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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung zweier digitaler Bilder mit deren Hilfe Unterschiede bzw. Veränderungen visuell schneller erkannt und bewertet werden können.
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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Darstellung digitaler Bilder der Komponenten eines Auges um Veränderungen beurteilen und entsprechende Diagnosen ableiten zu können.
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Der Nachweis bestimmter Erkrankungen bzw. Zustände des Auges erfordert häufig den Vergleich fotografischer Darstellungen des Auges oder seiner Bestandteile. Typischerweise werden solche Fotos im Laufe der Jahre durch verschiedene Personen und/oder mit verschiedenen Geräten gemacht. Die dabei auftretenden, unvermeidlichen Abweichungen erschweren deren Vergleich extrem.
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Dabei führt eine einfache Gegenüberstellung der Bilder von beispielsweise verschiedenen Untersuchungszeitpunkten, verschiedenen bildgebenden Modalitäten oder auch von Kombination beider, oft zu Fehldiagnosen, da die Veränderungen oft nicht erkannt werden.
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Ein Arbeitsumfeld was beispielsweise durch Lärm, schlechte Lichtverhältnisse oder Stress beeinflusst ist kann insbesondere bei ungeübten Betrachtern genauso zu Fehldiagnosen führen, wie zu vergleichende Bilder unterschiedlicher Modalität, mit variierenden Bildausschnitten, Auflösungen oder dergleichen.
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Als Modalität wird ein bestimmtes bildgebendes System bzw. Verfahren definiert, mit welchen Datensätze akquiriert werden. Um die Datensätze überhaupt vergleichen zu können ist deren Registrierung erforderlich, wobei gleiche oder auch verschiedene Kombinationen von Modalitäten zueinander registriert werden können.
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Bei der monomodalen Registrierung werden die beiden zu registrierenden Bilder von dem gleichen bildgebenden System aufgenommen. Sie ähneln sich in ihren Intensitäten. Bei der multimodalen Registrierung werden Daten registriert, die von unterschiedlichen bildgebenden Verfahren aufgenommen oder durch verschiedene Geräte erzeugt wurden. Multimodale Bilder sind immer Aufnahmen des gleichen Objekts. Aus diesem Grund muss die Registrierung berücksichtigen, dass zueinander passende Regionen in den Bildern nicht zwangsläufig im gleichen Intensitätsintervall liegen.
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Um die Wahrscheinlichkeit von Fehldiagnosen zu minimieren sind nach dem Stand der Technik verschieden Lösungen bekannt.
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Das von der Firma EyelC entwickelte, sogenannte „Flicker-Verfahren“ (z. B. Matched FlickerTM) dient hauptsächlichst der Analyse von Retina-Bildern zur Befundung von Glaukom. Durch den automatischen Wechsel zwischen zwei übereinander liegenden Bildern sollen die Unterschiede zwischen den beiden Bildern, insbesondere auch kleine Veränderungen leichter zu erkennen und zu bewerten sein.
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Nachteilig wirkt sich bei dieser Lösung aus, dass bei einer zu schnellen Abfolge der Bilder durch die Trägheit des Auges Artefakte auf dem anderen Bild entstehen können. Bei zu langsamen Wechseln kann wiederum der Effekt der Erkennung der Änderung verschwinden. Das Verfahren kann in Abhängigkeit von der Bildwiederholrate des darstellenden Gerätes zu Fehldarstellungen und damit zu Fehlerkennungen führen.
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Weiterhin ist festzustellen, dass das Flicker-Verfahren für den Vergleich von unterschiedlichen Bildern, nicht geeignet erscheint. Das Auge bzw. das Gehirn muss dabei zwei verschiedene Bilder vergleichen und gleichzeitig die Änderungen identifizieren. Damit sollte selbst geübtes Personal überfordert sein.
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Eine weitere Methode zur vergleichenden Darstellung von zwei registrierten Bildern in der medizinischen Bildgebung stellt die schachbrettmusterartige Visualisierung dar. Dieses Verfahren ist jedoch zu unübersichtlich, da das Bild zu stark fragmentiert wird und man schwer entscheiden kann, welches Quadrat zu welchem Ursprungsbild gehört.
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Da dieser Effekt besonders bei unimodalen Bildern noch verstärkt wird, ist eine exakte Befundung extrem schwierig und das Risiko für Fehldiagnosen signifikant erhöht. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Bilder niemals vollständig darzustellen sind.
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Um Unterschiede bzw. Veränderungen in digitalen Bildern erkennen und bewerten zu können, ist es auch möglich zwei registrierte Bilder gleichzeitig in unterschiedlichen Farbkanälen darzustellen.
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Dies hat allerdings den Nachteil, dass das Verfahren nicht für Farbbilder geeignet ist. Durch die erforderliche Konvertierung gehen Farbinformationen verloren, so dass es zu Fehlerkennungen kommen kann. Weiterhin können durch die Überlagerung artifiziell aussehende Bilder entstehen, die eine Erkennung von Krankheitsmerkmalen erschweren oder gar unmöglich machen können.
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Die auf Bilddaten basierende, medizinische Befundung stellt eine generelle Herausforderung in der Diagnostik dar. Insbesondere die Detektion bzw. die Verlaufskontrolle von kleinen, pathologischen Veränderungen ist für den „Befunder'' (z.B. Klinikarzt, niedergelassener Arzt, „Grader'' in einem Readingzentrum) oft sehr schwierig und kann zu einer unzureichenden Qualität der Diagnostik führen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Darstellung zweier digitaler Bilder für die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen zu entwickeln, welches die Nachteile der bekannten Verfahren beseitigt und eine schnelle und sichere Erkennung, Bewertung und Diagnose ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Darstellung digitaler Bilder für die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen zwischen zwei multimodalen digitalen Bildern, deren Bildinhalte zumindest teilweise gleich sind, die zueinander registriert, übereinander gelegt und auf einem Display dargestellt werden, dadurch gelöst, dass die Darstellung auf dem Display derart erfolgt, dass das dargestellte obere Bild teilweise ausgeblendet wird, damit das darunter liegende Bild zum Vorschein kommt und das auf dem Display dargestellte Gesamtbild Teile beider Bilder enthält.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das vorgeschlagene Verfahren zur Darstellung zweier digitaler Bilder ist insbesondere für die medizinische Bildgebung zur Diagnose oder der Verlaufs- bzw. Genesungskontrolle vorgesehen. Hierbei kann es sowohl in der allgemeinen Medizin als auch in der Ophthalmologie und insbesondere in der Fundusbildgebung angewendet werden. Prinzipiell ist das Verfahren aber auch für andere Gebiete einsetzbar, da das Erkennen und Bewerten von Unterschieden bzw. Veränderungen unabhängig vom Bildinhalt erfolgt.
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Als Modalitäten in der allgemeinen Medizin kommen hierbei Datensätze aus folgenden bildgebenden Systemen in Betracht:
- • Computertomographie (CT),
- • Magnetresonanztomographie (MRT),
- • Positronenemissionstomographie (PET),
- • Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT),
- • Ultraschall (US), Photoakkustik (PAI) und
- • Mikroskopie/Endoskopie.
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In der Fundusbildgebung kommen Datensätze aus folgenden bildgebenden Verfahren in Betracht:
- • Colorfundusphotografie (CFP),
- • Fluoreszenzangiographie,
- • Fundusautofluoreszenz (FAF),
- • Polarisationsbildgebung,
- • Fluoreszenzlebensdauer,
- • Hyperspektrale Bildgebung und
- • Optische Kohärenztomographie (OCT).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dazu zeigen:
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1: zwei zu vergleichende, registrierte Fundusbilder der gleichen Modalität und das daraus auf dem Display dargestellte, resultierende Gesamtbild mit der verschiebbaren Grenzlinie,
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2: neben dem resultierenden Gesamtbild mit der verschiebbaren Grenzlinie gemäß der 1 sowie die zusätzlich, ebenfalls auf dem Display dargestellten Bilder aus entsprechenden OCT-B-Scans und
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3: zwei zu vergleichende, registrierte Fundusbilder von verschiedenen Modalitäten und das daraus resultierende Gesamtbild mit der verschiebbaren Grenzlinie.
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Bei dem hier beschriebenen Verfahren zur Darstellung digitaler Bilder für die visuelle Erkennung und Bewertung geringfügiger Unterschiede bzw. Veränderungen zwischen zwei digitalen Bildern, deren Bildinhalte zumindest teilweise gleich sind, werden die zueinander registrierten und übereinander gelegten Bilder auf einem Display dargestellt. Erfindungsgemäß erfolgt die Darstellung auf dem Display dabei derart, dass das dargestellte oben liegende Bild teilweise ausgeblendet wird, damit das darunter liegende Bild zum Vorschein kommt und das auf dem Display dargestellte Gesamtbild Teile beider Bilder enthält. Dabei können die zu vergleichenden digitalen Bilder mono- oder auch multimodal sein.
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Die teilweise Ausblendung des dargestellten oberen Bildes erfolgt derart, dass bis zu einer Grenzlinie das oben liegende Bild und auf der anderen Seite der Grenzlinie das darunter liegende Bild sichtbar ist.
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Vorzugsweise ist die Grenzlinie eine Gerade, die im Gesamtbild senkrecht oder waagerecht verläuft und schiebbar ist. Dabei kann die Grenzlinie zur visuellen Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen zwischen den beiden Teilbildern über das gesamte Display verschoben werden kann. Die Verschiebung der Grenzlinie erfolgt hierbei mittels Software.
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Vorteilhaft ist hierbei weiterhin, dass eines der zu vergleichenden Bilder farbcodiert wird. Dadurch unterscheiden sich beide zu vergleichende Bilder und die Grenzlinie ist deutlich sichtbar. Dabei kann die Grenzlinie farblich markiert sein.
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Dabei ist es besonders wichtig, dass die zu vergleichenden Bilder nach der Registrierung ortsgenau, d. h. die korrespondierende Pixel der beiden Bilder übereinander liegen. Nur so wird es ermöglicht Unterschiede bzw. Veränderungen durch Verschieben der Grenzlinie auf einfache Art zu Erkennung und zu bewerten.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung können auf dem Display drei digitale, zueinander registrierte und übereinander gelegte Bilder derart dargestellt werden, dass das oben liegende Bild teilweise ausgeblendet wird, damit zumindest eines der darunter liegenden Bilder zum Vorschein kommt, wobei zwischen zwei Bildern jeweils eine verschiebbare Grenzlinie vorhanden ist. Das dargestellte Gesamtbild folgende kann somit Teile zweier oder ach aller drei Teilbilder enthalten.
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Erfindungsgemäß kann die Darstellung des Gesamtbildes auf Displays von PCs, Notebooks, Laptops, Tablett-PCs, TVs, Smartphones oder dergleichen erfolgen.
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In Abhängigkeit des jeweils verwendeten Displays kann die Verschiebung der Grenzlinie über das übliche PC-Equipment, wie Tastatur, Maus, Joystick, Touchpad, Touchscreen oder auch über Gestensteuerung erfolgen.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird das erfindungsgemäße Verfahren für die Beurteilung digitaler Bilder des Augenhintergrundes verwendet. Dazu werden digitale Bilder des Augenhintergrundes, deren Bildinhalte zumindest teilweise gleich sind, zueinander registriert, übereinander gelegt und für die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen auf einem Display dargestellt.
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Auch hier erfolgt die Darstellung auf dem Display derart, dass das dargestellte oben liegende Bild teilweise ausgeblendet wird, damit das darunter liegende Bild zum Vorschein kommt und das auf dem Display dargestellte Gesamtbild Teile beider Bilder enthält, wobei diese mono- oder auch multimodal sein können. Die teilweise Ausblendung erfolgt hierbei derart, dass bis zu einer Grenzlinie das obere Bild und auf der anderen Seite der Grenzlinie das darunter liegende Bild sichtbar sind.
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Dabei ist es besonders wichtig, dass die zu vergleichenden Bilder nach der Registrierung ortsgenau, d. h. die korrespondierende Pixel der beiden Bilder übereinander liegen. Nur so wird es ermöglicht Unterschiede bzw. Veränderungen durch Verschieben der Grenzlinie auf einfache Art zu Erkennung und zu bewerten.
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Für die Registrierung der zu vergleichenden Bilder sind aus dem Stand der Technik entsprechende Algorithmen bekannt, die eine Transformation zwischen den Bildern herstellen. In Abhängigkeit davon, ob die zu vergleichenden Bilder gleicher oder unterschiedlicher Modalität sind, können verschiedene Registrierungsalgorithmus Verwendung finden.
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So können beispielsweise rigide und/oder nicht-rigide Ansätze in Kombination mit beliebigen Distanzmaßen zum Einsatz kommen. Beispielhaft wird im Folgenden eine (unvollständige) Auswahl möglicher Registrierungsalgorithmus genannt:
- • „Block-matching via cross-correlation";
- • „Keypoint matching with robust outlier rejection";
- • „Optimization with gradient descent methods";
- • „Optimization with variational methods";
- • „Vessel segmentation, matching via cross-correlation".
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Vorzugsweise ist die Grenzlinie eine Gerade, die im Gesamtbild senkrecht oder waagerecht verläuft und schiebbar ist. Dabei kann die Grenzlinie zur visuellen Erkennung und Bewertung geringfügiger Unterschiede bzw. Veränderungen zwischen den beiden Teilbildern auf die besonders interessieren Region (kurz: ROI – region of interest) verschoben werden, wobei dies auch hier mittels Software erfolgt.
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Die ROI lassen sich dabei meist leicht lokalisieren, da sie in der Regel durch sogenannte Biomarker gekennzeichnet sind. Biomarker sind messbare Produkte von Organismen, die objektiv gemessen werden können, auf einen normalen biologischen oder krankhaften Prozess im Körper hinweisen und deshalb als Indikatoren dienen. Bei einem Biomarker kann es sich um bestimmte Zelltypen, Gene, Genprodukte oder bestimmte Moleküle, die mit einem krankhaften Prozess assoziiert sind oder Enzyme oder Hormone handeln. Auch komplexe Organfunktionen oder charakteristische Veränderungen biologischer Strukturen werden als medizinische Biomarker herangezogen.
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Dies erlaubt es dem Arzt, sich die pathologischen Veränderungen in den besonders interessieren Regionen im Detail anzuschauen und zu bewerten.
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In Abhängigkeit der Erkrankung des zu untersuchenden Auges sind dabei ROI von Interesse, die durch folgende Biomarker gekennzeichnet sind:
- • Altersmakuladegeneration (AMD)
Drusen, Hyperpigmentierung, atrophische Areale, Hyper-/Hypofluores zenzen, Choroidale Neovaskularisationen (CNV);
- • Diabetische Retinopathie (DR)
Aneurysmen, Ödeme, CNV, Exsudate,
- • Morbus Alzheimer
ß-Amyloid-Plaques, τ-PHF
- • Tumor
Ausdehnung, Tumorsaum (z.B. multimodal), Tumor spezifische Zellen (z.B. andere Morphologie oder biochemische Unterschiede), gegebenen falls erst nach Gabe eines Kontrastmittels
- • Multiple Sklerosis
entzündliches Areal
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Von Vorteil ist es auch hier, dass eines der zu vergleichenden Bilder farbcodiert wird. Dadurch unterscheiden sich beide zu vergleichende Bilder und die Grenzlinie ist deutlich sichtbar. Eine unterschiedliche Darstellung der verschiedenen Bilder kann dabei bereits durch eine leichte farbliche Hinterlegung eines der beiden Bilder, sogar in Grautönen erreicht werden und ist völlig ausreichend. Dabei kann auch die Grenzlinie farblich markiert sein.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung können auf dem Display drei digitale, zueinander registrierte und übereinander gelegte Bilder derart dargestellt werden, dass das oben liegende Bild teilweise ausgeblendet wird, damit zumindest eines der darunter liegenden Bilder zum Vorschein kommt, wobei zwischen zwei Bildern jeweils eine verschiebbare Grenzlinie vorhanden ist. Das dargestellte Gesamtbild folgende kann somit Teile zweier oder ach aller drei Teilbilder enthalten.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Darstellung des Gesamtbildes auf Displays von PCs, Notebooks, Laptops, Tablett-PCs, TVs, Smartphones oder dergleichen.
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In Abhängigkeit des jeweils verwendeten Displays kann die Verschiebung der Grenzlinie über das übliche PC-Equipment, wie Tastatur, Maus, Joystick, Touchpad, Touchscreen oder auch über Gestensteuerung erfolgen.
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Hierzu zeigt die 1 zwei zu vergleichende, registrierte Fundusbilder der gleichen Modalität und das daraus resultierende Gesamtbild mit der verschiebbaren Grenzlinie. Die zwei Fundusbilder FB1 und FB2 wurden mit dem gleichen bildgebenden Verfahren zu verschiedenen Untersuchungszeitpunkten erstellt. Das Fundusbild FB2 enthält die für den Vergleich bevorzugte ROI.
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Erfindungsgemäß zeigt das Display D das Gesamtbild FBG, mit Teilen beider Fundusbilder FB1 und FB2 und der Grenzlinie GL, deren Verschiebbarkeit durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Damit die Teile der beiden Fundusbilder FB1 und FB2 besser unterschieden werden können, ist das Fundusbild FB1 farbcodiert, was durch eine Grauschattierung verdeutlicht wird.
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Die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen zwischen den beiden Fundusbildern FB1 und FB2 dient hierbei vorrangig der Verlaufskontrolle, d. h. dem Fortgang des Genesungsprozesses oder auch dem Fortschreiten einer möglichen Erkrankung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zusätzlich Bilder anderer Modalitäten dargestellt, die der Erkennung und Bewertung von Unterschiede bzw. Veränderungen zweckdienlich sind. Besonders bevorzugt sind die zusätzlich dargestellten Bilder anderer Modalitäten auf die jeweilige Position der Grenzlinie abgestimmt.
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Hierzu zeigt die 2 neben dem resultierenden Gesamtbild mit der verschiebbaren Grenzlinie gemäß der 1 zusätzlich, ebenfalls auf dem Display dargestellte Bilder aus entsprechenden OCT-B-Scans. Gemäß der 1 wurden die zwei Fundusbilder FB1 und FB2 mit dem gleichen bildgebenden Verfahren zu verschiedenen Untersuchungszeitpunkten erstellt. Das Fundusbild FB2 enthält die für den Vergleich bevorzugte ROI.
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Das Display D zeigt hier zusätzlich zu dem Gesamtbild FBG, mit Teilen beider Fundusbilder FB1 und FB2 und der verschiebbaren Grenzlinie GL, zwei OCT-B-Scans OCT1 und OCT2, die zu den jeweils gleichen Untersuchungszeitpunkten erstellt wurden wie die Fundusbilder FB1 und FB2. Auch hier ist das Fundusbild FB1 farbcodiert (Grauschattierung) um dieses besseren vom Fundusbild FB2 unterschieden zu können.
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Hierzu ist anzumerken, dass die OCT-B-Scans OCT1 und OCT2 an der Position der verschiebbaren Grenzlinie GL als korrelierte Schnittbilder eingeblendet werden.
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Dies gibt dem Arzt und dem Forscher zusätzliche wertvolle Informationen, so dass eine noch einfachere Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß ist das vorgeschlagene Verfahren auch für die Beurteilung digitaler multimodaler Bilder, insbesondere des Augenhintergrundes geeignet. Dazu werden die digitalen, multimodalen Bilder des Augenhintergrundes, deren Bildinhalte zumindest teilweise gleich sind, zueinander registriert, übereinander gelegt und für die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen auf einem Display dargestellt.
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Hierzu zeigt die 3 zwei zu vergleichende, registrierte Fundusbilder von verschiedenen Modalitäten und das daraus resultierende Gesamtbild mit der verschiebbaren Grenzlinie. Während das erste Fundusbild FB1-CFP auf der Colorfundusphotografie (CFP) basiert, wurde das zweite Fundusbild FB2-FAF durch das bildgebende Verfahren der Fundusautofluoreszenz (FAF) erzeugt.
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Beide Fundusbilder FB1-CFP und FB2-FAF enthalten die für den Vergleich bevorzugte ROI. Im zweiten Fundusbild FB2-FAF wird die ROI durch die Hypofluoreszenz Fho gekennzeichnet und von einem zusätzlichen Bereich der Hyperfluoreszenz Fhe umgeben.
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Erfindungsgemäß zeigt das Display D das Gesamtbild FBG, mit Teilen beider Fundusbilder FB1-CFP und FB2-FAF und der Grenzlinie GL, deren Verschiebbarkeit durch einen Doppelpfeil angedeutet ist.
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Auch hier erhält der Arzt oder Forscher zusätzliche wertvolle Informationen, wodurch eine noch einfachere und sicherere Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen ermöglicht wird.
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Durch die Kombination von Colorfundusfotographie mit Fundusautofluoreszenz ist beispielsweise eine bessere Abschätzung der Schwere einer geographischen Atrophie möglich.
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Die Kombination von Colorfundusfotos und Fundusautofluoreszenz stellt hierbei nur eine mögliche Variante der für die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen dargestellten digitalen multimodalen Bilder des Augenhintergrundes dar.
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Dabei ist es besonders wichtig, dass die zu vergleichenden Bilder zumindest teilweise den gleichen Bildinhalte aufweisen, so dass es überhaupt möglich ist, die Bilde zueinander zu registriert, übereinander zu legen und für die visuelle Erkennung und Bewertung von Unterschieden bzw. Veränderungen auf einem Display darzustellen. Nur so wird es ermöglicht Unterschiede bzw. Veränderungen durch Verschieben der Grenzlinie auf einfache Art zu erkennen und zu bewerten.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird ein Verfahren zur Darstellung digitaler Bilder zur Verfügung gestellt, mit dem Unterschiede bzw. Veränderungen zwischen zwei digitalen Bildern visuell erkannt und bewertet werden können. Das Verfahren ermöglicht dabei eine sehr schnelle und sichere Erkennung, Bewertung und Diagnose, selbst für ungeübte Nutzer.
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Das vorgeschlagene Verfahren zur Darstellung zweier digitaler Bilder ist zwar insbesondere für die medizinischen Bildgebung zur Diagnose oder der Verlaufs- bzw. Genesungskontrolle vorgesehen, kann aber prinzipiell auch auf anderen Gebieten zur Anwendung kommen, da Unterschiede bzw. Veränderungen unabhängig vom Bildinhalt visuell erkannt und bewertet werden können.
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Im Folgenden werden dazu einige mögliche Einsatzgebiete aufgezählt, wobei die die Liste nicht auf Vollständigkeit beruht:
- • Pathologie,
- • Forensik,
- • Drug discovery,
- • Life Science,
- • Botanik,
- • Sicherheitstechnik
- • militärische Bildgebung,
- • Konsumgüterbereich usw..
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Die besonderen Vorteile des vorgeschlagenen Verfahrens sind darin zu sehen, dass der Nutzer zum einen den Fokus seiner Augen zum Blick auf die beiden zu vergleichenden Bilder nicht verändern muss. Zum anderen kann er die Grenzlinie an die betreffende ROI verschieben und diese sogar beliebig oft hin und her schieben.
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Das visuelle Erkennen und Bewerten von Unterschieden bzw. Veränderungen zwischen zwei digitalen Bildern wird dadurch nicht nur einfacher und schneller sondern auch sicherer.