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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schlaucheinheit für ein Atemsystem, ein Atemsystem mit einer Schlaucheinheit und ein Verfahren zum Herstellen einer Schlaucheinheit.
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Eine Schlaucheinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung weist einen Atemschlauch zur Anwendung in einem Atemsystem auf. Atemsysteme können als Atemschutzsysteme oder als Beatmungssysteme ausgebildet sein.
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Atemschutzsysteme schützen einen Anwender vor Partikeln, Gasen und/oder Dämpfen, die die Qualität der Atemluft beeinträchtigen und gesundheitsschädlich sein können. Ein Atemschutzsystem weist einen Filter zum Filtern von Luft und eine Gesichtsmaske auf, in die die gefilterte Luft über den Atemschlauch (im Folgenden auch einfach als „Schlauch” bezeichnet) eingeleitet wird, um sie dem Anwender zuzuführen. Um einen besonders zuverlässigen Schutz vor verunreinigter Luft bereitzustellen, weisen gebläseunterstützte Atemschutzsysteme zusätzlich eine Gebläseeinheit auf, welche die durch den Filter gefilterte Luft ansaugt und als Auslassluft an die Gesichtsmaske abgibt.
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Beatmungssysteme unterstützen die Atmung eines Anwenders, d. h. eines Patienten. Ein Beatmungssystem weist eine Einheit auf, welches die Atemluft für den Patienten bereitstellt und die dem Patienten mittels des Schlauches und der Gesichtsmaske zuführt.
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Beide Formen von Atemsystemen, d. h. Atemschutzsysteme und Beatmungssysteme, weisen also ein Atemluftgerät, eine Schlaucheinheit und eine Gesichtsmaske auf, wobei die Schlaucheinheit das Atemluftgerät mit der Gesichtsmaske verbindet und dem Anwender der Gesichtsmaske Atemluft zu Verfügung stellt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein verbessertes Atemsystem zur Verfügung zu stellen.
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In einem Aspekt der Erfindung wird eine verbesserte Schlaucheinheit für ein Atemsystem bereitgestellt, die einen Schlauch und eine Fixiereinheit aufweist. Die Schlaucheinheit weist ein erstes Anschlusselement zum Anschließen an eine Gesichtsmaske und ein zweites Anschlusselement zum Anschließen an ein Atemluftgerät auf. Der Schlauch weist eine erste Länge auf und ist ausgestaltet, eine zweite Länge anzunehmen, wobei die zweite Länge kürzer als die erste Länge ist. Die Fixiereinheit ist zum Fixieren des Schlauches in der zweiten Länge ausgestaltet. In einer alternativen Ausführungsform kann die zweite Länge länger als die erste Länge sein.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass ein verbessertes Atemsystem bereitgestellt wird, dessen Schlauch in der Länge veränderbar und in der veränderten Länge fixierbar ist. Erfindungsgemäß kann so der Schlauch entsprechend der Größe des Benutzers eingestellt und fixiert werden, um einen sicheren Betrieb des Atemsystems und einen erhöhten Tragekomfort für den Anwender bereitzustellen.
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Das Atemluftgerät kann aufgrund ergonomischer Gesichtspunkte oder aufgrund seiner Größe und seines Gewichtes nicht direkt mit dem Atemanschluss der Gesichtsmaske des Anwenders, sondern indirekt über eine Schlaucheinheit mit der Gesichtsmaske verbunden sein. Der Erfinder hat erkannt, dass Probleme bei Atemsystemen auftreten, bei welchen die Schlaucheinheit für den jeweiligen Anwender zu lang oder zu kurz ist. Die Probleme können zu Einbußen im Tragekomfort oder im schlimmsten Fall zur Gefährdung des Anwenders führen.
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Ist der Anwender relativ klein (d. h. ist der Schlauch für den Anwender zu lang), bildet der abstehende Schlauch eine den Anwender störende Schlaufe, die sich mit Gegenständen verfangen kann. Dadurch wird der Anwender bei seiner Arbeit behindert und der abstehende Schlauch kann beschädigt oder abgerissen werden, wodurch der Anwender verschmutzter Luft ausgesetzt wird.
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Ist der Anwender relativ groß (d. h. ist der Schlauch für den Anwender zu kurz), tritt eine entsprechende Zugbelastung am Kopf des Benutzers auf, was zu einem verringerten Tragekomfort und einer reduzierten Einsatzdauer kann.
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Die Schlaucheinheit gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung hingegen kann in der Länge entsprechend der Größe und Bedürfnisse des Anwenders bequem und schnell angepasst werden. So kann ein Atemsystem mit einer solchen Schlaucheinheit verbessert an unterschiedliche Körpergrößen und Bedürfnisse von Atemsystemanwendern angepasst werden. Der Tragekomfort wird erhöht, indem die Schlauchführung verbessert und eine erhöhte Kopfbewegungsfreiheit ermöglicht wird. Die Gefahr hängen zu bleiben, kann durch eine dem Anwender angepasste Verkürzung des Schlauches verringert wird. Ferner kann das Gewicht am Kopfstück durch Abstützung des längenverstellbaren Schlauches auf beispielsweise das Atemluftgerät verringert wird.
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Bei der Gesichtsmaske im Sinne der vorliegenden Anmeldung kann es sich um eine Haube, einen Helm, ein Visier, eine Voll-, Halb- oder Viertelmaske handeln, aber es wird zumindest der Mundnasenbereich des Anwenders gegenüber der Außenluft abgeschirmt.
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Ein Atemsystem im Sinne der vorliegenden Anmeldung kann als Atemschutzsystem oder als Beatmungssystem ausgebildet sein.
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In einer Ausführungsform ist der Schlauch zumindest teilweise ein Spiralschlauch. In dieser oder einer alternativen Ausführungsform ist der Schlauch zumindest teilweise ein Faltenschlauch. Eine Schlaucheinheit im Sinne der vorliegenden Anmeldung kann also wenigstens teilweise oder auch vollständig ein Spiralschlauch und/oder ein Faltenschlauch sein.
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Schlaucheinheiten für Gesichtsmasken wie Hauben oder Helme, dessen Atemanschluss sich im Nackenbereich befindet, weisen bevorzugt einen Spiralschlauch auf. Der Aufbau von Spiralschläuchen, bestehend aus einer Schlauchwandung und einer Stützwendel aus z. B. Kunststoff, erlaubt ein sehr geringes Gewicht des Atemschlauchs, was wiederum die Belastung des Atemsystemanwenders reduziert. Faltenschläuche werden bevorzugt in Verbindung mit Voll-, Halb- oder Viertelmasken eingesetzt.
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In einer ersten Ausführungsform weist die Schlaucheinheit einen Überzug, welcher einen Hohlraum zwischen dem Schlauch und dem Überzug bildet, und ein verschließbares Lufteinlasselement auf, wobei der Überzug und das Lufteinlasselement die Fixiereinheit bilden.
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Der Überzug funktioniert nach einer Art Muskelprinzip: Er kann sich um den Schlauch herum aufblähen („anspannen”), wodurch der Schlauch gestaucht und damit verkürzt wird. Wird der Überzug „entspannt” (d. h. der Hohlraum entlüftet), kann der Schlauch wieder in die Länge gezogen werden. Es ist so eine sehr einfache Längenverstellung des Schlauches möglich. Ferner dient der Überzug als Schutz für den Schlauch. Diese Ausführungsform ist bevorzugt für fremdbelüftete Atemschutzsysteme, wie beispielsweise Gebläsefiltergeräte geeignet, ist jedoch auf solche keineswegs beschränkt.
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Bevorzugt ist der Überzug ein Überzugschlauch, welcher an dem ersten und dem zweiten Anschlusselement fixiert und ausgestaltet ist, um sich um den Schlauch herum ballonartig aufzublasen. Bevorzugt weist das erste und/oder zweite Anschlusselement das verschließbare Lufteinlasselement auf.
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Bevorzugt ist das Lufteinlasselement ausgestaltet, um Luft des Atemluftgerätes und/oder der Umgebung durch einen Lufteinlass in den Hohlraum einzuleiten. In einer Ausführungsform, in der das Lufteinlasselement ausgestaltet ist, um Umgebungsluft in den Hohlraum einzuleiten, kann bei geöffnetem Lufteinlasselement durch Stauchen des Schlauches ein Unterdruck in dem Hohlraum erzeugt werden, wodurch sich der Hohlraum daraufhin mit Luft der Umgebung füllt. In einer Ausführungsform, in der Lufteinlasselement ausgestaltet ist, um Luft des Atemluftgerätes in den Hohlraum einzuleiten, kann bei geöffnetem Lufteinlasselement durch Einleiten der Auslassluft des Atemluftgerätes ein Überdruck in dem Hohlraum erzeugt werden, wodurch sich der Hohlraum daraufhin mit der Auslassluft füllt. Wird das Lufteinlasselement anschließend verschlossen, verbleibt der Schlauch in der gestauchten Länge.
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Das Lufteinlasselement ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein Schiebeelement. Bevorzugt weist das Lufteinlasselement einen Schalter auf, um die Luftzufuhr in den Hohlraum zu aktivieren und/oder zu deaktivieren. Der Schalter kann als mechanischer oder elektrischer Schalter ausgebildet sein. Der Schalter kann ausgestaltet sein, um von dem Atemluftgerät angesteuert zu werden. In einer Ausführungsform kann der Schalter auch Teil des Atemluftgerätes sein. Die Verwendung eines Schalters kann den Komfort beim Anpassungsprozess weiter erhöhen.
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In einer zweiten Ausführungsform weist die Schlaucheinheit einen Faden und ein Schneckenelement zum Verkürzen des Fadens und Schlauches auf, wobei das Schneckenelement und der Faden die Fixiereinheit bilden.
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Erfindungsgemäß wird durch Verkürzen des Fadens ein Stauchen des Schlauches bewirkt. Das Verkürzen des Fadens wiederum wird durch das Schneckenelement erreicht. Beispielsweise wird der Faden auf das Schneckenelement aufgerollt, wenn dieses gedreht wird, was eine besonders einfache Bedienung und präzise Anpassung für den Anwender ermöglicht und sogar während des Betriebes des Atemsystems möglich ist. Das Schneckenelement ist bevorzugt ausgestaltet, um den Faden aufzuwickeln, wenn es in einer ersten Richtung gedreht wird, und um den Faden abzuwickeln, wenn es in einer zweiten Richtung gedreht wird. Bevorzugt ist das Schneckenelement an einer dem zweiten Anschlusselement zugewandten Seite der Schlaucheinheit angeordnet.
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Bevorzugt ist der Faden zumindest teilweise im Inneren des Schlauches angeordnet. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass der Faden nirgends hängenbleiben kann und Beschädigungen des Fadens werden reduziert. Bevorzugt ist der Faden im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Schlauches und in oder an dem Schlauch angeordnet. Bevorzugt ist ein erstes Ende des Fadens an dem Schneckenelement fixiert und ein zweites Ende des Fadens im Faltenschlauch, im Spiralschlauch, an dem Verbindungsstück und/oder an dem ersten Anschlusselement fixiert.
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Bevorzugt ist der Schlauch zumindest teilweise ein stauchbarer Schlauch. Der stauchbare Schlauch ist bevorzugt ein flexibler Faltenschlauch. Bevorzugt weist der Schlauch den stauchbaren Schlauch als einen ersten Teil auf und der Schlauch weist ferner einen zweiten Teil auf, wobei der zweite Teil ein Spiralschlauch ist, und wobei der erste und zweite Teil mittels eines Verbindungsstückes miteinander verbunden sind. Das Verbindungsstück dient bevorzugt einer Fixierung des Fadens. Weist der Schlauch sowohl einen Faltenschlauchteil als auch einen Spiralschlauchteil auf, können die Vorteile beider flexibler Schläuche vorteilhaft miteinander kombiniert werden, um den die Kopfbewegungsfreiheit und somit den Tragekomfort für den Anwender weiter zu erhöhen.
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In einer dritten Ausführungsform weist der Schlauch einen ersten Schlauchteil mit einem ersten Schraubbereich und einen zweiten Schlauchteil mit einem zweiten Schraubbereich auf, wobei der erste und zweite Schraubbereich ausgestaltet sind, um miteinander verschraubt zu werden, und wobei der erste und zweite Schraubbereich die Fixiereinheit bilden.
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Vorteilhafterweise wird eine sehr einfache Konstruktion bereitgestellt, die wenig fehleranfällig ist, da keine extra Bauteile außer den Schlauchteilen mit den Schraubbereichen erforderlich sind.
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Bevorzugt sind der erste Schraubbereich an einer Innenwand des ersten Schlauchteiles und der zweite Schraubbereich an einer Außenwand des zweiten Schlauchteiles angeordnet. Bevorzugt ist der erste und/oder zweite Schlauchteil ein Spiralschlauch und der erste und/oder zweite Schraubbereich die Spirale oder der neutrale Winkel des Spiralschlauches. Diese Ausführungsform ist beispielsweise für Gebläsefiltergeräte mit Hauben und Helmen sowie Visieren geeignet, bei denen im Atemsystem ein Überdruck gegenüber der Atmosphäre herrscht und die Verbindung deshalb nicht zwangsläufig vollständig dicht sein muss.
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In einer vierten Ausführungsform ist die Fixiereinheit ein Clipelement, welches ausgestaltet ist, um zumindest zwei Spiralwindungen eines Spiralschlauches oder zumindest zwei Falten eines Faltenschlauches miteinander zu verbinden.
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Vorteilhafterweise kann das Clipelement besonders einfach und schnell durch den Anwender an dem gestauchten Schlauch angeordnet werden, um die gestauchte Länge zu Fixieren. Bevorzugt ist das Clipelement als Spangenclip ausgestaltet.
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Bevorzugt weist das Clipelement eine zylinderartige oder röhrenartige Form auf. Bevorzugt ist die zylinderartige oder röhrenartige Form bzw. Mantelfläche des Clipelementes entlang der Längsachse des Clipelementes unterbrochen. Mit einer solchen Form kann das Clipelement besonders einfach und schnell auf einen Schlauch aufgesetzt werden. Bevorzugt weist ein Clipelement, welches eine unterbrochene Mantelfläche aufweist, einen kleineren Radius als der Schlauch auf und ist ausgestaltet, um formschlüssig mit dem Schlauch zu verrasten.
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Bevorzugt weist das Clipelement zumindest eine Ringnut zur formschlüssigen Aufnahme zumindest einer Spiralwindung und/oder zumindest einer Falte auf. Bevorzugt weist das Clipelement zumindest einen ringförmigen Vorsprung zur formschlüssigen Verrastung mit einem Zwischenraum zwischen zwei Spiralwindungen und/oder zwei Falten auf.
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Bevorzugt ist das Clipelement einstückig oder mehrstückig ausgebildet. In einer mehrstückigen Ausführungsform weist das Clipelement bevorzugt einen ersten Clipteil und einen zweiten Clipteil auf, welche ausgestaltet sind, um jeweils mit zumindest einer Spiralwindung und/oder zumindest einer Falte zu verrasten, wobei der erste Clipteil und der zweite Clipteil mittels eines Verbindungselementes miteinander verbunden sind.
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Bevorzugt weist das Verbindungselement eine Bänderung auf. Bevorzugt ist der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Clipteil mittels des Verbindungselements veränderbar. Alternativ oder ergänzend ist bevorzugt, dass das Verbindungselement in seiner Länge veränderbar ist. Bevorzugt weist das Verbindungselement mindestens drei Fixierpunkte auf, welche ausgestaltet sind, um zumindest eines der ersten und zweiten Clipteile fixierend aufzunehmen. Je nach Bedarf kann so der Abstand zwischen den Clipteilen durch geeignete Auswahl der Fixierpunkte verändert werden. Bevorzugt weist das Verbindungselement mehrere Verbindungsstreifen auf, welche nebeneinander auf der Mantelfläche der Clipteile und parallel zueinander angeordnet sind.
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In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Clipelement zum Fixieren eines Schlauches in einer gegenüber einer ersten Länge des Schlauches verkürzten zweiten Länge.
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In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Atemsystem mit einem Atemluftgerät und einer Schlaucheinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung.
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Bevorzugt ist das Atemluftgerät ein Gebläsefiltergerät. Bevorzugt weist das Atemsystem ferner eine Gesichtsmaske auf. Bevorzugt ist Atemsystem ein Atemschutzsystem oder ein Beatmungssystem.
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In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen einer Schlaucheinheit für ein Atemsystem, mit den Schritten: Vorsehen eines Schlauches, wobei der Schlauch eine erste Länge aufweist und ausgestaltet ist, eine zweite Länge anzunehmen, wobei die zweite Länge kürzer als die erste Länge ist, Vorsehen eines ersten Anschlusselementes an dem Schlauch zum Anschließen an eine Gesichtsmaske und eines zweiten Anschlusselementes an dem Schlauch zum Anschließen an ein Atemluftgerät, und Vorsehen einer Fixiereinheit zum Fixieren des Schlauches in der zweiten Länge.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen und bevorzugten Beispiele können mit den vorstehend beschriebenen Aspekten kombiniert werden, um erfindungsgemäße Vorteile zu erreichen. Im Folgenden werden bevorzugte Kombinationen von vorstehend beschriebenen Ausführungsformen und bevorzugten Beispielen beispielhaft beschrieben, wobei:
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1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Atemschutzsystems zeigt;
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2 einen Schlauch zur Verwendung mit einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit zeigt;
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3a, b eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit zeigen;
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4a, b eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit zeigen;
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5 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit zeigt;
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6a, b eine Beispiel einer vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit zeigen;
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7a, b eine weiteres Beispiel der vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit zeigen; und
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8 ein Verfahren zum Herstellen einer Schlaucheinheit schematisch illustriert.
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In 1 ist ein Beispiel eines gebläseunterstützten Atemschutzsystems 1 dargestellt. Das Atemsystem 1 weist ein Atemluftgerät 10 mit einem Filter 30, eine Gesichtsmaske 20, einen Tragegurt 40 und eine Schlaucheinheit 100 auf. Das Atemluftgerät 10 mit dem Filter 30 ist als Gebläsefiltereinheit ausgestaltet und an dem Tragegurt 40 befestigt, welcher von dem Anwender um die Hüfte getragen wird. Die Gesichtsmaske 20 ist als Haube ausgeführt und mit dem Atemluftgerät 10 über die Schlaucheinheit 100 verbunden. Die Schlaucheinheit 100 weist ein erstes Anschlusselement 122, welches die Schlaucheinheit 100 mit der Gesichtsmaske 20 verbindet, und ein zweites Anschlusselement 124 auf, welches die Schlaucheinheit 100 mit dem Atemluftgerät 10 verbindet. Die verschmutze bzw. kontaminierte Luft wird mittels der Gebläsefiltereinheit angesaugt und gefiltert, wodurch sie von schädlichen Stoffen befreit und anschließend über die Schlaucheinheit 100 zur Gesichtsmaske 20 geleitet und dem Anwender zugeführt wird.
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2 zeigt einen Schlauch 110 zur Verwendung mit einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit 100. An den Enden des Schlauches 110 sind erste und zweite Schlauchklemmen 102, 104 sowie erste und zweiter Adapter 112, 114 angeordnet. Die ersten und zweiten Adapter 112, 114 sind Adapter zum Anschluss des Schlauches 110 an die Gesichtsmaske 20 und das Atemluftgerät 10. Die erste und zweite Schlauchklemmen 102, 104 dienen der Fixierung der ersten und zweiten Adapter 112, 114 an den Anschlussteilen der Gesichtsmaske 20 und des Atemluftgerätes 10 und an dem Schlauch. Die erste Schlauchklemme 102 und erster Adapter 112 bilden eine Ausführungsform eines ersten Anschlusselementes 122 und die zweite Schlauchklemme 104 und der zweiter Adapter 114 bilden ein Ausführungsbeispiel eines zweiten Anschlusselementes 124. Die in 2 gezeigte Ausführungsform eines Schlauches 110 ist ein Faltenschlauch zur Verwendung mit einem Atemschutzsystem 1, wie es beispielhaft in 1 dargestellt ist.
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3a und 3b zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit 100. 3a zeigt den Schlauch 110 in der Länge L1 und 3b zeigt den Schlauch 110 in der verkürzten Länge L2. Die Ausführungsform der 3a und 3b illustrieren eine Ausführungsform, in welcher die Verkürzung und Fixierung der Verkürzung des Schlauches 110 einem ”Muskelprinzip” folgt.
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In 3a ist eine Schlaucheinheit 100 für ein Atemsystem 1 dargestellt, welche einen Schlauch 110, ein erstes Anschlusselement 122 zum Anschließen an eine Gesichtsmaske 20, ein zweites Anschlusselement 124 zum Anschließen an ein Atemluftgerät 10 und eine Fixiereinheit 130 zum Fixieren des Schlauches in einer zweiten Länge L2 aufweist. Wie aus 3a und 3b deutlich wird, kann der Schlauch 110 von einer ersten Länge L1 auf eine zweite Länge L2 verkürzt werden.
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Die Fixiereinheit 130 der in 3a und 3b dargestellten Ausführungsform wird durch einen Überzug 131 und ein Lufteinlasselement 132 gebildet. Der Überzug 131 und das Lufteinlasselement 132 sind Bestandteile der Schlaucheinheit 100. Der Überzug 131 bildet einen Hohlraum 133 zwischen dem Schlauch 110 und dem Überzug 131. Das Lufteinlasselement 132 ist verschließbar und zum Einleiten von Luft in den Hohlraum 133 ausgestaltet. Das verschließbare Lufteinlasselement 132 ist zum Öffnen und Schließen des Lufteinlasses 134 ausgestaltet.
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In der Ausführungsform der 3a und 3b ist der Überzug 131 ein Überzugschlauch, welcher an dem ersten und zweiten Anschlusselement 122, 124 fixiert ist. Der Überzugschlauch ist ausgestaltet, um sich um den Schlauch 110 herum ballonartig aufzublasen, wenn beispielsweise die durch das Atemluftgerät 10 bereitgestellte Atemluft in den Hohlraum 131 eingeblasen wird (Überdruck im Hohlraum 133) oder der Lufteinlass 134 geöffnet und der Schlauch 110 gestaucht wird, so dass sich ein Unterdruck in dem Hohlraum 133 bildet.
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In der in 3a und 3b gezeigten Ausführungsform sind das verschließbare Lufteinlasselement 132 und der Lufteinlass 134 an dem zweiten Anschlusselement 124 angeordnet. Ferner ist das Lufteinlasselement 132 als Schiebeelement zum Verschließen und Öffnen des Lufteinlasses 134 zwischen Hohlraum 133 und der Luftzufuhr des Atemluftgerätes 10 angeordnet. In 3b ist das Lufteinlasselement 132 in geöffneter Stellung illustriert, so dass der Lufteinlass 134 für die Zuleitung von Luft in den Hohlraum 133 freigegeben ist.
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Die Volumenvergrößerung des Hohlraumes 133 wird in der Ausführungsform der 3a und 3b durch die Formänderung des Überzug 131 erreicht, welche zugleich eine Stauchung des Schlauches 110, der beispielsweise als Spiralschlauch ausgestaltet ist, mit sich zieht, wie dies in 3b gezeigt ist.
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In 4a und 4b ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit 100 gezeigt. Soweit die Merkmale der zweiten Ausführungsform mit denen der ersten Ausführungsform übereinstimmen, wird auf die vorstehend beschriebenen Merkmale verwiesen. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform im Wesentlichen in der Ausgestaltung der Fixiereinheit 140.
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In der zweiten Ausführungsform, wie sie in 4a und 4b illustriert ist, weist die Schlaucheinheit 100 einen Faden 142 und ein Schneckenelement 141 zum Verkürzen des Fadens 142 und Schlauches 100 auf. Das Schneckenelement 141 und der Faden 142 bilden dabei die Fixiereinheit 140.
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In der in 4a und 4b gezeigten Ausführungsform ist der Faden 142 im Inneren der Schlaucheinheit 100, welcher einen stauchbaren Schlauch 144 aufweist, angeordnet. Die Schlaucheinheit 100 weist ferner einen Spiralschlauch 145 auf, der mittels eines Verbindungstückes 143 mit dem stauchbaren Schlauch 144 verbunden ist. Der Faden 142 weist ein erstes Ende 146 und ein zweites Ende 148 auf. Das erste Ende 146 ist mit dem Schneckenelement 141 verbunden, um bei entsprechender Drehung des Schneckenelementes 141 aufgewickelt zu werden. Das zweite Ende 148 des Fadens 142 ist, wie in 4a gezeigt, an dem Verbindungsstück 143 fixiert. Wird das Schneckenelement 141 gedreht, wickelt sich der Faden 142 auf das Schneckenelement 141 auf und verkürzt damit die Länge des stauchbaren Schlauches 144. Somit wird die Länge L1 der Schlaucheinheit 100 mit dem stauchbaren Schlauch 144 als ersten Teil und dem Spiralschlauch 145 als zweiten Teil auf die in 4b gezeigte verkürzte Länge L2 verkürzt.
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5 zeigt eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit 100. Soweit die Merkmale der dritten Ausführungsform mit denen der ersten und/oder zweiten Ausführungsform übereinstimmen, wird auf die vorstehend beschriebenen Merkmale verwiesen. Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten und/oder zweiten Ausführungsform im Wesentlichen in der aus Gestaltung der Fixiereinheit 150, wie nachfolgend erläutert ist.
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Die Schlaucheinheit 100 der 5 weist einen Schlauch 100 mit einem ersten Schlauchteil 151 und einen zweiten Schlauchteil 152 auf. Der erste Schlauchteil 151 weist einen ersten Schraubbereich 154 und der zweite Schlauchteil 152 weist einen zweiten Schraubbereich 155 auf. Der erste und zweite Schraubbereich 154, 155 sind ausgestaltet, um miteinander verschraubt zu werden, und bilden die Fixiereinheit 150.
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Die Verschraubung des ersten und zweiten Schraubbereiches 154, 155 miteinander, um eine Verkürzung des Schlauches 110 zu erreichen, ist in 5 durch die Pfeile dargestellt. Soll der Schlauch 110 verlängert werden, werde die ersten und zweiten Schraubbereich 154, 155 in einer zu den Pfeilen entgegengesetzten Richtung geschraubt und voneinander gelöst.
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Der erste und zweite Schlauchteil 151, 152 sind jeweils Spiralschläuche, die in einem Schraubverstellungsbereich 153 überlappen. Der erste Schlauchteil 151 weist einen äußeren Spiralschlauch als Schraubbereich 154 auf. Der zweite Schlauchteil 152 weist einen inneren Spiralschlauch als zweiten Schraubbereich 155 auf. Die inneren und äußeren Spiralschläuche sind formschlüssig aufeinander abgestimmt, so dass sie im Schraubverstellungsbereich 153 miteinander verschraubt werden können.
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6a, 6b, 7a und 7b illustrieren eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlaucheinheit 100. 6a und 6b illustrieren ein Beispiel einer vierten Ausführungsform und 7a und 7b illustrieren ein weiteres Beispiel der vierten Ausführungsform.
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Die illustrierten Beispiele der vierten Ausführungsform ist gemeinsam, dass die Fixiereinheit ein Clipelement 160 ist, welches ausgestaltet ist, um zumindest zwei Falten 110a, 110b, 110c, 110d eines Faltenschlauches 110 miteinander zu verbinden. In einem nicht dargestellten Beispiel der vierten Ausführungsform kann ein Clipelement 160 auch ausgestaltet sein, um zumindest zwei Spiralwindungen eines Spiralschlauches miteinander zu verbinden. Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 6a, 6b, 7a und 7b ein Clipelement 160 zur Verbindung von mindestens zwei Falten (z. B. 110a mit 110c, oder 110a mit 110d, oder 110b mit 110c, oder 110b mit 110d, oder 110a + b mit 110c + d) eines Faltenschlauches 110 beispielhaft erläutert.
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In 6a ist ein Faltenschlauch 110 illustriert, welcher einen durch einen Anwender vorgestauchten Teil mit aneinander liegenden Falten 110a, 110b, 110c, 110d aufweist. Das einstückig ausgebildete Clipelement 160 weist eine Zylinderform auf, deren Mantelfläche entlang der Längsachse des Clipelementes 160 unterbrochen ist, so dass das Clipelement 160 auf den gestauchten Teil des Faltenschlauches 110 aufgeclippt werden kann. Der gestauchten Faltenschlauchteil wird somit formschlüssig von dem Clipelement 160 umschlossen und die Stauchung fixiert, wodurch eine gewünschte Länge der Schlaucheinheit 110 eingestellt wird (6b).
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In dem Beispiel der vierten Ausführungsform, wie es in 7a und 7b gezeigt ist, ist das Clipelement 160 mehrstückig ausgebildet. Das Clipelement 160 weist einen ersten Clipteil 161 und einen zweiten Clipteil 162 auf. Die ersten und zweiten Clipteile 161, 162 sind jeweils ausgestaltet, um mit zumindest einer Falte 110a, 110b, 110c, 10d des Faltenschlauches 110 zu verrasten. Das erste und zweite Clipteil 161, 162 sind mittels mindestens eines Verbindungselementes 163 miteinander verbunden. In 7b ist gezeigt, wie mehrere Verbindungselement 163 die Clipteile 161, 162 miteinander verbinden.
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Wie aus 7a und 7b zu sehen ist, kann die Länge des Schlauches 110 durch Veränderung des Abstandes zwischen den Clipteilen 161 und 162 verändert werden. In 7a und 7b ist ein Beispiel der vierten Ausführungsform gezeigt, bei welcher der Abstand zwischen den Clipteilen 161 und 162 dadurch verändert werden kann, dass das Verbindungselement 163 mehrere Fixierpunkte 166a, 166b aufweist, welche mit den Clipteilen 161, 162 verbunden werden können. Alternativ, aber nicht illustriert, ist eine Variation der vierten Ausführungsform, bei welcher das Verbindungselement 163 fest mit den Clipteilen 161, 162 verbunden ist, aber selbst in seiner Länge veränderbar ist.
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Die Clipteile 161, 162 weisen eine zylindrische Form auf, deren Mantelfläche entlang der Längsachse unterbrochen ist. Das erste Clipteil 162 weist an seiner Innenfläche zwei Ringnuten 164 auf, welche in 7b mit den Falten 110a und 110b verrastet sind. In ähnlicher Weise, weist das zweite Clipteil 162 zwei Ringnuten 165 auf, welche in 7b mit den Falten 110c, 110d verrastet sind.
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8 illustriert schematisch eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Herstellen einer Schlaucheinheit 100 gemäß der vorliegenden Erfindung.
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In Schritt S1 wird ein Schlauch 110 einer Schlaucheinheit 100 eines Atemsystems 1 vorgesehen. Der Schlauch weist eine erste Länge L1 auf und ist ausgestaltet, eine zweite Länge L2 anzunehmen, wobei die zweite Länge kürzer als die erste Länge ist.
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In Schritt S2, wird ein erstes Anschlusselement 122 an dem Schlauch 110 zum Anschließen an eine Gesichtsmaske 20 und ein zweites Anschlusselement 124 an dem Schlauch 110 zum Anschließen an ein Atemluftgerät 10 vorgesehen.
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In Schritt S3 wird eine Fixiereinheit 130, 140, 150, 160 zum Fixieren des Schlauches 110 in der zweiten Länge vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Atemsystem
- 10
- Atemluftgerät
- 20
- Gesichtsmaske
- 30
- Filter
- 40
- Tragegurt
- 100
- Schlaucheinheit
- 110
- Schlauch
- 110a, b, c, d etc.
- Spiralwindung, Falte
- 102
- erste Schlauchklemme
- 104
- zweite Schlauchklemme
- 112
- erster Adapter
- 114
- zweiter Adapter
- 122
- erstes Anschlusselement
- 124
- zweites Anschlusselement
- 130
- Fixiereinheit
- 131
- Überzug
- 132
- Lufteinlasselement
- 133
- Hohlraum
- 134
- Lufteinlass
- 140
- Fixiereinheit
- 141
- Schneckenelement
- 142
- Faden
- 143
- Verbindungsstück
- 144
- stauchbarer Schlauch
- 145
- Spiralschlauch
- 146
- erstes Ende des Fadens
- 148
- zweites Ende des Fadens
- 150
- Fixiereinheit
- 151
- erster Schlauchteil
- 152
- zweiter Schlauchteil
- 153
- Schraubverstellungsbereich
- 154
- erster Schraubbereich
- 155
- zweiter Schraubbereich
- 160
- Fixiereinheit, Clipelement
- 161
- erstes Clipteil
- 162
- zweites Clipteil
- 163
- Verbindungselement
- 164
- erste Ringnuten
- 165
- zweite Ringnuten
- 166a, b
- Fixierpunkte