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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug zum Transport eines Ladungsträgers eines Logistiksystems. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Ladungsträger für ein Logistiksystem zur Übergabe des Ladungsträgers zu einem Fahrzeug und/oder zur Übernahme des Ladungsträgers von dem Fahrzeug. Zudem betrifft die Erfindung ein Transportsystem für einen Ladungsträger eines Logistiksystems.
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Fahrzeuge der vorstehend bezeichneten Art werden dazu eingesetzt, um Ladungsträger von einem Ort zu einem anderen Ort zu transportieren, und an den jeweiligen Zielorten an ein Logistiksystem zu übergeben. Die Logistiksysteme sind üblicherweise mit Lagern oder Kommissionierungseinheiten verbunden, in welchen die übergebenen Ladungsträger gelagert, entladen oder neu beladen werden. Auf diese Weise verarbeitete, beispielsweise neu beladene Ladungsträger werden sodann von den Logistiksystemen an Fahrzeuge übergeben, die der Ladungsträger wiederum an einen anderen Ort transportieren. Um eine reibungslosen Austausch zwischen Fahrzeug und Logistiksystem zu gewährleisten, sind der Ladungsträger, die Logistiksysteme und die Fahrzeuge bei bekannten Systemen, beispielsweise bei Logistiksystemen der hiesigen Anmelderin, aneinander angepasst.
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Während die Übergabe des Ladungsträgers an Fahrzeuge sowie die Übernahme des Ladungsträgers von den Fahrzeugen bei den bekannten Systemen schon zufriedenstellend funktioniert, besteht dennoch nach wie vor Verbesserungspotential hinsichtlich der Zuverlässigkeit im Betrieb, insbesondere bezüglich der Interaktion zwischen dem Fahrzeug und dem Ladungsträger. Ein zentraler Arbeitsschritt beim Übergeben eines Ladungsträgers an ein Fahrzeug ist es, den Ladungsträger nach erfolgter Übergabe an dem Fahrzeug zu sichern, um einen störungsfreien Transport zu gewährleisten. Bei bekannten Systemen, beispielsweise wie beschrieben in
EP 1 808 387 A3 387, wird der Ladungsträger manuell von extern mittels einem oder mehrerer Sperrschieber verriegelt, die an dem Ladungsträger ausgebildet sind und in entsprechende Vertiefungen oder Aufnahmen in dem Fahrzeug eingreifen. Während dieses System grundsätzlich bereits funktioniert, kann es in extremen Einzelfällen dazu kommen, dass die Vorbereitungen in der Ladefläche beim Einsatz des Fahrzeuges zu anderen Zwecken als dem Transport der speziell angepassten Ladungsträger stören. Zudem bedingt der manuelle Arbeitsaufwand zum Ent- und Verriegeln des Ladungsträgers an den Fahrzeugen einen gewissen Zeitaufwand. In Verbindung mit vollautomatischen Be- und Entladesystemen besteht darüber hinaus das Problem, dass der Ladungsträger rechtzeitig vor dem Andocken an das Be- und Entladesystem entriegelt werden muss, da der freie Zugang zum Heck des Fahrzeugs und damit zur Ladefläche durch das Be- und Entladesystem behindert wird.
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Aus der
US 6 655 897 B1 ist ein portables Gerät zum Transportieren von Geflügel in einem Transportabteil eines Fahrzeuges bekannt, wobei zur Sicherung des portablen Gerätes im Transportabteil ein Sperrsystem vorgesehen ist. Das Sperrsystem weist dazu Klemmbacken auf, die über ein von Hand betätigbares Hebelgestänge mit den Seitenwänden des Gerätes in Anlage bringbar sind.
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US 6 149 370 A zeigt ein Verriegelungs- und Freigabesystem zur Verwendung in einem Fahrzeug, das zum Transport von Warenwagen verwendet wird, wobei das Verriegelungs- und Freigabesystem zwei Führungsschienen für die zu beiden Seiten der Führungsschienen in Längsrichtung des Fahrzeuges geführten Warenwagen aufweist. Im Bereich der Führungsschienen sind Verriegelungselemente für die Warenwagen vorgesehen, welche mittels eines beweglichen, über einen Aktuator angesteuerten Schieber in ihre Sperrstellung oder ihre Freigabestellung bewegt werden.
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Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug, einen Ladungsträger sowie Systeme mit selbigen anzugeben, welche einen noch effizienteren Betrieb ermöglichen.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einem Fahrzeug der eingangs bezeichneten Art mit einer Ladefläche zur Aufnahme des Ladungsträgers, wobei der Ladungsträger Außenabmaße aufweist, die der Ladefläche des Fahrzeugs angepasst sind, mit einer Verriegelungseinrichtung zum Sichern der auf der Ladefläche in einer horizontalen Ebene bewegbaren Ladungsträger auf der Ladefläche, wobei die Verriegelungseinrichtung mit einer an des Ladungsträgers ausgebildeten Verriegelungsaufnahme wahlweise in eine Sperrposition oder in eine Freigabeposition bringbar ist, oder ein oder mehrere Verriegelungselemente aufweist, die dazu eingerichtet sind, selbsttätig in die Sperrposition zum Fixieren des Ladungsträgers einzunehmen, wenn der Ladungsträger an das Fahrzeug übergeben worden ist, wobei das Verriegelungselement um eine vertikal ausgerichtete Drehachse beweglich aufgenommen ist.
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Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass eine deutliche Effizienzsteigerung dadurch erreicht werden kann, dass der bislang manuelle erfolgende Arbeitsschritt des Verriegelns und Entriegelns des Ladungsträgers zumindest teilautomatisiert wird. Dies erfolgt gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch, dass Verriegelungselemente vorgesehen sind, die selbsttätig in die Sperrposition gelangen und somit keinen manuellen Eingriff mehr erfordern. Somit ist das Fahrzeug nach dem Übergeben des Ladungsträgers an das Fahrzeug unmittelbar transportbereit. Im Rahmen der Erfindung wird unter einer erfolgten Übergabe verstanden, dass der Ladungsträger vollständig auf der Ladefläche des Fahrzeugs angeordnet ist und sich dort in der für den Transport bestimmten Endlage befindet. Ein weiterer Vorteil, der sich bei der vorliegenden Erfindung bemerkbar macht ist die Vereinfachung des Ladungsträger-Aufbaus selbst. Während bei den bekannten Systemen jeder Ladungsträger eine Verriegelungseinrichtung zum Zusammenwirken mit entsprechenden Aufnahmen des Fahrzeugs aufweisen musste, ist es gemäß der Erfindung nunmehr möglich, die - konstruktiv bedeutend einfacher gestaltete - Verriegelungsaufnahme auf Seiten des Ladungsträgers vorzusehen und jene Baugruppe mit beweglichen Teilen, nämlich die Verriegelungseinrichtung, auf Seiten des oder der Fahrzeuge auszubilden. Des Weiteren ist das Verriegelungselement um eine vertikal ausgerichtete Drehachse herum beweglich aufgenommen. Das Verriegelungselement ist somit in einer Ebene parallel zur horizontalen Ladefläche des Fahrzeuges bzw. der horizontalen Ladungsträgerebene verschwenkbar ausgebildet. Mit dem horizontal schwenkbaren Verriegelungselement ist auf (vertikal) platzsparende Weise ein Eingriff des Verriegelungselementes in eine Stirnseite des Ladungsträgers derart bewirkt, dass auch der Bereich oberhalb der Verriegelungsaufnahme an des Ladungsträgers als Aufnahmebereich für darauf zu positionierende Waren und Güter genutzt werden kann.
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Die Erfindung wird vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass das oder die Verriegelungselemente dazu angepasst sind, die Sperrposition einzunehmen, wenn die Verriegelungseinrichtung und die Verriegelungsaufnahme gegeneinander in Anlage gebracht sind. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die zum Transport vorgesehene Endlage des Ladungsträgers auf der Ladefläche erreicht ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist bzw. sind das oder die Verriegelungselemente derart beweglich an der Verriegelungseinrichtung angeordnet, dass sie während der Übergabe des Ladungsträgers an das Fahrzeug gegen eine erste Rückstellkraft ausgelenkt werden und bei erfolgter Übergabe mittels der Rückstellkraft in die Sperrposition gebracht werden. Vorzugsweise sind das oder die Verriegelungselemente so angeordnet, dass die Schwerkraft als Rückstellkraft einer Auslenkung der Verriegelungselemente entgegenwirkt. Gemäß einer besonders bevorzugten Alternative weise die Verriegelungseinrichtung Rückstellelemente auf, beispielsweise Federn, die der Auslenkung entgegenwirkend zum Aufbringen der Rückstellkraft eingerichtet und angeordnet sind. Die Federelemente sind optional in Richtung der Schwerkraft oder entgegen der Richtung der Schwerkraft (bei ausreichender Dimensionierung) wirkend ausgerichtet.
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Bevorzugt weist die Verriegelungseinrichtung oder das Fahrzeug einen Aktuator auf, der derart mit dem oder den Verriegelungselementen zusammenwirkt, dass diese bei Betätigung des Aktuators aus der Sperrposition in die Freigabeposition ausgelenkt werden, wodurch sich die Ladungsträger auf vorteilhafte Weise auf der Ladefläche des Fahrzeugs entriegeln lassen. Zudem besteht der Vorteil, dass das Fahrzeug, vorzugsweise dessen Ladefläche, auf vereinfachte Weise von einem vollautomatischen System be- und entladen werden kann, insbesondere wenn die Ladungsträger ferngesteuert entriegelt werden. Als Aktuator wird vorzugsweise ein pneumatisches, hydraulisches, elektromagnetisches oder rein mechanisches Kraftübertragungsmittel vorgesehen. Der Aktuator wird vorzugsweise per Knopfdruck, elektronischer Steuerschaltung und/oder Sensoren gestützt betätigt, was von Außerhalb des Fahrzeugs oder von Innerhalb des Fahrzeugs geschehen kann, bei entsprechender Bereitstellung von Signalleitungen zur Signal- und/oder Kraftübertragung.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Verriegelungseinrichtung einen Aktuator aufweist, der über ein Koppelglied mit dem Verriegelungselement verbunden ist. Das vorzugsweise als flexibles Stahlseil ausgebildete Koppelglied ermöglicht eine vorteilhafte Änderung der Kraftangriffsrichtung, was den Vorteil hat, dass der Aktuator mit einem Abschnitt des Verriegelungselementes gekoppelt werden kann, der mit der Wirkrichtung des Aktuators nicht auf einer Achse liegt. Zudem kann der gebildete Kraftangriffspunkt einen vorteilhaft langen Hebelarm zur vertikal ausgerichteten Drehachse des Verriegelungselementes haben. Dadurch lässt sich das Verriegelungselement mit deutlich verringerter Zugkraft aus der Sperrposition in die Freigabeposition bringen. Um die unterschiedlichen Kraftangriffsrichtungen für das Verriegelungselement und den Aktuator zu ermöglichen, wird das flexible bzw. biegsame Koppelglied vorzugsweise über eine Umlenkrolle geführt.
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Vorzugsweise ist der Aktuator ein in einer horizontalen Ebene, und vorzugsweise quer zur Längsrichtung der Ladefläche des Fahrzeuges wirkender, Arbeitszylinder, wodurch der Platzbedarf für die erfindungsgemäß ausgebildete Verriegelungseinrichtung auf ein Minimum reduziert ist. Der beispielsweise als Arbeitszylinder ausgebildete Aktuator, welcher beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch betrieben wird, hat seine bevorzugte Arbeits- und/oder Wirkrichtung quer bzw. senkrecht zur Bewegungsrichtung des Ladungsträgers auf der Ladefläche des Fahrzeuges. Bevorzugt wird als Arbeitszylinder ein Flachzylinder eingesetzt, womit sichergestellt ist, dass der Platzbedarf für die Verriegelungseinrichtung so gering wie möglich gehalten wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Verriegelungseinrichtung ein oder mehrere Sicherungselemente auf, welche derart beweglich an der Verriegelungseinrichtung angeordnet sind, dass sie während der Übergabe des Ladungsträgers an das Fahrzeug gegen eine zweite Rückstellkraft ausgelenkt werden. Dies geschieht mit anderen Worten, während der Ladungsträger in Richtung der zum Transport bestimmten Endlage auf die Ladefläche verbracht wird.
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Vorzugsweise sind das oder die Sicherungselemente dazu eingerichtet, dass der Aktuator betätigt bleibt solange diese ausgelenkt werden, und die Verriegelungselemente außerhalb der Sperrposition gehalten sind.
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Das oder die Sicherungselemente sind vorzugsweise dazu eingerichtet, solange diese von der gegenlaufende Stirnseite des Ladungsträgers ausgelenkt werden, die Betätigung des Verriegelungselementes durch den Aktuator sicherzustellen, dass dieser nicht vorzeitig aus seiner Freigabeposition in die Sperrposition durch die erste Rückstellkraft der am Verriegelungselement angreifenden Rückstellfeder zurückbewegt wird. Daraus ergibt sich die folgende, bevorzugte Betriebsweise der Verriegelungseinrichtung. Beim Überführen des Ladungsträgers in ihre Endlagenposition auf der Ladefläche des Fahrzeuges greift das Verriegelungselement in die Verriegelungsaufnahme an des Ladungsträgers und das oder die Sicherungselemente werden entgegen der zweiten Rückstellkraft durch die Stirnseite des Ladungsträgers verdrängt. Durch das Verdrängen nehmen die Sicherungselemente bereits eine sicherungsbereite Stellung ein. Wird nun das Verriegelungselement durch die Aktivierung des Aktuators zur Freigabe des Ladungsträgers aus der Sperrposition in die Freigabeposition bewegt, geht von den Sicherungselementen solange ein Sicherungssignal an den Aktuator aus, bis der Kontakt zwischen der Stirnseite des Ladungsträgers und den Sicherungselementen unterbrochen wird und die Sicherungselemente ihre vordere Endlagenstellung erreicht haben
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Die Sicherungselemente werden bevorzugt während des Entladens durch die zweite Rückstellkraft der sich auf der Ladefläche des Fahrzeuges bewegenden Ladungsträgers nachgeführt. Nachdem sich die Sicherungselemente in der Endlage befinden, wird die Ausgabe des Sicherungssignals an den Aktuator unterbrochen, so dass dessen Betätigung aufgehoben und das Verriegelungselement nicht mehr in seiner Freigabeposition gehalten wird. Dabei ist vorzugsweise zu gewährleisten, dass die Verriegelungsaufnahme des Ladungsträgers und die Verriegelungseinrichtung zueinander verschoben sind, dass die Verriegelungselemente bei ihrer Rückbewegung mittels des Rückstellers nicht mehr in Eingriff mit der Verriegelungsaufnahme gelangen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind das oder die Sicherungselemente als federunterstützter Rollenhebelschalter ausgebildet. Die Verwendung eines Rollenhebelschalters stellt eine mechanisch zuverlässige Möglichkeit dar, um das benötigte Sicherungssignal zu erzeugen, welches an den Aktuator im Betätigungszustand des Rollenhebelschalters übermittelt wird.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass dem oder den Verriegelungselementen ein oder mehrere den Schwenkweg in Richtung der Sperrposition und/oder der Freigabeposition begrenzende Endlagenschalter zugeordnet sind. Die Endlagenschalter sind vorzugsweise zum Erfassen bzw. Detektieren der Stellung des Verriegelungselementes in der Freigabe- und der Sperrposition eingerichtet, wodurch sich mit der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung eine vorteilhafte Überwachungsfunktion umsetzen lässt. Somit kann ein selbsttätiges Lösen des Ladungsträgers von der Verriegelungseinrichtung auf einfache und zugleich sichere Weise detektiert werden.
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Das Fahrzeug weist vorzugsweise einen Eingangs-/Ausgangs-Bereich auf, durch welchen hindurch der Ladungsträger dem Fahrzeug übergeben wird, oder von dem Fahrzeug übernommen wird. Die Verriegelungseinrichtung ist vorzugsweise an einem zu dem Eingangs-/Ausgangs-Bereich distalen Ende der Ladefläche angebracht. Hierdurch wird die Verriegelungseinrichtung aus dem Eingangs- bzw. Ausgangsbereich des Fahrzeugs entfernt, so dass das bzw. die notwendigerweise zum Verriegeln vorhandenen Strukturelemente nicht länger ein störender Einflussfaktor beim Ent- oder Beladen des Fahrzeugs mit einem anderen als dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ladungsträger sind. Zudem wird es Unbefugten erschwert, die Entriegelung des Ladungsträgers von dem Fahrzeug vorzunehmen, weil die Verriegelungseinrichtung und vorzugsweise auch die Betätigungsmittel für den Aktuator von der zum Eingangs-/Ausgangs-Bereich proximalen Seite des Fahrzeugs (üblicherweise dem Heck, welches schlecht einsehbar ist) in Richtung der Fahrzeugseite bzw. -front verlegt worden ist, welche besser einsehbar ist.
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Die Verriegelungseinrichtung ist vorzugsweise teilweise oder vollständig in die Ladefläche des Fahrzeugs eingelassen, so dass nur das oder die Verriegelungselemente über die Ladefläche hinaus vorstehen.
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Die vorliegende Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe zudem bei einem Ladungsträger der eingangs genannten Art, indem der Ladungsträger Außenabmaße aufweist, die der Ladefläche des Fahrzeugs angepasst sind, und an dem Ladungsträger mindestens eine Verriegelungsaufnahme zum Zusammenwirken mit einer Verrieglungseinrichtung eines Fahrzeugs gemäß einer der bevorzugten Ausführungsformen angeordnet ist, welche weiter oben beschrieben sind.
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Unter dem Anpassen der Außenabmaße des Ladungsträgers an die Ladefläche des Fahrzeuges ist vorliegend zu verstehen, dass der Ladungsträger äußere Abmessung aufweist, die im Wesentlichen nahezu den Innenabmessungen der Ladefläche des Fahrzeuges entsprechen. Dabei ist bevorzugt, um ein Verkanten des Ladungsträgers auf der Ladefläche des Fahrzeuges zu vermeiden, ein um der Ladungsträger umlaufender Spalt zu den die Ladefläche des Fahrzeuges seitlich begrenzenden Seitenwänden vorgesehen. Das Spaltmaß zwischen den Randkanten des Ladungsträgers und den Innenseiten der Seitenwände der Ladefläche beträgt weniger als 2 cm, vorzugsweise weniger als 1 cm, besonders bevorzugt etwa 0,5 cm. Vorzugsweise sind an zwei in Längsrichtung des Ladungsträgers gegenüberliegenden Enden bzw. Stirnseiten des Ladungsträgers jeweils eine oder mehrere Verriegelungsaufnahmen angeordnet.
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Die Verriegelungsaufnahme bzw. Verriegelungsaufnahmen weisen vorzugsweise eine oder mehrere Ausnehmungen zur wenigstens teilweisen bzw. abschnittsweisen Aufnahme eines jeweiligen Verriegelungselements in Sperrposition bei erfolgter Übergabe des Ladungsträgers an das Fahrzeug auf. Die eine oder mehreren Ausnehmungen bzw. Hinterschneidungen ist bzw. sind vorzugsweise korrespondierend zu den beispielsweise hakenartigen Vorsprüngen der Verriegelungselemente ausgebildet, um in Sperrposition der Verriegelungselemente einen Formschluss oder jedenfalls Hintergriff zu gewährleisten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die jeweilige Verriegelungsaufnahme und /oder das Verriegelungselement eine oder mehrere Ausrückflächen bzw. Auflaufschrägen zum Auslenken des oder der Verriegelungselemente gegen die erste Rückstellkraft während der Übergabe des Ladungsträgers an das Fahrzeug auf. Die Ausrückflächen bzw. Auflaufschrägen sind vorzugsweise zur Bewegungsrichtung des Ladungsträgers bzw. Verriegelungsaufnahme in Übergaberichtung hin schräg verlaufend ausgebildet, beispielsweise weisen diese eine Keilform auf. Aufgrund der in Bewegungsrichtung (welche der Einführrichtung entspricht) ausgebildeten schrägen Ausrückfläche bzw. Auflaufschräge gleitet das oder bzw. gleiten die Verriegelungselemente an den vorbestimmten Flächenbereichen der Verriegelungsaufnahmen ab und werden somit auf diese Weise gegen die erste Rückstellkraft ausgelenkt.
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Hinsichtlich weiterer Vorteile des erfindungsgemäßen Ladungsträgers wird auf die obigen Ausführungen zum erfindungsgemäßen Fahrzeug verwiesen.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe des Weiteren bei einem Transportsystem der eingangs bezeichneten Art, indem das Transportsystem ein Fahrzeug gemäß einer der weiter oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen, und einen Ladungsträger gemäß einer der weiter oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen aufweist. Hinsichtlich vorteilhafter Weiterbildungen des Transportsystems wird auf die weiter oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen des Fahrzeugs und des Ladungsträgers verwiesen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen
- 1 eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Ladungsträger in Übernahme-/Übergabeposition,
- 2 eine Teilansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Ladungsträger in Transportstellung, und
- 3 bis 5 Detailansichten einer Verriegelungseinrichtung für ein Fahrzeug und der damit zusammenwirkenden Verriegelungsaufnahme gemäß der Erfindung in verschiedenen Betriebsstellungen.
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1 zeigt ein Fahrzeug 1, welches eine Zugmaschine 3 und einen Anhänger 5 aufweist, wobei der Anhänger vorliegend als Sattelauflieger ausgebildet ist. Alternativ kann das Fahrzeug 1 einen Kastenaufbau aus festen Seitenwänden oder einem Planen-Verdeck aufweisen. Der Anhänger 5 kann gemäß einer alternativen Ausführungsform auch entsprechend anderer, typischer Anhängerformen ausgebildet sein. Der Anhänger 5 weist eine Ladefläche 7 auf, auf der sich ein Ladungsträger 9 befindet, der an das Fahrzeug 1 übergeben werden soll. Die gezeigte Position des Ladungsträgers 9 auf der Ladefläche 7 entspricht einer Übernahme-/Übergabeposition. Der Ladungsträger 9 wird über einen nicht näher dargestellten Eingangs-/Ausgangs-Bereich auf den Anhänger 5 des Fahrzeugs 1 übergeben bzw. von diesem entnommen. Der Eingangs-/AusgangsBereich ist der stirnseitig angeordneten Seitenwand 11 des Anhängers 5 gegenüberliegend angeordnet. Um den Aufbau der Ladefläche 7 zu verdeutlichen, ist die in Betrachtungsrichtung vordere Seitenwand des Anhängers 5 nicht dargestellt, wobei die Seitenwand sich entlang einer Längsseite des Anhängers 5 erstreckt. In einem zum Eingangs-/Ausgangs-Bereich distalen Abschnitt 13 des Anhängers 5 ist eine mit dem Ladungsträger 9 zusammenwirkende Verriegelungseinrichtung 15 angeordnet. Die Verriegelungseinrichtung 15 ist benachbart zur Seitenwand 11 auf der Ladefläche 7 angeordnet.
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In 2 ist das Fahrzeug 1 mit seiner Zugmaschine 3 und dem Anhänger 5 dargestellt, wobei der Ladungsträger 9 auf der Ladefläche 7 in ihrer Sperrstellung, also der für den Transport bestimmten Endposition, angeordnet ist. Dabei ist die Verriegelungseinrichtung 15 mit einer stirnseitig an dem Ladungsträger 9 angeordneten Verriegelungsaufnahme 17 in haltende Wirkverbindung gebracht, wodurch einer Bewegung des Ladungsträgers 9 auf der Ladefläche entgegengewirkt ist.
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3 zeigt eine Detailansicht einer Verriegelungseinrichtung 15 und der damit zusammenwirkenden Verriegelungsaufnahme 17 gemäß der Erfindung unmittelbar vor dem Zusammenwirken der Verriegelungseinrichtung und der Verriegelungsaufnahme. Die Verriegelungseinrichtung 15 weist ein Verriegelungselement 19 auf, das um eine vertikal zur Ladefläche 7 ausgerichteten Drehachse 21 schwenkbar aufgenommen ist. Das somit in einer Ebene parallel zur Ladefläche 7 schwenkbar angelenkte Verriegelungselement ist durch eine Relativbewegung der Verriegelungsaufnahme 17 zur Verriegelungseinrichtung 15 mit der Verriegelungsaufnahme in haltende Wirkverbindung bringbar. Zwischen dem Verriegelungselement 19 und der Verriegelungsaufnahme 17 besteht eine kraft- oder formschlüssige Verbindung. Die Verriegelungsaufnahme 17 weist einen Verdrängungskörper 23 mit einer schräg verlaufenden Ausrückfläche 25 für eine Auflaufschräge 27 des erfindungsgemäß angeordneten Verriegelungselementes 19 auf. Wird der Ladungsträger 9 weiter in Richtung der Verriegelungseinrichtung 15 verschoben, so gleiten, was nicht näher dargestellt ist, die Ausrückfläche 25 des Verdrängungskörpers 23 (4) der Verriegelungsaufnahme 17 und die Auflaufschräge 27 des Verriegelungselementes 19 aneinander ab. Dadurch wird das Verriegelungselement 19 entgegen einer durch einen Rücksteller 29 erzeugte erste Rückstellkraft rechtsdrehend verschwenkt.
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4 zeigt die Verriegelungsaufnahme mit dem Verriegelungselement in ihrer Sperrposition, wodurch eine sichere Kopplung des Ladungsträgers 9 auf der Ladefläche 7 des Anhängers 5 gewährleistet ist. Wie 4 verdeutlicht, wird das Verriegelungselement 19 mittels des Rückstellers 29, welcher beispielhaft als Feder bzw. Federelement ausgebildet ist, und dessen auf das Verriegelungselement 19 wirkenden (ersten) Rückstellkraft in der Sperrposition gehalten. Die Verriegelungseinrichtung 15 weist desweiteren einen Aktuator 31 auf, der über ein als flexibles Stahlseil ausgebildetes Koppelglied 33 mit dem Verriegelungselement 19 verbunden ist. Der Aktuator der beispielsweise als Flachzylinder ausgebildet ist, und pneumatisch oder hydraulisch betrieben wird, wirkt mit dem Verriegelungselement 19 derart zusammen, dass dieses bei Betätigung des Aktuators 31 aus der Sperrposition (4) in die Freigabeposition ( 5) ausgelenkt wird. Um einen optimalen Kraftangriffspunkt des Aktuators 31, der ein quer zur Längsrichtung der Ladefläche 7 des Fahrzeuges 1 wirkender Arbeitszylinder ist, am Verriegelungselement 19 zu erzielen, ist das flexible Koppelglied 33 über eine Umlenkrolle 34 geführt. Wie die 4 weiterhin zeigt, ist zwischen dem Vorsprung 41 des Verriegelungselementes 19 und dem Verdrängungskörper 23 im Bereich der Hinterschneidung 43 ein Spalt 45 von bevorzugt etwa 3 mm vorgesehen. Der Spalt verhindert einen Kraft- bzw. Reibschluss und somit ein Verklemmen des Verriegelungselementes am Verdrängungskörper.
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5 zeigt die Verriegelungseinrichtung 15 in der Freigabeposition bzw. -stellung, so dass der Ladungsträger 9 aus ihrer Transportstellung verfahren werden kann. Wie 5 weiter verdeutlicht, sind dem Verriegelungselement 19 zwei Endlagenschalter 35, 35' zugeordnet, welche den Schwenkweg des Verriegelungselementes in Richtung der Sperrposition und/oder der Freigabeposition begrenzen und gleichzeitig die jeweiligen Endlagenstellungen detektieren. Damit lässt sich eine Überwachungsfunktion der Stellung des Verriegelungselementes 19 umsetzen. Die Verriegelungseinrichtung 15 weist desweiteren ein Sicherungselement 37 auf, das durch die Stirnseite 39 des Ladungsträgers 9 bei Übergabe in die Transportstellung ausgelenkt wird. Das Sicherungselement 37 ist dazu eingerichtet, solange dieses von dem Ladungsträger ausgelenkt wird, dass der Aktuator 31 betätigt bleibt und das Verriegelungselement 19 außerhalb der Sperrposition (nämlich in der Freigabeposition) gehalten wird. Sobald der Ladungsträger 9 aus ihrer Transportstellung bewegt wird, und der Kontakt mit dem Sicherungselement 37 aufgehoben ist, ist die Betätigung des Aktuators aufgehoben und das Verriegelungselement 19 wird durch den Rücksteller 29 in Richtung der Sperrposition gezogen. Aufgrund dessen der Ladungsträger 9 nicht mehr in ihrer Transportstellung steht, kann der hakenförmige Vorsprung 41 des Verriegelungselementes 19 nicht mehr in die Hinterschneidung 43 der Verriegelungsaufnahme 17 eingreifen und somit der Ladungsträger über den nicht dargestellten Eingangs-/Ausgangsbereich aus dem Anhänger 3 (1) entladen werden.