DE102013210140A1

DE102013210140A1 - Behälter zum Aufnehmen einer Gas enthaltenden und/oder Gas erzeugenden Substanz, Abdeckfolie zum Abdecken einer Substanz in einem derartigen Behälter und Verfahren zum Anbringen einer derartigen Abdeckfolie in einem Behälter

Info

Publication number: DE102013210140A1
Application number: DE201310210140
Authority: DE
Inventors: Sven Nefigmann; Arnd Wesseling; Robert Willem Verver
Original assignee: WIEFFERINK BV
Current assignee: NEST ANLAGENBAU GMBH, DE; WIEFFERINK B.V., NL
Priority date: 2012-05-30
Filing date: 2013-05-30
Publication date: 2013-12-05
Also published as: ITMI20130884A1; NL2008902C2

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufnehmen einer Gas enthaltenden und/oder Gas erzeugenden Substanz, wobei der Behälter Folgendes umfasst: – einen Boden und eine an den Boden anschließende senkrecht stehende Wand und – eine Abdeckfolie zum Abdecken der Substanz in dem Behälter; wobei: – sich ein mittlerer erster Teil der Abdeckfolie während des Gebrauchs in direktem Kontakt mit einem mittleren ersten Teil der Oberfläche der Substanz befindet; – die Abdeckfolie nahe der senkrecht stehenden Wand einen auf der Substanz schwimmfähigen Schwimmkörper umfasst, wobei die Abdeckfolie sich so über den Schwimmkörper erstreckt, dass sich ein zweiter Teil der Abdeckfolie nahe der Innenseite des Schwimmkörpers schräg nach oben zum Schwimmkörper erstreckt, wobei ein Raum zum Aufnehmen von aus der Substanz stammendem Gas gebildet wird; und – der Behälter mit Gasabsaugmitteln versehen ist, um Gas aus dem genannten Raum abzusaugen. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Abdeckfolie zum Abdecken einer Substanz in einem derartigen Behälter und ein Verfahren zum Anbringen einer derartigen Abdeckfolie in einem Behälter.

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufnehmen einer Gas enthaltenden und/oder Gas erzeugenden Substanz, wobei der Behälter Folgendes umfasst:

– einen Boden und eine an den Boden anschließende senkrecht stehende Wand und
– eine Abdeckfolie zum Abdecken der Substanz in dem Behälter.

Ein derartiger Behälter ist beispielsweise aus der internationalen Patentveröffentlichung mit der Nummer WO-A-2010/136885 bekannt. Zum Abdecken der Substanz in dem Behälter umfasst der Behälter aus der WO-A-2010/136885 eine erste Membran und gegebenenfalls eine zweite Membran, wobei die erste Membran eine Kammer für die Lagerung von Gas definiert und die zweite Membran eine Luftdruckkammer mit einer festen Stellung und Form definiert. Die erste Membran ist dafür eingerichtet, sich vertikal zwischen zwei Stellungen zu bewegen, die einer vollständig gefüllten Kammer und einer vollständig leeren Kammer entsprechen.
Ein Nachteil des Behälters aus der WO-A-2010/136885 liegt darin, dass sich die erste Membran durch das Lagern von Gas in der durch die erste Membran definierten Kammer in ihrer teilweise gefüllten Stellung bis an ihre vollständig gefüllte Stellung relativ weit oberhalb der Oberfläche der Substanz erstreckt, wodurch die erste Membran empfindlich gegen Witterungsumstände wie Wind und Regen ist und keine sichere Abdeckung der Substanz bereitgestellt wird. Dieses Problem wird in der WO-A-2010/136885 durch Bereitstellen der zweiten Membran behoben, welche zusätzliches Material und zusätzliche Kosten erfordert.
Es ist ein Ziel der Erfindung, den oben beschriebenen Nachteil zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es ein Ziel der Erfindung, einen Behälter der in der Präambel genannten Art bereitzustellen, in dem eine Gas enthaltende und/oder Gas erzeugende Substanz unter Verwendung von nur einer Abdeckfolie einfach und/oder gasdicht und/oder sicher abgedeckt werden kann.
Hierzu weist der Behälter der in der Präambel genannten Art erfindungsgemäß das besondere Merkmal auf, dass:

– sich ein mittlerer erster Teil der Abdeckfolie während des Gebrauchs in direktem Kontakt mit einem mittleren ersten Teil der Oberfläche der Substanz befindet;
– die Abdeckfolie nahe der senkrecht stehenden Wand einen auf der Substanz schwimmfähigen Schwimmkörper umfasst, wobei die Abdeckfolie sich so über den Schwimmkörper erstreckt, dass sich ein zweiter Teil der Abdeckfolie nahe der Innenseite des Schwimmkörpers schräg nach oben zum Schwimmkörper erstreckt, wobei der zweite Teil der Abdeckfolie von Kontakt mit einem zweiten Teil der Oberfläche der Substanz frei ist, so dass ein Raum zum Aufnehmen von aus der Substanz stammendem Gas gebildet wird, der durch zumindest einen Teil der Innenoberfläche des Schwimmkörpers, den zweiten Teil der Abdeckfolie und den zweiten Teil der Oberfläche der Substanz begrenzt wird; und
– der Behälter mit Gasabsaugmitteln versehen ist, um Gas aus dem genannten Raum abzusaugen, so dass beim Gebrauch ein Unterdruck zwischen der Abdeckfolie und der Substanz erzeugt wird, wodurch der erste Teil der Abdeckfolie gegen den mittleren ersten Teil der Oberfläche der Substanz gehalten wird.

Durch das Absaugen von Gas aus dem genannten Raum, der sich nahe der Wand des Behälters befindet, wird der mittlere erste Teil der Abdeckfolie gegen den ersten Teil der Oberfläche der Substanz gehalten. Dadurch erstreckt sich die Abdeckfolie in einem mittleren Teil des Behälters kaum oder gar nicht oberhalb der Oberfläche der Substanz, wodurch die Abdeckfolie zumindest weniger anfällig für Witterungsumstände wie Wind ist und eine sichere Abdeckung der Substanz mit nur einer Abdeckfolie bereitgestellt werden kann.
Der Anmelder hat außerdem festgestellt, dass die Lagerung von Gas in einer Kammer zwischen der Abdeckfolie und der Substanz überflüssig und in einigen Fällen sogar nachteilig ist. Die Lagerung von Gas auf diese Weise ist beispielsweise nachteilig, wenn der Behälter ein sogenannter Silo ist und Mist enthält. Es kann nämlich sein, dass ein Nutzer eines derartigen Silos an einem bestimmten Standort ein maximales Volumen Gas lagern darf. Bei der Vorrichtung nach der WO-A-2010/136885 entspricht dieses maximale Volumen dem Volumen der Kammer in der vollständig gefüllten Stellung der ersten Membran, auch wenn die Kammer teilweise gefüllt oder sogar leer ist. Dadurch kann der Nutzer insgesamt weniger Gas lagern und/oder weniger Silos besitzen. Der genannte Raum gemäß der Erfindung weist im Vergleich zum Volumen der Kammer aus der WO-A-2010/136885 ein relativ kleines Volumen auf, wodurch dieser Nachteil behoben werden kann.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Behälters liegt darin, dass durch das vorzugsweise kontinuierliche Absaugen der Gase aus dem genannten Raum darin ein Unterdruck erzeugt wird, wodurch sich die Gase aus der Substanz in den genannten Raum bewegen werden. Dadurch können im Vergleich zum Behälter aus z.B. der WO-A-2010/136885 mehr und/oder schneller Gase aus der Substanz, beispielsweise Mist, gewonnen werden, wobei die Gase für verschiedene Zwecke verwendet werden können, z.B. als Brennstoff.
Noch wieder ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Behälters liegt darin, dass die Abdeckfolie mit Hilfe des Schwimmkörpers schwimmend auf der Oberfläche der Substanz angebracht ist, wodurch die Abdeckfolie gegenüber dem Boden des Behälters vertikal mit den Substanzniveau im Behälter beweglich ist, beispielsweise beim Füllen oder Entleeren des Behälters. Die Abdeckfolie ist hierbei nicht mit beispielsweise der Wand des Behälters verbunden, so dass die Abdeckfolie frei mit der Substanz in dem Behälter beweglich ist.
Beim Entfernen der Abdeckfolie und bei der Durchführung von Wartungsarbeiten am Behälter wird die Gasabsaugung vorübergehend abgeschaltet oder sogar umgedreht, so dass dem genannten Raum vorübergehend Gas zugeführt statt abgesaugt wird. Dadurch bewegt sich der mittlere erste Teil der Abdeckfolie mit einem bestimmten, kleinen Abstand von der Substanz, wird sich also etwas aufwölben, wodurch das Entfernen der Abdeckfolie mit weniger Widerstand und die Wartung des Behälters leicht stattfinden kann.
Der Schwimmkörper erstreckt sich vorzugsweise über den gesamten Umfang des Behälters. Alternativ kann der Schwimmkörper eine Anzahl von Schwimmkörpern umfassen, die über den Umfang des Behälters verteilt angeordnet sind. Die Umfangsform des Schwimmkörpers bzw. die Umfangsform der Außenlinie der einzelnen Schwimmkörper, ist vorzugsweise an die Querschnittsform des Behälters angepasst, wobei der Behälter jede beliebige Querschnittsform aufweisen kann, wie kreisförmig, oval, vieleckig, z.B. quadratisch oder rechteckig. Die Querschnittsform des Schwimmkörpers oder der Schwimmkörper ist vorzugsweise kreisförmig.
Bei der Substanz kann es sich um jede beliebige Substanz handeln. Insbesondere ist die Substanz eine mehr oder weniger flüssige Substanz, zum Beispiel Mist.
Es ist deutlich, dass die Maße des mittleren ersten Teils und des zweiten Teils der Abdeckfolie und/oder des mittleren ersten Teils und des zweiten Teils der Oberfläche der Substanz von einer Anzahl von Parametern abhängen, darunter, aber nicht ausschließlich, den Maßen und der Form des Behälters, den Maßen und der Form des Schwimmkörpers, der Flexibilität der Abdeckfolie und wie straff die Abdeckfolie mit dem Schwimmkörper verbunden ist.
Die Abdeckfolie ist vorzugsweise aus einem gasdichten Material hergestellt, beispielsweise aus verstärktem PVC.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters erstreckt sich ein an den zweiten Teil der Abdeckfolie anschließender dritter Teil der Abdeckfolie an der Außenseite des Schwimmkörpers, wobei der dritte Teil eine vorher festgelegte Länge aufweist, die größer als der Abstand zwischen dem Schwimmkörper und der Wand des Behälters ist, wobei der dritte Teil der Abdeckfolie eine Gaszufuhröffnung aufweist, durch die im Gebrauch Gas unter Druck einer der Substanz zugewandten Seite des dritten Teils der Abdeckfolie zugeführt werden kann, so dass der dritte Teil der Abdeckfolie gegen die Wand des Behälters gedrückt wird, um den Behälter gasdicht abzuschließen.
Durch die Zufuhr von Gas zu einer der Substanz zugewandten Seite des dritten Teils der Abdeckfolie wird in einem Bereich zwischen dem Schwimmkörper und der Wand Druck aufgebaut, wodurch sich der dritte Teil der Abdeckfolie von der Substanz wegbewegt und sich aufwölbt, wobei sich der dritte Teil der Abdeckfolie bis an die Wand des Behälters erstreckt. Dadurch wird eine gasdichte Abdichtung der Substanz in dem Behälter bereitgestellt. Hierbei ist es möglich, dass die Substanz maximal bis an die Unterseite des Schwimmkörpers weggedrückt wird.
Während des Füllens oder Entleerens des Behälters wird beispielsweise dem dritten Teil der Abdeckfolie kein Gas zugeführt. Dadurch erstreckt sich der dritte Teil der Folie während des Füllens oder Entleerens des Behälters nicht gegen die Wand des Behälters, so dass während der vertikalen Bewegung der Abdeckfolie durch das Füllen und Entleeren des Behälters keine Reibung zwischen der Abdeckfolie und der Wand des Behälters auftritt. Dadurch kann das Füllen und Entleeren des Behälters mit weniger Widerstand stattfinden und/oder können Beschädigungen an der Abdeckfolie durch Reibung vermieden werden.
Vorzugsweise sind die Gasabsaugmittel dazu eingerichtet, einen Teil des aus dem genannten Raum abgesaugten Gases zur Gaszufuhröffnung des dritten Teils der Abdeckfolie zurückzuführen. Auf diese Weise wird ein vollständiger Kreislauf des Gases bereitgestellt, so dass zur Bereitstellung der gasdichten Abdichtung keine externe Gasquelle erforderlich ist.
Vorzugsweise ist der Behälter versehen mit Druckmessmitteln, um den Druck an der der Substanz zugewandten Seite des dritten Teils der Abdeckfolie zu messen, und Steuermitteln, um auf der Grundlage des gemessenen Drucks die Gasabsaugmittel für das Zurückführen eines Teils des Gases zur Gaszufuhröffnung des dritten Teils der Abdeckfolie zu steuern. Die Steuerung kann dabei so eingerichtet sein, dass dem dritten Teil der Abdeckfolie nur dann Gas zugeführt wird, wenn der Druck unter einen vorher festgelegten Mindestdruck fällt.
Es sei darauf hingewiesen, dass der dritte Teil der Abdeckfolie gasdicht beispielsweise mit der Oberseite oder der Außenseite des Schwimmkörpers verbunden ist, so dass verhindert wird, dass an der Oberseite des Schwimmkörpers eine gasdurchlässige Verbindung zwischen dem zweiten Teil der Abdeckfolie und dem dritten Teil van de Abdeckfolie vorhanden ist.
Um sicherzustellen, dass sich dritte Teil der Abdeckfolie seitlich zur Wand des Behälters und nicht nur aufwärts in einer Richtung senkrecht zur Substanzoberfläche bewegt, umfasst das vom Schwimmkörper abgewandte Ende des dritten Teils der Abdeckfolie ein Gewicht. Die Masse des Gewichts wird dabei so gewählt, dass der durch das Gas, das dem dritten Teil der Abdeckfolie zugeführt wird, aufgebaute Druck ausreicht, um den dritten Teil der Abdeckfolie anzuheben und seitlich zu bewegen, aber nicht ausreicht, um den dritten Teil der Abdeckfolie vollständig aus der Substanz zu bewegen, also weg zu blasen. Das Gewicht bietet weiterhin den Vorteil, dass während des Entleerens oder Füllens des Behälters, wenn, wie vorstehend beschrieben, die Gaszufuhr vorübergehend abgeschaltet wird, der dritte Teil der Abdeckfolie entlang der Außenseite des Schwimmkörpers nach unten in die Substanz absinkt und folglich nicht gegen die Wand des Behälters anliegt, um Reibung zu vermeiden.
Das Ende des dritten Teils der Abdeckfolie umfasst vorzugsweise Verbindungsmittel, um das Ende mit dem Gewicht zu verbinden. Beispielsweise kann das Ende eine Schlinge umfassen oder zu einer Schlinge umgefaltet sein, so dass das Gewicht in der Schlinge untergebracht werden kann.
Gemäß einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters wird der Schwimmkörper durch einen vierten Teil der Abdeckfolie gebildet, der einen abgeschlossenen Raum umschließt, welcher mit einem Schaum gefüllt ist. Bei dem Schaum kann es sich beispielsweise um Polyurethan-(PU-)Schaum handeln.
Zum Auffangen von Regenwasser kann die Abdeckfolie eine in der Mitte angeordnete Auffangeinrichtung umfassen, wobei der Behälter mit Pumpmitteln versehen ist, um das darin befindliche Regenwasser aus der Auffangeinrichtung herauszupumpen.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Abdeckfolie zum Abdecken einer Substanz in einem Behälter wie vorstehend beschrieben, welche Folgendes umfasst:

– einen nahe dem Umfang der Abdeckfolie angebrachten Schwimmkörper und
– eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Innenseite in der Abdeckfolie angebrachte Ableitungsöffnung zum Ableiten von Gas.

Wie vorstehend beschrieben umfasst der Behälter Gasabsaugmittel zum Absaugen von Gas aus dem genannten Raum. Die erfindungsgemäße Abdeckfolie weist hierzu eine Ableitungsöffnung zum Ableiten von Gas auf, die nahe dem Schwimmkörper und an dessen Innenseite in der Abdeckfolie angebracht ist, also an der der Mitte der Abdeckfolie zugewandten Seite des Schwimmkörpers.
Wie weiter beschrieben kann während des Füllens oder Entleerens des Behälters oder während des Entfernens des Abdeckfolie die Ableitungsöffnung zum Ableiten von Gas auch als Zufuhröffnung für die Zufuhr von Gas dienen, so dass das Füllen oder Entleeren des Behälters oder das Entfernen der Abdeckfolie einfach und/oder mit weniger Widerstand stattfinden kann.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abdeckfolie umfasst die Abdeckfolie eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Außenseite angebrachte Zufuhröffnung für die Zufuhr von Gas.
Wie vorstehend beschrieben dient diese Zufuhröffnung für die Zufuhr von Gas zu einer der Substanz zugewandten Seite eines dritten Teils der Abdeckfolie, um eine gasdichte Abdichtung des Behälters bereitzustellen.
Um die Abdeckfolie einfach im Behälter anbringen zu können, weist der Schwimmkörper eine Öffnung für die Zufuhr von Luft und/oder Schaum und Ableitmittel zum Ableiten von Luft auf. Dies wird im Folgenden näher erläutert. Die Ableitmittel für das Ableiten von Luft können beispielsweise eine Luftableitungsöffnung umfassen. Der Schwimmkörper kann auch luftdurchlässig sein.
Die Abdeckfolie befindet sich vor dem Anbringen im Behälter vorzugsweise in einem mehr oder weniger zusammengefalteten Zustand, wobei die Abdeckfolie im Behälter in einen auseinandergefalteten Zustand auseinandergefaltet werden kann. Dies wird im Folgenden näher erläutert.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Anbringen einer Abdeckfolie in einem Behälter zum Aufnehmen einer Gas enthaltenden und/oder Gas erzeugenden Substanz, welches die folgenden, in einer geeigneten Reihenfolge auszuführenden Schritte umfasst:

a) Bereitstellen der Abdeckfolie nach Anspruch 9, welche Folgendes umfasst: – einen nahe dem Umfang der Abdeckfolie angebrachten Schwimmkörper mit einer Öffnung für die Zufuhr von Luft und/oder Schaum und Ableitmitteln zum Ableiten von Luft; – eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Innenseite angebrachte Ableitungsöffnung zum Ableiten von Gas; und – gegebenenfalls eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Außenseite angebrachte Zufuhröffnung für die Zufuhr von Gas,
b) Platzieren der Abdeckfolie im Behälter;
c) durch die Öffnung Zuführen von Luft in den Schwimmkörper, so dass sich die Abdeckfolie auf dem Boden des Behälters oder auf der im Behälter befindlichen Substanz niederlegt; und
d), auszuführen nach Schritt c), durch die Öffnung Zuführen von Schaum in den Schwimmkörper, wobei die Luft durch die Ableitmittel aus dem Schwimmkörper abgeleitet wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, dass die Abdeckfolie ihre endgültige Gestalt erst nach Anbringen im Behälter durch die Zufuhr von Luft annimmt. Dadurch ist die Abdeckfolie vor dem Anbringen im Behälter einfach zu handhaben, wodurch sie einfach im Behälter angebracht werden kann, beispielsweise unter Verwendung von Hebemitteln, z.B. eines Krans.
Vorzugsweise befindet sich die Abdeckfolie in den Schritten a) und b) in einem ersten, mehr oder weniger zusammengefalteten Zustand, wobei in Schritt c) durch Zufuhr von Luft die Abdeckfolie in einen zweiten, auseinandergefalteten Zustand auseinandergefaltet wird. In einem derartigen zusammengefalteten Zustand ist die Abdeckfolie relativ kompakt, so dass sie bei Lagerung und Transport wenig Raum beansprucht. Durch ihre Kompaktheit kann die Abdeckfolie zudem leicht im Behälter angebracht werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in einer Zeichnung wiedergegebenen Figuren näher erläutert; es zeigen:
1 einen perspektivischen Querschnitt des Behälters mit Abdeckfolie gemäß der Erfindung;
2 die Abdeckfolie nahe der Wand des Behälters im Detail;
die 3A, 3B die Abdeckfolie nahe der Wand an einer gegenüberliegenden Seite des Behälters im Detail, wenn Gas zugeführt wird bzw. wenn kein Gas zugeführt wird;
4 ein in der Mitte der Abdeckfolie angeordnetes Sammelbecken; und
die 5A–5D die Schritte eines Verfahrens zum Anbringen der Abdeckfolie in dem Behälter.
1 zeigt einen Silo 1 mit einem Boden 4 und einer an den Boden anschließenden senkrecht stehenden Umfangswand 5. Der Silo 1 ist zum Teil mit mehr oder weniger flüssigem Mist 2 gefüllt. Der Mist 2 setzt Gase frei, die nicht an die Umwelt abgegeben werden dürfen und die außerdem für verschiedene Zwecke verwendet werden können, z.B. als Brennstoff. Dazu ist auf dem Mist 2 eine darauf schwimmfähige Abdeckfolie 3 aus verstärktem PVC angebracht, die die Freisetzung von Gasen an die Umwelt verhindert und es ermöglicht, dass die Gase gewonnen werden können. Ein mittlerer erster Teil 7 der Abdeckfolie 3 befindet sich dabei in direktem Kontakt mit einem mittleren ersten Teil 11 der Oberfläche des Mistes 2, wodurch die Abdeckfolie 3 beispielsweise gegen den Wind geschützt angeordnet ist.
Die 1, 2, 3A und 3B zeigen, dass die Abdeckfolie 3 nahe der senkrecht stehenden Wand 5 des Behälters 1 einen auf dem Mist schwimmfähigen ringförmigen Schwimmkörper 6 umfasst. Die Abdeckfolie 3 erstreckt sich dabei so über den Schwimmkörper 6, dass ein zweiter Teil 8 der Abdeckfolie 3 sich nahe der Innenseite des Schwimmkörpers 6 schräg nach oben zum Schwimmkörper 6 erstreckt. Dieser zweite Teil 8 ist frei von Kontakt mit einem zweiten Teil 12 der Oberfläche des Mistes 2, so dass ein Raum 13 zum Aufnehmen des aus dem Mist 2 stammenden Gases gebildet wird. Wie aus den 3A, 3B ersichtlich wird der Raum 13 durch zumindest einen Teil der Innenoberfläche 14 des Schwimmkörpers 6, den zweiten Teil 8 der Abdeckfolie 3 und den zweiten Teil 12 der Oberfläche des Mistes begrenzt.
Aus dem Raum 13 kann Gas abgesaugt werden, um das Gas zu gewinnen und um den ersten Teil 7 der Abdeckfolie 3 gegen den ersten Teil 11 der Oberfläche des Mistes 2 zu halten. Dadurch ist die Abdeckfolie 3 zusätzlich gegen den Wind geschützt. Zum Absaugen des Gases ist nahe dem Silo 1 eine Pumpe 15 angeordnet, die über eine Leitung 16 in Fließverbindung mit dem Raum 13 steht. Der zweite Teil 8 der Abdeckfolie 3 weist hierzu eine Öffnung 27 auf, an welche die Leitung 16 angeschlossen ist. Wie aus den 3A, 3B ersichtlich, steht die Pumpe 15 über eine Leitung 17 auch mit einem dritten Teil 9 der Abdeckfolie 3 in Fließverbindung, der sich an der Außenseite des Schwimmkörpers 6 erstreckt und eine Länge aufweist, die größer ist als der Abstand zwischen dem Schwimmkörper 6 und der Wand 5 des Silos 1. Für die Zufuhr von Gas zum dritten Teil 9 umfasst dieser dritte Teil 9 der Abdeckfolie 3 eine Öffnung 26, an welche die Leitung 17 angeschlossen ist. Das Gas, das durch die Pumpe 15 aus dem Raum 13 abgesaugt wird, kann durch die Pumpe 15 teilweise zum dritten Teil 9 der Abdeckfolie 3 zurückgeführt werden, so dass eine gasdichte Abdichtung des Silos 1 bereitgestellt wird, siehe 3B, wie im Folgenden näher erläutert wird.
3A zeigt die Situation, dass dem dritten Teil 9 kein Gas zugeführt wird. Hieraus ist ersichtlich, dass in diesem Fall der dritte Teil 9 vertikal nach unten entlang der Außenoberfläche 18 des Schwimmkörpers 6 in den Mist 2 hängt. Das vertikale nach unten Hängen des dritten Teils 9 wird teils durch ein Gewicht 19 erreicht, das in einer Schlinge 20 eines vom Schwimmkörper 6 abgewandten Endes des dritten Teils 9 angebracht ist. Die Schlinge 20 wird gebildet, indem das vom Schwimmkörper 6 abgewandte Ende des dritten Teils 9 umgefaltet wird. Der Stand des dritten Teils 9 der Abdeckfolie 3 entsprechend 3A ist vorteilhaft, wenn der Silo 1 gefüllt oder entleert wird, weil die Abdeckfolie 3 sich während des Füllens oder Entleerens mit dem Mistniveau im Silo 1 vertikal nach oben bzw. nach unten bewegt und bei dem Stand gemäß 3A der dritte Teil 9 nicht gegen die Wand 5 des Silos 1 anliegt und darum keine Reibung dazwischen auftreten kann.
3B zeigt die Situation, dass auf einer dem Mist 2 zugewandten Seite des dritten Teils 9 der Abdeckfolie 3 Gas zugeführt wird. Dadurch wird in einem Gebiet 29 zwischen dem Schwimmkörper 6 und der Wand 5 des Silos 1 Druck aufgebaut, wodurch sich der dritte Teil 9 der Abdeckfolie 3 vom Mist 2 weg bewegt und sich aufwölbt, wobei sich der dritte Teil 9 der Abdeckfolie 3 bis an die Wand 5 des Silos 1 erstreckt und so den Silo 1 gasdicht abdichtet. Wie aus 3B ersichtlich, kann dadurch der Mist 2 bis höchstens zur Unterseite des Schwimmkörpers 6 weggedrückt werden.
Der in den 3A, 3B im Detail gezeigte Schwimmkörper 6 wird durch einen abgeschlossenen Raum mit kreisförmigem Querschnitt gebildet, der durch den vierten Teil 10 der Abdeckfolie 3 umschlossen wird. Der durch den vierten Teil 10 umschlossene Raum ist mit Polyurethanschaum gefüllt, um dem Schwimmkörper 6 die gewünschte Schwimmfähigkeit zu verleihen.
2 zeigt, dass die Abdeckfolie 3 eine Anzahl Schlingen 21 umfasst, die nahe dem Schwimmkörper 6 an dessen Innenseite an der Abdeckfolie 3 befestigt sind. Diese Schlingen 21 dienen als Befestigungsmittel zum Befestigen von ersten Enden von Gurten 22, die sich zwischen nahe der Mitte der Abdeckfolie 3 einerseits und nahe dem Schwimmkörper 6 andererseits erstrecken. Mit Hilfe der Gurte 22 kann die Abdeckfolie 3 gespannt werden.
4 zeigt die Mitte der Abdeckfolie 3 im Detail, wobei ersichtlich ist, dass die Abdeckfolie 3 ein in der Mitte angeordnetes Sammelbecken 23 zum Auffangen von Regenwasser umfasst. Um das Regenwasser aus dem Sammelbecken 23 abzuleiten, erstreckt sich in dem Sammelbecken 23 eine Leitung 24 mit dem Tauchkörper 25 einer (nicht gezeigten) Wasserpumpe. Um das Sammelbecken 23 herum erstreckt sich ein Flansch 28, wobei die anderen Enden der Gurte 22 mit dem Flansch 28 verbunden sind.
Die 5A–5D zeigen die Schritte eines Verfahrens zum Anbringen der Abdeckfolie 3 im Silo 1, wobei die Schritte im Folgenden näher beschrieben werden.
In den 5A und 5B wird gezeigt, wie die Abdeckfolie 3 mit Hilfe eines Flaschenzugs 30 in den Silo 1 gehoben wird. In 5A befindet sich die Abdeckfolie 3 über dem Silo 1. Sobald die Abdeckfolie 3 sich teilweise im Silo 1 befindet, siehe 5B, wird durch eine Öffnung 31, siehe 5D, im Schwimmkörper 6 diesem Luft zugeführt, so dass der Schwimmkörper 6 nach außen getrieben wird und die Abdeckfolie 3 sich auf den im Silo 1 befindlichen Mist 2 niederlegt. Sobald die Abdeckfolie 3 sich bis nahe der Wand 5 erstreckt, siehe 5C, wird der Schwimmkörper 6 durch die Öffnung 31 mit Polyurethanschaum versehen, so dass der Schwimmkörper seine permanente Schwimmfähigkeit erhält. Die Luft wird dabei durch eine (nicht gezeigte) Luftableitungsöffnung abgeleitet. Eventuell können zum Spannen der Abdeckfolie 3 die in den 1–4 gezeigten Gurte 22 gespannt werden.
In 5A ist die Abdeckfolie 3 in einem schlaffen, herabhängenden Zustand dargestellt. Stattdessen kann es auch sein, dass sich die Abdeckfolie in einem mehr oder weniger zusammengefalteten Zustand befindet, wobei in den in 5B und 5C gezeigten Schritten die Abdeckfolie 3 durch die Zufuhr von Luft in einen auseinandergefalteten Zustand auseinandergefaltet wird.
Es sei angemerkt, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern sich auch auf andere Varianten innerhalb des Umfangs der anhängenden Ansprüche erstreckt.
So versteht es sich, dass der Silo zwar mit einem runden Querschnitt dargestellt ist, der Silo oder Behälter aber jede gewünschte Querschnittsform aufweisen kann.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2010/136885 A [0002, 0002, 0003, 0003, 0007, 0007, 0008]

Claims

Behälter zum Aufnehmen einer Gas enthaltenden und/oder Gas erzeugenden Substanz, wobei der Behälter Folgendes umfasst: – einen Boden und eine an den Boden anschließende senkrecht stehende Wand; – eine Abdeckfolie zum Abdecken der Substanz in dem Behälter; dadurch gekennzeichnet, dass – sich ein mittlerer erster Teil der Abdeckfolie während des Gebrauchs in direktem Kontakt mit einem mittleren ersten Teil der Oberfläche der Substanz befindet; – die Abdeckfolie nahe der senkrecht stehenden Wand einen auf der Substanz schwimmfähigen Schwimmkörper umfasst, wobei die Abdeckfolie sich so über den Schwimmkörper erstreckt, dass sich ein zweiter Teil der Abdeckfolie nahe der Innenseite des Schwimmkörpers schräg nach oben zum Schwimmkörper erstreckt, wobei der zweite Teil der Abdeckfolie von Kontakt mit einem zweiten Teil der Oberfläche der Substanz frei ist, so dass ein Raum zum Aufnehmen von aus der Substanz stammendem Gas gebildet wird, der durch zumindest einen Teil der Innenoberfläche des Schwimmkörpers, den zweiten Teil der Abdeckfolie und den zweiten Teil der Oberfläche der Substanz begrenzt wird; und – der Behälter mit Gasabsaugmitteln versehen ist, um Gas aus dem genannten Raum abzusaugen, so dass beim Gebrauch ein Unterdruck zwischen der Abdeckfolie und der Substanz erzeugt wird, wodurch der erste Teil der Abdeckfolie gegen den mittleren ersten Teil der Oberfläche der Substanz gehalten wird.
Behälter nach Anspruch 1, bei dem sich ein an den zweiten Teil der Abdeckfolie anschließender dritter Teil der Abdeckfolie an der Außenseite des Schwimmkörpers erstreckt, wobei der dritte Teil eine vorher festgelegte Länge aufweist, die größer als der Abstand zwischen dem Schwimmkörper und der Wand des Behälters ist, wobei der dritte Teil der Abdeckfolie eine Gaszufuhröffnung aufweist, durch die beim Gebrauch Gas unter Druck einer der Substanz zugewandten Seite des dritten Teils der Abdeckfolie zugeführt werden kann, so dass der dritte Teil der Abdeckfolie gegen die Wand des Behälters gedrückt wird, um den Behälter gasdicht zu verschließen.
Behälter nach Anspruch 2, bei dem die Gasabsaugmittel dazu eingerichtet sind, einen Teil des aus dem genannten Raum abgesaugten Gases zur Gaszufuhröffnung des dritten Teils der Abdeckfolie zurückzuführen.
Behälter nach Anspruch 2 oder 3, bei dem das vom Schwimmkörper abgewandte Ende des dritten Teils der Abdeckfolie ein Gewicht umfasst.
Behälter nach einem der Ansprüche 1–4, bei dem der Schwimmkörper durch einen vierten Teil der Abdeckfolie gebildet wird, der einen abgeschlossenen Raum umschließt, welcher mit einem Schaum gefüllt ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1–5, bei dem die Abdeckfolie eine in der Mitte angeordnete Auffangeinrichtung zum Auffangen von Regenwasser umfasst und bei dem der Behälter mit Pumpmitteln versehen ist, um das darin befindliche Regenwasser aus der Auffangeinrichtung herauszupumpen.
Abdeckfolie zum Abdecken einer Substanz in einem Behälter nach einem der Ansprüche 1–6, welche Folgendes umfasst: – einen nahe dem Umfang der Abdeckfolie angebrachten Schwimmkörper und – eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Innenseite in der Abdeckfolie angebrachte Ableitungsöffnung zum Ableiten von Gas.
Abdeckfolie nach Anspruch 7, welche eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Außenseite angebrachte Zufuhröffnung für die Zufuhr von Gas umfasst.
Abdeckfolie nach Anspruch 7 oder 8, bei der der Schwimmkörper eine Öffnung für die Zufuhr von Luft und/oder Schaum und Ableitmittel zum Ableiten von Luft aufweist.
Verfahren zum Anbringen einer Abdeckfolie in einem Behälter zum Aufnehmen einer Gas enthaltenden und/oder Gas erzeugenden Substanz, welches die folgenden, in einer geeigneten Reihenfolge auszuführenden Schritte umfasst: a) Bereitstellen der Abdeckfolie nach Anspruch 9, welche Folgendes umfasst: – einen nahe dem Umfang der Abdeckfolie angebrachten Schwimmkörper mit einer Öffnung für die Zufuhr von Luft und/oder Schaum und Ableitmitteln zum Ableiten von Luft; – eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Innenseite angebrachte Ableitungsöffnung zum Ableiten von Gas; und – gegebenenfalls eine nahe dem Schwimmkörper an dessen Außenseite angebrachte Zufuhröffnung für die Zufuhr von Gas, b) Platzieren der Abdeckfolie im Behälter; c) durch die Öffnung Zuführen von Luft in den Schwimmkörper, so dass sich die Abdeckfolie auf dem Boden des Behälters oder auf der im Behälter befindlichen Substanz niederlegt; und d), auszuführen nach Schritt c), durch die Öffnung Zuführen von Schaum in den Schwimmkörper, wobei die Luft durch die Ableitmittel aus dem Schwimmkörper abgeleitet wird.
Verfahren nach Anspruch 10, bei dem sich die Abdeckfolie in den Schritten a) und b) in einem ersten, mehr oder weniger zusammengefalteten Zustand befindet und bei dem in Schritt c) durch Zufuhr von Luft die Abdeckfolie in einen zweiten, auseinandergefalteten Zustand auseinandergefaltet wird.