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Die Erfindung betrifft einen Kotflügel für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein solcher Kotflügel ist beispielsweise bereits aus der
DE 100 09 364 A1 als bekannt zu entnehmen und umfasst wenigstens ein Außenbeplankungsteil, welches einen Ausschnitt für einen ein Fahrzeugrad aufnehmenden Radkasten aufweist. Darüber hinaus umfasst dieser bekannte Kotflügel ein Deformationselement, unter dessen Vermittlung das Außenbeplankungsteil mit seiner Oberseite an einem korrespondierenden Längsträger einer Kotflügelbank abgestützt ist. Das Deformationselement dient dabei zur Absorption von Aufprallenergie, falls ein Fußgänger mit dem Kraftwagen kollidiert und auf die Oberseite des jeweiligen Kotflügels aufprallt. Eine weitere Schutzfunktion hat das Deformationselement nicht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kotflügel der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem die passive Sicherheit des Fahrzeugs weiter zu erhöhen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kotflügel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Kotflügel weist wenigstens ein Energieabsorptionselement einer Schutzeinrichtung für eine Frontalkollision mit einem Hindernis mit geringer Breitenüberdeckung auf. Hierdurch kann das Unfallverhalten des Kraftwagens bei einer derartigen Frontalkollision deutlich verbessert werden. Bei einer solchen Frontalkollision besteht nämlich das Problem, dass der Kraftwagen derart versetzt mit dem Hindernis – einer Barriere oder einem entgegenkommenden Fahrzeug – kollidiert, dass ein jeweiliger, innenseitig des korrespondierenden Fahrzeugrades angeordneter Längsträger nicht durch das Hindernis beaufschlagt wird und somit nicht zur Absorption von Aufprallenergie beitragen kann. Vielmehr ergibt sich bei derartigen Frontalkollisionen ein Unfallszenario, bei dem das Hindernis außenseitig des entsprechend seitlich zugeordneten Längsträgers in den Vorbau des Kraftwagens eindringt und auf das korrespondierende Vorderrad auftrifft. Durch die gegebenenfalls erheblich eingetragene Energie kann das Vorderrad unter Umständen stark beschleunigt werden, so dass es zu einer erheblichen Intrusion in die hinter dem Vorderrad angeordnete Stirnwand der Fahrgastzelle des Personenkraftwagens kommen kann.
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Da der erfindungsgemäße Kotflügel genau in diesem Bereich außenseitig des jeweiligen Längsträgers angeordnet ist, kann dieser durch das erfindungsgemäße Vorsehen eines Energieabsorptionselements entsprechend Aufprallenergie aufnehmen, so dass sich geringere Intrusionen in den Fahrzeugvorbau bzw. in die dahinter liegende Stirnwand der Fahrtgastzelle realisieren lassen.
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Das Energieabsorptionselement kann dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zumindest mit einem Teilbereich in Fahrzeughochrichtung und in Fahrzeuglängsrichtung in Überdeckung mit dem Ausschnitt für den Radkasten angeordnet sein. Mit anderen Worten kann das Energieabsorptionselement so positioniert sein, dass das in Folge des Frontalaufpralls zurückbewegte Vorderrad in jedem Fall auf das Energieabsorptionselement auftrifft, wobei hierdurch in günstiger Weise Aufprallenergie absorbiert und eine Intrusion des Vorderrads in die dahinterliegende Stirnwand der Fahrgastzelle vermieden wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Energieabsorptionselement an einer Innenseite des Außenbeplankungsteils befestigt. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache und günstige Integration des Energieabsorptionselements in den Kotflügel.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Energieabsorptionselement an einer hinter dem Kotflügel angeordneten Seitentür abstützbar ist. Hierdurch kann eine unfallbedingte Rückverlagerung des Energieabsorptionselements auf günstige Weise zumindest reduziert werden, so dass sich durch das Energieabsorptionselement eine optimale Energieaufnahme realisieren lässt.
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Das Energieabsorptionselement kann schließlich entweder als separates Bauteil oder als integrales Teil des Außenbeplankungsteils ausgebildet sein. Dies hängt beispielsweise von der Wahl der Materialen des Außenbeplankungsteils und des Energieabsorptionselements ab.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine ausschnittsweise und schematische Seitenansicht auf einen Personenkraftwagen im Bereich eines vorderen Kotflügels, welcher wenigstens ein Außenbeplankungsteil mit einem Ausschnitt für einen ein Fahrzeugrad aufnehmenden Radkasten aufweist, wobei innenseitig des Außenbeplankungsteils wenigstens ein Energieabsorptionselement für eine Frontalkollision mit einem Hindernis mit geringer Breitenüberdeckung vorgesehen ist; und in
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2 eine ausschnittsweise vergrößerte, schematische Schnittansicht durch den Kotflügel entlang einer durch die Linie II-II in 1 repräsentierten, in Fahrzeughochrichtung und in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Schnittebene, wobei im Bereich der Schnittebene das Energieabsorptionselement innenseitig des Außenbeplankungsteils angeordnet ist.
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Von einem Personenkraftwagen ist in 1 in einer ausschnittsweisen Seitenansicht ein – in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet – linker vorderer Kotflügel 10 erkennbar, welcher durch einen Türspalt 12 von einer dahinterliegenden Seitentür 14 unterteilt ist. Der Kotflügel 10 ist dabei in 2 in einer schematischen und ausschnittsweise vergrößerten Schnittansicht entlang einer durch die Linie II-II in 1 repräsentierten, in Fahrzeugquerrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung verlaufenden Schnittebene gezeigt.
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Der Kotflügel 10 umfasst ein Außenbeplankungsteil 16, welches beispielsweise aus einem Metallblech, insbesondere einem Aluminiumblech, oder aber aus einem Kunststoff oder dergleichen hergestellt ist. Ein Innenteil des Kotflügels 10, welches mit dem Außenbeplankungsteil 16 in Schalenbauweise zusammengefügt ist, ist in 2 nicht erkennbar. Das Außenbeplankungsteil 16 bzw. der Kotflügel 10 insgesamt sind vorliegend oberseitig an einem Längsträger 18 einer oberen Längsträgerebene auf Höhe einer Kotflügelbank 20 befestigt.
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Wie nun in Zusammenschau von 1 und 2 erkennbar ist, weist der Kotflügel 10 wenigstens ein Energieabsorptionselement 22 für eine Frontalkollision mit einem Hindernis mit geringer Breitendeckung auf. Im vorliegenden Fall ist dieses Energieabsorptionselement 22 auf einer Innenseite 17 des Außenbeplankungsteils 16 angeordnet. Dabei kann das Energieabsorptionselement 22 ein separates Bauteil sein, welches vorliegend auf entsprechende Weise mit dem Außenbeplankungsteils 16 des Kotflügels 10 verbunden ist, oder aber einstückig mit dem Außenbeplankungsteil 16 ausgebildet sein. Gegebenenfalls könnte das Energieabsorptionselement 22 natürlich auch an anderer Stelle angeordnet sein.
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Das Energieabsorptionselement 22 selbst kann beispielsweise aus einer entsprechenden Struktur, beispielsweise aus einer Wabenstruktur, oder einem Schaumstoff oder dergleichen aus einer Metalllegierung oder einem Kunststoff gebildet sein. Als Material für das Energieabsorptionselement 22 kommt beispielsweise auch ein faserverstärkter Kunststoff, beispielsweise CFK, zum Einsatz. Auch andersartige Blech- oder Kunststoffkonstruktionen oder dergleichen sind denkbar.
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Wie insbesondere aus 1 schematisch erkennbar ist, weist das Außenbeplankungsteil 16 einen Ausschnitt 24 für ein Fahrzeugrad in Form eines Vorderrads 26 auf, welches in einem Radkasten 28 aufgenommen ist. Das Energieabsorptionselement 22 ist dabei so angeordnet, dass es zumindest mit einem Teilbereich in Fahrzeughochrichtung und in Fahrzeuglängsrichtung in Überdeckung mit dem Ausschnitt 24 über dem Radkasten 28 liegt. Mit anderen Worten ist das Energieabsorptionselement 22 vorzugsweise so tief und so weit hinten angeordnet, dass es bei einer unfallbedingten Rückbewegung des Vorderrads 26 in Folge einer Frontalkollision mit einer geringen Breitenüberdeckung entsprechend vom Vorderrad 26 getroffen wird. Aus diesem Grund ist das Energieabsorptionselement 22 vorzugsweise entsprechend hinter dem Vorderrad 26 bzw. entsprechend tief in Relation zum Vorderrad 26 bzw. zum Ausschnitt 24 angeordnet.
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Weiterhin ist das Energieabsorptionselement 22 vorzugsweise an der dahinterliegenden Seitentür 14 abgestützt, so dass bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung entsprechend Energie absorbiert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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