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Ein Nachweis, ob ein Patient von einer Demenz-Erkrankung betroffen ist, kann mittels einer Positron-Emissions-Tomographie-Untersuchung (PET-Untersuchung) erfolgen, wobei hierzu dem Patienten ein Radiopharmakon, beispielsweise Amyvid, verabreicht wird. Jedoch kann es bei dieser Untersuchungsmethode zu Verfälschungen der Ergebnisse führen, da beispielsweise nur Ablagerungen des Radiopharmakons in der grauen Gehirnsubstanz relevant sind. Diese Ablagerungen in der grauen Gehirnsubstanz können jedoch mittels einer PET-Untersuchung nicht isoliert dargestellt werden. Zudem kann allein aus den erfassten Positron-Emissions-Tomographie-Daten (PET-Daten) ein Volumen der grauen Gehirnsubstanz nicht ermittelt werden bzw. es kann anhand der PET-Daten keine Segmentierung der abgebildeten grauen Gehirnsubstanz erfolgen, was jedoch für eine Quantifizierung von amyloiden Plaques, die für eine Demenz-Erkrankung, insbesondere eine Alzheimer-Erkrankung, charakteristisch sind, erforderlich wäre. Des Weiteren können aufgrund der geringen räumlichen Auflösung in den PET-Daten Partialvolumeneffekte das Messergebnis beeinflussen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine eindeutige Darstellung von Gehirnbereichen, die an einer Demenz-Erkrankung erkranken können, in den Positron-Emissions-Tomographie-Daten zu ermöglichen. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zu einem Darstellung von Bilddaten von Körperbereichen eines Patienten mittels eines medizinischen Bildgebungssystems, das eine erste Bildgebungsvorrichtung und eine Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung aufweist, wobei die Körperbereiche an einer Demenz-Erkrankung erkranken können, mit den folgenden Schritten:
- – einem Bereitstellen von ersten, mittels der ersten Bildgebungsvorrichtung erfassten Bilddaten,
- – einem Bereitstellen von zweiten, mittels der Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung erfassten Bilddaten, wobei die ersten Bilddaten und die zweiten Bilddaten zeitgleich oder mit kurzem zeitlichem Abstand nacheinander erfasst sind,
- – einem Segmentieren der ersten Bilddaten hinsichtlich von Körperbereichen, die an der Demenz-Erkrankung erkranken können, wobei ausgehend von den ersten Bilddaten eine Segmentierungsmaske erstellt wird und
- – einem Erstellen von Ergebnisdaten, wobei die Ergebnisdaten eine mittels der Segmentierungsmaske getroffene Auswahl an Voxel in den zweiten Bilddaten umfassen und
- – einem Darstellen der Ergebnisdaten.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung können vorteilhaft die zweiten Bilddaten, insbesondere die Positron-Emission-Tomographie-Bilddaten (PET-Bilddaten), auf Bildbereiche und/oder auf Voxel reduziert werden, die Körperbereiche des Patienten, die an der Demenz-Erkrankung, wie beispielsweise eine Alzheimer-Erkrankung, erkranken können, abbilden und/oder umfassen. Hierbei kann eine besonders exakte Lokalisierung eines Aussendeorts der erfassten Positron-Emissions-Tomographie-Signale (PET-Signale) erfolgen und damit eine eindeutige Zuordnung der erfassten PET-Signale zu einem Körperbereich des Patienten bei einer dem erfindungsgemäße Verfahren nachfolgenden Befundung und/oder Diagnose erfolgen. Insbesondere können die PET-Signale eindeutig Körperreichen, die an einer Demenz-Erkrankung erkranken können, zugeordnet werden und damit eine fehlerhafte Interpretation der PET-Signale verhindert werden. Die Segmentierungsmaske umfasst hierbei bevorzugt eine Zuordnung einzelner Voxel in den Bilddaten zu den Körperbereichen, die an der Demenz-Erkrankung erkranken können. Besonders vorteilhaft umfassen hierbei die Körperbereiche, die an der Demenz-Erkrankung, insbesondere an der Alzheimer-Erkrankung, erkranken können, eine graue Gehirnsubstanz des Patienten. Zudem kann es auch vorgesehen sein, dass die Segmentierungsmaske auch eine Auswahl an Voxel enthält, die eine weiße Gehirnsubstanz in den Bilddaten abbilden, so dass auch ein Vergleich von Signalstärken, die aus der grauen Gehirnsubstanz resultieren, und von Signalstärken, die aus der weißen Gehirnsubstanz resultieren, erstellt werden kann. Vorzugweise erfolgt die Segmentierung der Voxel, die eine weiße Gehirnsubstanz in den Bilddaten abbilden, getrennt zur Segmentierung von Voxeln, die die graue Gehirnsubstanz in den Bilddaten abbilden.
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In diesem Zusammenhang soll unter einem Bereitstellen von Bilddaten insbesondere ein Laden von gespeicherten Bilddaten aus einer Speichereinheit und/oder ein Akquirieren bzw. Erfassen der Bilddaten in Form von Bildgebungsrohdaten mittels der ersten Bildgebungsvorrichtung und/oder der Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung (PET-Vorrichtung) verstanden werden. Weiterhin soll unter einem Segmentieren insbesondere eine Auswahl von Bildelementen und/oder Voxel in den ersten Bilddaten verstanden werden, wobei die Auswahl anhand einer in den ersten Bilddaten dargestellten anatomischen Struktur des Patienten erfolgt. Die Segmentierung kann mittels Segmentierungsalgorithmen, wie beispielsweise ein Region-growing-Verfahren oder ein Schwellwertverfahren usw., erfolgen. Des Weiteren soll unter einer Segmentierungsmaske insbesondere eine Segmentierungsvorschrift verstanden werden, die festlegt, welche der Bildelemente und/oder Voxel in den Bilddaten ausgewählt werden. Vorzugsweise ist hierbei die erste Bildgebungsvorrichtung zu einer Datenerfassung mit einer hohen räumlichen Auflösung und/oder einen hohen Kontrastverhältnis in den erfassten Bilddaten ausgelegt, so dass eine vorteilhafte Segmentierungsmaske, die sich im Wesentlichen auf die Bildbereiche und/oder Voxel beschränkt, die Körperbereiche und/oder Organe des Patienten abbilden, die an der Demenz-Erkrankung erkranken können, breitgestellt werden kann. Insbesondere erfolgt die Segmentierung anhand einer Unterscheidung von grauer Gehirnsubstanz und weißer Gehirnsubstanz in den ersten Bilddaten. Ferner soll unter einem kurzen zeitlichen Abstand, mit dem die Erfassung der ersten Bildgebungsrohdaten und die Erfassung der zweiten Bildgebungsrohdaten nacheinander erfolgen, insbesondere ein zeitlicher Abstand von maximal 20 Minuten, vorteilhafterweise ein zeitlicher Abstand von maximal zehn Minuten und besonders bevorzugt ein zeitlicher Abstand von maximal fünf Minuten verstanden werden, so dass für beide Bildgebungsuntersuchungen der Patienten eine gleiche Untersuchungsposition bezüglich von Detektorkomponenten der unterschiedlichen Bildgebungsvorrichtungen einnimmt.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die erste Bildgebungsvorrichtung eine Magnetresonanzvorrichtung umfasst, wodurch eine besonders vorteilhafte hohe räumliche Auflösung und/oder eine hohes Kontrastverhältnis in den Bilddaten des untersuchten Körperbereichs des Patienten erreicht werden kann. Damit einhergehende kann beispielsweise eine vorteilhafte Lokalisierung der Signale in den Positron-Emissions-Tomographie-Daten aufgrund der Ortsinformation der Magnetresonanzbilddaten erreicht werden kann. Zudem kann mittels der von der Magnetresonanzvorrichtung erfassten Bilddaten auch eine vorteilhafte Darstellung von Organen und Weichteilgeweben von Patienten erreicht werden. Die Erfassung von Magnetresonanzdaten zur Erfassung und/oder Darstellung des untersuchten Körperbereichs des Patienten kann hierbei während und/oder unmittelbar nach der Zugabe eines medizinischen Indikationsmittels, insbesondere eines Magnetresonanzkontrastmittels wie beispielsweise Gd-DTPA (Gadopentetat-Dimeglumin), erfolgen. Vorzugsweise wird zur Erfassung der Magnetresonanzdaten eine Magnetresonanzsequenz verwendet, die eine hohe räumliche Auflösung und/oder einem vorteilhaften grau-weiß-Kontrast in den Bilddaten erzeugt, so dass insbesondere isotrope Voxel in den Bilddaten vorliegen. Die Magnetresonanzsequenz umfasst beispielsweise eine STIR-Sequenz, eine MPRAGE als 3D-Sequenz usw. Eine Echozeit und/oder eine Relaxationszeit der Magnetresonanzsequenz wird hierbei bevorzugt derart gewählt und/oder eingestellt, dass insbesondere ein Kontrast zwischen weißer Gehirnsubstanz und grauer Gehirnsubstanz in den erfassten Magnetresonanzdaten maximiert wird. Hierzu können auch Testmessungen vor einer Akquirierung der Bilddaten erfolgen.
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Beispielsweise soll zu einer Untersuchung, ob ein Patient an der Demenz-Erkrankung, wie beispielsweise an der Alzheimer-Erkrankung, erkrankt ist, ausschließlich die graue Gehirnsubstand des Patienten mittels einer PET-Untersuchung untersucht werden, da sich in der grauen Gehirnsubstanz bei insbesondere einer vorliegenden Alzheimer-Erkrankung senile Plaques und/oder fibrilläre Ablagerungen bilden, deren Anreicherungen in der grauen Gehirnsubstanz mittels der PET-Untersuchung erfasst und/oder bestimmt werden können. Eine Beschränkung auf Voxel, die die graue Gehirnsubstand abbilden, in den PET-Bilddaten kann besonders einfach bereitgestellt werden, wenn die Ergebnisdaten ausschließlich auf die mittels der Segmentierungsmaske getroffene Auswahl an Voxel in den zweiten Bilddaten beschränkt sind.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erfassung der bereitgestellten, zweiten Bilddaten mittels der Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung nach einer Verabreichung eines Radiopharmakons erfolgt, wobei das Radiopharmakon ein Amyloidplaque-bindendes Radiopharmakon umfasst. Es kann eine vorteilhafte Anlagerung des Radiopharmakons an durch die Demenz-Erkrankung, insbesondere durch die Alzheimer-Erkrankung, im Gehirn gebildeten Ablagerungen, die Amyloid-beta-Ablagerungen umfassen, erreicht werden und damit eine vorteilhafte Darstellbarkeit der Ablagerungen in den PET-Daten. Besonders vorteilhaft umfasst das Radiopharmakon Florbetapir (Amyvid).
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Eine besonders einfache und direkte Übertragung einer mittels der ersten Bilddaten erstellten Segmentierungsmaske auf die zweiten Bilddaten kann erreicht werden, wenn den ersten Bilddaten und den zweiten Bilddaten ein gleiches Koordinatensystem zugrunde liegt. Vorteilhafterweise werden hierzu die ersten und die zweiten Bilddaten mittels eines kombinierten Bildgebungssystems erfasst, so dass eine gemeinsame Registrierung der ersten und der zweiten Bilddaten vorliegt. Sofern den ersten Bilddaten und den zweiten Bilddaten unterschiedliche Koordinatensystems zugrunde liegen, kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren auch eine Anpassung und/oder ein Abgleich zwischen den ersten und den zweiten Bilddaten hinsichtlich einer Konformität und/oder Übereinstimmung der beiden Koordinatensysteme erfolgen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erstellung der Ergebnisdaten eine quantitative Auswertung der zweiten Bilddaten umfasst, wodurch besonders vorteilhaft auf einen Grad einer Erkrankung anhand der Ergebnisdaten bei einer anschließenden Befundung geschlossen werden kann. Für die quantitative Auswertung wird insbesondere eine Aktivitätsrate und/oder ein Standardized uptake value (SUV) aus den PET-Daten bestimmt, wobei die Aktivitätsrate und oder der SUV abhängig ist von Anlagerungen des Radiopharmakons an durch die Demenz-Erkrankung, insbesondere der Alzheimer-Erkrankung, im Gehirn gebildeten Ablagerungen. Vorzugsweise umfasst der SUV eine physiologische Quantifizierung lokaler Konzentrationen einer Radioaktivität. In den SUV geht quantitativ ein Stoffwechsel des für die Positron-Emissions-Tomographie-Untersuchung verwendeten Radiopharmakons mit dem untersuchten Körperbereich, insbesondere einem Tumorbereich und/oder eine Läsion, ein. Hierbei stellt der SUV im Wesentlichen eine Radioaktivitätskonzentration im Verhältnis zu einer applizierten Radioaktivität dar.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die quantitative Auswertung der zweiten Bilddaten eine Korrektur von Partialvolumeneffekten und/oder eine Bewegungskorrektur umfasst. Hierbei kann eine Aussagekraft der quantitativen Auswertung und/oder der zweiten Ergebnisdaten vorteilhaft erhöht werden und insbesondere eine Fehlinterpretation der Ergebnisdaten verhindert werden. Partialvolumeneffekte liegen insbesondere vor, wenn die Voxel der zweiten Bilddaten größer sind als eine Struktur des abzubildenden Körperbereichs des Patienten. Beispielsweise bildet ein Voxel der zweiten Bilddaten nur zum Teil die graue Gehirnsubstanz des Patienten ab und eine weitere Teil des Voxel bildet weitere Gehirnbereiche, insbesondere eine weiße Gehirnsubstanz, des Patienten ab. Innerhalb der Datenauswertung würde dieses Voxel vollständig der grauen Gehirnsubstanz zugeordnet werden, was jedoch zu erheblichen Ungenauigkeiten in den Ergebnisdaten führen würde, da in der Datenauswertung ein SUV für die der Datenauswertung zugrunde liegenden Annahme eines Volumens der grauen Gehirnsubstanz zu gering wäre. Desgleichen ist auch bei einer Bewegung des Patienten eine Abdeckung der Segmentierungsmaske mit den ausgewählten Körperbereichen des Patienten, insbesondere der grauen Gehirnsubstanz des Patienten, nicht mehr vollständig gegeben, so dass auch dies zu Ungenauigkeiten in den Ergebnisdaten führen kann.
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Besonders vorteilhaft erfolgt die Korrektur von Partialvolumeneffekten und/oder die Bewegungskorrektur mittels der ersten Bilddaten. Hierdurch kann eine hohe räumliche Auflösung in den ersten Bilddaten, die größer ist als eine räumliche Auflösung in den zweiten Bilddaten, und/oder ein vorteilhaftes Kontrastverhältnis und/oder einer Abbildungsschärfe in den ersten Bilddaten für die Korrektur der Ergebnisdaten herangezogen und/oder verwendet werden. So kann beispielsweise mittels der ersten Bilddaten ein Anteil der Voxel in den zweiten Bilddaten bestimmt werden, der nicht den ausgewählten Körperbereich, insbesondere der grauen Gehirnsubstanz, abbildet und eine entsprechender Anteilsfaktor der grauen Gehirnsubstanz in den ausgewählten Voxel bei der Ermittlung der Ergebnisdaten berücksichtigt werden. Zudem können auch durch eine fortlaufende Erfassung und/oder Auswertung der ersten Bilddaten eine Bewegung und/oder Positionsänderung des Patienten erfasst werden und dies bei der Berechnung der Ergebnisdaten berücksichtigt werden. Besonders vorteilhaft kann dies mittels eines kombinierten medizinischen Bildgebungssystems mit einer Magnetresonanzvorrichtung und einer integrierten Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung erreicht werden, da hierbei die Magnetresonanzmessung parallel zu der Positron-Emissions-Tomographie-Messung erfolgen kann ohne dass hierbei der Patient eine Positionsänderung erfährt. Zudem unterliegen hierbei die unterschiedlichen Bilddaten einem gleichen Koordinatensystem.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Ergebnisdaten in einem weiteren Auswerteschritt hinsichtlich eines Patientenparameters und/oder eines Parameters eines verabreichten Radiopharmakons ausgewertet werden. Hierdurch kann eine patientenbezogene Auswertung der Ergebnisdaten erreicht werden, die eine hohe Aussagekraft aufweisen. Der Parameter des verabreichten Radiopharmakons umfasst bevorzugt von einer applizierten Dosis des Radiopharmakons. Der Patientenparameter kann beispielsweise ein Körpergewicht und/oder ein Verteilungsraum des Radiopharmakons und/oder eine Körperoberfläche und/oder eine fettfreie Körpermasse sein, wobei der Patientenparameter auch von einer Pharmakokinetik des Radiopharmakons abhängig sein kann. Die Pharmakokinetik berücksichtigt hierbei möglichst eine Gesamtheit aller Prozesse, die ein dem Patienten appliziertes Radiopharmakon im Körper des Patienten erfährt. Zu diesen Prozessen zählen unter anderem eine Aufnahme des Radiopharmakons, eine Verteilung des Radiopharmakon im Körper, ein Abbau des Radiopharmakons und eine Ausscheidung des Radiopharmakons.
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Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem medizinischen Bildgebungssystem mit einer ersten Bildgebungsvorrichtung, einer Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung und einer Recheneinheit, wobei das medizinische Bildgebungssystem zu einem Ausführen eines Verfahrens zu einem Darstellung von Bilddaten von Körperbereichen, die an einer Demenz-Erkrankung erkranken können, mit den folgenden Schritten ausgelegt ist:
- – einem Bereitstellen von ersten, mittels der ersten Bildgebungsvorrichtung erfassten Bilddaten,
- – einem Bereitstellen von zweiten, mittels der Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung erfassten Bilddaten, wobei die ersten Bilddaten und die zweiten Bilddaten zeitgleich oder mit kurzen zeitlichen Abstand nacheinander erfasst sind,
- – einem Segmentieren der ersten Bilddaten hinsichtlich von Körperbereichen, die an der Demenz-Erkrankung erkranken können, wobei ausgehend von den ersten Bilddaten hierzu eine Segmentierungsmaske erstellt wird,
- – einem Erstellen von Ergebnisdaten, wobei die Ergebnisdaten eine mittels der Segmentierungsmaske getroffene Auswahl an Voxel in den zweiten Bilddaten umfassen und
- – einem Darstellen der Ergebnisdaten.
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Es können vorteilhaft die zweiten Bilddaten, insbesondere die PET-Bilddaten, auf Bildbereiche und/oder auf Voxel reduziert werden, wobei die Bildbereich und/oder Voxel Körperbereiche des Patienten, die an der Demenz-Erkrankung, beispielsweise an der Alzheimer-Erkrankung, erkranken können, abbilden und/oder umfassen. Insbesondere kann derart eine besonders exakte Lokalisierung eines Aussendeorts der erfassten PET-Signale erfolgen und damit eine eindeutige Zuordnung der erfassten PET-Signale zu einem Körperbereich des Patienten bei einer dem erfindungsgemäßen Verfahren nachfolgenden Befundung und/oder Diagnose. Besonders vorteilhaft ist hierbei die Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung innerhalb der Magnetresonanzvorrichtung integriert, da hierbei die Magnetresonanzmessung parallel zu der Positron-Emissions-Tomographie-Messung erfolgen kann ohne dass hierbei der Patient eine Positionsänderung erfährt.
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Ferner geht die Erfindung aus von einem Computerprogramm, welches direkt in einen Speicher einer programmierbaren Recheneinheit des medizinischen Bildgebungssystems ladbar ist, mit Programmmitteln, um ein Verfahren zu einem Darstellen von Bilddaten von Körperbereichen, die an einer Demenz-Erkrankung erkranken können, auszuführen, wenn das Computerprogramm in der Recheneinheit des medizinischen Bildgebungssystems ausgeführt wird. Eine derartige softwaremäßige Realisierung hat den Vorteil, dass bisherige Recheneinheiten von medizinischen Bildgebungssystemen durch Implementierung des Computerprogramms in geeigneter Weise modifiziert werden können, um in der erfindungsgemäßen Weise ein Darstellen von Bilddaten von Körperbereichen, die an einer Demenz-Erkrankung erkranken können, mittels eines medizinischen Bildgebungssystems zu ermöglichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 ein medizinisches Bildgebungssystem mit einer Magnetresonanzvorrichtung und einer Positron-Emissions-Tomographie-Vorrichtung in einer schematischen Darstellung, und
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2 einen Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem Darstellen von Bilddaten von Körperbereichen eines Patienten, die an einer Demenz-Erkrankung erkranken können.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes medizinisches Bildgebungssystem 10 schematisch dargestellt. Das medizinische Bildgebungssystem 10 umfasst ein kombiniertes Bildgebungssystem, das eine erste Bildgebungsvorrichtung und eine zweite Bildgebungsvorrichtung umfasst. Die erste Bildgebungsvorrichtung ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einer Magnetresonanzvorrichtung 30 gebildet. Die zweite Bildgebungsvorrichtung ist von einer Positronen-Emissions-Tomographie-Vorrichtung 20 (PET-Vorrichtung 20) gebildet. Grundsätzlich ist auch eine Ausbildung der ersten Bildgebungsvorrichtung als Computertomographie-Vorrichtung usw. denkbar, die mit der PET-Vorrichtung 20 kombinierbar ist.
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Die Magnetresonanzvorrichtung 30 des medizinischen Bildgebungssystems 10 umfasst eine Magneteinheit 31. Die Magneteinheit 31 umgibt einen Patientenaufnahmebereich 32 zu einer Aufnahme eines Patienten 11, wobei der Patientenaufnahmebereich 32 in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 31 zylinderförmig umgeben ist. Der Patient 11 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 12 des medizinischen Bildgebungssystems 10 in den Patientenaufnahmebereich 32 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 12 ist hierzu bewegbar innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 32 angeordnet.
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Die Magneteinheit 31 umfasst einen Hauptmagneten 33, der im Betrieb der Magnetresonanzvorrichtung 30 zu einer Erzeugung eines starken und insbesondere konstanten Hauptmagnetfelds 34 ausgelegt ist. Die Magneteinheit 31 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 35 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet wird. Zudem umfasst die Magneteinheit 31 eine Hochfrequenzantenneneinheit 36, die zu einer Anregung einer Polarisation, die sich in dem von dem Hauptmagneten 33 erzeugten Hauptmagnetfeld 34 einstellt, ausgelegt ist.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 33 der Gradientenspuleneinheit 35 und zur Steuerung der Hochfrequenzantenneneinheit 36 weist die Magnetresonanzvorrichtung 30 eine von einer Recheneinheit gebildete Steuereinheit 37 auf. Die Steuereinheit 37 steuert zentral die Magnetresonanzvorrichtung 30, wie beispielsweise das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Gradientenechosequenz. Hierzu umfasst die Steuereinheit 37 eine nicht näher dargestellte Gradientensteuereinheit und eine nicht näher dargestellte Hochfrequenzantennensteuereinheit. Zudem umfasst die Steuereinheit 37 eine nicht näher dargestellte Auswerteeinheit zu einer Auswertung von Magnetresonanzbilddaten.
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Die dargestellte Magnetresonanzvorrichtung 30 kann selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, die Magnetresonanzvorrichtungen gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise einer Magnetresonanzvorrichtung 30 ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der allgemeinen Komponenten verzichtet wird.
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Die PET-Vorrichtung 20 des medizinischen Bildgebungssystems 10 umfasst mehrere Positronen-Emissions-Tomographie-Detektormodule 21 (PET-Detektormodule 21), die zu einer Ringform angeordnet sind und den Patientenaufnahmebereich 32 in der Umfangsrichtung umgeben. Die PET-Detektormodule 21 sind hierbei zwischen der Hochfrequenzantenneneinheit 36 und der Gradientenspuleneinheit 35 der Magnetresonanzvorrichtung 30 angeordnet und damit besonders platzsparend innerhalb der Magnetresonanzvorrichtung 30 integriert.
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Die PET-Detektormodule 21 weisen jeweils mehrere, nicht näher dargestellte Positronen-Emissions-Tomographie-Detektorelemente (PET-Detektorelemente) auf, die zu einem PET-Detektorarray angeordnet sind, das ein Szintillationsdetektorarray mit Szintillationskristallen, beispielsweise LSO-Kristalle, umfasst. Des Weiteren umfassen die PET-Detektormodule 21 jeweils ein Photodiodenarray, beispielsweise Avalanche-Photodiodenarray oder APD-Photodiodenarray, die dem Szintillationsdetektorarray nachgeschaltet innerhalb der PET-Detektormodule 21 angeordnet sind. Das PET-Detektorarray weist zudem eine nicht näher dargestellte Detektorelektronik auf, die eine elektrische Verstärkerschaltung und weitere, nicht näher dargestellte Elektronikkomponenten umfasst.
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Zu einer Steuerung der PET-Detektormodule 21 weist die PET-Vorrichtung 20 eine Steuereinheit 22 auf. Die dargestellte PET-Vorrichtung 20 kann selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, die PET-Vorrichtungen gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise einer PET-Vorrichtung 20 ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der allgemeinen Komponenten verzichtet wird.
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Mittels der PET-Detektormodule 21 werden Photonenpaare, die aus der Annihilation eines Positrons mit einem Elektron resultieren, erfasst. Trajektorien der beiden Photonen schließen einen Winkel von 180° ein. Zudem weisen die beiden Photonen jeweils eine Energie von 511 keV auf. Das Positron wird hierbei von einem Radiopharmakon emittiert, wobei das Radiopharmakon über eine Injektion dem Patienten 11 verabreicht wird. Beim Durchlaufen von Materie können die bei der Annihilation entstandenen Photonen absorbiert werden, wobei die Absorptionswahrscheinlichkeit von der Pfadlänge durch die Materie und dem entsprechenden Absorptionskoeffizienten der Materie abhängt.
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Das medizinische Bildgebungssystem 10 weist zudem eine zentrale Recheneinheit 13 auf, die beispielsweise eine Erfassung von Magnetresonanzbilddaten mittels der Magnetresonanzvorrichtung 30 und der Erfassung von PET-Bilddaten mittels der PET-Vorrichtung 20 für eine gemeinsame Datenerfassung aufeinander abstimmt. Die Recheneinheit 13 umfasst zudem eine nicht näher dargestellt Auswerteeinheit. Die Recheneinheit 13 umfasst weiterhin eine Prozessoreinheit 14 und eine Speichereinheit 15. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Bilddaten können auf einer Anzeigeeinheit 16, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, des medizinischen Bildgebungssystems 10 für einen Bediener angezeigt werden. Zudem weist das medizinische Bildgebungssystem 10 eine Eingabeeinheit 17 auf, mittels der Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von einem Bediener eingegeben werden können.
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Das dargestellte medizinische Bildgebungssystem 10 kann selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, die medizinische Bildgebungssysteme gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise eines medizinischen Bildgebungssystems 10 ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der allgemeinen Komponenten verzichtet wird.
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In 2 ist ein Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem Darstellen von Bilddaten von Körperbereichen eines Patienten, schematisch dargestellt, wobei die Bilddaten an einer Demenz-Erkrankung erkranken können. Im vorliegenden Verfahren wird im Besonderen auf Körperbereiche, die an einer Alzheimer-Erkrankung erkranken können, eingegangen. Grundsätzlich ist das Verfahren auch auf weitere Demenz-Erkrankungen, die von der Alzheimer-Erkrankung abweichen können, anwendbar.
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In einem ersten Verfahrensschritt 100 werden von der Recheneinheit 13 erste, mittels der Magnetresonanzvorrichtung 30 erfasste Bilddaten, die von Magnetresonanzbilddaten gebildet sind, von der Recheneinheit 13 von dem Körperbereich des Patienten 11 für eine weitere Auswertung bereitgestellt. Die Bereitstellung der Magnetresonanzbilddaten in dem ersten Verfahrensschritt 100 umfasst dabei ein Abrufen von bereits gespeicherten Magnetresonanzbilddaten aus der Speichereinheit 15 oder auch ein Erfassen und/oder Akquirieren der Magnetresonanzbilddaten in Form von Magnetresonanzrohdaten mittels der Magnetresonanzvorrichtung 30. Zudem kann es auch vorgesehen sein, dass die Erfassung der bereitgestellten Magnetresonanzbilddaten während und/oder nach der Verabreichung eines medizinischen Indikationsmittels, das von einem Magnetresonanzkontrastmittel, beispielsweise Gd-DTPA, gebildet ist, erfolgt.
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Vorzugsweise wird zur Erfassung der Magnetresonanzbilddaten eine Magnetresonanzsequenz mit einer hohen räumlichen Auflösung und/oder einem vorteilhaften hohen grau-weiß-Kontrast verwendet, die insbesondere isotrope Voxel in den Bilddaten erzeugen. Die Magnetresonanzsequenz umfasst beispielsweise eine STIR-Sequenz, eine MPRAGE als 3D-Sequenz und/oder weitere, den Fachmann als sinnvoll erscheinende Sequenzen. Eine Echozeit und/oder eine Relaxationszeit der ausgewählten Magnetresonanzsequenz wird hierbei bevorzugt derart gewählt und/oder eingestellt, dass insbesondere ein Kontrast zwischen weißer Gehirnsubstanz und grauer Gehirnsubstanz in den erfassten Magnetresonanzbilddaten maximiert wird, so dass eine vorteilhafte Unterscheidung der grauen Gehirnsubstanz, die an der Alzheimer-Krankheit erkranken kann, und der weißen Gehirnsubstanz erfolgten kann. Hierzu können auch Testmessungen vor einer Akquirierung der Magnetresonanzbilddaten erfolgen. Die Einstellung der Echozeit und/oder der Relaxationszeit kann hierbei zumindest teilweise selbststätig mittels der Recheneinheit 13 erfolgen oder auch manuell von einem Bediener eigegeben werden.
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In einem weiteren Verfahrensschritt 101 werden zweite, mittels der PET-Vorrichtung 20 erfasste Bilddaten, die von Positron-Emissions-Tomographie-Bilddaten (PET-Bilddaten) gebildet sind, von der Recheneinheit 13 von dem Körperbereich des Patienten 11 für eine weitere Auswertung bereitgestellt. Der Körperbereich des Patienten 11, der mittels der PET-Bilddaten abgebildet wird, ist hierbei der gleiche Körperbereich des Patienten 11, der mittels der Magnetresonanzbilddaten abgebildet wird. Die Bereitstellung der PET-Bilddaten in dem weiteren Verfahrensschritt 101 umfasst dabei ein Abrufen von bereits gespeicherten Bilddaten aus der Speichereinheit 15 oder auch ein Erfassen und/oder Akquirieren der PET-Bilddaten der PET-Vorrichtung 20.
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Die Erfassung der bereitgestellten PET-Bilddaten mittels der PET-Vorrichtung 20 erfolgt während und/oder nach der Verabreichung eines medizinischen Indikationsmittels, das von einem Radiopharmakon gebildet ist, wobei das Radiopharmakon ein Amyloidplaque-bindendes Radiopharmakon, insbesondere Amyvid, umfasst. Amyloidplaque-bindende Radiopharmaka, insbesondere Amyvid, reichern sich bevorzugt in von der Alzheimer-Erkran-kung hervorgerufenen Ablagerungen in der grauen Gehirnsubstanz an, so dass mittels dieser Radiopharmaka eine Konzentration dieser Ablagerungen der Alzheimer-Erkrankung des Patienten in den PET-Bilddaten dargestellt werden kann. Die Erfassung der PET-Bilddaten kann bis zu 90 min nach der Verabreichung des Radiopharmakons beginnen.
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Die Magnetresonanzbilddaten weisen eine höhere räumliche Auflösung auf als die PET-Bilddaten. Zudem weisen die Magnetresonanzbilddaten eine vorteilhaften Kontrastverhältnis auf, so dass eine Unterscheidung von grauer Gehirnsubstanz und weißer Gehirnsubstanz mittels der Magnetresonanzbilddaten ermöglicht wird und somit mittels der Magnetresonanzbilddaten eine insbesondere eindeutige Zuordnung von PET-Signalen in den PET-Bilddaten zu einem Entstehungsort im menschlichen Körper während einer Auswertung der PET-Bilddaten ermöglicht wird.
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Die Erfassung der bereitgestellten Magnetresonanzbilddaten mittels der Magnetresonanzvorrichtung 30 und die Erfassung der bereitgestellten PET-Bilddaten mittels der PET-Vorrichtung 20 erfolgt zeitgleich bzw. simultan. Alternativ hierzu kann die Erfassung der bereitgestellten, ersten Magnetresonanzbilddaten und die Erfassung der bereitgestellten, ersten PET-Bilddaten auch mit einem kurzen zeitlichen Abstand nacheinander erfolgen, wobei der kurze zeitliche Abstand zwischen der Erfassung der ersten Magnetresonanzbilddaten und der ersten PET-Bilddaten einen zeitlichen Abstand von maximal 20 Minuten, vorteilhafterweise von maximal zehn Minuten und besonders bevorzugt von maximal fünf Minuten aufweist.
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Zudem liegt den Magnetresonanzbilddaten und den PET-Bilddaten ein gleiches Koordinatensystem zugrunde. Hierbei bilden einzelne Voxel mit gleichen Koordinaten in den Magnetresonanzbilddaten und in den PET-Bilddaten einen gleichen Körperbereich des Patienten 11 ab. Die Magnetresonanzbilddaten und die PET-Bilddaten weisen dabei gleiche Koordinaten innerhalb des Koordinatensystems des medizinischen Bildgebungssystems 10 auf. Sofern den Magnetresonanzbilddaten und den PET-Bilddaten unterschiedliche Koordinatensystems zugrunde liegen, kann in den Verfahrensschritt 101 auch von der Recheneinheit 13 eine Anpassung und/oder ein Abgleich zwischen den Magnetresonanzbilddaten und den PET-Bilddaten hinsichtlich einer Konformität und/oder Übereinstimmung der beiden Koordinatensysteme erfolgen.
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Nach dem Bereitstellen der Magnetresonanzbilddaten und der PET-Bilddaten werden von der Recheneinheit 13 in einem weiteren Verfahrensschritt 102 die Magnetresonanzbilddaten hinsichtlich von Körperbereichen, die von der Alzheimer-Erkrankung befallen werden können, segmentiert. Hierbei wird ausgehenden von den Magnetresonanzbilddaten eine Segmentierungsmaske von der Recheneinheit 13 erstellt, die eine Auswahl an Voxel enthält, die die Körperbereiche des Patienten 11, die von der Alzheimer-Erkrankung befallen werden können, abbilden. Zur Erstellung der Segmentierungsmaske werden von der Recheneinheit 13 in dem Verfahrensschritt 102 diejenigen Voxel in den Magnetresonanzbilddaten ausgewählt, die die graue Gehirnsubstanz umfassen, wobei die Auswahl anhand einer Unterscheidung der grauen Gehirnsubstanz von der weißen Gehirnsubstanz erfolgt, so dass die ausgewählten und/oder segmentierten Daten nur diejenigen Bildvoxel in den Magnetresonanzbilddaten enthalten, die eine graue Gehirnsubstanz abbilden.
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Des Weiteren kann von der Recheneinheit 13 in dem Verfahrensschritt 102 auch eine Segmentierung zur Auswahl der Voxel, die eine weiße Gehirnsubstanz in den Magnetresonanzbilddaten abbilden, erfolgen. Dies ist jedoch nur von Bedeutung, wenn das zur Erfassung bzw. zur Akquirierung der PET-Bilddaten verwendete Radiopharmakon sich auch in der weißen Gehirnsubstanz anlagert bzw. einlagert, so dass die PET-Bilddaten such Signale aus der weißen Gehirnsubstanz enthalten. Die Segmentierung der Voxel, die die weiße Gehirnsubstanz in den Magnetresonanzbilddaten abbilden, erfolgt allerdings getrennt zur Segmentierung der Voxel, die die graue Gehirnsubstanz in den Magnetresonanzbilddaten abbilden. Auch hier wird von der Recheneinheit 13 in dem Verfahrensschritt 102 eine Segmentierungsmaske erstellt.
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Zur Segmentierung der Magnetresonanzbilddaten werden von der Recheneinheit 13 Segmentierungsalgorithmen, wie beispielsweise ein Region-growing-Verfahren und/oder ein Schwellwertverfahren und/oder weitere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Segmentierungsmethoden verwendet.
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Anschließend werden von der Recheneinheit 13 in einem weiteren Verfahrensschritt 103 Ergebnisdaten erstellt, wobei hierzu von der Recheneinheit 13 die Segmentierungsmaske auf die PET-Bilddaten angewendet und/oder übertragen wird, so dass die Ergebnisdaten ausschließlich die mittels der Segmentierungsmaske getroffene Auswahl an Voxel in den PET-Bilddaten umfassen. Die Erstellung der Ergebnisdaten in dem weiteren Verfahrensschritt 103 umfasst zudem eine quantitative Auswertung der PET-Bilddaten. Für die quantitative Auswertung wird von der Recheneinheit 13 insbesondere eine Aktivitätsrate und/oder ein Standardized uptake value (SUV) aus den PET-Bilddaten bestimmt, wobei die Aktivitätsrate und oder der SUV abhängig ist von Anlagerungen des Radiopharmakons an durch die Alzheimer-Erkrankung im Gehirn, insbesondere in der grauen Gehirnsubstanz, gebildeten Ablagerungen.
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Des Weiteren werden bei der Erstellung der Ergebnisdaten, insbesondere der quantitativen Auswertung der PET-Bilddaten, von der Recheneinheit 13 in dem Verfahrensschritt 103 eine Korrektur von Partialvolumeneffekten und/oder eine Bewegungskorrektur vorgenommen. Eine Korrektur der Partialvolumeneffekte wird insbesondere bei Voxel der PET-Bilddaten angewendet, die größer sind als eine Struktur des abzubildenden Körperbereichs, insbesondere der grauen Gehirnsubstanz, des Patienten 11. Bilden beispielsweise Voxel der PET-Bilddaten nur zum Teil die graue Gehirnsubstanz des Patienten 11 ab und ein weiterer Teil des Voxels bildet weitere Gehirnbereiche, insbesondere eine weiße Gehirnsubstanz, des Patienten 11 ab, so wird von der Recheneinheit 13 ein Anteilsfaktor der grauen Gehirnsubstanz innerhalb des Voxels bestimmt und dieser Anteilsfaktor von der Recheneinheit 13 bei der Ermittlung der Ergebnisdaten berücksichtigt. Der Anteilsfaktor in den Voxeln der PET-Bilddaten an grauer Gehirnsubstanz wird von der Recheneinheit 13 in dem Verfahrensschritt 103 mittels der Magnetresonanzbilddaten ermittelt, da die Magnetresonanzbilddaten gegenüber den PET-Bilddaten eine höhere räumliche Auflösung aufweisen. Desgleichen ist auch bei einer Bewegung des Patienten 11 eine Abdeckung der Segmentierungsmaske mit den ausgewählten Körperbereichen des Patienten 11, insbesondere der grauen Gehirnsubstanz des Patienten 11, nicht mehr vollständig gegeben, so dass auch dies zu Ungenauigkeiten in den Ergebnisdaten führen kann. Eine entsprechende Bewegungskorrektur wird hierbei von der Recheneinheit 13 in dem Verfahrensschritt 104 des Erstellens der Ergebnisdaten berücksichtigt. Ein entsprechender Korrekturparameter für die Bewegungskorrektur wird von der Recheneinheit 13 aus den Magnetresonanzbilddaten in dem Verfahrensschritt 103 bestimmt, da anhand der Magnetresonanzdaten eine exakte Lokalisierung des Patienten 11 erfasst werden kann.
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Sofern sich das zur Erfassung bzw. zur Akquirierung der PET-Bilddaten verwendete Radiopharmakon auch in der weißen Gehirnsubstanz anlagert bzw. einlagert, so dass die PET-Bilddaten such Signale aus der weißen Gehirnsubstanz enthalten, können die Partialvolumeneffekte in dem Verfahrensschritt 103 auch anhand von PET-Signalen, die der weißen Gehirnsubstanz zugeordnet werden, von der Recheneinheit 13 vorgenommen werden. Hierzu muss jedoch wie bereits im Verfahrensschritt 102 näher erläutert, ebenfalls eine Segmentierung der Bilddaten hinsichtlich der weißen Gehirnsubstanz erfolgt sein.
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In einem weiteren Verfahrensschritt 104 werden von der Recheneinheit 13 die Ergebnisdaten hinsichtlich eines Patientenparameters und/oder eine Parameters des verabreichten Radiopharmakons ausgewertet. Der Patientenparameter kann beispielsweise ein Körpergewicht und/oder ein Verteilungsraum des Radiopharmakons und/oder eine Körperoberfläche und/oder eine fettfreie Körpermasse sein, wobei der Patientenparameter auch von einer Pharmakokinetik des Radiopharmakons abhängig sein kann. Der Parameter des verabreichten Radiopharmakons umfasst bevorzugt von einer applizierten Dosis des Radiopharmakons.
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In einem daran anschließenden Verfahrensschritt 105 wird mittels der Recheneinheit 13 eine optische Darstellung und/oder Ausgabe für die ermittelten, korrigierten und ausgewerteten Ergebnisdaten generiert und mittels der Anzeigeeinheit 16 für ein medizinisches Bedienpersonal dargestellt.
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Die Verfahrensschritte 100 bis 105 werden von der Recheneinheit 13 zusammen mit der Magnetresonanzvorrichtung 30 und der PET-Vorrichtung 20 ausgeführt. Hierzu umfasst die Recheneinheit 13 eine dazu erforderliche Software und/oder Computerprogramme, die in der Speichereinheit 15 gespeichert sind. Die Software und/oder Computerprogramme umfassen Programmmittel, die dazu ausgelegt sind, dass beschriebene Verfahren zu einem Auswerten von Magnetresonanzbilddaten der ersten Bildgebungsuntersuchung und von PET-Bilddaten einer zweiten Bildgebungsuntersuchung an dem Patienten 11 auszuführen, wenn das Computerprogramm und/oder die Software in der Recheneinheit 13 mittels der Prozessoreinheit 14 der medizinischen Bildgebungsvorrichtung 10 ausgeführt wird.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.