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Stand der Technik
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Es ist bereits eine Waschwassersprühvorrichtung mit einer Düseneinheit, die zumindest eine erste Sprühdüse umfasst, die dazu vorgesehen ist, Waschwasser in zumindest einem Waschvorgang auf eine Fahrzeugscheibe aufzusprühen, vorgeschlagen worden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Waschwassersprühvorrichtung mit einer Düseneinheit, die zumindest eine erste Sprühdüse umfasst, die dazu vorgesehen ist, Waschwasser in zumindest einem Waschvorgang auf eine Fahrzeugscheibe aufzusprühen.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Düseneinheit zumindest ein bewegbar angeordnetes Absperrelement umfasst, wodurch ein besonders schnelles Absperren und Öffnen der Sprühdüse erzielt werden kann. Unter einer „Düseneinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, Waschwasser auszubringen. Bevorzugt weist die Düseneinheit genau ein Absperrelement auf. Unter einer „Sprühdüse“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Düsenelement verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, Waschwasser in zumindest eine bestimmte Richtung zu sprühen. Insbesondere weist die Sprühdüse zumindest eine Düsenöffnung auf, die ein Waschwassersystem zu einer Umgebung hin öffnet. Die Düseneinheit kann zumindest teilweise aus einem Metall und/oder besonders vorteilhaft zumindest teilweise aus einem Kunststoff hergestellt sein. Unter „Waschwasser“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine zum Waschen und/oder Reinigen einer Fahrzeugscheibe geeignete Flüssigkeit verstanden werden, wie insbesondere Wasser, Alkohole oder Gemische, die einen Wasseranteil, Frostschutzanteil und/oder Alkoholanteil aufweisen. Unter einem „Absperrelement“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, einen Waschwasserdurchfluss abzusperren, beziehungsweise zu unterbrechen. Bevorzugt ist das Absperrelement von einer Kugel oder einem Zylinder gebildet. Weiterhin vorteilhaft umfasst das Absperrelement zumindest ein ferromagnetisches Material. Bevorzugt ist das Absperrelement zumindest teilweise aus Eisen, Nickel und/oder Kobalt gebildet. Unter „vorgesehen" soll in diesem Zusammenhang insbesondere speziell ausgelegt, ausgestattet und/oder verbunden verstanden werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Absperrelement dazu vorgesehen ist, zumindest in Abhängigkeit einer Wischbewegung eines Wischarms bewegt zu werden. Dadurch kann ein Waschwasserstrom gezielt auf die Fahrzeugscheibe aufgetragen und eine benötigte Waschwassermenge reduziert werden. Bevorzugt ist das Absperrelement dazu vorgesehen, zumindest in Abhängigkeit einer Beschleunigung eines Wischarms bewegt zu werden. Bevorzugt weist die Düseneinheit zumindest ein Dämpfungselement auf, das dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des zumindest einen Absperrelements zu dämpfen.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Düseneinheit zumindest eine zweite Sprühdüse aufweist, die dazu vorgesehen ist, Waschwasser in zumindest einem Waschvorgang auf die Fahrzeugscheibe aufzusprühen, wodurch vorteilhaft gezielt verschiedene Bereiche der Fahrzeugscheibe mit Waschwasser benetzt werden können.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Absperrelement in einem Waschvorgang genau eine Sprühdüse der zumindest zwei Sprühdüsen absperrt, wodurch bei guter Wischleistung vorteilhaft Waschwasser eingespart werden kann. Unter „absperren“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere auch schließen und/oder zusperren verstanden werden.
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Sind die zumindest eine erste Sprühdüse und die zumindest eine zweite Sprühdüse dazu vorgesehen, Waschwasser auf von einem Wischblatt getrennte Bereiche einer Fahrzeugscheibe zu sprühen, kann vorteilhaft unauffällig stets vor eine Wischlippe Waschwasser aufgetragen werden. Ein besonders einfaches und zuverlässiges Auftragen von Waschwasser kann erfolgen, wenn die Waschwassersprühvorrichtung eine Magnetfeldeinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebszustand ein Magnetfeld zur Bewegung des Absperrelements zu erzeugen. Unter einer „Magnetfeldeinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die in zumindest einem Betriebszustand ein Magnetfeld erzeugt. Bevorzugt weist die Magnetfeldeinheit zumindest einen Elektromagneten auf.
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Eine freie Programmierung der Bewegung des zumindest einen Absperrelements kann erreicht werden, wenn die Waschwassersprühvorrichtung eine Steuer- und/oder Regeleinheit aufweist, die zur Ansteuerung der Magnetfeldeinheit in Abhängigkeit von zumindest einem Betriebsparameter vorgesehen ist. Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinheit ferner für eine Ansteuerung eines Wischermotors und/oder einer Waschwasserpumpe vorgesehen. Unter einer „Steuer- und/oder Regeleinheit“ soll insbesondere eine Einheit mit zumindest einem Steuergerät verstanden werden. Unter einem „Steuergerät“ soll insbesondere eine Einheit mit einer Prozessoreinheit und mit einer Speichereinheit sowie mit einem in der Speichereinheit gespeicherten Betriebsprogramm verstanden werden. Grundsätzlich kann die Steuer- und/oder Regeleinheit mehrere untereinander verbundene Steuergeräte aufweisen, die vorzugsweise dazu vorgesehen sind, über ein Bus-System, wie insbesondere ein CAN-Bus-System, miteinander zu kommunizieren.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu vorgesehen ist, die zumindest eine erste Sprühdüse und die zumindest eine zweite Sprühdüse abwechselnd abzusperren, wodurch vorteilhaft Waschwasser eingespart werden kann.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu vorgesehen ist, die zumindest eine erste Sprühdüse und die zumindest eine zweite Sprühdüse in Abhängigkeit einer Wischrichtung abzusperren, wodurch ein unauffälliges Auftragen von Waschwasser vor eine Wischlippe erzielt werden kann. Unter einer „Wischrichtung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Richtung verstanden werden, in welche die Düseneinheit in einem Betriebszustand über die Fahrzeugscheibe geführt wird.
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Es wird ferner ein Wischblatt mit einer erfindungsgemäßen Waschwassersprühvorrichtung vorgeschlagen. Ebenfalls wird ein Wischarm mit einer erfindungsgemäßen Waschwassersprühvorrichtung vorgeschlagen.
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Die erfindungsgemäße Waschwassersprühvorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Waschwassersprühvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein Wischarm mit einer Waschwassersprühvorrichtung in einer Seitenansicht,
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2 der Wischarm mit der Waschwassersprühvorrichtung nach 1 in einer Draufsicht,
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3 die Waschwassersprühvorrichtung in einer schematischen Ansicht und
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4 die Waschwassersprühvorrichtung in einer weiteren schematischen Ansicht.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Waschwassersprühvorrichtung, die an einem Wischarm 20 angeordnet ist. Am Wischarm 20 ist ein Wischblatt 22 über einen Wischarmadapter 36 und einen nicht näher dargestellten Wischblattadapter angeschlossen. Das Wischblatt 22 ist bügellos ausgebildet. Ferner umfasst das Wischblatt 22 eine Wischleiste 38 mit einer Wischlippe 40. Die Wischlippe 40 liegt auf einer zu wischenden Fahrzeugscheibe 16 auf. An freien Enden 42, 44 des Wischblatts 22 schließen Endkappen 46, 48 das Wischblatt 22 ab. Das Wischblatt 22 umfasst eine Windabweisereinheit 50, die dazu vorgesehen ist, anströmenden Fahrtwind abzulenken und für ein Anpressen der Wischlippe 40 auf die Fahrzeugscheibe 16 zu nutzen.
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Der Wischarm 20 ist von einem nicht näher gezeigten Wischermotor oder einem Wischergetriebe antreibbar. In einem Wischbetrieb bewegt sich der Wischarm 20 abwechselnd in eine erste Wischrichtung 32 und anschließend in eine zweite Wischrichtung 34, die entgegengesetzt zur ersten Wischrichtung 32 verläuft. Am Wischarm 20 ist ein Waschwasserschlauch 56 angeordnet, der Waschwasser von einer nicht dargestellten Waschwasserpumpe zu einer Düseneinheit 10 der Waschwassersprühvorrichtung leitet. Die Düseneinheit 10 ist dazu vorgesehen, Waschwasser auf die Fahrzeugscheibe 16 aufzusprühen.
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Die Düseneinheit 10 umfasst eine erste Sprühdüse 12 und eine zweite Sprühdüse 14. Die Sprühdüsen 12, 14 sind dazu vorgesehen, das Waschwasser während eines Waschvorgangs auf eine Fahrzeugscheibe 16 aufzusprühen. Die erste Sprühdüse 12 und die zweite Sprühdüse 14 sind an gegenüberliegenden Seiten 58, 60 des Wischarmadapters 36 angeordnet. Dadurch sind die erste Sprühdüse 12 und die zweite Sprühdüse 14 dazu vorgesehen, Waschwasser auf von dem Wischblatt 22 getrennte Bereiche 24, 26 der Fahrzeugscheibe 16 zu sprühen.
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Die 3 zeigt einen schematischen Aufbau der Düseneinheit 10. Die Düseneinheit 10 umfasst genau ein bewegbar angeordnetes Absperrelement 18. Das Absperrelement 18 ist dazu vorgesehen, einen Waschwasserdurchfluss zu unterbrechen. Dazu ist das Absperrelement 18 von einer Kugel gebildet. Das Absperrelement 18 ist von einem ferromagnetischen Material gebildet. Genauer gesagt, ist das Absperrelement 18 aus Eisen gebildet. Die erste Sprühdüse 12 und die zweite Sprühdüse 14 sind in einem Gehäuse 62 angeordnet. Das Gehäuse 62 ist auf eine dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Weise am Wischarmadapter 36 befestigt. Das Gehäuse 62 ist aus einem Kunststoff hergestellt. Das Gehäuse 62 weist einen Bewegungskanal 74 auf, in welchem das Absperrelement 18 bewegbar gelagert ist.
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Der Bewegungskanal 74 weist einen runden Querschnitt auf. Ein Durchmesser des Bewegungskanals 74 entspricht einem Durchmesser des Absperrelements 18. In einem mittleren Bereich 84 des Bewegungskanals 74 ist ein Waschwasserzulauf 86 angeordnet, durch welchen das Waschwasser in den Bewegungskanal 74 einströmen kann. Der Waschwasserzulauf 86 ist von einem Rohrstück gebildet. An einem ersten freien Ende 76 des Bewegungskanals 74 ist die erste Sprühdüse 12 angeordnet und mit einem Verbindungskanal 80 mit dem Bewegungskanal 74 verbunden. An einem zweiten freien Ende 78 des Bewegungskanals 74, welches dem ersten freien Ende 76 gegenüberliegt, ist die zweite Sprühdüse 14 angeordnet und mit einem Verbindungskanal 82 mit dem Bewegungskanal 74 verbunden.
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Je nach Position des Absperrelements 18 ist ein Waschwasserweg zu einem der Sprühdüsen 12, 14 freigegeben. In einer ersten Position ist das Absperrelement 18 an dem ersten freien Ende 76 des Bewegungskanals 74 angeordnet (3). Ein freier Waschwasserweg führt daher lediglich über das zweite freie Ende 78 zur zweiten Sprühdüse 14. In einer zweiten Position ist das Absperrelement 18 an dem zweiten freien Ende 78 des Bewegungskanals 74 angeordnet (4). Ein freier Waschwasserweg führt daher lediglich über das erste freie Ende 76 zur ersten Sprühdüse 12.
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Die erste Sprühdüse 12 weist eine erste Düsenöffnung 64 auf, die ein Waschwassersystem zu einer Umgebung hin öffnet. Die zweite Sprühdüse 14 weist eine zweite Düsenöffnung 66 auf, die das Waschwassersystem zu einer Umgebung hin öffnet. Das Absperrelement 18 sperrt in einem Waschvorgang genau eine Sprühdüse 12, 14 der zwei Sprühdüsen 12, 14 ab.
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Die Waschwassersprühvorrichtung weist ferner eine Magnetfeldeinheit 28 auf. Die Magnetfeldeinheit 28 erzeugt in einem Betriebszustand ein Magnetfeld zur Bewegung des Absperrelements 18. Die Magnetfeldeinheit 28 weist hierzu einen Elektromagneten 68 auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Magnetfeldeinheit 28 mehrere Elektromagnete aufweist. Des Weiteren weist die Waschwassersprühvorrichtung eine Steuer- und/oder Regeleinheit 30 auf. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 30 ist für eine Ansteuerung eines nicht dargestellten Wischermotors und einer nicht dargestellten Waschwasserpumpe vorgesehen. Eine Ansteuerung des Wischermotors und/oder der Waschwasserpumpe kann dabei als Folge einer Anforderung durch einen Benutzer erfolgen.
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Ferner ist die Steuer- und/oder Regeleinheit 30 zur Ansteuerung der Magnetfeldeinheit 28 in Abhängigkeit von einem Betriebsparameter vorgesehen. Genauer gesagt, steuert die Steuer- und/oder Regeleinheit 30 die Magnetfeldeinheit 28 in Abhängigkeit einer Drehrichtung des Wischermotors an. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 30 ist über Drähte 52, 54 mit der Magnetfeldeinheit 28 verbunden. Die Drähte 52, 54 sind zu einer Stromversorgung der Magnetfeldeinheit 28 vorgesehen. Die Drähte 52, 54 verlaufen innerhalb des Waschwasserschlauchs 56. Dabei sind die Drähte 54, 56 auch zur Erwärmung von Waschwasser vorgesehen.
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Auf diese Weise sperrt die Steuer- und/oder Regeleinheit 30 die erste Sprühdüse 12 und die zweite Sprühdüse 14 abwechselnd ab. Dabei sperrt die Steuer- und/oder Regeleinheit 30 die erste Sprühdüse 12 und die zweite Sprühdüse 14 in Abhängigkeit der Wischrichtung 32, 34 ab.
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Somit ist das Absperrelement 18 dazu vorgesehen, in Abhängigkeit einer Wischbewegung des Wischarms 20 bewegt zu werden. Es ist in diesem Zusammenhang auch möglich, dass das Absperrelement 18 dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit einer Beschleunigung des Wischarms 20 bewegt zu werden. Durch einen Richtungswechsel einer Wischarmbewegung kann das Absperrelement 18 durch eine Trägheit bewegt werden. Um ein ungewolltes Lösen des Absperrelements 18 aus einer Position zu vermeiden und/oder Schläge des Absperrelements 18 gegen das Gehäuse 62 zu vermeiden, weist die Düseneinheit 10 zwei Dämpfungselemente 70, 72 auf, die dazu vorgesehen sind, eine Bewegung des zumindest einen Absperrelements 18 zu dämpfen.