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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Karosserieöffnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2012 104 986 A1 ist bereits ein Kraftfahrzeug mit einer Karosserieöffnung bekannt, in der eine Ladedose mit zumindest einer elektrischen Ladebuchse angeordnet ist. Das Kraftfahrzeug weist eine schwenkbare Verschlussklappe auf, die in ihrer geschlossenen Position die Karosserieöffnung verdeckt, sodass die elektrische Ladedose von außen nicht zugänglich ist, während in ihrer geöffneten Position die elektrische Ladedose zugänglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Kraftfahrzeug mit einer Karosserieöffnung weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird mit einem Kraftfahrzeug mit einer Karosserieöffnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist an der Innenseite der Verschlussklappe ein Dichtelement angebracht, das in der geschlossenen Position der Verschlussklappe flächig und dichtend direkt an der Stirnseite der elektrischen Ladedose anliegt, sodass die zumindest eine elektrische Ladebuchse der Ladedose vor Verschmutzung geschützt ist. Dies ist eine einfache und sehr effektive Methode, die zumindest eine Ladebuchse vor Verschmutzungen zu schützen, da diese bei geschlossener Verschlussklappe vollständig mit dem Dichtelement abgedeckt ist, sodass kein Schmutz an die zumindest eine Ladebuchse gelangen kann. Das Dichtelement kann beispielsweise aus einem weichen Kunststoff oder einem weichen Kunststoffschaum bestehen. Idealerweise wird dieses Dichtelement zwischen der Verschlussklappe und der Ladedose in der geschlossenen Position der Verschlussklappe leicht zusammengedrückt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Dichtelement wirklich vollflächig gegen die Stirnseite der Ladedose gedrückt wird, und so diese gut schützt. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist eine weitere Dichtung zwischen der Verschlussklappe und der Karosserieöffnung nicht zwingend erforderlich.
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Die Ladedose erfüllt hierbei die Funktion einer Steckdose: Sie dient als elektrischer Steckverbinder zwischen Leitungen. Von der Ladedose aus verläuft eine Leitung zu einem Ladegerät für zumindest eine Batterie des Kraftfahrzeugs. Wenn nun vom Fahrzeugäußeren ein Ladekabel in die Ladedose eingesteckt wird, kann die Batterie des Kraftfahrzeugs aufgeladen werden. Die Ladedose weist dazu zumindest eine Ladebuchse auf, in die beispielsweise ein Kontaktstift eines Steckers des Ladekabels eingesteckt werden kann. Diese Ladebuchsen sind in die Ladedose eingelassen angeordnet, sie sind zu einer Stirnseite der Ladedose hin offen, sodass ein Stecker von dieser Seite aus mit seinen Kontaktstiften eingesteckt werden kann. Um einen sicheren elektrischen Kontakt zwischen der Ladebuchse und dem Kontaktstift gewährleisten zu können, muss zumindest die Ladebuchse, besser noch die Ladedose von Verschmutzungen, Witterungseinflüssen und Umwelteinflüssen geschützt werden. Erfindungsgemäß ist dazu das Dichtelement vorgesehen.
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Bevorzugt erstreckt sich zwischen der Ladedose und den die Karosserieöffnung umgebenden Karosseriebauteilen ein Muldenkörper, der eine Ausnehmung für die Ladedose aufweist. Der Muldenkörper kann zusammen mit der Verschlussklappe und dem Scharnier der Verschlussklappe zu einem Modul vormontiert werden. Dies hat den Vorteil, dass bei der Montage am Kraftfahrzeug nur mehr das vormontierte Modul an den die Karosserieöffnung umgebenden Karosseriebauteilen befestigt werden muss. Dies reduziert die Montagezeit an der Montagelinie des Kraftfahrzeugs.
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Günstigerweise ist das Dichtelement über eine mechanische Führung lotrecht von der Innenseite der Verschlusskappe weg verlagerbar. In diesem Fall kann zwischen dem Dichtelement und der Innenseite der Verschlussklappe zusätzlich eine Feder angeordnet sein, die das Dichtelement weg von der Innenseite drückt.
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Der Abstand zwischen der Innenseite der Verschlussklappe und der Ladedose kann bei unterschiedlichen Kraftfahrzeugen sowohl aufgrund von Bauteiltoleranzen als auch aufgrund unterschiedlicher Typen von zum Einsatz kommender Ladedosen variieren. Das an der Innenseite angebrachte Dichtelement muss diese unterschiedlichen Abstände ausgleichen können. Dazu ist das Dichtelement lotrecht zur Innenseite der Verschlussklappe verlagerbar geführt. Die Feder drückt bei geschlossener Verschlussklappe dann das Dichtelement permanent gegen die Ladedose, sodass diese unabhängig vom Abstand stets gut geschützt ist. Die Kombination aus einem verlagerbaren Dichtelement und der Feder ermöglicht somit die Kompensation von Toleranzen und gegebenenfalls unterschiedlicher Dimensionen variierender Ladedosen.
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Dabei weist die mechanische Führung idealerweise einen Anschlag auf, der den maximalen Verlagerungsweg des Dichtelements weg von der Innenseite der Verschlusskappe begrenzt. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Dichtelement unnötig weit weg von der Innenseite der Verschlussklappe verlagert wird, was womöglich das Schließen der Verschlussklappe behindern könnte. Auch wird das Dichtelement durch den Anschlag daran gehindert, die mechanische Führung verlassen zu können, sodass es nicht verloren gehen kann.
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Eine einfache Möglichkeit, eine solche mechanische Führung zu realisieren, besteht aus teleskopisch ineinander geführten Hohlkörpern. Die Mittelachse der Hohlkörper ist dabei lotrecht zur Innenseite der Verschlussklappe angeordnet.
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Bevorzugt sind die Führung und die Feder von einer Dichtungsmanschette umgeben, die die Führung und die Feder vor Verschmutzungen schützt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im Folgenden näher beschrieben wird. Die einzelnen Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
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1 eine perspektivische Ansicht einer geöffneten Verschluss einer Karosserieöffnung, in der eine Ladedose angeordnet ist, und
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2 einen Schnitt durch die in 1 gezeigte Anordnung.
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In 1 ist eine Ladedose 1 eines Kraftfahrzeugs gezeigt, die hinter einer mit einer Verschlussklappe 2 verschließbaren Karosserieöffnung angeordnet ist. Die Verschlussklappe 2 ist zwischen einer – in 1 dargestellten – geschlossenen Position und einer geöffneten Position verschwenkbar. In der geöffneten Position der Verschlussklappe 2 ist die Ladedose 1 vom Fahrzeugäußeren aus zugänglich, sodass beispielsweise ein Ladekabel zum Aufladen einer Fahrzeugbatterie eingesteckt werden kann. In der geschlossenen Position der Verschlussklappe 2 ist die Ladedose 1 vom Fahrzeugäußeren aus nicht zugänglich. Die Karosserieöffnung ist dann mit der Verschlussklappe verschlossen, die mit ihrer Außenseite oberflächenbündig an die die Karosserieöffnung umgebenden Karosseriebauteile 4 angrenzt, die in der Schnittdarstellung in 2 erkennbar sind. Auf diese Weise ist die Karosserieöffnung mit der Verschlussklappe 2 in der geschlossenen Position so gut verdeckt, dass kaum erkennbar ist, dass das Kraftfahrzeug überhaupt eine Karosserieöffnung aufweist.
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Zwischen den die Karosserieöffnung umgebenden Karosseriebauteilen und der Ladedose 1 erstreckt sich ein Muldenkörper 3 aus einem Kunststoff, der eine Ausnehmung für die Ladedose 1 aufweist. Der Muldenkörper 3 liegt umlaufend an den umgebenden Karosseriebauteilen 4 an. An dem Muldenkörper 3 ist zudem umlaufend eine Dichtung 5 angebracht, die den Muldenkörper 3 zu den umgebenden Karoseriebauteilen 4 abdichtet. Es kann also kein Schmutzwasser oder Staub unerwünschterweise im Bereich der Karosserieöffnung an die Innenseite der umgebenden Karosseriebauteile gelangen. Auch zur Ladedose 1 hin ist eine Dichtung 6 an dem Muldenkörper 3 angebracht, die die Ladedose 1 gegenüber dem Muldenkörper 3 umlaufend abdichtet.
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Die Ladedose 1 selber weist mehrere Ladebuchsen 7 auf. Die in den beiden Figuren 1 und 2 weist fünf Ladebuchsen 7 auf. Jede Ladebuchse 7 dient zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen einem Kontaktstift eines Steckers und einer mit der Ladebuchse 7 in der Ladedose 1 verbundenen elektrischen Leitung. Die Ladebuchsen 7 sind in die Ladedose eingelassen angeordnet und zur Stirnseite 8 der Ladedose 1 hin offen, sodass von der Stirnseite 8 her ein Stecker eingesteckt werden kann.
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Die Verschlussklappe 2 ist über einen Scharnierarm 9 am Muldenkörper 3 um eine im Wesentlichen in Fahrzeughöhenrichtung z verlaufende Scharnierachse 10 schwenkbar gelagert, um die sie aus ihrer geschlossenen Position in die geöffnete Position und umgekehrt schwenkbar ist. Die Verschlussklappe 2 weist eine Außenseite, die in der geschlossenen Position der Verschlussklappe 2 vom Fahrzeugäußeren aus sichtbar ist, und eine Innenseite 11 auf, die in der geschlossenen Position der Verschlussklappe 2 der Ladedose 1 zugewandt ist.
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Auf der Innenseite 11 der Verschlussklappe 2 ist ein im Wesentlichen zylinderförmiges Dichtelement 12 aus einem weichen gummiartigen Material angeordnet, das in der geschlossenen Position der Verschlussklappe 2 flächig und dichtend direkt an der Stirnseite 8 der elektrischen Ladedose 1 anliegt, sodass die elektrischen Ladebuchsen 7 vor Verschmutzung geschützt sind. Zusätzlich weist das Dichtelement 12 umlaufend einen zur Ladedose 1 hin abstehenden umlaufenden Kragen 12a auf, der bei geschlossener Verschlussklappe 2 die Ladedose 1 zumindest teilweise seitlich umgreift. Das Dichtelement 12 weist zwar eine gewisse Nachgiebigkeit auf, es kann aber keine größeren Unterschiede im Abstand zwischen der Stirnseite 8 der Ladedose 1 und der Innenseite 11 der Verschlussklappe 2 so ausgleichen, dass es dennoch sicher flächig an der Ladedose 1 anliegt, wenn die Verschlussklappe 2 sich in der geschlossenen Position befindet. Solche größeren Unterschiede im Abstand können beispielsweise aufgrund von Bauteil-Toleranzen als auch durch den Einsatz unterschiedlicher Ladedosen 1 beispielsweise für unterschiedliche Länder entstehen.
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Damit das Dichtelement 12 auch bei solchen Unterschieden im Abstand sicher an der Ladedose 1 flächig anliegen kann, ist das Dichtelement 12 lotrecht zur Innenseite 11 der Verschlussklappe 2 verlagerbar geführt und wird durch eine vorgespannte Feder 13 permanent von der Innenseite 11 der Verschlussklappe 2 weg und in der geschlossenen Position der Verschlussklappe 2 flächig gegen die Stirnseite 8 der Ladedose 1 gedrückt. Zur Führung des Dichtelements 12 dienen zwei teleskopisch ineinander geschobene Hohlzylinder 14, die an ihren Stirnseiten jeweils einen Anschlag 15 aufweisen und somit den maximalen Weg der Verlagerbarkeit des Dichtelements 12 begrenzen. Die Feder 13 ist dabei zentrisch innerhalb der Hohlzylinder 14 angeordnet. Zum Schutz der Hohlzylinder 14 und der Feder 13 sind diese Bauteile mit einer Dichtungsmanschette 15 umlaufend umgeben. Diese Dichtungsmanschette 15 ist einteilig mit dem Dichtelement 12 aus dem gleichen Material ausgeführt. Sie liegt umlaufend an der Innenseite 11 der Verschlussklappe 2 an.
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Diese Anordnung ermöglicht es, den Muldenkörper 3 mit den Dichtungen 5 und 6 sowie dem daran angelenkten Scharnierarm 9 und der Verschlussklappe 2 mit dem Dichtelement 12 als Modul vorzumontieren. Dieses vorgefertigte Modul kann bei vielen verschiedenen Fahrzeugen verwendet werden. Aufgrund seiner Bauart kann es unterschiedliche Abstände zwischen der Innenseite 11 der Verschlussklappe 2 und der Stirnseite 8 der Ladedose 1 aufgrund von Toleranzen bei verschiedenen Fahrzeugen und/oder der Verwendung unterschiedlicher Ladedosen 1 so auszugleichen, dass die Ladebuchsen 7 der Ladedose 1 in der geschlossenen Position der Verschlussklappe stets sicher vor Verschmutzung geschützt ist, da das Dichtelement 12 stets flächig gegen die Stirnseite 8 der Ladedose gedrückt wird.
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Zusätzlich weist die Verschlussklappe 2 umlaufend eine Lippendichtung 16 auf, die die Verschlussklappe 2 in der geschlossenen Position gegenüber dem Muldenkörper 3 abdichtet. Diese Lippendichtung 16 verhindert somit, dass überhaupt nennenswerte Mengen an Schmutz in den Muldenkörper 3 zur Ladedose 1 hin gelangen können, wenn die Verschlussklappe 2 sich in der geschlossenen Position befindet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012104986 A1 [0002]