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Die Erfindung betrifft einen Verstellantrieb für Verstelleinrichtungen eines Fahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2011 075 183 A1 ist ein Verstellantrieb für Verstelleinrichtungen eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem Antriebsmotor und einem zweistufigen Untersetzungsgetriebe bekannt, dessen erste Untersetzungsgetriebestufe aus einem Schneckengetriebe und dessen zweite Untersetzungsgetriebestufe aus einem Taumelgetriebe besteht. Die Motorwelle des Antriebsmotors ist drehfest mit einer Antriebsschnecke verbunden, die mit einem Schraubrad des Schneckengetriebes in Verzahnungseingriff steht. An dem Schraubrad ist ein Exzenter ausgebildet, der als Koppelglied zwischen dem Schneckengetriebe der ersten Untersetzungsgetriebestufe und der in einer Vorbaugruppe zusammengefassten zweiten Untersetzungsgetriebestufe dient.
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Das die zweite Untersetzungsgetriebestufe bildende Taumelgetriebe besteht aus einem Hohlrad mit einer Innenverzahnung, das mit einem Ritzel als Abtriebselement verbunden ist. Mit der Innenverzahnung des Hohlrades kämmt die Außenverzahnung eines Taumelrades, deren Zähnezahl sich von der Zähnezahl der Innenverzahnung des Hohlrades um mindestens einen Zahn unterscheidet. Eine nach Art einer Oldham-Kupplung ausgebildete Taumelradführung aus einem mit dem Taumelrad verbundenen Kreuzschieber und einer den Kreuzschieber führenden Führungsscheibe oder -platte bewirkt, dass das Taumelrad in einer Ebene ohne Eigendrehung geführt wird und somit eine Taumelbewegung auf einer Kreisbahn ausführt, wobei wegen einer um mindestens einen Zahn geringeren Zähnezahl der Außenverzahnung des Taumelrades gegenüber der Zähnezahl der Innenverzahnung des Hohlrades die Drehzahl des mit dem Hohlrad verbundenen Abtriebsrades deutlich gegenüber der Umlaufdrehzahl des Taumelrades untersetzt ist.
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Die Getriebeelemente der als Vorbaugruppe ausgebildeten zweiten Untersetzungsgetriebestufe sind in einer topfförmigen Gehäuseschale angeordnet, die durch eine axial federnde Abdeckscheibe abgedeckt wird, die mit der Gehäuseschale verklemmt wird, so dass der Eingriff der Außenverzahnung des Taumelrades in die Innenverzahnung des Hohlrades auch bei Stoßbelastungen und insbesondere im Crashfall gesichert ist. Trotzdem kommt es in Folge von Toleranzen der Getriebeelemente zu einem axialen Spiel und zu Kippbewegungen der Getriebeelemente insbesondere der zweiten Untersetzungsgetriebestufe und dadurch zu einer erhöhten Modulationsneigung, die sich insbesondere durch auf- und abschwellende Frequenzen („Heulen“) im Betrieb des Verstellantriebs akustisch nachteilig bemerkbar macht, sowie zu einer Verringerung des Wirkungsgrades des Verstellantriebs.
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Zur Verringerung der Modulationsneigung in Folge des Axialspiels und Verkippens der Getriebeelemente sowie zur Anhebung des Wirkungsgrades sind enge Toleranzen der Getriebeelemente in axialer Richtung erforderlich, wodurch aber der Herstellungs- und Montageaufwand erheblich vergrößert wird.
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Aufgabe der folgenden Erfindung ist es, einen Verstellantrieb für Verstelleinrichtungen eines Fahrzeugsitzes der eingangs genannten Art mit einer Tolerierung eines Axialspiels der Getriebeelemente bei Optimierung des Kraftflusses zwischen den Getriebeelementen und daraus resultierend geringer Modulationsneigung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Lösung, eine das Axialspiel der Getriebeelemente des Untersetzungsgetriebes kompensierende Abstützeinrichtung vorzusehen, ermöglicht große Toleranzen für die axialen Abmessungen der in einer Toleranzkette angeordneten Getriebeelemente, optimiert den Kraftflusses zwischen den Getriebeelementen und gewährleistet durch Minimierung bzw. Beseitigung der Gefahr eines gegenseitigen Verkippens der Getriebeelemente eine sehr geringe Modulationsneigung, so dass keine störenden Geräusche im Betrieb des Verstellantriebs auftreten.
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Vorzugsweise stützt die Abstützeinrichtung die Getriebeelemente des Taumelgetriebes axial ab und besteht in bevorzugter Ausgestaltung aus einer zwischen dem Taumelgetriebe und der Taumelradführung angeordneten Abstützscheibe, die einerseits an den Seitenflächen der Führungsplatte und des Kreuzschiebers und andererseits an der Stirnfläche des Hohlrades und der Seitenfläche des Taumelrades anliegt und damit die Toleranzkette der Getriebeelemente unterbricht.
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Die Abstützscheibe ermöglicht eine Vereinfachung der Tolerierung des Axialaufbaus der Getriebeelemente sowie eine konstruktive Abstützung der Verzahnteile des Taumelgetriebes und des Kreuzschiebers der Taumelradführung gegen ein Verkippen. Dadurch werden die durch ein Verkippen der in Eingriff stehenden Verzahnungen hervorgerufenen Modulationen reduziert bzw. eliminiert, der Wirkungsgrad des Verstellantriebs heraufgesetzt und ein optimaler Kraftfluss zwischen dem Hohlrad des Taumelgetriebes, der Abstützscheibe, der Führungsplatte der Taumelradführung und der Gehäuseschale der zweiten Untersetzungsgetriebestufe bzw. dem aus den Gehäuseschalen der ersten und zweiten Untersetzungsgetriebestufe zusammengesetzten Gehäuses erzielt.
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Als weitere Maßnahme zum Reduzieren der Modulationsneigung des Untersetzungsgetriebes ist das Schraubrad in Richtung der zweiten Untersetzungsgetriebestufe angefedert, indem zwischen dem Boden der Gehäuseschale der ersten Untersetzungsgetriebestufe und der dem Boden der Gehäuseschale zugewandten Seitenfläche des Schraubrades ein Federelement, vorzugsweise in Form eines Federpakets, angeordnet ist.
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Durch diese ergänzende Maßnahme wird die an einer Seitenfläche des Schraubrades anliegende, in die Gehäuseschale der zweiten Untersetzungsgetriebestufe eingesetzte Abdeckscheibe durch die Federwirkung gegen die Führungsplatte der Taumelradführung und diese gegen die Abstützscheibe gedrückt. Die Abstützscheibe wiederum drückt gegen die Stirnfläche des Hohlrades, während das Taumelrad axial zwischen der Abstützscheibe und der Anlagefläche des topfförmigen Hohlrades geführt wird. Diese Führung des Taumelrades bewirkt bei zulässig hohen Toleranzen der Getriebeelemente eine Minimierung des Axialspiels und damit eines Verkippens der Getriebeelemente.
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Zur Verbesserung der axialen Abstützung des Federelements an der Gehäuseschale der ersten Untersetzungsgetriebestufe ist vorzugsweise zwischen dem Federelement und dem Boden der Gehäuseschale der ersten Untersetzungsgetriebestufe eine Anlaufscheibe angeordnet, wodurch die Lauf- bzw. Gleiteigenschaften des Schraubrades und des mitdrehenden Federelements bei axialer Abstützung am Gehäuse und damit der Wirkungsgrad des Verstellantriebs und gleichzeitig das Geräuschverhalten des Verstellantriebs verbessert werden, indem insbesondere mahlende, pochende und modulierende Geräusche des Verstellantriebs, bedingt durch die Drehung des Schraubrades relativ zum Gehäuse, weitestgehend unterdrückt werden.
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Zur weiteren akustischen Optimierung des Verstellantriebs und damit verminderter Modulationsneigung weist die Gehäuseschale der zweiten Untersetzungsgetriebestufe einen am Boden der Gehäuseschale ausgebildeten Durchzug auf, der am Außenumfang eines Abtriebselements anliegt.
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Zur Festigkeitsoptimierung besteht das Abtriebselement des Verstellantriebs aus einem einstückig mit dem Hohlrad verbundenen Abtriebsritzel, wobei das Hohlrad topfförmig ausgebildet ist und einen mittigen, von der Innenverzahnung weg gerichteten Schaft mit einer Bohrung zur Aufnahme einer Welle aufweist, die in einer Lagerbohrung der Gehäuseschale der ersten Untersetzungsgetriebestufe gelagert ist und das Ritzel an einem Teil des Schaftes ausgebildet ist.
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Zur Bildung definierter Anlageflächen bei gleichzeitig verminderten Reibungsflächen und dadurch verringertem Verschleiß sind zwischen der dem Boden des Hohlrades zugewandten Seitenfläche des Taumelrades und dem Boden des Hohlrades mehrere am Umfang verteilte Auflageflächen vorgesehen, wobei die Auflageflächen senkrecht zu Führungselementen, über die das Taumelrad mit der Taumelradführung verbunden ist, sowie zu beiden Seiten der Führungselemente des Taumelrades angeordnet sind.
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Vorzugsweise ist die zweite Untersetzungsgetriebestufe in einer zwischen der Gehäuseschale der zweiten Untersetzungsgetriebestufe und einer in die Gehäuseschale der zweiten Untersetzungsgetriebestufe eingesetzten Klemmscheibe mit einer zentralen Öffnung zur Durchführung des Exzenters angeordnet, wobei die Gehäuseschale der zweiten Untersetzungsgetriebestufe in die Öffnung der Gehäuseschale der ersten Untersetzungsgetriebestufe derart eingesetzt ist, dass die Klemmscheibe an einer Auskragung der Seitenfläche des Schraubrades anliegt.
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Durch diese Verschachtelung der Verbindung der zweiten Untersetzungsgetriebestufe mit der ersten Untersetzungsgetriebestufe wird ein kompakter Aufbau des Verstellantriebs erzielt und durch die Bereitstellung einer als Vorbaugruppe ausgebildeten Untersetzungsgetriebestufe eine große Variationsbandbreite einer Zusammensetzung der Untersetzungsgetriebestufen mit unterschiedlichen Untersetzungen geschaffen.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Verstellantriebs mit einer als Schneckengetriebe ausgebildeten ersten Untersetzungsgetriebestufe und einer als Taumelgetriebe ausgebildeten zweiten Untersetzungsgetriebestufe mit einer nach Art einer Oldham-Kupplung ausgebildeten Taumelradführung;
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2 einen Längsschnitt durch den Verstellantrieb gemäß 1;
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3 eine perspektivische Ansicht der in die zweite Untersetzungsgetriebestufe eingesetzten Abstützscheibe und
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4 eine perspektivische Darstellung des Taumelrades mit einer Markierung der Auflageflächen zwischen dem Taumelrad und dem Hohlrad des Taumelgetriebes.
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1 zeigt in einer Explosionsdarstellung einen elektromotorischen Verstellantriebs für Verstelleinrichtungen eines Fahrzeugsitzes mit einem Antriebsmotor 1 mit einer Motorwelle 11, auf der drehfest eine Antriebsschnecke 41 eines selbsthemmenden Schneckengetriebes 4 befestigt ist. Eine Gehäuseschale 2 des Antriebsgehäuses weist eine hohlzylindrische erste Ausnehmung zur Aufnahme der Antriebsschnecke 41 des Schneckengetriebes 4 und zur Lagerung der Motorwelle 11 des Antriebsmotors 1 sowie eine topfförmige zweite Ausnehmung zur Aufnahme eines mit der Antriebsschnecke 41 in Eingriff stehenden Schraubrades 42 und eines mit dem Schraubrad 42 einteilig verbundenen Exzenters 43 auf, der als Koppelglied zwischen der aus dem Schneckengetriebe 4 bestehenden ersten Untersetzungsgetriebestufe und einer in einer Vorbaugruppe zusammengefassten zweiten Untersetzungsgetriebestufe 5 dient. Eine mittig der topfförmigen zweiten Ausnehmung angeordnete Lagerbohrung 20 dient zur Aufnahme eines Zentrierbolzens bzw. einer Welle 16 der Vorbaugruppe 5, die durch eine Bohrung 40 des aus dem Schraubrad 42 und dem Exzenter 43 bestehenden Bauteils gesteckt wird.
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An der der Gehäuseschale 2 zugewandten Seite des Schraubrades 42 liegt ein Federelement 9 in Form eines Federpakets an, das über eine Anlaufscheibe 90 an dem die Lagerbohrung 20 enthaltenden Boden der Gehäuseschale 2 der ersten Untersetzungsgetriebestufe 4 abgestützt ist.
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Die zweite Untersetzungsgetriebestufe 5 bildet eine geschlossene Baueinheit, die einen topfförmigen Gehäusedeckel 3 enthält, der die topfförmige Ausnehmung der Gehäuseschale 2 verschließt. Ein die zweite Untersetzungsgetriebestufe 5 des Untersetzungsgetriebes bildendes Taumelgetriebe 6 besteht aus einem Hohlrad 61 mit einer Innenverzahnung 611, das über einen in einem Durchzug 33 der Gehäuseschale 3 der zweiten Untersetzungsgetriebestufe 5 gelagerten Lagerabschnitt 60 des Hohlrades 61 einstückig mit einem Abtriebsritzel 15 verbunden ist, das in einen mit einem Verstellelement der Verstelleinrichtung zu verbindenden Schaft 50 übergeht.
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Mit der Innenverzahnung 611 des Hohlrades 61 kämmt die Außenverzahnung 621 eines Taumelrades 62, wobei sich die Zähnezahl der Außenverzahnung 621 des Taumelrades 62 von der Zähnezahl der Innenverzahnung 611 des Hohlrades 61 um mindestens einen Zahn unterscheidet. In eine zentrische Bohrung 620 des Taumelrades 62 ist eine Gleitlagerbuchse 63 eingesetzt, die auf den Außenumfang des Exzenters 43 aufgesteckt ist.
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Eine aus einem plattenförmigen Kreuzschieber 71 und einer ringförmigen Führungsscheibe 72 gebildete und nach Art einer Oldham-Kupplung ausgebildete Taumelradführung 7 dient zur Führung des Taumelrades 62 in einer Ebene ohne Eigendrehung des Taumelrades 62, das somit eine Taumelbewegung auf einer Kreisbahn ausführt. Infolge der exzentrischen Bewegung des Exzenters 43 um die Welle 16 und der um mindestens einen Zahn geringeren Zähnezahl der Außenverzahnung 621 des Taumelrades 62 gegenüber der Zähnezahl der Innenverzahnung 611 des Hohlrades 61 führt das Taumelrad 62 eine oszillierende, aber drehfeste Bewegung um die Welle 16 aus, wobei wegen der hohen Untersetzungswirkung die Drehzahl des Hohlrades 61 und damit des Abtriebsritzels 15 deutlich geringer ist als die Umlaufdrehzahl des Taumelrades 62.
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Zur Führung des Taumelrades 62 weist das Taumelrad 62 diametral zueinander angeordnete, miteinander fluchtende Führungsstege 622 auf, die in Führungsschlitze 711 des Kreuzschiebers 71 eingreifen, die ebenfalls diametral und zueinander fluchtend angeordnet von einer zentrischen Öffnung 710 des Kreuzschiebers 71 ausgehen. Die Führungsstege 622 des Taumelrades 62 und die Führungsschlitze 711 des Kreuzschiebers 71 bilden eine Gleitverbindung bei der die Führungsflächen der Führungsstege 622 bei der Taumelbewegung des Taumelrades 62 über die Gleitflächen der Führungsschlitze 711 des Kreuzschiebers 71 gleiten. Senkrecht zur Ausrichtung der Führungsschlitze 711 des Kreuzschiebers 71 sind Führungszapfen 712 angeordnet, die vom Umfang des Kreuzschiebers 71 abstehen und in Führungsschlitze 721 der Führungsscheibe oder -platte 72 eingreifen, die von einer zentrischen Öffnung 720 der Führungsscheibe oder -platte 72 ausgehen.
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Die zweite Untersetzungsgetriebestufe 5 wird zum Gehäuse 2 der ersten Untersetzungsgetriebestufe 4 durch eine Abdeckscheibe 30 abgeschlossen, die federnd in den Gehäusedeckel 3 eingeklemmt und mit diesem verkrallt wird, so dass der Eingriff der Außenverzahnung 621 des Taumelrades 62 in die Innenverzahnung 611 des Hohlrades 61 auch bei Stoßbelastungen und insbesondere im Crashfall gesichert ist.
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2 zeigt in einem Längsschnitt durch beide Untersetzungsgetriebestufen 4, 5 die topfförmige Gehäuseschale 2 des Untersetzungsgetriebes, in dem die erste Untersetzungsgetriebestufe 4 angeordnet und in das die als Vorbaugruppe ausgebildete zweite Untersetzungsgetriebestufe 5 mit der topfförmigen Gehäuseschale 3 und der in die Öffnung der Gehäuseschale 3 eingeklemmten Abdeckscheibe 30 eingesteckt ist. Die als Schneckengetriebe ausgebildete erste Untersetzungsgetriebestufe 4 enthält die mit der Motorwelle des Antriebsmotors verbundene Antriebsschnecke 41 und das Schraubrad 42, dessen Verzahnung mit der Schneckenverzahnung kämmt. Das Schraubrad 42 bildet mit dem Exzenter 43 und der zwischen dem Schraubrad 42 und dem Exzenter 43 ausgebildeten Exzenterwelle 44 ein Bauteil, zwischen dem und dem Boden der topfförmigen Gehäuseschale 2 das Federelement 9 in Form eines Federpakets angeordnet ist, das gegenüber dem Boden der topfförmigen Gehäuseschale 2 eine Anlaufscheibe 90 zur Verbesserung der Gleiteigenschaften angeordnet ist.
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Die in der Öffnung der topfförmigen Gehäuseschale 2 eingesetzte zweite Untersetzungsgetriebestufe 5 enthält das Taumelgetriebe 6 mit dem Hohlrad 61, dessen Innenverzahnung 611 mit der Außenverzahnung 621 des Taumel- oder Planetenrades 62 kämmt, dessen zentrische Bohrung 620 über die Gleitlagerbuchse 63 mit dem Exzenter 43 verbunden ist, der durch die zentrische Öffnung 300 der Abdeckscheibe 30 gesteckt ist und in die Vorbaugruppe der zweiten Untersetzungsgetriebestufe 5 hineinragt.
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Zwischen dem Taumelgetriebe 6 und der Abdeckscheibe 30 ist die nach Art einer Oldham-Kupplung ausgebildeten Taumelradführung 7 mit dem Kreuzschieber 71 und der Führungsplatte 72 angeordnet. Das Hohlrad 61 und das Abtriebsritzel 15 bilden ein einteiliges Bauteil mit einem Abtriebsschaft 50, durch dessen zentrische Bohrung 51 die durch die Bohrung des Exzenters 43 geführte und in der Lagerbohrung 20 der topfförmigen Gehäuseschale 2 radial abgestützte Welle 16 gesteckt ist. Die Gehäuseschale 3 der zweiten Untersetzungsgetriebestufe 5 enthält einen ringförmigen Flansch 31, in dem die Abdeckscheibe 30 eingeklemmt ist und der auf der Abtriebsseite in einen Gehäuseschalenboden 32 und den Durchzug 33 übergeht.
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Zwischen der aus dem Kreuzschieber 71 und der Führungsplatte 72 gebildeten Taumelradführung 7 und dem aus dem Hohlrad 61 und dem Taumelrad 62 gebildeten Taumelgetriebe 6 ist die Abstützscheibe 8 angeordnet und liegt sowohl an der Stirnseite 610 des Hohlrades 61 und der dem Boden 612 des Hohlrades 61 zugewandten einen Stirnseite 623 des Taumelrades 62 als auch an der der anderen Stirnseite 624 des Taumelrades 62 zugewandten Seitenfläche des Kreuzschiebers 71 an und ermöglicht erfindungsgemäß die Tolerierung eines entsprechenden Axialspiels insbesondere der Getriebeelemente der zweiten Untersetzungsgetriebestufe 5. Dabei drückt die Abdeckscheibe 30 gegen die Führungsplatte 72 der Taumelradführung 7, die wiederum auf die Abstützscheibe 8 und diese auf die Stirnfläche 610 des Hohlrades 61 des Taumelgetriebes 6 drückt. Das Taumelrad 62 wird radial zwischen der Abstützscheibe 8 und dem Boden 612 des Hohlrades 61 geführt.
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3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Form der Abstützscheibe 8 mit einer kreisförmigen Ausnehmung 80, von der zwei rechteckförmige diametral zueinander angeordnete und den diametral vom Taumelrad 62 abstehenden Führungsstegen 622 angepasste Ausnehmungen 81 ausgehen, und einem Außenumfang mit vier kreissektorförmig abwechselnden Erhebungen 82 und Vertiefungen 83, die an die Kontur der Führungsplatte 72 der Taumelradführung 7 angepasst sind.
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Zur Minimierung der Reibung zwischen dem Hohlrad 61 und dem Taumelrad 62 sind entsprechend der perspektivischen Darstellung des Taumelrades 62 in 4 mehrere Auflageflächen 12, 13 vorgesehen, von denen zwei großflächige Auflageflächen 12 senkrecht zu den Führungsstegen 622 und jeweils zwei punkt- oder kreisförmige Auflageflächen 13 zu beiden Seiten der Führungsstege 622 des Taumelrades 62 auf der der Taumelradführung 7 entgegen gesetzten Seite des Taumelrades 62 zwischen dem Boden 612 und der Seitenfläche des Taumelrades 62 ausgebildet sind. 2 verdeutlicht die nasenförmig von den einander gegenüberstehenden Seiten des Hohlrades 61 und des Taumelrades 62 ausgebildeten Auflageflächen 12, 13.
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Beim Betätigen des Verstellantriebs mit dem zweistufigen Untersetzungsgetriebe greift die mit der Motorwelle 11 verbundene Antriebsschnecke 41 des selbsthemmenden Schneckengetriebes mit Ihrer Schneckenverzahnung in die Außenverzahnung des Schraubrades 42 ein, so dass durch Betätigen des Antriebsmotors 1 und Drehung der Antriebsschnecke 41 das Schraubrad 42 und die Welle 16 in Drehung versetzt werden. Der in die Gleitlagerbuchse 63 des Taumelrades 62 eingreifende, mit dem Schraubrad 42 verbundene Exzenter 43 bewegt das Taumelrad 62 auf einer Kreisbahn. Dabei wirkt die Außenverzahnung 621 des Taumelrades 62 mit der Innenverzahnung 611 des Hohlrades 61 zusammen, wobei die Abrollbewegung der um mindestens einen Zahn geringeren Außenverzahnung 621 des Taumelrades 62 auf der Innenverzahnung 611 des Hohlrades 61 eine Untersetzung der Drehzahl des Hohlrades 61 gegenüber der Drehzahl des Exzenters 43 bzw. des Taumelrades 62 bewirkt.
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Die zwischen dem Taumelrad 62 und dem Abtriebsritzel 15 angeordnete Taumelradführung 7 bewirkt dabei einen Ausgleich des parallelen Wellenversatzes zwischen der exzentrischen Bewegung des Taumelrades 62 gegenüber der Drehbewegung des Abtriebsritzels 15.
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Mit dem zweistufigen, selbsthemmenden Untersetzungsgetriebe, das aus der als Schneckengetriebe 4 ausgebildeten erste Untersetzungsgetriebestufe und der als Taumelgetriebe 6 mit Taumelradführung 7 ausgebildeten zweiten Untersetzungsgetriebestufe 5 besteht, wird die hohe Drehzahl des Antriebsmotors 1 in eine untersetzte, langsame Drehbewegung des Abtriebsritzels 15 umgeformt, das in ein Antriebselement einer Verstelleinrichtung des Kraftfahrzeugsitzes, beispielsweise in ein Zahnsegment, ein Zahnrad oder eine Zahnstange eingreift bzw. mit einem Übertragungselement wie beispielsweise einer Seiltrommel eines Seilzuges zum Betätigen der Verstelleinrichtung verbunden ist.
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Durch die Anordnung einer Abstützscheibe 8 zwischen dem Taumelgetriebe 6 und der Taumelradführung 7, die einerseits an den Seitenflächen der Führungsscheibe oder -platte 72 und des Kreuzschiebers 71 und andererseits an der Stirnfläche 610 des Hohlrades 61 und einer Seitenfläche 624 des Taumelrades 62 anliegt, wird ein Axialspiel der Getriebeelemente 41, 42, 61, 62, 71, 72 des Untersetzungsgetriebes kompensiert, so dass keine besonderen Anforderungen an die Toleranzen für die axialen Abmessungen der Getriebeelemente 41, 42, 61, 62, 71, 72 gestellt werden und gleichwohl eine Optimierung des Kraftflusses zwischen den Getriebeelementen 41, 42, 61, 62, 71, 72 mit einer sehr geringen Modulationsneigung gewährleistet ist, so dass keine störenden Geräusche im Betrieb des Verstellantriebs auftreten.
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Somit ermöglicht die Abstützscheibe 8 eine hohe Toleranz des Axialaufbaus der Getriebeelemente 41, 42, 61, 62, 71, 72 durch eine konstruktive Abstützung der Verzahnteile des Taumelgetriebes 6 und des Kreuzschiebers 71 der Taumelradführung 7, so dass kein Verkippen der in Eingriff stehenden Verzahnungen auftritt, wodurch Modulationen hervorgerufen werden könnten.
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Als weitere Maßnahme zum Reduzieren der Modulationsneigung des Untersetzungsgetriebes ist das Schraubrad 42 in Richtung der zweiten Untersetzungsgetriebestufe angefedert, indem zwischen dem Boden der Gehäuseschale 2 der ersten Untersetzungsgetriebestufe und der dem Boden der Gehäuseschale 2 zugewandten Seitenfläche des Schraubrades 42 ein Federelement 9, vorzugsweise in Form eines Federpakets, angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebsmotor
- 2
- Gehäuseschale
- 3
- topfförmiger Gehäusedeckel
- 4
- ersten Untersetzungsgetriebestufe (Schneckengetriebe)
- 5
- zweite Untersetzungsgetriebestufe (Taumelgetriebe mit Oldham-Kupplung)
- 6
- Taumelgetriebe
- 7
- Taumelradführung
- 8
- Abstützscheibe
- 9
- Federelement
- 11
- Motorwelle
- 12, 13
- Auflageflächen
- 15
- Abtriebsritzel
- 16
- Welle
- 20
- Lagerbohrung
- 30
- Abdeckscheibe
- 31
- ringförmiger Flansch
- 32
- Gehäuseschalenboden
- 33
- Durchzug
- 40
- Bohrung
- 41
- Antriebsschnecke
- 42
- Schraubrad
- 43
- Exzenter
- 44
- Exzenterwelle
- 50
- Abtriebsschaft
- 51
- zentrische Bohrung
- 60
- Lagerabschnitt
- 61
- Hohlrad
- 62
- Taumelrad
- 63
- Gleitlagerbuchse
- 71
- Kreuzschieber
- 72
- Führungsplatte
- 80
- kreisförmige Ausnehmung
- 81
- rechteckförmige Ausnehmungen
- 82
- sektorförmige Erhebung
- 83
- sektorförmige Vertiefung
- 90
- Anlaufscheibe
- 300
- zentrische Öffnung der Abdeckscheibe
- 611
- Innenverzahnung des Hohlrades
- 620
- zentrische Bohrung des Taumelrades
- 621
- Außenverzahnung des Taumelrades
- 622
- Führungsstege des Taumelrades
- 623, 624
- Stirnseiten des Taumelrades
- 710
- zentrische Öffnung des Kreuzschiebers
- 711
- Führungsschlitze des Kreuzschiebers
- 712
- Führungszapfen des Kreuzschiebers
- 720
- zentrische Öffnung der Führungsplatte
- 721
- Führungsschlitze der Führungsplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011075183 A1 [0002]