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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Kabelentwirrer und insbesondere auf einen Kabelentwirrer zum Entwirren von Elektrodenkabeln für ein Elektrokardiogrammgerät, einen Elektrodenkabelstrang mit einem derartigen Kabelentwirrer und ein Elektrokardiogrammgerät damit.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bekannte Elektrokardiogrammgeräte dienen der Erstellung eines Elektrokardiogramms des Herzens. Dabei werden mit Elektroden, die an vorgegebenen Stellen am menschlichen oder tierischen Körper platziert werden, elektrische Potentiale, die von den Herzmuskelfasern stammen, gemessen. Je nach Anordnung, Anzahl und Platzierung der Elektroden am Körper sind unterschiedliche Ableitungen definiert, wie z. B. die Ableitung nach Einthoven, Goldberger, Wilson, usw.
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Die Elektroden, die am Körper für die Erfassung des Elektrokardiogramms angeklebt oder anderweitig befestigt sind, sind typischerweise jeweils über ein Elektrodenkabel mit dem Elektrokardiogrammgerät verbunden.
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Je nach verwendeter Ableitung, können 12, 6, 4 oder eine andere Anzahl von Elektroden mit entsprechender Anzahl von Elektrodenkabeln zum Einsatz kommen.
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Da die Elektrodenkabel eine gewisse Länge haben, können sie sich leicht umeinander wickeln bzw. ineinander verheddern, was insbesondere bei Anwendern, die z. B. ein tragbares Elektrokardiogrammgerät in einer Stresssituation verwenden möchten, zusätzlichen Stress und Aufwand bedeutet und zur falschen Anlegung der Elektroden führen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kabelentwirrer zum Entwirren von Elektrodenkabeln eines Elektrokardiogrammgerätes, einen Elektrodenkabelstrang mit einem solchen Kabelentwirrer und ein Elektrokardiogrammgerät damit zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1, 7 und 9 gelöst.
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Der Kabelentwirrer zum Entwirren von Elektrodenkabeln eines Elektrokardiogrammgerätes hat ein Gehäuse mit jeweils einem Führungsabschnitt zum Durchführen von jeweils einem Elektrodenkabel. Durch Bewegen des Gehäuses in Längsrichtung entlang der Elektrodenkabel, wird jeweils ein Elektrodenkabel durch seinen zugehörigen Führungsabschnitt im Gehäuse geführt und durch den Führungsabschnitt hindurchgezogen, wodurch die ungeordneten Elektrodenkabel entsprechend ihrer zugeordneten Führungsabschnitte geordnet werden. Dadurch werden Elektrodenkabel, die umeinander gewickelt sind, durch das Ziehen der Elektrodenkabel durch die Führungsabschnitte hindurch entwickelt bzw. entwirrt.
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Der Kabelentwirrer kann aus Kunststoff oder Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff hergestellt sein und er kann grundsätzlich jede Form annehmen und z. B. einen kreisförmige, rechteckigen, vieleckigen, elliptischen oder sonstigen geometrischen Querschnitt haben. Außerdem kann der Kabelentwirrer zylindrisch ausgestaltet sein.
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Das Gehäuse kann teilweise halbkugelförmig ausgestaltet sein. Die Halbkugelform des Gehäuses kann in die Richtung zeigen, in die der Kabelentwirrer bewegt wird, um die Elektrodenkabel zu entwirren. Die der Halbkugelform gegenüberliegende Seite kann flach ausgestaltet sein.
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Die Führungsabschnitte können so ausgestaltet sein, dass jeweils ein Elektrodenkabel durch jeweils einen Führungsabschnitt hindurchgleiten kann, wenn der Kabelentwirrer bzw. das Gehäuse in Richtung der Längsrichtung der Elektrodenkabel bewegt wird. Die Führungsabschnitte sind zum Beispiel als Durchbohrungen in dem Gehäuse ausgestaltet, wobei jeweils ein Elektrodenkabel durch eine Durchbohrung führbar ist.
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Manche Ausführungsbeispiele betreffen einen Elektrodenkabelstrang für ein Elektrokardiogrammgerät mit mehreren Elektrodenkabeln und mit einem Kabelentwirrer, wie er oben beschrieben wurde. Jedes Elektrodenkabel des Elektrodenstranges kann durch einen Führungsabschnitt geführt sein.
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Der Elektrodenkabelstrang kann vier, sechs, acht, zwölf oder eine andere, grundsätzlich beliebige Anzahl von Elektrodenkabeln aufweisen und der Kabelentwirrer weist eine entsprechende Anzahl von Führungsabschnitten auf, d. h. für jedes Elektrodenkabel einen (also vier, sechs, acht, zwölf oder entsprechend andere Anzahl, die der Anzahl von Elektrodenkabeln entspricht).
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Manche Ausführungsbeispiele betreffen ein Elektrokardiogrammgerät mit einem Elektrodenkabelstrang, wie er oben beschrieben wurde. Der Elektrodenkabelstrang führt an einem Ende geordnet in das Elektrokardiogrammgerät und die Elektrodenkabel können durch Ziehen des Kabelentwirrers von dem Elektrokardiogrammgerät weg entwirrt werden. Die Elektrodenkabel sind bspw. in dem Elektrokardiogrammgerät fest installiert. Der Kabelentwirrer ist dann z. B. unmittelbar an dem Elektrokardiogrammgerät dort angeordnet, wo die Elektrodenkabel des Elektrodenkabelstrangs in das Elektrokardiogrammgerät hineinführen. Folglich sind die Elektrodenkabel in dem Bereich zwischen dem Elektrokardiogrammgerät und dem Kabelentwirrer geordnet und können sich normalerweise nicht umeinanderwickeln oder verheddern. Die Hauptlänge der Elektrodenkabel erstreckt sich nach dem Kabelentwirrer und dort können Verwicklungen der Elektrodenkabel auftreten, die durch Ziehen des Kabelentwirrers von dem Elektrokardiogrammgerät weg, an dem die Elektrodenkabel befestigt sind, entwirrt werden können.
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Das Elektrokardiogrammgerät kann tragbar ausgestaltet sein, sodass es mobil eingesetzt werden kann, insbesondere von privaten Anwendern z. B. zu Hause oder unterwegs.
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Weiter Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der beigefügten Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der:
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1 eine dreidimensionale Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Kabelentwirrers in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ist;
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2 eine horizontale Schnittzeichnung des Kabelentwirrers von 1 ist;
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3 eine vertikale Schnittzeichnung des Kabelentwirrers von 1 ist;
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4 ein Elektrokardiogrammgerät mit dem Kabelentwirrer von 1 veranschaulicht; und
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5 das Elektrokardiogrammgerät von 4 mit dem Kabelentwirrer in Längsrichtung der Elektrodenkabel verschoben veranschaulicht.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In den 1 bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines Kabelentwirrers 1 in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Die 4 und 5 zeigen ein Elektrokardiogrammgerät 10 mit einem Elektrodenkabelstrang 11 mit vier Elektrodenkabeln 12a–d mit dem Kabelentwirrer 1 im Einsatz.
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Der Kabelentwirrer 1 hat ein Gehäuse 2 mit vier Führungsabschnitten 3a–3d, die als Durchbohrungen ausgestaltet sind, die sich durch das Gehäuse 2 hindurch erstrecken.
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Die vier Führungsabschnitte 3a–d sind im Querschnitt des Gehäuses 2 auf einem Kreis gleich beabstandet zueinander angeordnet, d. h. sie sind auf den Ecken eines imaginären Quadrats angeordnet (siehe 2), ohne dass die vorliegende Erfindung auf eine solche Anordnung beschränkt sein soll. Bei anderen Ausführungsbeispielen können die Führungsabschnitte auch anders angeordnet sein, z. B. bei einer Ausführung für sechs Kabel auf einem imaginären Sechseck im Querschnitt des Gehäuses des Kabelentwirrers, bei einer Ausführung für acht Kabel auf einem Achteck, usw.
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Das Gehäuse 2 ist halbkugelförmig ausgebildet, und hat einen Halbkugelabschnitt 4a. Gegenüberliegend des Halbkugelabschnittes 4a ist das Gehäuse 2 flach ausgebildet und hat einen ebenen Abschnitt 4b.
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Die Führungsabschnitte 3a–d erstrecken sich von dem Halbkugelabschnitt 4a durch das Gehäuse 2 zum ebenen Abschnitt 4b hindurch.
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An den Öffnungen der Führungsabschnitte 3a–d in der Oberfläche des Halbkugelabschnitts 4a des Gehäuses 2, sind die Kanten rund ausgebildet, wie beispielhaft an den Rundungen 5a und 5b der Führungsabschnitte 3a und 3b in der Schnittdarstellung von 3 zu sehen ist. Die Rundungen 5a und 5b sind analog auch bei den verbleibenden Führungsabschnitten 3c und 3d vorgesehen.
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Der Kabelentwirrer 1 ist im Einsatz in den 4 und 5 veranschaulicht.
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Das tragbare Elektrokardiogrammgerät 10 ist tubusförmig ausgestaltet und der Kabelentwirrer 1 bzw. das Gehäuse 2 hat den gleichen Durchmesser wie das tubusförmige Gehäuse des Elektrokardiogrammgeräts 10.
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Der Kabelentwirrer 1 ist an dem Ende des Elektrokardiogrammgeräts 10 angeordnet, an dem der Elektrodenkabelstrang 11, der vier Elektrodenkabel 12a–d hat, herausgeführt ist. Der Kabelentwirrer 1 ist dabei so angeordnet, dass der flache Abschnitt 4b des Gehäuses 2 an dem Gehäuse des Elektrokardiogrammgeräts 10 angeordnet ist. Die Elektrodenkabel 12a–d erstrecken sich jeweils durch die Führungsabschnitte 3a–d des Kabelentwirrers 1.
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Sind die Elektrodenkabel 12a–d vom Elektrokardiogrammgerät 10 aus gesehen hinter dem Kabelentwirrer 1 verheddert, so kann der Kabelentwirrer 1 in Richtung der Längsrichtung der Elektrodenkabel 12a–d vom Elektrokardiogrammgerät 10 wegbewegt werden, wie es in 5 veranschaulicht ist. Dadurch werden die Elektrodenkabel 12a–d durch die Führungsabschnitte 3a–d des Kabelentwirrers 1 hindurchgezogen und die Elektrodenkabel 12a–d dadurch entwirrt.
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Dazu kann der Anwender einfach das Elektrokardiogrammgerät 10 festhalten und an dem Kabelentwirrer 1 ziehen. Die Elektrodenkabel 12a–d sind entsprechend in dem Elektrokardiogrammgerät 10 befestigt und halten der ausgeübten Zugkraft stand.
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Die Rundungen, wie die Rundungen 5a und 5b, die an den Kanten der Öffnungen der Führungsabschnitte 3a–d in der Oberfläche des Halbkugelabschnittes 4a gebildet sind, sorgen bei der Bewegung des Kabelentwirrers 1 in Richtung des Halbkugelabschnittes 4a dafür, dass die Elektrodenkabel 3a–d gut durch die Führungsabschnitte 3a–d gleiten können, ohne über eine scharfe Kante gleiten zu müssen, und folglich auch dann nicht beschädigt werden, wenn die Elektrodenkabel 12a–d verheddert sind und mit entsprechender Zugkraft durch den Kabelentwirrer 1 gezogen werden.