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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einer mindestens teilweise mit einer Polymermischung beschichteten inneren Oberfläche sowie ein Verfahren zu seinem Betrieb. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Haushaltsgerät mit einer Trocknungsfunktion für feuchte Wäsche, aufweisend eine Trommel zur Aufnahme der feuchten Wäsche, einen elektrischen Antriebsmotor für die Trommel, eine Steuereinrichtung und einen Prozessluftkanal, in dem sich eine Heizung und ein Prozessluftgebläse zur Beförderung von Prozessluft befinden. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb dieses Haushaltsgerätes.
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In einem Haushaltsgerät wie einem Waschtrockner oder Wäschetrockner können sich in einem Prozessluftkanal Flusen und sonstige Verunreinigungen ablagern, bei einem Waschtrockner kann es insbesondere auch zur Bildung von kalkhaltigen Ablagerungen kommen. Bei einem Waschtrockner werden häufig die beim Trocknen entstehenden Flusen nicht wie bei einem Trockner über eine Filtereinrichtung abgeschieden. Stattdessen sammeln sie sich in den von Prozessluft durchströmten Bauteilen an und werden von Zeit zu Zeit mit Hilfe von Wasser ausgespült. Dabei werden allerdings nie alle von der Prozessluft durchströmten Bereiche erreicht, so dass sich an derart nicht erreichbaren Stellen bleibende Ansammlungen von Flusen bilden können. Aufgrund der Eigenschaft feuchter Flusen, an glatten Oberflächen anzuhaften, sind solche Ansammlungen von Flusen nicht nur am niedrigsten Punkt der betroffenen Bauteile zu finden. Vielmehr sind es Eigenschaften der Luftströmung wie Wirbel und Totzonen, die bestimmen, an welchen Orten im Prozessluftkanal sich Ansammlungen von Flusen bilden. Je nach Ort können Ansammlungen von Flusen die Leistungsdaten eines Waschtrockners negativ beeinflussen. Denkbare Ursachen dafür sind eine schlechtere Wärmeübertragung durch mit Flusen belegte innere Oberflächen oder verringerte Volumenströme der Prozessluft durch von Flusen verengte Querschnitte. Der hierin verwendete Begriff „innere Oberfläche“ bedeutet insbesondere alle inneren Oberflächen in einem Haushaltsgerät mit einem Prozessluftkanal, die bei einem ordnungsgemäßen Betrieb des Haushaltsgerätes mit flusenhaltiger Prozessluft in Kontakt gelangen.
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Die Schaltbarkeit von Oberflächen zur Veränderung von Oberflächeneigenschaften ist prinzipiell bekannt.
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So beschreibt die
EP 1 350 575 B1 eine Oberfläche mit schaltbarer Ultrahydrophobie sowie ein Verfahren zur Realisierung. Die Oberfläche ist insbesondere eine raue Oberfläche mit einer schaltbaren intrinsischen Benetzbarkeit, wobei im Rahmen des Schaltens ein reversibler Übergang zu einer Kompositoberfläche im Sinne der Cassie-Baxter-Theorie erfolgt, umfassend ein Substrat, das mit einer Dünnschicht mit schaltbarer Benetzbarkeit versehen ist. Die intrinsische Benetzbarkeit ist geschaltet durch Temperaturvariation, pH-Variation, elektrische Felder oder Kontakt mit selektiven Lösungsmitteln. Die Dünnschicht besteht dabei vorzugsweise aus mindestens einer hydrophilen und einer hydrophoben Komponente, die durch Phasenseparation wechselseitig an der Oberfläche angereichert werden. Beispielsweise kann die Dünnschicht als mehrkomponentige Polymerbürste ausgeführt sein und die Phasenseparation durch Kontakt mit selektiven Lösungsmitteln für deren Komponenten realisiert werden.
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Bürstenartige Polymere an Oberflächen mit schaltbaren Eigenschaften werden von Petra Uhlmann et al. in „Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden“, Band 56 (2007), Heft 1-2, Seiten 47 bis 51, beschrieben.
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Schaltbare Polymertenside sind im Fraunhofer IAP Jahresbericht 2003 auf den Seiten 66 und 67 beschrieben.
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Mingming Ma et al. beschreiben in dem Artikel „Bio-Inspired Polymer Composite Actuator and Generator Driven by Water Gradients“, Science, Vol. 339 (2013), Seiten 186-189, wasserempfindliche Polymerkomposite auf Basis von Polypyrrol und Polyolborat.
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Die Veröffentlichung
DE 10 2008 010 517 A1 beschreibt ein Hausgerät zum Trocknen von Wäsche, welches ein von Prozessluft umströmbares Bauteil aufweist, wobei das Bauteil ein Substrat aus Metall oder Kunststoff hat, welches eine der Prozessluft zugewandte Oberfläche aufweist, wobei die Oberfläche eine Anhaftung eines Fremdpartikels vermeidende Beschichtung trägt. Die Beschichtung enthält besonders bevorzugt ein Polysiloxanharz, wobei dieses insbesondere ein Polyester-modifiziertes Methyl-Phenyl-Polysiloxanharz ist.
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Die Veröffentlichung
DE 10 2008 043 168 A1 beschreibt eine Trocknungsvorrichtung mit einem Kondensator zur Kondensation von Wasser, wobei der Kondensator ein Bauteil mit einer Oberfläche umfasst, die eine hydrophile oder hydrophobe Eigenschaft aufweist. Als Trocknungsvorrichtung wird dabei insbesondere auch ein Wäschetrockner angesehen. Diese Erfindung soll ein effektiveres Trocknen im Vergleich mit bisher bekannten Trocknungsvorrichtungen bereitstellen. Durch die hydrophile oder hydrophobe Eigenschaft der Oberfläche wird die Anlagerung von Wasserdampfteilchen erleichtert bzw. erschwert. Das Material des Bauteils ist insbesondere Kunststoff. Je nach Notwendigkeit kann ein Kunststoff mit einer hydrophilen oder einer hydrophoben Eigenschaft ausgewählt werden, z.B. Polyetheretherketon (PEEK) mit einer hydrophilen Eigenschaft und Polydimethylsiloxan (PDMS) mit einer hydrophoben Eigenschaft.
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Die Veröffentlichung
WO 2010/018 103 A1 beschreibt ein Trocknungsgerät, umfassend eine Trocknungskammer und eine Prozessluftführung, welche einen Wärmetauscher für die Abkühlung von Prozessluft, die Feuchtigkeit und Teilchen enthält und in der Prozessluftführung stromabwärts von einer Trocknungskammer angeordnet ist, aufweist. Dabei ist der Wärmetauscher mindestens teilweise mit einer Polymerbeschichtung versehen, wobei der Teil der Oberfläche, der mit der Polymerbeschichtung versehen ist, eine Passivierungsschicht zwischen der Beschichtung und der Oberfläche aufweist. Für die Beschichtung können zahlreiche Polymere eingesetzt werden, solange die Oberflächenenergie nicht 40 mN/m überschreitet. Die Polymerbeschichtung umfasst vorzugsweise ein Polysiloxanharz, insbesondere ein Polyester-modifiziertes Methylphenylpolysiloxanharz.
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Die Veröffentlichung
WO 2012/ 004 415 A1 beschreibt ein schaltbares Element umfassend ein Substrat, ein erstes Material und Kolloidalpartikel, worin das erste Material in einem fluiden Zustand es den Kolloidpartikeln erlaubt, mindestens teilweise in das erste Material einzutauchen, und worin die Kolloidpartikel auf eine externe Anregung antworten, welche deren Eintauchgrad im ersten Material ändert, und worin bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des ersten Materials die Kolloidpartikel in ihrem Eintauchgrad fixiert sind. Die Kolloidpartikel können anorganische oder organische Partikel sein, wobei die organischen Partikel vorzugsweise Polymer- oder Copolymerpartikel sind. Das erste Material kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe, die aus Polymeren und Wachsen besteht, wobei insbesondere Polybutylvinylether, Poly-cis-chlorobutadien, Polyethylenadipat, Polyethenoxid, Poly-cis-isopren, Polytrans-isopren, Polypropylenoxid, Polyvincylacetal oder Polyvinylbutyral oder Zusammensetzungen oder Mischungen davon in Frage kommen. In den Beispielen wurden mit 3-Aminopropyltriethoxysilan (APS) modifizierte Siliziumdioxidpartikel als Kolloidpartikel sowie Wachs als erstes Material verwendet. Beschrieben wird auch eine Methode zur Herstellung eines schaltbaren Elementes, bei dem mit einem externen Stimulans behandelt wird, um den Grad des Eintauchens der Kolloidpartikel auf den behandelten Flächen zu ändern, wobei zu den externen Stimulantien Temperatur, Strahlung, vorzugsweise UV- oder IR-Strahlung, Feuchtigkeit und die Anwesenheit oder Abwesenheit von Wasser in dem das schaltbare Element umgebenden Medium gehören.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es vor diesem Hintergrund, ein Haushaltsgerät mit einer Trocknungsfunktion für feuchte Wäsche bereitzustellen, bei dem die Vermeidung und Beseitigung von Ablagerungen, insbesondere von Flusen und/oder kalkhaltigen Niederschlägen, auf einer inneren Oberfläche des Haushaltsgeräts verbessert ist. Insbesondere soll die Entfernung von solchen Ablagerungen erleichtert durchgeführt werden können. Aufgabe der Erfindung war es außerdem, ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Haushaltsgerätes bereitzustellen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Haushaltsgerät sowie ein Verfahren zu seinem Betrieb gemäß jeweiligem unabhängigem Patentanspruch gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen des Haushaltsgeräts und umgekehrt, selbst wenn hierin nicht jeweils gesondert darauf hingewiesen ist.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Haushaltsgerät mit einer Trocknungsfunktion für feuchte Wäsche, aufweisend eine Trommel zur Aufnahme der feuchten Wäsche, einen elektrischen Antriebsmotor für die Trommel, eine Steuereinrichtung und einen Prozessluftkanal, in dem sich eine Heizung und ein Prozessluftgebläse zur Beförderung von Prozessluft befinden, wobei eine innere Oberfläche des Prozessluftkanals eine Beschichtung aus einer wasserempfindlichen Polymermischung enthält.
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Im Prozessluftkanal können im Prinzip alle Bereiche der inneren Oberfläche bei einem üblichen Gebrauch des Haushaltsgerätes in Kontakt mit flusenhaltiger Prozessluft kommen, so dass die Beschichtung im Prinzip an allen Stellen der inneren Oberfläche angebracht sein kann. Vorzugsweise gehören hierzu Teile der inneren Oberfläche, die schwierig zu reinigen sind, weil sie beispielsweise nur schlecht mit Wasser gespült werden können. Außerdem eignen sich insbesondere solche Teile der inneren Oberfläche, bei denen ein hoher zeitlicher oder örtlicher Gradient der relativen Feuchtigkeit der Prozessluft eingestellt werden kann. Denn es wurde gefunden, dass die Beschichtung einer inneren Oberfläche des Prozessluftkanals mit einer wasserempfindlichen Polymermischung dazu führt, dass sich die Struktur der inneren Oberfläche an der beschichteten Stelle in Abhängigkeit vom Wassergehalt der mit dieser in Kontakt gelangenden Prozessluft so sehr ändern kann, dass Ablagerungen von Flusen und/oder kalkhaltigen Niederschlägen abgelöst oder zumindest angelöst werden. Hierbei hängt das Ausmaß der oberflächlichen Strukturänderung von der Art der wasserempfindlichen Polymermischung, dem zeitlichen oder örtlichen Gradienten der Luftfeuchtigkeit sowie der Anbringung der Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Haushaltsgerätes ab.
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Erfindungsgemäß ist eine innere Oberfläche des Prozessluftkanals im Haushaltsgerät nicht eingeschränkt und kann beispielsweise eine Oberfläche aus Kunststoff, Metall oder Gummi sein.
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Vorzugsweise enthält die wasserempfindliche Polymermischung ein erstes Polymer mit steifen Polymerketten und ein vom ersten Polymer unterschiedliches zweites Polymer mit wasserempfindlichen Polymerketten oder besteht aus diesem. Dabei ist es wiederum bevorzugt, dass das erste Polymer ausgewählt ist aus Polymeren, welche Polymerketten mit einem rigiden Rückgrat aufweisen, und aus Polymeren, welche ein flexibles Rückgrat mit sterisch hindernden Seitenketten aufweisen. Die Steifigkeit einer Polymerkette hängt mit der Möglichkeit der einzelnen Bausteine der Polymerkette zusammen, sich relativ zueinander und um eine einzelne Bausteine verbindende chemische Bindung, z.B. eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung, zu bewegen. Dies ist nicht nur bei einem an sich rigiden Rückgrat der Fall, sondern auch bei an sich flexiblen Polymerketten, bei denen aber die Rotation um insbesondere eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung aufgrund von im Allgemeinen großen sperrigen Seitenketten gehindert ist.
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Ganz besonders bevorzugt ist das erste Polymer mit Polymerketten mit einem rigiden Rückgrat ein Polyaromat. Dabei ist der Polyaromat vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die aus Polypyrrol, Polythiophen, Polyphenylen, Polyazulen, Polyfluoren, Polyanilin und deren durch Substitution von einem oder mehreren Wasserstoffatomen enthaltenen Derivaten besteht. Derivate sind hierbei insbesondere solche, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome des aromatischen Rings durch einen oder mehrere Substituenten ersetzt sind. Derivate des Polypyrrols sind auch solche, bei denen das N-Wasserstoffatom durch einen niedrigen Alkylrest, insbesondere eine Methylgruppe oder Ethylgruppe ersetzt ist. Vorzugsweise ist das Derivat im Falle von Polythiophen ausgewählt aus der Gruppe, die aus Poly-3-alkyl-thiophen, Polyethylendioxythiophen und Polydithiophen besteht. Hierbei ist der Alkylrest im Poly-3-alkyl-thiophen insbesondere ein n-Hexyl-, n-Oktyl- oder n-Dodecyl-Rest.
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Diese Polyaromaten weisen im Allgemeinen ein konjugiertes π-Elektronensystem auf und können leicht oxidiert werden. Durch die Oxidation wird die Steifigkeit der Polymerkette im Allgemeinen noch erhöht. Außerdem kann sich eine positiv geladene Polymerkette eines Polyaromaten vorteilhaft mit negativ geladenen Komponenten einer Polymermischung verbinden und so zu einer sehr stabilen Polymermischung führen.
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Für den Fall der Verwendung eines solchen Polyaromaten kann vorgesehen sein, dass die innere Oberfläche des Prozessluftkanals bzw. die Beschichtung mit einer Stromversorgung verbunden ist. Dann kann durch Einstellung des Oxidationsgrades des Polyaromaten die Struktur der wasserempfindlichen Polymermischung zusätzlich beeinflusst werden.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die wasserempfindlichen Polymerketten des zweiten Polymeren die Eigenschaft haben, in Anwesenheit von Wasser eine reversible Aufnahme von Wasser, Hydrolyse und/oder Veresterung einzugehen.
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Vorzugsweise ist das zweite Polymer ausgewählt aus der Gruppe, die aus Poly-N-alkylacrylamiden, Alginaten, Polyvinylalkoholen, Polyacrylsäure, Polymethaycrylsäure und Bor-Sauerstoff-Gruppierungen enthaltenden Polymeren besteht. Ein geeignetes Poly-N-Alkylacrylamid ist beispielsweise Poly(N-isopropylacrylamid). Ein geeignetes Alginat leitet sich beispielsweise von einem linearen Copolymeren von 1,4-verbundenen β-D-Mannuronat- und α-Guluronat-Resten ab.
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Vorzugsweise umfasst das zweite Polymer Bor-Sauerstoff-Gruppierungen enthaltende Polymere. Besonders bevorzugt ist hierbei als zweites Polymer ein Polymer welches O(BR1R2)O-Strukturelemente aufweist, wobei R1 und R2 unabhängig voneinander die Bedeutung F, OH oder OR haben, wobei R wiederum ein organischer Rest ist, insbesondere ein Kohlenwasserstoffrest wie Methyl oder Ethyl.
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Ganz besonders bevorzugt werden als zweites Polymer Polyolborat-Komplexe verwendet, bei denen O(BR1R2)O-Strukturelemente vorhanden sind sowie Einheiten, die sich von mehrfachen Alkoholen ableiten. Geeignete mehrfache Alkohole sind hierbei beispielsweise Diole wie Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 2,3-Butandiol, Neopentylglykol, 1,4-Butandiol, 1,4-Cyclohexyldimethanol, 1,6-Hexandiol, Diethylenglykol, Tetraethylenglykol, Hydrochinon und 1,4-Benzoldimethanol, und Polyole. Vorzugsweise ist das Polyol aus der Gruppe ausgewählt, die aus Glycerol, Pentaerythritol, Pentaerythritolethoxylat, Pentaerythritolpropoxylat, Pentaerythritolethoxylat/propoxylat, Glycerolpropoxylat, Mono-, Di- und Oligosacchariden, Sorbitol und Mannitol besteht.
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Besonders bevorzugt kann Pentaerythritolethoxylat, ein vierarmiges Ethylenglykololigomer mit einem Molekulargewicht von ca. 800, eingesetzt werden, das mit Sauerstoff-haltigen Bor(III)-Molekülen ein erfindungsgemäß besonders geeignetes zweites Polymer ergibt.
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Die Beschichtung kann erfindungsgemäß auf verschiedene Weise realisiert werden. So ist es möglich, eine zur Beschichtung vorgesehene innere Oberfläche des Haushaltsgerätes mit einer hierzu vorgesehenen Polymermischung in der Schmelze oder in Lösung zu versehen. Je nach Grad der Anbindung der Beschichtung an die innere Oberfläche kann allerdings die Fähigkeit der Beschichtung zu strukturellen Änderungen eingeschränkt sein. Die auch makroskopisch feststellbaren strukturellen Änderungen sind kleiner, wenn die Anbindung sehr eng ist, wenn also z.B. eine dicht an der inneren Oberfläche anliegende Beschichtung vorliegt. Dann ist der erfindungsgemäße Effekt eventuell klein, so dass die Beseitigung von Ablagerungen schwieriger ist. Allerdings kann auch diese Vorgehensweise vorteilhaft sein, wenn die Ablösung und Entfernung von Ablagerungen möglicherweise durch Spülen mit Wasser oder einer intensiven Luftströmung unterstützt werden kann.
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Ausgeprägte Effekte werden allerdings dann erzielt werden können, wenn die Anbindung der Beschichtung an die innere Oberfläche nicht so stark ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Beschichtung daher als mindestens teilweise auf eine innere Oberfläche des Prozessluftkanals laminierte Folie vor. Damit wird ermöglicht, dass sich ein Teil der Beschichtung reversibel von der inneren Oberfläche ablösen kann. Je nach Form und Befestigung der Folie kann das Ausmaß der Ablösung unterschiedlich sein. Jedenfalls ermöglicht eine größere Bewegungsmöglichkeit der Beschichtung eine bessere Entfernung von Ablagerungen.
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Vorteilhaft ist die Folie zumindest an Ihren Enden auf eine innere Oberfläche des Prozessluftkanals laminiert. Das Laminieren kann beispielsweise durch Verbinden in der Schmelze oder durch Verkleben vorgenommen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Haushaltsgeräts variiert in der Beschichtung das molare Verhältnis zwischen dem Anteil x1 an erstem Polymer und x2 an zweitem Polymer entlang der inneren Oberfläche. Dadurch wirkt sich das Wasser in der Prozessluft an unterschiedlichen Stellen der Beschichtung mit der wasserempfindlichen Polymermischung unterschiedlich aus, so dass es zu größeren strukturellen Änderungen und damit einer verbesserten Ablösung von Ablagerungen kommen kann.
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Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät ist im Allgemeinen ein Waschtrockner oder ein Wäschetrockner, insbesondere ein Kondensationstrockner. Ein Kondensationstrockner ist dabei ein Trockner, in dem einer feuchtwarmen Prozessluft aus einer Trocknungskammer als Behandlungskammer, welche feuchte Wäsche enthält, durch Kondensation das in der feuchtwarmen Prozessluft enthaltende Wasser entzogen wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Haushaltsgerät ein Waschtrockner, der zusätzlich einen Laugenbehälter und eine Pumpe zur Beförderung einer wässrigen Flüssigkeit aufweist. Außerdem weist ein Waschtrockner im Allgemeinen noch ein Wasserzulaufsystem und ein Laugenablaufsystem auf.
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Es ist bevorzugt, dass das Haushaltsgerät einen Wärmetauscher aufweist. Für diesen Fall ist die Beschichtung aus einer wasserempfindlichen Polymermischung vorzugsweise in einem Bereich der inneren Oberfläche des Prozessluftkanals angeordnet, der vom Wärmetauscher, dem Prozessluftgebläse und einer dazwischen liegenden Rohrleitung gebildet wird.
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Die Beschichtung kann erfindungsgemäß relativ dünn sein. Vorzugsweise hat die Beschichtung eine Dicke von höchstens 50 µm, besonders bevorzugt von höchstens 20 µm und ganz besonders bevorzugt von höchstens 10 µm.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zum Betrieb eines Haushaltsgerätes mit einer Trocknungsfunktion für feuchte Wäsche, aufweisend eine Trommel zur Aufnahme der feuchten Wäsche, einen elektrischen Antriebsmotor für die Trommel, eine Steuereinrichtung und einen Prozessluftkanal, in dem sich eine Heizung und ein Prozessluftgebläse zur Beförderung von Prozessluft befinden, wobei eine innere Oberfläche des Prozessluftkanals eine Beschichtung aus einer wasserempfindlichen Polymermischung enthält, bei welchem Verfahren die Heizung und/oder das Prozessluftgebläse in Hinblick auf Höhe und Zeitpunkt ihrer Leistung innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums tset1 derart betrieben werden, dass die relative Luftfeuchtigkeit an einer vorgegebenen inneren Oberfläche im Prozessluftkanal mehrfach zwischen einer unteren relativen Luftfeuchtigkeit Hmin und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit Hmax geschaltet wird. Durch diese mehrfache Schaltung wird insbesondere die Struktur der beschichteten Oberfläche mehrfach geändert, so dass auch relativ festsitzende Ablagerungen entfernt werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird anschließend an das mehrfache Schalten der relativen Luftfeuchtigkeit das Prozessluftgebläse für einen vorgegebenen Zeitraum tset2 mit einer vorgegebenen maximalen Leistung Pmax betrieben. Dies ermöglicht die Entfernung von Ablagerungen auch an Stellen, die beispielsweise für die Spülung mit einer wässrigen Flüssigkeit nicht oder nur schwer zugänglich sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt werden, beispielsweise als von einem Behandlungsverfahren von Wäsche im Haushaltsgerät getrenntes Verfahren. Für diesen Fall wäre allerdings eine separate Zufuhr von feuchter Luft notwendig, um eine ausreichende Wirkung auf die wasserempfindliche Polymermischung auszuüben. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren daher durchgeführt, während im Haushaltsgerät mit feuchter Wäsche in der Trommel ein Trocknungsprozess durchgeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf verschiedene Weise eingeleitet werden, insbesondere automatisch oder auf Veranlassung durch einen Benutzer des wasserführenden Haushaltsgerätes. Eine automatische Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann dabei sensorgesteuert oder zeitgesteuert erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt daher die erfindungsgemäß vorgesehene Umschaltung, vorzugsweise gefolgt von einer Spülung mit einem Spülmittel, wenn ein geeigneter Sensor das Vorhandensein einer Ablagerung auf der inneren Oberfläche des Prozessluftkanals anzeigt. Hierzu können beispielsweise ein oder mehrere Temperatur- und/oder Durchflusssensoren herangezogen werden.
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Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann ein erfindungsgemäßes Verfahren vorteilhaft durchgeführt werden, nachdem eine vorgegebene Betriebsdauer des Haushaltsgerätes erreicht oder überschritten ist. In einer weiteren Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren daher zeitgesteuert eingeleitet.
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Alternativ ist es erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Verfahren manuell durch einen Benutzer des Haushaltsgerätes eingeleitet wird. So kann beispielsweise vor einem geplanten längeren Stillstand des Haushaltsgerätes ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden, um Ablagerungen zu beseitigen.
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Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Verfahren vor und/oder nach längeren Stillstandszeiten des Haushaltsgeräts durchgeführt wird. Während längerer Stillstandzeiten kann es zusätzlich zur Ausbildung von Biofilmen kommen, die vermieden und/oder wieder beseitigt werden können. Besonders bevorzugt ist die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor längeren Stillstandzeiten des Haushaltsgerätes, da so bereits die Verfestigung von Ablagerungen von Flusen und kalkhaltigen Niederschlägen wie auch die Ausbildung eines Biofilms vermieden werden.
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Wenn die Programmsteuerung ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführt, kann dies bevorzugt dem Benutzer angezeigt werden. Dies geschieht beispielsweise mittels einer Anzeigevorrichtung durch optische und/oder akustische Signale.
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Eine Spülflüssigkeit, sofern zur Reinigung einer gewünschten inneren Oberfläche des Prozessluftkanals verwendbar, kann im Haushaltsgerät auf unterschiedliche Weise eingebracht werden, im Allgemeinen abhängig von der Art des Haushaltsgerätes und der mit einer Ablagerung oder auch mit einem Biofilm behafteten inneren Oberfläche. So kann die Spülflüssigkeit in einem Waschtrockner auf demselben Weg, d.h. insbesondere über die gleichen Leitungen, eingebracht werden wie eine zur Behandlung von Wäsche eingesetzte Flüssigkeit.
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In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Oberfläche unter Verwendung einer geeigneten Sprayvorrichtung mit der Spülflüssigkeit besprüht. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Haushaltsgerät daher auch eine Sprayvorrichtung für die Spülflüssigkeit.
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Schließlich kann das erfindungsgemäße Haushaltsgerät einen Spülflüssigkeitsbehälter für eine Spülflüssigkeit enthalten. Über die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts gesteuert wird in Ausführungsformen der Erfindung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dann im Allgemeinen die Spülflüssigkeit zugegeben. Allerdings ist die Erfindung insbesondere dann vorteilhaft, wenn Stellen der inneren Oberfläche für eine wässrige Flüssigkeit schlecht zugänglich sind. Dann kann die Entfernung der Ablagerungen durch Durchleiten eines starken Luftstromes unterstützt. Besonders vorteilhaft ist es, die Stellen der inneren Oberflächen für eine Beschichtung mit einer wasserempfindlichen Polymermischung zu verwenden, bei denen eine abgelöste Ablagerung allein aufgrund der Wirkung der Schwerkraft abfallen kann.
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Erfindungsgemäßes Haushaltsgerät und erfindungsgemäßes Verfahren haben mehrere Vorteile. Sie ermöglichen eine Vermeidung, Verringerung und/oder Beseitigung von einer Ablagerung auf einer inneren Oberfläche in einem Haushaltsgerät. Insbesondere können Flusen aus solchen Bereichen in einem Prozessluftkanal entfernt werden, die für Spüleinrichtungen nicht erreichbar sind. Außerdem kann vollständig auf eine solche Spüleinrichtung verzichtet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die in den 1 und 2 der beigefügten Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert.
- 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein Haushaltsgerät, welches gemäß einer ersten Ausführungsform als Wäschetrockner ausgestaltet ist, bei dem mittels eines Luft-Luft-Wärmetauschers eine Wärmerückgewinnung geschieht.
- 2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein Haushaltsgerät, welches gemäß einer zweiten Ausführungsform als Waschtrockner ausgestaltet ist, bei dem mittels eines Verdampfers einer Wärmepumpe eine Wärmerückgewinnung geschieht.
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Die 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch einen Wäschetrockner („Trockner“) 2, bei dem mittels eines Luft-Luft-Wärmetauschers 40 eine Wärmerückgewinnung geschieht. Der Trockner 2 weist eine um eine horizontale Achse 35 drehbare Trommel 3 zur Aufnahme von hier nicht gezeigter, insbesondere zu trocknender, Wäsche auf, innerhalb welcher Wäschemitnehmer 36 zur Bewegung der Wäsche während einer Trommeldrehung befestigt sind. Prozessluft wird mittels eines Prozessluftgebläses 6 über eine elektrische Heizung 42 durch die Trommel 3 in einem Zuluftkanal 38 geführt. Im Zuluftkanal 38 wird Raumluft durch das Prozessluftgebläse 6 von einem Zulufteingang 39 angesaugt. Die von der elektrischen Heizung 42 erwärmte Luft wird von hinten, d.h. von der einer Trocknertür 28 gegenüberliegenden Seite der Trommel 3, durch deren gelochten Boden in die Trommel 3 geleitet, kommt dort mit der zu trocknenden Wäsche in Berührung und strömt durch die Befüllöffnung der Trommel 3 zu einem Flusengitter 33 innerhalb der die Befüllöffnung verschließenden Trocknertür 28. Nach Durchgang durch die Trommel 3 wird der Prozessluftstrom in der Trocknertür 28 nach unten umgelenkt. Die feuchte, warme Prozessluft gelangt in einen Abluftkanal 43, in dem sich ein Luft-Luft-Wärmetauscher 40 befindet, welcher die warme, mit Feuchtigkeit beladene Prozessluft (hier: Abluft) abkühlt und nach Kondensation der in ihr enthaltenen Feuchtigkeit zum Abluftausgang 27 führt. Die abgeschiedene Feuchtigkeit wird in einer Kondensatwanne 41 aufgefangen, von wo aus sie beispielsweise durch Abpumpen entfernt werden kann.
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Zur Abkühlung wird im Luft-Luft-Wärmetauscher 40 dem Trockner 2 über den Zuluftkanal 38 zugeführte Raumluft verwendet. Diese Zuluft wird durch die warme, mit Feuchtigkeit beladene Prozessluft und anschließend vor dem Eintritt in Trommel 3 noch mittels Heizung 42 erwärmt.
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Bei der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform umfasst der Luft-Luft-Wärmetauscher 40 als innere Oberfläche im Sinne der Erfindung eine Beschichtung 5 mit einer wasserempfindlichen Polymermischung. Außerdem ist ein Spülflüssigkeitsbehälter 25 mit einer wässrigen Spülflüssigkeit, z.B. Wasser vorhanden, mit dem angelöste Ablagerungen von Flusen und ggf. kalkhaltigen Niederschlägen abgelöst und abtransportiert werden kann. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist hier nicht näher angegeben, wie die Wasserzufuhr zum Spülflüssigkeitsbehälter 25 erfolgt. Der Spülflüssigkeitsbehälter 25 ist über eine zweite Spülflüssigkeitsleitung 30 mit dem Luft-Luft-Wärmetauscher 40 und schließlich der Kondensatwanne 41 verbunden.
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Die Beschichtung 5 ist hierbei eine Folie aus einer Polymermischung, die Polypyrrol und ein Polyolborat enthält. Hierbei liegt das Polypyrrol in teilweise oxidierter Form, so dass Polypyrrolkationen und Polyolboratanionen eine salzartige Struktur bilden. Die Folie ist mindestens teilweise an die innere Oberfläche im Luft-Luftwärmetauscher 40 geklebt, vorzugsweise an ihren beiden Enden, damit die Folie automatisch oder infolge der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ihre Form ändern kann.
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Zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens werden hier die elektrische Heizung 42 und das Prozessluftgebläse 6 in Hinblick auf Höhe und Zeitpunkt ihrer Leistung innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums tset1 derart betrieben, dass die relative Luftfeuchtigkeit an der vorgegebenen inneren Oberfläche im Luft-Luft-Wärmetauscher 40 im Prozessluftkanal mehrfach zwischen einer unteren relativen Luftfeuchtigkeit Hmin und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit Hmax geschaltet. Durch dieses mehrfache Umschalten wird die äußere Form der Folie mehrfach umgeschaltet, so dass auf der Folie befindliche Flusen und ggf. kalkhaltige Niederschläge (zusammenfassend „Ablagerungen“) mindestens angelöst und vorzugsweise abgelöst werden. Hierbei ist der Unterschied zwischen Hmin und Hmax möglichst hoch.
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Bei der in der 1 gezeigten ersten Ausführungsform gibt es mehrere Möglichkeiten für einen Abtransport der angelösten bzw. abgelösten Ablagerungen. So kann anschließend an das mehrfache Schalten der relativen Luftfeuchtigkeit das Prozessluftgebläse 6 für einen vorgegebenen Zeitraum tset2 mit einer vorgegebenen maximalen Leistung Pmax betrieben werden. Außerdem kann eine Spülung mit einer wässrigen Spülflüssigkeit aus dem Spülflüssigkeitsbehälter 25 durchgeführt werden. Schließlich kann der Luft-Luft-Wärmetauscher 40 bzw. die Lage seiner mit der Beschichtung 5 ausgestatteten inneren Oberfläche auch so ausgestaltet sein, dass angelöste Ablagerungen abfallen, also bereits aufgrund der Wirkung der Schwerkraft entfernt werden.
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Die Trommel 3 wird bei der in 1 gezeigten Ausführungsform am hinteren Boden mittels eines Drehlagers und vorne mittels eines Lagerschildes 32 gelagert, wobei die Trommel 3 mit einer Krempe auf einem Gleitstreifen 37 am Lagerschild 32 aufliegt und so am vorderen Ende gehalten wird. Die Steuerung des Trockners erfolgt über eine Steuereinrichtung 12, die vom Benutzer über eine Bedieneinheit 34 geregelt werden kann.
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Zur akustischen und/oder optischen Anzeige der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens befindet sich am Trockner eine Anzeigevorrichtung 29.
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2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein Haushaltsgerät, welches gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung als Waschtrockner 1 ausgestaltet ist, bei dem mittels eines Verdampfers einer Wärmepumpe eine Wärmerückgewinnung geschieht. Der Waschtrockner 1 umfasst einen Laugenbehälter 21, in dem eine Trommel 3, welche Wäsche 7 aufnimmt, so gelagert ist, dass sie um eine im Wesentlichen horizontale Achse rotiert werden kann.
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Der Waschtrockner 1 umfasst außerdem eine Steuereinrichtung 12, einen Prozessluftkanal 4, umfassend einen Verflüssiger 13, einen Verdampfer 16, einen Kompressor 14 und eine Drossel 15 einer Wärmepumpe und ein Prozessluftgebläse 6, um erhitzte Prozessluft zu erzeugen und durch die Trommel 3 zu leiten und die Feuchtigkeit in der feuchtwarmen Prozessluft aus der Trommel 3 zu kondensieren. Außerdem ist eine Sprayvorrichtung 31 für eine Spülflüssigkeit 45, beispielsweise Wasser aus einer Wasserversorgung, vorhanden, mit der bei dieser Ausführungsform Flusen und kalkhaltige Niederschläge von einigen Stellen der inneren Oberfläche des Prozessluftkanals weggewaschen werden können.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist der Bereich im Prozessluftkanal 4 vom Verdampfer 16 bis zum Gebläse 6 durch eine wässrige Spülflüssigkeit schlecht erreichbar. Daher ist dieser Bereich mit einer Beschichtung 5 mit einer wasserempfindlichen Polymermischung versehen. Die Beschichtung 5 liegt auch hier als teilweise an der inneren Oberfläche laminierte Folie vor, so dass sich bei der Folie Strukturänderungen aufgrund von zeitlichen oder räumlichen Gradienten der Luftfeuchtigkeit in der Prozessluft ergeben können. Diese Strukturänderungen, insbesondere wenn solche reversiblen Strukturänderungen mehrmals durchgeführt werden, ermöglichen die Ablösung oder zumindest Anlösung von Ablagerungen von Flusen und/oder kalkhaltigen Niederschlägen.
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Der Laugenbehälter ist über einen flexiblen Schlauch 18 mit dem Verdampfer 16 als Wärmetauscher für die feuchtwarme Prozessluft verbunden. Außerdem ist der Laugenbehälter 21 über eine Laugenablaufleitung 20 mit einer Pumpe 22 verbunden, welche die Entsorgung einer Lauge aus dem Laugenbehälter 21 und über den Abwasserschlauch 26 schließlich aus dem Waschtrockner 1 heraus erlaubt. Die Trommel 3 wird mittels eines Antriebsmotors 11 angetrieben.
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Die Trommel 3 wird durch die Beschickungsöffnung 23 hindurch mit zu trocknender Wäsche 7 gefüllt. Um im Waschtrockner Wäsche zu waschen, ist der Waschtrockner 1 über ein Ventil 9 mit einem Hauswassernetz 8 verbunden. Das Hauswassernetz 8 ist im Übrigen mit einer hier nicht gezeigten Einspülschale verbunden, so dass Waschmittel und Hilfsstoffe mit Hilfe des Wassers aus dem Hauswassernetz 8 in den Laugenbehälter 21 gespült werden können, um dort einen Waschprozess durchzuführen. Dies erfolgt hier über einen Teil des Prozessluftkanals 4 und die Manschette 24.
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Zur Trocknung feuchter Wäsche in der Trommel 3 wird vom Verflüssiger 13 erhitzte Luft (Prozessluft) mit Hilfe des Prozessluftgebläses 6 durch den Prozessluftkanal befördert. Erhitzte Prozessluft gelangt über die Manschette 24 in den Laugenbehälter 21 bzw. die Trommel 3. Die nach dem Durchgang durch die Trommel 3 durch Aufnahme von Feuchtigkeit aus der feuchten Wäsche vorliegende feuchtwarme Prozessluft gelangt an einen hinteren Ausgang 17 des Laugenbehälters und anschließend an den Verdampfer 16. Dort wird die feuchtwarme Prozessluft abgekühlt und die in ihr enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. Das dabei erhaltene Kondensat gelangt üblicherweise in den Laugenbehälter 21, von wo es mit Hilfe der Pumpe 22 über einen Abwasserschlauch 26 abgepumpt wird.
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Während der Trocknungsphase reichern sich Flusen, insbesondere feuchte Flusen 19 an vielen Stellen der inneren Oberfläche des Prozessluftkanals 4 an, insbesondere auch am Eingang in den Verdampfer 16 sowie dem Bereich vom Verdampfer 16 bis einschließlich zum Prozessluftgebläse 6. Die getrocknete Prozessluft fließt durch den Prozessluftkanal 4, wird erneut durch den Verflüssiger 13 der Wärmepumpe erhitzt und dann über die Manschette 24 in die Trommel 3 geleitet. Die großen ungefüllten Pfeile zeigen die Flussrichtung der warmen Luft an. Kurze gefüllte Pfeile zeigen die Flussrichtung einer wässrigen Flüssigkeit an, z.B. von Leitungswasser oder Waschlauge.
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Die Sprayvorrichtung 31 kann den Verdampfer 16 mit einer wässrigen Spülflüssigkeit spülen, insbesondere mit Leitungswasser. Hierzu ist die Sprayvorrichtung 31 über ein elektrisch steuerbares Ventil 9' und eine erste Spülflüssigkeitsleitung 10 mit einer Wasserversorgung verbunden. Falls eine verbesserte Reinigungswirkung beabsichtigt ist, kann die wässrige Spülflüssigkeit auch geeignete reinigende Zusätze wie Detergenzien oder Kalklöser, z.B. eine Säure, enthalten.
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Die Reinigung mit einer wässrigen Flüssigkeit ist allerdings häufig nicht möglich, da es viele Bereiche im Prozessluftkanal gibt, die von einer wässrigen Flüssigkeit nicht oder kaum erreicht werden können. Dann kann vorteilhaft das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden. Hierzu werden der als Heizung fungierende Verflüssiger 13 und das Prozessluftgebläse 6 in Hinblick auf Höhe und Zeitpunkt ihrer Leistung innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums tset1 derart betrieben, dass die relative Luftfeuchtigkeit an einer vorgegebenen inneren Oberfläche im Prozessluftkanal 4 mehrfach zwischen einer unteren relativen Luftfeuchtigkeit Hmin und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit Hmax geschaltet wird. Außerdem wird anschließend an das mehrfache Schalten der relativen Luftfeuchtigkeit das Prozessluftgebläse 6 für einen vorgegebenen Zeitraum tset2 mit einer vorgegebenen maximalen Leistung Pmax betrieben.
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Hinsichtlich der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird noch angemerkt, dass deren konkrete Ausgestaltungen als Abluft-Wäschetrockner mit Wärmerückgewinnung oder als Waschtrockner mit Wärmepumpe nicht als einschränkend hinsichtlich der vorliegend offenbarten Erfindung auszulegen sind. Die Erfindung bezieht sich grundsätzlich auf jede Ausgestaltung eines Haushaltsgeräts mit einer Trocknungsfunktion für feuchte Wäsche unabhängig von seinem Wärmehaushalt und von der Auslegung als Abluft- oder Umlufttrockner.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschtrockner
- 2
- Trockner
- 3
- Behandlungsbehälter, Trommel
- 4
- Prozessluftkanal
- 5
- Beschichtung mit einer wasserempfindlichen Polymermischung
- 6
- Prozessluftgebläse
- 7
- Wäsche
- 8
- Hauswassernetz
- 9,9'
- elektrisch steuerbares Ventil
- 10
- Erste Spülflüssigkeitsleitung, z.B. Wasser, zur Sprayvorrichtung
- 11
- Antriebsmotor
- 12
- Steuereinrichtung
- 13
- Verflüssiger
- 14
- Kompressor
- 15
- Drossel
- 16
- Verdampfer
- 17
- hinterer Ausgang des Laugenbehälters
- 18
- Verbindungsteil zwischen Laugenbehälter und Verdampfer; flexibler Schlauch
- 19
- Flusen
- 20
- Laugenablaufleitung
- 21
- Laugenbehälter
- 22
- Pumpe
- 23
- Beschickungsöffnung des Waschtrockners
- 24
- Manschette
- 25
- Spülflüssigkeitsbehälter
- 26
- Abwasserschlauch
- 27
- Prozessluftausgang; Abluftausgang
- 28
- Trocknertür
- 29
- Anzeigevorrichtung
- 30
- Zweite Spülflüssigkeitsleitung für Wärmetauscher
- 31
- Sprayvorrichtung für eine Spülflüssigkeit
- 32
- Lagerschild
- 33
- Flusengitter
- 34
- Bedieneinheit
- 35
- Drehachse
- 36
- Wäschemitnehmer
- 37
- Gleitstreifen
- 38
- Zuluftkanal
- 39
- Zulufteingang
- 40
- Luft-Luft-Wärmetauscher
- 41
- Kondensatwanne
- 42
- Elektrische Heizung
- 43
- Abluftkanal
- 44
- Innere Oberfläche vom Wärmetauscher bis zum Gebläse
- 45
- Wässrige Spülflüssigkeit