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Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2010 006 362 A1 sind Ventile mit Anschlussstutzen bekannt, an welche Leitungen anschließbar sind.
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Aus der
DE 10 2005 053 943 A1 ist eine Anordnung bekannt, die einen Anschlussstutzen und eine Leitung aus Kunststoff umfasst. Der Anschlussstutzen ist einem Ventil zugeordnet.
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Aus der
EP 1 188 977 A1 ist eine Anordnung mit einer Leitung bekannt, die als flexibler Schlauch ausgebildet ist. Diese Leitung ist durch Verdrehen leicht von einem Anschlussstutzen lösbar.
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Insoweit sind aus dem Stand der Technik bereits Anschlussstutzen bekannt, an welche Leitungen, insbesondere Rohre oder Schläuche, angeschlossen werden können. Die Anschlussstutzen können aus Metall oder einem Kunststoff gefertigt sein.
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Eine Leitung, insbesondere ein Rohr oder ein Schlauch, wird auf den Anschlussstutzen aufgeschoben, um eine Fluidleitung zwischen dem Anschlussstutzen und einer Vorrichtung herzustellen, in welche die Leitung mündet.
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Einige Anschlussstutzen weisen eine Rippung auf, die ein axiales Abrutschen oder Abgleiten der Leitung verhindern soll. Derartige Anschlussstutzen werden aufgrund ihrer Querschnittsgeometrie vom Fachmann manchmal als Tannenbaumstutzen bezeichnet. Die Rippung kann eine sogenannte Tulpengeometrie zeigen.
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Wenn eine Leitung aus einem relativ harten und nur schwer deformierbaren Kunststoff auf einen zuvor genannten Anschlussstutzen aufgeschoben wird, passt sich die Leitung unter Deformierung des Kunststoffs der Form des Anschlussstutzens, beispielsweise dessen Rippung, an. Zwischen der Leitung und dem Anschlussstutzen kann überdies ein O-Ring zur Herstellung einer Abdichtung eingesetzt sein.
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Bei der Montage einer Vorrichtung, welcher der Anschlussstutzen nebst aufgeschobener Leitung zugeordnet ist, kann es allerdings passieren, dass die Leitung verdreht wird.
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Insbesondere an einer gebogenen Leitung können Hebelkräfte derart angreifen, dass die Leitung unter starker Reibung an der äußeren Umfangswandung des Anschlussstutzens relativ zu diesem verdreht wird.
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Hiermit können ruckartige oder schlupfartige Bewegungen einhergehen, welche aufgrund der gegebenen starken Reibung sowohl den Anschlussstutzen als auch die Leitung schädigen können. Diese Bewegungen können von unerwünschten Knirschgeräuschen begleitet sein.
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Zwar wurde bereits der konstruktive Weg beschritten, einen Abschnitt eines Anschlussstutzens mit Zähnen zu versehen, welche eine Leitung festhalten sollen, jedoch ist diese Maßnahme in vielen Fällen nicht ausreichend.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung mit einem Anschlussstutzen und einer Leitung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die auf den Anschlussstutzen aufgeschobene Leitung möglichst verdrehsicher angeordnet ist, wobei die Anordnung aus Leitung und Anschlussstutzen möglichst teilearm ist.
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Die vorliegende Erfindung löst die zuvor genannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass eine nach Erwärmen oder kalt aufgeschobene Leitung aus einem relativ harten, nicht elastomeren Kunststoff durch einen Formschluss wirksam gegen Verdrehen fixiert werden kann. Hierzu weist ein Anbindeabschnitt des Anschlussstutzens zumindest in einem Bereich unterschiedliche Außendurchmesser auf und/oder eine zum Strömungskanal orthogonal orientierte Querschnittsfläche, deren äußere Umrandung von einem Kreis abweicht. Durch diese Maßnahme wird eine Leitung aus Kunststoff mit üblicherweise kreisringförmiger Querschnittsfläche beim Aufschieben auf den Anbindeabschnitt bereichsweise so deformiert, dass sie sich den Konturen und der Geometrie des Anbindeabschnitts anpasst. Da sowohl die äußere Umrandung des Anbindeabschnitts als auch die Innenkontur der Leitung bereichsweise nicht kreisförmig sind, ist eine Rotation dieser Teile relativ zueinander nahezu ausgeschlossen. Vielmehr stellt sich ohne Anbringung weiterer Bauteile zwischen Leitung und Anschlussstutzen ein Formschluss ein, der eine Verdrehsicherung bewirkt.
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Vor diesem Hintergrund weist die Anordnung einen Anschlussstutzen der zuvor beschriebenen Art und eine Leitung aus einem Kunststoff auf, wobei die Leitung auf den Anschlussstutzen aufgeschoben und mit diesem formschlüssig verbunden ist. Bevorzugt ist die Leitung als gebogene Röhre oder als gebogene Rohrleitung ausgestaltet. Eine solche Anordnung kann als vormontierte Einheit eingesetzt werden. Es steht nahezu nicht zu befürchten, dass die Leitung bei einer Montage relativ zum Anschlussstutzen oder relativ zu diesem nachgelagerten Bauteilen verdreht wird. Bei der Montage von Ventilen in engen Bauräumen besteht ein Bedarf nach einer gegen Verdrehung weitgehend gesicherten Leitung.
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Die Leitung ist daher aus einem nicht elastomeren Kunststoff gefertigt. Der Kunststoff ist als thermoplastischer Kunststoff ausgestaltet. Ein nicht elastomerer Kunststoff kann relativ harte und starre Leitungen oder Rohre bilden. Ein Kunststoff kann kalt oder warm auf den Anschlussstutzen aufgeschoben werden.
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Der Anschlussstutzen ist einem Ventil zugeordnet oder ein Teil eines Ventils. Ventile, insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen, weisen häufig Anschlussstutzen auf, um Fluide durch die Ventile zu leiten.
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Ventile müssen häufig mit anderen Einrichtungen, beispielsweise Turboladern, kombiniert werden, wobei nur enge Montageräume zur Verfügung stehen können. In den engen Montageräumen kann eine gebogene Leitung beim Anstoßen an umgebende Bauteile sehr leicht mit einer Hebelkraft beaufschlagt und verdreht werden. Daher ist eine an einem Ventil im Wesentlichen verdrehsicher angebrachte Leitung oder Röhre besonders vorteilhaft.
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Die Umrandung könnte als Ellipse ausgebildet sein, wobei ein größerer Außendurchmesser der doppelten großen Halbachse und ein kleinerer Außendurchmesser der doppelten kleinen Halbachse der Ellipse entspricht. Hierdurch erhält der Anbindeabschnitt eine leicht fertigbare abgeplattete Form, welche auch einer Leitung aufgezwungen wird, wenn diese auf den Anbindeabschnitt aufgeschoben wird.
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Der Anschlussstutzen könnte als Tannenbaumstutzen ausgestaltet sein, welcher am Anbindeabschnitt tulpenartige Segmente aufweist. Die tulpenartigen Segmente verjüngen sich entgegen der Aufschieberichtung der Leitung, so dass diese in gewisser Weise wie Widerhaken wirken, wenn sich der Kunststoff der Leitung um die Segmente legt.
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Der Grundkörper könnte Polyamid 6.6 GF 30 aufweisen oder aus diesem Werkstoff gefertigt sein. Ein solches glasfaserverstärktes Polyamid hat sich als besonders geeignet erwiesen, um eine Leitung aus Kunststoff zu deformieren, ohne dabei selbst Schaden zu nehmen.
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Vor diesem Hintergrund könnte die Leitung aus einem Polyamid gefertigt sein. Bevorzugt könnte die Leitung aus Polyamid 6, 11 oder 12 gefertigt sein. Diese Polyamide sind besonders geeignet, um starre, aber zerstörungsfrei deformierbare Leitungen auszubilden, die auf Anschlussstutzen aufgeschoben werden können.
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Zwischen dem Anbindeabschnitt und der Leitung könnte eine Dichtung angeordnet sein. Hierdurch können Leckagen vermieden werden.
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Die Dichtung könnte als elastomerer O-Ring ausgebildet sein. Ein elastomerer O-Ring schmiegt sich sehr gut an die ihn umgebenden Strukturen an und kann daher eine hohe Dichtheit bewirken.
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In der Zeichnung zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht eines abgeplatteten Anschlussstutzens,
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2 eine Draufsicht auf die erste Öffnung des Strömungskanals des Anschlussstutzens, wobei die erste Öffnung eine kreisrunde Querschnittsfläche aufweist und wobei ein den Strömungskanal umfangender Abschnitt eine ellipsenförmige Umrandung zeigt,
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3 eine Seitenansicht des Anschlussstutzens gemäß 1,
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4 eine Ansicht des Anschlussstutzens gemäß 1, wobei der Anschlussstutzen gegenüber 3 um 90° um seine Fluidströmungsachse verdreht ist, und
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5 ein Ventil mit einer Anordnung, die einen Anschlussstutzen gemäß 1 bis 4 und eine Leitung umfasst.
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1 zeigt einen Anschlussstutzen 1 für eine Leitung 10, umfassend einen Grundkörper 2, wobei durch den Grundkörper 2 ein Strömungskanal 3 verläuft, wobei sich der Strömungskanal 3 von einer ersten Öffnung 4 zu einer zweiten Öffnung 5 erstreckt und wobei der Strömungskanal 3 von einem Anbindeabschnitt 6 umfangen ist, auf welchen eine Leitung 10 aufschiebbar ist.
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2 zeigt, dass der Anbindeabschnitt 6 gemäß 1 zumindest in einem Bereich unterschiedliche Außendurchmesser d, D und eine zum Strömungskanal 3 orthogonal orientierte Querschnittsfläche 6a aufweist, deren äußere Umrandung 6b von einem Kreis abweicht.
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2 zeigt, dass die Umrandung 6b als Ellipse ausgebildet ist, wobei ein größerer Außendurchmesser D der doppelten großen Halbachse und ein kleinerer Außendurchmesser d der doppelten kleinen Halbachse der Ellipse entspricht.
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Der Anbindeabschnitt 6 mündet in einen Flansch 7, der orthogonal zu einer Fluidströmungsachse 8 orientiert ist. Der Strömungskanal 3 ist parallel zur Fluidströmungsachse 8 orientiert.
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3 und 4 zeigen, dass der Anschlussstutzen 1 als Tannenbaumstutzen ausgestaltet ist, welcher am Anbindeabschnitt 6 tulpenartige Segmente 9 aufweist.
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Der Grundkörper 2 ist aus Polyamid 6.6 GF 30 gefertigt. Der Anbindeabschnitt 6 und der Flansch 7 sind einstückig und materialeinheitlich ausgebildet.
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5 zeigt eine Anordnung, welche einen Anschlussstutzen 1 der hier beschriebenen Art und eine Leitung 10 aus einem Kunststoff aufweist, wobei die Leitung 10 auf den Anschlussstutzen 1 aufgeschoben und mit diesem im Wesentlichen verdrehsicher formschlüssig verbunden ist. Die Leitung 10 ist aus einem nicht elastomeren Kunststoffgefertigt. Die Leitung 10 ist aus einem Polyamid gefertigt. Der Anschlussstutzen 1 ist einem Ventil 11 zugeordnet und ist ein Teil des Ventils 11.
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Zwischen dem Anbindeabschnitt 6 und der Leitung 10 könnte eine Dichtung angeordnet sein. Die Dichtung könnte als elastomerer O-Ring ausgebildet sein.
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Die Kunststoffe, aus denen der Anschlussstutzen 1 und die Leitung 10 gefertigt sind, können Monolagen aufweisen oder mehrschichtig ausgebildet sein.
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5 zeigt konkret eine Anordnung, umfassend einen Anschlussstutzen 1 und eine Leitung 10 aus einem Kunststoff, wobei der Anschlussstutzen 1 einem Ventil 11 zugeordnet ist oder ein Teil eines Ventils 11 ist, wobei die Leitung 10 aus einem nicht elastomeren und thermoplastischen Kunststoff gefertigt ist, wobei die Leitung 10 auf den Anschlussstutzen 1 aufgeschoben und mit diesem formschlüssig verbunden ist, wobei der Anschlussstutzen 1 für die Leitung 10 einen Grundkörper 2 umfasst, wobei durch den Grundkörper 2 ein Strömungskanal 3 verläuft, wobei sich der Strömungskanal 3 von einer ersten Öffnung 4 zu einer zweiten Öffnung 5 erstreckt und wobei der Strömungskanal 3 von einem Anbindeabschnitt 6 umfangen ist, auf welchen die Leitung 10 aufschiebbar ist. Die Leitung 10 ist auf den Anbindeabschnitt 6 aufgeschoben.
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Der Anbindeabschnitt 6 weist zumindest in einem Bereich unterschiedliche Außendurchmesser d, D auf und/oder eine zum Strömungskanal 3 orthogonal orientierte Querschnittsfläche 6a, deren äußere Umrandung 6b von einem Kreis abweicht.
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Die Leitung 10 ist auf den zuvor genannten Bereich aufgeschoben und geht daher einen Formschluss mit dem Anschlussstutzen 1 ein.
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Die Leitung 10 weist ebenfalls eine Querschnittsfläche auf, deren äußere Umrandung von einem Kreis abweicht.
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Die Leitung 10 ist in 5 aus Darstellungsgründen durchbrochen dargestellt, weist jedoch in der Praxis eine geschlossene Umfangsfläche auf, um fluiddicht zu sein.