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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Lichtleiters und einen nach diesem Verfahren hergestellten Lichtleiter.
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Ein solcher Lichtleiter ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
DE 10 2005 017 639 A1 bekannt geworden.
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Die dortige Lichtleiteranordnung besteht aus einem an den Kanten beleuchteten Lichtleiterelement aus einem Licht leitenden Material wie Glas oder Acryl, auf dem als Auskoppelstruktur Ausnehmungen in die Oberfläche eingearbeitet sind. Diese Auskoppelstrukturen sollen das in Längsrichtung des Lichtleiters gestrahlte Licht in einem Winkel zu dieser Auskoppelstruktur nach oben hin auskoppeln. Nachteil dieser bekannten Anordnung ist jedoch, dass der Lichtleiter nicht flexibel ist und somit keine gebogenen Flächen beleuchtbar sind.
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Mit dem Gegenstand der
DE 102 06 613 A1 ist ein weiterer Lichtleiter bekannt geworden, der aus einzelnen Glasfasern oder dergleichen flexiblen rund profilierten Lichtleiterelementen besteht. Die Einkopplung erfolgt an der Stirnseite des jeweiligen rund profilierten Lichtleiters, wobei das Licht jedoch nicht über die Fläche ausgekoppelt wird, sondern lediglich durch diffuse Abstrahlung in dem rund profilierten Lichtleiter erfolgt.
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Eine derartige Anordnung ist zwar biegbar. Bei der Beleuchtung wird jedoch sehr stark die Faserstruktur sichtbar, und es kann kein gleichmäßiger Leuchteindruck erreicht werden.
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Mit der
DE 101 94 841 T1 ist bekannt, dass auf eine Lichtleitplatte Licht streuende Teilchen oder Farbpunkte im Siebdruckverfahren aufgebracht werden. Die Einkopplung des Lichtes erfolgt an den beiden einander gegenüberliegenden Stirnseiten des lichtflexiblen Lichtleiters, während die Auskopplung durch verschiedene bedruckte Schichten nach oben erfolgt. Nachteil ist wiederum die fehlende Flexibilität des Lichtleiterelementes.
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Mit der
US 2008/013 80 24 A1 werden unterschiedliche und gegebenenfalls auch unregelmäßige Strukturen auf oder in die Oberfläche eines Lichtleiters eingebracht. Auch hier besteht der Nachteil, dass der Lichtleiter nicht flexibel ist.
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Der Erfindung liegt deshalb ausgehend von der
DE 10 2005 017 639 A1 die Aufgabe zugrunde, einen Lichtleiter allgemeiner Art – bevorzugt aus Kunststoff – so weiterzubilden, dass er flexibel biegbar ist und in jeder beliebigen Raumebene verformt werden kann.
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Ferner soll der Lichtleiter eine möglichst gleiche Leuchtdichteverteilung erzielen.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass nun durch die Ausbildung eines Lichtleiters aus einem flexiblen Kunststoff nun erstmals der Vorteil besteht, dass dieser Lichtleiter in jeder beliebigen Raumebene gebogen und verformt werden kann. Er besteht bevorzugt aus einem Silikonkunststoff. Er kann jedoch auch aus anderen biegbaren und Licht leitenden Kunststoffen bestehen, wie zum Beispiel Polyurethan oder elastisch verformbare Thermoplaste.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Kunststoff in seiner Biegbarkeit und Härte biegeschlaff eingestellt ist, was bedeutet, er kann in jede beliebige Raumebene und Richtung gebogen werden, ohne in seine Ursprungsform zurückzufedern.
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Damit ist es erstmals möglich, beliebig geformte, auch sphärische Flächen mit dem erfindungsgemäßen Kunststofflichtleiter auszukleiden, wie zum Beispiel der Fahrzeughimmel eines Kraftfahrzeuges oder die Innenauskleidung von Land-, Luft- und Wasserfahrzeugen. Ebenso kann der biegeschlaffe Lichtleiter als Dekorationselement, wie zum Beispiel in der Art eines Vorhanges für die Fensterdekoration oder auch als Raumdekorationselement für die Verkleidung oder Abtrennung von Raumflächen verwendet werden.
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Natürlich ist es auch möglich, einen derartigen biegeschlaffen Lichtleitkörper, der bevorzugt streifen- oder plattenförmig ausgebildet ist, auch als Raumtrennelement zu verwenden. Die Dicke des Lichtleiters ist demnach um ein Vielfaches kleiner als dessen Längsausdehnungen.
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Die Erfindung ist im Übrigen nicht auf einen plattenförmigen oder rechteckförmigen oder quadratischen Lichtleitkörper beschränkt. Der Lichtleitkörper kann im Prinzip jede beliebige Formgebung annehmen. In einer bevorzugten Ausgestaltung hat er ein rechteckförmiges Profil, das heißt, seine Längsseiten sind länger als seine Stirnseiten, wobei eine gleichmäßige Dicke über die gesamte Raumerstreckung bevorzugt wird.
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In einer anderen Ausgestaltung kann dieser Lichtleiter jedoch auch sphärisch ausgebildet sein, das heißt beispielsweise die eine Oberfläche kann konvex oder konkav gebogen sein, während die andere, gegenüberliegende Oberfläche gleich oder entgegengesetzt konkav oder konvex geformt ist.
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Ebenso kann der Lichtleitkörper insgesamt wellenförmig, kegelförmig und in jeder beliebigen anderen Raumform hergestellt werden.
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Dies wird insbesondere dann bevorzugt, wenn nach dem bevorzugten Verfahren der erfindungsgemäße Lichtleiter durch ein Gießverfahren hergestellt wird, weil in einem derartigen Gießverfahren jede beliebige Raumform gegossen werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung besteht der Lichtleiter aus einem hochtransparenten Zwei-Komponten-Silikonmaterial, welches aushärtbar ist. Die Auskoppelstruktur besteht bevorzugt aus dem gleichen Silikon und wird mit Pigmenten versehen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung, worauf die Erfindung jedoch nicht begrenzt ist, kann ein solcher Lichtleiter in der Größe und Dicke beliebig variieren. Ein Prototyp wurde mit den Maßen 190 mm × 55 mm × 2 mm hergestellt.
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Es wird bevorzugt, wenn die Farbpunkte, welche die Auskoppelstruktur darstellen, aus einem gleichen Silikon material gebildet werden wie das Material des Kunststoffträgers selbst, weil dadurch eine besonders innige Verbindung zwischen den beiden Materialien wegen der Materialgleichheit erfolgt.
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Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt.
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Die bevorzugt aufgedruckten Farbpunkte können auch aus einem anderen Kunststoffmaterial bestehen, insbesondere auch aus einer Druckfarbe beliebiger Art. Die Druckfarbe kann mit Farbpigmenten versehen sein, sie kann transluzent, mit entsprechend eingebetteten Farbpigmenten sein. In einer anderen Ausgestaltung kann sie jedoch auch vollkommen transparent gestaltet sein, und es werden dann Füllkörper in die Masse eingebettet, wie zum Beispiel Reflexionskörper, wie Pigmente, Flitter oder dergleichen.
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Wichtig ist, dass die Lichtdurchlässigkeit vom Kunststoffträgermaterial, welches bevorzugt aus einem flexiblen Silikonmaterial besteht, größer ist als vergleichsweise die Lichtdurchlässigkeit der dort aufgebrachten Auskoppelstruktur, die bevorzugt aus Farbpunkten besteht.
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Der Begriff „Farbpunkt” wird jedoch weit gefasst verstanden.
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Insbesondere versteht die Erfindung unter dem Begriff „Punkt” jede mögliche und beliebige Auskoppelstruktur, und nicht nur punktförmige Strukturen. Statt derartiger Punkte können auch andere Strukturen aufgebracht werden, wie zum Beispiel runde, ovale, quadratische, rechteckförmige und ellipsenförmige sowie rautenförmige Punktelemente.
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Der Begriff „Punkt” ist also im Sinne der vorliegenden Beschreibung zu verstehen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der erfindungsgemäße Lichtleiter in einem Gießverfahren hergestellt. Es wird dann das flüssige Silikon in eine geeignete Gießform gegossen, nachdem sich das Silikon nicht mit der Gießform verbindet, kann der so ausgehärtete Lichtleiter nach dem Aushärten in einem Stück aus der Form herausgezogen werden.
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Er liegt nun als biegbar flexibler Kunststoffstreifen vor.
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In einer alternativen Ausführungsform kann statt des Gießens des Lichtleiters als plattenförmiges Element auch eine Herstellung im Siebdruckverfahren vorgesehen werden. In diesem Fall wird der Lichtleiter durch mehrfaches Überdrucken eines Trägermaterials mit einem aushärtbaren Siebdruckkunststoff hergestellt.
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Eine solche Herstellung im Siebdruckverfahren hat den Vorteil, dass im ersten Siebdruckdurchgang zunächst der Träger gedruckt wird, und nach dem Aushärten wird der Träger wiederum im Siebdruckverfahren mit einer geeigneten Auskoppelstruktur ebenfalls im Siebdruckverfahren bedruckt.
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Von besonderem Vorteil ist, dass bei der Herstellung des Lichtleiters im Siebdruckverfahren nicht unbedingt darauf gewartet werden muss, dass der Lichtleiter als Bedruckstoff ausgehärtet ist. Es kann vielmehr die später aufgebrachte Auskoppelstruktur auf einem nicht fertig ausgehärteten Bedruckstoff aufgedruckt werden, was mit dem Vorteil verbunden ist, dass eine besonders innige und feste Verbindung zwischen der Auskoppelstruktur und dem als Bedruckstoff ausgebildeten Lichtleiter erfolgt.
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Für die Anbringung der Auskoppelstruktur in diesem flexiblen Lichtleiter gibt es verschiedene Möglichkeiten.
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In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zunächst eine bestimmte Auskoppelstruktur in Form von Farbpunkten oder dergleichen auf eine Trägerschicht aufgedruckt wird, und die Trägerschicht nachfolgend mit den darauf aufgedruckten Farbpunkten in einer Gießform eingebracht wird, und dort mit einem aushärtbaren, transparenten Kunststoff ausgegossen wird.
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Damit werden die Farbpunkte von dem aushärtbaren Gießmaterial überdeckt und umschlossen, und sind absolut verschleißfest und gegen jegliche Beschädigung geschützt in dem Kunststoffmaterial eingebettet.
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Nach dem Aushärten der Anordnung in der Gießform wird dann die Trägerschicht abgezogen, und es wird damit ein flexibler Lichtleiter mit den in dem Lichtleitermaterial eingebetteten Farbpunkten erreicht.
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In einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Auskoppelstruktur in Form von Farbpunkten im Siebdruckverfahren auf einen fertiggestellten Lichtleiter aufgedruckt wird.
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Damit sind die Farbpunkte der Auskoppelstruktur auf der Außenseite des Lichtleiters angeordnet.
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Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, die Bedruckung des Lichtleiters an der Außenseite über ein Siebdruckverfahren zu bewirken. Es können sämtliche anderen Druckverfahren verwendet werden, wie zum Beispiel ein Tintenstrahldruck, ein Laserdruck, ein Flexodruck oder ein Tampondruck.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: Draufsicht auf einen flexiblen Kunststoff als Ausgangsmaterial des erfindungsgemäßen flexiblen Lichtleiters
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2: die Seitenansicht der Anordnung nach 1
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3: das Herstellungsverfahren in verschiedenen Herstellungsschritten zur Herstellung des flexiblen Lichtleiters
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4: die Alternative zu dem Herstellungsverfahren nach 3 mit Verwendung eines Siebdruckverfahrens
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5: die Draufsicht auf einen fertiggestellten Lichtleiter in Draufsicht mit Auskoppelstruktur
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6: die Seitenansicht der Anordnung nach 5
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7: eine Detaildarstellung als Ausschnitt aus der 6
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8: eine gegenüber 6 abgewandelte Ausführungsform, bei der die Auskoppelstruktur auf der Oberfläche des Lichtleiters angeordnet ist
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9: der vergrößerte Teilschnitt durch die Anordnung nach 8
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10–13: der Verfahrensablauf zur Herstellung eines Lichtleiters mit einer aufgesetzten Auskoppelstruktur nach 8 und 9
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14–17: die verfahrensmäßige Herstellung mit Darstellung verschiedener Verfahrensschritte zur Anbringung einer Auskoppelstruktur mit eingebetteten Farbpunkten gemäß einer Darstellung in 6 und 7
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18: die verschiedenen Ausführungsformen für die Punktstruktur der Auskoppelstruktur
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19A–19F: die verschiedenen Anordnungen der Auskoppelstrukturen nach 18 auf der Oberfläche eines Lichtleiters
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20: eine Ansicht eines Lichtleiters in unverformtem Zustand mit Darstellung der Möglichkeiten verschiedener Einkopplungen von Lichtquellen
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21: die verschiedenen Verformungsmöglichkeiten des Lichtleiters nach 20
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22: der Lichtleiter nach 20 in zurückverformter Darstellung
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In 1 und 2 ist allgemein ein Lichtleiter in seiner Grundform aus einem flexiblen Kunststoff 1 dargestellt, der im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem rechteckförmigen Streifen besteht, der eine Dicke von etwa 2 mm, eine Länge von 190 mm und eine Breite von 55 mm aufweist. Die Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, wie im allgemeinen Beschreibungsteil hingewiesen wurde.
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Es kann sowohl eine Lichtankopplung an einer oder beiden einander gegenüberliegenden Stirnseiten 2 erfolgen, oder auch eine Lichtankopplung an einer oder beiden der Längsseiten 3.
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Zur Herstellung eines flexiblen Lichtleiters wird die Anordnung nach 3 verwendet.
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In 3 ist dargestellt, dass eine Gießform 4 eine nach oben offene Ausnehmung 5 ausbildet, in welche ein aushärtbarer, gießfähiger Kunststoff 6 aus einem Gießgefäß 7 eingegossen wird.
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Nach dem Aushärten kann somit der flexible Kunststoff 1 gemäß 3 entnommen werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der flexible Kunststoff 1, der in 3 als Streifen durch einen Gießprozess hergestellt wurde, auch durch ein Siebdruckverfahren hergestellt werden. Hier ist in 4 dargestellt, dass ein aushärtbarer Kunststoff durch ein Siebdruckgewebe 8 hindurch auf eine beliebige Oberfläche gepresst wird und hierbei die aushärtbare Siebdruckfarbe mit einem Rakel 9 in Pfeilrichtung 9a verteilt wird. Der aushärtbare Kunststoff bildet damit ein plattenförmiges Element auf dem Träger und kann somit auch als Lichtleiter aushärten und im teilweise ausgehärteten oder im voll ausgehärteten Zustand noch mit zusätzlich einer Auskoppelstruktur 10, 20 bedruckt werden.
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In 5 bis 7 ist als erste Ausführungsform ein derartig hergestellter flexibler Lichtleiter dargestellt, der allgemein später als Lichtleiterstreifen 22 bezeichnet wird. Er besteht im Wesentlichen aus dem flexiblen Kunststoff 1, der an seiner Oberfläche 26 mit einer Auskoppelstruktur 10 bedruckt ist.
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Die Auskoppelstruktur ist in den 6 und 7 näher dargestellt. Wichtig ist, dass das Licht über eine Lichtquelle 11 zum Beispiel an der rechten Stirnseite eingekoppelt wird, welche sich dann in Pfeilrichtung 12 über die gesamte Fläche oder das gesamte Volumen des Lichtleiters verteilt, wobei eine Anzahl von Farbpunkten 13 mit dazwischen liegendem Zwischenraum 14 auf der Oberfläche einseitig aufgedruckt sind. Dies ist aus 6 erkennbar.
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Die 7 zeigt, dass, wenn das Licht in Pfeilrichtung 12 durch das Volumen des flexiblen Kunststoffs 1 eingestrahlt wird, es dann auf die einzelnen, im Abstand angeordneten und im Material des Kunststoffes eingebetteten Farbpunkte 13 auftrifft, und dort beispielsweise in den Pfeilrichtungen 15 nach oben reflektiert wird.
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Nachdem aber diese Farbpunkte 13 auch einen gegenseitigen Abstand oder Zwischenraum 14 aufweisen, wird das Licht auch nach unten in Pfeilrichtung 16 ausgekoppelt.
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Die Textur der Farbpunkte 13, das heißt deren Größe und Verteilung, kann je nach Anforderung und in Form und Struktur variieren. Die Textur ist bei diesem Versuch hexagonal mit Punkten angelegt und befindet sich eingebettet im Lichtleiter. Das hierzu verwendete Verfahren wird später anhand der 14 bis 17 näher dargestellt.
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Die 8 bis 13 zeigen als zweite Ausführungsform die Anbringung einer außen aufgesetzten Auskoppelstruktur 20. Hierbei ist aus 8 und 9 erkennbar, dass auf die Oberfläche 26 die Farbpunkte 13 rasterförmig aufgedruckt sind. Dies bedeutet, dass zuerst der Lichtleiter gegossen wird, und danach die Auskoppelstruktur 20 aufgebracht wird. Auch hier gilt, dass aufgrund der auf der Oberfläche 26 aufgesetzten Farbpunkte 13 das Licht sowohl in Pfeilrichtung 15 nach oben durch Reflexion an den Farbpunkten 13 abgestrahlt wird, aber auch durch die zwischen den Farbpunkten 13 angeordneten Zwischenräume 14 in Pfeilrichtung 16 nach unten abgestrahlt werden.
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Eine mögliche Herstellung für diese Ausführungsform besteht darin, dass man zunächst eine Gießform 4 verwendet und diese mit einem aushärtbaren Silikon ausfüllt, wie es in 10 und 11 dargestellt ist.
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Nach dem Aushärten oder dem teilweise Aushärten des flexiblen Kunststoffs 1 wird dann die Auskoppelstruktur 20 im Siebdruckverfahren gemäß 12 aufgebracht. Hierbei wird eine druckfähige und aushärtbare Druckfarbe 20 durch ein Rakel 9 durch ein Siebdruckgewebe 8 hindurchgedrückt und in Form von Farbpunkten 13 auf der Oberfläche des flexiblen Kunststoffs abgelegt. Es ergibt sich dann eine Auskoppelstruktur 20, wie sie in 13 dargestellt ist. Diese Auskoppelstruktur wird in 8 und 9 näher beschrieben.
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Die 14 bis 17 zeigen die Herstellung einer eingebetteten Auskoppelstruktur 10, wie sie anhand der 6 und 7 beschrieben wurde. Dort ist erkennbar, dass auf eine Trägerschicht 19 die Auskoppelstruktur 10 in Form von Farbpunkten 13 aufgedruckt wird.
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In einer Gießform 4 wird dann die nach 14 hergestellte und bedruckte Trägerschicht 19 in die Ausnehmung 5 eingelegt und gemäß 16 mit dem aushärtbaren gießfähigen Kunststoff 6 ausgegossen, wodurch die Farbpunkte 13 voll in dem gießfähigen Kunststoff eingebettet sind.
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Im Übergang von 16 zu 17 wird die Trägerschicht 19 in den Pfeilrichtungen 18 abgezogen, und damit wird nach 17 erreicht, dass die Farbpunkte in dem gießfähigen Material des Kunststoffes 1 eingebettet sind, und gegen Verschleiß geschützt sind.
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Es ergibt sich damit eine vollkommen ebene, abriebfeste Oberfläche 26, weil die Farbpunkte 13 im Material des flexiblen Kunststoffs 1 eingebettet sind.
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Die 18 zeigt die verschiedenen Ausführungsformen für die verschiedenen Auskoppelstrukturen 10, 20. Sie können aus Punkten, Ellipsen, Rauten, Rechtecken oder Quadraten bestehen. Die Größe und Anordnung im Abstand zueinander variiert. Demzufolge variiert auch die Anordnung der Struktur. Die Struktur kann linear, diagonal, hexagonal, kreisförmig oder frequenzmoduliert aufgebracht sein. Die Auskoppelstruktur kann demnach auf der Oberfläche des Lichtleiters selbst aufgebracht werden oder auch in dem Material des Lichtleiters eingebettet werden, wie vorstehend anhand der zwei verschiedenen Ausführungsformen erläutert wurde.
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Die 19A–19F zeigen nun die verschiedenen, bereits erwähnten Auskoppelstrukturen, wobei jede Auskoppelstruktur mit einem Kleinbuchstaben a–d bezeichnet ist.
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Die 19A zeigt eine lineare Verteilung der Farbpunkte, während die 19B eine diagonale Verteilung, die 19C eine hexagonale Verteilung, die 19D eine wellenförmige, die 19E eine kreisförmige und die 19F eine frequenzmodulierte Verteilung zeigt.
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Bei allen Auskoppelstrukturen ist wesentlich, dass es bevorzugt wird, dass die Punktdichte, der Punktabstand und andere Parameter über die Länge des Lichtleiters und bezogen auf die Fläche des Lichtleiters und bezogen auf die eingekoppelte Lichtquelle so gewählt werden, dass ein möglichst gleichmäßiger Leuchteindruck über die gesamte Fläche des Lichtleiters erzielt wird.
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Die 20 zeigt demgemäß einen so hergestellten Lichtleiter.
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Hierbei wird es bevorzugt, wenn an der Einkoppelseite, die in 20 beispielsweise auf der rechten Stirnseite ist, zunächst ein druckfreier Bereich 27 auf der Oberfläche des Lichtleiters vorgesehen wird, und erst nach einem gewissen Abstand bezüglich des druckfreien Bereiches die Auskoppelstruktur 10, 20 beginnt.
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Die 20 zeigt im Übrigen in gestrichelten Linien, dass nicht nur die Einkopplung des Lichtes an der rechten Stirnseite 2 erfolgen muss. Es kann alternativ oder auch zusätzlich eine Einkopplung an der einen Längsseite oder auch an beiden Längsseiten erfolgen oder auch an der gegenüberliegenden Stirnseite 2.
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21 zeigt, dass der so hergestellte flexible Lichtleiter bevorzugt biegeschlaff ausgebildet ist, und deshalb in beliebige Pfeilrichtungen 23, 24, 25 als dreidimensionales Biegeobjekt biegeschlaff ausgebildet ist. Es kann sich somit jeder beliebigen Trägerprofilform anpassen, ohne dass eine Zurückfederung vorgesehen ist.
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Die 20 und 21 zeigen nicht mehr detailliert die verschiedenen Strukturelemente 21a–e, die in den 18 detaillierter dargestellt waren. Diese Strukturelemente können entweder gleich oder auch gemischt untereinander als Auskoppelstruktur 10, 20 auf dem Lichtleiterstreifen 22 angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- flexibler Kunststoff
- 2
- Stirnseite
- 3
- Längsseite
- 4
- Gießform
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Kunststoff (gießfähiger)
- 7
- Gießgefäß
- 8
- Siebdruckgewebe
- 9
- Rakel
- 9a
- Pfeilrichtung
- 10
- Auskoppelstruktur
- 11
- Lichtquelle
- 12
- Pfeilrichtung
- 13
- Farbpunkt
- 14
- Zwischenraum
- 15
- Pfeilrichtung
- 16
- Pfeilrichtung
- 17
- Druckfarbe
- 18
- Pfeilrichtung
- 19
- Trägerschicht
- 20
- Auskoppelstruktur
- 21
- Strukturelement a, b, c, d, e
- 22
- Lichtleiterstreifen
- 23
- Pfeilrichtung
- 24
- Pfeilrichtung
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Oberfläche
- 27
- druckfreier Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005017639 A1 [0002, 0008]
- DE 10206613 A1 [0004]
- DE 10194841 T1 [0006]
- US 2008/0138024 A1 [0007]