DE102013217233A1 - Verfahren zum Erkennen eines defekten Verstärkers einer analogen Signalaufbereitung eines Schalters - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennung eines defekten Verstärkers (V) einer analogen Signalaufbereitung (1) eines Schalters (S), der eine elektronische Auslöseeinheit (ETU) aufweist, die jeweils eine Prüfung durchführt, ob die Energie (E) durch den Schalter (S) eine vorgegebene Bedingung erfüllt und ihn auslöst, wenn die Bedingung erfüllt ist, wobei eine Sensoreinheit jeweils ein energieproportionales elektrisches Analogsignal abgibt, das von zumindest einem Verstärker (V) verstärkt wird, wobei ein Analog-Digital-Wandler (ADC) jeweils die beiden unterschiedlich verstärkten Analogsignale als Digitalwerte ausgibt. Dabei wird jeweils entschieden, welcher der beiden Digitalwerte für die Prüfung der vorgegebenen Bedingung verwendet wird. Um defekte Verstärker in der Signalaufbereitung von Auslöseeinheiten (ETU) im laufenden Betrieb zu erkennen, wird vorgeschlagen, dass a) geprüft wird, ob zumindest einer der beiden Digitalwerte in einem vorgegebenen Bereich liegt, b) wenn ja, ob die beiden jeweils zum selben Zeitpunkt gehörenden Digitalwerte in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegen. Es wird c) eine Störung (D) signalisiert, wenn dies nicht der Fall ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen eines defekten Verstärkers einer analogen Signalaufbereitung eines Schalters gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Schalter mit mechanisch trennbaren Kontaktelementen und einer Auslöseeinheit sind beispielsweise als Leistungsschalter bekannt. Die Auslöseeinheit prüft jeweils, ob die über die Kontaktelemente fließende elektrische Energie eine vorgegebene Bedingung erfüllt und löst die Trennung der Kontaktelemente aus, wenn die Bedingung erfüllt ist. Zur Ermittlung des elektrischen Energieflusses dient eine analoge Signalaufbereitung, die zumindest eine Sensoreinheit umfasst, deren Sensor direkt oder indirekt jeweils ein energieproportionales elektrisches Analogsignal abgibt. Weiter weist die Signalaufbereitung nachfolgend meist eine Normierungsstufe zur Anpassung an unterschiedliche Nennströme auf. Das normierte Analogsignal wird dann zumindest durch einen nachgeschalteten Verstärker verstärkt, um den Dynamikbereich des nachfolgenden Analog-Digital-Wandlers zu vergrößern, auf dessen Eingang das verstärkte zusätzlich zu dem nicht verstärkten Analogsignal gegeben wird. Die Prozessoreinheit der Auslöseeinheit wählt jeweils aus, welches der beiden digitalisierten Analogsignale (Digitalwerte) für die Prüfung der vorgegebenen Bedingung verwendet wird. Dabei bleibt jeweils das verstärkte Analogsignal unberücksichtigt, wenn es den Analog-Digital-Wandler übersteuert.
  • Treten Hardwaredefekte in der analogen Signalaufbereitung der elektronischen Auslöseeinheit auf, können diese dazu führen, dass die Auslöseeinheit im Fehlerfall nicht mehr korrekt reagiert und z.B. einen Kurzschluss nicht erkennt.
  • Bei der Verwendung von Verstärkern in der Signalaufbereitung ist es wichtig, auch deren Defekte zu erkennen, um Fehlauslösungen oder fehlende Auslösungen zu vermeiden.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, defekte Verstärker in der Signalaufbereitung von elektronischen Auslöseeinheiten im laufenden Betrieb zu erkennen.
  • Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Die Lösung sieht vor, dass geprüft wird, ob zumindest einer der beiden Digitalwerte in einem vorgegebenen Bereich liegt, und wenn ja, ob die beiden jeweils zum selben Zeitpunkt gehörenden Digitalwerte der unterschiedlich verstärkten Signale in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird eine Störung signalisiert. Die Digitalwerte der unterschiedlich verstärkten Signale werden (in einem bestimmten Bereich) miteinander verglichen (Plausibilitätsprüfung). Liegen die Ergebnisse nicht innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs (Toleranzbandes), ist von einem Hardwaredefekt des Verstärkers auszugehen. Entsprechend wird eine Störung signalisiert.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 einen Schalter mit einer Signalaufbereitung, die einen Verstärker umfasst, und
  • 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Erkennung eines defekten Verstärkers der Signalaufbereitung gemäß 1.
  • 1 zeigt eine Signalaufbereitung 1 eines Schalters S, die eine Sensoreinheit 2 umfasst. Zur Sensoreinheit 2 gehört eine Sensorspule 2a (schematisch als Kreis dargestellt), die einen elektrischen Leiter 3 umschließt, wobei der Leiter 3 die Primärseite und die Sensorspule 2a die Sekundärseite eines elektro-magnetischen bzw. transformatorischen Wandlers darstellt. Die Sensoreinheit 2 gibt als Analogsignal eine elektrische Spannung Us ab, welche der durch den Leiter fließenden elektrischen Energie E proportional ist. Die Energie E fließt durch den Schalter über mechanisch trennbare Kontaktelemente 4a, 4b eines Schaltkontakts 4, die bei geschlossenem Schalter S aneinander anliegen.
  • Die mechanische Trennung der Kontaktelemente 4a, 4b wird von einer elektronischen Auslöseeinheit ETU ausgelöst, wenn die Spannung Us und damit die Energie E eine vorgegebene Bedingung erfüllt, hier wenn sie einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
  • Der Schalter kann für unterschiedliche Nennströme ausgelegt sein, weshalb die Spannung Us hinter der Sensoreinheit 2 normiert (Normierung N) wird, d.h. hinter der Normierung N liegt die Spannung Us unabhängig vom Nennstrom des Schalters jeweils in demselben Spannungsbereich.
  • Ein nachgeschalteter Verstärker V verstärkt die Spannung Us zusätzlich 8-fach (v = 8).
  • Anschließend wird die Spannung Us sowohl nicht verstärkt (v = 1) und verstärkt (v = 8) auf einen Analog-Digital-Wandler ADC mit 12 Bit Auflösung (entspricht 4096 Stufen) gegeben. Allgemein gesagt digitalisiert der Analog-Digital-Wandler ADC die unterschiedlich verstärkte Spannung Us bzw. das unterschiedlich verstärkte Analogsignal. Selbstverständlich wäre es hier auch möglich, zwei Verstärker zu verwenden, wobei der eine Verstärker beispielsweise 10-fach und der andere Verstärker 80-fach verstärkt. Ein Verstärkungsunterschied von 8-fach ist hier zweckmäßig, aber nicht zwingend erforderlich.
  • Die beiden jeweils vom Analog-Digital-Wandler ADC erzeugten Digitalwerte werden auf den Eingang eines Mikroprozessors uP gegeben, der die 1-fach (v = 1) verstärkte Spannung Us digital mit 8 und die 8-fach (v = 8) verstärkte Spannung Us nicht (also quasi mit 1) multipliziert.
  • Der Mikroprozessor uP verwendet den Digitalwert der 8-fach verstärkten Spannung Us, wenn dieser Digitalwert unterhalb von 4095 Digits liegt, in einem Überwachungsalgorithmus, der jeweils prüft, ob der Schwellwert überschritten ist. Unterhalb von 4095 Digits bedeutet: Der Analog-Digital-Wandler ADC ist nicht übersteuert. Ansonsten wird der Digitalwert der 1-fach (v = 1) verstärkten Spannung Us vom Überwachungsalgorithmus für die Prüfung verwendet.
  • Ist der Schwellwert überschritten, so wird vom Mikroprozessor uP ein Auslösesignal AL erzeugt und der Schaltkontakt 4 (schematisch dargestellt durch die gestrichelte Linie) geöffnet. Nur wenn dieser Digitalwert bei 4070 Digits liegt, wird der Digitalwert des nicht verstärkten Analogsignals für die Prüfung der Schwell-Bedingung verwendet.
  • Um zu erkennen, ob der Verstärker V defekt ist, wird jeweils der Verfahrensablauf gemäß 2 durchgeführt. Im ersten Schritt Max < E < Min wird geprüft, ob zumindest einer der beiden durch Multiplikation mit 8 bzw. 1 erhaltenen Digitalwerte im Bereich zwischen 200 und 4000 Digits und damit in dem vorgegeben Bereich liegt.
  • Ist dies der Fall (y), so wird im nächsten Schritt geprüft, ob die beiden (jeweils zum selben Zeitpunkt gehörenden) Digitalwerte gleich sind (v1·8 = v8?), d.h. in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegen, also sich höchstens um 10% voneinander unterscheiden. Ist der Unterschied größer, liegen sie also außerhalb des Toleranzbereichs, so liegt ein Defekt vor und es wird eine Störung D signalisiert. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Schalter S bei Vorliegen einer solchen Störung D auslöst wird.
  • Auf einem getrennten Verstärkungskanal un wird die Spannung Us bzw. das Analogsignal unnormiert auf den Analog-Digital-Wandler ADC gegeben und deren bzw. dessen Digitalwert einem Kurzschluss-Überwachungsalgorithmus unterzogen, der zusätzlich zu dem „normalen“ Überwachungsalgorithmus auf dem Mikroprozessor uP läuft. Auf diese Weise kann ein Kurzschluss über den Verstärkungskanal un erkannt und entsprechend reagiert werden, wodurch sich die Zuverlässigkeit der Auslöseeinheit erhöht. Dies funktioniert auch beim Auftreten von Defekten im Verstärker V.

Claims (1)

  1. Verfahren zum Erkennung eines defekten Verstärkers (V) einer analogen Signalaufbereitung (1) eines Schalters (S), der mechanisch trennbare Kontaktelemente (4a, 4b) sowie eine Auslöseeinheit (ETU) aufweist, die nach der analogen Signalaufbereitung (1) jeweils eine Prüfung durchführt, ob die über die Kontaktelemente (4a, 4b) fließende elektrische Energie (E) eine vorgegebene Bedingung erfüllt und die Trennung der Kontaktelemente (4a, 4b) auslöst, wenn die Bedingung erfüllt ist, wobei die Signalaufbereitung (1) umfasst a) zumindest eine Sensoreinheit, die jeweils ein energieproportionales elektrisches Analogsignal abgibt, und b) zumindest einen nachgeschalteten Verstärker (V), der das Analogsignal verstärkt, wobei ein Analog-Digital-Wandler (ADC) nachgeschaltet ist und auf den Analog-Digital-Wandler (ADC) jeweils die beiden unterschiedlich verstärkten Analogsignale gegeben und als Digitalwerte ausgegeben werden, bei dem jeweils entschieden wird, welcher der beiden Digitalwerte für die Prüfung der vorgegebenen Bedingung verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass a) geprüft wird, ob zumindest einer der beiden Digitalwerte in einem vorgegebenen Bereich liegt, b) wenn ja, ob die beiden jeweils zum selben Zeitpunkt gehörenden Digitalwerte in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegen, und c) eine Störung (D) signalisiert wird, wenn dies nicht der Fall ist.
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