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Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für ein zum Bewegen einer medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung auf einem Untergrund ausgebildetes Bewegungsmittel, insbesondere ein Rad, umfassend wenigstens einen gegen das Bewegungsmittel bewegbar gelagerten Bremsstößel.
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Derartige Bremsvorrichtungen sind an und für sich bekannt und dienen dazu, eine Bremskraft auf ein zum Bewegen einer medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung auf einem Untergrund ausgebildetes, allgemein als Bewegungsmittel bezeichnetes Bauteil auszuüben. Hierfür umfassen derartige Bremsvorrichtungen einen oder mehrere Bremsstößel, welche zur Ausübung der Bremskraft gegen ein entsprechendes Bewegungsmittel bewegbar sind. Bei dem Bewegungsmittel handelt es sich typischerweise um ein eine medizinische Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung lagerndes Rad oder eine entsprechende Rolle.
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Gängige Bremsvorrichtungen sind häufig deshalb nicht zufriedenstellend, als diese einerseits vergleichsweise viel Bauraum beanspruchen und andererseits die über diese aufbringbare Bremskraft oftmals nicht ausreichend ist, um ein schnelles und sicheres Abbremsen bzw. Feststellen entsprechender medizinischer Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtungen zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine verbesserte Bremsvorrichtung für ein zum Bewegen einer medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung auf einem Untergrund ausgebildetes Bewegungsmittel anzugeben. Das Problem wird erfindungsgemäß durch eine Bremsvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, welche sich durch ein exzentrisch ausgebildetes oder exzentrisch gelagertes, um eine Drehachse drehbares Stellmittel, welches mit dem Bremsstößel derart bewegungsgekoppelt ist, dass bei Rotation des Stellmittels eine Bewegung des Bremsstößels gegen das Bewegungsmittel erfolgt, auszeichnet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Bremsvorrichtung für ein Bewegungsmittel einer medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung, wie z. B. einer Röntgeneinrichtung. Unter einem Bewegungsmittel ist allgemein ein Bauteil zu verstehen, welches der Bewegung der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung auf einem Untergrund dient. Typische Beispiele derartiger Bewegungsmittel sind Räder, Rollen, Ketten etc.
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Die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung umfasst wenigstens einen gegen das Bewegungsmittel unter Ausbildung einer auf das Bewegungsmittel wirkenden Kraft, d. h. insbesondere Brems- oder Feststellkraft, bewegbaren Bremsstößel. Der Bremsstößel ist allgemein von einer Nichtarbeitsstellung, in der dieser keine entsprechende Kraft auf das Bewegungsmittel ausübt, in eine Arbeitsstellung, in der dieser eine entsprechende Kraft auf das Bewegungsmittel ausübt, und umgekehrt, bewegbar.
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Die Bewegung des Bremsstößels gegen das Rad erfolgt durch eine Kopplung, d. h. insbesondere Bewegungs- bzw. Kraftkopplung, des Bremsstößels mit einem um eine Drehachse drehbar gelagerten Stellmittel. Das Stellmittel ist z. B. ein exzentrisch ausgebildetes Bauteil, d. h. ein Bauteil mit einer exzentrisch ausgebildeten, umlaufenden Fläche. Beispielsweise kann das Stellmittel also als ein ring- oder scheibenartiges Bauteil mit einer exzentrisch verlaufenden Umfangsfläche ausgebildet sein. Alternativ kann es sich bei dem Stellmittel um ein nicht exzentrisch ausgebildetes Bauteil handeln, welches exzentrisch bezüglich einer Drehachse gelagert ist. Das Stellmittel kann hier also ein allgemein rotationssymmetrisches, d. h. z. B. ringartiges, Bauteil sein, das bezüglich einer Drehachse exzentrisch gelagert ist. Das Bauteil ist bezüglich der Drehachse also derart gelagert, dass sein Mittelpunkt des nicht mit der Drehachse zusammenfällt.
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In allen Fällen ist das Stellmittel derart ausgebildet und/oder gelagert, dass eine Rotation des Stellmittels mittelbar oder unmittelbar eine Bewegung des Bremsstößels gegen das Bewegungsmittel herbeiführt. Mithin ist das Stellmittel mit dem Bremsstößel derart bewegungsgekoppelt, dass bei Rotation des Stellmittels eine Bewegung des Bremsstößels gegen das Bewegungsmittel erfolgt. Die Bewegungskopplung zwischen dem Stellmittel und dem Bremsstößel ist demnach derart, dass eine Drehbewegung bzw. Rotation des Stellmittels um eine Drehachse in eine lineare Bewegung bzw. Translation des Bremsstößels entlang einer Linearachse umgesetzt wird.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung liegen einerseits darin, dass dieses vergleichsweise klein aufbauend ist und somit, insbesondere aufgrund einer geringen Anzahl an Bauteilen, nur vergleichsweise wenig Bauraum in Anspruch nimmt. Andererseits ist der Bremswirkungsgrad und somit die auf das Bewegungsmittel aufbringbare Kraft, d. h. Brems- oder Feststellkraft, der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung durch die Verwendung eines exzentrisch ausgebildeten oder exzentrisch gelagerten Stellmittels vergleichsweise hoch. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn der Arbeitspunkt des Stellmittels, in welchem der Bremsstößel über das Stellmittel in seine Arbeitstellung bewegt ist, nahe des Totpunkts des Stellmittels, d. h. dem maximalen radialen Abstand zwischen der Drehachse und dem Außenumfang des Stellmittels, liegt. Hier ist eine Vervielfachung der eingesetzten Kraft möglich.
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Die mit der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung z. B. durch Betätigung mit einem Zugmittel wie einem Bremsseil aufbringbare Brems- oder Feststellkraft lässt sich rechnerisch mit folgender Formel ermitteln:
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Es gilt dabei: FB = Brems- oder Feststellkraft, FZ = aufgebrachte Zugkraft am Bremsseil, rB = Abrollradius Bremsseil, e = Exzentrizität des Stellmittels, α = Abweichung vom Totpunkt der Bewegung
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Wie erwähnt, kann das Stellmittel mit dem Bremsstößel unmittelbar bewegungsgekoppelt sein. Die Bewegungskopplung zwischen dem Stellmittel und dem Bremsstößel ist hier derart, dass bei Rotation des Stellmittels unmittelbar eine Bewegung des Bremsstößels gegen das Bewegungsmittel erfolgt. Das Stellmittel ist in dieser Ausführungsform demnach bei Rotation selbst gegen den Bremsstößel bewegbar. Das Stellmittel ist folglich derart an oder im Bereich des Bremsstößels angeordnet, dass eine Rotation des Stellmittels unmittelbar auf den Bremsstößel wirkt, so dass dieser unter Ausbildung der beschriebenen Kraft gegen das Bewegungsmittel und somit von seiner Nichtarbeitsstellung in seine Arbeitsstellung bewegt wird. Entsprechend sieht eine beispielhafte Anordnung des Stellmittels vor, dass dieses im Bereich eines freien, von dem Bewegungsmittel abgewandten Endes des Bremsstößels angeordnet ist.
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Alternativ dazu kann das Stellmittel mit dem Bremsstößel mittelbar über ein Stellglied bewegungsgekoppelt sein. Die Bewegungskopplung zwischen dem Stellmittel und dem Bremsstößel ist hier derart, dass bei Rotation des Stellmittels eine Bewegung des Bremsstößels gegen das Bewegungsmittel mittelbar über das Stellglied erfolgt. Das Stellglied ist also ein in die Bewegungskopplung zwischen dem Stellmittel und dem Bremsstößel geschaltetes Bauteil. Das Stellglied stellt eine physische Verbindung zwischen dem Stellmittel und dem Bremsstößel her. Bewegungen des Stellmittels werden hier nicht unmittelbar auf den Bremsstößel, sondern unmittelbar auf das Stellglied und von diesem weiter auf den Bremsstößel übertragen, so dass dieser unter Ausbildung der beschriebenen Kraft gegen das Bewegungsmittel und somit von seiner Nichtarbeitsstellung in seine Arbeitsstellung bewegt wird. Das Stellmittel kann in dieser Ausführungsform folglich räumlich getrennt von dem Bremsstößel angeordnet sein, was einen höheren konstruktiven Gestaltungsspielraum hinsichtlich der Anordnung des Stellmittels eröffnet.
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Bei dem Stellglied kann es sich z. B. um ein um einen Schwenkpunkt schwenkbar gelagertes Bauteil handeln. Das Stellglied kann z. B. ein nach Art einer um einen Schwenkpunkt schwenkbar gelagerten Wippe ausgebildetes bzw. konzipiertes Bauteil sein. Das Stellmittel ist in dieser Ausführungsform bei Rotation gegen einen ersten Abschnitt des Stellglieds bewegbar, wodurch das Stellglied um den Schwenkpunkt derart verschwenkt wird, dass ein zweiter Abschnitt des Stellglieds eine Bewegung des Bremsstößels gegen das Bewegungsmittel und somit von seiner Nichtarbeitsstellung in seine Arbeitsstellung herbeiführt. Durch das Stellglied kann die mit der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung erzeugbare, auf das Bewegungsmittel wirkende Kraft gesteigert werden, da das Stellglied nach Art eines Hebels eine Erhöhung der auf das Bewegungsmittel wirkenden Kraft ermöglicht.
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Das Stellmittel kann über ein mit diesem gekoppeltes Betätigungselement oder eine Betätigungseinrichtung manuell oder motorisch in eine Rotation versetzbar sein. Das Betätigungselement dient allgemein dazu, das Stellmittel in eine Rotation zu versetzen. Mithin ist die Bremsvorrichtung über eine Betätigung des Betätigungselements betätigbar, d. h. der Bremsstößel von seiner Nichtarbeitsstellung in seine Arbeitsstellung bewegbar.
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Das Betätigungselement bzw. die Betätigungseinrichtung kann z. B. als ein mit dem Stellmittel verbundenes Zugmittel, z. B. in Form eines Seilzugs, Bowdenzugs etc., ausgebildet sein. Das Stellmittel ist hier über das Betätigungselement manuell in eine Rotation versetzbar. Denkbar ist es auch, dass das Betätigungselement als motorischer, insbesondere elektromechanischer, hydraulischer oder pneumatischer, Antrieb ausgebildet ist. Der motorische Antrieb ist wiederum mittelbar oder unmittelbar mit dem Stellmittel bewegungsgekoppelt, so dass Bewegungen des motorischen Antriebs in Drehbewegungen des Stellmittels umsetzbar sind. Das Stellmittel ist hier über das Betätigungselement motorisch in eine Rotation versetzbar.
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In Weiterbildung der Erfindung kann wenigstens ein Rückstellmittel, insbesondere eine Feder, vorgesehen sein, welches eine Rückstellkraft auf den Bremsstößel ausübt, derart, dass dieser von dem Bewegungsmittel weg bewegt wird. Das Rückstellmittel ermöglicht bei Bedarf eine konzertierte Rückstellung des Bremsstößels von seiner gegen das Bewegungsmittel bewegten Arbeitsstellung, in der er eine Kraft auf das Bewegungsmittel ausübt, in eine von dem Bewegungsmittel weg bewegte Nichtarbeitsstellung, in der er keine Kraft auf das Bewegungsmittel ausübt. Das Rückstellmittel dient also in Fällen, in denen eine Bewegbarkeit der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung gegeben sein soll, der Lagerung des Bremsstößels in seiner Nichtarbeitsstellung bzw. der Bewegung des Bremsstößels von seiner Arbeitsstellung in seine Nichtarbeitsstellung und so der Aufhebung der auf das Bewegungsmittel wirkenden Kraft.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der Bremsstößel in einer Nichtarbeitsstellung derart gelagert sein, dass der Abstand zwischen einer bremsstößelseitigen Bremsfläche und dem Bewegungsmittel veränderbar ist. Derart ist es möglich, die auf das Bewegungsmittel in der Arbeitsstellung des Bremsstößels maximal wirkende Kraft zu einzustellen bzw. zu variieren. Je näher die Bremsfläche des Bremsstößels in dessen Nichtarbeitsstellung relativ zu dem Bewegungsmittel angeordnet ist, desto höher ist die maximal auf das Bewegungsmittel ausübbare Kraft. Der Bremsstößel kann beispielsweise über ein Außengewinde in ein Innengewinde einer Gewindelagerung eingeschraubt sein, so dass über eine Gewindeverstellung die relative Lage zwischen dem Bremsstößel in seiner Nichtarbeitsstellung und dem Bewegungsmittel veränderbar ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine medizinische Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung, welche wenigstens ein zum Bewegen dieser auf einem Untergrund ausgebildetes Bewegungsmittel umfasst. Bei dem Bewegungsmittel kann es sich beispielsweise um ein Rad, eine Rolle oder eine Kette handeln. Die erfindungsgemäße medizinische Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung, welche z. B. als Röntgeneinrichtung ausgebildet sein kann, umfasst eine wie vorstehend beschriebene Bremsvorrichtung.
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Mithin gelten sämtliche Ausführungen bezüglich der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung analog für die erfindungsgemäße medizinische Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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2 die Einzelheit aus 1 in einer vergrößerten Darstellung;
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3 eine geschnittene Ansicht der 2 entlang der Schnittlinie III-III; und
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4, 5 je eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Ausschnitts einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Von der beispielsweise als Röntgeneinrichtung ausgebildeten medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung ist nur ein Teil einer diese lagernden Karosserie 2 zu sehen. Die Karosserie 2 umfasst eine Lagerplatte 3, an welcher Drehlagerstellen 4, 5 zur Lagerung von Rollen 6 angebracht sind. Die Rollen 6 dienen der Bewegung der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 auf einem Untergrund. Die Rollen 6 können demnach als Bewegungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung aufgefasst werden.
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Die Rollen 6 können jeweils über der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 zugehörige Bremsvorrichtungen 7 festgestellt werden. Hierunter ist selbstverständlich auch zu verstehen, dass über die Bremsvorrichtungen 7 bei Bewegung der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 auf einem Untergrund eine Kraft bzw. Bremskraft auf die Rollen 6 ausgeübt werden kann, so dass die Bewegung der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 abgebremst werden kann.
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Aufbau und Funktionsprinzip der Bremsvorrichtung 7 wird anhand von 2, die die Einzelheit aus 1 in einer vergrößerten Darstellung zeigt, und 3, die eine geschnittene Ansicht der 2 entlang der Schnittlinie III-III zeigt, näher erläutert.
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Die Bremsvorrichtung 7 umfasst einen axial gegen den Außenumfang der Rolle 6 bewegbaren Bremsstößel 8. Der Bremsstößel 8 ist dabei von einer in 2, 3 gezeigten Nichtarbeitsstellung, in der dieser nicht gegen die Rolle 6 bewegt ist, in eine Arbeitsstellung, in der dieser gegen die Rolle 6 bewegt ist, bewegbar gelagert. In der Arbeitsstellung des Bremsstößels 8 wird über diesen respektive eine an dessen der Rolle 6 gegenüber liegenden Stirnseite ausgebildete Bremsfläche 9 eine Brems- oder Feststellkraft auf die Rolle 6 ausgeübt. Die Bewegbarkeit des Bremsstößels 8 ist durch den Pfeil 10 prinzipiell angedeutet.
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Der Bremsvorrichtung 7 ist ferner ein mit dem Bremsstößel 8 bewegungsgekoppeltes Stellmittel 11 zugehörig. Das Stellmittel 11 ist hier als exzentrisch bezüglich einer durch die Längsachse einer Lagerstange 12 gebildeten Drehachse angeordnetes Lager ausgebildet. Das Stellmittel 11 weist demnach eine rotationssymmetrische Grundform auf, ist jedoch auf der Lagerstange 12 exzentrisch angeordnet. Der Mittelpunkt des Stellmittels 11 fällt demnach nicht mit der durch die Lagerstange 12 gebildeten Drehachse zusammen. Das Stellmittel 11 ist drehfest auf der Lagerstange 12 angeordnet bzw. drehfest mit der Lagerstange 12 verbunden. Das Stellmittel 11 kann beispielsweise aus Kunststoff oder Metall gebildet sein.
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Die Lagerstange 12 kann selbstverständlich mit mehreren entsprechenden Stellmitteln 11 weiterer, der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 zugehöriger Bremsvorrichtungen 7 gekoppelt sein.
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Selbstverständlich ist es grundsätzlich auch möglich, dass das Stellmittel 11 selbst eine exzentrische Grundform aufweist, d. h. z. B. als ein Bauteil mit einer exzentrisch verlaufenden Umfangsfläche ausgebildet ist. Das Stellmittel 11 kann demnach z. B. die Gestalt eines exzentrisch ausgebildeten Nockens oder dergleichen aufweisen.
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Bei der in den 1–3 gezeigten Ausführungsform ist das Stellmittel 11 mittelbar mit dem Bremsstößel 8 bewegungsgekoppelt bzw. verbunden. Zwischen dem Stellmittel 11 und dem Bremsstößel 8 befindet sich ein Stellglied 13 in Form eines hebel- oder wippenartigen Bauteils. Das Stellglied 13 ist um einen eine Schwenkachse bildenden Schwenkpunkt 14 schwenkbar gelagert.
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Eine Rotation der Lagerstange 12 um ihre Längsachse bewirkt eine Rotation des Stellmittels 11. Das Stellmittel 11 wird sonach derart gegen das Stellglied 13 bewegt, dass dieses um den Schwenkpunkt 14 nach links verschwenkt wird (vgl. Pfeil 15). Ein dem Stellmittel 11 zugeordneter bzw. mit diesem gekoppelter linker, d. h. links des Schwenkpunkts 14 liegender Abschnitt des Stellglieds 13 erfährt eine Aufwärtsbewegung, wohingegen ein dem Bremsstößel 8 zugeordneter bzw. mit diesem gekoppelter rechter, d. h. rechts des Schwenkpunkts 14 liegender Abschnitt des Stellglieds 13 eine Abwärtsbewegung erfährt. Hierdurch wird eine axiale Bewegung des Bremsstößels 8 gegen die Rolle 6 bewirkt, d. h. der Bremsstößel 8 wird von seiner Nichtarbeitslage in seine Arbeitslage bewegt, so dass über diesen eine Brems- oder Feststellkraft auf die Rolle 6 ausgeübt wird. Mit anderen Worten ist das Stellmittel 11 bei Rotation gegen den linken Abschnitt des Stellglieds 13 bewegbar, wodurch das Stellglied 13 um den Schwenkpunkt 14 derart verschwenkt wird, dass der rechte Abschnitt des Stellglieds 13 eine Bewegung des Bremsstößels 8 gegen die Rolle 6 herbeiführt.
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Durch die Verwendung eines exzentrisch gelagerten Stellmittels 11 wie auch eines entsprechenden hebelartigen und somit eine Hebelwirkung ermöglichenden Stellglieds 13 ist durch Betätigung der Bremsvorrichtung 7 eine vergleichsweise große Kraft auf die Rolle 6 aufbringbar, so dass diese schnell und sicher abgebremst bzw. festgestellt werden kann. Die Bremsvorrichtung 7 ist zudem vergleichsweise kompakt aufgebaut und beansprucht im Vergleich zu konventionellen Bremsvorrichtungen nur wenig Bauraum.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Gezeigt ist hier der in 1 rechts der Bremsvorrichtung 7 befindliche Teil der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1. An der Lagerstange 12 ist ein Betätigungselement 16 angeordnet. Das Betätigungselement 16 ist drehfest mit der Lagerstange 12 verbunden. An dem Betätigungselement 16 ist ein Seilzug 17 befestigt. Durch Ausüben einer Zugkraft auf den Seilzug 17 ist eine Rotation des Betätigungselements 16 und der damit aufgrund der drehfesten Anordnung des Betätigungselements 16 auf der Lagerstange 12 bewegungsgekoppelten Lagerstange 12 um ihre Längsachse herbeiführbar. Die Rotation der Lagerstange 12 bewirkt, wie vorstehend beschrieben, über das Stellmittel 11 eine Ausübung einer auf die Rolle 6 wirkenden Brems- oder Feststellkraft. Der Seilzug 17 kann manuell betätigt werden. Alternativ ist es denkbar, die Lagerstange 12 über einen motorischen, das heißt insbesondere elektromechanischen, hydraulischen oder pneumatischen, Antrieb in eine Rotation um ihre Längsachse zu versetzen, was gleichermaßen dazu führt, dass eine Brems- oder Feststellkraft auf die Rolle 6 ausgeübt wird.
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung 1 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Gezeigt ist hier wiederum der in 1 rechts des Stellmittels 11 befindliche Abschnitt. An dem Betätigungselement 16 ist ein Rückstellmittel angeordnet beziehungsweise mit diesem gekoppelt. Das Rückstellmittel, welches z. B. in Form einer Zug- oder Wellfeder ausgebildet sein kann, dient dazu, eine Rückstellkraft auf den Bremsstößel 8 auszuüben, so dass dieser von der Rolle 6 wegbewegt wird. Mithin ist über das Rückstellmittel 18 eine Rückführung des Bremsstößels 8 von seiner Arbeitsstellung in seine Nichtarbeitsstellung möglich. Dies erfolgt selbstverständlich nur in den Fällen, in denen das Betätigungselement 16 nicht mehr derart betätigt ist, dass es den Bremsstößel 8 in seiner gegen die Rolle 6 bewegten Arbeitsstellung hält.
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Für alle Ausführungsformen gilt, dass der Bremsstößel 8 in seiner Nichtarbeitsstellung derart gelagert ist, dass seine axiale Position gegenüber der Rolle 6 veränderbar ist. Der Bremsstößel 8 kann demnach mit einem im Bereich seines von der Rolle 6 abgewandten freien Endes ausgebildeten Außengewindes in ein Innengewinde der in den 2, 3 gezeigten Sechskantmutter 19 einschraubbar sein. Mithin ist die relative Lage der dem Bremsstößel 8 zugehörigen Bremsfläche 9 relativ zu der Rolle 6 und somit die maximal auf die Rolle 6 ausübbare Brems- oder Feststellkraft einstellbar.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Untersuchungs- und/oder Behandlungseinrichtung
- 2
- Karosserie
- 3
- Lagerplatte
- 4
- Drehlagerstelle
- 5
- Drehlagerstelle
- 6
- Rolle
- 7
- Bremsvorrichtung
- 8
- Bremsstößel
- 9
- Bremsfläche
- 10
- Pfeil
- 11
- Stellmittel
- 12
- Lagerstange
- 13
- Stellglied
- 14
- Schwenkpunkt
- 15
- Pfeil
- 16
- Betätigungselement
- 17
- Seilzug
- 18
- Rückstellmittel
- 19
- Sechskantmutter