-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik, im Wesentlichen bestehend aus einer Aufnahmetasche und einem darin angeordneten Etikett, wobei der zu einer Naht weisende Randbereich des Etiketts am Kleidungsstück befestigbar ist.
-
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 013 059 A1 der Anmelderin bekannt. Dort ist eine Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung von Sicherheitsetiketten an Textilien in Form einer textilen Aufnahmetasche offenbart, deren seitliche Randbereiche verschweißt werden und die einen Öffnungsbereich aufweist, welcher im Bereich einer Einnählinie eines Kleidungsstückes mit letzterem vernäht wird. In einer dort dargestellt und beschriebenen textilen Aufnahmetasche ist ein Sicherheitsetikett angeordnet.
-
Diese aus dem Stand der Technik bekannte, grundsätzlich vorteilhafte Vorrichtung weist jedoch in zunehmendem Maße einen zu engen Einsatzbereich auf, weil viele neu hergestellte Textilien, in welche bereits die oben genannten Vorrichtungen eingenäht worden sind, nach der Herstellung und vor dem Verkauf beispielsweise gefärbt, gebleached oder gewaschen werden sollen. Nachteiligerweise können diese Textilien aus oben genannten Gründen erst nach den vorgenannten Prozessen in einem separaten Arbeitsgang mit Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik versehen werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine neue Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik zu schaffen, welche einen größeren Einsatzbereich aufweist und mit geringeren Kosten herstellbar ist.
-
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere den Merkmalen des Kennzeichenteils, wonach das Etikett vor Feuchtigkeit geschützt in der Aufnahmetasche angeordnet ist.
-
Diese hier rückschauend sehr einfache erfinderische Lösung hat den großen Vorteil, dass die Vorrichtungen zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik grundsätzlich bei allen Textilien, auch solchen, die zum Beispiel nach der Herstellung gefärbt, gebleached oder gewaschen werden, direkt bei der Herstellung eingenäht werden können. Damit wird im Zusammenhang mit der Herstellung von Textilien die Anbringung derartiger Vorrichtungen deutlich vereinfacht, wobei des Weiteren es kostenmäßig von Vorteil ist, dass einheitlich nur noch eine einzige erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme von Etiketten zum Zweck der Warensicherheit und der Logistik in Textilfabriken verwendet werden kann.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Etikett eine wasserdichte Umhüllung auf und ist mit dieser Umhüllung in der Aufnahmetasche angeordnet.
-
Auf vorteilhafte Weise kann diese erfindungsgemäße Vorrichtung mit herkömmlichen, beispielsweise einfachen textilen Aufnahmetaschen zur Aufnahme des Etiketts verwendet werden, wobei letztlich nur das Etikett als solches von einer wasserdichten Umhüllung schon während der Herstellung umgeben wird. In diesem Zusammenhang ist es grundsätzlich auch möglich, dass die wasserdichte Umhüllung des Etiketts umlaufend verschweißt ist.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird letztlich die das Etikett aufnehmende Aufnahmetasche wasserdicht ausgebildet, wodurch eine separate Umhüllung des Etiketts bei der Herstellung nicht notwendig ist.
-
Konkret besteht die wasserdichte Aufnahmetasche, welche in das Kleidungsstück eingenäht wird, aus zwei aufeinandergepressten Bahnabschnitten eines wasserdichten Materials, von denen mindestens einer mit einem wasserdichten Kleber versehen ist, wobei dazwischen das Etikett angeordnet ist. Derartige Aufnahmetaschen kann man auf vorteilhafte Weise in maschinellen Einrichtungen sehr kostengünstig herstellen.
-
Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die wasserdichte Aufnahmetasche aus zwei aufeinanderliegenden Bahnabschnitten eines wasserdichten Materials besteht, welche umlaufend miteinander verschweißt sind, wobei innerhalb der umlaufenden Schweißnaht ein Etikett angeordnet ist. Hierbei ist als vorteilhaft anzusehen, dass die Bahnen aus wasserdichtem Material nicht mit Kleber beschichtet und mit Silikonpapier abgedeckt werden müssen, wodurch sich die Kosten für dieses wasserdichte Material verringern.
-
Letztlich besteht die wasserdichte Aufnahmetasche bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus einem Fließstoff aus Polyethylen hoher Dichte, der aus fibrillierten, eng miteinander verbundenen Feinstfilamenten besteht. Hierbei wird als vorteilhaft angesehen, dass dieses Material nicht nur im hohen Maße wasserdicht ist, sondern darüber hinaus auch eine textile Struktur und Aussehen aufweist.
-
Grundsätzlich sei darauf hingewiesen, dass man im Zusammenhang mit der oben beschriebenen Vorrichtung unterschiedliche elektronische Etiketten einsetzen kann. Grundsätzlich kennt man zurzeit sogenannte RF-Etiketten, die nach dem Radio-Resonanz-Verfahren arbeiten, aber auch EM-Etiketten, die auf dem sogenannten elektromagnetischen Verfahren basieren bzw. AM-Etiketten, bei denen es sich um sogenannte akustomagnetische Etiketten handelt.
-
Darüber hinaus werden auch RFID-Etiketten in großer Zahl eingesetzt, die aus einer Antenne mit Resonanzkreis und einem Mikrochip bestehen. Der Resonanzkreis versorgt den Mikrochip über die hochfrequente Strahlung des Detektionssystems mit Energie. Dadurch wird es möglich, dass Daten zwischen dem Mikrochip und der Detektionseinrichtung übertragen werden. Der RFID-Chip ist auch in der Lage, selbst Daten zu speichern, und wird ebenfalls während des Bezahlvorgangs deaktiviert.
-
Alle vorgenannten elektronischen Etiketten können natürlich auch zum Zwecke des Einsatzes in einem Logistiksystem verwendet werden.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
-
Es zeigen:
-
1: Draufsicht auf eine erste Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik,
-
2 Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik,
-
3: Darstellung einer Materialrolle zur Herstellung der Aufnahmetaschen,
-
4: Darstellung diverser aus der Materialrolle gemäß 3 gefertigter Teilrollen,
-
5: skizzenhafte Darstellung einer Einrichtung zur Herstellung von Vorrichtungen zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten und
-
6–9: skizzenhafte Schnitte durch das der Herstellung dienende Material an unterschiedlichen Stellen der Einrichtung gemäß 5.
-
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
-
Derartige Vorrichtungen 10 zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik weisen gemäß der 1 und 2 eine Aufnahmetasche 11 und ein darin angeordnetes elektronisches Etikett 12 auf. In beiden Ausführungsformen wird die Aufnahmetasche 11 im Bereich einer Einnählinie 13 in ein nicht dargestelltes Bekleidungsstück eingenäht.
-
Gemäß der 1 ist die Aufnahmetasche 11 aus wasserdichtem Material gefertigt, welches mit ebenfalls wasserdichtem Kleber zu einer vollständigen wasserdichten Einheit (s. durchgehende Linie der Aufnahmetasche 11) zusammengefügt worden ist. Dagegen ist das Etikett 12 in keiner Weise zusätzlich gegen Feuchtigkeit geschützt.
-
Gemäß 2 ist jedoch das Etikett 12 mit einer wasserdichten Umhüllung (siehe durchgehende Linie des Etiketts 12) geschützt, während die beispielsweise aus textilen Materialien bestehende Aufnahmetasche 11 wasserdurchlässig ausgebildet ist.
-
In den 3 und 4 ist eine Materialrolle 14 zu erkennen, auf der eine wasserdichte Materialbahn 15, 1, welche der Herstellung der Aufnahmetaschen 11 dient, aufgerollt ist. Die Materialbahn 15, 16 besteht beispielsweise aus einem Fließstoff aus Polyethylen hoher Dichte, auf dem eine Kleberschicht 17 angeordnet ist, welche von einem Silikonpapier 18 abgedeckt wird (siehe 6).
-
In der 4 ist zu erkennen, dass die Materialrolle 14 zunächst in zahlreiche Teilrollen 19 aufgeteilt wird, deren Breite B der Breite b der Aufnahmetasche 11 entspricht.
-
Eine Einrichtung E zur Herstellung von Vorrichtungen 10 zur Aufnahme und Befestigung von Etiketten zum Zwecke der Warensicherheit und der Logistik zeigt die 5 in schematischer Form.
-
Der Produktionsprozess ist in der Zeichnung von links nach rechts bzw. in y-Richtung dargestellt. Es beginnt mit der Drehung einer Teilrolle 19 in Uhrzeigerrichtung, wobei die darauf angeordnete Materialbahn 15 im Bereich einer Umlenkrolle 20 vom Silikonpapier 18 befreit wird, welches auf einer Rolle 21 aufgespult wird. Den Aufbau der Materialbahn 15 der Teilrolle 19 erkennt man in der Schnittdarstellung gemäß 6.
-
Die von dem Silikonpapier 18 befreite Materialbahn 15 bewegt sich dann in y-Richtung (s. Schnittdarstellung des Materialbahn 15 unterhalb in 7) zu einer Einrichtung 22 zum Auftragen von RFID-Etiketten, in der in geringen Abständen beispielsweise RFID-Etiketten 12 auf dem Kleber 17 der Materialbahn 15 angeordnet werden.
-
In der 8 erkennt man, dass RFID-Etiketten 12 bereits auf der Kleberschicht 17 angeordnet sind.
-
Mittels einer weiteren Teilrolle 23 wird eine ebenfalls wasserdichte Materialbahn, deren der Abdeckung der Kleberschicht 17 dienendes Silikonpapier 18 auf einer Rolle 24 aufgespult wird, der Einrichtung E zugeführt. Die Materialbahn 16 wird über eine Umlenk- und Andruckrolle 25 auf die bereits mit RFID-Etiketten 12 versehene Materialbahn 15 gelegt und angepresst, so dass die beiden Materialbahnen 15, 16 unter Einschluss der RFID-Etiketten 12 wasserdicht miteinander versiegelt werden.
-
Die Situation nach dem Zusammenlaufen der beiden Materialbahnen 15, 16 ist im Schnitt in der 9 zu erkennen.
-
Das aus zwei Materialbahnen 15, 16 sowie zahlreichen beabstandet angeordneten RFID-Etiketten 12 bestehende, wasserdichte Produkt P wird dann letztlich auf der Fertigmaterialrolle 26 aufgerollt sowie später auf nicht dargestellte Art und Weise in einer Schneidvorrichtung vereinzelt sowie in größeren Stückzahlen in Verpackungseinheiten angeordnet.
-
Versuche haben ergeben, dass das Produkt P und insbesondere das elektronische Etikett beispielsweise einen Waschvorgang mit bis zu 60°C problemlos übersteht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Aufnahmetasche
- 12
- Etikett
- 13
- Einnählinie
- 14
- Materialrolle
- 15
- wasserdichte Materialbahn 1
- 16
- wasserdichte Materialbahn 2
- 17
- Kleber
- 18
- Silikonpapier
- 19
- Teilrolle
- 20
- Umlenkrolle
- 21
- Silikonpapierrolle
- 22
- Einrichtung zum Auftragen von RFID
- 23
- weiteres Teilcoil
- 24
- Silikonpapierrolle
- 25
- Andruckrolle
- 26
- Fertigmaterialrolle
- E
- Einrichtung zur Herstellung von Vorrichtungen zur Auf und Befestigung von Etiketten
- y
- Richtung
- P
- Produkt
- B
- Breite der Teilrolle 19
- b
- Breite der Aufnahmetasche 11
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010013059 A1 [0002]