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Die Erfindung betrifft einen Aktuator, insbesondere für ein Gassackmodul, mit einem Kolben, welcher einen Umfangsflansch aufweist, mit einer Anzündereinheit und einem Gehäuse, welches eine Abschlusswand und eine Seitenwand aufweist, wobei der Kolben in einer Öffnung der Abschlusswand axial beweglich gelagert und in das Gehäuse einziehbar ist. Daneben betrifft die Erfindung ein Gassackmodul sowie ein Fahrzeugsicherheitssystem.
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Insassenrückhaltesysteme für Kraftfahrzeuge weisen beispielsweise Airbagmodule auf, die einen Gassack umfassen, der im Falle eines Aufpralls aufgeblasen wird, um die Wahrscheinlichkeit einer Kollision von Körperteilen eines Fahrzeuginsassens mit einem Fahrzeugbauteil zu reduzieren. Um den Gassack im Falle eines Aufpralls aufzublasen sind üblicherweise Gasgeneratoren mit wenigstens einer Anzündereinheit vorgesehen. Diese Anzündereinheit kann einen Kolben bewegen, so dass ein Aktuator gebildet wird. Herkömmliche Aktuatoren sind derart konfiguriert, dass ein in einem Zylindergehäuse gehaltener Kolben bei Aktivierung eines Anzünders und einem damit verbundenen Ausstoß von Treibgas, aus dem Zylindergehäuse geschoben wird. Derartige Aktuatoren können beispielsweise Verwendung finden als Freigabemittel für Fangbänder, wobei durch Freigabe der Fangbänder das Volumen des aufzublasenden Gassacks veränderbar, insbesondere vergrößerbar, ist.
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Außerdem sind sogenannte ziehende bzw. einziehende Aktuatoren bekannt. Diese Aktuatoren sind derart konfiguriert, dass durch Ausstoßen eines Treibgases, welches von einem Anzünder bzw. einer Anzündereinheit erzeugt wird, der Kolben in Richtung Gehäuseinneres bewegt bzw. eingezogen wird. Ein ziehender Aktuator mit Auslösebolzen ist beispielsweise aus der
DE 10 2009 023 961 A1 bekannt. Der dort dargestellte Aktuator besteht aus einer Vielzahl von Bauteilen, wobei ein Anzünderträger beim Auslösen des Aktuators mitbewegt wird und aufgrund der Vielzahl von Bauteilen die Gefahr eines Verklemmens von Bauteilen und somit eines nicht voll funktionsfähigen Aktuators besteht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Aktuator der eingangs genannten Art anzugeben, der einfach und kompakt aufgebaut ist und möglichst zuverlässig arbeitet. Auch ist es Aufgabe der Erfindung, ein Gassackmodul sowie ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem derartigen Aktuator anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des Aktuators durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 bzw. 10 gelöst, hinsichtlich des Gassackmoduls durch den Gegenstand des Anspruchs 12 und hinsichtlich des Fahrzeugsicherheitssystems durch den Gegenstand des Anspruchs 13.
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Die Erfindung beruht demnach auf dem Gedanken, einen Aktuator, insbesondere für ein Gassackmodul, mit einem Kolben, welcher einen Umfangsflansch aufweist, mit einer Anzündereinheit und einem Gehäuse, welches eine axiale und eine radiale Begrenzung, bzw. eine Abschlusswand und eine Seitenwand aufweist, anzugeben, wobei der Kolben in einer Öffnung der Abschlusswand axial beweglich gelagert und in das Gehäuse einziehbar ist.
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Erfindungsgemäß ist die Anzündereinheit mit dem Gehäuse fest verbunden, wobei zwischen dem Umfangsflansch und der Abschlusswand des Gehäuses ein Zwischenraum gebildet ist, der mit der Anzündereinheit durch eine Gasführung fluidverbunden oder fluidverbindbar ist, um ein Gas von der Anzündereinheit zu dem Zwischenraum zu leiten. Die Gasführung weist wenigstens ein Trennelement auf, das eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Anzündereinheit bewirkt, um den Kolben in Richtung der Anzündereinheit zu bewegen.
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Der Zwischenraum ist also zwischen einer axialen Begrenzung des Gehäuses, d. h. der Abschlusswand, und der Seite des Umfangsflansches, die der Abschlusswand zugewandt ist, gebildet. Die Gasführung bzw. ein Gaskanal ist so aufgebaut, dass der Zwischenraum mit der Anzündereinheit fluidverbunden oder fluidverbindbar ist, wobei das in eine erste Richtung aus der Anzündereinheit strömende Gas durch das Trennelement unter Umkehrung der Strömungsrichtung in den Zwischenraum leitbar ist. Das Gas strömt daher im Zwischenraum in einer zweiten Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung. Es findet also ausgehend von der Anzündereinheit eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° statt. Dadurch wird der den Zwischenraum begrenzende Umfangsflansch mit einer Kraft beaufschlagt, die den Kolben in Richtung der Anzündereinheit drängt. Der Kolben wird dadurch in das Gehäuse eingezogen. Dabei bewegt er sich relativ zur ortsfesten Anzündereinheit.
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Die Gasführung erstreckt sich von der Anzündereinheit über das Trennelement bis zum Zwischenraum. In anderen Worten ist die Gasführung ein Gaskanal. Die Fließrichtungsumkehr wird durch das Trennelement bewirkt. Bei Eintritt des Gases in das Trennelement wird die Fließrichtung in Relation zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Anzündereinheit zunächst um 90° umgelenkt. Das aus dem Trennelement austretende und in den Zwischenraum einströmende Gas wird ein weiteres Mal um 90° umgelenkt, im einfachsten Fall durch die radiale Wandung des Zwischenraumes, d. h. die Seitenwand des Gehäuses. Das Gas strömt somit im Zwischenraum entgegen der ursprünglichen Fließrichtung nach dem Ausstoß aus der Anzündereinheit, so dass das Gas insgesamt eine Gasflussumkehr um 180° erfährt. Der Zwischenraum ist als Ringspalt bzw. Ringkanal ausgebildet, welcher im aktivierten Zustand des Aktuators den Umfangsflansch auf dessen wirksamer Fläche entlang seines gesamten Umfangs mit Druck beaufschlagt.
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Die Fließrichtungsumkehr des Gases führt bei dem erfindungsgemäßen Aktuator dazu, dass wenige Bauteile für die Einziehfunktion erforderlich sind, so dass der Aufbau vereinfacht und der für den Aktuator erforderliche Bauraum verringert wird. Der einfache Aufbau mit der ortsfesten Anzündereinheit erhöht die Zuverlässigkeit des Aktuators.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorzugsweise sind die Anzündereinheit und der Kolben koaxial angeordnet. Die Längsachse des Kolbens kann somit mit der Mittelachse der Anzündereinheit übereinstimmen. Dadurch ist ein rotationssymmetrischer Aufbau möglich, der zur kompakten Bauweise des Aktuators beiträgt.
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In der Öffnung der Abschlusswand und/oder am Umfangsflansch des Kolbens kann eine Dichtung, insbesondere ein Dichtring, angeordnet sein, die Gasleckage verhindert. Der Umfangsflansch des Kolbens kann eine Ausnehmung bzw. Einkerbung aufweisen, in der die Dichtung, insbesondere der Dichtungsring, angeordnet ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführung weist der Kolben einen Hohlraum mit wenigstens einer Öffnung auf, wobei die Anzündereinheit durch die Öffnung in den Hohlraum hineinragt und eine Führung des Kolbens bildet. Die Anzündereinheit hat somit die Doppelfunktion, einerseits das für die Betätigung des Kolbens erforderliche Gas zu erzeugen und andererseits die Kolbenbewegung zu führen. Damit entfallen zusätzliche Führungsmittel, wodurch der Aufbau weiter vereinfacht wird.
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Der Kolben kann einseitig geschlossen sein und an einem axialen Ende eine Abschlusswand aufweisen, die der Öffnung für die Anzündereinheit gegenüber angeordnet ist. Der Umfangsflansch kann am anderen axialen Ende angeordnet sein und an die Öffnung für die Anzündereinheit angrenzen.
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Sofern der Kolben hohlzylindrisch ausgebildet ist, bildet eine Seitenwand des Kolbens mit der Abschlusswand einen einseitig axial geschlossenen Hohlzylinder. Der Kolben bzw. die Seitenwand des Kolbens weist vorzugsweise eine kreiszylindrische Grundform auf.
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Der Hohlraum kann eine Brennkammer bilden, die mit der Anzündereinheit fluidverbunden und in axialer Richtung durch diese verschlossen ist. Diese Ausgestaltung ist besonders kompakt und einfach, weil der Hohlraum mit der Anzündereinheit zur Führung des Kolbens zusammenwirkt und zudem das aus der Anzündereinheit ausgestoßene Gas direkt in den Hohlraum strömt.
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Die weitere Begrenzung der Brennkammer erfolgt vorzugsweise durch die axiale Abschlusswand und die Seitenwand des Kolbens. Um ein Entweichen von Gas aus der Brennkammer zu vermeiden bzw. zu reduzieren, ist um die Anzündereinheit in Längserstreckung zumindest abschnittsweise über den gesamten Umfang eine Dichtung ausgebildet. Vorzugsweise handelt es sich um einen Dichtring, welcher zwischen dem Gehäuse des Anzünderträgers und der Innenseite der Seitenwand des Kolbens angeordnet ist.
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Die Anzündereinheit kann eine Hülse aufweisen, die eine Brennkammer begrenzt, in den Hohlraum hineinragt und die Führung des Kolbens bildet. Dadurch wird das aus der Anzündereinheit ausgestoßene Gas am Hohlraum vorbeigeleitet, was den Vorteil hat, dass die einziehende Hubbewegung des Kolbens durch das direkt aus der Anzündereinheit entgegen der Hubrichtung strömende Gas nicht abgebremst wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführung weist das Trennelement der Gasführung mindestens eine erste Öffnung auf, die in einer Seitenwand des Kolbens ausgebildet ist. Das Trennelement bildet einen Gaskanal. Das Trennelement ist einfach zu fertigen und trägt zum kompakten Aufbau bei.
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Besonders vorteilhaft ist es, mehrere, insbesondere drei, insbesondere vier, insbesondere fünf, insbesondere sechs, erste Öffnungen vorzusehen. Die ersten Öffnungen sind in der Seitenwand des Kolbens ausgebildet. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können diese ersten Öffnungen punktsymmetrisch zur Mittel- bzw. Längsachse des Kolbens ausgebildet sein.
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Das Trennelement kann aus zwei Bauteilen, Kolben und Hülse, gebildet sein, welche relativ zueinander verschiebbar sind, wobei das Trennelement mindestens eine zweite Öffnung aufweist, die in einer Seitenwand der Hülse der Anzündereinheit ausgebildet und mit der ersten Öffnung fluidverbindbar ist. Das Trennelement weist also zwei Öffnungen auf, von denen eine im Kolben und die andere in der Hülse ausgebildet ist, so dass das Gas von der Anzündereinheit durch die Hülse und den Kolben in den Zwischenraum strömen kann.
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Vorzugsweise weist die Hülse mehrere zweite Öffnungen auf. Insbesondere weist die Hülse mindestens zwei Öffnungen, mindestens drei Öffnungen, mindestens vier Öffnungen, mindestens fünf Öffnungen, mindestens sechs Öffnungen, auf. Die zweiten Öffnungen der Hülse der Anzündereinheit können punktsymmetrisch zur Längsachse der Anzündereinheit angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine erste Öffnung des Kolbens größer als die mindestens eine zweite Öffnung der Hülse, wobei die mindestens eine erste Öffnung gegenüber der mindestens einen zweiten Öffnung derart verschiebbar angeordnet sind, dass sich deren aufeinander projizierbaren Flächen zumindest teilweise überdecken. In anderen Worten ist der Querschnitt bzw. der Durchmesser der mindestens einen ersten Öffnung des Kolbens größer als der Querschnitt bzw. der Durchmesser der mindestens einen zweiten Öffnung der Hülse der Anzündereinheit. Somit wird eine permanente Fluidverbindung zwischen der Anzündereinheit und dem Zwischenraum während der Hubbewegung des Kolbens erreicht.
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Vorzugsweise weisen der Kolben und die Hülse der Anzündereinheit die gleiche Anzahl von Öffnungen, bzw. seitlichen Öffnungen auf. In diesem Fall sind der Kolben und die Hülse der Anzündereinheit derart zueinander angeordnet, dass die jeweiligen seitlichen Öffnungen an jeweils gegenüberliegender übereinstimmender Position angeordnet sind. Die ersten seitlichen Öffnungen des Kolbens und die zweiten seitlichen Öffnungen der Hülse sind überdeckend zueinander bzw. überlappend angeordnet. Das heißt, dass die Senkrechten von den Mittelpunkten der Öffnungen zu der Mittelachse der Anzünderhülse bzw. des Kolbens bei einer Draufsicht auf die Abschlusswand des Kolbens auf übereinstimmenden Geraden liegen.
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Vorzugsweise sind zwischen der Hülse der Anzündereinheit und der Innenseite der Seitenwand des Kolbens mindestens zwei Dichtungen, insbesondere zwei Dichtungsringe, angeordnet. Diese Dichtungsringe sind vorzugsweise oberhalb und unterhalb der Öffnungen angeordnet, so dass kein Gas aus der, von der Hülse der Anzündereinheit begrenzten, Brennkammer entweichen kann. Somit wird eine dichte Fluidverbindung der Anzündereinheit mit dem Zwischenraum hergestellt. Da der Kolben in der Öffnung der Abschlusswand beweglich gelagert ist und das in den Zwischenraum geleitete bzw. fließende Gas nicht in Richtung der Abschlusswand des Gehäuses entweichen kann, wird eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° hervorgerufen, so dass das Gas auf die Oberseite bzw. die zu der Abschlusswand des Gehäuses zugewandten Seite des Umfangsflansches wirkt bzw. prallt und den Kolben in Richtung der Anzündereinheit bewegt. Der Kolben wird aufgrund der Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° in das Gehäuse gezogen.
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Bevorzugt weist die Seitenwand des Gehäuses mindestens eine Öffnung auf, durch welche Gas zu- und/oder abführbar ist, um einen Druckausgleich zu ermöglichen. Je nach Größe der mindestens einen Öffnung kann ein schnelles Entlüften bzw. eine schnelle Einziehbewegung des Kolbens erreicht werden, wenn die Öffnung relativ groß gewählt wird. Soll jedoch die Einziehbewegung des Kolbens gedämpft erfolgen, kann die Öffnung relativ klein gewählt werden, um einen gewissen Gegendruck auf den Kolben mit dessen zunehmenden Einzugsweg bereitzustellen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Trennelement in Form einer Bypasshülse in dem Gehäuse angeordnet und der Kolben, insbesondere der Umfangsflansch des Kolbens, ist axialbeweglich in der Bypasshülse angeordnet. Die Gasführung bildet einen Spalt zwischen der Bypasshülse und der Seitenwand des Gehäuses. Das Trennelement weist mindestens eine seitliche Öffnung in der Bypasshülse auf, die den Spalt und den Zwischenraum fluidverbindet.
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Die Bypasshülse weist vorzugsweise eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Seitenwand sowie eine Abschlusswand auf. Vorzugsweise ist auf der zur Abschlusswand gegenüberliegenden Seite der Bypasshülse eine Öffnung ausgebildet. Diese Öffnung weist wiederum zur Abschlusswand des Gehäuses. Demnach ist der Kolben sowohl in einer Öffnung der Abschlusswand als auch in der Bypasshülse gleitend gelagert. Die Bypasshülse weist vorzugsweise einen geringeren Durchmesser als die Seitenwand des Gehäuses auf, so dass ein Spalt, insbesondere eine Ringspalt, zwischen der Bypasshülse und der Seitenwand des Gehäuses gebildet ist.
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Auch gemäß dieser Ausführungsform wird zwischen der von der Anzündereinheit abgewandten Seite des Umfangsflansches bzw. zwischen der zur Abschlusswand des Gehäuses zugewandten Seite des Umfangsflansches und der Abschlusswand des Gehäuses ein Zwischenraum gebildet. Aufgrund des zwischen der Bypasshülse und der Seitenwand gebildeten Spaltes wird eine Fluidverbindung bzw. eine Gasführung zwischen der Anzündereinheit und dem Zwischenraum gebildet. Demnach kann ein Gas von der Anzündereinheit über den Spalt und über die seitlichen Öffnungen in der Bypasshülse in den Zwischenraum geleitet werden. Im Zwischenraum wird schließlich eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° in Relation zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Anzündereinheit hervorgerufen, so dass der Kolben in Richtung der Anzündereinheit bzw. in Richtung der zur Abschlusswand des Gehäuses gegenüberliegenden Seite des Gehäuses bewegt wird.
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In einer bevorzugten Ausführung hat der Aktuator einen Kolben, welcher einen Umfangsflansch aufweist, und eine Anzündereinheit, die fest mit einem Gehäuse, welches eine Abschlusswand und eine Seitenwand aufweist, verbunden ist. Der Kolben ist in einer Öffnung der Abschlusswand axial beweglich gelagert und in das Gehäuse einziehbar. Zwischen dem Umfangsflansch und der Abschlusswand des Gehäuses ist ein Zwischenraum gebildet, der mit der Anzündereinheit durch eine Gasführung fluidverbunden oder fluidverbindbar ist, um einen Gasstrom von der Anzündereinheit über den Zwischenraum zu dem Umfangsflansch des Kolbens zu leiten. Durch ein Trennelement ist der Gasstrom in einen äußeren Gasstromabschnitt und einen inneren Gasstromabschnitt aufteilbar ist. Das Trennelement ist ortsfest gelagert und der Gasstrom ist von der Anzündereinheit ausgehend zuerst in dem Bereich des äußeren Gasstromabschnitts entlang der Innenseite der Seitenwand und nach Passieren des Trennelements in dem Bereich des inneren Gasstromabschnitts leitbar.
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Indem das Gas von der Anzündereinheit ausgehend anfangs entlang der Innenseite der Seitenwand entlang strömen kann, also in einen äußeren Gasstromabschnitt aufteilbar ist, kann der Kolben in massiver Form ausgeführt werden. Es ist also kein Hohlkolben notwendig, in dessen Innenbereich unmittelbar oder mittelbar Gas strömen muss. Dadurch lässt sich der Kolben robust und sehr kompakt ausführen, beispielsweise als massives Metall- oder Kunststoffbauteil.
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Bevorzugt bewirkt das Trennelement eine Fließrichtungsumkehr des Gasstroms um 180° zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Anzündeiereinheit, wobei der äußere Gasstromabschnitt und der innere Gasstromabschnitt in gegenläufiger Richtung im Wesentlichen parallel zueinander ausgebildet sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Darstellungen näher erläutert. Darin zeigen in schematischer Weise:
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1: eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2: eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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3: eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
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4: eine schematische Darstellung des Gasflusses im aktivierten Zustand des erfindungsgemäßen Aktuators gemäß drittem Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Aktuators 1 gezeigt, wobei der Aktuator 1 einen Kolben 2 mit einem Umfangsflansch 3 aufweist. Außerdem weist der Aktuator 1 eine Anzündereinheit 4 mit einem Anzünder 5 auf. Des Weiteren ist ein Gehäuse 6 vorgesehen, wobei dieses Gehäuse 6 eine Abschlusswand 7 und eine Seitenwand 8 aufweist. Der Kolben 2 ist in einer Öffnung 9 der Abschlusswand 7 axial beweglich gelagert. Die Abschlusswand 7 kann auch als Stirnwand des Gehäuses 6 bezeichnet werden. Die Seitenwand 8 ist als radiale Begrenzung des Gehäuses 6 und die Abschluss- bzw. Stirnwand 7 als axiale Begrenzung des Gehäuses 6 ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist die Anzündereinheit 4 mit dem Gehäuse 6 fest verbunden und befindet sich innerhalb des Gehäuses 6. Im dargestellten Beispiel ist die Anzündereinheit 4 als Teil des Gehäuses 6 ausgebildet. Zwischen dem Umfangsflansch 3 und einer axialen Begrenzung des Gehäuses 6 ist ein Zwischenraum 11 ausgebildet. D. h. zwischen der von der Anzündereinheit 4, insbesondere dem Anzünder 5, abgewandten Seite 10 des Umfangsflansches 3 und der Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 ist ein Zwischenraum 11 gebildet. In anderen Worten wird der Zwischenraum 11 zwischen der zu der Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 zugewandten Seite 10 des Umfangsflansches 3, welche auch als Oberseite des Umfangsflansches bezeichnet werden kann, und der Innenseite 12 der Abschlusswand 7 gebildet. Der Zwischenraum 11 kann auch als Ringraum bzw. ringförmiger Raum bezeichnet werden.
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Der Zwischenraum 11 ist mit der Anzündereinheit 4 durch wenigstens eine Gasführung fluidverbunden oder fluidverbindbar, um ein Gas von der Anzündereinheit 4 zu dem Zwischenraum 11 zu leiten, wobei die Gasführung ein Trennelement 45 aufweist, das eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Anzündereinheit 4 bewirkt, um den Kolben 2 in Richtung der Anzündereinheit 4 bzw. in Richtung der zu der Abschlusswand 7 gegenüberliegenden Seite 38 des Gehäuses 6 zu bewegen. Der dargestellte Zwischenraum 11 ist ein Ringspalt bzw. ein Ringkanal, durch den der Umfangsflansch 3 auf dem gesamten Umfang mit Druck beaufschlagt werden kann. Der Kolben 2 bzw. ein Teilbereich davon ist hier also zugleich Bestandteil des Trennelements 45.
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Im dargestellten Beispiel können sowohl der Kolben 2 als auch das Gehäuse 6 rotationssymmetrisch ausgebildet sein, so dass beide Bauteile eine kreiszylindrische Grundform besitzen können. Die Öffnung 9 der Abschlusswand 7 weist einen größeren Durchmesser als die Seitenwand des Kolbens auf, so dass der Kolben 2 in der Öffnung 9 beweglich gelagert ist.
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Der Umfangsflansch 3 ist im dargestellten Beispiel als Ring ausgebildet, welcher sich auf der zur Abschlusswand 14 des Kolbens 2 gegenüberliegenden Seite des Kolbens 2 befindet.
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Die von der Anzündereinheit 4 abgewandte Seite 10 des Umfangsflansches 3 kann auch als zur Innenseite 12 der Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 zugewandte Seite des Umfangsflansches 3 bezeichnet werden.
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Die Anzündereinheit 4 ist gemäß der Darstellung in 1 koaxial zur Mittelachse M der Öffnung 9 der Abschlusswand 7 angeordnet. Auch der Kolben 2 ist koaxial zur Mittelachse M angeordnet. Demnach sind die Anzündereinheit 4 und der Kolben 2 koaxial, also axial fluchtend, zueinander angeordnet. Der Kolben 2 mit der Abschlusswand 14 weist einen Hohlraum 43 mit einer Öffnung auf, wobei die Anzündereinheit 4 durch die Öffnung in den Hohlraum 43 hineinragt und eine Führung des Kolbens 2 bildet. Der Kolben 2 begrenzt mit seiner Seitenwand 13 sowie der Abschlusswand 14 eine Brennkammer 15. In diesen von der Seitenwand 13 und der Abschlusswand 14 begrenzten Raum 15 ragt die Anzündereinheit 4 hinein. Um die Anzündereinheit 4 ist ein Dichtring 16 angeordnet. In anderen Worten befindet sich zwischen der Außenseite 17 der Anzündereinheit 4 und der Innenseite 18 der Seitenwand 13 des Kolbens 2 ein Dichtring 16.
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Aufgrund der Anordnung des Dichtrings 16 kann aus der Brennkammer 15 kein Gas entweichen, wobei für eine Gasströmung nur der vorgesehene Weg über eine Fluidverbindung zwischen der Brennkammer 15 und dem Zwischenraum 11 beschränkt ist. Auch zwischen der Abschlusswand 7 sowie der Seitenwand 13 des Kolbens ist ein Dichtring 19 vorgesehen, so dass kein Gas aus dem Zwischenraum 11 entweichen kann. Der Dichtring 19 ist vorzugsweise in einer Ausnehmung der, die Öffnung 9 begrenzende, Wand angeordnet.
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Der Kolben 2 bzw. die Seitenwand 13 des Kolbens weist zwei erste bzw. zwei seitliche Öffnungen 20 auf, welche symmetrisch zur Mittelachse M angeordnet sind. Die seitlichen Öffnungen 20 stellen einen Teil des Trennelements 45 s der Gasführung dar, wobei die Gasführung die Anzündereinheit 4 und den Zwischenraum 11 fluidverbindet. Die seitlichen Öffnungen 20 sind oberhalb der Ausströmöffnung 40 der Anzündereinheit 4 angeordnet. Da das Gas nicht in Richtung der Abschlusswand 7 des Gehäuses entweichen kann und der Kolben 2 in der Öffnung 9 beweglich gelagert ist, wird eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° bewirkt, so dass das Gas auf die Oberseite 10 des Umfangsflansches 3 prallt und den Kolben 2 in Richtung der Anzündereinheit 4 bzw. in Richtung des Anzünders 5 bewegt. Ausgehend von der Ausstoßrichtung des Gases aus der Ausströmöffnung 40, wird das Gas aufgrund der seitlichen Öffnungen 20 bzw. des Trennelements 45 zunächst um 90° abgelenkt. Im Zwischenraum 11 wird das Gas nochmals um 90° abgelenkt, derart, dass insgesamt eine Gasflussumkehr um 180° in Relation zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Ausströmöffnung 40 der Anzündereinheit 4 bewirkt wird.
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Der Gasfluss sowie die Gasflussumkehr um 180° werden anhand der Pfeile dargestellt.
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Das in den Zwischenraum 11 fließende Gas und auf die Seite 10 des Umfangsflansches 3 wirkende Gas kann aus dem Zwischenraum 11 zum einen aufgrund des Dichtringes 19 der Abschlusswand 7 und zum anderen aufgrund des Dichtrings 21, welcher am Umfangsflansch 3 angebracht ist, nicht aus dem Zwischenraum 11 entweichen. Der Dichtring 21 kann beispielsweise in eine Ausformung bzw. Einkerbung des Umfangsflansches 3 eingebracht werden und dichtet den Umfangsflansch gegen die Innenseite 22 der Seitenwand 8 des Gehäuses 6 ab. In der Seitenwand 8 ist eine seitliche Öffnung 23 ausgebildet, durch welche Gas zu- und/oder abgeführt werden kann, um einen Druckausgleich durchzuführen.
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In 2 wird eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aktuators 1 dargestellt. Für gleichwirkende und übereinstimmende Bauteile und Elemente sind übereinstimmende Bezugszeichen angegeben, wobei die Erklärungen hinsichtlich übereinstimmender Merkmale aus 1 auch auf die Ausführungsform gemäß 2 übertragbar sind.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 2 weist die Anzündereinheit 4 eine Hülse 24 auf, welche eine Brennkammer 25 begrenzt in den Hohlraum 43 des Kolbens 2 hineinragt und die Führung des Kolbens 2 bildet. Die Hülse 24 weist zwei zweite bzw. zwei seitliche Öffnungen 26 auf, welche einen Teil des Trennelements 45 bilden und als eine Fluidverbindung bzw. eine Gasführung von der Anzündereinheit 4, insbesondere von der Brennkammer 25 der Anzündereinheit, mit dem Zwischenraum 11 dienen. Die Durchmesser der zweiten Öffnungen bzw. seitlichen Öffnungen 26 der Hülse 24 sind kleiner als die Durchmesser der ersten Öffnungen bzw. seitlichen Öffnungen 20 der Seitenwand 13 des Kolbens 2. Die seitlichen Öffnungen 26 der Hülse sind fluchtend zu den seitlichen Öffnungen 20 des Kolbens 2 angeordnet.
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Das Trennelement 45 wird in 2 aus zwei Bauteilen gebildet, nämlich dem Kolben 2 mit einer ersten Öffnung 20 und der Hülse 24 mit einer zweiten Öffnung 26, wobei beide Bauteile relativ zueinander derart verschiebbar sind, dass aus der Brennkammer 25 Gas zunächst durch die Öffnungen 26 der Hülse und anschließend durch die Öffnungen 20 des Kolbens 2 in den Zwischenraum 11 gelangen kann. Im Zwischenraum 11 kann das Gas in Richtung der Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 nicht entweichen. Um ein Entweichen des Gases in diesem Bereich zu verhindern ist zum einen ein Dichtring 19 vorgesehen, welcher in der Öffnung der Abschlusswand 7 angebracht ist und Dichtheit zwischen der Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 und der Seitenwand 13 des Kolbens 2 herstellt. Zum anderen weist die Seitenwand 13 einen Absatz 27 auf. Durch diesen Absatz 27 kann der Kolben 2 lediglich in begrenztem Umfang in Richtung der Abschlusswand 7 bewegt werden, da der Absatz 27 derart gestaltet ist, dass die Seitenwand 13 des Kolbens 2 in diesem Bereich einen größeren Durchmesser als die Öffnung 9 der Abschlusswand 7 aufweist. Der Absatz 27 schlägt somit an der Innenseite 12 der Abschlusswand 7 an. Eine Öffnung 42, welche in der Abschlusswand 14 des Kolbens 2 ausbildet ist, dient zum Druckausgleich.
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Des Weiteren ist am Umfangsflansch 3 des Kolbens 2 ein Dichtring 21 vorgesehen, so dass die Dichtheit bezüglich der Innenseite 22 der Seitenwand 8 des Gehäuses 6 und dem Umfangsflansch 3 hergestellt wird. Neben dem Dichtring 16, welcher der Anzündereinheit 4 zugeordnet ist, ist ein weiterer Dichtring 28 bezüglich der Hülse 24 der Anzündereinheit 4 vorgesehen. Demnach ist der Dichtring 16 oberhalb der seitlichen Öffnungen 20 des Kolbens 2 und der Dichtring 28 unterhalb der seitlichen Öffnungen 20 des Kolbens 2 angeordnet. Die Dichtringe 16, 28 sind vorzugsweise an der Innenseite 18 der Seitenwand 13 des Kolbens 2 fixiert bzw. angebracht. Da die Dichtringe 16 und 28 ober- und unterhalb der seitlichen Öffnungen 20 und 26 angeordnet sind, kann das Gas aus der Brennkammer 25 durch die Öffnungen 26 und 20 in den Zwischenraum 11 geleitet werden. Ein Gasaustritt im Bereich der Hülse 24 der Anzündereinheit 4 wird aufgrund der Dichtringe 16 und 28 vermieden und eine permanente Fluidverbindung von der Anzündereinheit 4 zum Zwischenraum 11 wird über den gesamten Weg des Bewegungshubs des Kolbens 2 bereitgestellt.
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Die Fließ- bzw. Strömungsrichtung des Gases sowie die Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° kann den dargestellten Pfeilen entnommen werden. Ausgehend von der Ausstoßrichtung des Gases aus der Ausströmöffnung 40, wird das Gas aufgrund der seitlichen Öffnungen 26, welche einen Teil des Trennelements 45 bilden, zunächst um 90° abgelenkt. Im Zwischenraum 11 wird das Gas nochmals um 90° abgelenkt, derart, dass insgesamt eine Gasflussumkehr um 180° in Relation zur Ausstoßrichtung des Gases aus der Ausströmöffnung 40 der Anzündereinheit 4 bewirkt wird.
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Auch gemäß des in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels wirkt das Gas auf die Oberseite 10 des Umfangsflansches 3, so dass der Kolben 2 im dargestellten Beispiel nach unten bzw. in Richtung des Anzünders 5 bewegt wird. Der Zwischenraum 11 ist ein Ringspalt bzw. Ringkanal, der den Umfangsflansch 3 auf dem gesamten Umfang mit Druck beaufschlagt. In anderen Worten wird der Kolben 2 bzw. der Umfangsflansch 3 in Richtung der Seite 38 des Gehäuses 6 bewegt, wobei diese Seite 38 gegenüber der Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 befindlich ist.
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In 3 wird eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aktuators 1 dargestellt. Für gleichwirkende bzw. gleichbedeutende Bauteile und Elemente werden übereinstimmende Bezugszeichen verwendet. Die entsprechenden Erklärungen aus 1 und 2 können auf die Bauteile und Elemente der Ausführungsform gemäß 3 mit übereinstimmenden Bezugszeichen entsprechend übertragen werden.
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Im dargestellten Beispiel weist der Aktuator 1 eine Bypasshülse 29 auf, welche auch das Trennelement 45 bildet. Diese Bypasshülse 29 besteht aus einer Abschlusswand 30 sowie einer Seitenwand 31. Auf der zur Abschlusswand 30 gegenüberliegenden Seite der Bypasshülse ist demnach eine Öffnung 39 ausgebildet. Der Kolben 2, insbesondere der Umfangsflansch 3 des Kolbens, ist axialbeweglich in der Bypasshülse 29 gelagert. Zwischen der Bypasshülse 29, insbesondere der Seitenwand 31 der Bypasshülse und dem Gehäuse 6, insbesondere der Innenseite 22 des Gehäuses 6 ist ein Spalt 32 bzw. ein Ringspalt gebildet. Demnach weist die Seitenwand 31 der Bypasshülse einen geringeren Durchmesser als die Seitenwand 8 des Gehäuses 6 auf. Dieser Spalt 32 dient als Gasführung bzw. Gaskanal zwischen der Anzündereinheit 4 und dem Zwischenraum 11. Gas wird somit von der Brennkammer 33 über den Spalt 32 zum Zwischenraum 11 geleitet, wobei die zwei dargestellten seitlichen Öffnungen 41 in der Bypasshülse 29, welche die Anzündereinheit und den Zwischenraum 11 fluidverbinden einen Teilbereich des Trennelements 45 darstellen. Der Kolben 2 ist hohl ausgebildet, wobei die Öffnung 42 in dem Kolben 2 für einen Druckausgleich dienen kann.
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Da das Gas vom Zwischenraum 11 nicht in Richtung der Abschlusswand 7 entweichen kann, wird eine Fließ- bzw. Strömungsrichtungsumkehr des Gases um 180° bewirkt, so dass das Gas auf die Oberseite 10 bzw. auf die von der Anzündereinheit 4 abgewandten Seite 10 bzw. auf die zur Abschlusswand 7 des Gehäuses 6 zugewandten Seite 10 des Umfangsflansches 3 wirkt. Aufgrund dessen wird der Kolben 2 in Richtung der Anzündereinheit 4 bewegt. In diesem Fall bewegt sich der Kolben in Richtung der Abschlusswand 30 der Bypasshülse. Um zu verhindern, dass Gas aus dem Zwischenraum 11 in Richtung der Abschlusswand 7 entweicht, ist zum einen ein Dichtring 19 vorgesehen. Zum anderen weisen die Abschlusswand 7 sowie die Seitenwand 13 des Kolbens 2 eine spezielle auf einander abgestimmte Formgebung auf. In diesem Fall ist wiederum ein Absatz 27 ausgebildet, welcher ein Herausdrücken des Kolbens 2 aus der Öffnung 9 der Abschlusswand 7 verhindert.
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Aus 3 geht des Weiteren hervor, dass der Umfangsflansch 3 eine Einkerbung 21a aufweisen kann, in welcher sich der Dichtring 21 befindet. Demnach kann das in den Zwischenraum 11 geleitete Gas nicht seitlich des Umfangsflansches 3 in Richtung der Abschlusswand 30 der Bypasshülse 29 entweichen.
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In 4 wird schematisch der Ablauf bezüglich eines aktivierten Aktuators 1 dargestellt. Zunächst wird ein elektrischer Impuls 34 erzeugt, welcher auf den Anzünder 5 übertragen wird. Es erfolgt eine Anzündung und Gaserzeugung 35 in der Brennkammer 33. Das Gas wird danach über den Spalt 32 in Form eines äußeren Gasstromabschnitts (A) über die seitlichen Öffnungen 41 der Bypasshülse 29 in den Zwischenraum 11 geleitet. Es erfolgt somit eine Strömung bzw. ein Fließen des Gases zwischen dem Gehäuse 6 und der Bypasshülse 29 in dem äußeren Gasstromabschnitt (A). Nachdem das Gas die seitlichen Öffnungen 41 der Bypasshülse 29 passiert hat und in den Zwischenraum 11 eingetreten ist, wird Druck auf den Kolben 2, insbesondere auf den Umfangsflansch 3 des Kolbens 2, aufgebaut, so dass der Kolben 2 in Richtung des schematischen Pfeils 37 nach unten bzw. in Richtung des Anzünders 5 bzw. der Anzündereinheit 4 bewegt wird. Zugleich wird, nachdem der äußere Gasstromabschnitt (A) die seitlichen Öffnungen 41 der Bypasshülse 29 passiert hat in einen weiterführenden inneren Gasstromabschnitt (I) umgelenkt, wobei eine Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° erfolgt. Der äußere Gasstromabschnitt (A) und der innere Gastromabschnitt (I) verlaufen dabei in gegenläufiger Richtung und im Wesentlichen parallel zueinander.
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Dabei kann die Strömungs- bzw. Fließrichtung des Gases sowie die Fließrichtungsumkehr des Gases um 180° den dargestellten Pfeilen folgendermaßen entnommen werden. Ausgehend von der Ausstoßrichtung des Gases, wird die Gasströmung aufgrund des Trennelements 45 bzw. den seitlichen Öffnungen 41 zunächst um 90° abgelenkt. Im Zwischenraum 11 wird die Gasströmung nochmals um 90° abgelenkt, derart, dass insgesamt eine Gasflussumkehr um 180° in Relation zur ursprünglichen Ausstoßrichtung des Gases bewirkt wird.
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Die einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiele lassen sich in verschiedenen Weisen erfindungsgemäß kombinieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aktuator
- 2
- Kolben
- 3
- Umfangsflansch
- 4
- Anzündereinheit
- 5
- Anzünder
- 6
- Gehäuse
- 7
- Abschlusswand
- 8
- Seitenwand
- 9
- Öffnung in Abschlusswand
- 10
- Seite des Umfangsflansches
- 11
- Zwischenraum
- 12
- Innenseite der Abschlusswand
- 13
- Seitenwand des Kolbens
- 14
- Abschlusswand des Kolbens
- 15
- Brennkammer Kolben
- 16
- Dichtring Anzündereinheit
- 17
- Außenseite Anzündereinheit
- 18
- Innenseite Seitenwand Kolben
- 19
- Dichtring Abschlusswand
- 20
- seitliche Öffnung Kolben
- 21
- Dichtring Umfangsflansch
- 21a
- Einkerbung Umfangsflansch
- 22
- Innenseite Seitenwand Gehäuse
- 23
- seitliche Öffnung Seitenwand Gehäuse
- 24
- Hülse Anzündereinheit
- 25
- Brennkammer Anzünderhülse
- 26
- seitliche Öffnung Hülse
- 27
- Absatz Seitenwand Kolben
- 28
- Dichtring Hülse Anzündereinheit
- 29
- Bypasshülse
- 30
- Abschlusswand Bypasshülse
- 31
- Seitenwand Bypasshülse
- 32
- Spalt
- 33
- Brennkammer
- 34
- elektrischer Impuls
- 35
- Anzündung und Gaserzeugung
- 36
- Druckaufbau am Kolben
- 37
- Bewegung Kolben
- 38
- zur Abschlusswand des Gehäuses gegenüberliegende Seite
- 39
- Öffnung Bypasshülse
- 40
- Ausströmöffnung Anzündereinheit
- 41
- seitliche Öffnung Bypasshülse
- 42
- Druckausgleichsöffnung
- 43
- Hohlraum
- 45
- Trennelement
- M
- Mittelachse der Öffnung 9 in Abschlusswand 7
- I
- Innerer Gasstromabschnitt
- A
- Äußerer Gasstromabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009023961 A1 [0003]