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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abtrennung von in einer Flüssigkeit enthaltenen Fremdstoffen, umfassend mindestens einen die Fremdstoffe enthaltende Flüssigkeit führenden Stoffkreislauf sowie mindestens einen ein Trägerfluid führenden Stoffkreislauf sowie mindestens eine in die beiden Stoffkreisläufe geschaltete Verdunstereinrichtung und mindestens eine in die beiden Stoffkreisläufe geschaltete Kondensatoreinrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen bzw. Anlagen sowie Verfahren zur Abtrennung von Fremdstoffen aus Fremdstoffen enthaltenden Flüssigkeiten bekannt. Bei den Flüssigkeiten handelt es sich beispielsweise um in der Gas-, Lebensmittel-, Öl- oder Papierindustrie anfallende Abwässer, bei den Fremdstoffen handelt es sich in der Regel um die Reinheit und/oder Qualität der Flüssigkeit negativ beeinflussende Verschmutzungen.
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Bekannte Vorrichtungen zur Abtrennung von in einer flüssigen Substanz Flüssigkeit enthaltenden Fremdstoffen weisen typischerweise mindestens eine Verdunstereinrichtung und mindestens eine Kondensatoreinrichtung auf. Ferner ist mindestens ein die Fremdstoffe enthaltende Flüssigkeit führender Stoffkreislauf sowie mindestens ein ein Trägerfluid führender Stoffkreislauf vorgesehen. Die Verdunstereinrichtung und die Kondensatoreinrichtung sind in die beiden Stoffkreisläufe integriert bzw. geschaltet.
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Entsprechende Vorrichtungen basieren prinzipiell auf der Verdunstung der die Fremdstoffe enthaltenden Flüssigkeit bei atmosphärischen Druckverhältnissen zur Bildung eines die Fremdstoffe enthaltenden, insbesondere flüssigen, Fremdstoffkonzentratstroms sowie eines die verdunstete Flüssigkeit enthaltende, insbesondere gasförmigen, Trägerfluidstroms. Der Trägerfluidstrom wird durch eine Kondensatoreinrichtung geführt, in welcher die in dem Trägerfluidstrom enthaltene gasförmige Flüssigkeit kondensiert, d. h. wieder verflüssigt und in einen flüssigen, von Fremdstoffen freien Produktstrom überführt wird.
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Regelmäßig ist die Effizienz entsprechender Vorrichtungen bzw. Verfahren jedoch nicht zufrieden stellend.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine, insbesondere im Hinblick auf die Energieeffizienz bei der Abtrennung von Fremdstoffen aus Flüssigkeiten bzw. flüssigen Substanzen, verbesserte Vorrichtung anzugeben.
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Das Problem wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, welche sich dadurch auszeichnet, dass sie wenigstens eine Pumpeneinrichtung umfasst, über welche der Druck innerhalb wenigstens eines Leitungsabschnitts wenigstens eines der beiden Stoffkreisläufe und/oder wenigstens innerhalb der Verdunstereinrichtung und/oder wenigstens innerhalb der Kondensatoreinrichtung reduzierbar ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist wenigstens eine Pumpeneinrichtung auf, welche dazu ausgebildet ist, den Druck innerhalb der Vorrichtung zumindest abschnittsweise zu reduzieren. Der Druck ist innerhalb wenigstens der Leitungsabschnitte wenigstens eines der beiden Stoffkreisläufe und/oder wenigstens innerhalb der Verdunstereinrichtung und/oder wenigstens innerhalb der Kondensatoreinrichtung sowie gegebenenfalls weiterer von der Vorrichtung umfasster Bauteile reduzierbar. Insbesondere ist der Druck innerhalb der gesamten Vorrichtung reduzierbar, was sich aus den von der Vorrichtung umfassten geschlossenen Stoffkreisläufen, in welchen die Verdunstereinrichtung sowie die Kondensatoreinrichtung geschaltete bzw. integriert sind, ergibt.
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Eine entsprechende Pumpeneinrichtung ist über geeignete Anschlussmittel bzw. Dichtmittel mit der Vorrichtung oder einer Komponente der Vorrichtung, wie z. B. einem Leitungsabschnitt eines Stoffkreislaufs und/oder der Verdunstereinrichtung und/oder der Kondensatoreinrichtung, verbunden und ermöglicht eine Druckabsenkung innerhalb einzelner, mehrerer oder sämtlicher Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung, d. h. eine Druckabsenkung innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung insgesamt.
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Entsprechend kann bzw. können eine oder mehrere Pumpeneinrichtung einzelnen, mehreren oder sämtlichen Komponenten der Vorrichtung zugeordnet sein. Mithin kann der Druck z. B. innerhalb der Verdunstereinrichtung und/oder der Kondensatoreinrichtung über eine der Verdunstereinrichtung und/oder der Kondensatoreinrichtung separat zugeordnete Pumpeneinrichtung reduzierbar sein. Unter einer separaten Zuordnung einer Pumpeneinrichtung zu einem der Vorrichtung zugehörigen Bauteil ist im Allgemeinen zu verstehen, dass über die jeweilige Pumpeneinrichtung der Druck innerhalb des jeweiligen Bauteils reduzierbar ist. Beispielsweise ist über eine der Verdunstereinrichtung separat zugeordnete Pumpeneinrichtung der Druck innerhalb der Verdunstereinrichtung reduzierbar.
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Insbesondere ist es jedoch, bedingt durch die jeweils als geschlossenen Kreislauf ausbildbaren oder ausgebildeten Stoffkreisläufe, möglich, über nur eine einzige Pumpeneinrichtung eine Druckabsenkung innerhalb der gesamten Vorrichtung zu erreichen.
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Durch die über wenigstens eine Pumpeneinrichtung realisierbare Druckabsenkung innerhalb der Vorrichtung ist es insbesondere möglich, den über der in der Verdunstereinrichtung vorgesehenen, auch als Verdunstungsoberfläche zu bezeichnenden, aktiven Oberfläche herrschenden Druck zu reduzieren. Dies erfolgt insbesondere durch eine Reduzierung des Drucks in dem das Trägerfluid, welches z. B. Luft sein kann, führenden Stoffkreislauf. Gleichermaßen kann beispielsweise auch der über der in der Kondensatoreinrichtung vorgesehenen, als Kondensatoroberfläche zu bezeichnenden, aktiven Oberfläche herrschende Druck reduziert werden. Eine Reduzierung des Drucks über den genannten aktiven Oberflächen sowohl der Verdunstungseinrichtung als auch der Kondensatoreinrichtung ist insbesondere deshalb vorteilhaft, als ein Unterdruck (bezogen auf den Druck unter Normalbedingungen) aufgrund höherer Diffusionsgeschwindigkeiten in der Gasphase hilfreich ist und die Taupunkttemperatur wie auch der Sättigungsdampfdruck nur unwesentlich von dem über der Oberfläche der Flüssigkeit herrschenden Druck abhängt. Die Effizienz der Vorrichtung ist somit verbessert.
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Selbstverständlich ist die Vorrichtung über entsprechende Dichtungsmittel derart nach Außen abgedichtet, dass der über die Pumpeneinrichtung einstellbare oder eingestellte reduzierte Druck konstant ist, d. h. sich nicht oder nur geringfügig ändert. Insbesondere ist eine Abdichtung im Bereich des Anschlusses einer, insbesondere kontinuierlichen, Zuführung der die Fremdstoffe enthaltenden Flüssigkeit in die Vorrichtung und im Bereich des Anschlusses einer, insbesondere kontinuierlichen, Abführung mit Fremdstoffen angereicherten Flüssigkeit und der von den Fremdstoffen gereinigten Flüssigkeit aus der Vorrichtung vorgesehen. Die Abdichtung erfolgt z. B. über übliche Dichtmittel, wie z. B. Dichtungen aus Gummi.
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Im Weiteren wird die die Fremdstoffe enthaltende Flüssigkeit verkürzt nur als Flüssigkeit bezeichnet. Der die Flüssigkeit führende Stoffkreislauf kann als erster Stoffkreislauf, der das Trägerfluid führende Stoffkreislauf als zweiter Stoffkreislauf bezeichnet werden. Der erste Stoffkreislauf erstreckt sich im Wesentlichen zwischen einem die Flüssigkeit bereitstellenden Reservoir, wie z. B. einem Abwassertank, einem Wärmeübertrager bzw. Wärmetauscher als Teil der Kondensatoreinrichtung und der Verdunstereinrichtung und transportiert die Flüssigkeit entweder einmalig oder in mehreren Durchläufen durch die Verdunstereinrichtung und die Kondensatoreinrichtung. Der zweite Stoffkreislauf erstreckt sich im Wesentlichen zwischen der Verdunstereinrichtung und der Kondensatoreinrichtung und transportiert das Trägerfluid kontinuierlich entweder im mit der verdunsteten Flüssigkeit beladenen oder im unbeladenen Zustand.
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Die mittels der Pumpeneinrichtung(en) innerhalb der Vorrichtung oder in Teilen dieser einstellbaren Druckverhältnisse müssen kein Feinvakuumniveau, d. h. im Wesentlichen Drücke unterhalb 0,01 bar, erreichen, da durch die Druckabsenkung lediglich der Stoffübergang im Rahmen der Verdunstung der die Fremdstoffe enthaltenden Flüssigkeit bildenden Substanz beschleunigt werden soll. Es ist daher ausreichend, wenn über die Pumpeneinrichtung(en) ein Druck im Bereich von 0,01 bis 0,9 bar, insbesondere 0,1 bis 0,6 bar, einstellbar ist. Demzufolge sind die Leistungsanforderungen an die Pumpeneinrichtungen und die Dichtigkeit der Vorrichtung nicht zu hoch, es besteht nicht zwingend das Erfordernis der Verwendung von besonders leistungsfähigen Vakuumpumpen. Selbstverständlich können die über die Pumpeneinrichtung einstellbaren Drücke innerhalb der Vorrichtung in Ausnahmen auch geringer sein.
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Bezüglich des Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es vorgesehen, dass die Verdunstereinrichtung und die Kondensatoreinrichtung sowohl in den die Fremdstoffe enthaltende Flüssigkeit führenden Stoffkreislauf (erster Stoffkreislauf) als auch in den das Trägerfluid führenden Stoffkreislauf zweiter Stoffkreislauf) geschaltet bzw. integriert ist. Durch die Integration der der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugehörigen Verdunstereinrichtung(en) als auch der Kondensatoreinrichtung(en) in die beiden Stoffkreisläufe ist es möglich, die jeweiligen durch die Stoffkreisläufe strömenden bzw. zirkulierenden Fluidströme auf baulich kompakte Weise darzustellen.
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Der Stofftransport des ersten Stoffkreislaufs ist dem Stofftransport des zweiten Stoffkreislaufs bevorzugt entgegen gesetzt, woraus sich eine besonders effiziente Verdunstung und somit besonders effiziente Abtrennung der Fremdstoffe aus der Flüssigkeit ergibt.
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Einer zweckmäßigen Anordnung nach ist die Pumpeneinrichtung der Kondensatoreinrichtung zugeordnet. Im Bereich der Kondensatoreinrichtung befindet sich regelmäßig der kälteste Punkt im Betrieb der Vorrichtung, weshalb an dieser Stelle eine Anordnung der Pumpeneinrichtung im Hinblick auf die Effizienz der Vorrichtung besonders vorteilhaft ist. Bevorzugt ist die Pumpeneinrichtung demnach z. B. an einem Fluidausgang der Kondensatoreinrichtung angeordnet oder diesem nachgeschaltet vorgesehen.
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Bei einer Pumpeneinrichtung kann es sich z. B. um eine Wälzkolbenpumpe handeln. Die Wälzkolbenpumpe wird vorteilhaft ölfrei betrieben und weist z. B. einen Wirkungsgrad von ca. 85% auf. Die erfindungsgemäße Pumpeneinrichtung und damit in bevorzugter Ausführungsform die Wälzkolbenpumpe kann über einen weiten Druckbereich mit konstantem Pump- bzw. Saugvolumen betrieben werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Abtrennung von Fremdstoffen aus einer Fremdstoffe enthaltenden Flüssigkeit. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass während der Abtrennung der Flüssigkeit der Druck innerhalb wenigstens eines Leitungsabschnitts wenigstens eines der beiden Stoffkreisläufe und/oder wenigstens innerhalb der Verdunstereinrichtung und/oder wenigstens der Kondensatoreinrichtung über wenigstens eine Pumpeneinrichtung reduziert wird. Für die Durchführung des Verfahrens wird zweckmäßig eine Vorrichtung, wie vorstehend beschrieben, verwendet.
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Es gelten sämtliche Ausführungen bezüglich der erfindungsgemäßen Vorrichtung analog für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Zweckmäßig erfolgt eine Druckabsenkung innerhalb der Vorrichtung bei innerhalb der Verdunstereinrichtung herrschenden Temperaturen unterhalb 80°C, insbesondere unterhalb 60°C, da hier, bedingt durch die Temperaturabhängigkeit des Dampfdrucks von Flüssigkeiten, wie insbesondere Wasser, die Verdunstung der Flüssigkeit und somit die Abtrennung der Fremdstoffe von der in der Verdunstereinrichtung verdunstenden Flüssigkeit bei Atmosphärendruck besonders ineffizient ist.
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Vorzugsweise wird der Druck im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einen Bereich von 0,01 bis 0,9 bar, insbesondere 0,1 bis 0,6 bar, reduziert.
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Durch die Absenkung des Drucks innerhalb der Vorrichtung auf z. B. 0,5 bar werden die Dichte und damit die volumetrische Wärmekapazität des Trägerfluids halbiert, ohne dass der Einfluss der Zwangskonvektion auf die Verdunstungsrate reduziert wird. Vor allem bei Temperaturen unterhalb 60°C können auch stärkere Druckabsenkungen, d. h. niedrigere Drücke, vorteilhaft sein.
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Weitere Merkmale und weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung sind anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Hierbei handelt es sich lediglich um beispielhafte Ausgestaltungsformen, die keine Einschränkung des Schutzumfangs darstellen. Dabei zeigt die einzige Figur eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Die Vorrichtung 1 weist als für deren Funktion zur Abtrennung von Fremdstoffen, d. h. insbesondere Verschmutzungen, aus entsprechende Fremdstoffe enthaltenden Flüssigkeiten, wie z. B. Abwässern aus der Papierindustrie, wesentliche Komponenten eine Verdunstereinrichtung 2 und eine Kondensatoreinrichtung 3 auf. Die Flüssigkeit kann z. B. Wasser sein, die Fremdstoffe jedwede Art von chemischer Substanz.
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Die Flüssigkeit wird über ein Reservoir 4, hier ein Abwassertank, in die Vorrichtung 1 über eine Fördereinrichtung 5, hier eine Flüssigkeitspumpe, zugeführt. Nach Durchlaufen der Fördereinrichtung 5 wird die Flüssigkeit einem ersten Stoffkreislauf zugeführt, dessen Leitungsabschnitte durchgehend mit 6 bezeichnet sind. Die Flüssigkeit durchläuft die Kondensatoreinrichtung 3, wobei sie durch die Abwärme der Kondensatoreinrichtung 3 erwärmt wird.
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Nach Durchlaufen der Kondensatoreinrichtung 3 hat die Flüssigkeit typischerweise eine Temperatur im Bereich von 40–50°C. Die Flüssigkeit durchläuft einen Wärmetauscher 8, welcher die Flüssigkeit, z. B. auf eine Temperatur von 80–90°C, weiter erhitzt.
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Die Flüssigkeit strömt innerhalb des ersten Stoffkreislaufs weiter in den oberen Bereich der Verdunstereinrichtung 2. Innerhalb der Verdunstereinrichtung 2 trifft die Flüssigkeit auf ein dieser entgegen strömendes, im unteren Bereich der Verdunstereinrichtung 2 in diese zugeführtes Trägerfluid. Das Trägerfluid, bei welchem es sich z. B. um Luft handelt, strömt innerhalb eines zweiten Stoffkreislaufs, dessen Leitungsabschnitte durchgehend mit 9 bezeichnet sind. Die Strömungsrichtungen der innerhalb des ersten und zweiten Stoffkreislaufs strömenden Fluide bzw. Fluidströme sind entgegen gesetzt.
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An den auch als Verdunstungsoberflächen bezeichneten, aktiven Oberflächen der Verdunstereinrichtung 2 kommt es zur Verdunstung der Flüssigkeit, d. h. die die Flüssigkeit bildende Substanz wird verdunstet und durch Kontakt mit dem innerhalb der Verdunstereinrichtung 2 aufwärts strömenden Trägerfluid von diesem aufgenommen, verlässt die Verdunstereinrichtung 2 an deren oberen Ende und wird so in den zweiten Stoffkreislauf überführt.
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Die ursprünglich in der Flüssigkeit enthaltenen Fremdstoffe, welche teilweise weiterhin in nicht verdunsteter Flüssigkeit enthalten sein können, werden aus dem unteren Bereich der Verdunstereinrichtung 2 abgeführt. Es besteht die Möglichkeit, die Fremdstoffe als Fremdstoffkonzentratstrom aus der Vorrichtung 1 zu entfernen, um diese z. B. sachgerecht zu entsorgen. Denkbar ist es auch, weiterhin Fremdstoffe enthaltende, aus dem unteren Bereich der Verdunstereinrichtung 2 abgeführte Flüssigkeit dem ersten Stoffkreislauf nachmals zuzuführen. In diesem Fall durchläuft die Flüssigkeit den Wärmetauscher 10, welcher die Flüssigkeit abkühlt, um ein Überhitzen der Vorrichtung 1 zu verhindern, und über die Fördereinrichtung 11 wieder in den zu der Kondensatoreinrichtung 3 hinführenden Leitungsabschnitt 6 des ersten Stoffkreislaufs.
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Die in Vorrichtung 1 vorgesehenen Wärmetauscher 8, 10 sind jeweils mit Wärmezufuhr- bzw. Wärmeabfuhrleitungen versehen (nicht gezeigt).
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Das aus der Verdunstereinrichtung 2 mit der verdundsteten Flüssigkeit, d. h. der gasförmigen, ursprünglich die Flüssigkeit bildenden Substanz angereicherte Trägerfluid strömt über einen dem zweiten Stoffkreislauf zugehörigen Leitungsabschnitt 9 aus der Verdunstereinrichtung 2 in die Kondensatoreinrichtung 3. Innerhalb der Kondensatoreinrichtung 3 kondensiert die Flüssigkeit, d. h. die die Flüssigkeit bildende Substanz, und wird verflüssigt. Die so von den Fremdstoffen gereinigte Flüssigkeit tritt über einen Ablauf 15 aus der Kondensatoreinrichtung 3 aus und kann in ein entsprechendes Reservoir 16 geführt werden. Das durch Kondensation von der Flüssigkeit im Wesentlichen befreite Trägerfluid strömt über die entsprechenden Leitungsabschnitte 9 des zweiten Stoffkreislaufs, in welchen auch eine Gebläseeinrichtung 14 vorgesehen ist, wieder in Richtung der und in die Verdunstereinrichtung 2, um dort erneut verdunstete Flüssigkeit aufzunehmen und, wie vorstehend beschrieben, in die Kondensatoreinrichtung 3 zu transportieren.
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Erfindungsgemäß ist der Druck innerhalb der Vorrichtung 1 über eine Pumpeneinrichtung 12 reduzierbar. Insbesondere im Bereich der Verdunstereinrichtung 2 ist ein reduzierter Druck von Vorteil. Die Pumpeneinrichtung 12 ist am kältesten Punkt im Betrieb der Vorrichtung 1 angeordnet, da hier der Partialdruck der verdunsteten Flüssigkeit am geringsten ist und somit vorzugsweise das Trägerfluid, z. B. Luft, entfernt wird. Die Pumpeneinrichtung 12 befindet sich in einem Fluidausgang 13 der Kondensatoreinrichtung 3. Über den Fluidausgang 13 ist z. B. die im Betrieb der Kondensatoreinrichtung 3 entstehende Abluft aus der Kondensatoreinrichtung 3 entfernbar.
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Durch die Druckabsenkung innerhalb der Vorrichtung 1 ist es möglich, den über der aktiven Oberfläche der Verdunstereinrichtung 2 herrschenden Gesamtdruck zu reduzieren, indem der Partialdruck des in die Verdunstereinrichtung 2 strömenden Trägerfluids gesenkt wird.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abtrennung von Fremdstoffen aus einer Fremdstoffe enthaltenden Flüssigkeit erfolgt innerhalb der Verdunstereinrichtung 2 eine graduelle Absenkung der Temperatur der über deren oberen Bereich in die Verdunstereinrichtung 2 einströmenden Flüssigkeit von oben nach unten, weil der Flüssigkeit durch Verdunstung und Wärmeübergang auf das entgegen strömende Trägerfluid Wärme entzogen wird. Entsprechend steigt die Temperatur des der Flüssigkeit entgegen strömenden Trägerfluids innerhalb der Verdunstereinrichtung 2 von unten nach oben. Die Temperatur des Trägerfluids bleibt im stabilen Betrieb der Vorrichtung 1 mit stationären Betriebsbedingungen jedoch stets unterhalb der Temperatur der von oben in die Verdunstereinrichtung 2 einströmenden Flüssigkeit.
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Wie erwähnt, erfolgt innerhalb der Verdunstereinrichtung 2 ein Wärmeübergang von der fallenden Flüssigkeit auf das aufsteigende Trägerfluid. Das aufsteigende Trägerfluid kann mit dessen Erwärmung naturgemäß mehr Flüssigkeit aufnehmen. Durch die beschriebenen Vorgänge kann die Verdunstereinrichtung 2 auch als Gegenstrom-Wärmetauscher betrachtet werden.
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Der zwischen der Flüssigkeit und dem Trägerfluid übertragene Wärmestrom in einem solchen Gegenstrom-Wärmetauscher ist proportional zu der logarithmischen Temperaturdifferenz, zur Oberfläche und zu dem Wärmeübergangskoeffizienten der Flüssigkeit und des Trägerfluids. Die durch den Wärmestrom bewirkte Temperaturerhöhung des Trägerfluids ist wiederum proportional zu dem Wärmestrom und umgekehrt proportional zu dem Produkt aus spezifischer Wärmekapazität und Massenstrom des Trägerfluids.
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Mit der gleichen übertragenen Wärmemenge kann also eine stärkere Temperaturerhöhung des Trägerfluids bewirkt werden, wenn der Massenstrom des Trägerfluids reduziert wird. Würde dies bei atmosphärischem Druck erfolgen, würde dies eine reduzierte Strömungsgeschwindigkeit des Trägerfluids in der Verdunstereinrichtung 2 bedingen. Ungünstigenfalls würde die Verdunstungsrate der Flüssigkeit in gleichem Maße reduziert. Wenn jedoch der Massenstrom des Trägerfluids durch eine Druckabsenkung reduziert wird, sodass die Strömungsgeschwindigkeit des Trägerfluids innerhalb der Verdunstereinrichtung 2 nicht abfällt, wird auch die Verdunstungsrate nicht negativ beeinflusst, weil die Trägerfluidaustauschrate in erster Linie von den Strömungsverhältnissen abhängt. Weiterhin kann festgestellt werden, dass die Druckabsenkung, z. B. auf 0,5 bar, nicht zu einer Reduzierung des Wärmestroms zwischen der Flüssigkeit und dem Trägerfluid führt, da der Wärmeübergangskoeffizient (in erster Näherung) ebenfalls nicht vom Druck abhängig ist.
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Der Vorteil der erfindungsgemäß vorgesehenen Druckabsenkung im Rahmen der Abtrennung von Fremdstoffen aus einer Flüssigkeit liegt dadurch auch darin, dass die Vorrichtung im Vergleich zu konventionellen Vorrichtungen zur Abtrennung von Fremdstoffen aus Flüssigkeiten bei Aufrechterhaltung der Ausbeute an von Fremdstoffen freier bzw. gereinigter Flüssigkeit kleiner dimensioniert werden kann. Durch die geringere Dimensionierung der Anlage können Kosten, d. h. insbesondere auch Betriebskosten vor allem im Hinblick auf die Förderleistung der Gebläseeinrichtung 14, reduziert werden, denn die Leistungsaufnahme der Gebläseeinrichtung 14 ist im Vergleich zu konventionellen Vorrichtungen durch den geringeren Druck und damit den geringeren umzuwälzenden Strom des Trägerfluids geringer zu bemessen.
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Gleichermaßen können die Fördereinrichtungen 5, 11 kleiner dimensioniert werden, da auch der Fluss der Flüssigkeit reduziert werden kann.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.