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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Betankungsvorrichtung für ein Fahrzeug. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein entsprechendes Verfahren zum Betanken eines Fahrzeugs und ein Fahrzeug, insbesondere ein gasbetriebenes Fahrzeug.
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Stand der Technik
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Fahrzeuge, z.B. Straßenfahrzeuge, weisen üblicherweise einen Verbrennungsmotor auf, der mit einem entsprechenden Kraftstoff betrieben wird. Die Fahrzeuge weisen dazu ferner einen Kraftstofftank auf, der dazu dient, den Kraftstoff in dem Fahrzeug aufzunehmen und dem Verbrennungsmotor bereitzustellen.
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Die Fahrzeuge werden dabei an Tankstellen betankt, d.h. der Kraftstoff wird durch die Tankanlage von einem Speichertank in den Kraftstofftank des Fahrzeugs transportiert.
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Es ist dabei heute üblich, dass ein Fahrzeug manuell betankt wird und nach dem Betankungsvorgang die getankte Menge an Kraftstoff von dem Fahrer des Fahrzeugs an einer Kasse bezahlt wird.
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Wird ein Fahrzeug mit herkömmlichem Kraftstoff, z.B. Benzin oder Diesel, betankt, so wird der Tank üblicherweise unter Atmosphärendruck betankt. Bei gasbetrieben Fahrzeugen wird das Gas in flüssiger Form bei ca. 200 bar bis 250 bar in den Tank des Fahrzeugs gefüllt. Insbesondere bei gasbetriebenen Fahrzeugen ist der Tankvorgang auf den für gasbetriebene Fahrzeuge vorgeschriebenen maximalen Betankungsdruck beschränkt. Dies führt dazu, dass ein Tankvorgang in Abhängigkeit von der getankten Kraftstoffmenge einen langen Zeitraum beanspruchen kann. Eine Gasbetankungsvorrichtung ist aus der
EP 1 772 663 A1 bekannt.
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Auch, wenn z.B. die Tankstutzen von Dieselfahrzeugen und Benzinfahrzeugen unterschiedlich gestaltet sind, besteht bei diesen Fahrzeugen kein zuverlässiger Schutz davor, das Fahrzeug mit dem falschen Kraftstoff zu betanken.
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Ferner kann der Vorgang des manuellen Bezahlens – insbesondere zu Stoßzeiten, z.B. während dem Berufsverkehr – dazu führen, dass der Fahrer des Fahrzeugs bei der Bezahlung des getankten Kraftstoffs lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erdfindung offenbart eine Betankungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 und ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
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Demgemäß ist vorgesehen:
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Eine Betankungsvorrichtung für ein Fahrzeug, mit einer Kommunikationsschnittstelle, welche dazu ausgebildet ist, Fahrzeugdaten von dem Fahrzeug zu empfangen, mit einem Treibstofftank, welcher dazu ausgebildet ist, Treibstoff zu lagern, und mit einer Tankeinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, den gelagerten Treibstoff in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrzeugdaten von dem Treibstofftank zu dem Fahrzeug zu transportieren.
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Ferner ist vorgesehen:
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Ein Verfahren zum Betanken eines Fahrzeugs, mit den Schritten Empfangen von Fahrzeugdaten von dem Fahrzeug und Transportieren von Treibstoff zu dem Fahrzeug in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrzeugdaten.
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Schließlich ist vorgesehen:
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Ein Fahrzeug, insbesondere ein gasbetriebenes Fahrzeug, mit einer Fahrzeugkommunikationsschnittstelle, welche dazu ausgebildet ist, Fahrzeugdaten und Treibstoffinformationen mit einer erfindungsgemäßen Betankungsvorrichtung auszutauschen.
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Vorteile der Erfindung
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Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Erkenntnis besteht darin, dass der manuelle Betankungsvorgang von Fahrzeugen wenig flexibel ist und durch eine Kommunikation zwischen dem jeweiligen Fahrzeug und der Betankungsvorrichtung verbessert werden kann.
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Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Idee besteht nun darin, dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen und eine Möglichkeit vorzusehen, dass ein zu betankendes Fahrzeug mit der jeweiligen Betankungsvorrichtung kommuniziert und dieser Fahrzeugdaten übermittelt.
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Dadurch wird es möglich, der Betankungsvorrichtung bereits vor dem Betankungsvorgang z.B. Informationen über die von dem Fahrzeug benötigte Kraftstoffart zu übermitteln. Ferner kann die Betankungsvorrichtung den Betankungsvorgang auf das jeweilige Fahrzeug abstimmen.
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Um dies zu erreichen, sieht die vorliegende Erfindung eine Betankungsvorrichtung vor, die mit einer Kommunikationsschnittstelle ausgestattet ist, welche mit einem Fahrzeug kommunizieren kann, um von diesem Fahrzeugdaten zu erhalten.
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Ferner sieht die erfindungsgemäße Betankungsvorrichtung einen Treibstofftank vor, der den Treibstoff lagert, mit welchem das Fahrzeug betankt werden soll. In der vorliegenden Patentanmeldung wird der Begriff Treibstofftank lediglich im Singular verwendet. Dieser Tank kann aber z.B. ein Treibstofftank sein, der mehrere Kammern für unterschiedliche Treibstoffarten aufweist. Ferner kann der Treibstofftank eine Mehrzahl von separaten Treibstofftanks für unterschiedliche Kraftstoffarten aufweisen.
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Schließlich wird der entsprechende Kraftstoff von dem Treibstofftank von einer Tankeinrichtung an das Fahrzeug transportiert. Dabei ist die Tankeinrichtung dazu ausgebildet, den Treibstoff in Abhängigkeit von den Fahrzeugdaten zu dem Fahrzeug zu transportieren.
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Wird der Treibstoff in Abhängigkeit von den Fahrzeugdaten zu dem Fahrzeug transportiert, kann sichergestellt werden, dass der Treibstoff entsprechend den Anforderungen des Fahrzeugs transportiert wird. Dadurch können z.B. Fehler der Person vermieden werden, die den Tankvorgang durchführt.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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In einer ausführungsform ist die Kommunikationsschnittstelle dazu ausgebildet, dem Fahrzeug Treibstoffinformationen zu dem transportierten Treibstoff zu übermitteln. Dies ermöglichte es dem Fahrzeug, die Treibstoffinformationen zu verarbeiten und beim Starten des Motors den Motorbetrieb an den jeweiligen Treibstoff anpassen.
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In einer Ausführungsform weisen die Treibstoffinformationen Informationen über den Brennwert des Treibstoffs und/oder den Anteil von Kohlenwasserstoffen in dem Treibstoff und/oder den Stöchiometriefaktor des Treibstoffs und/oder die Klopffestigkeit des Treibstoffs und/oder die Oktanzahl des Treibstoffs auf. Erhält das Fahrzeug beim Betankten mindestens einen Teil der oben genannten Informationen, so kann das Fahrzeug z.B. die Einspritzmenge, den oder die Zündzeitpunkte oder ähnliche Steuerparameter des Motors an den entsprechenden Treibstoff anpassen. Beispielsweise wird es so auch möglich, den Motor eines Fahrzeugs, welches sowohl mit herkömmlichem Kraftstoff, z.B. Benzin, als auch mit Erdgas betrieben werden kann, zum Einschaltzeitpunkt des Motors bereits mit Erdgas zu starten.
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In einer Ausführungsform ist die Kommunikationsschnittstelle dazu ausgebildet, von dem Fahrzeug eine eindeutige Fahrzeug- oder Nutzerkennung zu erhalten. Ferner weist die Betankungsvorrichtung eine Datenschnittstelle auf, welche dazu ausgebildet ist, die eindeutige Fahrzeug- oder Nutzerkennung gemeinsam mit einer Information über die getankte Kraftstoffart und Kraftstoffmenge an ein Abrechnungssystem zu übermitteln. Dies ermöglicht eine automatische Abrechnung des getankten Kraftstoffs. Der Fahrer des Fahrzeugs muss die Bezahlung daher nicht mehr an einer Kasse durchführen. Folglich wird die Zeitdauer, welche der Betankungsvorgang benötigt, reduziert.
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In einer Ausführungsform ist die Kommunikationsschnittstelle dazu ausgebildet, von dem Fahrzeug einen für das Fahrzeug maximal zulässigen Betankungsdruck zu erhalten. Ferner ist die Tankeinrichtung dazu ausgebildet, den gelagerten Treibstoff mit dem für das Fahrzeug maximal zulässigen Betankungsdruck von dem Treibstofftank zu dem Fahrzeug zu transportieren. Unterstützt ein Fahrzeug einen höheren Tankdruck, als den für den jeweiligen Treibstoff üblichen Tankdruck, z.B. 200 bar (EU) und 250 bar (USA) bei gasbetriebenen Fahrzeugen, kann der Tankvorgang weiter beschleunigt werden, wenn die Tankeinrichtung die Information über den für das jeweilige Fahrzeug möglichen Betankungsdruck erhält und das Fahrzeug mit dem jeweiligen Betankungsdruck betankt.
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In einer Ausführungsform ist die Kommunikationsschnittstelle dazu ausgebildet, von dem Fahrzeug den in dem Tank des Fahrzeugs aktuell herrschenden Druck und/oder die in dem Tank des Fahrzeugs aktuell herrschende Temperatur zu erhalten. Dies ermöglicht eine Überwachung des Tankvorgangs und eine Überprüfung des Tanks des Fahrzeugs, bevor der Tankvorgang beginnt. Beispielsweise kann ein zu hoher Druck oder eine zu hohe Temperatur in dem Tank des Fahrzeugs erkannt werden und eine Warnung ausgegeben werden.
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In einer Ausführungsform betankt die Tankeinrichtung das Fahrzeug mit dem für den jeweiligen Kraftstoff üblichen Tankdruck, wenn das Fahrzeug ein herkömmliches Fahrzeug ist und den maximal zulässigen Betankungsdruck nicht an die Betankungsvorrichtung übermitteln kann.
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In einer Ausführungsform ist der Treibstoff als Erdgas ausgebildet. Ferner weist die Betankungsvorrichtung eine Erdgasschnittstelle auf, welche dazu ausgebildet ist, die Betankungsvorrichtung mit einem Erdgasversorgungsnetz zu koppeln. Schließlich weist die Betankungsvorrichtung einen Verdichter auf, welcher dazu ausgebildet ist, das Erdgas aus dem Erdgasversorgungsnetz mit einem maximal für Fahrzeuge zugelassenen Druck zu verdichten und das verdichtete Erdgas in dem Treibstofftank zu speichern. Dies ermöglicht den Einsatz der Betankungsvorrichtung an beliebigen Orten, die über einen Erdgasanschluss verfügen. Beispielsweise kann ein Besitzer eines Erdgasfahrzeugs die Betankungsvorrichtung in seinem Haus installieren und das Erdgasfahrzeug so jederzeit zuhause betanken. Wird das Erdgas dabei mit einem maximal für Fahrzeuge zugelassenen Druck verdichtet, kann das Fahrzeug sehr schnell betankt werden, wenn das Fahrzeug selbst diesen maximal zugelassen Druck unterstützt. Der maximal zugelassene Druck kann z.B. zwischen 500 bar und 1500 bar, insbesondere auch bei 600 bar liegen.
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In einer Ausführungsform ist der der Verdichter als ionischer Verdichter oder als elektrochemischer Verdichter ausgebildet. Dies ermöglicht eine sehr energieeffiziente Verdichtung des Erdgases.
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In einer Ausführungsform ist die Betankungsvorrichtung dazu ausgebildet, ein Fahrzeug, welches nicht über eine entsprechende Fahrzeugkommunikationsschnittstelle verfügt, mit einem Betankungsdruck zu betanken, der für die entsprechende Treibstoffart für Fahrzeuge ohne eine entsprechende Fahrzeugkommunikationsschnittstelle zugelassen ist. Dieser Druck liegt für Erdgas z.B. üblicherweise bei 200bar in Europa oder 250bar in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dies ermöglicht es, mit der Betankungsvorrichtung jedes Fahrzeug zu betanken, auch wenn dieses nicht über eine entsprechende Fahrzeugkommunikationsschnittstelle verfügt. Die Abwärtskompatibilität mit älteren Fahrzeugen wird so sichergestellt.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betankungsvorrichtung 1;
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2 ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 2;
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4 ein Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betankungsvorrichtung 1;
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5 ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen – sofern nichts Anderes angegeben ist – mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betankungsvorrichtung 1.
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Die Betankungsvorrichtung 1 in 1 weist eine Kommunikationsschnittstelle 3 auf, die mit einer Tankeinrichtung 7 gekoppelt ist. Die Tankeinrichtung 7 ist ferner mit einem Treibstofftank 5 und einem nicht zur Betankungsvorrichtung 1 gehörenden Fahrzeug 2 gekoppelt.
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Die Kommunikationsschnittstelle 3 ist dazu ausgebildet, von dem Fahrzeug 2 Fahrzeugdaten 4 zu empfangen und diese Fahrzeugdaten 4 der Tankeinrichtung 7 bereitzustellen.
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Die Tankeinrichtung 7 ist dazu ausgebildet, einen in dem Treibstofftank 5 gelagerten Treibstoff 6 in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrzeugdaten 4 von dem Treibstofftank 5 zu dem Fahrzeug 2 zu transportieren.
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Die Fahrzeugdaten 4 können z.B. Daten darüber aufweisen, welche Treibstoffart das Fahrzeug 2 zu dessen Betrieb benötigt. Ferner können die Fahrzeugdaten 4 Daten darüber aufweisen, mit welchem Druck das Fahrzeug 2 betankt werden kann. Die Fahrzeugdaten 4 können auch Daten über das Fahrzeug 2 selbst, z.B. eine Fahrzeug- oder Nutzerkennung 9, oder dergleichen aufweisen.
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Die Kommunikationsschnittstelle 3 ist in der Ausführungsform der 1 als kabellose Kommunikationsschnittstelle 3 ausgebildet. Beispielsweise kann die Kommunikationsschnittstelle 3 als Bluetooth-Schnittstelle, als ZigBee-Schnittstelle, als NFC-Schnittstelle oder dergleichen ausgebildet sein.
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In weiteren Ausführungsformen kann die Kommunikationsschnittstelle 3 auch als drahtgebundene Schnittstelle ausgebildet sein. Dabei kann die drahtgebundene Schnittstelle derart in einen Tankstutzen und das Fahrzeug integriert sein, dass bei einem Einführen des Tankstutzens in das Fahrzeug automatisch die drahtgebundene Kommunikationsverbindung aufgebaut wird. Eine drahtgebundene Ausführungsform der Kommunikationsschnittstelle 3 kann z.B. Ethernet-basiert, CAN-Bus-basiert oder dergleichen ausgebildet sein.
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Der Treibstofftank 5 in 1 ist als Gastank ausgebildet, der Erdgas 6, welches der Treibstoff 6 der 1 ist, lagert. Der Treibstofftank 5 ist dabei insbesondere dazu ausgebildet das Erdgas 6 mit einem hohen Druck von z.B. 500 bar–1000 bar, insbesondere von 600 bar zu lagern. In weiteren Ausführungsformen kann der Treibstofftank 5 als ein Tank mit mehreren Treibstoffbehältern ausgebildet sein, die jeweils unterschiedliche Treibstoffarten aufnehmen. In noch einer weiteren Ausführungsform kann der Treibstofftank 5 als eine Vielzahl von Treibstofftanks 5 ausgebildet sein, die jeweils unterschiedliche Treibstoffarten aufnehmen.
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Die Tankeinrichtung 7 der 1 ist schließlich dazu ausgebildet, das Erdgas 6 von dem Treibstofftank 5 zu dem Fahrzeug 2 zu transportieren. Weisen die Fahrzeugdaten 4 z.B. eine Information über den für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck auf, kann die Tankeinrichtung 7 den Betankungsdruck auf exakt diesen maximal zulässigen Betankungsdruck einstellen.
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Weisen in einer weiteren Ausführungsform die Fahrzeugdaten 4 z.B. eine Information über die Kraftstoffart auf, welche das Fahrzeug 2 benötigt, kann die Tankeinrichtung 7 den entsprechenden Treibstoff 6 auswählen und das Fahrzeug 2 mit diesem betanken.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht in einem ersten Schritt S1 das Empfangen von Fahrzeugdaten 4 von dem Fahrzeug 2 vor. In diesem Schritt werden von dem Fahrzeug 2 z.B. Fahrzeugdaten 4 empfangen, die Informationen darüber aufweisen, welche Treibstoffart das Fahrzeug 2 zu dessen Betrieb benötigt. Ferner können die Fahrzeugdaten 4 Daten darüber aufweisen, mit welchem Druck das Fahrzeug 2 betankt werden kann. Die Fahrzeugdaten 4 können auch Daten über das Fahrzeug 2 selbst, z.B. eine Fahrzeugoder Nutzerkennung 9, oder dergleichen aufweisen.
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In einem zweiten Schritt S2 wird in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrzeugdaten 4 Treibstoff 6 zu dem Fahrzeug 2 transportiert. Der Treibstoff 6 kann z.B. Gas, insbesondere Erdgas, aber auch Benzin, Diesel oder dergleichen sein.
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Das Transportieren von Treibstoff 6 in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrzeugdaten 4 sieht dabei vor, den Treibstoff 6 unter Bedingungen zu dem Fahrzeug 2 zu transportieren, die durch die Fahrzeugdaten 4 angegeben werden.
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3 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 2.
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Das Fahrzeug 2 in 3 ist als PKW 2 dargestellt, der eine Fahrzeugkommunikationsschnittstelle 20 aufweist.
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Die Fahrzeugkommunikationsschnittstelle 20 ist dazu ausgebildet, Fahrzeugdaten 4 und Treibstoffinformationen 8 mit einer erfindungsgemäßen Betankungsvorrichtung 1 auszutauschen.
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In weiteren Ausführungsformen kann das Fahrzeug 2 auch als ein LKW 2, ein Schienenfahrzeug 2 oder dergleichen ausgebildet sein.
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4 zeigt ein Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betankungsvorrichtung 1.
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Die Betankungsvorrichtung 1 der 4 basiert auf der Betankungsvorrichtung 1 der 1 und unterscheidet sich von dieser dahingehend, dass die Kommunikationsschnittstelle 3 dazu ausgebildet ist, von dem Fahrzeug 2 zusätzlich eine eindeutige Fahrzeug- oder Nutzerkennung 9 und einen für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck 13 zu erhalten. Ferner ist die Kommunikationsschnittstelle 3 dazu ausgebildet, dem Fahrzeug 2 Treibstoffinformationen 8 zu dem transportierten Treibstoff 6 zu übermitteln.
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Die Treibstoffinformationen 8 weisen dabei zumindest Informationen über den Brennwert des Treibstoffs 6 und/oder den Anteil von Kohlenwasserstoffen in dem Treibstoff 6 und/oder den Stöchiometriefaktor des Treibstoffs 6 und/oder die Klopffestigkeit des Treibstoffs 6 und/oder die Oktanzahl des Treibstoffs 6 auf. Diese Daten kann das Fahrzeug 2 verwerten und nach dem Betankungsvorgang die Steuerung des Motors des Fahrzeugs 2 anhand dieser Treibstoffinformationen 8 auf den jeweiligen Treibstoff 6 anpassen.
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Die erhaltene Fahrzeug- oder Nutzerkennung 9 kann die Betankungsvorrichtung 1 nutzen, um dem Fahrer des Fahrzeugs 2 einen automatischen Bezahlvorgang zu ermöglichen. Dazu weist die Betankungsvorrichtung 1 eine Datenschnittstelle 10 auf, welche dazu ausgebildet ist, die eindeutige Fahrzeug- oder Nutzerkennung 9 gemeinsam mit einer Information 11 über die getankte Kraftstoffart und Kraftstoffmenge an ein Abrechnungssystem 12 zu übermitteln.
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Ferner kann die Betankungsvorrichtung 1 den von dem Fahrzeug 2 erhaltenen für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck 13 nutzen, um den Tankvorgang zu beschleunigen. Liegt der für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck 13 über dem heute üblichen Betankungsdruck, bei Erdgas z.B. 200 bar (EU) und 250 bar (USA), kann die Tankeinrichtung 7 den gelagerten Treibstoff 6 mit dem für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck 13 von dem Treibstofftank 5 zu dem Fahrzeug 2 transportieren. Durch den Transport des Treibstoffs 6 mit diesem hohen Druck kann eine größere Menge Treibstoff 6 in kürzerer Zeit transportiert werden.
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In 4 ist der Treibstoff 6 ebenfalls als Erdgas 6 ausgebildet. Ferner weist die Betankungsvorrichtung 1 eine Erdgasschnittstelle 14 auf, welche dazu ausgebildet ist, die Betankungsvorrichtung 1 mit einem Erdgasversorgungsnetz 15 zu koppeln. Über das Erdgasversorgungsnetz 15 erhält die Betankungsvorrichtung 1 den Treibstoff 6 und lagert diesen in dem Treibstofftank 5 ein.
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Dazu verfügt die Betankungsvorrichtung 1 über einen Verdichter 16, welcher dazu ausgebildet ist, das Erdgas 6 aus dem Erdgasversorgungsnetz 15 mit einem maximal für Fahrzeuge 2 zugelassenen Druck zu verdichten und das verdichtete Erdgas 6 in dem Treibstofftank 5 zu speichern. Der maximal für Fahrzeuge 2 zugelassene Betankungsdruck entspricht dabei z.B. einem gesetzlich zugelassenen maximalen Betankungsdruck. Einzelne Fahrzeuge 2 können einen von dem gesetzlich zugelassenen maximalen Betankungsdruck abweichenden, insbesondere einen geringeren, maximalen Betankungsdruck 13 aufweisen.
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Der Verdichter 16 ist in einer Ausführungsform als ionischer Verdichter 16 oder als elektrochemischer Verdichter 16 ausgebildet.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das Verfahren der 5 basiert auf dem Verfahren der 2 und unterscheidet sich von diesem durch weitere zusätzliche Schritte. Dem Schritt S1 sind die Schritte S7 und S8 vorgelagert. Ferner sind zwischen den Schritten S1 und S2 ein Schritt S6 und nach dem Schritt S3 die Schritte S4 und S5 vorgesehen.
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Der Schritt S7 sieht vor, Erdgas 6 von einem Erdgasversorgungsnetz 15 zu empfangen. Ferner sieht der Schritt S8 vor, das empfangene Erdgas 6 vor dem Transportieren S2 mit einem maximal für Fahrzeuge 2 zugelassenen Druck zu verdichten.
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Der Schritt S6 sieht ferner vor, von dem Fahrzeug 2 einen für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck 13 abzufragen, wobei beim Transportieren S2 Treibstoff 6 von dem Treibstofftank 5 zu dem Fahrzeug 2 mit dem für das Fahrzeug 2 maximal zulässigen Betankungsdruck 13 transportiert wird.
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Schließlich sieht der Schritt S4 vor, von dem Fahrzeug 2 eine eindeutige Fahrzeug- oder Nutzerkennung 9 abzufragen und in einem Schritt S5 die eindeutige Fahrzeug- oder Nutzerkennung 9 gemeinsam mit einer Information 11 über die getankte Kraftstoffart und Kraftstoffmenge an ein Abrechnungssystem 12 zu übermitteln.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vor dem Betanken des Fahrzeugs 2 z.B. eine Bonitätsprüfung des Fahrers des Fahrzeugs 2 über das Abrechnungssystem 12 erfolgen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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