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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Fluide, und insbesondere einen flexiblen Behälter zum aseptischen Überführen und/oder Mischen pharmazeutischer Fluide.
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HINTERGRUND
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In der pharmazeutischen Industrie werden verschiedene Arten von Fluiden für die Herstellung, Überführung und Aufbewahrung pharmazeutischer Zusammensetzungen einschließlich Arzneimitteln, Arzneimittelkomponenten und Zwischenprodukte, Reinigungslösungen und sonstige Prozesslösungen und -fluiden verwendet. Diese Fluide müssen oft von einem Vorratsbehälter zu einem pharmazeutischen System überführt werden. Zum Überführen dieser Fluide kann ein Überführungsbehälter verwendet werden, wie zum Beispiel zum Überführen von Zellwachstumsmedien von einer Vorratsflasche zu einem Bioreaktor. Während des Überführens kann jedoch Fluid verloren gehen, wenn zum Beispiel das Füllen oder Entleeren schwierig ist oder wenn der Überführungsbehälter ein signifikantes Totvolumen enthält.
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Darüber hinaus ist es oft wichtig, die Sterilität dieser Fluide während der Aufbewahrung und Überführung zu bewahren. Demzufolge muss die Überführung eines solchen Fluids zunächst aus dem Vorratsbehälter und dann zu dem Bioreaktor (oder einer anderen Endanwendung) aseptisch durchgeführt werden.
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Es besteht daher ein Bedarf an einer flexiblen Baugruppe, welche das aseptische Überführen von Fluiden sowie ein aseptisches Füllen, Mischen und Entleeren pharmazeutischer Fluide in einer nicht kontrollierten Umgebung erleichtert.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Fluide, und insbesondere einen flexiblen Behälter zum aseptischen Mischen und/oder Überführen pharmazeutischer Fluide. Bei einer Ausführungsform umfasst eine Biobehälter-Baugruppe einen flexiblen Biobehälter mit einem Stutzen, der zum leichten Füllen ausgelegt ist. Der Einfüllstutzen befindet sich am oberen Ende oder in der Nähe des oberen Endes des Biobehälters, wo sich die Vorder- und die Rückseite des Biobehälters treffen. Die Lage des Stutzens schafft eine Trennung zwischen der Vorder- und der Rückseite unterhalb des Stutzens, so dass ein Hohlraum bzw. offener Raum zwischen den beiden Seitenflächen entsteht. Dieser anfängliche Hohlraum erleichtert das bequeme Einfüllen und Mischen von Pulvern und Fluiden in den Biobehälter. Der Stutzen, die Vorderseite und die Rückseite schaffen eine dreidimensionale Form am oberen Ende des Biobehälters. Die Vorder- und die Rückseite schaffen ferner eine zweidimensionale Form am Boden des Biobehälters, um jegliches Totvolumen in dem Behälter beim Entleeren des Behälters zu reduzieren. Infolgedessen wird bei dem Biobehälter die nach dem Entleeren in dem Biobehälter verbleibende Menge an Fluid reduziert und der Biobehälter ist leicht zu füllen. Man kann sagen, dass der Biobehälter eine Mischung aus einer zweidimensionalen und dreidimensionalen Form darstellt.
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Bei einer Ausführungsform weist ein Biobehälter für die Überführung pharmazeutischer Fluide eine durch eine Falzlinie in eine Vorderseite und eine Rückseite unterteilte biegsame Schicht auf. Die Schicht ist so um die Falzlinie gefaltet, dass die Vorderseite und die Rückseite einander gegenüberliegen, um dazwischen einen Innenraum zu definieren. Der Biobehälter weist außerdem eine Naht auf, welche die Vorder- und die Rückseite miteinander verbindet, um den Innenraum zu verschließen. Außerdem ist ein Einfüllstutzen vorgesehen, der mit dem Innenraum in Verbindung steht. Dieser Einfüllstutzen wird von der Falzlinie geschnitten.
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Bei einer Ausführungsform weist ein Biobehälter für die Überführung pharmazeutischer Fluide einen flexiblen Behälter auf, der einen Innenraum definiert, einen dreidimensionalen Einfüllstutzen, der einen Fluid-Zugang zu dem Innenraum bereitstellt und einen zweidimensionalen Ablaufstutzen, der einen Fluid-Zugang zu dem Innenraum bereitstellt.
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Bei einer Ausführungsform umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines Biobehälters für die Überführung pharmazeutischer Fluide ein Verfahren zum Bilden und Formen einer biegsamen Folie. Bei dem Verfahren wird ein Umfang der biegsamen Folie definiert und eine Öffnung in der biegsamen Folie gebildet. Es wird eine Falzlinie geschaffen, welche die Öffnung schneidet. Bei dem Verfahren wird die biegsame Folie um die Falzlinie gefaltet, so dass ein vorderer und ein hinterer gefalteter Abschnitt geschaffen werden. Bei dem Verfahren werden dann der vordere und der hintere gefaltete Abschnitt aneinander befestigt, um einen Innenraum zu definieren, und die Öffnung wird abnehmbar verschlossen, beispielsweise durch Anbringen einer Schraubkappe.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine perspektivische Ansicht einer Biobehälter-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 ist eine perspektivische Vorderansicht einer Biobehälter-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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3 ist eine schematische Ansicht eines Verfahrens zur Herstellung eines Biobehälters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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4 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung eines Biobehälters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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5 ist eine Vorderansicht einer Biobehälter-Baugruppe mit einer Flüssigkeitsströmungsschleife gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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6 ist eine Vorderansicht einer Biobehälter-Baugruppe mit einer Flüssigkeitsströmungsschleife gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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7 ist eine Vorderansicht einer Biobehälter-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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8 ist eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer Biobehälter-Baugruppe mit Behälter gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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9 ist eine Vorderansicht einer Biobehälter-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Fluide und insbesondere einen flexiblen Behälter zum aseptischen Überführen und/oder Mischen pharmazeutischer Fluide. Bei einer Ausführungsform umfasst eine Biobehälterbaugruppe einen flexiblen Biobehälter mit einem Stutzen, der zum leichten Füllen ausgelegt ist. Der Einfüllstutzen befindet sich am oberen Ende oder in der Nähe des oberen Endes des Biobehälters, wo sich die Vorder- und die Rückseite des Biobehälters treffen. Die Lage des Stutzens schafft eine Trennung zwischen der Vorder- und der Rückseite unterhalb des Stutzens, so dass ein Hohlraum bzw. offener Raum zwischen den beiden Seitenflächen entsteht. Dieser anfängliche Hohlraum erleichtert das Einfüllen und Mischen von Pulvern und Fluiden in den Biobehälter. Der Stutzen, die Vorderseite und die Rückseite schaffen eine dreidimensionale Form am oberen Ende des Biobehälters. Die Vorder- und die Rückseite schaffen ferner eine zweidimensionale Form am Boden des Biobehälters, um jegliches Totvolumen in dem Behälter beim Entleeren des Behälters zu reduzieren. Infolgedessen wird bei dem Biobehälter die nach dem Entleeren in dem Biobehälter verbleibende Menge an Fluid reduziert und der Biobehälter ist leicht zu füllen. Man kann sagen, dass der Biobehälter eine Mischung aus einer zweidimensionalen und dreidimensionalen Form darstellt.
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Eine Biobehälter-Baugruppe 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in 1 dargestellt. Die Biobehälter-Baugruppe 10 umfasst einen auf einem Ständer 14 gelagerten flexiblen Biobehälter 12 in einer kontrollierten Umgebung bzw. einem Isolator 16, wie zum Beispiel einem Laminarströmungsabzug. Der Ständer 14 trägt den Biobehälter 12 zum leichten Füllen in einer aufrechten Position. In der Figur ist der Biobehälter 12 teilweise mit einem Fluid 18 gefüllt.
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Bei einer Ausführungsform wird der Biobehälter 12 zum Überführen pharmazeutischer Fluide von einer Vorratsquelle zu einer Endanwendung wie zum Beispiel einem Bioreaktor verwendet. Bei der Ausführungsform von 1 wird das Fluid 18 zum Beispiel aus einer Vorratsquelle wie zum Beispiel einem starren Behälter oder einer starren Flasche 26 in den Biobehälter 12 gefüllt. Pharmazeutische Fluide wie zum Beispiel Zellkulturmedien, Arzneimittelkomponenten, Reinigungslösungen, Reagenzien, Puffer, Ergänzungsstoffe und Prozessfluide können zur leichteren Herstellung, für Transport und Lagerung vom Hersteller in einem starren Behälter wie zum der Flasche 26 geliefert werden. Es kann jedoch sein, dass die starre Flasche 26 oder eine sonstige Vorratsquelle nicht entlüftet und schwierig zu entleeren ist. Außerdem können aseptische Steckverbinder fehlen, wie sie zum Überführen des Fluids 18 zu der Endanwendung benötigt werden. Außerdem kann es sein, dass eine präzise Menge an Fluid für eine bestimmte Endanwendung abgemessen und/oder gemischt werden muss.
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Demzufolge wird ein Überführungsbehälter wie zum Beispiel der Biobehälter 12 zum Überführen des Fluids 18 von der Vorratsflasche 26 (oder einer anderen Quelle) und zum Vorbereiten des Fluids 18 für eine Endanwendung verwendet. Der Biobehälter 12 kann in die kontrollierte Umgebung 16 gestellt werden, damit das Füllen und/oder Mischen des Fluids 18 in einer aseptischen Umgebung stattfinden kann. Zum Beispiel umfasst die kontrollierte Umgebung 16 bei einer Ausführungsform einen Laminarströmungsabzug mit einer nach unten gerichteten sterilen Gasströmung, um zu verhindern, dass Verunreinigungen von außen in den Abzug eindringen. Bei einer Ausführungsform umfasst der Abzug einen Filter, wie zum Beispiel einen HEPA-Filter, der in dem Abzug eine sterile Umgebung bereitstellt. Sobald das Fluid 18 in den Biobehälter gefüllt ist, wird der Biobehälter in dem Laminarströmungsabzug verschlossen, um das Fluid 18 gegenüber der äußeren Umgebung zu versiegeln. Der Biobehälter kann dann aus dem Laminarströmungsabzug entnommen und seiner speziellen Endanwendung in einer nicht kontrollierten Umgebung zugeführt werden. Der Biobehälter 12 umfasst Schläuche, Steckverbinder oder sonstige Strömungsleitungen (kollektiv oder einzeln hierin als „Strömungswege“ oder „Fluidwege“ 28 bezeichnet), die eine aseptische Verbindung erlauben. Die Strömungswege 28 können aseptische Steckverbinder aufweisen oder eine aseptische Verbindung erlauben. Die Steckverbinder oder sonstigen Strömungswege 28 werden dann zum Verbinden des Biobehälters mit der Endanwendung verwendet. Der Biobehälter stellt einen aseptischen, geschlossenen Fluidweg für das Fluid 18 bereit, selbst wenn die äußere Umgebung nicht steril ist. Ein geschlossener Fluidweg ist einer, der keinen Kontakt mit der äußeren Umgebung hat. Der Biobehälter kann auch Stutzen zum Mischen durch Fluidrückführung aufweisen, wie sie nachstehend ausführlicher beschrieben werden.
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Mit Bezug auf 1 und 2 ist der Biobehälter 12 ein flexibler Behälter mit zwei biegsamen Seitenflächen – einer Vorderseite 20 und einer Rückseite 22. Die beiden Seitenflächen 20, 22 sind an ihren Umfängen aneinander befestigt und zwischen ihren Umfängen nicht befestigt, so dass ein Innenraum 24 entsteht, der ein Fluid wie zum Beispiel das Fluid 18 aufnimmt. Der Biobehälter 12 weist außerdem eine Einfüllöffnung bzw. einen Einfüllstutzen 30 am oberen Ende oder in der Nähe des oberen Endes des Biobehälters auf. Der Stutzen 30 kann als oberer Stutzen oder Einfüllstutzen bezeichnet werden. Der Stutzen 30 stellt einen Fluid-Zugang zu dem Innenraum 24 zwischen der Vorder- und der Rückseite 20, 22 bereit.
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Wie oben erwähnt, hat der Biobehälter 12 eine einzigartige Form, bei der sowohl zweidimensionale als auch dreidimensionale Merkmale gemischt sind. In 2 ist der Biobehälter 12 leer, also ungefüllt dargestellt. Die Vorder- und die Rückseite 20, 22 sind knapp unter dem oberen Stutzen 30 voneinander getrennt, so dass ein anfänglicher Hohlraum 32 entsteht. Der Hohlraum 32 wird durch die Geometrie des Stutzens 30 und seine Lage in Bezug auf die Vorder- und Rückseite 20, 22 gebildet. Der Stutzen 30 trennt die beiden Seitenflächen und verhindert, dass sie im Bereich des Hohlraums 32 zusammenkommen. Unterhalb des Hohlraums 32, im unteren Abschnitt 34 des Biobehälters, kommen die Vorder- und die Rückseite 20, 22 zusammen und berühren einander. Der Kontakt zwischen den beiden Seitenflächen wird durch die punktierte Linie in 2 angedeutet. Unterhalb der punktierten Linie kommen die Vorder- und die Rückseite 20, 22 miteinander in Kontakt und schließen den Innenraum 24, so dass dieser Abschnitt des Biobehälters zur Aufbewahrung flach auf der Seite liegen kann. Oberhalb der punktierten Linie trennen sich die Vorder- und die Rückseite 20, 22 und divergieren zu entgegengesetzten Seiten des Stutzens 30, wodurch der Hohlraum 32 gebildet wird.
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Der Biobehälter 12 geht von einer dreidimensionalen Form im Bereich des Hohlraums 32 in eine flache, zweidimensionale Form im unteren Abschnitt 34, unterhalb des Hohlraums, über. Diese gemischte Geometrie ist nützlich zum Aufbewahren, Füllen und Entleeren des Biobehälters 12. Während der Aufbewahrung ist der untere Abschnitt 34 des Biobehälters flach und nimmt so ein Minimum an Stauraum ein. Während des Füllens schafft der Hohlraum 32 einen offenen Raum für Fluid, Pulver oder andere durch den Stutzen 30 in den Biobehälter abzugebende Komponenten. Der Hohlraum 32 wird durch die Geometrie des Biobehälters gebildet und erfordert keine zusätzliche Manipulation durch den Benutzer, um die beiden Seitenflächen 20, 22 zur Bildung eines Hohlraums voneinander zu trennen. Die beiden Seitenflächen 20, 22 können schwer zu trennen sein, wenn sie während Transport oder Lagerung zusammengedrückt sind, und somit kann es für einen Benutzer schwierig sein, die beiden Seitenflächen zu trennen und den Biobehälter zu öffnen, um ihn mit Pulver oder Fluid zu füllen. Der Hohlraum 32 erleichtert diesen Prozess. Außerdem stellt der untere Abschnitt 34 des Biobehälters während des Entleerens ein minimales bzw. null Totvolumen bereit, weil der untere Abschnitt 34 im Wesentlichen flach gedrückt werden kann. Totvolumen ist das nicht entleerte Volumen in dem Biobehälter, wo Fluide wie zum Beispiel das Fluid 18 (1) nach dem Entleeren bleiben. Totvolumen führt zu verlorenem und vergeudetem Fluid, was die Kosten erhöht und die Messgenauigkeit verringert. Durch die zweidimensionale Form des unteren Abschnitts 34 des Biobehälters 12 kann der Biobehälter 12 flach gedrückt werden, um ihn vollständig zu entleeren, beispielsweise durch Schwerkraft oder durch die Verwendung einer Schlauchpumpe. Bei einer Ausführungsform stellt der Biobehälter 12 ein Totvolumen von weniger als 5 ml bereit, bei einer anderen Ausführungsform weniger als 3 ml und bei noch einer anderen Ausführungsform weniger als 1 ml.
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Der in 1 und 2 dargestellte Biobehälter 12 umfasst außerdem einen Ablaufstutzen 36 am Boden des Innenraums 24, entgegengesetzt zu dem oberen Stutzen 30. Der Ablaufstutzen 36 befindet sich am Boden des zweidimensionalen unteren Abschnitts 34, wo sich die Vorder- und die Rückseite 20, 22 treffen, um den Innenraum 24 zu verschließen. Bei einer Ausführungsform ist der Ablaufstutzen 36 ein zweidimensionaler Stutzen wie zum Beispiel ein Bootsstutzen oder Rohrstummel, die in die Naht des flexiblen Behälters eingeschweißt werden können.
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Bei einer Ausführungsform ist der Ablaufstutzen 36 ein Endstutzen, der sich an der Abschlussnaht der Vorder- und Rückseite 20, 22 befindet. Der Ablaufstutzen 36 ist an den beiden Seitenflächen 20, 22 an ihren freien Unterkanten befestigt. Dieser Endstutzen kann als linearer Stutzen oder zweidimensionaler Stutzen bezeichnet werden, da er durch die Kanten, an denen sich die Vorder- und die Rückseite 20, 22 treffen, definiert ist. Der zweidimensionale Stutzen 36 befindet sich an der unteren Naht des Biobehälters. Wenngleich dieser Stutzen als zweidimensionaler Stutzen bezeichnet wird, versteht es sich, dass der Stutzen nicht vollkommen flach ist und zwangsläufig eine gewisse Dicke in einer dritten Dimension einnimmt. Der Stutzen wird wegen seiner Position entlang der unteren Naht, am Rand der beiden Seitenflächen 20, 22, als zweidimensional bezeichnet, wobei er in einer Richtung entlang einer Linie, wo sich die beiden Seitenflächen 20, 22 treffen, ausgerichtet ist. Der Ablaufstutzen 36 nimmt jedoch eine Dicke zwischen den beiden Flächen 20, 22 ein, um die Entleerungsfunktionalität bereitzustellen. Demzufolge sind die beiden Seitenflächen 20, 22 ein kleines Stück durch diesen Ablaufstutzen 36 getrennt und somit kann ein geringes Totvolumen vorhanden sein. Dieses Totvolumen hängt im Allgemeinen von der Gesamtgröße des Biobehälters ab; es beträgt jedoch typischerweise weniger als 1,5 ml.
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Bei einer Ausführungsform ist der Einfüllstutzen 30 ein Flächenstutzen, da er sich innerhalb der Seitenflächen 20, 22 und nicht an einer Kante oder Naht befindet. Der Flächenstutzen kann als dreidimensionaler Stutzen bezeichnet werden.
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Bei einer Ausführungsform weist der Biobehälter eine Grenzfläche 40 zum Anschluss an eine Halterung, einen Ständer oder eine sonstige Tragstruktur wie zum Beispiel den Tragständer 14 auf. Bei einer Ausführungsform umfasst die Grenzfläche 40 zwei Ösen 41 an den oberen äußeren Ecken des Biobehälters 12. Jede Öse 41 weist eine durch die Vorder- und die Rückseite 20, 22 hindurch gebildete Öffnung 42 auf, um eine Öffnung durch den Biobehälter bereitzustellen. Der Fluidinnenraum 24 ist durch Nähte 44 gegenüber den Öffnungen 42 abgedichtet. Die Öffnungen 42 stehen mit einer Tragstruktur in Wechselwirkung, um den Biobehälter 12 in einer vertikalen, aufrechten Position zu halten, wie in 1 gezeigt. In 1 weist der Ständer 14 zwei hervorstehende Arme 46 auf, die von dem Ständer 14 nach außen ragen. Die Arme 46 verlaufen durch die Öffnungen 42, um den Biobehälter 12 an dem Ständer aufzuhängen. Bei einer Ausführungsform ist der Ständer 14 in Höhe und Breite verstellbar, so dass er zur Aufnahme von Biobehältern verschiedener Größe eingestellt werden kann. In 1 weist der Ständer 14 zum Beispiel einen Schenkel 48 auf, der sich von zwei Füßen 50 nach oben erstreckt. Die Arme 46 sind auf einer Querstange 52 gelagert, die an dem Schenkel 48 angebracht ist. Der Schenkel 48 weist Öffnungen 54 zur Aufnahme der Querstange 52 in verschiedenen Höhen über den Füßen 50 auf. Die Querstange 52 weist außerdem Öffnungen 56 zur Aufnahme der Arme 46 in verschiedenen Breiten im Abstand voneinander auf.
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Dank dieser Merkmale kann die Geometrie des Ständers 14 zum Tragen von Biobehältern unterschiedlicher Formen und Größen eingestellt werden.
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Der in 1 dargestellte Biobehälter 12 wird durch die Ösen 41 an dem Ständer 14 gehalten, um den Biobehälter 12 so in eine aufrechte Position anzuheben, dass der obere Stutzen 30 zugänglich ist. In dieser Position ist der Zugang zu dem oberen Stutzen 30 möglich, um Flüssigkeit und/oder Pulver in den in dem Isolator 16 befindlichen Biobehälter zu füllen.
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Bei einer Ausführungsform weist der obere Stutzen 30 eine Kappe 60 wie zum Beispiel eine Schraubkappe mit einem Gewinde auf, das in ein entsprechendes Gewinde in dem Stutzen 30 eingreift. Die Kappe 60 ist von dem Stutzen 30 abnehmbar, um den Stutzen zwecks Zugang zum Innenraum 24 zu öffnen, und die Kappe 60 kann zum Verschließen des Stutzens 30 wieder angebracht werden. Es können auch noch andere Befestigungsarten als ineinandergreifende Gewinde verwendet werden, um die Kappe 60 an dem Stutzen 30 zu befestigen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Biobehälter 12 Fluidwege 28 (wie zum Beispiel Schläuche, Steckverbinder, etc.) auf, die eine aseptische Verbindung zur aseptischen Überführung des Fluids aus dem Biobehälter heraus erlauben. Die Fluidwege 28 können am Ende eines Schlauches 62 vorgesehen sein, wie in 2 dargestellt, um den Fluidweg aus dem Biobehälter zu verlängern. Der Ablaufstutzen 36, der Schlauch 62 sowie die Fluidwege 28 stehen mit dem Innenraum 24 in Fluidverbindung. Das heißt, ein Fluidweg verbindet den Innenraum durch den unteren Stutzen 36 und den bzw. die Schläuche 62 mit den Steckverbindern 28. Durch diesen Fluidweg kann das in dem Biobehälter 12 vorhandene Fluid aus dem Biobehälter abgelassen und durch die Fluidwege 28 zu einer Endanwendung, wie zum Beispiel einem Bioreaktor oder sonstigen Laborgeräten, überführt werden, ohne der äußeren Umgebung ausgesetzt zu werden. Das Fluid kann als inkrementeller Tropfen aus dem Biobehälter bereitgestellt werden oder kann zu Beginn vollständig abgegeben werden. Die Fluidwege 28, die eine aseptische Verbindung erlauben, können allgemein übliche aseptische Steckverbinder oder Geräte sein, die zur Herstellung einer aseptischen Fluidverbindung schweißbare Schläuche benutzen. Die bei dem Biobehälter verwendeten Steckverbinder, Schläuche und Passstücke können auf spezielle Endwendungen zugeschnitten sein.
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Mit den aseptischen Steckverbindern ist der Biobehälter 12 ein geschlossenes System, was bedeutet, dass das Fluid 18 in dem Biobehälter 12 der äußeren Umgebung nicht ausgesetzt ist, selbst wenn sie durch den Ablaufstutzen und die aseptischen Steckverbinder abgelassen wird. Der Biobehälter kann in einer nicht kontrollierten Umgebung verwendet werden, ohne das Fluid 18 freizulegen. Bei einer Ausführungsform wird der Biobehälter entsorgt, nachdem das Fluid aus dem Biobehälter abgelassen wurde. Optional kann der Biobehälter wiederverwendet werden, um dasselbe Fluid zu überführen. Wenn ein neues Fluid oder ein neues Fluidgemisch überführt werden muss, wird ein neuer Biobehälter verwendet.
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In einem Ausführungsbeispiel ist der Biobehälter 12 aus einer polymeren Folie oder mehrlagigen Folie hergestellt, wie zum Beispiel einer speziell für die pharmazeutische Industrie entwickelten Folie, wie zum Beispiele einer Polyethylenfolienstruktur, bei der Ethylenvinylalkohol (EVOH) als Gasbarrierematerial verwendet wird. Die polymere Folie bildet die biegsame Vorder- und Rückseite des Biobehälters. Die polymere Folie ist biegsam und kann beispielsweise durch Gammastrahlung vorsterilisiert werden. Bei einer Ausführungsform sorgt die Folie des Biobehälters für Wärmebeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit und ein geringes Maß an Auslaugung, um eine robuste Folie für reine Fluidüberführungen bereitzustellen.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Biobehälters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in 3 dargestellt. Wie bei dem Buchstaben A dargestellt, weist eine Folie 64 eine Außenseite 65 und eine Innenseite 67 auf. Die Folie 64 ist zu einem sich verjüngenden Außenumfang 66 zugeschnitten. Der Außenumfang 66 verbreitert sich zur Mitte der Folie 64 hin und verschmälert sich zu den entgegengesetzten Enden hin. Die Folie 64 ist außerdem so zugeschnitten, dass in der Mitte der Folie 64 eine Öffnung 68 entsteht sowie vier Öffnungen 42 auf entgegengesetzten Seiten der Öffnung 68. Die mittige Öffnung 68 bildet den oberen Stutzen 30, und die vier Öffnungen 42 bilden die Grenzfläche 40, wie weiter unten beschrieben. Der oberhalb der Öffnung 68 liegende Abschnitt der Folie bildet die Rückseite 22, und der unterhalb der Öffnung 68 liegende Abschnitt der Folie bildet die Vorderseite 20 („oberhalb“ und „unterhalb“ beziehen sich dabei nur auf die Ausrichtung von 3).
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Wie bei dem Buchstaben B dargestellt, ist der obere Stutzen 30 bei der mittigen Öffnung 68 an der Folie 64 befestigt. Der obere Stutzen 30 kann eine passende Schraubkappe 60 aufweisen, wie oben beschrieben. Bei einer Ausführungsform ist der obere Stutzen 30 durch Schweißen an der Folie 64 befestigt.
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Bei dem Buchstaben C wird die Folie 64 längs der Falzlinie L gefaltet, so dass die Innenfläche 65 der Rückseite 22 und die Innenfläche der Vorderseite 20 zueinander gebracht werden. Die Falzlinie L verläuft zwischen den Paaren von Öffnungen 42 auf jeder Seite des Einfüllstutzens 30. Die Falzlinie L schneidet den oberen Stutzen 30. Bei einer Ausführungsform halbiert die Falzlinie L die mittige Öffnung 68 in der Folie 64.
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Wie bei dem Buchstaben D dargestellt, wird die Folie 64 um die Falzlinie L gefaltet, um die Rückseite 22 und die Vorderseite 20 zusammenzubringen, wobei die Innenflächen 67 einander gegenüberliegen. Die beiden Seitenflächen 20, 22 stehen im unteren Abschnitt 34 miteinander in Kontakt. Oberhalb des unteren Abschnitts 34 divergieren die beiden Seitenflächen 20, 22 auseinander zu entgegengesetzten Seiten des oberen Stutzens 30, so dass der Hohlraum 32 entsteht.
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Wie bei dem Buchstaben D dargestellt, fluchten die Paare von Öffnungen 42 auf jeder Seite des Stutzens 30 miteinander, wenn die Folie 64 um die Falzlinie L gefaltet wird, so dass eine Öffnung durch die beiden Seitenflächen 20, 22 hindurch bereitgestellt wird. Die beiden Seitenflächen 20, 22 werden ausgerichtet und dann entlang ihres Umfangs 66 miteinander verschweißt, um eine Umfangsnaht 70 auf jeder Seite der Seitenflächen 20, 22 zu bilden. Bei einer Ausführungsform wird die Naht 70 durch Schweißen gebildet, beispielsweise durch Warmschweißen, so dass lineare Schweißnähte 70 entstehen. Bei einer anderen Ausführungsform wird die Naht 70 durch Versiegeln, z.B. Heißsiegeln, gebildet oder anderweitig zusammengeklebt, beispielsweise durch Aufbringen von Hitze und/oder Druck. Herkömmliche Versiegelungsgeräte, z.B. mit Wärmeimpulsen oder konstanter Hitze arbeitende Versiegelungsgeräte, können für das Schweißverfahren verwendet werden.
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Wie bei dem Buchstaben E dargestellt, werden zusätzliche Nähte 44 gebildet, wobei die Vorder- und die Rückseite 20, 22 miteinander versiegelt werden, um die Öffnungen 42 von dem Innenraum 24 abzuteilen. Die Nähte 44 versiegeln den Innenraum 24 und begrenzen die Ösen 41, die an den oben beschriebenen Tragständer anschließen. Bei dem Buchstaben F ist das untere Ende des Biobehälters mit einem Ablaufstutzen 36 wie zum Beispiel einem Bootsstutzen versiegelt. Ein Bootsstutzen ist als eine Option dargestellt, doch können auch andere Arten von Ablaufstutzen vorgesehen sein, z.B. Rohrstummelstutzen. Alternativ kann das untere Ende des Biobehälters versiegelt werden, indem die Vorder- und die Rückseite, ohne Stutzen, miteinander versiegelt werden, wie nachfolgend anhand von 8 dargestellt.
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Wie in 3 dargestellt, umfasst bei einer Ausführungsform ein Verfahren zur Herstellung eines Biobehälters die Bildung der Vorder- und der Rückseite aus demselben Stück Folie 64 und nicht aus zwei verschiedenen oder getrennten Folienstücken. Die Vorder- und die Rückseite werden durch Umfalten eines einzigen integralen Stücks Folie geschaffen, und die Vorder- und die Rückseite sind dann durch die Falzlinie L einstückig miteinander verbunden. Die Unterteilung zwischen der Vorder- und der Rückseite wird durch die integrale Falzlinie L geschaffen, und nicht durch eine Naht, die zwei getrennte Stücke verbindet. Bei einer anderen Ausführungsform können zwei getrennte Folienstücke für die Vorder- und die Rückseite bereitgestellt werden und miteinander verschweißt werden, um die Form des Biobehälters 12 zu schaffen.
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Bei einer Ausführungsform wird die Biobehälter-Baugruppe 10 vor Auslieferung an den Endverbraucher sterilisiert. Die Biobehälter-Baugruppe kann durch Gammastrahlung sterilisiert werden.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Biobehälters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in dem Flussdiagramm von 4 dargestellt. Bei dem Verfahren wird ein Umfang einer biegsamen Folie (101) definiert, wie zum Beispiel der in 3 dargestellte Umfang 66 der Folie 64. Bei dem Verfahren wird außerdem eine Öffnung in der biegsamen Folie (102) gebildet, wie zum Beispiel die in 3 dargestellte Öffnung 68. Bei dem Verfahren wird außerdem die biegsame Folie um eine Falzlinie gefaltet, welche die Öffnung (103) schneidet. Ein Beispiel ist in 3 dargestellt, wo die Folie 64 um die Falzlinie L gefaltet wird, welche die mittige Öffnung 68 schneidet, wo der obere Stutzen 30 befestigt ist. Die gefaltete Folie weist einen vorderen Abschnitt und einen hinteren Abschnitt auf, die einander gegenüberliegen und um die Falzlinie L zueinander gefaltet sind. Mit Bezug auf 4 wiederum werden bei dem Verfahren die gefalteten Abschnitte aneinander befestigt (104), beispielsweise durch Schweißen. Bei dem Verfahren wird außerdem die Öffnung (105) abnehmbar verschlossen, beispielsweise durch Bereitstellen eines Stutzens mit einer Schraubkappe. Optional können auch andere Stutzen, Passstücke, Schläuche oder Steckverbinder vorgesehen sein, wie zum Beispiel ein Ablaufstutzen und/oder ein oder mehrere Mischstutzen.
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Gemäß Ausführungsformen der Erfindung kann ein flexibler Biobehälter zum Mischen pharmazeutischer Fluide verwendet werden, zum Beispiel zum Fluid/Fluid-Mischen, Pulver/Fluid-Mischen (oder Rehydratation) und/oder zur Fluidrückführung. Eine Biobehälter-Baugruppe 112 gemäß einer Ausführungsform ist in 5 dargestellt. Die Biobehälter-Baugruppe 112 umfasst einen Einfüllstutzen 130 am oberen Ende oder in der Nähe des oberen Endes der Biobehälter-Baugruppe 112 und einen Ablaufstutzen 136 am Boden oder in der Nähe des Bodens der Biobehälter-Baugruppe 112. Der Einfüllstutzen 130 kann zum Füllen der Biobehälter-Baugruppe 112 mit einer Anfangskomponente wie zum Beispiel einem Fluid oder einem Pulver verwendet werden. Diese Komponente kann in den anfänglichen Hohlraum in dem Biobehälter durch den Einfüllstutzen 130 eingefüllt werden. Während des Pulvermischens oder der Rehydratation kann sowohl ein Pulver als auch ein Fluid in die Biobehälter-Baugruppe 112 eingefüllt werden. Das Pulver kann zum Beispiel ein entwässertes Medium sein.
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Nach dem Füllen des Biobehälters kann es erwünscht sein, das Fluid zirkulieren zu lassen, um das Mischen zu fördern. Zum Beispiel ist eine Zirkulationsströmungsschleife 172 für ein Fluid 118 in 5 schematisch dargestellt. Um diese Zirkulation aufzunehmen, weist der Biobehälter 112 einen zweiten oberen Stutzen 131 auf, der als Misch- oder Rückführungsstutzen bezeichnet werden kann. Der Schlauch 162 ist mit dem Ablaufstutzen 126 und dem Mischstutzen 131 verbunden, um die Fluidströmungsschleife 172 zu bilden. Eine Schlauchpumpe 174 ist in der Strömungsschleife 172 vorgesehen, um das Fluid 118 dazu zu zwingen, durch die Schleife zu zirkulieren. Die Strömungsschleife verläuft durch den Schlauch 162 und durch den Innenraum 124 in dem Biobehälter 112. Das Fluid 118 wird mittels der Pumpe 174 durch die Schlaufe 172 geführt, um eine ausreichende Durchmischung und/oder Durchlüftung des Fluids 118 zu erreichen. Zum Beispiel kann das Fluid mit einer Pulverkomponente gemischt werden, indem sowohl das Fluid als auch Pulver in den Innenraum 124 eingeleitet werden und die Komponenten dann durch die Strömungschleife 172 geführt werden. Die Flüssigkeit kann in beiden Richtungen (im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn in der Figur) durch die Strömungsschleife 172 geführt werden, je nachdem welche Komponenten gemischt werden. Wenn ein Pulver schwerer als Wasser (wie zum Beispiel ein Salz) gemischt wird, kann die Strömung gegen den Uhrzeigersinn (nach oben durch den Biobehälter) erfolgen. Wenn ein Pulver leichter als Wasser gemischt wird, kann die Strömung im Uhrzeigersinn (nach unten durch den Biobehälter) erfolgen.
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Wenn die Durchmischung erreicht ist, kann der Ablaufstutzen 136 geschlossen werden und der Schlauch 162 kann entfernt oder abgenommen werden. Optional kann ein anderer Schlauchsatz 163 vorgesehen werden, um das Fluid 118 aus dem Biobehälter 112 an das entsprechende Ziel zu entleeren. Wie zuvor sind Fluidwege vorgesehen, die eine aseptische Verbindung 128 erlauben, um sogar in einer nicht-sterilen Umgebung einen aseptischen Fluidweg bereitzustellen.
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In 5 ist der Mischstutzen 131 am Schnittpunkt der Vorder- und der Rückseite 120, 122 des Biobehälters 112 vorgesehen. Der Einfüllstutzen 130 befindet sich ebenfalls am Schnittpunkt der Vorder- und der Rückseite, wie zuvor. Bei dieser Ausführungsform ist der Einfüllstutzen 130 zur rechten Seite des Biobehälters hin (wie er in der Figur ausgerichtet ist), auf eine der Seitennähte 170 zu, versetzt, um den Mischstutzen 131 aufzunehmen. Weitere Formen und Ausführungen des Biobehälters sowie der Mischstutzen und Schläuche sind möglich. Ein Biobehälter 212 gemäß einer Ausführungsform ist zum Beispiel in 6 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform befindet sich der Mischstutzen 231 auf der Vorderseite 220 des Biobehälters und nicht am Schnittpunkt der Vorder- und der Rückseite. Weitere Schläuche und Steckverbinder gehen von dem Ablaufstutzen 236 aus. Wie zuvor befindet sich der Einfüllstutzen 230 am oberen Ende des Biobehälters zwischen der Vorder- und der Rückseite 220, 222. Diese Komponenten sind nur als Beispiele dargestellt, und es sind viele andere Kombinationen und Ausführungen möglich.
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Ein Biobehälter 312 gemäß einer weiteren Ausführungsform ist in 7 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform hat der Biobehälter 312 eine verlängerte Form, um ein größeres Volumen in dem Innenraum 324 bereitzustellen. Der Biobehälter 312 weist einen Einfüllstutzen 330 und einen Ablaufstutzen 336 auf, wie zu vor, sowie einen Satz Schläuche oder Steckverbinder, wie sie für den speziellen Fluidprozess notwendig sind. Außerdem kann der Biobehälter 312 auf die Grenzfläche 40 (2) verzichten, die dazu dient, den Biobehälter an einem Ständer zu tragen. Bei der Ausführungsform von 7 kann der Biobehälter 312 einfach vom Benutzer angehoben werden oder kann von anderen Arten von Tragständern oder Regalböden getragen werden. Aufgrund des größeren Innenvolumens des Biobehälters 312 können die Nähte 370 an den Seiten des Biobehälters 312 vergrößert sein (verglichen mit Dichtungen an kleineren Biobehältern) oder verstärkt sein. Bei einer Ausführungsform sind die Nähte 370 durch Verbundschweißen gebildet. Bei einer Ausführungsform weist der Biobehälter 312 einen Innenraum 324 mit einem Volumen von etwa 20 Litern auf. Zum Vergleich stellt der Biobehälter 12 von 1, bei einer Ausführungsform, einen Innenraum mit einem Volumen zwischen etwa 500 ml und 6 Litern bereit. Bei anderen Ausführungsformen sind Biobehälter in verschiedenen Größen im Bereich von 500 ml bis 20 Liter vorgesehen.
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Ein Biobehälter 412 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in 8 in Verbindung mit einem äußeren Schutzbehälter 480 und einer Aufhängung 482 dargestellt. Der äußere Behälter dient zur Bereitstellung einer zusätzlichen Abschirmung und eines Auslaufschutzes für den Biobehälter 412, wenn der Biobehälter 412 zum Beispiel gefährliche Substanzen enthält, oder wenn der Biobehälter 412 transportiert wird. Die Aufhängung 482 weist Arme 484 auf, die durch Öffnungen 442 in dem Biobehälter verlaufen, um den Biobehälter an der Aufhängung aufzuhängen. Der Behälter 480 trägt die Aufhängung 482 dergestalt, dass der Biobehälter im Inneren des äußeren Behälters 480 aufgehängt ist.
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8 zeigt noch eine weitere Ausführung von Stutzen und Schläuchen für den Biobehälter. Bei der Ausführungsform von 8 weist der Biobehälter 412 drei Stutzen 486 am oberen Ende des Behälters und eine Naht 470 am Boden auf. Der Biobehälter weist bei dieser Ausführungsform keinen unteren Stutzen auf. Ein Tauchrohr 488 ist mit einem der Stutzen 486 verbunden, und das Rohr erstreckt sich durch den Innenraum 424 des Biobehälters nach unten zu der unteren Naht 470. Das Tauchrohr 488 kann verwendet werden, um den Inhalt des Biobehälters 412 durch den von einer Pumpe aufgebrachten Sog durch das Rohr 488 zu entleeren. Die anderen oberen Stutzen bieten eine Einfüll- und Entlüftungsfunktionalität. Der Boden des Biobehälters 412 ist versiegelt, beispielsweise durch Zusammenschweißen der Kanten der Vorder- und der Rückseite.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist ein flexibler Biobehälter eine zwei- und dreidimensionale Mischform auf. Der obere Abschnitt des Biobehälters weist eine dreidimensionale Form zum Einfüllen auf und der untere Abschnitt des Biobehälters weist eine zweidimensionale Form zum Entleeren auf. Der Biobehälter hat eine sich verjüngende bzw. Trichterform, die zwischen dem zweidimensionalen unteren Abschnitt abfällt, um sich zu dem dreidimensionalen oberen Abschnitt zu erstrecken.
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Um diese gemischte Form zu schaffen, ist der Biobehälter bei einer Ausführungsform um den Einfüllstutzen herum gefaltet. Der Einfüllstutzen befindet sich am Schnittpunkt der Vorder- und der Rückseite des Biobehälters. Die Vorder- und die Rückseite sind um die Falzlinie L herum symmetrisch (3) und der Einfüllstutzen liegt auf der Falzlinie. Der Einfüllstutzen kann entlang dieser Falzlinie näher zu einer Seite des Biobehälters als zu der anderen versetzt sein (siehe zum Beispiel 5), oder er kann auf der Falzlinie zentriert sein (siehe zum Beispiel 2). Bei einer Ausführungsform ist der Einfüllstutzen (30, 130, etc.) zwischen den oberen Kanten 70a, 70b der beiden Seitennähte positioniert (siehe 2). Das heißt, anstatt entlang einer der Seitenflächen 20, 22 zwischen den Längsseiten der Nähte 70 positioniert zu sein, befindet sich der Einfüllstutzen am oberen Ende des Biobehälters, zwischen den oberen Kanten 70a, 70b der Nähte 70.
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Eine Biobehälter-Baugruppe 510 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in 9 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform wird die Biobehälter-Baugruppe 510 zum Abscheiden von Partikeln aus einem Fluid benutzt. Bei verschiedenen Anwendungen kann es notwendig sein, Partikel aus einer Fluid-Lösung oder -Suspension abzuscheiden, indem man die Partikel sich zum Boden des Biobehälters absetzen lässt. Die Biobehälter-Baugruppe 510 in 9 erleichtert dieses Verfahren, indem das partikelfreie Fluid aus dem Biobehälter abgezogen werden kann, nachdem sich die Partikel abgesetzt haben.
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Wie in 9 gezeigt, umfasst die Biobehälter-Baugruppe 510 einen Biobehälter 512, der aus einer Vorderseite 520 und einer Rückseite 522 gebildet ist, die an Nähten 570 zusammengefügt sind. Der Biobehälter 512 weist einen Einfüllstutzen 530 am oberen Ende des Biobehälters auf, so dass ein dreidimensionaler Einfüllraum geschaffen wird, wie oben beschrieben. Der Biobehälter 512 umfasst außerdem Grenzflächen 540 mit Öffnungen 542 zum Aufhängen des Biobehälters an einem Ständer wie zum Beispiel dem Ständer 14 (siehe 1). Wieder mit Bezug auf 9 umfasst der Biobehälter 512 außerdem einen Flächenstutzen 576 auf der Vorderseite 520 des Biobehälters, der mit dem Schlauch 562 verbunden ist. Der Schlauch 562 kann Steckverbinder oder Enden 528 aufweisen, die einen aseptischen Fluidweg von dem Biobehälter ermöglichen.
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Bei der dargestellten Ausführungsform umfasst die Biobehälter-Baugruppe 510 außerdem eine Klammer 578, die so dimensioniert ist, dass sie über den Biobehälter 512 passt und den Biobehälter zuklemmt, wobei die Vorderseite 520 und die Rückseite 522 in Kontakt miteinander zusammengepresst werden. Im Gebrauch wird die Klammer 578 an dem Biobehälter 512 befestigt, nachdem sich die Partikel zum Boden des Biobehälters abgesetzt haben. Die Klammer isoliert die abgesetzten Partikel von dem übrigen Fluid und behält die Trennung bei, bis ein Fluidrückgewinnungsprozess in Gang gesetzt wird. Das partikelfreie Fluid kann dann aus dem Biobehälter durch den Flächenstutzen 578 und den Schlauch 562 abgezogen werden.
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Bei einer Ausführungsform dient die Biobehälter-Baugruppe 510 zum Abscheiden von Zelltrümmern aus dem umgebenden Fluid, in der die Zellen suspendiert sind. Die Zellen setzen sich zum Boden des Biobehälters 512 ab und das Fluid wird dann durch den Flächenstutzen 576 herausgezogen. Bei anderen Ausführungsformen kann es erwünscht sein, die abgesetzten Partikel festzuhalten, die dann durch einen unteren Stutzen (in 9 nicht dargestellt) in dem Biobehälter 510 entfernt werden können. Zum Beispiel kann eine chemische Reaktion zwischen Fluiden ein gewünschtes Partikel schaffen, das sich zum Boden des Biobehälters 510 absetzt, um gesammelt zu werden.
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Der Biobehälter 512 hat eine sich verjüngende Form, so dass eine dreidimensionale Form am oberen Ende und eine zweidimensionale Form am unteren Ende entsteht, wie oben ausführlicher beschrieben. Die sich verjüngende Form des Biobehälters 512 erleichtert das Trennverfahren, wobei die Partikel effizient am Boden des Beutels gesammelt und von dem klaren Fluid oben getrennt werden. Es kann dann entweder das klare Fluid oder die Partikel selbst (oder beides) zur weiteren Verwendung gesammelt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ermöglicht der flexible Biobehälter die aseptische Überführung steriler, in Flaschen abgefüllter Fluide zu Laborgeräten in einer nichtsterilen Laborumgebung. Der flexible Biobehälter kann auch zum Abmessen und/oder Mischen pharmazeutischer Prozessfluide verwendet werden. Bei einer Ausführungsform wird ein Fluid aus einer Vorratsquelle in den Biobehälter gefüllt, in dem Biobehälter zu einer Endanwendung befördert und dann aus dem Biobehälter zur Verwendung abgegeben. Der Biobehälter kann für Prozessfluide in Zellkulturanwendungen, bei der Arzneimittelsynthese, Chromatographie und anderen Verfahren verwendet werden. Bei verschiedenen Ausführungsformen ermöglicht der Biobehälter außerdem das Mischen und/oder die Rückführung eines Fluids, beispielsweise zum Mischen von Pulver und Fluid-Komponenten. Der Biobehälter stellt einen aseptischen Fluidweg zur aseptischen Überführung eines Fluids in einer nicht-sterilen Umgebung bereit.
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Wenngleich die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben wurde, versteht es sich, dass sie nicht darauf beschränkt sein soll, da Änderungen und Modifikationen daran vorgenommen werden können, die im vollen Umfang dieser Erfindung liegen, wie sie nachfolgend beansprucht wird.