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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klimatisierungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug. Gattungsgemäße Klimatisierungseinrichtungen umfassen dabei einen Verdampfer, welcher von Luft durchströmt wird und stromabwärts einen Kaltluftstrom erzeugt, und wenigstens einen Heizer, welcher stromabwärts vom Verdampfer liegt, von Luft durchströmbar ist und stromabwärts einen Warmluftstrom erzeugt. Sie umfassen des Weiteren eine Klappenanordnung, mittels welcher der Kaltluftstrom stromabwärts von dem Verdampfer derart einstellbar ist, dass der Kaltluftstrom ohne Durchströmung des Heizers ganz an diesem vorbeileitbar oder wenigstens teilweise durch den Heizer hindurchleitbar ist, sodass eine Temperierung des Luftstroms ermöglicht wird. Auf diese Weise können Eigenschaften der für die Fahrgastzelle vorgesehenen Luft, insbesondere die Temperatur und die Luftfeuchte, beeinflusst werden.
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Eine gattungsgemäße Klimatisierungseinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 050 447 A1 bekannt. In der dort angegebenen Klimatisierungseinrichtung gibt es einen den Heizer umgehenden Kaltluftbypass, durch welchen die Kaltluft mittels einer zwischen Heizer und Verdampfer angeordneten ersten Klappe und mittels einer hinter dem Heizer angeordneten zweiten Klappe einstellbar ist.
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Die Führung des Kaltluftstroms und des Warmluftstroms sowie die Anordnung der Klappen hängen von strengen Bauraumvorgaben ab. Bei der Gestaltung einer Klimatisierungseinrichtung bzw. der Anpassung an einen konkreten Fahrzeugtyp ist insbesondere bezüglich der Luftführung ein Kompromiss zwischen Einfachheit des Aufbaus, Energieeffizienz und Bauraum zu treffen. Auch sind die verschiedenen Luftauslässe, z.B. ein vertikal nach oben geführter und auf den unteren Bereich der Windschutzscheibe gerichteter Enteisungs- bzw. Entfeuchtungskanal, zu beachten. Durch kompakte Anordnung und ohne komplexe Klappenanordnung ist dann ein Aufwärmen des Kaltluftstroms beim Vorbeiströmen an wärmeren Passagen und ein gewisser Warmlufteintrag in den Kaltluftstrom unvermeidbar.
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Unter „stromabwärts“ und „stromaufwärts“ wird die vorgesehene Luftströmungsrichtung im Luftführungsgehäuse der Klimatisierungsanlage verstanden, wie diese bei normaler Verwendung zur Klimatisierung der Fahrzeugkabine vorgesehen ist, d.h. vom Lufteinlass über den Verdampfer bis zu den jeweiligen Luftauslässen.
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Aus der
DE 10 2005 052 484 A1 und aus der
DE 10 2010 052 259 A1 sind jeweils Klimatisierungseinrichtungen bekannt, bei welchen eine schwenkbare Klappe durch einen Abstandshalter räumlich vom Heizer beabstandet gelagert ist. Hiermit kann eine Verteilung der Luft durch den Heizer oder an dem Heizer vorbei eingestellt und somit die Ausbildung eines Warmluftstroms und/oder eines Kaltluftstroms reguliert werden. Weiter stromabwärts ist dann jeweils eine Mischzone vorgesehen, in welcher die kalten und warmen Teilluftströme miteinander gemischt werden. Weitere gattungsgemäße Klimatisierungseinrichtungen sind aus der
DE 691 00 274 T2 und aus der
DE 601 33 516 T2 bekannt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Kaltluftstrom einer Klimatisierungseinrichtung bezüglich der genannten Nachteile zu verbessern. Insbesondere ist darauf zu achten, dass für eine maximale Kühlleistung ein möglichst unbeeinflusster Kaltluftstrom unter verschiedenen operativen Bedingungen erzeugbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Klimatisierungseinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Klimatisierungseinrichtung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet. Insbesondere ist vorgesehen, dass der an dem Heizer vorbeileitbare Kaltluftstrom durch einen Abstandshalter räumlich von dem Heizer beabstandet ist. Hierdurch wird die Erwärmung des Kaltluftstroms bei Vorbeiströmen an der Wärmequelle der Klimatisierungseinrichtung, dem Heizer, wirkungsvoll reduziert.
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Vorteilhafterweise umfasst der Abstandshalter einen Hohlraum, welcher räumlich zwischen dem Kaltluftstrom und dem Heizer angeordnet ist. Hierdurch wird die thermische Isolierung zwischen Kaltluftstrom und Wärmequelle noch weiter verbessert. Der Hohlraum kann dabei insbesondere geschlossen sein. Er kann beispielsweise ein Vakuum beinhalten, alternativ aber auch mit einem Gas, beispielsweise Luft gefüllt sein. Der Hohlraum kann auch für spätere Zwecke vorgehalten werden und ggf. nachträglich mit anderen Materialien, z.B. einem Dämmstoff gefüllt werden.
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Der Abstandshalter mit oder ohne Hohlraum liegt gemäß einer Ausführungsform in der durch den Heizer definierten Ebene und erstreckt sich in paralleler Verlängerung zum Heizer im Wesentlichen über die durchströmbare Dicke des Heizers. Durch die Ausrichtung des Abstandshalters in paralleler Verlängerung zum Heizer wird der Kaltluftstrom möglichst weit vom Heizer getrennt und es wird der typischerweise wärmste Bereich entlang des Kaltluftstroms verdeckt. Die Anpassung des Abstandshalters an die Dicke des Heizers kann insbesondere derart erfolgen, dass der Strömungsverlauf des Warmluftstroms bzw. des abgezweigten Kaltluftstroms vor Eintritt in den Heizer zumindest nicht negativ beeinflusst wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Hohlraum im Abstandshalter zur Durchführung von Befestigungsmitteln oder Leitungen geeignet. Der Hohlraum umfasst dazu beispielsweise Kanäle zum Durchführen von elektrischen Kabeln oder ist für die Aufnahme von Schrauben, Bolzen oder Rastelementen vorgesehen. Der Hohlraum erfüllt dann neben dem Zweck der thermischen Isolierung noch den Zweck der Montageunterstützung. Anders ausgedrückt ist der durch den Hohlraum geopferte Bauraum für andere konstruktive Maßnahmen an der Klimatisierungseinrichtung nutzbar.
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Die Ausgestaltung der Klappenanordnung ist unabhängig von dem Beabstandungskonzept des Kaltluftstroms zum Heizer. Es können aus dem Stand der Technik bekannte Klappenanordnungen verwendet werden, z.B. insbesondere sogenannte Butterfly-Klappen mit zwei Klappen, welche um eine Schwenkachse gemeinsam schwenkbar sind. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Klappenanordnung um eine Schwenkachse schwenkbar ist, welche sich im Wesentlichen entlang der dem vorbeigeleiteten Kaltluftstrom zugewandten Seite des Abstandshalters erstreckt. Die Schwenkachse ist beispielsweise direkt oberhalb vom Abstandshalter angebracht, sodass der Kaltluftstrom nur an der vom Heizer und Abstandshalter abgewandten Seite der Klappenanordnung vorbeiströmt. Dies führt zu einer zusätzlichen thermischen Isolierung des Kaltluftstroms vom Heizer.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass sich ein (hiernach synonym auch als Klappenfortsatz bezeichneter) ausgebildeter Eingriffsabschnitt der Klappenanordnung von der Schwenkachse stromabwärts wenigstens teilweise weiter erstreckt und den Kaltluftstrom wenigstens teilweise von dem Bereich des Warmluftstroms stromabwärts vom Heizer trennt. Dies ermöglicht unter anderem, mit einer Klappe den Bereich stromaufwärts und stromabwärts des Warmluftstroms zu beeinflussen. In geschlossenem Zustand verschließt die Klappe nicht nur die Abzweigung, an welcher Kaltluft zum Heizer geführt wird, sondern verschließt weiterhin wenigstens einen Teil stromabwärts vom Heizer, sodass vom Heizer aufsteigende Warmluft besser von dem Kaltluftstrom getrennt wird. Der stromabwärts von der Schwenkachse vorgesehene Eingriffsabschnitt wird insbesondere durch die Existenz des Abstandshalters begünstigt, weil dadurch beim Öffnen der Klappenanordnung der Eingriffsabschnitt nicht sofort unmittelbar mit dem Heizer in Kontakt kommt.
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Der Eingriffsabschnitt ist lateral durchbrochen und greift verzahnend mit stromabwärts vom Heizer gelegenen Warmluftkanälen ein. Hierdurch kann insbesondere eine Vermischung von dem Kaltluftstrom mit einem Luftstrom in den nach oben geführten Kanälen mit Auslass am unteren Bereich der Windschutzscheibe verringert werden. Solche zur Windschutzscheibe geführte Kanäle haben den Zweck, Feuchte oder Eis zu entfernen und werden daher hier als Warmluftkanäle bezeichnet. Die von ihnen geführte Luft kann auch Mischluft mit einem Kaltluftanteil sein, sie ist aber immer relativ trocken, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
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Der Eingriffsabschnitt ist je nach Ausführungsform optional wenigstens abschnittsweise gebogen und/oder angewinkelt. Hierdurch kann eine Luftleitfunktion erzielt werden, sodass der Kaltluftstrom weiter vom Warmluftstrom weggeführt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Länge des Eingriffsabschnitts von der Schwenkachse aus gerechnet an die Höhe des Abstandshalters zwischen Heizer und Schwenkachse angepasst. Beide Teile weisen vorteilhafterweise in etwa die gleiche Länge auf, sodass einerseits der Warmluftstrom bei geöffneter Klappenanordnung nicht von dem in Richtung der stromabwärtigen Seite des Heizers geschwenkten Eingriffsabschnitt gestört wird, andererseits der Eingriffsabschnitt selber nicht durch Anliegen an dem Heizer überhitzt wird.
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Vorteilhafterweise werden die Geometrien des Abstandshalters und des Eingriffsabschnitts aneinander angepasst. D.h. dass insbesondere die vom Kaltluftstrom abgewandte Seite des Eingriffsabschnitts an die Form des stromabwärtsliegenden Abschnitts des Abstandshalters so angepasst ist, dass der Eingriffsabschnitt bei geöffnetem Zustand der Klappenanordnung nahe dem Abstandshalter liegt. Der Eingriffsabschnitt muss dabei nicht an dem Abstandshalter anschlagen. Typischerweise weist der Eingriffsabschnitt dann noch einen relativ zu den eigenen Abmaßen geringen Abstand, z.B. im Millimeterbereich, vom Abstandshalter auf. Einerseits optimiert dies die Luftführung insbesondere bei geöffneter Klappenanordnung, sodass wenig Verwirbelung im Warmluftstrom entsteht. Andererseits reduziert dies die Gefahr von Vibrationen.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug zu den Figuren näher erläutert.
- Die 1 zeigt schematisch einen Teilausschnitt des Aufbaus einer Klimatisierungseinrichtung mit geöffneter Klappenanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- die 2 zeigt schematisch einen Teilausschnitt der Klimatisierungseinrichtung aus der 1 mit geschlossener Klappenanordnung,
- die 3 zeigt eine perspektivische Darstellung oberhalb der geschlossenen Klappenanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- die 4 zeigt schematisch einen Teilausschnitt des Aufbaus einer gattungsgemäßen Klimatisierungseinrichtung nach dem Stand der Technik.
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In der 4 ist schematisch ein Teilausschnitt des Aufbaus einer Fahrzeugklimaanlage 100 („Klimatisierungseinrichtung“) für ein Kraftfahrzeug nach dem Stand der Technik dargestellt. Die Fahrzeugklimaanlage 100 umfasst ein Gehäuse 101, innerhalb dessen die eingeströmte oder eingesaugte Luft klimatisiert und über geeignete Auslässe in die Fahrerkabine ausgeblasen werden kann. Dabei durchströmt die Luft zuerst einen Verdampfer 102, welcher stromabwärts je nach Betriebszustand (z.B. in Abhängigkeit von der Durchflussgeschwindigkeit des ihn durchströmenden Kältemittels) einen Kaltluftstrom erzeugt. Der Verdampfer 102 reduziert dabei je nach Betriebszustand zusätzlich die Luftfeuchte. Der Kaltluftstrom kann dann optional mittels einer Mischklappe 104 wenigstens teilweise zu einem Heizer 103 geführt werden, um einen Warmluftstrom zu erzeugen. Stromabwärts vom Heizer 103 können Warmluftstrom und Kaltluftstrom ggf. gemischt werden oder je nach Einstellung der Fahrzeugklimaanlage 100 auch getrennte Warmluft, Kaltluft oder Mischluft den einzelnen Auslässen zuführen. Die Mischklappe 104 kann auch derart eingestellt werden, dass der Pfad zum Heizer 103 ganz abgesperrt wird, sodass ein in Bezug auf die Verdampferleistung maximaler Kaltluftstrom erzeugt wird. Dies ist insbesondere bei starker Erwärmung der Fahrgastkabine wünschenswert, z.B. an heißen Sommertagen oder wenn das Kraftfahrzeug nach einer längeren Standzeit in praller Sonne schnell temperiert werden soll.
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Nachteilig an der gezeigten Anordnung nach dem Stand der Technik ist, dass der Kaltluftstrom direkt an der Oberseite des Heizers 103 vorbeigeführt wird. Es kommt somit beim Vorbeiströmen der Kaltluft an dem Tank des Heizers 103 zu einer unerwünschten Erwärmung. Ferner sind im Inneren des Gehäuses 101 die vorgegebenen Luftpfade streckenweise nicht geradlinig. Sie sind z.B. abschnittsweise gekrümmt und durch die Anordnung der Mischklappe 104 oder andere Bauteile asymmetrisch ausgelegt. Hierdurch kommt es im Gehäuse 101 zu Druckunterschieden und zu dreidimensionalen Verwirbelungen entlang der Luftströmung. Dies führt zu einer verstärkten Luftdurchmischung. Eine Trennung zwischen benachbarten Warmluftströmen und Kaltluftströmen wird erschwert. Außerdem wird die stromabwärts vom Heizer 103 vorhandene Luft vom Heizer 103 erwärmt, steigt auf und mischt sich mit dem kreuzenden Kaltluftstrom. Dies erfolgt auch dann, wenn die Mischklappe 104 den Warmluftpfad stromaufwärts vom Heizer 103 verschließt. Es kommt also auch neben der druckbedingten Luftdurchmischung zu einer temperaturbedingten Konvektion der sich lokal erwärmten Luft hinter dem Heizer 103, welche aufsteigt und sich in den Kaltluftstrom einmischt.
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In den 1 und 2 ist schematisch ein Teilausschnitt des Aufbaus einer Fahrzeugklimaanlage 1 („Klimatisierungseinrichtung“) gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In der 1 ist die Mischklappe 7 in geöffnetem Zustand und in der 2 ist die Mischklappe in geschlossenem Zustand. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, falls nicht explizit auf die Unterschiede hingewiesen wird.
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Die in das luftführende Gehäuse 2 eintretende Luft durchströmt zunächst einen Verdampfer 3, welcher stromabwärts einen Kaltluftstrom L1 bei geöffneter Mischklappe 7 und einen Kaltluftstrom L3 bei geschlossener Mischklappe 7 erzeugt. Bei geschlossener Mischklappe 7 wird die gesamte durch den Verdampfer 3 hindurchtretende Luft als Kaltluftstrom L3 an dem Heizer 4 vorbeigeführt. Sie strömt vollständig beabstandet oberhalb der Oberkante des Heizers 4, um eine Wärmeaufnahme vom Heizer 4 möglichst wirkungsvoll zu unterbinden (die Oberkante des Heizers 4 stellt typischerweise mit dem oberen Sammeltank den wärmsten Bereich des Heizers 4 dar). Die Mischklappe 7 kann auch teilweise geöffnet sein, wobei dann jeweils abgeschwächte Teilluftströme L1, L3 entstehen. Stromabwärts vom Verdampfer 3 ist ein Heizer 4 angeordnet, welcher von Luft des Kaltluftstroms L1 durchströmt wird, wenn die Mischklappe 7 wenigstens teilweise geöffnet ist.
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Der Heizer 4 ist typischerweise ein Heizwärmetauscher nach dem Stand der Technik, welcher z.B. über die Motorkühlung mit heißem Kühlwasser gespeist wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind Verdampfer 3 und Heizer 4 im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet, wobei der Heizer 4 gegenüber dem Verdampfer 3 nach unten versetzt angeordnet ist. Hierdurch wird bei geschlossener Mischklappe 7 ein nahezu geradliniger Kaltluftstrom L3 oberhalb des Heizers 4 ermöglicht.
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Wie in der 1 angedeutet ist, kann dem Heizer 4 auch ein Zusatzheizelement 5 nachgelagert sein, welches z.B. über elektrische Heizdrähte verfügt und somit schneller eine Heizwirkung erzielt. Dieses Zusatzheizelement 5 gewährleistet insbesondere beim Kaltstart und an Wintertagen eine raschere Erwärmung des Warmluftstroms L2.
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Stromabwärts erzeugt der Heizer 4 und - falls vorhanden - das Zusatzheizelement 5 einen Warmluftstrom L2. Bei geschlossener Mischklappe 7 ist der Kaltluftstrom L3 ganz an dem Heizer 4 vorbeiströmbar. Je nach Mischklappenstellung wird somit eine Temperierung des Luftstroms ermöglicht.
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Die Teilluftströme L2, L3 werden stromabwärts vom Heizer 4 in die gewünschten Auslasskanäle geleitet und ggf. gemischt. Während sich zum rechten Bildrand im gezeigten Ausführungsbeispiel die Auslässe zu den Frontsitzen befinden (nicht dargestellt), sind nach oben geführte Heißluftkanäle, hier konkret Entfeuchtungskanäle Enteisungskanäle 6 zum Entfeuchten/ Enteisen der Windschutzscheibe angedeutet. Diese Kanäle haben die vorwiegende Aufgabe, relativ warme und trockene Luft zur Windschutzscheibe zu führen, um eine Enteisung bzw. eine Entfeuchtung der vereisten bzw. beschlagenen Windschutzscheibe zu unterstützen.
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Erfindungsgemäß ist der an dem Heizer 4 vorbeileitbare Kaltluftstrom L3 durch einen Abstandshalter 8 räumlich von dem Heizer 4 (und ggf. dem Zusatzheizelement 5) beabstandet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel in der 2 handelt es sich um einen Hohlraum-Abstandshalter 8, wobei der Hohlraum zwischen dem Kaltluftstrom L3 und dem Heizer 4 angeordnet ist und dadurch die thermische Isolierung des Kaltluftstroms L3 vom Heizer 4 noch verbessert. Alternativ kann der Abstandshalter 8 aber auch massiv aus einem thermisch nichtleitenden Material, z.B. Kunststoff sein. Er kann alternativ an sich beliebig geformt sein, wobei eine nach außen stromliniengünstige Gestalt vorteilhaft ist, um im Bereich der Mischklappe 7 keine Turbulenzen und Störgeräusche zu entwickeln. Der Hohlraum des Abstandshalters 8 kann verwendet werden, um beispielsweise Befestigungsmittel oder Leitungen hindurchzuführen (nicht dargestellt). So kann dieser Raum auch nachträglich, z.B. bei einer erforderlichen Nachbesserung im späteren Entwicklungsstadium oder bei einem Re-Design verwendet werden. Je nach Fahrzeugvariante können ggf. zwei verschiedener Heizer 4, 4' (nicht dargestellt) zur Verwendung vorgesehen sein. In diesem Falle können dann zwei verschiedene Abstandshalter 8, 8' (nicht dargestellt) vorgesehen sein, welche in einfacher Weise als den räumlichen Ausgleich unterstützen.
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In den gezeigten Ausführungsbeispielen gemäß den 1 und 2 erstreckt sich der Abstandshalter 8 in der durch den Heizer 4 definierten Ebene in paralleler Verlängerung zum Heizer 4 nach oben. Horizontal erstreckt er sich im Wesentlichen über die durchströmbare Dicke des Heizers 4 und bildet in der Schnittansicht einen im Wesentlichen rechteckigen bis rautenförmigen Querschnitt, wobei die Seiten teilweise leicht bogenförmig verlaufen. Der Abstandshalter 8 ist typischerweise aus demselben Material wie das Gehäuse 2 gefertigt, wobei je nach Temperatur an der Oberseite des Heizers 4 auch andere Materialien, z.B. eine hitzebeständige Schicht, vorgesehen sein kann.
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Die Mischklappe 7 ist um eine Schwenkachse 9 zwischen der vollständig geöffneten bis in die vollständig geschlossene Position schwenkbar. Die Schwenkachse 9 liegt unmittelbar oberhalb von der Oberseite des Hohlraum-Abstandshalters 8. Es findet keine Luftströmung zwischen der Schwenkachse 9 und dem Abstandshalter 8 einerseits, sowie zwischen dem Abstandshalter 8 und der Oberseite des Heizers 4 statt. Der Kaltluftstrom L3 wird gänzlich an der Oberseite der Mischklappe 7 vorbeigeführt.
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Stromabwärts von der Mischklappe 7 befindet sich ein Bereich, in welchem sich der Warmluftstrom L2 und der Kaltluftstrom L3 mischen können. Einerseits soll sich bei teilweise geöffneter Mischklappe 7 die Luft möglichst homogen durchmischen, bevor sie an den Auslässen in die Fahrgastkabine ausgeblasen wird. Andererseits muss sichergestellt werden, dass sich ggf. unterschiedlich temperierte Luftströme für verschiedene Auslässe gegenseitig nicht übermäßig beeinflussen. Für diesen Zweck umfasst die Mischklappe 7 einen Klappenfortsatz 10, welcher sich stromabwärts von der Schwenkachse 9 weiter erstreckt. Der Klappenfortsatz 10 erstreckt sich somit bis in einen Bereich, in dem sich stromabwärts vom Heizer 4 erwärmte Luft, z.B. vom Warmluftstrom L2, bei teilweise geöffneter Mischklappe 7 mit Kaltluft des Kaltluftstromes L3 vermischen kann. Der Klappenfortsatz 10 verhindert nun, dass eine solche Luftvermischung bereits unmittelbar hinter dem Heizer 4 erfolgt. Dies wäre nachteilig, weil hier der typischerweise trockenwarme Luftstrom für die Entfeuchtungs- bzw. Enteisungskanäle 6 zum Entfeuchten/ Enteisen der Windschutzscheibe hochgeführt wird. Der Klappenfortsatz 10 kann je nach Fahrzeugtyp an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, um einen optimalen Kompromiss zwischen homogener Luftdurchmischung für die Auslässe zur Fahrgastkabine einerseits und der Trennung des Kaltluftstromes L3 und dem Luftstrom für die Entfeuchtungs- bzw. Enteisungskanäle 6 andererseits zu erzielen.
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Der Aufbau der Mischklappe 7 mit dem Klappenfortsatz 10 wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu der 3 näher erläutert. Die so beschriebene Mischklappe 7 kann insbesondere für die mit Bezug zu den 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiele verwendet werden.
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Der Klappenfortsatz 10 ist lateral mehrmals durchbrochen und greift verzahnend mit den stromabwärts vom Heizer 4 gelegenen Entfeuchtungs- bzw. Enteisungskanälen 6 ein. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Entfeuchtungs- bzw. Enteisungskanälen 6 werden somit von den „Fingern“ des Klappenfortsatzes 10 so abgedeckt, dass ein Vermischen von Kaltluft und Warmluft erst in dem stromabwärts dahinter vorgesehenen Mischbereich erfolgen kann. Die Finger des Klappenfortsatzes 10 können nach aus dem Stand der Technik bekannten Dichtmethoden von den Wandungen der Entfeuchtungs- bzw. Enteisungskanäle 6 abgedichtet werden. Die Beabstandung der Oberseite der Mischklappe 7 bzw. des Klappenfortsatzes 10 von dem Heizer 4 ist in der 3 gut zu erkennen.
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Je nach Ausführungsform ist der Klappenfortsatz 10 abschnittsweise gebogen oder angewinkelt, um eine entsprechend an die vorgesehene Luftführung angepasste Luftleitfunktion bereitzustellen. Im gezeigten Beispiel sind die Finger des Klappenfortsatzes 10 leicht nach oben angewinkelt.
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Der Klappenfortsatz 10 und der Abstandshalter 8 werden typischerweise aneinander angepasst. Eine vorteilhafte Konfiguration besteht darin, die Länge des Klappenfortsatzes 10 an die Höhe des Abstandshalters 8 derart anzupassen, dass der Klappenfortsatz 10 bei ganz geöffneter Mischklappe 7 nicht mit dem Heizer 4 oder - falls vorhanden - dem Zusatzheizelement 5 räumlich in Konflikt gerät. Die Länge des Klappenfortsatzes 10 kann dann aber unter Einhaltung dieser Randbedingung maximal ausgeschöpft werden, um bei geschlossener Mischklappe 7 eine möglichst lange Trennstrecke zwischen Kaltluft und Warmluft zu unterstützen. Insbesondere ist der Klappenfortsatz 10 nicht so lang, dass er unmittelbar bis in den aus dem Heizer 4 austretenden Warmluftstrom L2 reichen würde, um die Luftströmung nicht zu beeinträchtigen. Der Klappenfortsatz 10 kommt beispielsweise nicht mit dem Tank an der Oberseite des Heizers 4 in Kontakt, wo er sich ggf. zu stark erhitzen könnte. Optional kann die Unterseite des Klappenfortsatzes 10 so geformt werden, dass sie bei geöffnetem Zustand der Mischklappe 7 nahe an dem Abstandshalter 8 liegt (nicht dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugklimaanlage („Klimatisierungseinrichtung“)
- 2
- Gehäuse
- 3
- Verdampfer
- 4
- Heizer
- 5
- Zusatzheizelement
- 6
- Entfeuchtungskanal bzw. Enteisungskanal für Windschutzscheibe
- 7
- Mischklappe
- 8
- Hohlraum-Abstandshalter
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Klappenfortsatz/ Eingriffsabschnitt der Mischklappe
- 100
- Fahrzeugklimaanlage (Stand der Technik)
- 101
- Gehäuse
- 102
- Verdampfer
- 103
- Heizer
- 104
- Mischklappe
- L1 - L3
- (Teil)-Luftströmungen