DE102013208455A1 - Geräuscharmes Hydraulikaggregat - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein geräuscharmes Hydraulikaggregat mit einer Motor-Pumpe-Einheit, die aus einer Pumpe und einem die Pumpe antreibenden Elektromotor besteht. Dabei ist die Motor-Pumpe-Einheit in einem aus mehreren Wänden bestehenden, geschlossenen Gehäuse angeordnet. Ein- oder mehrere der Wände bilden einen geschlossenen doppelwandigen Rahmen, dessen Innenraum ein Vorratsbehälter für ein hydraulisches Druckmittel ist. Eine oder mehrere der weiteren Wände sind als Dämmwände ausgebildet, wobei ein- oder mehrere der Wände an ihrer Gehäuseinnenseite eine schallreflektierende Oberfläche aufweisen. In einem Abstand vor einer- oder mehrerer der schallreflektierenden Oberflächen sind diese ganz oder teilweise überdeckend Lochwände angeordnet sind, die über ihre Fläche verteilt eine Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein geräuscharmes Hydraulikaggregat mit einer Motor-Pumpe-Einheit, die aus einer Pumpe und einem die Pumpe antreibenden Elektromotor besteht, wobei die Motor-Pumpe-Einheit in einem aus mehreren Wänden bestehenden, geschlossenen Gehäuse angeordnet ist und ein- oder mehrere der Wände einen geschlossenen doppelwandigen Rahmen bilden, dessen Innenraum ein Vorratsbehälter für ein hydraulisches Druckmittel ist und eine oder mehrere der weiteren Wände als Dämmwände ausgebildet sind und wobei ein- oder mehrere der Wände an ihrer Gehäuseinnenseite eine schallreflektierende Oberfläche aufweisen.
- Bei einem derartigen geräuscharmen Hydraulikaggregat ist es bekannt den doppelwandigen Rahmen u-förmig auszubilden. Die Motor-Pumpe-Einheit sowie gegebenenfalls eine kleinere Pumpe und ein diese antreibender Elektromotor für einen Kühlkreislauf und sowie weitere Komponenten in dem Gehäuse erzeugen starke Geräusche, die zum Teil bereits durch den ein hydraulisches Druckmittel enthaltenen Vorratsbehälter an ihrer Übertragung nach außen gedämpft werden. Eine weitere Dämpfung der Geräusche erfolgt durch die Dämmwände. Diese weisen offenporige Schaumstoffe oder faserige Materialien auf, die sich durch Leckage aus dem Vorratsbehälter mit hydraulischem Druckmittel vollsaugen können. Dadurch ergibt sich auch eine Brandgefahr.
- Aufgabe der Erfindung ist es ein geräuscharmes Hydraulikaggregat der eingangs genannten Art zu schaffen, das diese Nachteile vermeidet und eine effektive, kostengünstige, wartungsarme langlebige und leicht nachrüstbare Dämmung des von den in dem Gehäuse angeordneten Einheiten und Komponenten erzeugten Geräuschen ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einem Abstand vor einer oder mehrerer der schallreflektierenden Oberflächen diese ganz oder teilweise überdeckend Lochwände angeordnet sind, die über ihre Fläche verteilt eine Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd kleiner 0,3 mm2 aufweisen. Auch vor einer Dämmwand kann diese ganz oder teilweise überdeckend eine Lochwand angeordnet sein. Solche Lochwände werden auch als mikroperforierte Absorber (MPA) bezeichnet. Unter Umständen sind die schallreflektierenden Wände nicht direkt mit MPA belegt, sondern es sind zur besseren Handhabung gegebenenfalls reflektierende Wände eingebaut, die mit MPA belegt sind.
- Dabei können die Lochwände von perforierten Folien gebildet sein. Diese Lochwände bilden mikroperforierte Absorber, die in einem verhältnismäßig breiten Frequenzbereich wirken und damit zu einer effektiven Schalldämmung führen. Die Absorption beruht auf viskoser Reibung der Luft in den Löchern.
- Da kein Vollsaugen der Dämmung mit hydraulischem Druckmittel möglich ist, ist eine Brandgefahr vermieden.
- Die erfindungsgemäße Lösung ist effektiv, kostengünstig, wartungsarm, langlebig und leicht nachrüstbar. Sie hat große Vorteile in ihrer Wirtschaftlichkeit und ihrer Umweltverträglichkeit.
- Eine diese Vorteile aufweisende Schalldämmung an den Dämmwänden wird dadurch erreicht, dass die Dämmwände sandwichartig aus einer Außenwand mit einer inneren, schallreflektierenden Oberfläche und einer inneren Lochwand bestehen, wobei die Lochwand eine Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen.
- Zur weiteren Reduzierten Dämmung des von dem Hydraulikaggregat emittierten Schalls führt es, wenn in einer der Wände ein Belüftungsanschluss sowie in einer der Wände ein Entlüftungsanschluss angeordnet ist, wobei der Belüftungsanschluss und/oder der Entlüftungsanschluss aus einer Außenwand mit einer inneren, schallreflektierenden Oberfläche und einer in einem Abstand zur Außenwand angeordneten inneren Lochwand bestehen, wobei die Lochwand eine Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen.
- Die Löcher können die unterschiedlichsten Querschnitte aufweisen. Besonders vorteilhaft, weil einfach herstellbar ist es, wenn die Löcher einen schlitzartigen Querschnitt oder einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
- Bei kreisförmigen Querschnitten weisen die Löcher vorzugsweise einen Durchmesser annähernd zwischen 0,05 mm und 0,5 mm auf.
- Um bei unterschiedlichen Abständen zwischen der Schallquelle und den Lochwänden eine hohe Effektivität der Schalldämmung zu erreichen, können die Lochwände mit unterschiedlichen Abständen vor den schallreflektierenden Oberflächen angeordnet sein.
- Um eine die Schalldämmung verbessernde Unterteilung des Abstandsbereichs zwischen der schallreflektierenden Oberfläche und der Lochwand zu erreichen, kann der durch den Abstand zwischen schallreflektierender Oberfläche und Lochwand gebildete Hohlraum durch sich zwischen der schallreflektierenden Oberfläche und der Lochwand erstreckende Unterteilungswände in eine Vielzahl an Kammern unterteilt sein.
- Vorzugsweise bilden dabei die Kammern eine Wabenstruktur.
- Eine weitere Verbesserung der Schalldämmung wird dadurch erreicht, in dem Hohlraum zwischen der schallreflektierenden Oberfläche und der Lochwand eine oder mehrere parallel zueinander angeordnete zweite Lochwände mit einer Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 angeordnet sind.
- Sind die Unterteilungswände mit den Wänden und/oder den Lochwänden fest verbunden, so bilden die Unterteilungswände gleichzeitig eine Tragestruktur für die Lochwände, die dadurch nicht selbsttragend sein müssen, sondern sehr dünn, insbesondere folienartig ausgebildet sein können.
- Eine einfache Befestigung der Unterteilungswände wird dadurch erreicht, dass die Unterteilungswände mittels eines Klebers fest mit den Wänden und/oder den Lochwänden verbunden sind.
- Die Lochwände und/oder die Unterteilungswände können aus den unterschiedlichsten geeigneten Werkstoffen bestehen. Vorzugsweise bestehen die Lochwände und/oder die Unterteilungswände aus einem Metall oder aus einem Kunststoff.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen
-
1 einen Querschnitt eines geräuscharmen Hydroaggregats, -
2 einen Querschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Belüftungsanschlusses für ein Hydroaggregat nach1 , -
3 eine perspektivische Explosionsdarstellung für ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Wandaufbaus für ein Hydroaggregat nach1 , -
4 einen Ausschnitt einer Ansicht einer Lochwand des Hydroaggregats nach1 und -
5 einen Ausschnitt einer Seitenansicht der Lochwand und der schallreflektierenden Oberfläche des Hydroaggregats nach1 . - Das in
1 dargestellte Hydroaggregat zeigt einen U-förmigen Vorratsbehälter1 für ein hydraulisches Druckmittel, der auf einer Grundplatte2 angeordnet ist. Der Vorratsbehälter bildet drei Seitenwände3 ,4 und5 eines rechteckigen Rahmens, dessen Boden von der Grundplatte2 gebildet ist. Die Seitenwände3 ,4 und5 sind doppelwandig ausgebildet und mit der Grundplatte2 verschweißt. Dadurch entsteht ein Hohlraum zur Aufnahme des hydraulischen Druckmittels, der zusätzlich eine schalldämpfende Wirkung besitzt. Zur vierten, nicht dargestellten Seite hin weist der Vorratsbehälter1 eine schalldämpfende Dämmwand auf. Nach oben hin ist der Vorratsbehälter1 durch eine schalldämpfende Dämmwand6 abgeschlossen. Durch die Seitenwände3 –5 , die nicht dargestellte Dämmwand, die Grundplatte2 und die Dämmwand6 ist ein geschlossenes Gehäuse25 gebildet. - Im Inneren des Gehäuses
25 ist eine Motor-Pumpe-Einheit7 angeordnet, die einen luftgekühlten Elektromotor und eine durch den Elektromotor9 antreibbare Pumpe8 aufweist. Der Elektromotor9 ist auf einem Motorträger10 angeordnet, der über Schwingungsdämpfer11 an der Grundplatte2 befestigt ist. - Um der Motor-Pumpe-Einheit
7 die für den fremdbelüfteten Elektromotor9 benötigte Kühlluft zuzuführen, ist ein Belüftungsanschluss12 vorhanden, der von außen durch die Dämmwand6 in das Innere des Gehäuses25 führt. - Wie in
2 deutlicher zu sehen ist, wird die Kühlluft durch eine Gitter13 angesaugt und innerhalb des Belüftungsanschlusses12 umgelenkt und dem Elektromotor9 zugeleitet. - In der Dämmwand
6 ist weiterhin ein Entlüftungsanschluss14 angeordnet, über den die von dem Elektromotor9 erwärmte Luft wieder aus dem Gehäuse25 herausströmen kann. - Die Innenwände der Seitenwände
3 ,4 und5 sowie die Innenwände von Belüftungsanschluss12 und Entlüftungsanschluss14 bilden schallreflektierende Oberflächen15 . In einem Abstand16 ,17 und18 vor diesen schallreflektierenden Oberflächen15 sind Lochwände19 ,20 und21 angeordnet, wie sie in den4 und5 vergrößert dargestellt sind. Die Lochwände19 ,20 und21 weisen durchgehende Löcher22 mit kreisförmigem Querschnitt und einem Durchmesser von 0,3 mm auf. - Die Abstände
16 ,17 und18 können unterschiedliche Größen aufweisen. Die durch den von der in Betrieb befindlichen Motor-Pumpen-Einheit7 abgegebenen Schall erzeugten Schwingungen der Luft in dem Gehäuse25 führen dazu, dass die Luft in den vielen nebeneinander angeordneten Löchern22 als Masse zusammen mit der Luft in den Abständen16 ,17 und18 zwischen den schallreflektierenden Oberflächen15 und den Lochwänden19 ,20 und21 als Feder nach Art eines Helmholtzresonators schwingt und dadurch der nach außen dringenden Schall reduziert wird. - Wie in
3 dargestellt ist, können in den Abständen16 –18 als Wabenstruktur23 ausgebildete Unterteilungswände angeordnet sein, die eine Vielzahl an Kammern24 bilden. Die Löcher22 in der Lochwand19 sind zur Vereinfachung der Darstellung nicht dargestellt. - Durch einen Kleber ist die Wabenstruktur
23 sowohl mit den schallreflektierenden Oberflächen15 als auch mit der Lochwand19 verbunden.
Claims (13)
- Geräuscharmes Hydraulikaggregat mit einer Motor-Pumpe-Einheit (
7 ), die eine Pumpe (8 ) und einem die Pumpe (8 ) antreibenden Elektromotor (9 ) umfasst, wobei die Motor-Pumpe-Einheit (7 ) in einem aus mehreren Wänden bestehenden, geschlossenen Gehäuse (25 ) angeordnet ist, wobei eine Wand oder mehrere der Wände (3 ,4 ,5 ,6 ) an ihrer Gehäuseinnenseite eine schallreflektierende Oberfläche (15 ) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Abstand vor einer oder mehrerer der schallreflektierenden Oberflächen (15 ) diese ganz oder teilweise überdeckend Lochwände (19 ,20 ,21 ) angeordnet sind, die über ihre Fläche verteilt eine Vielzahl durchgehender Löcher (22 ) mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen. - Geräuscharmes Hydraulikaggregat nach Patentanspruch 1, wobei eine Wand oder mehrere der Wände (
3 ,4 ,5 ) einen geschlossenen doppelwandigen Rahmen bilden, dessen Innenraum ein Vorratsbehälter (1 ) für ein hydraulisches Druckmittel ist und eine Wand oder mehrere der weiteren Wände als Dämmwände (6 ) ausgebildet sind und wobei eine Wand oder mehrere der Wände (3 ,4 ,5 ,6 ) an ihrer Gehäuseinnenseite eine schallreflektierende Oberfläche (15 ) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Abstand vor einer oder mehrerer der schallreflektierenden Oberflächen (15 ) diese ganz oder teilweise überdeckend Lochwände (19 ,20 ,21 ) angeordnet sind, die über ihre Fläche verteilt eine Vielzahl durchgehender Löcher (22 ) mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen. - Hydraulikaggregat nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmwände sandwichartig aus einer Außenwand mit einer inneren, schallreflektierenden Oberfläche und einer inneren Lochwand bestehen, wobei die Lochwand eine Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen.
- Hydraulikaggregat nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Wände (
6 ) ein Belüftungsanschluss (12 ) sowie in einer der Wände (6 ) ein Entlüftungsanschluss (14 ) angeordnet ist, wobei der Belüftungsanschluss (12 ) und/oder der Entlüftungsanschluss (14 ) aus einer Außenwand mit einer inneren, schallreflektierenden Oberfläche (15 ) und einer in einem Abstand zur Außenwand angeordneten inneren Lochwand (20 ,21 ) bestehen, wobei die Lochwand (20 ,21 ) eine Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 aufweisen. - Hydraulikaggregat nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (
22 ) einen Durchmesser annähernd zwischen 0,05 mm und 0,5 mm aufweisen. - Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (
22 ) einen schlitzartigen Querschnitt oder einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. - Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochwände (
19 ,20 ,21 ) mit unterschiedlichen Abständen vor den schallreflektierenden Oberflächen (15 ) angeordnet sind. - Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch den Abstand zwischen schallreflektierender Oberfläche (
15 ) und Lochwand (19 ,20 ,21 ) gebildete Hohlraum durch sich zwischen der schallreflektierenden Oberfläche (15 ) und der Lochwand (19 ,20 ,21 ) erstreckenden Unterteilungswänden in eine Vielzahl an Kammern (24 ) unterteilt ist. - Hydraulikaggregat nach einem Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterteilungswände mit den Wänden und/oder den Lochwänden (
19 ,20 ,21 ) fest verbunden sind. - Hydraulikaggregat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterteilungswände mittels eines Klebers fest mit den Wänden und/oder den Lochwänden (
19 ,20 ,21 ) verbunden sind. - Hydraulikaggregat nach Patentanspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (
24 ) eine Wabenstruktur (23 ) bilden. - Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Hohlraum zwischen der schallreflektierenden Oberfläche und der Lochwand eine oder mehrere parallel zueinander angeordnete zweite Lochwände mit einer Vielzahl durchgehender Löcher mit einem Lochquerschnitt von annähernd < 0,3 mm2 angeordnet sind.
- Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochwände (
19 ,20 ,21 ) und/oder die Unterteilungswände aus einem Metall oder aus einem Kunststoff bestehen.
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