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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Bremssystem für Gehhilfen, wie Rollatoren, Rollstühle oder dergleichen.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass sämtliche Hersteller von Gehhilfen, wie Rollatoren oder Rollstühlen, zwei Szenarien für die Fortbewegung berücksichtigen. Das sind einerseits das Laufen und andererseits das Stehen bzw. Sitzen. Während des Laufens können Bremsen, die sich an Rollatoren befinden, betätigt werden, um einen gewissen Widerstand zu erzeugen. Im Stehen bzw. im Sitzen kann der Rollator dann arretiert werden.
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Aus der
DE 299 07 562 U1 ist ein Bremsmechanismus für Gehhilfen beschrieben. Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die Gehhilfen dem Nutzer nicht genug Gefühl von Sicherheit und Halt vermitteln.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es besteht somit die technische Aufgabe, eine Bremsvorrichtung zu entwickeln, welche es ermöglicht, dem Nutzer ein gewisses Gefühl von Sicherheit, Halt und Fahrkomfort zu vermitteln.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere gelöst durch ein Bremssystem für Gehhilfen, wobei das Bremssystem einen Bremsgriff aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssystem ein arretierbares Vorspannmittel aufweist, welches ausgelegt ist, mittels einer Vorspannung eine Bremskraft zu erzeugen, wobei das Bremssystem ein Arretierelement aufweist, das eingerichtet ist, das Vorspannmittel in verschiedenen Stellungen zu arretieren, wobei sich in den verschiedenen Stellungen verschiedene Vorspannungen einstellen.
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Auf diese Weise wird ein variabel, insbesondere auch stufenlos, einstellbarer Bremsvorgang erreicht. Die Bremse kann so eingestellt werden, dass auch während des Laufens mit einer Gehhilfe ein variabel einstellbarer Widerstand erzeugt werden kann, der dem Nutzer ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Halt vermittelt. Um diesen Zustand zu erzielen, muss der Nutzer die Bremse nicht ständig anziehen, was sehr anstrengend wäre und auch schlecht vom Nutzer dosiert werden könnte.
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Unter einer Gehhilfe sind bevorzugt sämtliche Hilfsmittel zu verstehen, die zur Entlastung von Gelenken und zur Mobilitätssteigerung eingesetzt werden, bei welchen eine Rolle oder Rad und ein Bremssystem vorhanden sind.
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Der Bremsgriff ist bevorzugt ein manuell betätigtes Bauteil zum Auslösen einer Bremse. Bevorzugt wird die einleitende Kraft durch einen Hebel verstärkt.
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Bevorzugt dienen Bremsen zur Verringerung bzw. Begrenzung der Geschwindigkeit von bewegten Maschinenteilen oder Fahrzeugen. Sie funktionieren vorzugsweise durch die Umwandlung der zugeführten Bewegungsenergie über Reibung in Wärmeenergie.
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Das Arretierelement ist bevorzugt ein mechanisches Bauteil zum Feststellen beweglicher Teile, z.B. ein (Metall-)Stift, ein (Gummi-)Stopper, eine Reibplatte oder gezahnte Platte bzw. Zahnplatte, wobei letztere auch als Schaltkulisse bezeichnet werden kann.
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Das Vorspannmittel ist bevorzugt ein Mittel, das ausgelegt ist, eine mechanische Vorspannung infolge einer Krafteinwirkung zu erzeugen, bevorzugt einer Krafteinwirkung, welche über ein vom Bremsgriff verschiedenes Betätigungselement, z.B. ein separater Drehgriff oder Bremshebel, manuell einleitbar ist.
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Bevorzugt ist das Vorspannmittel U-förmig oder hülsenartig ausgebildet. Bevorzugt ist es verschiebbar oder verdrehbar, besonders bevorzugt linear verschiebbar insbesondere gegenüber dem Bremsgriff.
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Bevorzugt ist an oder benachbart zu einem Haltegriff der Gehhilfe ein Gehäuse des Bremssystems fixiert, wobei ein Betätigungselement der Vorspanneinrichtung, z.B. ein Drehgriff oder Bremshebel, oberhalb des Griffes herausragt. Auf diese Weise lässt sich das Betätigungselement einfach bedienen.
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Die Bremskraft ist bevorzugt eine Kraft, die vorzugsweise auf Bremsbacken, Bremsklötze oder Scheiben einer Scheibenbremse wirkt, so dass ein Bremsvorgang ausführbar ist.
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Es ist ein Bremssystem vorgeschlagen, welches je nach Bedarf vorgespannt werden kann, und welches es ermöglicht in folgenden Szenarien betrieben werden zu können:
- – Laufen ohne Widerstand (die Bremse ist geöffnet),
- – Laufen mit kontinuierlich variablem Widerstand (die Bremse wird stufenlos arretiert),
- – Laufen mit spontan wählbarer Bremsfunktion und
- – Stehen/Sitzen mit arretierter Bremse (der Bremsgriff hat seine Endposition erreicht).
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Bevorzugt ist eine Arretiereinheit vorgesehen, mittels der die durch das Arretierelement erzeugte Arretierung des Vorspannmittels bevorzugt stufenlos einstellbar ist, und die weiterhin eingerichtet ist, die Arretierung zu lösen, sobald sich der Bremsgriff in einer Auslöseposition oder einem Auslösepositionsbereich befindet. Vorzugsweise ist das Arretierelement eine Komponente der Arretiereinheit.
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Bevorzugt ist die Auslöseposition eine Position, in welcher das Bremssystem eine Bremskraft oberhalb eines Bremskraftschwellenwertes erzeugt. Besonders bevorzugt befindet sich der Bremsgriff in seiner Auslöseposition, wenn er bis zu einem Anschlag angezogen ist (Endposition).
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Vorspannmittel mit einem Bowdenzug formschlüssig verbunden.
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Ein Bowdenzug ist bevorzugt ein bewegliches Maschinenelement zur Übertragung einer Zugkraft mittels einer flexibel verlegbaren Kombination aus einem Drahtseil und einer in Verlaufsrichtung stabilen Hülle. An einem Ende des Bowdenzugs befindet sich die Bremse. Durch den Formschluss ist der Bowdenzug über das Vorspannmittel arretierbar, was eine Bremswirkung an den Rädern der Gehhilfe erzeugt.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform weist das Vorspannmittel ein Führungsmittel auf und das Bremssystem weist eine Ausnehmung zur Führung des Führungsmittels auf. Auf diese Weise kann das Führungsmittel in die Ausnehmung entsprechend aufgenommen werden, um das Vorspannmittel auf die gewünschte Position im Gehäuse des Bremssystems einzustellen und dadurch eine definierte Vorspannung zu erzeugen.
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Bevorzugt ist das Führungsmittel auf dem Vorspannmittel angeordnet, wobei es vorzugsweise als ein Zapfen, der fest auf dem Vorspannmittel fixiert ist, ausgebildet ist. Auf diese Weise ist es möglich ein einfach realisierbares Führungsmittel auf dem Vorspannmittel vorzusehen.
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Besonders bevorzugt weist die Ausnehmung die Form einer Nut oder Rille auf, um das Führungsmittel aufzunehmen.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Vorspannmittel mittels eines Drehgriffs einstellbar, wobei eine Walze vorgesehen ist, welche über eine Drehung des Drehgriffs drehbar ist und als die Ausnehmung zur Führung des Führungsmittels eine Gewindekontur aufweist.
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Durch die Drehung am Drehgriff kann die vom Benutzer gewünschte Vorspannung des Bremssystems eingestellt werden. Bei Betätigung des Drehgriffs ist bevorzugt der Bowdenzug über das Vorspannmittel einstellbar, so dass eine definierte Bremswirkung an den Rädern der Gehhilfe erzeugt wird.
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Bevorzugt weist der Drehgriff an seinem unteren Teilbereich eine Verzahnung auf. Bei der Betätigung des Drehgriffs wird die Verzahnung gedreht, die wiederum ein angeschlossenes Zahnrad, welches vorzugsweise auf einer Welle drehfest angebracht ist, antreibt. Dabei entsteht eine Rotation der Welle.
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Besonders bevorzugt weist die Walze, die über ein Zahnrad, welches mit einer Verzahnung des Drehgriffs kämmt, eine Gewindekontur zur Führung des Führungsmittels auf.
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Auf diese Weise wird bei einer Drehung des Drehgriffs die drehbar befestigte Walze mit der Gewindekontur, die vorzugsweise spiralförmig ausgebildet ist, derart gedreht, dass sich das Vorspannmittel mittels des Zapfens bewegt und dass mittels des Bowdenzugs und das mit ihm formschlüssig verbundene Vorspannmittel die Bremse vorgespannt wird. Bevorzugt wird die Walze dabei zeitgleich über eine Drehfeder vorgespannt, die zwischen der Walze und dem Gehäuse des Bremssystems angeordnet ist.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Arretierelement eingerichtet, eine Drehbewegung des Drehgriffs zu verhindern, indem es mit dem Drehgriff oder der Walze oder mit einer mit dem Drehgriff oder der Walze gekoppelten Übertragungskomponente in blockierendem Kontakt steht.
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Eine gekoppelte Übertragungskomponente ist bevorzugt ein Zahnrad, eine Rolle oder ein Riemen. Unter einem blockierenden Kontakt ist bevorzugt ein form- und/oder kraftschlüssiger Kontakt zwischen dem Drehgriff oder der Walze oder mit einer mit dem Drehgriff oder der Walze gekoppelten Übertragungskomponente zu verstehen, aufgrund dessen eine Drehung des mit dem Antriebselement kontaktierten Bauteils verhindert wird.
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Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Drehgriff ungewollt in seine Ruhelage, d.h. in seine ursprüngliche Position, die keine Vorspannung innerhalb des Bremssystems erzeugt, zurückgeführt wird.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform steht das Arretierelement mit dem Drehgriff oder der Walze oder der gekoppelten Übertragungskomponente nicht in blockierendem Kontakt, sobald sich der Bremsgriff in einer Auslöseposition befindet.
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Auf diese Weise wird eine Möglichkeit bereitgestellt, die Arretierung des Arretierelements zu lösen, so dass der Drehgriff in seine Ruhelage zurückbewegt wird und die Vorspannung aufgehoben wird.
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Bevorzugt ist das Arretierelement in der Auslöseposition des Bremsgriffes von dem Drehgriff oder der Walze oder der gekoppelten Übertragungskomponente beabstandet. Wird der Bremsgriff in Richtung seiner Auslöseposition bewegt, so wird das Arretierelement gegen eine Rückstellfeder in einer Führung von dem kontaktierten Bauteil weggezogen, bevorzugt nach unten gezogen, bis sich die Arretierung wieder löst. Die Anbindung an den Bremsgriff erfolgt bevorzugt über eine Öse und einen Draht. Da die Walze auch über die Drehfeder bei Betätigung vorgespannt wurde, dreht sie sich die Walze bei Entriegelung des Zahnrades noch besser in ihre Ausgangsposition zurück. Bevorzugt erfolgt die Feststellfunktion über den Drehgriff, indem er in Richtung seiner Endposition bewegt wird.
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Bevorzugt wird die Bremsenvorspannung umso höher, je weiter der Drehgriff gegenüber seiner Ruhelage gedreht wird. Bevorzugt ist die Vorspannkraft durch eine mittels des Bremsgriffs manuell aufgebrachte Bremskraft überlagerbar.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Vorspannmittel mittels eines Bremshebels einstellbar und der Bremshebel weist die Ausnehmung zur Führung des Führungsmittels auf, wobei der Bremshebel zwischen der Ausnehmung und einem Griffstück des Bremshebels an einem Lagerpunkt drehbar gelagert ist.
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Durch das Betätigen des Bremshebels wird das Vorspannmittel vorzugsweise mittels des Zapfens bewegt, der sich bevorzugt auf dem Vorspannmittel befindet. Dabei spannt der Bremshebel den Bowdenzug über das formschlüssig/reibschlüssig verbundene Teil und somit auch die Bremse.
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Auf diese Weise ist ein lineares Verschieben der Vorspanneinrichtung möglich, wodurch die Vorspannung der Bremse einstellbar ist. Bei Betätigung des Bremshebels ist der Bowdenzug über das Vorspannmittel entsprechend einstellbar, so dass eine definierte Bremswirkung an den Rädern der Gehhilfe erzeugt wird.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform weist der Bremshebel eine Bremsverzahnung auf und die Bremsverzahnung greift in eine Schaltverzahnung einer als Arretierelement ausgebildeten Schaltkulisse des Bremssystems unter Formschluss, d.h. formschlüssig, ein.
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Bevorzugt ist die Schaltkulisse im Gehäuse des Bremssystems fixiert, wobei die Schaltkulisse ausgebildet ist, von dem Bremshebel wegzufedern, um ein Verstellen des Bremshebels zu ermöglichen.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist ein Keil vorgesehen, der zwischen einer Rückstellfeder und dem Bremsgriff gelagert und gegenüber der Schaltkulisse und dem Bremshebel verschiebbar ist, und der Formschluss ist aufgrund einer durch den Keil erzwungenen Lageänderung der Schaltkulisse oder des Bremshebels gelöst, sobald sich der Bremsgriff in seiner Auslöseposition befindet.
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Wird der Bremsgriff in seine Auslöseposition bewegt, so wird vorzugweise über einen Draht der Keil gegen die Rückstellfeder in Richtung des Bremsgriffs bewegt, bis der Keil die Schaltkulisse so weit von der Bremsverzahnung, z.B. durch Biegung, abgehoben hat, bis beide Verzahnungen ihren Formschluss lösen und der Bremshebel, durch die Feder vorgespannt, zurück in seine Ausgangsposition springt. Auf diese Weise lassen sich der Formschluss und damit die Arretierung lösen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner insbesondere gelöst durch eine Gehhilfe umfassend ein oben beschriebenes Bremssystem, wobei die Gehhilfe ein Rollator oder ein Rollstuhl ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung wird nun beispielhaft durch Figuren veranschaulicht, dabei zeigt
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1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bremssystems für eine Gehhilfe,
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2 ein Detail A aus 1,
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3 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform einer Bremsvorrichtung für eine Gehhilfe aus 1 und
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4 einen Längsschnitt B-B aus 3.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bremssystems 1 für eine Gehhilfe. Die Gehhilfe weist einen Griff 35 und einen Bremsgriff 13 auf. Am Griff 35 der Gehhilfe ist das Gehäuse 2 des Bremssystems 1 fixiert. Das Bremssystem 1 umfasst einen Drehgriff 3. Der Drehgriff 3 ragt oberhalb des Griffes 35 heraus. Der Drehgriff 3 lässt bedienen, indem eine Drehbewegung entlang dem Pfeil 28 ausgeführt wird. Über den Drehgriff 3 kann die gewünschte Vorspannung der Bremse eingestellt werden.
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Der Drehgriff 3 weist an seinem unteren Teilbereich eine Verzahnung 4 auf. Bei der Betätigung des Drehgriffs 3 wird die Verzahnung 4 angetrieben, die wiederum ein angeschlossenes Zahnrad 5, welches auf einer Welle 6 drehfest angebracht ist, antreibt. Dabei entsteht eine Rotation der Welle 6 gemäß dem Pfeil 29. Auch ein direkter Antrieb über den Drehgriff 3 ist möglich (nicht dargestellt).
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Auf der Welle 6 ist eine Walze 7 vorgesehen, die wiederum mit einer Gewindekontur 8 versehen ist. Die Walze 7 ist drehfest auf der Welle montiert. Die Bremsvorrichtung weist ferner ein Vorspannmittel 10, ein Führungsmittel 9, nämlich einen Zapfen, einen Bowdenzug 12 und ein formschlüssig mit dem Bowdenzug 12 verbundenes Teil 11 sowie eine Drehfeder 20 auf.
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Bei einer Drehung des Drehgriffs 3 wird die drehfest auf der Welle 6 befestigte Walze 7 mit der Gewindekontur 8, die spiralförmig ausgebildet ist, derart gedreht, dass sich das Vorspannmittel 10 über den Zapfen 9 nach rechts bewegt (siehe Pfeil 30) und über den Bowdenzug 12 über das mit ihm formschlüssig verbundene Teil 11 die Bremse vorspannt. Die Walze 7 wird dabei zeitgleich über eine Drehfeder 20 vorgespannt, die auf der Welle zwischen der Walze 7 und dem Gehäuse 2 angeordnet ist.
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Je weiter der Drehgriff 3 in der Richtung (gemäß dem Pfeil 28) gedreht wird, umso höher wird die Bremsenvorspannung. Jede Vorspannkraft kann durch den Bremsgriff 13, der in einem Drehpunkt 14 verdrehbar gelagert ist, überlagert werden. Hierfür muss lediglich der Bremsgriff 13 so weit gedreht werden, dass die Längung des Bowdenzugs 12 wieder ausgeglichen wird.
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In 2 ist ein Detail A aus 1 dargestellt. Unterhalb des Zahnrades 5 befindet sich ein Arretierelement 15, die das Zahnrad 5 immer in der eingelegten Position hält, da durch ihre Form ein Zustellen ermöglicht wird, aber das Zahnrad 5 in die Gegenrichtung blockiert wird.
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Wird der Bremsgriff 13 in Richtung seiner Endposition (gemäß dem Pfeil 31 aus 1) in eine Auslöseposition oder einen Auslösepositionsbereich bewegt, z.B. bis zum Anschlag, so wird das Arretierelement 15 gegen eine Rückstellfeder 16 in einer Führung 17 nach unten gezogen, bis sie das Zahnrad 5 wieder frei gibt. Die Anbindung an den Bremsgriff 13 erfolgt über eine Öse 18 und einen Draht 19. Da die Walze 8 über die Drehfeder 20 bei Betätigung vorgespannt wurde, dreht sie sich bei Entriegelung des Zahnrades 5 wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Auch die Feststellfunktion erfolgt über den Drehgriff 3, wenn er in seine Endposition bewegt wird.
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Auf diese Weise wird ein Bremssystem bereitgestellt, das ermöglicht, die Bremsvorrichtung mittels eines Drehgriffs so einzustellen, dass auch während des Laufens ein kontinuierlicher Widerstand erzeugt wird, der dem Nutzer ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Halt zu vermittelt.
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3 zeigt eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform einer Bremsvorrichtung für eine Gehhilfe aus 1. Die alternative Ausführungsform ist vom Prinzip her ähnlich aufgebaut. Die Gehhilfe weist einen Griff 35 und einen Bremsgriff 13 auf. Am Griff 35 der Gehhilfe ist das Gehäuse 2 des Bremssystems 1 fixiert. Das Bremssystem 1 umfasst einen Bremshebel 3’. Der Bremshebel 3’ ist verschiebbar innerhalb dem Gehäuse 2 gelagert. Der Bremshebel 3’ lässt sich von oberhalb des Griffes 35 bedienen, indem eine nach vorne entlang dem Pfeil 32 geschoben wird, um die Bremse vorzuspannen. Über den Bremshebel 3’ kann die Vorspannung der Bremse entsprechend eingestellt werden.
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Der Bremshebel 3’ weist an seinem unteren Ende eine Bremsverzahnung 24 auf, die formschlüssig in einer Schaltverzahnung 23 der Schaltkulisse 21 einrastet.
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Die Bremsvorrichtung weist ferner ein Vorspannmittel 10, einen Zapfen 9, einen Bowdenzug 12 und ein formschlüssig mit dem Bowdenzug 12 verbundenes Teil 11 auf. Eine Feder 22 verbindet das Gehäuse 2 mit dem unteren Teilbereich des Bremsgriffs 3’.
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Die Schaltkulisse 21 ist ausgebildet, aus der Bildebene herauszufedern, um ein Verstellen des Bremshebels 3’ zu ermöglichen. Durch das Betätigen des Bremshebels 3’ wird ebenfalls das Vorspannmittel 10 über den Zapfen 9 nach rechts (siehe Pfeil 30) bewegt. Dabei spannt er den Bowdenzug 12 über das formschlüssig/reibschlüssig verbundene Teil 11 und somit auch die Bremse.
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In 4 ist ein Längsschnitt B-B aus 3 dargestellt. Wird der Bremsgriff 13 in Richtung seiner Endposition in eine Auslöseposition oder einen Auslösepositionsbereich (gemäß dem Pfeil 31 aus 3) bewegt, z.B. bis zum Anschlag, so wird über einen Draht 27 ein Keil 26 gegen eine Rückstellfeder 25 nach unten bewegt (gemäß Pfeil 33), bis der Keil 26 die Schaltkulisse 21 so weit gebogen hat (gemäß Pfeil 34), bis die Verzahnungen 23, 24 ihren Formschluss lösen und der Bremshebel 3’, durch die Feder 22 vorgespannt, zurück in seine Ruhelage springt.
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Auch die Feststellfunktion erfolgt über den Bremshebel 3’, wenn er in seine Endposition bewegt wird.
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Auf diese Weise wird ebenso wie in 1 ein variabel einstellbarer Widerstand erreicht, allerdings mit Hilfe eines Bremshebels. Neben dem Drehgriff stellt auch der Bremshebel ein einfach zu bedienendes Mittel dar, das Vorspannmittel so einzustellen, um mittels einer Vorspannung eine Bremskraft zu erzeugen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremssystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Drehgriff
- 3’
- Bremshebel
- 4
- Verzahnung
- 5
- Zahnrad
- 6
- Welle
- 7
- Walze
- 8
- Gewindekontur
- 9
- Führungsmittel
- 10
- Vorspannmittel
- 11
- Teil
- 12
- Bowdenzug
- 13
- Bremsgriff
- 14
- Drehpunkt
- 15
- Arretiereelement
- 16
- Rückstellfeder
- 17
- Führung
- 18
- Öse
- 19
- Draht
- 20
- Drehfeder
- 21
- Schaltkulisse
- 22
- Feder
- 23
- Schaltverzahnung
- 24
- Bremsverzahnung
- 25
- Rückstellfeder
- 26
- Keil
- 27
- Draht
- 28–34
- Pfeile (für Bewegungs- oder Drehrichtungen)
- 35
- Griff