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Die Erfindung betrifft eine Diebstahlsicherung für Skier gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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In der Druckschrift
EP 2 578 278 A1 ist eine Diebstahlsicherung für Skier offenbart, die in eine Skibindung integriert ist. Dabei erstreckt sich eine Blockiervorrichtung, die z.B. ein Zapfen ist, im gesicherten bzw. gesperrten Zustand in eine Aufnahmebereich für einen Skischuh, so dass dieser nicht in die Skibindung eingeführt und folglich nicht mit der Skibindung verrasten kann. Erst durch elektronische Authentifizierung wird eine Verriegelung entriegelt, so dass die Blockiervorrichtung vom Skischuh in ihre entsperrte Stellung bewegt werden kann, z.B. kann der Zapfen in den vorderen oder den hinteren Teil der Bindung eingeschoben werden.
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Nachteilig an derartigen Diebstahlsicherungen für Skier ist, dass bestehende und ausgereifte Teile der Skibindung des Standes der Technik geändert werden müssen, so dass die Diebstahlsicherung in diese integriert werden kann.
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Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Diebstahlsicherung für Skier zu schaffen, die minimale Veränderungen der Skibindung des Standes der Technik erfordert.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Diebstahlsicherung für Skier mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung für Skier ist in eine Skibindung integriert, die eine vordere Aufnahmevorrichtung oder einen Frontautomaten und eine hintere Aufnahmevorrichtung oder einen Fersenautomaten für eine Skischuh aufweist, wodurch die Aufnahmevorrichtungen gemeinsam einen Aufnahmebereich für den Skischuh zumindest in seiner Länge begrenzen. Weiterhin hat die Skibindung eine Platte (z.B. Dämpfungsplatte oder Erhöhungsplatte), die an zumindest einer Aufnahmevorrichtung befestigt ist oder an dem zu sichernden Ski befestigt werden kann. Die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung hat eine Blockiervorrichtung oder ein Blockierelement, die bzw. das in einer entsperrten Stellung außerhalb des Aufnahmebereichs angeordnet ist, und die in einer gesperrten Stellung zumindest abschnittsweise in dem Aufnahmebereich angeordnet oder in diesen hineinragt und in dieser Position fixiert oder gehalten oder verriegelt werden kann, so dass der Skischuh nicht bestimmungsgemäß in seinen Aufnahmebereich eingeführt werden kann und insbesondere nicht mit der hinteren Aufnahmevorrichtung verrasten kann. Die Blockiervorrichtung ist dabei an der Platte angelenkt oder an die Platte gekoppelt.
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Die Blockiervorrichtung kann in der Platte bewegbar geführt sein. Die Blockiervorrichtung kann weitgehend in der Platte aufgenommen sein. Die Platte kann aus einzelnen Plattenabschnitten bestehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Bei einer Weiterbildung ist die Blockiervorrichtung aus optischen Gründen in ihrer entsperrten Stellung im Wesentlichen oder besonders bevorzugter Weise komplett in der Platte (z.B. in einer Vertiefung der Platte) angeordnet oder aufgenommen.
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Um ein unberechtigtes Bewegen der Blockiervorrichtung in ihre entsperrte Stellung zu verhindern wird es bevorzugt, wenn sie in ihrer gesperrten Stellung durch eine Verriegelung fixierbar oder haltbar oder verriegelbar ist. Die Verriegelung ist vorzugsweise auch in der Platte angeordnet oder aufgenommen. Damit ist die nötige Veränderung der Skibindung des Standes der Technik weiter minimiert.
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Wenn die Verriegelung über einen elektrischen Aktor entriegelbar ist, wird es bevorzugt, wenn dieser auch in der Platte angeordnet oder aufgenommen ist. Damit ist die nötige Veränderung der Skibindung des Standes der Technik weiter minimiert.
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Wenn der elektrische Aktor über einen elektrischen Energiespeicher versorgt wird, wird es bevorzugt, wenn dieser auch in der Platte angeordnet oder aufgenommen ist. Damit ist die nötige Veränderung der Skibindung des Standes der Technik weiter minimiert.
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Wenn der elektrische Aktor über eine elektronische Authentifizierungseinheit geschaltet und damit die Blockiervorrichtung bzw. das Blockierelement in seine entsperrte Stellung bewegt werden kann, wird es bevorzugt, wenn auch die Authentifizierungseinheit in der Platte angeordnet oder aufgenommen ist. Damit ist die nötige Veränderung der Skibindung des Standes der Technik weiter minimiert.
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Vorzugsweise wird auch die Authentifizierungseinheit vom elektrischen Energiespeicher versorgt.
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Mit den zuletzt genannten Weiterbildungen muss weder die vordere Aufnahmevorrichtung bzw. der Frontautomat noch die hintere Aufnahmevorrichtung bzw. der Fersenautomat geändert werden, um die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung in die Skibindung einzubauen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel kann sich die Platte von einer Aufnahmevorrichtung in Richtung oder bis zur anderen erstrecken, wodurch der Aufnahmebereich für den Skischuh nach unten auch durch die Platte begrenzt ist. Damit ist de Platte vergleichsweise lang und biete viel Raum auch für die zuletzt genannten Komponenten der Diebstahlsicherung.
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Bei einem ersten Ausführungsbeispiel der Blockiervorrichtung ist ihr erster Endabschnitt über ein Schwenkgelenk an der Platte befestigt. Dann wird die Blockiervorrichtung über eine Schwenkbewegung von der gesperrten in die entsperrte Stellung und umgekehrt überführt.
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Eine Weiterbildung, die besonders sicher gegen mechanische Zerstörung der Blockiervorrichtung bzw. der Diebstahlsicherung durch einen Skischuh ist, weist ein Stützelement auf, das über ein weiteres Schwenkgelenk an die Blockiervorrichtung gekoppelt ist.
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Dabei wird es bevorzugt, wenn das weitere Schwenkgelenk an ein dem ersten Endabschnitt gegenüber liegenden zweiten Endabschnitt der Blockiervorrichtung an diese gekoppelt ist.
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Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Blockiervorrichtung in beiden Stellungen etwa parallel zur Platte angeordnet und wird durch Parallelverschiebung von der gesperrten in die entsperrte Stellung und umgekehrt bewegt.
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Bei einem dritten Ausführungsbeispiel wird die Blockiervorrichtung über einen schräg angestellten Abschnitt oder eine Rampe und der Platte über ein Schwenk-Schubgelenk von der gesperrten in die entsperrte Stellung und umgekehrt bewegt oder verschoben.
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Bei allen Ausführungsbeispielen wird es besonders bevorzugt, wenn die Blockiervorrichtung bzw. das Blockierelement von einem elastischen Element in die gesperrte Stellung vorgespannt ist und bei entriegelter Verriegelung vom Skischuh gegen die Kraft des elastischen Elements in die entsperrte Stellung bewegt werden kann.
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Im Folgenden werden anhand der Figuren verschiede Ausführungsbeispiele der Erfindung detailliert beschrieben. Es zeigen
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1 einen Ausschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Skibindung mit Diebstahlsicherung in einer seitlichen schematischen Darstellung;
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2 einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Skibindung mit Diebstahlsicherung in einer seitlichen schematischen Darstellung;
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3 einen Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Skibindung mit Diebstahlsicherung in einer seitlichen schematischen Darstellung; und
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4 einen Ausschnitt eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Skibindung mit Diebstahlsicherung in einer seitlichen schematischen Darstellung.
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1 zeigt in einer seitlichen schematischen Darstellung einen Ausschnitt einer Platte 1 einer Skibindung. Die Platte 1 kann eine Erhöhungsplatte sein, wie sie bei Carvingskiern verwendet wird. Die Platte 1 kann sich von einer vorderen Aufnahmevorrichtung bzw. einem Frontautomaten bis zu einer hinteren Aufnahmevorrichtung bzw. einem Fersenautomaten der Skibindung erstrecken. Wenn ein (nicht gezeigter) Skischuh in die Skibindung bzw. in die hintere Aufnahmevorrichtung eingerastet ist, befindet sich die Platte 1 zwischen dem Skischuh und dem (nicht gezeigten) Ski.
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In der Platte 1 ist eine Vertiefung vorgesehen, in die ein Blockierelement in seiner entsperrten Stellung 2a komplett eintauchen kann. Dabei ist das Blockierelement über ein Schwenkgelenk 4 an der Platte 1 angelenkt, das ebenfalls in der Platte 1 aufgenommen ist.
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Über die Federkraft 6 einer Torsionsfeder kann das Blockierelement aus seiner entsperrten Stellung 2a um etwa 90° geschwenkt werden, so dass es nach oben in den Aufnahmebereich für den Skischuh hineinragt. 1 zeigt das Blockierelement auch in dieser gesperrten Stellung 2b.
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Wenn sich der Skischuh an die Skibindung annähert, wird über eine berührungslose elektronische Authentifizierung ein Aktor bestromt, der eine Verriegelung (nicht gezeigt) löst, so dass über eine Einsteigekraft 8 des Skischuhs das Blockierelement gegen die Federkraft 6 zurückgeschwenkt bzw. zurückgeklappt werden kann.
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2 zeigt einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Skibindung. Dabei werden im Folgenden nur die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 erläutert. An dem vom Schwenkgelenk 4 beabstandeten Endabschnitt des Blockierelements ist über ein zweites Schwenkgelenk ein Stützelement angelenkt. In 2 ist die gesperrte Stellung des Blockierelements 2b gezeigt, in der das Blockierelement nur etwa um 45° gegenüber der Platte 1 aufgerichtet ist. Eine vergleichbare Position nimmt das Stützelement in seiner gesperrten Stellung 12b ein, wodurch es den „freien Endabschnitt“ des Stützelementes 2b gegenüber der Platte 1 abstützt. Im entsperrten Zustand ist das Blockierelement 2a und das Stützelement 12a etwa in einer Linie ausgerichtet und gemeinsam in der Vertiefung der Platte 1 aufgenommen. Dabei ist das zweites Schwenkgelenk in seiner entsperrten Stellung 10a abgesenkt.
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3 zeigt einen Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Skibindung. Das Blockierelement ist in seiner entsperrten Stellung 2a komplett in der Vertiefung der Platte 1 aufgenommen und wird über die Federkraft 6 im Wesentlichen parallel in seine gesperrte Stellung 2b verschoben. Von dort kann es über die Einsteigekraft 8 nach Freigabe der Verriegelung wieder in die Vertiefung gedrückt werden.
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Beim vierten Ausführungsbeispiel gemäß 4 hat die Vertiefung eine Rampe 14, über die der freie Endabschnitt des Blockierelements in den Aufnahmebereich heraus geschoben werden kann. Dies ist möglich, wenn der Skischuh aus dem Aufnahmebereich entfernt wird und das Blockierelement über die Federkraft 6 einer Druckfeder in 4 nach links verschoben werden kann. Dazu ist das Blockierelement über ein Schwenk-Schubgelenk an die Platte 1 gekoppelt, um das das Blockierelement geschwenkt werden kann und das entlang der Platte 1 (in 4 seitlich) verschoben werden kann. 4 zeigt das Blockierelement mit dem Schwenk-Schubgelenk in einer Zwischenstellung 2c, 16c und in der heraus geschobenen bzw. gesperrten Stellung 2b, 16b.
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Abweichend von dem in 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel kann statt einer Torsionsfeder eine Druckfeder vorgesehen werden, die das Stützelement entlang der Platte 1 (von rechts nach links) beaufschlagt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Platte
- 2a
- Blockierelement in entsperrter Stellung
- 2b
- Blockierelement in gesperrter Stellung
- 2c
- Blockierelement in Zwischenstellung
- 4
- Schwenkgelenk
- 6
- Federkraft
- 8
- Einsteigekraft
- 10a
- zweites Schwenkgelenk in entsperrter Stellung
- 10b
- zweites Schwenkgelenk in gesperrter Stellung
- 12a
- Stützelement in entsperrter Stellung
- 12b
- Stützelement in gesperrter Stellung
- 14
- Rampe
- 16b
- Schwenk-Schubgelenk in gesperrter Stellung
- 16c
- Schwenk-Schubgelenk in Zwischenstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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