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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen. Aus dem Stand der Technik sind derartige Vorrichtungen beispielsweise in Form von Streckblasmaschinen seit langem bekannt. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere auf eine Streckblasmaschine gerichtet. Derartige Maschinen weisen üblicherweise an einem Träger eine Vielzahl von Blasstationen auf, welche jeweils Hohlräume ausbilden, innerhalb derer Kunststoffvorformlinge durch Beaufschlagung mit Druckluft zu Kunststoffbehältnissen expandiert werden können. Neben der Beaufschlagung mit Druckluft werden dabei die Behältnisse auch mittels Reckstangen entlang ihrer Längsrichtung gedehnt.
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Diese Reckstangen werden im Stand der Technik geführt und es sind weiterhin auch Dichtungen vorgesehen, welche beispielsweise verhindern, dass die in die umzuformenden Behältnisse eingeleitete Druckluft an der Reckstange vorbei aus dem Behältnis entweichen kann. Als Dichtringe werden dabei im Stand der Technik zum Teil sogenannte Glyd-Ringe verwendet. Daneben ist zum Führen der Reckstange eine Führungseinrichtung vorgesehen, da diese Glyd-Ringe selbst keine Führungsfunktion übernehmen können. Durch den relativ langen Hub der Reckstange kommt es jedoch relativ häufig zu einem Verschleiß der Dichtungseinrichtungen. Daneben sind derartige Führungseinrichtungen relativ schwer montierbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Montage derartiger Führungseinrichtungen zu vereinfachen. Daneben sollen auch die Kosten für derartige Führungen und Dichtungseinrichtungen gesenkt werden. Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen weist eine Umformungsstation auf, welche einen Hohlraum ausbildet, innerhalb dessen die Kunststoffvorformlinge zu den Kunststoffbehältnissen umformbar sind. Weiterhin weist die Vorrichtung eine Beaufschlagungseinrichtung auf, welche an eine Mündung der Kunststoffvorformlinge anlegbar ist, um die Kunststoffvorformlinge mit dem fließfähigen und insb. gasförmigen Medium zu beaufschlagen. Weiterhin weist die Umformungsstation eine Reckstange auf, welche bezüglich der Kunststoffvorformlinge bewegbar ist und welche in den Kunststoffvorformling einführbar ist, um diese in ihrer Längsrichtung zu dehnen.
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Erfindungsgemäß weist die Umformungsstation eine Führungseinrichtung zur Führung der Reckstange auf sowie auch eine Dichtungseinrichtung, welche wenigstens abschnittsweise an der Reckstange anliegt. Dabei sind die Führungseinrichtung und die Dichtungseinrichtung miteinander als eine gemeinsame kombinierte Einrichtung ausgebildet.
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Bevorzugt weist die Vorrichtung eine Vielzahl der beschriebenen Umformungsstationen auf. Vorteilhaft sind diese Umformungsstationen dabei an einem beweglichen Träger angeordnet und besonders bevorzugt handelt es sich hierbei um einen drehbaren Träger.
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Weiterhin weisen die Umformungsstationen jeweils bevorzugt bezüglich einander schwenkbare Seitenteile auf, welche zum Öffnen und Schließen der Blasformen dienen, innerhalb deren die Kunststoffvorformlinge zu den Kunststoffbehältnissen expandiert werden. Vorteilhaft weisen die Umformungsstationen bzw. die Blasformen auch jeweils Bodenformen auf, welche gemeinsam mit den Seitenteilen den besagten Hohlraum verschließen. Daneben ist vorteilhaft auch ein Antrieb zum Bewegen der Reckstange vorgesehen, wobei es sich hierbei um einen elektrischen Antrieb handeln kann, einen pneumatischen Antrieb oder einen hydraulischen Antrieb oder wobei auch Führungskurven vorgesehen sein können, um die Bewegung der Reckstangen zu erreichen.
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Es wird daher vorteilhaft vorgeschlagen, dass die Dichtungseinrichtung mit der Führungseinrichtung bzw. dem Führungselement kombiniert wird. Vorteilhaft ist dabei ein Abschnitt der Dichtungseinrichtung, wie insbesondere aber nicht ausschließlich eine Dichtlippe derart ausgeführt, dass sie vollumfänglich an der Reckstange anliegen kann und vorteilhaft auch während des gesamten Expansionsprozesses an der Reckstange anliegt.
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Vorteilhaft ist die Dichtungseinrichtung derart ausgebildet, dass sie sich im Falle eines Verschleißes jeweils an die Reckstange nachstellt. Dies wird unten genauer erläutert. Durch die kombinierte Ausführung der Führungseinrichtung und der Dichtungseinrichtung wird eine sehr schnelle und einfache Auswechselung ermöglicht. Weiterhin wird die Führungslänge nicht mehr durch die Dichtungsmontage bzw. die Dichtung begrenzt und auf diese Weise kann die gesamte Führungslänge länger ausgebildet sein als im Stand der Technik.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Führungseinrichtung und die Dichtungseinrichtung einteilig oder mehrteilig in Form der kombinierten Einrichtung ausgebildet. So wäre es möglich, dass die Führungseinrichtung und die Dichtungseinrichtung einteilig ausgebildet sind, es wäre jedoch auch möglich, dass die Führungseinrichtung eine Ausnehmung bzw. einen Aufnahmebereich zum Aufnehmen der Dichtungseinrichtung aufweist. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Führungseinrichtung in die Dichtungseinrichtung integriert oder umgekehrt die Dichtungseinrichtung in die Führungseinrichtung integriert. Bevorzugt sind die Führungseinrichtung und die Dichtungseinrichtung einteilig und insbesondere aus einem einheitlichen Material ausgebildet.
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Vorteilhaft weist diese kombinierte Einrichtung einen ersten als Führungseinrichtung dienenden Abschnitt auf, sowie einen zweiten als Dichtungseinrichtung dienenden Abschnitt. Dabei können diese Abschnitte voneinander getrennt sein, es können jedoch auch jeweils von den Abschnitten gemeinsame Aufgaben wahrgenommen werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umgibt wenigstens einer der besagten Abschnitte die Reckstange in deren Umfangsrichtung vollständig. Vorteilhaft umgeben beide Abschnitte die Reckstange in deren Umfangsrichtung vollständig. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der erste Abschnitt, d.h. insbesondere der Abschnitt der zur Führung dient, in der Längsrichtung der Reckstange länger als der zweite Abschnitt. Es wäre jedoch auch denkbar, dass der Dichtungsabschnitt länger ist als der Führungsabschnitt. Vorteilhaft ist der erste Abschnitt wenigstens doppelt so lang wie der zweite Abschnitt, bevorzugt wenigstens dreimal so lang und bevorzugt wenigstens viermal so lang.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt in der Längsrichtung der Reckstange hintereinander angeordnet. So kann es beispielsweise sein, dass in einem ersten Bereich bezüglich der Reckstange in einer vorgegebenen Position die Dichtungseinrichtung angeordnet ist und in einem anderen Bereich die Führungseinrichtung. Es wäre jedoch auch möglich, dass auch die Dichtungseinrichtung zusätzlich noch die Funktion einer Führungseinrichtung wahrnimmt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Dichtungseinrichtung eine die Reckstange vollständig in deren Umfangsrichtung umgebende und an dieser Reckstange vollständig in deren Umfangsrichtung anliegende Dichtlippe auf. Dabei ist es möglich, dass diese Dichtlippe in der Längsrichtung der Reckstange eine vorgegebene Länge von beispielsweise 1cm aufweist und vorteilhaft auf die Reckstange vorgespannt ist. Falls sich gewisse Bereiche der Dichtlippe abnutzen bzw. abschleifen, kann gleichwohl der sichere Halt der Dichtlippe gegenüber der Reckstange bzw. eine zuverlässige Abdichtung gewahrt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Reckstange eine Querschnittsänderung in ihrer Längsrichtung (hinsichtlich ihres Außenquerschnitts) auf. Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Reckstange eine (insbesondere ringförmige und besonders bevorzugt kreisförmige) Wölbung auf. Bevorzugt liegt diese Wölbung in wenigstens einer Stellung der Reckstange und insbesondere in einer Stellung, in der die Reckstange wieder vollständig aus dem Kunststoffvorformling zurückgezogen ist, innerhalb der kombinierten Führungs- und Dichtungseinrichtung.
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Vorteilhaft liegt diese Wölbung in der besagen Stellung der Reckstange leicht oberhalb der Dichtungseinrichtung. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Dichtungseinrichtung und insbesondere die Dichtlippe derart ausgebildet, dass sie einen Sitz für den besagten sich erweiternden Querschnitt der Reckstange bzw. dessen Wölbung ausbildet.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Dichtungseinrichtung näher an dem zu expandierenden Kunststoffvorformling angeordnet als die Führungseinrichtung. Mit anderen Worten ist die Führungseinrichtung außerhalb des durch die Dichtungseinrichtung abgedichteten und mit Druck beaufschlagten Bereichs angeordnet.
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Vorteilhaft ist zwischen der Dichtlippe und einem Grundkörper der Dichtungseinrichtung ein wenigstens teilweise um die Reckstange herum verlaufender Spalt bzw. eine wenigstens teilweise herumlaufende Nut vorgesehen. Dieser Spalt bzw. diese Nut bewirkt ein ordnungsgemäßes Vorspannen der Dichtlippe auf die Reckstange zu und bewirkt auch, dass bei Abnutzungen bzw. Materialverlusten an der Dichtlippe weiterhin noch dieser Kontakt mit der Reckstange fortbesteht.
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Vorteilhaft umgibt der Grundkörper die Dichtlippe vollständig und insbesondere ringförmig. So kann beispielsweise die Dichtlippe an einem Verbindungsabschnitt dieses Grundkörper angeordnet sein. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform öffnet sich die Nut in Richtung des zu expandierenden Kunststoffvorformlings. Falls also beispielsweise der Kunststoffvorformling unterhalb der Nut angeordnet ist, so öffnet sich die Nut nach unten hin.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Nut derart ausgebildet, dass sie unter einem auf den Kunststoffvorformling wirkenden Blasdruck aufspreizbar ist. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass sich die Dichtlippe insbesondere unter dem Blasdruck, der zum Expandieren der Kunststoffvorformlinge angelegt wird, noch stärker an die Reckstange bzw. deren Außenumfang anlegt. So könnte beispielsweise die Nut eine sich in Richtung des Kunststoffvorformlings erhöhende radiale Breite aufweisen.
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Vorteilhaft weist die Vorrichtung einen weiteren Führungskörper und/oder ein Gehäuse (welches nicht notwendigerweise zur Führung dienen muss) auf, innerhalb dessen die kombinierte Einrichtung wenigstens abschnittsweise angeordnet ist. Vorteilhaft ist wenigstens die Dichtungseinrichtung wenigstens abschnittsweise innerhalb des Führungskörpers bzw. des Gehäuses angeordnet. Vorteilhaft ist der oben erwähnte Grundkörper, der die Dichtlippe umgibt, innerhalb des Führungskörpers bzw. des Gehäuses. angeordnet. Vorteilhaft liegt dabei der Grundkörper – insbesondere vollflächig – an dem Führungskörper an.
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Vorteilhaft umgibt der Führungskörper bzw. das Gehäuse die kombinierte Führungs- und Dichtungseinrichtung vollständig und insbesondere auch vollständig entlang deren Längsrichtung. Dabei kann diese Führungseinrichtung eine zylinderförmige Ausnehmung aufweisen, in welche die kombinierte Führungs- und Dichtungseinrichtung einsetzbar ist bzw eingesetzt ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist dieser Führungskörper bzw. das Gehäuse starr ausgebildet. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass sich auch der Grundkörper radial nach außen ausdehnt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden zumindest für die Dichtungseinrichtung flexible Materialien verwendet.
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Vorteilhaft ist die Führungseinrichtung und/oder die Dichtungseinrichtung aus einem Material hergestellt, welches aus einer Gruppe von Materialien ausgewählt ist, welche PTFE, PEEK, PAI, Kombinationen aus PTFE und PEEK und dergleichen enthält. Dabei ist es möglich, dass die jeweiligen verwendeten Materialien noch Verstärkungen aufweisen. So können die besagten Materialien beispielsweise mit Glasfasern und/oder Kohlefasern verstärkt sein.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die kombinierte Einrichtung in einem Gehäuse angeordnet. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Gehäuse handeln, welches die Reckstange umgibt. An diesem Gehäuse kann auch eine Beaufschlagungseinrichtung bzw. Blasdüse angeordnet sein, welche die Kunststoffvorformlinge mit dem gasförmigen Medium und insbesondere mit Blasluft beaufschlagt. Dabei ist es möglich, dass die besagte Führungseinrichtung in dem Gehäuse fest angeordnet ist. Vorteilhaft bewegt sich die Reckstange gegenüber diesem Gehäuse. Vorteilhaft ist auch das Gehäuse gegenüber dem Kunststoffvorformling in dessen Längsrichtung bewegbar.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Reckstange sich in ihrer Längsrichtung ändernde Querschnitte auf. So kann sich beispielsweise ein Querschnitt der Reckstange in der Längsrichtung verjüngen oder erweitern.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Reckstange mehrteilig ausgebildet. So ist es möglich, dass zwei Teile dieser Reckstange über ein Kupplungselement miteinander verbunden sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind in dem besagten Gehäuse auch Ventilelemente integriert bzw. eingebaut. So kann es sich bei diesem Gehäuse auch um einen sogenannten Ventilblock handeln, der die Ventile trägt, die zur Steuerung des Expansionsvorganges der Kunststoffvorformlinge dienen.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Dichtungs- und Führungseinrichtung zum Führen und Abdichten von Bewegungen einer Reckstange für eine Vorrichtung zum Expandieren von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen gerichtet, wobei die Dichtungs- und Führungseinrichtung einen ersten als Führungseinrichtung dienenden Abschnitt und einen zweiten als Dichtungseinrichtung dienenden Abschnitt aufweist. Erfindungsgemäß ist die Dichtungs- und Führungseinrichtung eine kombinierte Dichtungs- und Führungseinrichtung und weist eine ringförmige Dichtlippe auf, welche eine Öffnung ausbildet, durch welche eine Reckstange führbar ist und die Dichtlippe ist derart ausgebildet ist, dass sie umfänglich an die Reckstange anlegbar ist.
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Vorteilhaft ist die kombinierte Dichtungs- und Führungseinrichtung einteilig ausgebildet und insbesondere aus einem Kunststoff hergestellt. Vorteilhaft ist die kombinierte Dichtungs- und Führungseinrichtung in der oben beschriebenen Weise ausgebildet.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
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Darin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen;
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2 eine Darstellung einer Blasstation zum Umformen der Kunststoffvorformlinge zu den Kunststoffbehältnissen nach dem Stand der Technik;
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3 eine Darstellung einer Führungs- und Dichtungseinrichtung nach dem Stand der Technik;
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4 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Führungs- und Dichtungseinrichtung;
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5 eine weitere Darstellung einer erfindungsgemäßen Führungs- und Dichtungseinrichtung;
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6 eine Darstellung einer in einem Ventilblock angeordneten Führungs- und Dichtungseinrichtung; und
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7 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Dichtungs- und Führungseinrichtung.
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1 zeigt eine grob schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zum Umformen von Kunststoffvorformlingen 10 zu Kunststoffbehältnissen. Diese Vorrichtung weist hier einen drehbaren Träger 20 auf, an dem eine Vielzahl von Umformungsstationen bzw. Blasstationen angeordnet ist. Das Bezugszeichen D kennzeichnet eine Drehachse des Trägers 2. Die einzelnen Blasstationen weisen jeweils Formträger auf, an denen Blasformen gehaltert sind. Zum Öffnen und Schließen dieser Blasformen sind diese Formträger mit den daran angeordneten Blasformteilen bezüglich einer Achse schwenkbar, welche parallel zu der Drehachse des Trägers 20 ist.
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2 zeigt eine Darstellung einer Blasstation bzw. Umformungsstation zum Umformen eines Kunststoffvorformlings 10. Diese Blasstation 2 weist dabei eine Beaufschlagungseinrichtung 6 auf, welche an einen Bereich des Kunststoffvorformlings, wie hier beispielsweise an dessen Tragring, anlegbar ist. Zu diesem Zweck weist die Beaufschlagungseinrichtung 6 ein umlaufendes Gehäuse 62 auf, sowie auch eine Abdichteinrichtung, welche beispielsweise hier an den Tragring des Behältnisses 10 angelegt wird, um dieses anschließend mit Blasluft zu beaufschlagen. Der Kunststoffvorformling 10 wird dabei gegen eine Blasform expandiert, die jedoch nicht dargestellt ist.
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Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet eine Reckstange, welche in das Innere des Kunststoffvorformlings 10 einführbar ist, um diesen in seiner Längsrichtung zu dehnen. Diese Reckstange 4 ist dabei gegenüber einem Gehäuse 50, welches auch die Beaufschlagungseinrichtung 6 trägt, beweglich. Das Bezugszeichen 42 kennzeichnet grob schematisch eine Führungseinrichtung zum Führen der Reckstange. Das Gehäuse 50 kann dabei auch als Ventilblock ausgeführt sein, an dem eine Vielzahl von Ventilen angeordnet ist. Diese Ventile können dabei die Zuführung des gasförmigen Mediums und insbesondere der Blasluft, welche zum Expandieren der Kunststoffvorformlinge dient, der Beaufschlagungseinrichtung zuführen. Dabei ist es möglich, dass um die Reckstange herum eine Druckkammer angeordnet ist, in welche die einzelnen Druckkanäle dieser Ventile münden.
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3 zeigt schematisch eine Anordnung nach dem Stand der Technik. Dabei ist hier eine Führungseinrichtung 142 vorgesehen, um die Bewegung der Reckstange zu führen. Daneben ist auch eine Dichtungseinrichtung 146 vorgesehen, um die Reckstange abzudichten, insbesondere gegenüber dem entstehenden Blasdruck bei der Expansion der Kunststoffvorformlinge.
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung einer kombinierten Reckstangenführung/-dichtungseinrichtung 40. Die kombinierte Führungs- und Dichtungseinrichtung 40 weist dabei eine Führungseinrichtung 42 auf, sowie eine Dichtungseinrichtung 46. Man erkennt, dass diese beiden Einrichtungen hier einteilig ausgebildet sind. Das Bezugszeichen 4 bezieht sich auf die Reckstange und das Bezugszeichen L auf deren Längsrichtung. Diese Reckstange ist dabei in der durch den Doppelpfeil gekennzeichneten Richtung B bewegbar.
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Die Bezugszeichen 40a und 40b beziehen sich auf hintereinander angeordnete und ineinander übergehende Abschnitte der kombinierten Reckstangenführungs- / Reckstangendichtungseinrichtung. Dabei bildet der Abschnitt 40a hier die Führungseinrichtung aus und ist, wie oben dargestellt, zylindrisch gestaltet. Der Abschnitt 40b bildet die Dichtungseinrichtung aus und weist wie oben erwähnt die Dichtlippe 52 auf.
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Die Dichtungseinrichtung 46 weist dabei einen Grundkörper 56 auf, sowie eine Dichtlippe 52, die sich hier auch radial nach innen (sowie auch in der Längsrichtung L) erstreckt und an dem Außenumfang der Reckstange 4 anliegt. Zwischen dieser Dichtlippe 52 und dem Grundkörper 56 ist eine umlaufende Nut 54 ausgebildet, die sich hier von oben nach unten, d.h. in Richtung auf das (nicht gezeigte) Behältnis erweitert. Während des Umformungsvorganges wird der Kunststoffvorformling mit einem Druck p beaufschlagt, der hier zumindest zeitweise auch durch den Pfeil gekennzeichnet nach oben wirkt. Auch durch diesen Druck wird die Nut 54 weiter aufgespreizt und die Dichtlippe fester an die Reckstange 4 angedrückt. Man erkennt, dass diese Dichtlippe hier eine sich nach unten verjüngende (d.h. insb. trichterförmige) Öffnung ausbildet. Bevorzugt weist auch die Dichtlippe einen gekrümmten Verlauf auf.
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Die Reckstange 4 weist eine Wölbung bzw. einen sich erweiternden Querschnitt 45 auf. In einer ersten Position der Reckstange, hier insbesondere einer oberen Position der Reckstange, ist diese Wölbung 45 in die Führungseinrichtung eingeführt. Bei der gezeigten Position der Reckstange handelt es sich insbesondere um eine Position, in der die Reckstange nicht in den Kunststoffvorformling eingeführt ist bzw. wieder aus diesem herausgezogen wurde. Man erkennt, dass sich in dieser in 4 gezeigten Stellung die Dichtlippe auch radial nach innen erstreckt und auf diese Weise bei der Beaufschlagung mit Druckluft ein noch besserer Sitz und eine noch bessere Abdichtung erreicht werden, da die Dichtfläche vergrößert wird und auch eine Komponente aufweist, die in der Längsrichtung L bzw. der Richtung des Drucks p1 verläuft. Weiterhin bildet bei der in 4 gezeigten Ausführungsform die kombinierte Dichtungs- und Führungseinrichtung auch einen Sitz 47 aus, in dem die Wölbung 45 der Reckstange einliegt.
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5 zeigt eine weitere Darstellung der erfindungsgemäßen Ausführung. Hier ist insbesondere die Reckstange 4 detaillierter gezeigt. Diese weist ein Verbindungselement 60 auf, welches einen unteren Abschnitt 4b mit einem oberen Abschnitt 4a der Reckstange verbindet. Dabei können Schraubverbindungen 64 und 66 vorgesehen sein, die diese Verbindung bewerkstelligen. Damit ist bevorzugt die Reckstange wenigstens zweiteilig und besonders bevorzugt wenigstens dreiteilig ausgebildet, wenn das Verbindungselement 60 noch berücksichtigt wird.
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Das Bezugszeichen 55 kennzeichnet ein Gehäuse, in dem die kombinierte Dichtungs- und Führungseinrichtung 40 angeordnet ist. Dieses Gehäuse kann dabei eine zylinderförmige Ausnehmung 57 aufweisen, die zur Aufnahme des Dichtungs- und Führungskörpers 40 dient. Man erkennt, dass dieses Gehäuse 55 die besagte Dichtungseinrichtung 46 und die Führungseinrichtung 42 vollumfänglich umgibt.
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6 zeigt einen Ventilblock 50, in dem die erfindungsgemäße Führungs- und Dichtungseinrichtung 40 sowie auch die Reckstange 4 angeordnet sind. Dieser gesamte Ventilblock ist dabei bevorzugt stationär angeordnet und umfasst insbesondere auch die Beaufschlagungseinrichtung bzw. Blasdüse, die auf den Kunststoffvorformling aufgesetzt werden kann. Grundsätzlich wäre es aber auch denkbar, dass der Ventilblock gegenüber dem Behältnis bewegbar angeordnet ist. Der Blaskolben in dem die erfindungsgemäße Führungs- und Dichtungseinrichtung positioniert ist macht bevorzugt einen ca. 25–30mm Hub um das Flaschengewinde zum Entnehmen freizugeben.
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7 zeigt eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Dichtung- und Führungseinrichtung. Dabei ist wieder die Wölbung 45 zu erkennen sowie auch die umlaufende Nut 54. Ein Endabschnitt 40c ragt dabei in der Längsrichtung L geringfügig über die Dichtlippe 52 hinaus. Das Bezugszeichen 48 bezieht sich auf einen schrägen Abschnitt, mittels dessen eine Einführung der Dichtungs- und Führungseinrichtung in ein Gehäuse erleichtert wird. Das Bezugszeichen 44 bezieht sich auf einen weiteren schrägen bzw. kegelförmigen Abschnitt, der an dem bezüglich der Dichtlippe 52 gegenüberliegenden Ende der Dichtungs- und Führungseinrichtung angeordnet ist.
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Die Nut 54 wird hier radial nach außen durch eine durch den Abschnitt 40b gebildete zylinderförmige Wandung ausgebildet und radial nach innen durch eine leicht gekrümmte Wandung, die durch die Dichtlippe 52 ausgebildet wird. Diese beiden Abschnitte gehen über einen gekrümmten Abschnitt ineinander über.
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Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- D
- Drehachse
- L
- Längsrichtung der Reckstange
- P
- Druck P
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Träger/Blasstation
- 4
- Reckstange
- 4a
- oberer Abschnitt
- 4b
- unterer Abschnitt
- 6
- Beaufschlagungseinrichtung
- 10
- Kunststoffvorformling
- 20
- drehbarer Träger
- 40
- Führungs- und Dichtungseinrichtung/Führungs- und Dichtungskörper
- 40a
- erster Abschnitt
- 40b
- zweiter Abschnitt
- 40c
- Endabschnitt
- 42
- Führungseinrichtung
- 44
- schräger Abschnitt
- 45
- Wölbung/sich erweiternder Querschnitt
- 46
- Dichtungseinrichtung
- 47
- Sitz
- 48
- schräger Abschnitt
- 50
- Gehäuse
- 52
- Dichtlippe
- 54
- Nut
- 55
- Gehäuse
- 56
- Grundkörper
- 57
- zylinderförmige Ausnehmung
- 60
- Verbindungselement
- 62
- umlaufendes Gehäuse
- 64
- Schraubverbindung
- 66
- Schraubverbindung
- 142
- Führungseinrichtung
- 146
- Dichtungseinrichtung