DE102013111162B4 - Bedienvorrichtung mit Totwegausgleichsvorrichtung zwischen einem Pedalhebel und einer mit dem Pedalhebel in Wirkverbindung bringbaren Steuereinheit - Google Patents
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Abstract
Bedienvorrichtung zur Betätigung einer Steuereinheit (1), wobei ein schwenkbarer Pedalhebel (2) mittels eines Übertragungshebels (3) mit der Steuereinheit (1) in Wirkverbindung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wirkverbindung zwischen dem Pedalhebel (2) und der Steuereinheit (1) eine einstellbare Totwegausgleichsvorrichtung (5) angeordnet ist, die am Pedalhebel (2) befestigt und zur Anlage am Übertragungshebel (3) vorgesehen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung zur Betätigung einer Steuereinheit, wobei ein schwenkbarer Pedalhebel mittels eines Übertragungshebels mit der Steuereinheit in Wirkverbindung bringbar ist.
- Eine gattungsgemäße Bedienvorrichtung ist aus der
DE 10 2006 006 279 A1 bekannt. Der kniehebelförmige Übertragungshebel der Bedienvorrichtung ermöglicht eine bei Ausbildung der Steuereinheit als Bremsventil eines Fahrzeugs, beispielsweise Flurförderzeug, gesetzlich vorgeschriebene Redundanz betreffend die Betätigung des Bremsventils („Zweiwege-Betätigung“). Zu diesem Zweck greifen an dem Übertragungshebel sowohl der fußbetätigte Pedalhebel als auch ein zusätzlicher Aktor an, beispielsweise ein Seilzug einer Handbremsbetätigung. Auf diese Weise kann das Bremsventil unabhängig voneinander per Fuß oder von Hand mit Hilfe des gemeinsamen Übertragungshebels betätigt werden. - Um im Hinblick auf die Hintereinanderschaltung von toleranzbehafteten Bauelementen vom Pedalhebel zur Steuereinheit einen von Bauteiltoleranzen abhängigen Totweg des Pedalhebels zu minimieren, der die Dosierbarkeit der Bremse ungünstig beeinflusst und daher unerwünscht ist, können Unterlegelemente, z. B. Distanzscheiben, im Kontaktbereich zwischen dem Pedalhebel und dem Übertragungshebel angeordnet werden. Das ist jedoch einerseits aufwändig bei der Montage der Bedienvorrichtung, andererseits verhindert es nicht, dass sich nach längerer Betriebszeit aufgrund unvermeidlichen Verschleisses ein unerwünscht großer Totweg bildet, der dann im Wege von Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten durch Zerlegung der Bedieneinrichtung und Austausch von Distanzscheiben verringert werden muss.
- Die
DE 33 07 968 A1 offenbart eine Bedienvorrichtung mit einer Steuereinheit, die im Normalbetrieb durch elektrische Übertragungsmittel betätigbar ist. Für Störfälle ist ein mechanisches Übertragungselement vorgesehen, das im Normalbetrieb kraftfrei und passiv bleibt. Zu diesem Zweck ist das Übertragungselement in Verstellrichtung um ein bestimmtes Spiel frei beweglich. - Die
DE 10 2006 036 283 A1 offenbart eine Einstellvorrichtung zur Längeneinstellung eines Bowdenzugs, die einen Grundkörper zur Aufnahme einer ersten Bowdenzughülle, ein Stellglied mit einer Außenverzahnung zur Aufnahme einer zweiten Bowdenzughülle und einen schalenförmigen Einsatz mit einer Innenverzahnung umfasst, die mit der Außenverzahnung des Stellglieds in Eingriff steht. - Gegenstand der
DE 38 23 630 A1 ist ein Verfahren für den Zusammenbau eines Kolben-Zylinderaggregats mit einem Kraftübertragungselement, bei dem zur Reduzierung eines Tothubs zwischen dem Kraftübertragungselement und dem Kolben Distanzstücke angeordnet werden. - Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Bedienvorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die mit geringem Aufwand eine weitgehende Verminderung des Totweges des Pedalhebels ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der Wirkverbindung zwischen dem Pedalhebel und der Steuereinheit eine einstellbare Totwegausgleichsvorrichtung angeordnet ist, die am Pedalhebel befestigt und zur Anlage am Übertragungshebel vorgesehen ist.
- Somit kann nicht nur bei der Erstmontage ein etwaiger, abhängig von den jeweils vorhandenen Bauteiltoleranzen unterschiedlich großer Totweg durch eine - bei Serienfertigung in allen Bedieneinrichtungen einheitliche - Baueinheit beseitigt bzw. minimiert werden, sondern es kann auch der sich erst im Laufe der Zeit verschleissbedingt einstellende Totweg kompensiert werden. Infolgedessen wird die Dosierbarkeit der z. B. als Bremsventil ausgebildeten Steuereinheit sowohl im Neuzustand der Bedieneinrichtung als auch nach längerer Betriebszeit optimiert.
- Die Totwegausgleichsvorrichtung ist leicht zugänglich.
- Die Totwegausgleichsvorrichtung kann im einfachsten Fall aus einer Einstellschraube mit relativ großem Schaftdurchmesser bestehen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Totwegausgleichsvorrichtung ein relativ zum Pedalhebel geneigtes, kraftübertragendes Flächenelement auf, wobei die Neigung einstellbar ist.
- Das Flächenelement stellt somit im Prinzip eine schiefe Ebene dar, die durch Einstellung der Neigung zum Pedalhebel den Totweg kompensiert.
- Hierbei ist es von Vorteil, wenn das Flächenelement als Blattfeder ausgebildet ist, das an einem Ende mit dem Pedalhebel verbunden ist und am entgegengesetzten Ende gegen ein am Pedalhebel befestigtes Stellelement anliegt, das in Richtung zu einem Anlagebereich des Übertragungshebels unter elastischer Verformung der Blattfeder verstellbar ist. Alternativ zu einer Ausführung des Flächenelements als Blattfeder ist es auch möglich, eine gelenkig gelagerte, starre Lasche einzusetzen, die mit einer Drehfeder zusammenwirkt.
- In Weiterbildung der Erfindung ist das Flächenelement zur Anlage gegen eine am Übertragungshebel drehbar befestigte Rolle vorgesehen. Die vom Pedalhebel unter Zwischenschaltung des kraftübertragenden Flächenelements und der Rolle bewirkte Bewegung des Übertragungshebels wird dabei weitgehend querkraftfrei und reibungsarm erzeugt, was sich günstig auf die Dosierbarkeit der Steuereinheit auswirkt.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung und -
2 eine Seitenansicht der Bedieneinrichtung gemäß1 mit justierter Totwegausgleichsvorrichtung. - Die Bedieneinrichtung, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel zur Betätigung einer als Bremsventil einer hydraulischen Federspeicherbremse ausgebildeten Steuereinheit 1 vorgesehen ist, umfasst einen schwenkbaren Pedalhebel 2, der mit einem Bremspedal 2a verbunden ist. Der Pedalhebel 2 kann an einer Bodenplatte eines Flurförderzeugs befestigt sein (nicht dargestellt).
- Beim Niedertreten des Bremspedals 2a wirkt der Pedalhebel 2 mit einem ebenfalls schwenkbar gelagerten, kniehebelförmigen Übertragungshebel 3 zusammen, der mittels einer Rolle 4 einen Stössel 1a der Steuereinheit 1 (also des Bremsventils) betätigt und dadurch die Federspeicherbremse in Schließrichtung steuert, d. h. den entgegen der Kraft von Bremsfedern wirkenden Lösedruck der Federspeicherbremse gezielt reduziert. Die Rolle 4 dient dabei dem Ausgleich der Drehbewegung des Übertragungshebels 3 gegenüber der Linearbewegung des Stössels 1a und der Reibungsverminderung.
- Der Übertragungshebel 3 ist ferner mit einer Koppelstelle 3a versehen, an der ein in den Figuren nicht dargestellter Seilzug eines Handbremshebels befestigbar ist. Der Übertragungshebel 3 ermöglicht somit eine „Zweiwege-Betätigung“ der Steuereinheit 1 und sorgt somit für eine Redundanz hinsichtlich der Kraftübertragung auf die Steuereinheit 1. Durch den an der Koppelstelle 3a angreifenden Seilzug ist es auch möglich, den Übertragungshebel 3 spielfrei am Stössel 1a der Steuereinheit 1 anliegen zu lassen.
- An dem Pedalhebel 2 ist eine einstellbare Totwegausgleichsvorrichtung 5 befestigt, die aus einem im Sinne einer schiefen Ebene relativ zum Pedalhebel 2 geneigten Flächenelement 5a und einem Stellelement 5b besteht. Das Flächenelement 5a ist als Blattfeder 6 ausgebildet, das an einem Ende (in den Figuren jeweils rechts) am Pedalhebel 2 eingespannt ist und am anderen Ende zur Anlage gegen den Übertragungshebel 3 vorgesehen ist. Das Stellelement 5b kann - wie in den Figuren dargestellt - beispielsweise als Stellschraube ausgebildet sein. Durch Einschrauben der Stellschraube in Richtung zum Übertragungshebel 3 wird die Blattfeder 6 elastisch verformt und mithin die Neigung des Flächenelements 5a bzw. der schiefen Ebene verändert.
- Durch die Totwegausgleichsvorrichtung 5 kann ein toleranz- und/oder verschleissbedingter Totweg T zwischen dem Pedalhebel 2 und dem Übertragungshebel 3 (siehe
1 ) vermindert oder vollständig beseitigt werden (siehe2 ), sowohl bereits bei der Montage der Bedieneinrichtung als auch bei einem nach längerer Betriebszeit auftretendem Verschleiss. Hierbei liegt das als Blattfeder 6 ausgebildete Flächenelement 5a an einem Anlagebereich 3b des Übertragungshebels an, in dem sich zur kinematisch günstigen, weil querkraftfreien Kraftübertragung und Reibungsverminderung eine am Übertragungshebel 3 drehbar befestigte Rolle 7 befindet.
Claims (4)
- Bedienvorrichtung zur Betätigung einer Steuereinheit (1), wobei ein schwenkbarer Pedalhebel (2) mittels eines Übertragungshebels (3) mit der Steuereinheit (1) in Wirkverbindung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wirkverbindung zwischen dem Pedalhebel (2) und der Steuereinheit (1) eine einstellbare Totwegausgleichsvorrichtung (5) angeordnet ist, die am Pedalhebel (2) befestigt und zur Anlage am Übertragungshebel (3) vorgesehen ist.
- Bedienvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Totwegausgleichsvorrichtung (5) ein relativ zum Pedalhebel geneigtes, kraftübertragendes Flächenelement (5a) aufweist, wobei die Neigung einstellbar ist. - Bedienvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 und2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement (5a) als Blattfeder (6) ausgebildet ist, das an einem Ende mit dem Pedalhebel (2) verbunden ist und am entgegengesetzten Ende gegen ein am Pedalhebel (2) befestigtes Stellelement (5b) anliegt, das in Richtung zu einem Anlagebereich (3b) des Übertragungshebels (3) unter elastischer Verformung der Blattfeder (6) verstellbar ist. - Bedienvorrichtung nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement (5a) zur Anlage gegen eine am Übertragungshebel (3) drehbar befestigte Rolle (7) vorgesehen ist.
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