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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten und Präsentieren einer Probe, die ein reproduzierbares Vorgehen bei der Präsentation unterschiedlicher Proben für das Training von Hunden erlaubt, die auf das Erkennen bestimmter Geruchsmuster trainiert werden.
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Gestützt auf den ausgeprägten Geruchssinn speziell geschulter Hunde werden Dienst- und Gebrauchshunde für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt. Bei der Ausbildung und dem Training der Hunde kommt der Präsentation der jeweiligen Proben erfahrungsgemäß eine wesentliche Bedeutung zu. In der Fachliteratur sind Behälter aus Glas oder Kunststoffen zur Aufnahme des Trainingsmaterials beschrieben, wobei der Hund direkt an der Probe riechen kann. Eine andere Möglichkeit stellt das Verschließen der jeweiligen Probenbehälter mit einem durchlöcherten Deckel dar. Die Präsentation der betreffenden Behälter erfolgt üblicherweise entweder aus der Hand des Hundeführers oder aber in einem Gestell mit mehreren nebeneinander aufgereihten Proben, z.B. einem Brett mit mehreren Bohrungen zur Aufnahme mehrerer Probenbehälter.
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Da jeder Hundetrainer seine eigene, möglichst einfache und "billige" Lösung für das Hundetraining und die Testversuche aussucht, begnügt man sich in der Praxis oft mit Provisorien. Das führt dazu, dass es in der Art und Weise der wiederholten Probendarreichung immer wieder Änderungen und Abweichungen gibt, die auch die Hunde irritieren. Das äußert sich in verschlechterten Trefferquoten.
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Vor diesem Hintergrund wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe für die Ausbildung eines Hundes nach Anspruch 1, ein Verfahren zum Geruchstraining eines Hundes gemäß Anspruch 12 und ein Herstellungsverfahren für eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe nach Anspruch 13 vorgeschlagen. Weitere Ausführungsformen, Modifikationen und Verbesserungen ergeben sich anhand der folgenden Beschreibung und der beigefügten Ansprüche.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe für die Ausbildung eines Hundes vorgeschlagen, die einen Formkörper mit einer Stellfläche zur Halterung eines Probenbehälters und einer der Stellfläche gegenüber liegenden Stirnfläche umfasst, wobei der Formkörper undurchsichtig ist und eine Probenbehälteraufnahme aufweist, die einen Probenbehälter zumindest teilweise umschließen kann, sodass der Probenbehälter aufrecht fixierbar und unsichtbar ist.
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Vorteile dieser Ausführungsform bestehen darin, dass eine von der Vorrichtung gehaltene Proben für einen auf den spezifischen Geruch der Probe abzurichtenden Hund nicht gesehen werden kann. Unterschiedliche Proben müssen somit ausschließlich an ihrem ggf. unterschiedlichen Geruch erkannt werden. Das ermöglicht reproduzierbare Versuchsbedingungen bei der Ausbildung von Hunden und damit das Erzielen höherer Trefferquoten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe vorgeschlagen, deren der Stellfläche gegenüber liegende Stirnfläche kleiner als die Stellfläche ist.
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Vorteilhafterweise ergibt sich damit eine im Wesentlichen konische Form der Vorrichtung und eine erhöhte Standfestigkeit allein auf Grund der Form. Im Falle der Fertigung der beschriebenen Vorrichtung aus einem Rundmaterial, beispielsweise durch spanabhebendes Drehen oder Fräsen, wird der Schwerpunkt der Vorrichtung auf Grund der insgesamt konischen Form nahe zur Stellfläche liegen. Das erhöht die Standfestigkeit des Probenhalters erheblich und verhindert, zusätzlich dank der Masseverteilung, ein Umkippen der Vorrichtung während des Beschnüffelns durch einen Hund.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die vorgeschlagene Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe weiterhin einen zumindest einseitig offenen Probenbehälter.
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Vorteilhafterweise ergibt sich damit eine erhöhte Reproduzierbarkeit der Trainingsbedingungen bei der Ausbildung der Hunde. Der Probenbehälter ist in Größe und Form an den Formkörper und die im Formkörper vorgesehene Probenbehälteraufnahme angepasst. Der Probenbehälter wird fest gehalten und das Anstoßen der mit einer Probe bestückten Vorrichtung erzeugt bei unterschiedlichen Proben keine unterschiedlichen Geräusche, die vom eigentlichen Trainingsziel „Geruch“ ablenken könnten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe vorgeschlagen, wobei eine Dimensionierung des Probenbehälters und eine Dimensionierung der Probenbehälteraufnahme so aufeinander abgestimmt sind, dass die zumindest einseitige Öffnung des in der Probenbehälteraufnahme aufgenommenen Probenbehälters mit einem Lochdeckel verschließbar ist. Im Ergebnis ist eine vom Probenbehälter abgewandte Seite des Lochdeckels im Wesentlichen bündig zur Stirnfläche (88) anordenbar.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, dass die Probe einerseits auch von oben dem Hund unsichtbar bleibt, da sie hinter der Lochplatte verborgen ist und andererseits beim Beschnüffeln die Probe nicht kontaminiert werden kann. Die Lochplatte kann optional so ausgeführt sein, dass sie keine direkt durchgehenden Löcher, sondern verblendete Löcher aufweist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform verhindert der Lochdeckel einen physischen Kontakt des Hundes mit dem Probenbehälter und/oder mit einer darin befindlichen Probe zuverlässig.
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Dazu weist der Lochdeckel beispielsweise eine entsprechende Dicke auf, sodass er sich beim Beschnüffeln nicht durchbiegen lässt. Vorteile ergeben sich daraus, dass der Geruch der Probe auch nach wiederholtem Beschnüffeln unverändert bleibt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe vorgeschlagen, wobei ein Abstand zwischen der Stellfläche und der Stirnfläche so bemessen ist, dass die Stirnfläche in etwaiger Höhe der Nase des seine natürliche Schnüffelhaltung einnehmenden Hundes liegt, und der Formkörper (3) rotationssymmetrisch ist. Die Form des Formkörpers kann ausgewählt sein unter: einem Kreiskegel, einem Tetraeder, einer Pyramide, einem Kreiskegelstumpf, einem Tetraederstumpf, einem Pyramidenstumpf, einem Polyederstumpf, einer Halbkugel und einem Kugelausschnitt.
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Vorteile ergeben sich aus einer für den Hund natürlichen Körperhaltung die es erleichtert, das Trainingsziel zu erreichen. Die beschriebenen, insgesamt mehr oder weniger konischen Formen begünstigen dessen stabile Position und eine aufrechte Haltung des Probenbehälters in der Vorrichtung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe vorgeschlagen, wobei der Formkörper eine Griffmulde aufweist.
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Vorteile dieser Ausführungsform ergeben sich beispielsweise daraus, dass die Vorrichtung leicht und sicher vom Trainer gehalten, aufgenommen und/oder abgestellt werden kann, ohne dabei eine, beispielsweise flüssige Probe zu vergießen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe, umgibt die Griffmulde den Formkörper in einer im Wesentlichen parallel zur Stellfläche des Formkörpers verlaufenden Umfangsrichtung.
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Vorteile dieser Ausführungsform bestehen darin, dass die Vorrichtung durch den Trainer bequem und sicher von jeder Seite gegriffen und aufgenommen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe ist der zumindest einseitig offene Probenbehälter durch zumindest einen separaten Verschluss wiederholt verschließbar.
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Daraus ergeben sich Vorteile für den sicheren Transport der im Probenbehälter enthaltenen Probe, beispielsweise einer fließfähigen Probe, die Möglichkeit Kontaminationen während des Transports zu vermeiden und einen Probenbehälter mit ein und derselben Probe – so sie sich denn durch eine zwischenzeitliche Lagerung nicht verändert – wiederholt einsetzen zu können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe ist der Probenbehälter ein einseitig offenes Glasrohr.
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Vorteile dieser Ausführungsform bestehen darin, dass das von Hinterschneidungen freie Glasrohr leicht mit der Probe bestückt werden kann, aber ebenso leicht auch wieder gereinigt und so ohne Verschleppung einer Probe wiederverwendet werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe, umfasst der Formkörper ein hochdichtes Polymer, insbesondere ein Polyethylen.
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Vorteile dieser Ausführungsform ergeben sich daraus, dass das Polymer einerseits kratzfest und schlagzäh und somit äußerst strapazierfähig ist und andererseits auch gut gereinigt werden kann. Zudem ist es gießfähig, insbesondere spritzgießfähig.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zum Geruchstraining eines Hundes vorgeschlagen, das die Anordnung mehrerer, mit unterschiedlichen Proben und Blindproben bestückter Vorrichtungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche umfasst.
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Vorteile dieser Ausführungsform bestehen in der Bereitstellung reproduzierbarer Trainingsbedingungen unabhängig vom Zeitpunkt und Ort der Ausbildung.
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Weiterhin wird ein Herstellungsverfahren für eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe nach einem der vorstehenden Ausführungsformen vorgeschlagen, das ausgewählt ist unter einem Gießverfahren, insbesondere einem Spritzgießverfahren, spanabhebenden Drehen oder Fräsen, Schmieden, insbesondere Gesenkschmieden, und Tiefziehen oder verfahrenswesentliche Schritte dieser Verfahren umfasst.
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Vorteile dieser Ausführungsform bestehen in der Möglichkeit zur Fertigung einer Vielzahl völlig identischer und voneinander nicht unterscheidbarer Produkte mit ein und demselben Werkzeug.
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Die vorstehend aufgelisteten Ausführungsformen können beliebig miteinander kombiniert werden. Dabei können mehrere Ausführungsformen ausgewählt und miteinander kombiniert werden. Ebenso können alle Ausführungsformen unter Weglassen einzelner oder mehrerer spezifischer Merkmale miteinander kombiniert werden.
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Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen entsprechend ähnliche Teile.
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1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung.
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2 zeigt eine Auswahl weiterer beispielhafter Ausführungsformen der Vorrichtung.
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Insbesondere zeigt 1 eine mögliche Ausführungsform eines kegelförmigen Formkörpers 3 mit einer Stellfläche 1, deren Abmessung 7 größer als die Abmessung 8 einer der Stellfläche 1 gegenüberliegenden Stirnfläche 88 ist. Die Stirnfläche 88 weist zumindest eine Ausnehmung 5 auf, die geeignet ist, eine Probe, bzw. einen Probenbehälter aufzunehmen. Vorteilhafterweise ist die Ausnehmung 5 als, gegebenenfalls auch durchgehende, Bohrung ausgeführt, die als Aufnahme für einen hier nicht gezeigten Probenbehälter, bzw. als Probenbehälteraufnahme 4 dient. Gemäß einer hier nicht dargestellten Modifikation der Vorrichtung, ist die Probenbehälteraufnahme 4 so angepasst, dass der Probenbehälter ausschließlich von unten, das heißt von der Seite der Stellfläche 1 her, in die Probenbehälteraufnahme eingeführt werden kann. Die stirnseitige Öffnung der Vorrichtung kann in diesem Fall beispielsweise durch eine lösbare aber festsitzende, ggf. auch mit einer inneren Verblendung versehene, Lochplatte verschlossen sein, die bündig mit der Stirnfläche abschließt oder selbst die gesamte Fläche der Stirnfläche einnimmt. Ein Herausgleiten des Probenbehälters aus der Aufnahme beim Anheben der Vorrichtung wird dann, beispielsweise, durch einen Riegel, einen Schieber oder einen Sprengring zuverlässig verhindert.
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Der Formkörper 3 weist etwa in halber Höhe eine Griffmulde 2 auf, die den Formkörper in einer Umfangsrichtung 9 umläuft. Die Höhe 10 der Griffmulde ist so gewählt, dass der Formkörper 3 sicher mit einer Hand gehalten und angehoben werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Probenbehälteraufnahme 5 oben, d.h. an der Stirnfläche 88, durch eine hier nicht gezeigte separate Loch- oder Siebplatte verschließbar, sodass ein in der Probenaufnahme 4, 5 befindlicher Probenbehälter auf Grund des blickdichten Formkörpermaterials von außen nicht sichtbar ist.
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In 2 sind weitere Ausführungsformen der Vorrichtung gezeigt, die beispielhaft deren wesentliche Merkmale veranschaulichen. Wie erkennbar, weist die Vorrichtung typischerweise eine konische oder sich nach oben verjüngende Form auf, sodass sie stabil auf der Stellfläche steht und bei gegebenenfalls direktem Anstoßen nicht umfällt, sondern höchstens verschoben wird. Die Griffmulde ist optional, kann somit fehlen, oder durch einen, ggf. auch umlaufenden Wulst ersetzt sein. Ebenso können mehrere separate Griffmulden vorhanden sein. Gemäß bevorzugten Ausführungsformen ist die Oberfläche des Formkörpers glatt und lässt sich so vorteilhaft leicht reinigen. Der Formkörper kann massiv sein. Eine bevorzugte Masse des Formkörpers liegt im Bereich von ca. 1 bis 1,5 kg. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass selbst schwerere Hunde den Formkörper beim Gegenlaufen oder Anstoßen mit der Nase nicht umkippen. Ebenso kann der Formkörper – ähnlich den aus der Verkehrsregelung bekannten Leitkegeln – eine seine Stellfläche vergrößernde Grundplatte aufweisen und innen hohl sein, sodass sich mehrere, nicht mit Probengefäßen bestückte, Kegel ineinanderstecken lassen.
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Vorteile der beschriebenen Kombination eines Probenhalters und dem passenden, optional vollständig verschließbaren, Glasrohr als Probenbehälter ergeben sich aus der erstmaligen Möglichkeit, das Hundetraining reproduzierbar und sicher zu gestalten. Das Probenmaterial wird beispielsweise in einem mit einem Deckel verschließbaren, beispielsweise verschraubbaren, Glasrohr bereitgestellt, das nach jedem Training gereinigt und sogar ausgeheizt werden kann. Die Nutzung mehrfach verwendbarer Glasgefäße hat den zusätzlichen Vorteil, die Umwelt zu schonen. Der geöffnete Probenbehälter, beispielsweise also das geöffnete verschraubbare Glasrohr mit der Probe, wird sodann in den undurchsichtigen Probenhalter gesetzt und mit einem Lochdeckel abgedeckt. Der Lochdeckel kann dabei einrasten oder eingeschraubt werden oder anderweitig, beispielsweise nach Art eines Bajonettverschlusses, fixiert werden. Dieser Lochdeckel sorgt dafür, dass der vom Probenmaterial abgegebene Geruch vom Hund wahrgenommen werden kann, ohne dass der Hund das Glasrohr direkt berührt und dabei die Probe ggf. kontaminieren kann. Sowohl der Probenhalter als auch der Lochdeckel bestehen vorteilhafterweise aus einem Polymer. Besonders bevorzugt ist hierbei die Verwendung von UHMW-Polyethylen, einem ultrahochmolekularen, teilkristallinen, thermoplastischen Kunststoff, der eine hohe Verschleiß- und Abriebfestigkeit aufweist und auf Grund seiner Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit problemlos gereinigt und wiederverwendet werden kann. “UHMW-Polyethylen“ oder „PE-UHMW“ steht für ultrahochmolekulares („ultra high molecular weight“) Polyethylen mit einer mittleren Molmasse von etwa bis zu 6000 kg/mol und einer Dichte von etwa 0,93–0,94 g/cm3. Es können aber ebenso auch andere Materialien verwendet werden, die keine Fremdgerüche annehmen, die stabil, insbesondere kratzfest, und leicht zu reinigen sind. Beispielsweise kann ein Metallblech, insbesondere ein Edelstahlblech in die entsprechende Form gebracht, verwendet werden.
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Die Verwendung von im sichtbaren Licht undurchsichtigen Materialien hat den Vorteil, dass der Hund die jeweiligen Proben nicht schon am Aussehen wiedererkennen kann. Die zur Herstellung des Probenhalters verwendeten Materialien sind entweder von sich aus undurchsichtig, beispielsweise trübe, oder sie sind zusätzlich undurchsichtig gemacht, beispielsweise durch Zusatz von Pigmenten oder Füllstoffen, wie beispielsweise Ruß oder Titanoxid.
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Vorteilhafterweise ist ein für die Herstellung des Probenhalters genutzter Kunststoff gießfähig, insbesondere spritzgussfähig oder tiefziehbar. Das erleichtert die Fertigung einer Vielzahl identischer Probenbehälter zu geringen Kosten. Ein entsprechendes Fertigungswerkzeug braucht nur einmal hergestellt zu werden und kann über lange Zeit weitestgehend verschleißfrei für die Herstellung einer Vielzahl völlig identischer Probenhalter genutzt werden, ohne eine zusätzliche Nachbearbeitung der in nur wenigen Schritten gefertigten Probenhalter zu erfordern.
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Im Ergebnis sehen für den im Training befindlichen Hund alle Probenhalter gleich aus, so dass es keinerlei Ablenkung vom Trainingsziel "Geruch" geben kann. Durch die stets gleiche Positionierung eines als Probenbehälter genutzten Glasröhrchens im Probenhalter wird während aller Trainingsphasen dafür gesorgt, dass immer der gleiche Abstand zwischen der Probe und der Hundenase eingenommen werden kann. Darüber hinaus kann die Höhe des Probenhalters so bemessen sein, dass dieser, auf dem Boden abgestellt, die typische Schnüffelhaltung des Hundes begünstigt. Eine vorteilhafte Höhe des Probenhalters, beispielsweise zum Training von mittelgroßen Hunden, beispielsweise Hunden der Rassen Deutscher Schäferhund, Labrador oder Retriever, liegt im Bereich um 180 mm.
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Der Einsatz trainierter Hunde hat in den letzten Jahren effektiv zugenommen. Nicht nur in den traditionellen Bereichen, wie Zoll, Polizei, Drogenfahndung oder bei der Suche und Rettung von Vermissten werden trainierte Hunde gezielt eingesetzt. Auch aus der medizinischen Forschung ist bekannt, dass Hunde in der Lage sind, bestimmte Zustände, wie eine Unterzuckerung bei Diabetikern, oder Krankheiten, wie z.B. entzündliche Lungenkrankheiten, Tuberkulose oder Krebs zu detektieren. Somit rückten die besonderen sensorischen Fähigkeiten der Hunde in den letzten Jahren in den Fokus der Aufmerksamkeit interessierter Kreise.
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Ein zum Training von Hunden vorgeschlagenes Verfahren, das auf der Verwendung der beschriebenen Probenhalter basiert, umfasst die Präsentation einer Vielzahl von Proben in äußerlich völlig identischen Probenhaltern (Formkörpern). Dabei können sowohl unterschiedliche Mengen ein und derselben Probensubstanz, als auch mit unterschiedlichen Mengen eines Zusatzstoffes versehene Proben bei gleichen oder veränderlichen Anteilen (Konzentration) der Probensubstanz angeboten werden. Ebenso kann die Konzentration des Zusatzstoffes bei identischer Konzentration der eigentlichen Probensubstanz verändert werden. Ebenso können – je nach Ausbildungssituation – gleichzeitig Blindproben angeboten werden, ohne dass das von außen ersichtlich ist.
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Das Probenmaterial kann direkt, beispielsweise als Flüssigkeit, als Feststoff, als Gel, oder indirekt, beispielsweise auf einem Träger, insbesondere auf einem von Eigengeruch weitestgehend freien Adsorbens im Probengefäß vorliegen. Als Adsorbentien kommen, beispielsweise, die aus der Gas-Chromatographie bekannten chemisch inerten Trägermaterialien in Betracht. Mithin kann der Probenbehälter ein Adsorbens umfassen, das so ausgewählt ist, dass es sich gut zur Adsorption der den jeweils charakteristischen Geruch ausmachenden Substanzen eignet. Gemäß einer modifizierten Ausführungsform des Probenbehälters umfasst der Probenbehälter eine mit der Probensubstanz oder einer bestimmten Zusammensetzung flüchtiger Substanzen beladene Kartusche, umfassend eine Packung eines chromatographischen Trägermaterials.
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Die Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Vorrichtung bzw. des vorgeschlagenen Verfahrens der Präsentation unterschiedlicher Proben mit Hilfe eines einheitlichen Probenhalters ist nicht allein auf die bereits angesprochenen Anwendungen zur medizinischen Diagnostik begrenzt, sondern kann ebenso zur Ausbildung von Hunden für die Verbrechensbekämpfung, beispielsweise bei der Suche nach Drogen, insbesondere Designerdrogen, oder diese ggf. begleitende Verunreinigungen verwendet werden oder für die Ausbildung von Hunden zur Suche nach Gefahrstoffen eingesetzt werden.
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Somit erleichtert es der vorgeschlagenen Probenhalter herauszufinden, wie gut es die trainierten Hunde gelernt haben, antrainierte Gerüche wiederzuerkennen. Das Ergebnis einer erfolgreichen (Wieder-)erkennung wird in Form einer Trefferquote erfasst, die sich als Quotient von Treffern und insgesamt dargereichten Proben oder als deren Prozentwert ausdrücken lässt. Der Hundetrainer bzw. Hundeführer spielt dabei eine überaus wichtige Rolle. Die ermittelte Trefferquote ist ein wichtiges Indiz für die Kompetenz eines Hundes und das Erreichen bestimmter Prüfungskriterien. Zur Objektivierung der Befunde werden "Einfachblind"- und/oder "Doppelblind"-Versuche durchgeführt, in denen entweder der Hundetrainer oder Hundetrainer und Studienleiter nicht wissen, welche Probenhalter mit positiven oder negativen Proben bestückt sind. Für derlei Versuche ist der undurchsichtige Probenhalter besonders von Vorteil, da von außen nicht zu erkennen ist, welche Probe sich im Inneren der Vorrichtung befindet. In einen vorteilhafterweise verschraubbaren Probenbehälter aus Glas können unterschiedlichste Materialien eingebracht werden. Außerdem ist es möglich, die Menge der jeweiligen Probe gezielt einzustellen, um die Detektionsgrenzen der Hunde für bestimmte Stoffe austesten zu können. Mittels Vergleichen und Ringversuchen ist es möglich, dass unterschiedliche Trainer mit identischen Materialien und somit unter weitestgehend gleichen Bedingungen mit ihren Hunden arbeiten können.
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Zusammenfassend wird eine Vorrichtung zur Halterung und Präsentation einer Geruchsprobe für die Ausbildung eines Hundes, umfassend einen Formkörper mit einer Stellfläche zur Halterung eines Probenbehälters und einer der Stellfläche gegenüber liegenden Stirnfläche vorgeschlagen, wobei der Formkörper undurchsichtig ist und eine Probenbehälteraufnahme umfasst, die einen Probenbehälter zumindest teilweise umschließen kann, sodass der Probenbehälter aufrecht fixierbar und unsichtbar ist. Weiterhin wird ein Verfahren zur Ausbildung eines Hundes an Geruchsproben vorgeschlagen, die dem Hund mit Hilfe wenigstens einer, vorteilhafterweise mit Hilfe einer Vielzahl der beschriebenen Vorrichtungen präsentiert werden. Ebenso wird ein Herstellungsverfahren für eine solche Vorrichtung vorgeschlagen, ausgewählt unter spanabhebendem Drehen und/oder Fräsen, Gießen, Spritzgießen und Tiefziehen oder Schmieden, insbesondere Gesenkschmieden.
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Die vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Diese Ausführungsbeispiele sollten keinesfalls als einschränkend für die vorliegende Erfindung verstanden werden. Die nachfolgenden Ansprüche stellen einen ersten, nicht bindenden Versuch dar, die Erfindung allgemein zu definieren.