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Stand der Technik
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Aus der
EP 2 205 408 B1 ist bereits ein Verfahren zu einer Herstellung einer Handgriffvorrichtung, die zumindest einen Handgriff umfasst, der zumindest eine personalisierte Außenkontur aufweist, bekannt. Hierbei umfasst der Handgriff zumindest eine Einstellvorrichtung, welche zwei Komponenten aufweist, die zu einer Mischung vorgesehen sind. Bei einer Erstbenutzung der Handgriffvorrichtung umgreift ein Nutzer den Handgriff und übt Druck auf diesen aus, wodurch eine Vermengung der Komponenten stattfindet, die hierdurch aushärten und eine personalisierte Außenkontur des Handgriffs ausbilden.
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Ferner ist aus der
US 5,353,474 B bereits ein Verfahren zu einer Herstellung einer Handgriffvorrichtung, die zumindest einen Handgriff umfasst, der zumindest eine personalisierte Außenkontur aufweist, bekannt. Hierbei wird ein nutzerspezifischer Handgriffgreifabdruck mittels eines verformbaren Rohlings erfasst, mittels dessen eine Negativform des Handgriffs mit der personalisierten Außenkontur hergestellt wird. Anschließend wird der Handgriff mithilfe der Negativform mittels eines Gießverfahrens hergestellt.
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Zudem ist aus der
US 5,588,651 B bereits eine Handgriffvorrichtung mit zumindest einem Handgriff bekannt, welcher zumindest eine personalisierte Außenkontur aufweist. Die Außenkontur ist hierbei an eine Handinnenfläche eines Nutzers der Handgriffvorrichtung angepasst.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zu einer Herstellung zumindest einer Handgriffvorrichtung, insbesondere einer Handwerkzeugmaschinenhandgriffvorrichtung, die zumindest einen Handgriff umfasst, der zumindest eine personalisierte Außenkontur aufweist.
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Es wird vorgeschlagen, dass zumindest in einem Verfahrensschritt ein additives Fertigungsverfahren Anwendung findet. In diesem Zusammenhang soll unter einem "Handgriff" ein Bereich und/oder ein Bauteil und/oder ein Element verstanden werden, der bzw. das zu einem Anlegen, insbesondere einem Umgreifen, durch eine Hand oder mehrere Hände eines Nutzers, zwecks einer Führung einer tragbaren Werkzeugmaschine mittels der Handgriffvorrichtung, vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Handgriff als Haupthandgriff ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Handgriff als Zusatzhandgriff ausgebildet ist, der zusätzlich zu einem Haupthandgriff an einer tragbaren Werkzeugmaschine anordenbar ist. Der Ausdruck „personalisierte Außenkontur“ soll hier insbesondere eine geometrische Ausgestaltung eines Elements und/oder einer Einheit, insbesondere einer Grifffläche des Handgriffs, definieren, die an eine nutzerspezifische Form einer Hand eines Nutzers, insbesondere an eine Kontur einer Handinnenfläche des Nutzers, die sich durch ein Umgreifen des Handgriffs infolge einer Anatomie der Hand ergibt, angepasst ist bzw. korrespondierend zu einer nutzerspezifischen Form einer Hand des Nutzers ausgebildet ist. Somit weist der Handgriff, insbesondere die Grifffläche des Handgriffs, eine an eine Kontur einer Handinnenfläche einer Hand eines Nutzers angepasste, personalisierte Außenkontur auf.
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Der Begriff „additives Fertigungsverfahren“ soll hier insbesondere ein Fertigungsverfahren definieren, mittels dessen Elemente und/oder Einheiten unmittelbar aus einem digitalen Modell heraus herstellbar sind, wobei die Elemente und/oder Einheiten aus einzelnen Materialschichten aufgebaut werden, die bei einer Herstellung der Elemente und/oder Einheiten stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Das additive Fertigungsverfahren kann hierbei eines der folgenden Verfahren sein: Stereolithographie (STL), Fused Deposition Modeling (FDM), Selektives Lasersintern (SLS), Strahlschmelzen (SLM), Pulververabeitendes 3D-Druckverfahren (3DP), Direktes 3D-Druckverfahren, Laminated Object Modeling/Laminated Layer Manfacturing (LOM/LLM), Selektives Maskensintern (SMS) und/oder Digital Light Processing (DLP) usw. Besonders bevorzugt findet im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung zumindest einer Handgriffvorrichtung ein Lasersinterverfahren Anwendung. Es ist jedoch auch denkbar, dass ein anderes, einem Fachmann als sinnvoll erscheinendes additives Fertigungsverfahren Anwendung findet. Additive Fertigungsverfahren ermöglichen die Produktion von Bauteilen ohne produktspezifische Investitionsmittel (z.B. Werkzeugformen) und ohne geometrische Einschränkungen. Somit kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft eine kostengünstige Herstellung von Handgriffen mit personalisierten Außenkonturen ermöglicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass in zumindest einem Verfahrensschritt ein nutzerspezifischer Handgriffgreifabdruck digital erfasst wird. Bevorzugt liegt der nutzerspezifische Handgriffgreifabdruck nach einer digitalen Erfassung als Drahtmodell, als Flächenmodell oder als Volumenmodell vor. Der Ausdruck „nutzerspezifischer Handgriffgreifabdruck“ soll hier insbesondere einen Abdruck einer Handinnenfläche einer Hand eines Nutzers definieren, der sich infolge eines Schließens der Hand bei einem Umgreifen eines verformbaren Gegenstands, insbesondere bei einem Umgreifen eines Handgriffrohlings aus leicht verformbarem Material, abzeichnet. Vorzugsweise bildet der nutzerspezifische Handgriffgreifabdruck somit eine Positivform eines Handgriffs mit personalisierter Außenkontur. Zu einer digitalen Erfassung des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks können mechanische Konturabtastvorrichtungen, wie beispielsweise Koordinatenmessvorrichtungen, oder elektronische Konturabtastvorrichtungen, wie beispielsweise Streifenprojektionsvorrichtungen, genutzt werden. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird in zumindest einem Verfahrensschritt der Handgriffgreifabdruck mittels eines 3D-Scanners digital erfasst. Besonders bevorzugt wird der 3D-Scanner von einem Streifenprojektionsscanner gebildet. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorteilhaft ein bearbeitbares digitales Modell, insbesondere ein bearbeitbares digitales 3D-Modell, eines nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks bzw. eines sich aus dem nutzerspezifischen Handgriffgreifabdruck ergebenden 3D-Handgriffmodells erstellt werden. Somit kann vorteilhaft beispielsweise eine durch eine Veränderung einer Handinnenfläche eines Nutzers infolge eines Muskelzuwachses, infolge einer Alterung und/oder infolge von Umwelteinflüssen erforderliche Nachbearbeitung des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks ermöglicht werden. Ferner kann vorteilhaft eine virtuelle Belastungssimulation einer Hand eines Nutzers während einer Nutzung des Handgriffs ermöglicht werden, die vorteilhaft eine Optimierung der personalisierten Außenkontur des Handgriffs ermöglicht.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass in zumindest einem Verfahrensschritt der digital erfasste Handgriffgreifabdruck optimiert wird. Hierbei werden bevorzugt Kanten des 3D-Modells des Handgriffgreifabdrucks geglättet. Zudem werden bevorzugt Dämpfungseigenschaften mittels einer Simulation an die personalisierte Außenkontur angepasst bzw. eine Anordnung von einem oder mehreren Dämpfungselement/en am Handgriff wird geändert bzw. optimiert. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann somit in Abhängigkeit von einem Wissensstand über Anatomie eine Optimierung eines Handgriffs mit personalisierter Außenkontur ermöglicht werden. Somit kann vorteilhaft ein hoher Bedienkomfort für einen Nutzer des Handgriffs ermöglicht werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass der Handgriff mittels des additiven Fertigungsverfahrens zumindest teilweise aus Kunststoff gefertigt wird. Insbesondere wird der Handgriff zu mehr als 30 % seines Gesamtvolumens, bevorzugt zu mehr als 60 % und besonders bevorzugt zu mehr als 90 % aus Kunststoff gefertigt. Somit kann vorteilhaft ein Handgriff mit einem geringen Gewicht geschaffen werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Handgriff mittels des additiven Fertigungsverfahrens zumindest teilweise aus Metall gefertigt wird. Insbesondere wird der Handgriff zu mehr als 30 % seines Gesamtvolumens, bevorzugt zu mehr als 60 % und besonders bevorzugt zu mehr als 90 % aus Metall gefertigt. Vorzugsweise wird der Handgriff teilweise aus Kunststoff und teilweise aus Metall gefertigt. Eine Fertigung des Handgriffs aus Keramik oder einer, wie auch immer gearteten Kombination aus Kunststoff, Metall und/oder Keramik ist ebenfalls denkbar. Mittels einer teilweisen Fertigung des Handgriffs aus Metall kann vorteilhaft ein stabiler Handgriff geschaffen werden, der robust gegenüber Umwelteinflüssen ist.
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Ferner geht die Erfindung aus von einer Handgriffvorrichtung, insbesondere von einer Handwerkzeugmaschinenhandgriffvorrichtung, die mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt ist. Die Handgriffvorrichtung umfasst somit besonders bevorzugt einen Handgriff, der eine personalisierte Außenkontur aufweist. Somit kann vorteilhaft ein hoher Bedienkomfort für einen Nutzer der Handgriffvorrichtung erreicht werden. Vorzugsweise kann somit vorteilhaft eine Belastung für einen Nutzer bei einer mehrstündigen Nutzung der Handgriffvorrichtung gering gehalten werden. Zudem kann vorteilhaft eine ergonomisch optimierte Haltung einer Hand des Nutzers bei einer Nutzung der Handgriffvorrichtung ermöglicht werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die Handgriffvorrichtung zumindest eine Bewegungslagereinheit umfasst, die zumindest zwei Handgriffschalenelemente des Handgriffs relativ zueinander beweglich lagert. Die Bewegungslagereinheit verbindet die zumindest zwei Handgriffschalenelemente bevorzugt schwenkbar relativ zueinander. Bevorzugt ist die Bewegungslagereinheit als Scharnier- und/oder Gelenkeinheit ausgebildet. Die Bewegungslagereinheit verbindet die zumindest zwei Handgriffschalenelemente des Handgriffs vorzugsweise schwenkbar relativ zueinander. Somit kann vorteilhaft eine einfache Austauschbarkeit der Handgriffvorrichtung bei einer Anordnung an einer tragbaren Werkzeugmaschine ermöglicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Handgriff, betrachtet in einem durch den Handgriff verlaufenden Querschnitt, einen Schichtaufbau aufweist. Vorzugsweise weist der Handgriff, betrachtet in einem in einer sich zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Haupterstreckungsachse des Handgriffs erstreckenden Ebene verlaufenden Querschnitt, einen Schichtaufbau auf. Hierbei soll unter einem „Schichtaufbau“ insbesondere ein Aufbau eines Elements und/oder einer Einheit mittels einer Aneinanderreihung von Materialschichten verstanden werden, die während einer Herstellung des Elements und/oder der Einheit stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann konstruktiv einfach ein Handgriff mit einer geometrisch komplexen Gestalt hergestellt werden. Zudem kann somit ein kostengünstiger Handgriff geschaffen werden, dessen Herstellung vorteilhaft unabhängig von einem Werkzeugformenbau zur Herstellung des Handgriffs ist.
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Ferner geht die Erfindung aus von einer tragbaren Werkzeugmaschine mit zumindest einer erfindungsgemäßen Handgriffvorrichtung. Unter einer „tragbaren Werkzeugmaschine“ soll hier insbesondere eine Werkzeugmaschine zu einer Bearbeitung von Werkstücken verstanden werden, die von einem Bediener transportmaschinenlos transportiert werden kann. Die tragbare Werkzeugmaschine weist insbesondere eine Masse auf, die kleiner ist als 40 kg, bevorzugt kleiner ist als 10 kg und besonders bevorzugt kleiner ist als 5 kg. Die tragbare Werkzeugmaschine kann hierbei als tragbare Bohrmaschine, als tragbarer Schrauber, als tragbarer Bohr- und/oder Meißelhammer, als tragbare Stichsäge, als tragbare Hobelmaschine, als tragbare Schleifmaschine, als tragbares Gartenarbeitsgerät usw. ausgebildet sein. Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann vorteilhaft eine bequeme Handhabung der tragbaren Werkzeugmaschine, insbesondere des Handgriffs, und somit ein ermüdungsarmes Arbeiten ermöglicht werden.
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Zudem geht die Erfindung aus von einer Herstellvorrichtung zu einer Herstellung einer erfindungsgemäßen Handgriffvorrichtung mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierdurch kann vorteilhaft eine einfache Integration des Verfahrens in bereits bestehende Produktionslinien ermöglicht werden.
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Des Weiteren geht die Erfindung aus von einer Handgriffgreifabdruckerfassungsvorrichtung mit zumindest einem Handgriffgreifabdruckerfassungselement zu einer Erfassung eines Handgriffgreifabdrucks eines Nutzers zu einer Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren. Das Handgriffgreifabdruckerfassungselement ist vorzugsweise aus einem verformbaren Werkstoff gebildet, um an einen Handgriffgreifabdruck eines Nutzers angepasst zu werden. Besonders bevorzugt umfasst ein Nutzer das Handgriffgreifabdruckerfassungselement und verformt das Handgriffgreifabdruckerfassungselement infolge einer Krafteinwirkung. Insbesondere wird das Handgriffgreifabdruckerfassungselement hierbei irreversibel infolge einer Krafteinwirkung verformt. Somit kann konstruktiv einfach eine Erfassung eines Handgriffgreifabdrucks eines Nutzers zu einer Generierung eines digitalen 3D-Modells des Handgriffs ermöglicht werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Handgriffvorrichtung, die erfindungsgemäße tragbare Werkzeugmaschine, die erfindungsgemäße Herstellvorrichtung und/oder die erfindungsgemäße Handgriffgreifabdruckerfassungsvorrichtung soll/sollen hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere können/kann das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Handgriffvorrichtung, die erfindungsgemäße tragbare Werkzeugmaschine und/oder die erfindungsgemäße Handgriffgreifabdruckerfassungsvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten sowie Verfahrensschritten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu einer Herstellung zumindest einer Handgriffvorrichtung in einer schematischen Darstellung,
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2 eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen tragbaren Werkzeugmaschine mit einer erfindungsgemäßen Handgriffvorrichtung in einer schematischen Darstellung und
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3 eine erfindungsgemäße Handgriffgreifabdruckerfassungsvorrichtung in einer schematischen Darstellung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu einer Herstellung zumindest einer Handgriffvorrichtung 10. Die Handgriffvorrichtung 10 ist hierbei als Handwerkzeugmaschinenhandgriffvorrichtung ausgebildet. Zu einer Ausführung des Verfahrens sind zumindest eine Handgriffgreifabdruckerfassungsvorrichtung 28, die zumindest ein Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 umfasst, und zumindest eine Herstellvorrichtung 26 (3) erforderlich. Das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 ist verformbar ausgebildet. Hierzu ist das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 aus einem Werkstoff gebildet, der sich infolge einer Krafteinwirkung verformt, wie beispielsweise Knete, Modelliermasse, Abdruckschaum usw. Hierbei ist es auch denkbar, dass das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 zwei Mischungskomponenten umfasst, die sich infolge einer Krafteinwirkung vermischen und anschließend aushärten. Weitere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen hinsichtlich eines Werkstoffs des Handgriffgreifabdruckerfassungselements 30 zu einer Erfassung eines Handgriffgreifabdrucks eines Nutzers sind ebenfalls denkbar. Ferner weist das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 in einem unverformten Zustand vor einer Krafteinwirkung eines Nutzers eine zylindrische oder tonnenförmige Ausgangsform auf.
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Ein Nutzer nimmt zu Beginn des Verfahrens zur Herstellung der Handgriffvorrichtung 10 das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 zu einer Erstellung eines nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks einer Hand des Nutzers in die Hand. Somit ist der erste Verfahrensschritt des Verfahrens zur Herstellung der Handgriffvorrichtung 10 ein Greifen des Handgriffgreifabdruckerfassungselements 30 durch einen Nutzer. Dieser Verfahrensschritt kann direkt vor Ort bei einem Produktionsunternehmen, bei einem Vertriebshändler, bei einem Nutzer zu Hause usw. erfolgen. Nach einem Greifen bzw. Umgreifen des Handgriffgreifabdruckerfassungselements 30 durch den Nutzer übt der Nutzer eine Kraft auf das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 aus. Hierbei wird die Krafteinwirkung von dem Nutzer auf das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 mittels eines Schließens der das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 umgreifenden Hand erreicht. Das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 verformt sich somit infolge der Krafteinwirkung des Nutzers. Hierbei wird eine Außenkontur 32 des Handgriffgreifabdruckerfassungselements 30 entsprechend einer Innenkontur einer Handinnenfläche der das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30 umgreifenden Hand des Nutzers verformt. Die Außenkontur 32 des Handgriffgreifabdruckerfassungselements 30 bildet somit einen nutzerspezifischen Handgriffgreifabdruck.
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Sobald die Außenkontur 32 des Handgriffgreifabdruckerfassungselements 30 an die Innenkontur der Handinnenfläche der Hand des Nutzers angepasst wurde, wird das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30, dessen Außenkontur 32 einen nutzerspezifischen Handgriffgreifabdruck bildet, der Herstellvorrichtung 26 zugeführt. Die Herstellvorrichtung 26 umfasst eine 3D-Scanneinheit 34 (1 und 3), die dazu vorgesehen ist, den nutzerspezifischen Handgriffgreifabdruck digital zu erfassen. Somit wird in zumindest einem Verfahrensschritt des Verfahrens ein nutzerspezifischer Handgriffgreifabdruck digital erfasst. Zu einer digitalen Erfassung des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks umfasst die 3D-Scanneinheit 34 zumindest einen Streifenprojektionsscanner (hier nicht näher dargestellt). Der Streifenprojektionsscanner weist eine, einem Fachmann bereits bekannte Ausgestaltung auf, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird. Es ist jedoch auch denkbar, dass die 3D-Scanneinheit 34 einen anderen, einem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Scanner zu einer Erfassung, insbesondere zu einer dreidimensionalen Erfassung, des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks umfasst. Zur digitalen Erfassung des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks wird das Handgriffgreifabdruckerfassungselement 30, dessen Außenkontur 32 einen nutzerspezifischen Handgriffgreifabdruck bildet, mittels des Streifenprojektionsscanners gescannt. Somit wird ein digitales Abbild des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks erstellt. Das digitale Abbild des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks wird in einer Speichereinheit 36 der Herstellvorrichtung 26 gespeichert (3). Hierbei werden digitale Daten/Datensätze des digital erfassten Handgriffgreifabdrucks auf ein Speicherelement der Speichereinheit 36 geschrieben.
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Nach einer digitalen Erfassung des nutzerspezifischen Handgriffgreifabdrucks wird der digital erfasste Handgriffgreifabdruck mittels eines Bearbeitungsprogramms an einer Recheneinheit 38 der Herstellvorrichtung 26 (3) bearbeitet. Hierbei wird der digital erfasste Handgriffgreifabdruck hinsichtlich einer Greifergonomie, einer Komfortfunktion usw. optimiert. Es werden beispielsweise scharfe Kanten geglättet, Dämpfungseigenschaften simuliert sowie angepasst usw. Zudem wird eine Ausgestaltung einer Griffoberfläche optimiert bzw. angepasst. Ein Nutzer kann hierbei aus einer Palette verschiedenster Griffoberflächen auswählen, wie beispielsweise einer genoppten Oberfläche zu einer komfortablen Griffigkeit, einer glatten Oberfläche, einer harten Oberfläche usw. Somit wird der digital erfasste Handgriffgreifabdruck in zumindest einem Verfahrensschritt des Verfahrens optimiert. Nachdem eine Optimierung des digital erfassten Handgriffgreifabdrucks erfolgt ist, werden veränderte Daten/Datensätze des digital erfassten Handgriffgreifabdrucks auf ein Speicherelement der Speichereinheit 36 geschrieben. Somit ist der optimierte, digital erfasste nutzerspezifische Handgriffgreifabdruck in einer Speichereinheit 36 der Herstellvorrichtung 26 gespeichert.
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Die in der Speichereinheit 36 hinterlegten Daten/Datensätze des digital erfassten Handgriffgreifabdrucks werden zu einer Herstellung der Handgriffvorrichtung 10 von einer Lasersintereinheit 40 der Herstellvorrichtung 26 (1 und 3) genutzt, um mittels eines additiven Fertigungsverfahrens einen Handgriff 12 der Handgriffvorrichtung 10 mit einer personalisierten Außenkontur 14 herzustellen. Somit findet zumindest in einem Verfahrensschritt des Verfahrens ein additives Fertigungsverfahren Anwendung. Hierbei wird der Handgriff 12 mittels eines additiven Fertigungsverfahrens durch die Lasersintereinheit 40 aus einem pulverförmigen Werkstoff auf eine, einem Fachmann bereits bekannte Art und Weise schichtweise hergestellt. Der pulverförmige Werkstoff kann aus Kunststoff, aus Metall und/oder aus Keramik bestehen. Hierbei ist es auch denkbar, dass der Handgriff 12 in Abhängigkeit von einem Einsatzgebiet und/oder in Abhängigkeit von Nutzerwünschen teilweise aus Kunststoff, teilweise aus Metall und/oder teilweise aus Keramik hergestellt wird. Somit wird der Handgriff 12 mittels des additiven Fertigungsverfahrens zumindest teilweise aus Kunststoff gefertigt. Ferner wird der Handgriff 12 mittels des additiven Fertigungsverfahrens zumindest teilweise aus Metall gefertigt. Eine Härte und/oder eine Farbe von Teilbereichen des Handgriffs 12 sind/ist hierbei individuell anpassbar. Infolge einer Fertigung des Handgriffs 12 mittels eines additiven Fertigungsverfahrens weist der Handgriff 12, betrachtet in einem durch den Handgriff 12 verlaufenden Querschnitt, einen Schichtaufbau 22 auf (2). Hierbei sind einzelne mittels des additiven Fertigungsverfahrens erzeugten Werkstoffschichten zur Bildung des Handgriffs 12 und/oder von Teilbereichen des Handgriffs 12 stoffschlüssig miteinander verbunden.
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Der Handgriff 12 kann hierbei als Gesamtteil gefertigt werden oder in Schalenbauweise. Bei einer Fertigung des Handgriffs 12 in Schalenbauweise werden mittels der Herstellvorrichtung 26 zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 gefertigt, die zu einer Bildung des Handgriffs 12 miteinander verbindbar sind. Zu einer Anordnung des Handgriffs 12 an einem Handgriffbereich einer tragbaren Werkzeugmaschine 24 weist die Handgriffvorrichtung 10 zumindest eine Bewegungslagereinheit 16 auf, die die zumindest zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 relativ zueinander beweglich lagert. Die Bewegungslagereinheit 16 bildet hierbei eine Scharnier- und/oder Gelenkeinheit, mittels deren die zumindest zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 relativ zueinander beweglich gelagert sind. Somit sind die zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 klappbar miteinander verbunden. Hierbei können die zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 direkt während eines Fertigungsvorgangs mittels der Bewegungslagereinheit 16 beweglich miteinander verbunden werden oder die zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 werden einzeln gefertigt und nach einer Fertigung mittels der Bewegungslagereinheit 16 beweglich miteinander verbunden.
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Die Handgriffvorrichtung 10 weist ferner zumindest eine Fixiereinheit 42 auf, die dazu vorgesehen ist, die zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 aneinander und/oder nach einem Anordnen an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 in einer Position relativ zueinander und/oder relativ zur tragbaren Werkzeugmaschine 24 zu fixieren (1 und 2). Hierzu umfasst die Fixiereinheit 42 zumindest ein Rastelement 44, das zu einer formschlüssigen Verbindung mit einem Gegenrastelement 46 der Fixiereinheit 42 vorgesehen ist. Hierbei sind das Rastelement 44 und das Gegenrastelement 46 jeweils an einem der zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 angeordnet. Das Rastelement 44 ist als Rasthaken ausgebildet, der zu einer Positionsfixierung der zwei Handgriffschalenelemente 18, 20 des Handgriffs 12 in das als Rastausnehmung ausgebildete Gegenrastelement 46 einrastet. Ferner umfasst die Fixiereinheit 42 zumindest ein Werkzeugmaschinenrastelement 48, das dazu vorgesehen ist, den Handgriff 12 in einem an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 angeordneten Zustand an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 zu fixieren. Das Werkzeugmaschinenrastelement 48 ist hierbei dazu vorgesehen, den Handgriff 12 in einem an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 angeordneten Zustand mittels einer formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Verbindung an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 zu fixieren. Somit ist der Handgriff 12 austauschbar an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 anordenbar, um bei einem Nutzerwechsel eine Möglichkeit zu schaffen, den Handgriff 12 gegen einen alternativen Handgriff (hier nicht näher dargestellt) auszutauschen.
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Bei einer alternativen, hier nicht näher dargestellten Ausgestaltung des Handgriffs 12 als Gesamtteil, das entkoppelt von den zwei Handgriffschalenelementen 18, 20 ist, weist der Handgriff 12 eine Topfbauweise auf. Somit ist der Handgriff 12 innen hohl, um bei einer Anordnung an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 auf den Handgriffbereich der tragbaren Werkzeugmaschine 24 aufgeschoben zu werden. Nach einem Aufschieben wird der Handgriff 12 mittels der Fixiereinheit 42 an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 fixiert. Weitere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen des Handgriffs 12 zu einer Anordnung an der tragbaren Werkzeugmaschine 24 sind ebenfalls denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2205408 B1 [0001]
- US 5353474 B [0002]
- US 5588651 B [0003]