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Die Erfindung betrifft ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen Lastkraftwagen, mit einer Mischtrommel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein derartiges Nutzfahrzeug in Form eines Aufliegers für eine Sattelzugmaschine mit einer Mischtrommel ist beispielsweise bereits aus der
DE 203 07 830 U1 als bekannt zu entnehmen. Bislang ist es unabhängig von der Tatsache, ob die Mischtrommel auf einem Fahrzeugrahmen eines Lastkraftwagens oder aber auf denjenigen eines Sattelaufliegers angeordnet ist, üblich, die Mischtrommel über einen jeweiligen vorderen und hinteren Lagerbock unter Vermittlung eines jeweiligen Hilfsrahmens auf dem Fahrzeugrahmen abzustützen. Mittels dieser jeweiliger Hilfsrahmen kann somit das Gewicht der gegebenenfalls befüllten Mischtrommel auf den Fahrzeugrahmen verteilt werden.
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Im Rahmen der Forderung nach Kraftstoff- bzw. CO2-Reduktionen ist es bei derartigen Nutzfahrzeugen jedoch wesentlich, deren Eigengewicht zu reduzieren. Bei dem gesetzlich vorgegebenen zulässigen Gesamtgewicht ermöglicht eine derartige Reduktion des Eigengewichts einerseits bei Leerfahrten des Fahrzeugs einen entsprechend geringeren Kraftstoffverbrauch bzw. CO2-Ausstoß, und bei Vollfahrten, also im beladenen Zustand, eine Erhöhung der Transportmenge beispielsweise an Beton.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Nutzfahrzeug der eingangsgenannten Art zu schaffen, welches ein erheblich geringeres Eigengewicht aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Nutzfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um ein Nutzfahrzeug der eingangsgenannten Art zu schaffen, welches ein weitaus geringeres Eigengewicht aufweist, ist erfindungsgemäß wenigstens einer der beiden Lagerböcke der Mischtrommel unmittelbar auf den Fahrzeugrahmen abgestützt und über zugehörige Verbindungselemente mit korrespondierenden Achslastaufnahmen der zugeordneten Achse verbunden. Mit anderen Worten besteht eine erste Kernidee der Erfindung darin, die bisher unterhalb der jeweiligen Lagerböcke angeordneten Hilfsrahmen, unter deren Vermittlung die Mischtrommel am Fahrzeugrahmen abgestützt ist, wegzulassen. Hierdurch werden eine Materialdopplung und eine damit verbundene erhebliche Gewichtssteigerung vermieden. Um die erheblichen Kräfte, welche insbesondere bei beladener Mischtrommel unter Vermittlung der jeweiligen Lagerböcke auf den Fahrzeugrahmen wirken, entsprechend günstig in diesen einzuleiten, besteht der zweite wesentliche Kerngedanke der vorliegenden Erfindung darin, dass der jeweilige, unmittelbar am Fahrzeugrahmen abgestützte Lagerbock über die entsprechenden Verbindungselemente mit den korrespondierenden Achslastaufnahmen der darunter angeordneten Achse verbunden wird. Somit werden entsprechend die Belastungen, welche in Folge der Abstützung des jeweiligen Lagerbocks auf die jeweiligen Träger des Fahrzeugrahmens wirken, entsprechend reduziert bzw. derart nach unten abgeleitet, dass beispielsweise die Materialstärke der Rahmenlängsträger bzw. -Querträger des Fahrzeugrahmens nicht erhöht werden muss. Vielmehr werden die Kräfte, welche in Folge des Gewichts der Mischtrommel auf den jeweiligen Lagerbock wirken, in optimaler Weise an den jeweiligen Achslastaufnahmen der zugeordneten Achse abgestützt. Im Ergebnis ergibt sich somit eine Optimierung des Rahmenwerks bzw. Fahrzeugrahmens auf die beim Betonmischer auftretenden Beanspruchungen. Außerdem ergibt sich eine entsprechende Integration der Lagerböcke der Mischtrommel in die tragende Struktur des Grundfahrzeugs durch die direkte Ableitung der Kräfte in den Bereich der Achslastaufnahmen der Achsen.
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Die Achslastaufnahmen sind dabei vorzugsweise als Radfederböcke bzw. Federaufnahmen der jeweiligen Achse ausgebildet. Gerade bei derartig gestalteten Achslastaufnahmen ergibt sich nämlich eine besonders günstige direkte Ableitung der Kräfte der Lagerböcke der Mischtrommel auf die jeweilige Achse bzw. deren Achsglieder.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zumindest der vordere Lagerbock der Mischtrommel unmittelbar auf dem Fahrzeugrahmen abgestützt und über die zugehörigen Verbindungselemente mit den korrespondierenden Achslastaufnahmen der zugeordneten Achse verbunden ist. Gerade im Bereich des vorderen Lagerbocks der Mischtrommel entstehen nämlich besonders große Kräfte, welche nunmehr besonders günstig abgeleitet werden können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens eine Lagerbock über die zugehörigen Verbindungselemente auf dem Fahrzeugrahmen abgestützt. Somit dienen die Verbindungselemente nicht nur zur Weitergabe der entsprechenden Kräfte des Lagerbocks an die korrespondierenden Achslastaufnahmen, sondern auch zur Abstützung des Lagerbocks am Fahrzeugrahmen selbst.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Verbindungselemente des zugehörigen Lagerbocks dabei außenseitig eines jeweils zugeordneten Rahmenlängsträgers des Fahrzeugrahmens anliegend angeordnet. Somit ergibt sich eine besonders einfache Verbindungsmöglichkeit der jeweiligen Verbindungselemente mit den korrespondierenden Rahmenlängsträgern bzw. den korrespondierenden Achslastaufnahmen.
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Die Verbindung der jeweiligen Verbindungselemente mit den zugehörigen Achslastaufnahmen erfolgt dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise über gemeinsame Befestigungsmittel, insbesondere über Schrauben, mittels welchen sowohl die jeweiligen Verbindungselemente als auch die zugehörigen Achslastaufnahmen gemeinsam am jeweiligen Längsträger des Fahrzeugrahmens befestigt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Nutzfahrzeugs ergibt sich weiterhin, wenn eine Hydraulikpumpe zum Antreiben der Mischtrommel direkt am Motornebenantrieb montiert wird. Hierdurch entfällt insbesondere eine separate Gelenkwelle zwischen Motor und Hydraulikpumpe sowie entsprechende Schwingungsdämpfer.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn jeweilige Felgen der zugehörigen, insbesondere nicht-angetriebenen Achsen direkt mit der Nabe gegen die zugehörige Bremsscheibe verschraubt sind. Somit kann insbesondere ein jeweiliger Radflansch entfallen, was zu einer weiteren Gewichtersparnis beiträgt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine ausschnittsweise Seitenansicht auf ein Nutzfahrzeug in Form eines Lastkraftwagens mit einer Mischtrommel, welche über jeweilige Lagerböcke an einem Fahrzeugrahmen abgestützt ist, und mit jeweiligen Achsen, deren Achsglieder über jeweilige Achslastaufnahmen am Fahrzeugrahmen abgestützt sind, wobei wenigstens einer der Lagerböcke der Mischtrommel unmittelbar auf dem Fahrzeugrahmen abgestützt und über zugehörige Verbindungselemente mit dem korrespondierenden Achslastaufnahmen der zugeordneten Achse verbunden ist; und in
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2 eine ausschnittsweise Perspektivansicht von schräg oben auf den vorderen der beiden Lagerböcke, welcher unmittelbar auf dem Fahrzeugrahmen abgestützt ist und über zugehörige Verbindungselemente mit korrespondierenden Achslastaufnahmen der zugeordneten vorderen Achse verbunden ist.
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In 1 ist in einer ausschnittsweisen Seitenansicht von einem Nutzfahrzeug in Form eines Lastkraftwagens ein hinterer Bereich dargestellt, in welchem sich eine Mischtrommel 10 befindet. Demzufolge handelt es sich vorliegend um einen sogenannten Betonmischer, dessen Mischtrommel 10 sich hier vorliegend hinter einem nicht dargestellten Fahrerhaus des Lastkraftwagens befindet. Das nachfolgend Beschriebene gilt jedoch zumindest im Wesentlichen auch für ein Nutzfahrzeug in Form eines Sattelaufliegers bzw. Anhängers, welcher eine entsprechende Mischtrommel 10 aufweist.
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Wie insbesondere aus 1 erkennbar ist, ist die Mischtrommel 10 über einen vorderen Lagerbock 12 und einen hinteren Lagerbock 14 auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise an einem Fahrzeugrahmen 16 abgestützt. Der Fahrzeugrahmen 16 ruht vorliegend auf zwei vorderen Achsen 18 und zwei hinteren Achsen 20.
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In Zusammenschau mit 2, welche in einer ausschnittsweisen Perspektivansicht von schräg oben vorne das Nutzfahrzeug zeigt, wird insbesondere ein Bereich der beiden vorderen Achsen 18 deutlicher erkennbar. Insbesondere ist zunächst erkennbar, dass der Fahrzeugrahmen 16 zwei parallel zueinander und etwa horizontal und in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Rahmenlängsträger 22 umfasst, welche über mehrere Querträger 24 üblicherweise zu einem Leiterrahmen verbunden sind. Aus 2 ist des Weiteren erkennbar, dass jede der Achsen 18, 20 jeweils pro Fahrzeugseite lediglich mit einem Rad 26 bestückt ist.
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Anhand von 2 ist insbesondere erkennbar, dass der vordere Lagerbock 12 unmittelbar, d. h. insbesondere ohne dazwischen angeordneten Hilfsrahmen, am Fahrzeugrahmen 16 abgestützt ist. Dies geschieht vorliegend unter Vermittlung jeweiliger, laschenartiger Verbindungselemente 28, welche in Verlängerung jeweiliger Seitenteile 30 des Lagerbocks 12 angeordnet sind. Die Verbindungselemente 28 sind dabei nach Art von Laschen ausgebildet und – am jeweiligen Rahmenlängsträger 22 außenseitig anliegend – angeordnet. Dabei ist jedes der Verbindungselemente 28 über eine Mehrzahl von Schrauben 32 mit dem korrespondierenden am Längsträger 22 verbunden.
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Unterhalb des vorderen Lagerbocks 12 ist die hintere der beiden vorderen Achsen 18 angeordnet, wobei jeweilige Blattfedern 34, Stabilisatoren 38 oder andere Achsglieder über jeweilige Achslastaufnahmen 38 an den zugehörigen Rahmenlängsträgern 22 des Fahrzeugrahmens 16 abgestützt sind. Mit anderen Worten sind vorliegend die Achslastaufnahmen 38 beispielsweise als sogenannte Radfederböcke bzw. Federaufnahmen ausgebildet. Es ist klar, dass es hierbei unerheblich ist, ob es sich um ein Fahrzeug mit Blattfedern 34 oder beispielsweise um ein Fahrzeug mit Luftfedern handelt. Vielmehr ist wesentlich, dass die jeweiligen Achsglieder – beispielsweise die Blattfedern 34 oder die Stabilisatoren 36 – unter Vermittlung jeweiliger Achslastaufnahmen 38 am Fahrzeugrahmen 16 abgestützt sind.
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Um nun insbesondere zu gewährleisten, dass die erheblichen Kräfte, welche insbesondere bei einer gefüllten Mischtrommel 10 unter Vermittlung des vorderen Lagerbocks 12 auftreten, besonders günstig abgeleitet werden können, ist es bei dem Nutzfahrzeug vorgesehen, dass der Lagerbock 12 über die entsprechenden Verbindungselemente 28 mit den korrespondierenden Achslastaufnahmen 38 der zugeordneten vorderen Achse 12 verbunden ist. Dies geschieht im vorliegenden Fall dadurch, dass entsprechende Flansche 40 der Achslastaufnahmen 38, welche ebenfalls außenseitig am jeweiligen Rahmenlängsträger 22 anliegend angeordnet sind, sich mit den jeweils korrespondierenden Verbindungselementen 28 des vorderen Lagerbocks 12 überlappen und unter Vermittlung der jeweiligen Schrauben 32 mit dem entsprechenden Rahmenlängsträger 22 verbunden sind. Hierdurch wird erreicht, dass die erheblichen Kräfte, welche über die Mischtrommel 10 in den Lagerbock 12 eingeleitet werden, somit durch die Verbindung der Flansche 40 mit den Verbindungselementen 28 in optimaler Weise an die jeweilige Achse 18 abgeleitet werden können. Durch dieses unmittelbare Ableiten bzw. Übertragen der Kräfte aus dem jeweiligen Lagerbock 12 in die zugehörigen Achslastaufnahmen 38 bzw. die darunter liegende Achse 18 kann somit eine übermäßige Belastung des Fahrzeugrahmens 16 in diesem Bereich vermieden werden. Insbesondere kann somit die ersichtliche direkte Abstützung des jeweiligen Lagerbocks 12 am Fahrzeugrahmen 16 ohne einen zusätzlichen Hilfsrahmen erreicht werden, wie dies bislang im Stand der Technik zur großformatigen Verteilung der über den Lagerbock 12 eingeleiteten Kräfte in den Fahrzeugrahmen 16 erforderlich war. Wesentlich für die vorliegende Abstützung ist es demzufolge, dass der jeweilige Lagerbock 12 über entsprechende Teile – im vorliegenden Fall die Verbindungselemente 28 und die Achslastaufnahmen 38 – mit der jeweiligen Achse 18 verbunden ist.
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Das vorstehend im Zusammenhang mit dem vorderen Lagerbock 12 beschriebene kann natürlich auch für den hinteren Lagerbock 14 gelten. Dies ist im vorliegenden Fall gegeben. Neben der Gewichtseinsparung, welche durch die direkte Führung der Lagerkräfte des vorderen und hinteren Lagerbocks 12, 14 auf die Achslastaufnahmen 38 der Achsen 18, 20 erreicht wird, kann eine weitere Gewichtseinsparung dadurch erreicht werden, dass eine Hydraulikpumpe zum Antreiben der Mischtrommel 10 direkt am Motornebenantrieb angeordnet wird.
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Eine weitere Gewichtseinsparung wird insbesondere durch das unmittelbare Verschrauben einer jeweiligen Felge 42 des jeweiligen Rades 26 direkt mit der Nabe gegen die zugehörige Bremsscheibe erreicht. Dies gilt insbesondere für die nicht-angetriebenen Achsen.
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Neben den beschriebenen Vorteilen ergibt sich durch die gewichtssenkenden Maßnahmen eine Verbesserung des Roll- und Steigungswiderstandes.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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