 7 ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung gezeigt, bei welcher zwei entgegengesetzte feste Magnetfelder nebeneinander vorhanden sind, welche nicht geändert werden. In der 5 ist eine Seitenansicht gezeigt, während in der 6 eine Draufsicht auf die dem stationären Gantrygehäuse 11 gegenüberliegende Oberfläche des Rotors 10 gezeigt ist und in der 7 eine Draufsicht auf die dem Rotor 10 gegenüberliegenden Oberfläche des stationären Gantrygehäuse 11 gezeigt ist.
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Wie in der 5 gezeigt, ist ein erstes Magnetfeld 22 z. B. im Bereich des halben Ringes des Rotors und entsprechend über den Zwischenraum hinweg bis zu dem stationären Gantrygehäuse angeordnet und angesteuert, wobei das erste Magnetfeld 22 zunächst bewirkt, dass ein erster Teil des Trägermediums 13.1 an dem Rotor 10 haftet. Es muss sichergestellt sein, dass das erste Magnetfeld 22 auch bei einer Rotation des Rotors stationär ist. Ein zweites Magnetfeld 23 ist im Bereich der anderen Hälfte des Ringes des Rotors und entsprechend über den Zwischenraum hinweg bis zu dem stationären Gantrygehäuse derart angeordnet und angesteuert, dass zunächst ein zweiter Teil des Trägermediums 13.2 an dem stationären Gantrygehäuse 11 haftet. Rotiert nun der Rotor 10, so kommt bei fest stehenden Magnetfeldern der auf dem Rotor befindliche erste Teil des Trägermediums 13.1 nach maximal 180° Umdrehung in den Bereich des zweiten Magnetfeldes 23 und wird zu dem stationären Gantrygehäuse transportiert. Im Gegenzug muss der auf dem stationären Gantrygehäuse 11 befindliche zweite Teil des Trägermediums 13.2 entlang der Oberfläche des stationären Gantrygehäuses 11 in den Bereich des ersten Magnetfelds 22 transportiert werden. Dies kann z. B. durch eine Flüssigkeit 24, welche z. B. in einem Behältnis angeordnet ist und entsprechend gepumpt oder bewegt wird, durchgeführt werden. Alternativ kann auch ein drittes, in seiner Erstreckung auf das stationären Gantrygehäuse begrenztes Magnetfeld für den Transport entlang der Oberfläche des stationären Gantrygehäuses verwendet werden. Hierfür kann hinter einer nicht ferromagnetischen Scheibe auf der Oberfläche des stationären Gantrygehäuses ein „wanderndes” Magnetfeld angelegt sein, also ein Magnetfeld, das entweder in seiner Stärke variiert oder selbst bewegt wird. In der 7 ist gezeigt, in welche Richtung der Transport des Trägermediums bevorzugt erfolgt (gestrichelter Pfeil), um der in 6 gezeigten Rotation (Pfeil) zu entsprechen. Eine Kühlung durch die Kühlflüssigkeit 24 kann ebenfalls vorhanden sein.
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Die Erfindung beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung, mittels welcher wärme an ein Material gebunden wird, welches Material sich durch Magnetfelder bewegen lässt, anders gesagt, Wärme magnetisch zu machen und zu übertragen. Der Vorteil liegt in einer nahezu lautlosen, kompakten und durch die hohe spezifische Wärmekapazität besonders effektive Wärmeübertragung und damit Kühlung.
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Die Erfindung lässt sich in folgender Weise kurz zusammenfassen: Vorgesehen ist ein medizinisches Bildgebungsgerät mit einer Gantry, aufweisend ein stationäres Gantrygehäuse und einen relativ zu dem stationären Gantrygehäuse drehbaren Rotor, wobei an dem Rotor zumindest eine zu kühlende Komponente angeordnet ist, wobei das medizinische Bildgebungsgerät eine Kühlvorrichtung aufweist, welche Kühlvorrichtung eine Kühlung der Komponente bewirkt, wobei die Kühlvorrichtung ein Trägermedium, welches ferromagnetisch und zur Aufnahme von Wärme auf dem Rotor und zur Abgabe von Wärme auf dem stationären Gantrygehäuse ausgebildet ist und mittels zumindest eines Magnetfelds vom stationären Gantrygehäuse zum Rotor und zurück transportierbar ist, und eine Vorrichtung zur Erzeugung des zumindest einen Magnetfeldes aufweist.